Was für eine Reaktion: Die Eisbären Berlin fegen die Kölner Haie mit 5:0 aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #2:

Diese Reaktion kann sich sehen lassen: Die Eisbären Berlin haben die erhoffte Antwort auf das 2:5 in Iserlohn gegeben. Vor 13 Pressevertretern und fünf Fotografen in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzten sich die Berliner verdient mit 5:0 (2:0,2:0,1:0) gegen die Kölner Haie durch und übernahmen damit wieder die Tabellenführung der Gruppe Nord. Die Schlüssel zum Sieg waren die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, das starke Penaltykilling und generell die starke mannschaftliche Leistung, mit der man auch das dritte Heimspiel der Saison für sich entschied und zudem zum zweiten Mal in Folge mit 5:0 gewinnt. Die Mercedes-Benz Arena verkommt also immer mehr wieder zur alten Festung. Und nach dem Spiel wäre heute die Arena am kochen gewesen. Denn es gibt Siege, die nimmt man als Fan einfach so mit. Aber dann gibt es auch noch Siege gegen Erzrivalen, wie es Köln nun mal ist. Diese Siege kostet man einfach nur aus. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin hatte eine Antwort von seiner Mannschaft nach dem Iserlohn-Spiel gefordert. Und sie kamen dem Auftrag nach. 44 Sekunden waren gespielt, da klingelte es bereits im Tor von Ex-Eisbären-Goalie Justin Pogge. Giovanni Fiore ließ auf der rechten Seite die Scheibe für John Ramage liegen, welcher zum Abschluss kam. Pogge ließ die Scheibe nur prallen, Mark Zengerle fiel sie vor die Kelle und statt zu schießen, passte er sie quer rüber auf Torjäger Matt White, welcher das leere Tor vor sich hatte – 1:0 nach 44 Sekunden.
Die Hausherren zündeten sofort den Turbo, von der ersten Sekunde an, und Lukas Reichel hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, scheiterte aber an Pogge. Die Haie dann gleich früh mit dem ersten Powerplay nach einer Strafe gegen Ryan McKiernan. Zweimal wurde es gefährlich vor dem Berliner Tor, aber ansonsten überstanden die Eisbären die erste Unterzahl des Abends schadlos. Das war am Dienstagabend am Seilersee noch anders gewesen.

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In der siebten Spielminute bekam man gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden den selben Spielzug zu sehen. Klasse Aufbaupass aus dem eigenen Drittel heraus auf den startenden Stürmer, einmal ging es schief, einmal klingelte es im Kölner Gehäuse. Zunächst schickte Leon Gawanke Lukas Reichel auf die Reise, doch er scheiterte freistehend vor Pogge. Frank Hördler danach mit dem nächsten Sahnepass aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Parker Tuomie, welcher cool blieb und zum 2:0 traf.
Doch die Führung gab den Berlinern nicht die nötige Sicherheit. Es häuften sich die Fehler im Spielaufbau und so kam Köln zu Chancen. Zach Sill war frei durch, Mathias Niederberger stand aber im Weg. Danach mussten die Domstädter noch eine Unterzahl überstehen, was ihnen aber nicht schwer fiel, denn sie machten die Räume geschickt zu und ließen den Eisbären kaum eine Chance, in Überzahl etwas gefährliches zu kreieren.
Danach ging es immer wieder hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Dabei wirkten die Haie zielstrebiger und hatten so auch beste Chancen. Doch Köln vergab beste Möglichkeiten. Marcel Müller schoss am halbleeren Tor vorbei, Ex-Eisbär Alexander Oblinger setzte die Scheibe an den Pfosten und Marcel Barinka fand in Mathias Niederberger seinen Meister. Zwar hatten auch die Eisbären noch Chancen, aber Köln hätte sich hier durchaus ein oder sogar zwei Treffer verdient gehabt. Doch die Eisbären lagen nach 20 Minuten mit 2:0 in Front, in einem sehr guten und sehr unterhaltsamen DEL-Spiel.

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Das Mitteldrittel begann für die Gäste aus Köln mit einer guten Chance durch Freddy Tiffels, doch der scheiterte an Niederberger und auch Ryan McKiernan tat ihm nicht den Gefallen, die Scheibe ins Tor zu schieben. McKiernan rutschte zwar Richtung Tor, aber die Scheibe kam nicht durch. Und im Gegenzug die Eisbären eiskalt. Über Mark Olver und Parker Tuomie kam die Scheibe zu Kris Foucault und der zog cool ab und ließ Pogge keine Chance – 3:0 (23.).
Auch im Mitteldrittel boten beide Mannschaften ein sehr spannendes, phasenweise hochklassiges und sehr intensives Spiel. Chancen hatten beide Mannschaften, aber irgendwie hatten die Domstädter vor dem Spiel vergessen, das Zielwasser zu trinken. Denn während ihre Chancen nicht ins Tor gingen, trafen die Eisbären. Nachdem die Eisbären zuvor schon eine Strafe schadlos überstanden hatten, mussten sie kurze Zeit später erneut mit einem Mann weniger ran. Und da stibitzte Giovanni Fiore die Scheibe und machte sich auf den Weg Richtung Justin Pogge. Vor dem Tor stoppte er, drehte sich kurz um und statt selbst abzuschließen legte er die Scheibe gut überlegt ab auf den mitgelaufenen Kapitän Frank Hördler, welcher vor dem Tor eiskalt wie ein abgezockter Torjäger blieb – 4:0 in Unterzahl (31.).
Danach sah man nicht, das Köln sich hier aufgeben würde. Trotz 0:4-Rückstandes spielten die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp weiterhin nach vorne und hatten auch Chancen. Chancen, welche auch die Berliner hatten, aber weitere Treffer sollten in diesem unterhaltsamen Mitteldrittel keine mehr fallen. Mit 4:0 ging es also in die zweite Drittelpause.

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Für das letzte Drittel hatten sich die Haie noch einiges vorgenommen und kamen mit einem neuen Goalie zurück aus der Kabine. Justin Pogge nahm nun auf der Bank Platz, während Hannibal Weitzmann in den letzten 20 Minuten zwischen den Pfosten stand. Aber sein Einstand ins Spiel hätte nicht schlechter verlaufen können. Ganze 49 Sekunden dauerte es, da war auch Weitzmann bezwungen. Wie oft haben wir Fans immer gesungen: „Bully? Tor!, Bully? Tor! Bully, Bully, Bully? Tor! Tor! Tor!“. Daran hat man sich bei den Eisbären heute wohl erinnert. Denn Mark Olver gewann das Bully, die Scheibe kam zu Kris Foucault und der hämmerte die Scheibe per Onetimer ins Kölner Tor – 5:0 (41.).
Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und setzten Köln in den ersten Minuten stark unter Druck. Giovanni Fiore, der heute sehr auffällig spielte, fing einen Fehlpass der Haie ab und kam zum Abschluss, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur denkbar knapp.

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Ansonsten nutzten die Eisbären das Schlussdrittel für eine Trainingseinheit in Sachen Special Teams,  weil man da ja nach dem Iserlohn-Spiel noch Nachholbedarf hatte. Doch man überstand alle drei Unterzahlspiele im letzten Drittel dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung schadlos.
Man verpasste es dafür aber, bei zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, einen sechsten Treffer nachzulegen. Man ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber im Abschluss haperte es dann doch. Ja, man kam zu Chancen, aber diese stellten die Kölner vor keine größeren Probleme und so überstanden die Domstädter die zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis schadlos. Der doppelten Überzahl ging übrigens ein übler Bandencheck von Pascal Zerressen gegen Lukas Reichel hervor. Zerressen traf Reichel deutlich mit dem Ellenbogen am Kopf, weshalb Reichel auch liegen blieb. Dennoch gab es nur zwei Minuten dafür. Aber ein nachträglichen Verfahren seitens der PENNY DEL dürfte die Kölner nicht verwundern.
Köln versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, um Mathias Niederberger wenigstens den zweiten Shutout zu Hause in Folge kaputt zu machen. Aber die Eisbären unterstützten ihren Goalie wo sie nur konnten und sicherten ihm das Zu-Null-Spiel. Am Ende stand also ein deutlicher 5:0-Heimsieg gegen Köln.

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Mit einer Antwort hatte Trainer Serge Aubin gerechnet. Die Fans mit einer Reaktion. Aber dass die Eisbären auf das 2:5 in Iserlohn so reagieren würden, hatte wohl keiner geglaubt. Mit 5:0 schoss man die Kölner Haie zurück in die Domstadt und zeigte dabei vor allem vor dem Tor mal wieder die Kaltschnäuzigkeit, welche man noch am Seilersee hat vermissen lassen. Dann überstand man sämtliche Unterzahlspiele schadlos. Auch das funktionierte am Dienstagabend überhaupt nicht. Wenn man überhaupt Kritik üben möchte nach diesem Kantersieg, dann wegen der erneut zu vielen Strafen, allen voran durch Ryan McKiernan.
Zwar ließ man auch Chancen von Köln zu, aber am Ende war stets Goalie Mathias Niederberger zur Stelle und als er bereits geschlagen war, half ihm auch noch der Pfosten. An ihm sind die Kölner Spieler reihenweise verzweifelt.
Ansonsten muss man heute auch noch Spieler herauspicken nach dem Spiel. Mark Olver zum Beispiel, dem drei Torvorlagen gelangen. Oder aber Frank Hördler und Parker Tuomie mit je einem Tor und einer Vorlage, wobei Tuomie sein erstes Profi-Tor überhaupt erzielte. Und Giovanni Fiore, welcher heute sein wohl bestes Spiel im Trikot der Eisbären absolvierte. Eine Torvorlage und ein weiteres Tor, welches er mit einleitete. Und das Kuriose daran? Vor dem ersten Bully meinte „Manne“ Hönel von den Eishockey NEWS auf der Pressetribüne zu mir noch, warum spielt nicht Fabian Dietz anstelle von Fiore. Während des Spielverlaufs revidierte „Manne“ relativ schnell seine Meinung. Giovanni Fiore hatte wohl seine Ohren oben bei uns, deswegen hat er heute wohl so stark gespielt.

Serge Aubin vor dem Heimspiel gegen Köln: „Ich erwarte eine Antwort vom Team“

Zwei Spiele, zwei Siege: So lautet die bisherige Saison-Bilanz der Eisbären Berlin vor dem morgigen fünften Saisonspiel gegen die Kölner Haie. Mit den Domstädtern erwartet der Tabellenvierte der Gruppe Nord den Spitzenreiter dieser Gruppe. Während die Hauptstädter beide Heimspiele gewinnen konnten, haben auch die Haie ihre bisherigen drei Auswärtsspiele gewonnen (4:3 in Bremerhaven/5:4 n.P. in Wolfsburg und 7:2 in Krefeld). Eine Serie wird morgen Abend also enden. Bei den Eisbären hofft man darauf, dass es die der Kölner sein wird. Denn Trainer Serge Aubin erwartet eine Antwort auf das Iserlohn-Spiel vor zwei Tagen:

Für uns ist jedes Spiel wichtig und wir haben leider eine Möglichkeit zum Punkten in Iserlohn verpasst. Ich erwarte eine Antwort vom Team. Köln ist ein solides Team, sie haben einen tiefen Kader. Wir kennen ihren Goalie, er spielt den Puck sehr gut. Wir sind noch dabei sicherzustellen, dass wir unser volles Potential ausschöpfen können. Wir haben Respekt vor Köln, aber ich erwarte eine Antwort von uns, besonders zuhause. Wir wollen unsere Halle verteidigen und das Spiel gewinnen. 

In Iserlohn hatten die Berliner 2:5 verloren und in allen vier Unterzahlspielen ein Gegentor kassiert. Zuvor stellte man noch das beste Unterzahlspiel der Liga, was sich nach diesem Spiel natürlich drastisch verändert hat. Inzwischen hat man nur noch das neuntbeste Penaltykilling der gesamten Liga. Und mit Köln kommt morgen das aktuell beste Powerplay-Team nach Berlin. Kapitän Frank Hördler wurde nach dem heutigen Training gefragt, ob die Special Teams gerade in so einer verkürzten Saison von großer Bedeutung sind:

Ich denke, die Special Teams sind in jeder Saison wichtig, ob es eine lange ist, ob es eine kurze ist. Ich glaube, das hat man auch in den letzten Jahren gesehen, gerade wenn man in Unterzahl bei den Prozenten ganz oben steht, hat man eine gute Chance, am Ende auch in der Tabelle oben zu stehen. Dieses Jahr wird es sicherlich noch ein Stückchen wichtiger. 

Einer, der vor allem in Überzahl für Tore sorgen soll, ist Stürmer Matt White. Dieser hat bisher einen guten Streak mit sechs Punkten in vier Spielen vorzuweisen. Was hat White zur bisherigen Saison zu sagen:

Wir wollen ein paar Tore schießen, dafür sind wir da. Nach dem letzten Spiel müssen wir in allen drei Zonen besser werden. In der Offensive haben wir schon viele Chancen, aber müssen sie noch verwandeln. Sobald wir alle drei Zonen gut im Griff haben, werden die Tore dann auch fallen.

Dass Matt White bisher einer d e r Top-Neuzugänge ist, sieht man ja schon an seinen oben genannten Scorerpunkten. Matt White, welcher die DEL bereits aus seiner Zeit bei den Augsburger Panthern kennt, hat sich schon in Berlin eingelebt:

Ja, es war von Anfang an leicht, da ich bereits ein paar Jungs kannte, weil ich schon mit oder gegen sie gespielt habe. Es war ein einfacher Übergang, ich habe mich direkt wohl gefühlt. Alle haben mich super Willkommen geheißen.

Matt White ist also neu in der Hauptstadt. Mit den Kölner Haien kehren morgen aber zwei Spieler zurück, welche in der vergangenen Saison noch das Trikot der Eisbären trugen – Goalie Justin Pogge und Stürmer James Sheppard. Zudem kennt man in Berlin auch den Kölner Trainer Uwe Krupp sehr gut. Frank Hördler weiß daher auch schon, was die Eisbären morgen Abend erwarten wird:

Ja, wir haben ja lange zusammen mit Uwe trainiert und wissen, dass er die Mannschaft gut einstellen wird. Sie werden viel laufen, werden sehr geradlinig spielen. Er ist ja ein erfolgreicher Spieler gewesen und erfolgreicher Trainer. Ich denke es wird ein sehr schweres Spiel.

Die Eisbären müssen und wollen morgen Abend eine Antwort auf das 2:5 am Seilersee geben. Aber sie kämpfen zudem auch gegen ihre eigene Bilanz daheim gegen die Kölner Haie, welche in den letzten Jahren nicht so rosig aussah. Sechs der letzten neuen Heimspiele verloren die Berliner gegen die Domstädter. Die letzten beiden Spiele in der Arena am Ostbahnhof gingen in die Verlängerung, einmal siegte Berlin (3:2), einmal Köln (5:4).

Chefcoach Serge Aubin kann auf das selbe Personal zurückgreifen wie am Dienstagabend in Iserlohn. Magenta Sport überträgt ab 20:15 Uhr (Bully: 20:30 Uhr) live. Und wir berichten für Euch auf unseren sozialen Netzwerken über das Heimspiel der Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie direkt aus der Mercedes-Benz Arena. 

Der Krupp-Effekt: Auch die Eisbären Berlin können die Kölner Haie nicht stoppen

In Köln werden sich die Verantwortlichen wohl gerade mächtig in den Hintern beißen. Sie werden sich immer wieder diese eine Frage stellen: Warum haben wir Uwe Krupp nicht schon früher verpflichtet? Der ehemalige Kölner und Berliner Chefcoach hat die Kölner Haie wieder zurück in die Erfolgsspur gebracht, die 17 Spiele andauernde Niederlagenserie beendet und seine ersten vier Spiele als neuer alter Trainer siegreich gestaltet. Einen Spieltag vor dem Ende der diesjährigen Hauptrunde haben die Domstädter nur noch vier Zähler Rückstand auf den Zehnten Augsburg, dort wo die Haie am Sonntag zu Gast sind. Es hätte DAS Endspiel um Platz Zehn sein können.

So haben die Haie ihr letztes Heimspiel der DEL-Saison 2019/2020 vor 16.137 Zuschauern in der Lanxess-Arena mit 5:3 (2:0,0:0,3:3) gegen die Eisbären Berlin gewonnen und einen versöhnlichen Abschied mit den eigenen Fans gefeiert. Die Hauptstädter hinterlassen dagegen weiterhin Fragezeichen so kurz vor dem Beginn der Playoffs.

Die Berliner, welche auf Justin Pogge, John Ramage und Maxim Lapierre freiwillig und auf PC Labrie (dritte Disziplinarstrafe) unfreiwillig verzichten mussten, fanden schwer ins Spiel, kamen erst im weiteren Spielverlauf besser ins Spiel und brachten sich im Schlussdrittel dann auch dreimal auf den Videowürfel. Aber in den gesamten 60 Minuten kassierte man erneut zu viele Strafzeiten, Jonas Müller sogar eine Spieldauer, welche allerdings gerechtfertigt war. Dabei hatte Chefcoach Serge Aubin nach dem Schwenningen-Spiel auf der Pressekonferenz noch gesagt, man müsse die Strafzeiten dringend reduzieren. Nur hat er das auch seiner Mannschaft gesagt? Dem Spiel zu Folge kann die Antwort nur nein lauten. Es muss die Frage gestellt werden, wie das erst werden soll, wenn es um richtig etwas geht? Sind wir mal ehrlich, das Spiel heute hatte für beide Mannschaften keine wirklich große Bedeutung. Ja, Köln wollte sich mit einem Sieg von den enttäuschten Fans verabschieden. Aber die Eisbären hatten eigentlich nur noch theoretische Chancen auf Platz Zwei oder Drei. Warum man dann also in so einer Partie derart viele Strafzeiten nimmt, muss man den Fans erst einmal erklären.

Den Beginn in dieses bedeutungslose Spiel verschlief man schon einmal. Köln kam frischer und aktiver aus der Kabine, bestimmte das Spiel in der Anfangsphase. Und schon nach drei Minuten ließ man die Haie-Fans ein erstes Mal an diesem Abend jubeln. Ex-Eisbär Alexander Oblinger machte die Scheibe hinter dem Tor fest, spielte sie vors Tor in den Slot, wo Zach Sill lauerte. Dieser hatte zu viel Platz, nahm den Pass direkt und nagelte den Puck unter die Latte – 0:1 (3.).
Die Hauptstädter hatten ihren ersten Abschluss nur eine Minute später, dieser hatte es aber in sich. Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Louis-Marc Aubry fälschte den Schuss vor dem Tor noch ab und lenkte ihn so an die Latte. Glück für die Hausherren. Die bestimmten danach aber wieder das Geschehen auf dem Eis, störten die Berliner mit ihrem aggressiven Forechecking früh im Spielaufbau. Ihre Chancen konnten die Haie aber nicht nutzen.
Mitte des ersten Drittels wurden die Eisbären dann aktiver und etwas besser, aber Aubry scheiterte freistehend vor Hannibal Weitzmann am selbigen, James Sheppard schoss kurz danach knapp am Tor vorbei. Aber die Kölner hatten weiterhin die besseren Chancen. Freddy Tiffels verlud Sebastian Dahm im Eisbären-Tor, doch sein Schuss ging letztendlich nur an den Pfosten. Eine Minute später zielte Oblinger genauer. Die Domstädter kamen schnell ins Angriffsdrittel, Tiffels diesmal als Vorlagengeber mit dem Querpass auf Oblinger. Der nahm den Puck an und versenkte ihn eiskalt im Berliner Tor – 0:2 (14.).
Die Eisbären dann mal mit einer Überzahlgelegenheit gegen das schlechteste Unterzahlspiel der Liga, aber selbst dieses konnte man nicht überwinden. Doch eine Chance sollte sich den Eisbären noch bieten. Frank Hördler schickte kurz vor der Pause Lukas Reichel mit einem klasse Pass auf die Reise, Pascal Zerressen konnten den Youngster nur per Beinstellen stoppen. Die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Gordon Schukies entschieden folgerichtig auf Penalty, zu dem Reichel selbst antrat, aber an Hannibal Weitzmann im Kölner Tor scheiterte. So lagen die Berliner nach dem ersten Drittel mit 0:2 in Köln hinten.
Kapitän André Rankel mit seiner Analyse zu den ersten 20 Minuten bei Magenta Sport:

Wir haben die ersten zehn Minuten nicht Eishockey gespielt. Wir waren nicht aggressiv genug, haben uns nicht unterstützt, sind nicht gelaufen. Wir wollten es ein bisschen zu einfach. Wir wollen uns gut auf die Playoffs vorbereiten, 40 Minuten heute und ein Spiel haben wir dafür noch Zeit. Du willst dich vorbereiten, willst im Rhythmus bleiben, die Kleinigkeiten richtig machen. Das haben wir in den ersten zehn Minuten nicht gemacht.

Ins Mitteldrittel fanden die Berliner dann besser als noch zu Beginn des Spiels. Sie waren präsenter und hatten Zug zum Tor. Doch danach nahm man wieder zu viele Strafzeiten. Genau das, was man eigentlich abstellen wollte, passierte heute schon wieder. In einem eigentlich bedeutungslosen Spiel.
Aber das Penaltykilling bewies einmal mehr, dass es sehr gut funktioniert. Und mit einem Mann weniger hatte man zum Beispiel auch Chancen, so traf Landon Ferraro bei einem Zwei-auf-Eins-Konter nur die Latte. Aber auch Köln hatte durchaus Chancen, die beste durch Colin Ugbekile, aber Sebastian Dahm war mit dem Schoner zur Stelle und parierte diesen Schuss sehr stark.
Gegen Ende des Mitteldrittels kassierte Eisbären-Verteidiger Jonas Müller vollkommen zu Recht eine Spieldauerdisziplinarstrafe nach einem Check gegen den Kopf des Kölner Verteidigers Kevin Gagné. Dieser Check könnte unter Umständen noch eine Sperre der DEL nach sich ziehen, was im Hinblick auf die Playoffs natürlich nicht so gut wäre. Aber das Penaltykilling der Eisbären funktionierte weiterhin, viel ließen sie nicht zu, auch nicht beim 72 Sekunden langen doppelten Unterzahlspiel.
Und vorne vergaben die Hauptstädter in diesem Drittel auch noch beste Möglichkeiten. Austin Ortega zum Beispiel, welcher völlig frei vor Weitzmann stand, sich die Ecke aussuchen konnte, aber drüber schoss. Und Marcel Noebels probierte es auf die kurze Ecke, aber Weitzmann parierte diesen Schuss irgendwie.
So stand es also auch nach 40 Minuten immer noch 2:0 für die Haie.

Zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Domstädter noch 50 Sekunden Überzahl von der Spieldauer gegen Müller, aber sie konnten keinen Nutzen daraus ziehen. Und dann waren die Eisbären plötzlich wieder im Spiel. Innerhalb von 79 Sekunden glichen die Berliner aus. Zunächst war es Leo Pföderl gewesen, der auf 1:2 verkürzen konnte (44.). Er hatte den Angriff selbst eingeleitet, nach einem Schuss von Frank Hördler legte Top-Scorer Marcel Noebels die Scheibe hoch zur blauen Linie, wo Mark Olver lauerte und abzog. Weitzmann konnte nicht festhalten und plötzlich lag die Scheibe vor der Torlinie, für Pföderl keine große Aufgabe, sie über selbige zu schießen.
Für den Ausgleich sorgte dann Youngster Sebastian Streu, welcher einen Querpass von Landon Ferraro direkt nahm – 2:2 (45.).
Die Eisbären also mit dem schnellen Doppelpack, doch die Hausherren waren keinesfalls geschockt, schlugen bei Vier-gegen-Vier auf dem Eis zurück. Moritz Müller hatte abgezogen, Jon Matsumoto fälschte vor dem Tor ab und der Puck rutschte Dahm durch. Zunächst hatten die Schiedsrichter auf dem Eis auf „kein Tor“ entschieden, revidierten diese Entscheidung dann aber und blieben nach Ansicht des Videobeweises auch dabei – 2:3 (48.).
Und Köln hätte nachlegen können, war erneut mit zwei Mann mehr auf dem Eis, wenn auch nur für 15 Sekunden. Aber sie nutzten erneut ein Powerplay nicht. Und so mussten sie sechs Minuten vor dem Ende des Spiels den erneuten Ausgleich hinnehmen. Florian Kettemer mit einem Sahne-Pass an den langen Pfosten, wo Sebastian Streu lauerte und zum 3:3 einnetzen konnte (54.). Der erste Doppelpack von Streu in der DEL. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Aber den Doppelpack mit einem Sieg vergolden konnte Streu leider nicht. Weil die Eisbären ein Überzahlspiel ungenutzt ließen und direkt nach Ablauf des Powerplay abermals in Rückstand gerieten. Pascal Zerressen kam von der Strafbank zurück, marschierte über rechts ins Angriffsdrittel und schlenzte die Scheibe ins lange Eck – 3:4 (58.). Sebastian Dahm stand da viel zu weit vor seinem Tor und versuchte dann auch nicht mehr den Schuss zu halten. Das Ding muss er sich ankreiden lassen.
Nun nahmen die Dinge ihren Lauf. Auszeit von Serge Aubin und Goalie Dahm zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Haie eroberten die Scheibe und Ex-Eisbär Marcel Müller versenkte sie 94 Sekunden vor dem Ende im verwaisten Berliner Tor – 3:5 (59.).

Eine Niederlage, welche die Problemzonen der Eisbären vor dem Playoff-Start noch einmal aufgedeckt hat. Sie nehmen zu viele Strafzeiten, sie spielen nicht über 60 Minuten konzentriertes Eishockey, mal nutzen sie ihre Chancen eiskalt, mal nicht. Solche Fehler werden in den Playoffs gnadenlos bestraft.
Was wiederum Hoffnung macht, ist diese unglaubliche Moral der Eisbären. Diese hat man im Schlussdrittel wieder gesehen, als man ein 0:2 und 1:3 jeweils egalisierte. Aber durch individuelle Fehler gab man das Spiel dann doch noch aus der Hand. Insofern sollte dieses Spiel Warnung und Hoffnung zugleich sein. Wenn man die Sachen, die noch nicht rund laufen, abstellt, dann kann es weit gehen in den Playoffs. Denn egal wie es steht, diese Mannschaft gibt nie auf und kämpft immer bis zum bitteren Ende. Nur leider stellt sie sich manchmal auch selbst ein Bein und macht sich somit das Leben unnötig schwer.
Jetzt hat man noch ein Spiel, um an diesen Dingen zu feilen und dabei sollte man dieses Spiel auch wesentlich ernster nehmen als das heutige. Denn die Fischtown Pinguins Bremerhaven könnten im Viertelfinale der Gegner der Hauptstädter sein. Neben den Jungs von der Küste kommt übrigens nur noch die Düsseldorfer EG als Gegner in Frage.

Sebastian Streu war nach seinem ersten Doppelpack in der DEL natürlich glücklich, aber noch mehr hätte er sich über einen Sieg in der Domstadt gefreut:

Es ist schon ein schönes Gefühl, der erste Doppelpack in der DEL. Aber wir haben leider den Sieg nicht dazu geholt. Aber wir haben den vierten Platz gesichert und die letzten 40 Minuten gut gespielt. Doch die ersten 20 Minuten haben wir verschlafen und uns somit selbst in den Fuß geschossen.

Ohne vier Leistungsträger in der Domstadt: Zu Gast bei den wiedererstarkten Kölner Haien

Morgen Abend reisen die Eisbären Berlin zum letzten Auswärtsspiel der diesjährigen Hauptrunde. Man ist dann ab 19:30 Uhr zu Gast bei den Kölner Haien, für welche es das letzte Heimspiel in dieser Saison sein wird. Wie allen bereits bekannt ist, hat der Traditionsklub die Playoffs verpasst. Weil man zu lange am Ex-Trainer Mike Stewart festgehalten hat. Denn was möglich gewesen wäre mit dieser Mannschaft, hat man in den letzten drei Spielen gesehen.

Seit der Rückkehr von Ex-Eisbären- und Ex-Köln-Coach Uwe Krupp haben die Domstädter kein Spiel mehr verloren. Drei Spiele, drei Siege und 12:3-Tore lautet die Bilanz seit Krupps Rückkehr. Der Coach hat damit die 17 Spiele andauernde Niederlagenserie beendet und Köln wieder zurück in die Erfolgsspur geführt. Zu spät, denn die Haie haben zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die Playoffs verpasst. Somit geht es für Köln morgen Abend lediglich darum, sich anständig von ihren Fans zu verabschieden. Diese hat man in dieser Saison oft genug leiden lassen und will somit ein wenig Wiedergutmachung betreiben, wenn gleich diese eine Zeit lang dauern wird. Denn die Haie-Fans sind maßlos enttäuscht und das Vertrauen dieser zurückzugewinnen, wird einige Zeit in Anspruch nehmen. 

Und um was geht es für die Eisbären morgen Abend? Wenn wir ehrlich sind, eigentlich nicht mehr um viel. Platz Zwei ist fünf Punkte und Platz Drei vier Punkte entfernt. Es müsste schon alles für die Hauptstädter laufen, damit sie in der Tabelle noch ein oder gar zwei Plätze nach oben klettern. Dass man bei den Verantwortlichen der Eisbären selbst nicht mehr daran glaubt, zeigt auch ein Blick auf den morgigen Kader.

Den dort fehlen gleich vier Leistungsträger, wenn gleich PC Labrie aufgrund seiner am Dienstag erhaltenen dritten Disziplinarstrafe automatisch gesperrt ist. Neben Labrie werden aber auch Goalie Justin Pogge, Verteidiger John Ramage und Stürmer Maxim Lapierre nicht dabei sein. Warum ließen die Eisbären unbeantwortet. Will man die drei Spieler nur schonen oder haben sie sich am Dienstag etwas zugezogen? In dieser Jahreszeit spricht man ja nicht mehr über Verletzungen, damit der Gegner dann nicht genau auf die verletzte Stelle des Spielers gehen kann.

Ersetzt werden Pogge, Ramage und Lapierre von Goalie Marvin Cüpper, Verteidiger Eric Mik und Stürmer Thomas Reichel. Somit wird also morgen Abend sehr wahrscheinlich Sebastian Dahm mal wieder zum Einsatz kommen. Ob das dann auch am Sonntag beim Heimspiel gegen Bremerhaven der Fall sein wird, steht noch nicht fest. Das wird kurzfristig entschieden, teilten die Eisbären mit. 

Trotzdem will Trainer Serge Aubin die letzten beiden Spiele gewinnen (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 05.03.2020):

Wir haben noch zwei Spiele, um besser zu werden. Ich erwarte, dass wir rausgehen und alles geben, um das Spiel zu gewinnen.

Aubin spricht es an, noch sind kleine Baustellen zu beheben, bis man bestmöglich vorbereitet in die Playoffs starten kann. Zum einen sollte man weiter an der Chancenverwertung feilen, da hat man immer noch Verbesserungsbedarf. Zudem muss das Powerplay noch gefährlicher werden. Ja, man hat dort zuletzt einige Tore erzielt, aber in den Playoffs muss es noch gefährlicher werden und man ließ in dieser Zeit trotzdem viele Überzahlspiele kläglich ungenutzt. Was dagegen gut lief, war das Penaltykilling. Doch damit dieses erst gar nicht zum Einsatz kommen muss, sollte man dringend an der Disziplin arbeiten. Denn die Eisbären haben zuletzt eindeutig zu viele Strafzeiten genommen, verbrachten einfach zu viel Zeit auf der Strafbank. Das muss besser werden, denn auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und in den Playoffs wird jede noch so unnötige Strafzeit eiskalt bestraft. Und beim unnötigen Strafzeiten nehmen sind die Berliner ganz vorne mit dabei. 

Im Endeffekt muss man einfach spielen. Man sollte sich 60 Minuten, oder aber mehr, an den Spielplan halten, hinten so kompakt wie möglich stehen und vorne jede Scheibe aufs Tor bringen. Die sich bietenden Chancen sollte man dann natürlich so gut wie möglich ausnutzen. Und dann muss man von der Strafbank weg bleiben. Sein Spiel also so einfach wie möglich halten. Das Spiel gegen Köln wird dabei ein guter Härtetest, sind die Haie doch derzeit richtig gut drauf unter ihrem neuen alten Trainer Uwe Krupp und haben sie doch auch nichts mehr zu verlieren in dieser Saison. 

Die bisherigen drei Aufeinandertreffen in dieser Saison gingen alle in die Verlängerung. Die Eisbären gewannen zweimal (3:2 n.V. in Berlin und 4:3 n.V. in Köln), Köln einmal (5:4 n.V. in Berlin).

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Kölner Haien am 06.03.2020 um 19:30 Uhr:

Tor:

Sebastian Dahm, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Eric Mik, Jonas Müller, Ryan McKiernan, Florian Kettemer

Angriff:

Austin Ortega, Thomas Reichel, André Rankel, Landon Ferraro, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Nicht zur Verfügung:

Justin Pogge, John Ramage, Pierre-Cédric Labrie, Maxim Lapierre, Constantin Braun (Knie), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

4:3 n.V. in Köln: Am Ende haben es die Eisbären nochmal unnötig spannend gemacht

Ausgabe #21:

Erfolgreicher Abschluss des Rheinland-Wochenendes: Am Sonntagnachmittag gewannen die Eisbären Berlin ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien vor 17.146 Zuschauern in der Lanxess-Arena mit 4:3 n.V. (1:0,2:0,0:3/1:0) und nahmen somit immerhin noch zwei Punkte vom Trip ins Rheinland mit nach Hause in die Hauptstadt. Dabei hätten es heute zumindest deren drei Zähler sein können wenn nicht sogar sein müssen. Denn bis in Minute 53 führten die Gäste klar und deutlich mit 3:0, nichts deutete mehr auf eine Kölner Aufholjagd hin, doch es sollte ganz anders kommen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Unsere 16-köpfige Reisetruppe machte am Samstag elf Stunden lang Düsseldorf unsicher und gönnte sich ein wenig Sightseeing. Heute morgen ging es dann gestärkt und putzmunter weiter in die Domstadt, welche wir gegen 11:00 Uhr erreichten. Dort vertrieben wir uns noch ein wenig die Zeit bis zum Spielbeginn und dachten kurz, wir wären schon beim Karneval, aber war wohl nur irgendeine andere Veranstaltung. Aber über den „Helau“-Gruß konnten sie nicht so recht lachen, wir hatten halt vergessen, dass wir inzwischen Düsseldorf verlassen hatten. Also wechselten wir rüber zu „Dynamo, Dynamo“-Rufen, aber auch das gefiel denen wieder nicht. Den Kölnern kann man es aber auch nicht recht machen, ein wirklich komisches Volk… 😉

Wir zogen weiter zur Lanxess-Arena und trafen auf dem Weg immer mehr Eisbären-Fans und da war uns schon klar, dass nächste Auswärtsheimspiel sollte anstehen. Auf dem Eis sollte uns keine Veränderung erwarten, es standen die selben Spieler zur Verfügung wie zwei Tage zuvor im ISS-Dome. Auch im Tor gab es keinen Wechsel, Justin Pogge erhielt erneut den Vorzug vor Sebastian Dahm.

Die Voraussetzungen waren diese, dass beide Teams die negativen Erlebnisse der letzten Spiele

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

vergessen machen wollten. Wobei die Kölner da mehr gut zu machen hatten, verloren sie doch zuletzt fünf Spiele in Folge. Die Eisbären hingegen verloren nur zweimal am Stück, dem 2:5 in Iserlohn folgte am Freitagabend ein 1:2 in Düsseldorf. Beide wollten also eine Reaktion zeigen.
Und den Eisbären gelang dies schon nach 75 Sekunden. Marcel Noebels marschierte durch die Kölner Defensive, sah James Sheppard am langen Pfosten stehen und der drückte den Puck relativ problemlos über die Torlinie – 1:0 (2.).
Danach waren die Bemühungen der Haie zu spüren, aber auch deren Verunsicherung angesichts der letzten Auftritte. Das wirkte alles nicht so recht durchdacht in der Offensive und stellte die Eisbären eher selten vor größere Probleme. Auch bei ihren zwei Überzahlspielen konnte Köln jetzt nicht so für große Gefahr sorgen. Die Eisbären konzentrierten sich verstärkt auf ihre Defensive und machten dort einen guten Job.
Nach vorne versuchten es die Eisbären auch immer mal wieder und kamen da auch zu guten Abschlüssen, aber ein zweites Mal wollte die Scheibe nicht im von Gustaf Wesslau gehüteten Haie-Tor einschlagen. Übrigens auch nicht in einem Powerplay, aber gut, diese Problematik ist in Berlin hinlänglich bekannt. So stand es nach 20 Minuten 1:0 in der Domstadt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Haie kamen gut aus der Kabine und hatten gleich einmal eine Konterchance, welche sie aber nicht nutzen konnten. Im Gegenzug wurde es auch vorm Tor der Hausherren gefährlich, allerdings mit dem selben Ergebnis. Köln auch in der Folgezeit weiter sichtlich bemüht, aber wie das eben so ist bei einer Mannschaft, die in der Krise steckt. Da fehlt das Selbstvertrauen, mal außergewöhnliche Dinge zu probieren, da fehlt das Scheibenglück vor dem Tor und generell wirkte das Kölner Spiel wenig durchdacht. Die Eisbären hatten da jetzt nicht die großen Probleme, ihre Arbeit in der Defensive zu verrichten.
Und als die Gäste dann mal den Weg Richtung Offensive suchten, klingelte es auf einmal. Justin Pogge gab die Scheibe zu Ryan McKiernan, der mit einem klasse Aufbaupass in den Lauf von Marcel Noebels, welcher frei vor Wesslau per Rückhand zum 2:0 einnetzte (33.).
57 Sekunden später sollten die rund 500 Berliner Fans erneut jubeln. Hinter dem Berliner Tor gab es noch eine kleinere Auseinandersetzung, das Spiel aber ging weiter und die Eisbären fuhren den nächsten Angriff. An deren Ende war es Kai Wissmann, der aus kürzester Distanz abzog und mit seinem ersten Saisontor auf 3:0 stellte (34.).
Nun kippte die Stimmung in der Lanxess-Arena immer mehr und der Unmut der Haie-Fans wurde immer deutlicher. Wirklich viel Unterstützung bekamen sie nicht von ihren Anhängern, aber nach dem 0:3 stellten sie gleich einmal komplett den Support ein und es waren nach wie vor nur die Eisbären-Fans zu hören. In einer Arena mit über 17.000 Zuschauern, ein Armutszeugnis für dieses Kölner Publikum. Welches im übrigens im weiteren Spielverlauf die eigene Mannschaft auch noch verhöhnte und Eisbären-Fangesänge mitsang.
Beide Mannschaften in der Folgezeit nochmal mit einem Powerplay, aber erfolgreich konnte keine Mannschaft dieses abschließen. So stand es nach einem aus Eisbären-Sicht äußerst effektiven zweiten Drittel 3:0 und die Haie-Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine.

Zu Beginn des Schlussdrittels versuchte KEC-Coach Mike Stewart ein Zeichen zu setzen und brachte

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für Gustaf Wesslau nun Hannibal Weitzmann ins Kölner Tor. Und die Haie versuchten es weiterhin, gaben Schüsse ab, welche aber entweder neben oder über das Tor gingen oder aber in Justin Pogge ihre Endstation fanden. Einmal hätte es beinahe gescheppert im Berliner Tor, aber Jakub Kindl traf nur den Pfosten (46.).
Die Eisbären wirkten in diesem Drittel irgendwie nicht mehr so clever und abgezockt wie noch in den beiden Dritteln zuvor. Viel mehr hörten sie mit zunehmender Spieldauer auf, zu spielen und brachten so Köln wieder zurück in das Spiel. Und in der 53. Spielminute wurde es erstmals so richtig laut in der Arena. Alexander Oblinger hatte von der rechten Seite abgezogen, die Scheibe rutschte Pogge am kurzen Pfosten irgendwie durch und schon stand es nur noch 1:3.
Köln nun mit Oberwasser, setzte die Eisbären in deren Drittel unter Druck, erkämpfte den Puck und Jason Akeson sorgte für den Anschlusstreffer der Hausherren – 2:3 (54.).
Nun kochte die Arena auf einmal und die Haie-Fans waren aus ihrem Tiefschlaf erwacht, unterstützten auf einmal wieder ihr Team. Das Spiel nahm nun an Spannung zu und wurde richtig dramatisch. Die Eisbären in der Schlussphase nochmal mit einem Überzahlspiel (erst 4-gegen-3, dann 5-gegen-4), knapp zwei Minuten noch auf der Uhr. Nun sollte man dieses knappe 3:2 doch über die Zeit bringen und drei Punkte mitnehmen. Denkste! Denn Ryan McKiernan wanderte 50 Sekunden vor dem Spielende auch noch auf die Strafbank und da Köln den Goalie vom Eis nahmen, hatten sie nun ein Powerplay. Und da gelang den Domstädtern acht Sekunden vor der Schlusssirene tatsächlich noch der Ausgleich. Frederik Tiffels fand irgendwie die Lücke und glich zum 3:3 aus (60.). Somit ging also auch das dritte Aufeinandertreffen beide Mannschaften in dieser Saison in die Verlängerung. Zuvor hatten beide je einmal gewonnen.

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Und in der Overtime die Haie zu Beginn noch mit einem Mann mehr und wenig später sollte auch noch ein weiteres Powerplay folgen. Die Gastgeber waren nun am Drücker, wollten das Spiel jetzt auch noch komplett drehen und gewinnen. Die Defensive der Eisbären stand unter Druck, aber sie überstanden beide Unterzahlspiele und sollten dann zum Lucky Punch ausholen. Leo Pföderl drehte eine Runde durchs Kölner Drittel und kein Haie-Spieler fühlte sich irgendwie verantwortlich für die Berliner Nummer 93. Pföderl legte die Scheibe vor dem Tor quer und James Sheppard war zur Stelle – 4:3 in der 65. Spielminute, 45 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung. Die Berliner Nummer 88 eröffnete das Spiel und beendete es auch, sicherte seiner Mannschaft zudem noch den Zusatzpunkt.

Aber wie bereits eingangs erwähnt, war es ein verschenkter Punkt. Denn die Eisbären hatten das Spiel

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

im Griff, führten 3:0 gegen verunsicherte Haie, brachte Köln aber unnötigerweise wieder zurück ins Spiel. Weil man selbst das Spielen einstellte und Köln so zum Ausgleich kommen ließ. Weil die Gegenwehr zu Wünschen übrig ließ und man es verpasste, das Spiel souverän zu Ende zu spielen und per Konter vielleicht noch das vierte oder fünfte Tor nachzulegen. Stattdessen stellte man aus unerklärlichen Gründen das Spielen ein, was Trainer Serge Aubin nach dem Spiel auch ärgerte. Er freute sich zwar über die zwei Punkte, aber meinte auch, dass man aus diesem Spiel lernen muss.
Lernen, wie man ein 3:0 souverän über die Zeit bringt und nicht leichtfertig verspielt. Lernen, wie man 60 Minuten lang sein Spiel durchzieht und nicht nur 52 Minuten. Denn bis zum 1:3 war das ein abgezockter Auftritt der Eisbären, die hinten wenig hochkarätiges zu ließen und vorne eiskalt ihre Chancen nutzten. Was aber in der Schlussphase auf einmal los war, wird das Geheimnis der Mannschaft bleiben.
Das Köln nach dem Doppelschlag zum 2:3 noch einmal Aufwind bekommt und die zweite Luft, ist verständlich. Aber die Eisbären verpassten es, in dieser Zeit dagegen zu halten und per Konter vielleicht das 4:2 zu erzielen und dem Ganzen somit ein Ende zu setzen. Aus solchen Spielen muss man lernen, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert. Denn im Kampf um einen der ersten sechs Plätze ist jeder Punkt wichtig und der heute verlorene könnte evtl. noch schmerzhaft vermisst werden.

Vor dem Rheinland-Wochenende lichtet sich das Eisbären-Lazarett ein wenig

Die Eisbären Berlin und deren Fans gehen auf große Rheinland-Reise. Am Wochenende stehen gleich zwei Auswärtsspiele im Rheinland an. Morgen Abend treffen die Berliner ab 19:30 Uhr im ISS-Dome auf die heimische Düsseldorfer EG, bevor der Rheinland-Trip am Sonntagnachmittag ab 14:00 Uhr mit dem Auswärtsspiel in der Lanxess-Arena bei den Kölner Haien abgeschlossen wird. In Düsseldorf werden die Eisbären von über 1.000 Fans unterstützt, die überwiegend per Sonderzug anreisen. Aber auch so werden viele Fans in Eigeninitiative ins Rheinland reisen, um die Jungs gleich in beiden Spielen zu unterstützen. So auch wir sowie unsere Freunde von der Eisbären Sektion Nord, mit denen wir diese Tour gemeinsam machen werden.

Und Unterstützung ist für die Eisbären enorm wichtig, geht es doch am Wochenende gegen zwei Mannschaften, die den Berlinern im Kampf um die Playoff-Plätze noch gefährlich werden könnten. Aktuell stehen die Hauptstädter mit 60 Punkten auf Platz Vier, die DEG folgt mit 52 Punkten auf Rang Sieben, einen Platz und einen Zähler vor dem rheinischen Rivalen aus der Domstadt. Man könnte beide Duelle also auch als „Sechs-Punkte-Spiele“ bezeichnen, denn bei einem Sieg könnte man zwei direkte Rivalen auf Abstand halten, verliert man jedoch, wird es noch einmal eng im Kampf um die direkte Viertelfinal-Qualifikation. Und diese ist nach wie vor das große Ziel der Eisbären.

Und dieses Vorhaben können sie ab morgen wieder mit einem leicht verstärkten Kader angehen, denn gleich drei Spieler werden zurück erwartet. Youngster Lukas Reichel kehrt nach der erfolgreichen „Mission Klassenerhalt“ mit der U20-Nationalmannschaft zurück ins Line-up. Außerdem lichtet sich das Lazarett der Berliner ein wenig. Gleich zwei wichtige Leistungsträger hat Trainer Serge Aubin mehr im Aufgebot für die Spiele in Düsseldorf und Köln. In der Defensive kehrt John Ramage zurück und im Sturm steht Landon Ferraro wieder zur Verfügung. Dafür gibt es jedoch einen Neuzugang im Lazarett zu verzeichnen – Youngster Fabian Dietz fällt aufgrund einer Knieverletzung drei bis sechs Wochen aus.

Die Eisbären sind auf Wiedergutmachung aus, denn am Sonntag verlor man deutlich mit 2:5 in Iserlohn und war dort vor allem in der Anfangsphase überhaupt nicht bei der Sache. Weil der Tank angesichts der vielen Spiele in der letzten Zeit und der vielen Ausfälle einfach leer war, wie Trainer Serge Aubin unter der Woche sagte. Vor dem Düsseldorf-Spiel äußerte er sich wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 09.01.2020):

Es wird ein hartes, schweres Spiel. Sie spielen defensiv sehr gut und organisiert. Wir müssen gut verteidigen und sehr schlau mit dem Puck spielen.

Wichtig wird vor allem sein, dass man von der ersten Sekunde an bereit ist und sich an seinen Gameplan hält. Wenn man konzentriert zu Werke geht, vor dem Tor die Räume eng macht und die DEG zu Schüssen von außen zwingt und man vorne wieder eiskalt die Scheiben im Düsseldorfer Tor versenkt, sind drei Punkte in Düsseldorf möglich. 

Beide Mannschaften treffen in dieser Saison zum dritten Mal aufeinander. Bisher gab es zwei Heimsiege. Die DEG setzte sich mit 4:0 durch, die Eisbären mit 3:1. Drei der letzten fünf Gastspiele im ISS-Dome gingen an die Eisbären. 

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG am 10.01.2020 um 19:30 Uhr:

Tor:
Sebastian Dahm, Justin Pogge
Abwehr:
Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer
Angriff:
Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Lukas Reichel, Sebastian Streu, James Sheppard, Constantin Braun, Marcel Noebels, Leo Pföderl
Fürs DNL-Team im Einsatz:
Eric Steffen
In Weißwasser:
Thomas Reichel, Eric Mik
Nicht zur Verfügung:
Mark Olver (Oberkörper), Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Louis-Marc Aubry (Knie), Fabian Dietz (Knie), Sean Backman, Florian Busch

Ein gutes Drittel reicht in der DEL eben nicht: Die Eisbären Berlin unterliegen eiskalten und effektiven Kölner Haien mit 4:5 n.V.

Ausgabe #12:

Alles war angerichtet für ein absolutes Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die heimstarken Eisbären Berlin empfingen in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena die formstarken Kölner Haie, welche in den zurückliegenden acht Spielen immer gepunktet und dabei satte 22 von 24 möglichen Punkten geholt hatten. Und man hatte sich aus Berliner Sicht auch viel vorgenommen, nur leider spielte man keine vollen 60 Minuten gutes Eishockey. „Es reicht in der DEL auf keinen Fall aus, 25 oder 32 Minuten zu spielen. Man muss volle 60 Minuten spielen und man braucht natürlich alle Spieler an Board, das hatten wir heute nicht.“ Das war das Statement von Eisbären-Trainer Serge Aubin nach dem Spiel, welches die Hauptstädter mit 4:5 n.V. (1:2,0:2,3:0/0:1) gegen die Domstädter verloren und damit die dritte Heimniederlage der Saison kassierten und zugleich die zweite in Folge nach dem 5:6 n.P. gegen Wolfsburg. Immerhin punkteten die EIsbären damit auch im neunten von bisher zehn Heimspielen. Der eine Punkt fühlte sich nach dürftigen 40 Minuten zwar wie ein Gewinn an, doch hatte man sich für dieses Topspiel wesentlich mehr ausgerechnet und vorgenommen. Nur war man nicht über die komplette Spielzeit bereit dafür.

Im Team der Eisbären Berlin gab es keine Veränderung im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel, somit stand also auch gegen Köln wieder Sebastian Dahm im Berliner Tor. Viele Fans hatten ja gehofft, dass Maximilian Franzreb mal von Beginn an die Chance erhalten würde. Das war nicht der Fall, aber am Ende sollten es dann doch noch 20 Minuten im Schlussdrittel sein. Aber mehr dazu im nun folgenden Spielbericht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins erste Drittel, welches ruhig begann. Beide Teams versuchten sich auf die Defensive zu konzentrieren. Die Eisbären waren es, welche die ersten Akzente im Spiel setzen konnten und Gustaf Wesslau im Haie-Tor prüften. Doch der Kölner Schlussmann hatte mit den Schüssen zunächst keine Probleme. Das sollte sich dann aber in der siebten Spielminute ändern, als Louis-Marc Aubry Ryan McKiernan vor dem Tor anspielte. Der Verteidiger stand frei vor Wesslau und tanzte ihn in Stürmermanier klasse aus und netzte zur frühen Führung ein – 1:0.
Diese sollte aber nur ganze 82 Sekunden Bestand haben. Dann glich Köln ein bisschen aus dem Nichts aus. Sebastian Dahm konnte einen Schuss von Alexander Oblinger nicht festhalten, den Abpraller versenkte Zach Sill im Berliner Gehäuse – 1:1 (8.).
Kurz darauf die Hausherren mit dem ersten Powerplay, aber dieses spielten sie einfach zu umständlich. Und wenn man sich dann doch einmal für den Schuss entschied, machten die Kölner Spieler entweder die Schusswege klasse zu oder aber sie blockten die Schüsse, weshalb sie die erste Unterzahl der Partie schadlos überstanden.
Die Eisbären danach mit weiteren guten Offensivaktionen, aber bei Wesslau war stets Endstation, wobei man aber auch sagen muss, dass das jetzt keine hundertprozentigen Chancen waren. Die Haie lauerten auf Konter und Jon Matsumoto hatte dann auch mal so einen, aber er fand in Sebastian Dahm seinen Meister. Wenn es mit dem Vollstrecken nicht klappte, dann eben mit der Vorarbeit. Die Domstdter erkämpften hinter dem Berliner Tor die Scheibe, Matsumoto mit dem Zuspiel auf Marcel Müller, welcher direkt abzog. Sebastian Dahm war die Sicht versperrt und die schwarze Hartgummischeibe schlug hinter ihm im Tor ein – 1:2 (17.). Das sollte zugleich auch der Pausenstand in Berlin sein.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Berliner noch in Überzahl, aber auch dieses war nicht zwingend genug

Foto: eisbaerlin.de/walker

und stellte so keine große Gefahr für das Team von Trainer Mike Stewart dar.
Das zweite Drittel bot schlechtes Eisbären-Hockey. Sie waren gefühlt immer einen Schritt langsamer als die Kölner, leisteten sich deutlich zu viele Abspielfehler und waren einfach nicht bereit, den Kampf in diesem Spiel anzunehmen. Köln nahm die Einladungen der Eisbären natürlich dankend an und zeigte sich immer wieder vor dem Berliner Tor. Und dort erwiesen sie sich heute als äußerst eiskalt und effektiv, sozusagen sehr abgezockt, im Stile eine Spitzenmannschaft.
Als Köln in Überzahl war, sah Matsumoto Ben Hanowski vor dem Tor frei stehen, dieser tanzte Dahm äußerst leicht aus und erhöhte auf 1:3 (31.).
Die Eisbären im Anschluss mal wieder mit einem Powerplay, aber die Kölner Defensive machte es den Eisbären richtig schwer heute und somit verpuffte auch diese Chance wieder. Während man hinten also dicht machte, war man vor dem gegnerischen Tor heute einfach richtig effektiv. Und natürlich nutzte man die großen Lücken in der Berliner Hintermannschaft. Jason Akeson mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor selbiges, wo Jason Bast mutterseelenallein stand und keine große Mühe hatte, die Scheibe zum 1:4 im Tor zu versenken (36.).
So erhöhte Köln also nach 40 Minuten mühelos und ohne größere Anstrengung auf 4:1, während die EIsbärne zwar bemüht waren, aber sich eindeutig zu viele Fehler leisteten und somit deutlich in Rückstand gerieten. Aber noch waren ja 20 Minuten zu spielen und in Berlin hat man schon so manche Aufholjagd gesehen.

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Das letzte Dritte begannen die Eisbären mit einem neuen Goalie, denn Maximilian Franzreb hütete nun anstelle von Sebastian Dahm den Bären-Käfig. Und dieser sollte in der Anfangsphase auch was zu tun bekommen. Denn auch wenn sich die Berliner viel vorgenommen hatten für das Schlussdrittel, so waren die Haie sehr gefährlich in den ersten Minuten. Und Ben Hanowski hätte beinahe auch den fünften Treffer nachgelegt, doch der Pfosten stand seinem Versuch im Weg.
Die Eisbären hatten sich erst nach einigen Minuten gesagt, dass sie hier doch noch einmal alles versuchen wollten und so gaben sie noch einmal Gas. In den letzten zehn Minuten des Schlussdrittels nahm der Druck der Hauptstädter mehr und mehr zu und in der 53. Spielminute waren sie tatsächlich in Überzahl erfolgreich. Die Eisbären fanden in die Formation und ließen die Scheibe gut laufen. Am Ende kam sie zu Mark Olver, welcher angerauscht kam und den Puck zum 2:4 im Kölner Tor versenkte.
Nun kochte die Arena am Ostbahnhof und die Stimmung nahm minütlich zu und man hatte das Gefühl, als ob das Arenadach bald abheben würde. Und fünf Minuten vor dem Ende war es tatsächlich nur noch ein Tor Rückstand. Ryan McKiernan und Austin Ortega spielten die Scheibe zu Louis-Marc Aubry, welcher Zeit und Platz hatte und die Scheibe mit einem satten Schlagschuss ins Kölner Tor hämmerte – 3:4 (55.).
Und noch einmal wurde es lauter im weiten Rund, die Halle stand Kopf und die Fans peitschten die Eisbären weiter nach vorne. Und die Haie nahmen nach dem dritten Gegentreffer erst einmal eine Auszeit, mussten sich noch einmal sammeln, denn die Berliner schüttelten die Haie nun ordentlich durch. Und in der 57. Spielminute passierte dann doch noch das vorher für unmöglich gehaltene. Die Hausherren kamen tatsächlich zurück ins Spiel und glichen zum 4:4 aus. James Sheppard arbeitete das Spielgerät im Nachstochern über die Linie. Nun war Eskalation auf den Rängen angesagt. Alle lagen sich freudetrunken in den Armen, man hatte das Gefühl, hier wäre gerade die achte Meisterschaft gewonnen worden. Aber genau das macht diesen Sport eben aus und dafür lieben wir ihn so sehr.
Und nun hatten die Berliner Lust auf mehr und drängten auf den Siegtreffer. Angetrieben von den wahnsinnig lauten Eisbären-Fans versuchten die Hausherren noch einmal alles und drängten auf den Siegtreffer in der regulären Spielzeit, welcher aber nicht fallen sollte. Und so ging es wie bereits beim ersten Aufeinandertreffen in Berlin in dieser Saison in die Verlängerung.

Und da waren die Eisbären weiterhin die aktivere Mannschaft, wollten den Zusatzpunkt unbedingt holen. Aber es fehlte ihnen das nötige Glück vor dem Tor. Und dann kamen die Haie mal wieder vor das Tor von Maxi Franzreb und taten das, was sie den ganzen Abend schon taten. Sie waren eiskalt und effektiv. Jakob Kindl mit dem Schuss, welcher abgefälscht wurde. Franzreb konnte die Scheibe nicht sichern und dann war Lucas Dumont zur Stelle und sicherte den Haien den Zusatzpunkt.

Das Spiel war mal wieder das beste Beispiel, dass man in dieser Liga 60 Minuten sein Spiel durchziehen muss. Nur ein gutes Drittel oder aber 25 oder 32 Minuten, wie es Aubin auf der PK sagte, reichen in dieser Liga eben nicht aus. Dabei erwischten die Eisbären ja eigentlich auch einen sehr guten Start und lagen 1:0 vorne. Doch nach dem schnellen Ausgleich der Haie wirkten die Berliner zunehmend verunsichert, fanden kaum noch ein Mittel gegen die kompakte Defensive, leisteten sich zu viele und vor allem unnötige Scheibenverluste und hatten zu oft große Lücken in der Defensive. Sie kamen nicht mehr in die Zweikämpfe, waren meist einen Schritt langsamer als Köln. Erst in den letzten zehn Minuten besann man sich wieder auf seine Stärken und da hat man dann gesehen, was alles möglich gewesen wäre gegen diese Kölner Haie. Die keinesfalls überragend gespielt haben. Was sie aber auch nicht mussten. Sie haben die Tore einfach immer zum richtigen Zeitpunkt geschossen und erwiesen sich als äußerst effektiv und eiskalt vor dem gegnerischen Tor. So, wie eine echte Spitzenmannschaft eben. Dass die Eisbären auch eine sind, haben sie heute nur im letzten Drittel für einige Minuten bewiesen. Aus diesem Spiel muss man lernen und sich darauf konzentrieren, 60 Minuten lang den Gameplan durchzuziehen. Dass man jeden Gegner in dieser Liga schlagen kann, haben die letzten zehn Minuten gezeigt, da hatte Köln arge Probleme und konnte von Glück reden, überhaupt noch die Verlängerung erreicht zu haben. Nur muss man diese Leistung eben dauerhaft über die gesamte Spielzeit abrufen.

Spitzenspiel in Berlin: Die Eisbären Berlin erwarten mit den Kölner Haien das derzeit heißeste Team der Liga

Hoher Besuch für die Eisbären Berlin: Morgen Abend empfängt der Hauptstadtclub mit den Kölner Haien das derzeit heißeste Team der Liga. Denn die Domstädter gewannen sieben der letzten acht Spiele und holten dabei 22 von 24 möglichen Zählern, punkteten also in jeder dieser acht Partien. Und morgen Abend versuchen jene Haie, diese Serie auch im neunten Spiel in Folge fortzusetzen, wenn man ab 19:30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof auf die heimischen Eisbären trifft. Diese wiederum wollen die knappe 5:6-Niederlage n.P. gegen Wolfsburg im letzten Heimspiel vergessen machen und stattdessen die sehr gute Heimbilanz weiter aufbessern. Aktuell steht man bei sieben Heimsiegen aus neun Heimspielen in dieser Saison.

Doch erwartet die Eisbären eine sehr schwere Aufgabe, das weiß man in Berlin. Die aktuelle Form der Kölner ist in Berlin bestens bekannt und dementsprechend groß ist auch der Respekt vor Köln, denen Eisbären-Coach Serge Aubin aber ebenso ein schweres Spiel prognostiziert (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 05.12.2019):

Köln spielt ähnlich wie wir mit viel Tempo und vier Reihen. Es wird darauf ankommen, wer in der Ausführung des Systems wacher und konsequenter ist. Es wird ein hartes Spiel für uns, aber auch für sie.

Szene aus dem ersten Aufeinandertreffen zwischen Berlin und Köln aus dieser DEL-Saison. Am Ende gewannen die Eisbären knapp mit 3:2 n.V. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Beide Teams haben sich nach sehr schwachem Saisonstart bis in die Top-6 vorgearbeitet und dort auch festgesetzt. Die Eisbären sind mit 38 Punkten aktuell Tabellenvierter, die Haie stehen mit nur einem Punkt weniger auf Platz Sechs der DEL-Tabelle. Der Sieger der morgigen Partie kann weiterhin an dem Top-Trio der Liga – München, Straubing und Mannheim – dran bleiben. Berlin will den zweiten Heimsieg gegen Köln in dieser Saison, die Haie dagegen wollen Revanche nehmen für das 2:3 n.V. zu Beginn der Saison.

Für die Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena wird es ein hochinteressantes Spiel werden, spielen beide Teams doch nahezu das gleiche System wie der Gegner. Und beide eint die Tatsache, dass beide zu Saisonbeginn erst einmal ein neues System lernen mussten, es erst so nach und nach richtig verinnerlicht haben und nun die ersten Erfolge damit feiern. Die Eisbären haben das „System Aubin“ inzwischen sehr gut verstanden und auch umgesetzt, aber es gibt nach wie vor noch Luft nach oben und Verbesserungsmöglichkeiten. Und in Köln mussten sie erst einmal das „System Stewart“ verstehen, welches Trainer Mike Stewart spielen lässt und mit welchem er zuvor in Augsburg große Erfolge gefeiert hatte. Seitdem seine Spieler aber verstanden haben, was er von Ihnen will, läuft es in Köln richtig gut und macht Köln zum derzeit stärksten Team der Liga.

Denn es sind nicht nur die letzten acht Spiele, in denen die Haie gepunktete haben. Von den letzten 13 Spielen gewann Köln deren zehn und dass die Serie in Berlin seine Fortsetzung findet, dafür stehen die Voraussetzungen nicht schlecht. Denn aus der Hauptstadt nahmen die Domstädter bei sechs der letzten acht Gastspiele etwas Zählbares mit.
Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Auch sollten sie auf die Ausgeglichenheit der Haie achten, hat doch bisher kein Spieler mehr als fünf Tore in dieser Saison erzielt. Jason Akeson und Sebastian Uvira sind die beiden Top-Torjäger der Rheinländer, bei den es in dieser Saison bisher 18 verschiedene Torschützen gab.

Deren 16 sind es aktuell bei den Eisbären Berlin, bei denen die treffsichersten Spieler in dieser Saison Marcel Noebels (10 Tore), Lukas Reichel, Leo Pföderl (beide 8), Mark Olver und Austin Ortega (beide 7) sind. Auch die Eisbären sind schwer auszurechnen. In jedem Spiel gibt es andere Spieler, welche die Akzente setzen und für die Tore sorgen, was es den Gegnern schwer macht, sich auf die Eisbären einzustellen. Was auch eine Folge des „System Aubin“ ist, welches in Berlin derzeit immer besser funktioniert. Was dabei vor allem auffällt, die Eisbären schießen nahezu aus allen Lagen auf das gegnerische Tor, was man in der Vergangenheit nicht mehr so gewohnt war. Kein Wunder also, dass man mit 70 Toren den aktuell fünftbesten Sturm der DEL hat.

Welche Spieler sich morgen Abend ab 19:30 Uhr mit den Kölner Haien auf dem Eis der Arena am Ostbahnhof messen werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ganz genau fest, da es diese Woche einige Ausfälle gab, weshalb Stürmer Sebastian Streu mit dem Team trainierte. Ebenso unklar ist wohl auch noch die Frage nach dem Start-Goalie morgen Abend. Bekommt Back-up Maximilian Franzreb morgen Abend vielleicht sogar den Vorzug vor Sebastian Dahm? Es wäre ihm zu wünschen und verdient wäre es allemal.

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Kölner Haie am 06.12.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

3:2 n.V. gegen Köln: Eisbären beweisen Charakter und betreiben Wiedergutmachung

WalkersBaerenNews 2019/2020, #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende haben die Eisbären Berlin zwei wichtige Punkte gegen ein Top-Team eingefahren. 12.607 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen ein packendes Spiel zwischen den Berlinern und den Kölner Haien, am Ende behielten die Hausherren mit 3:2 n.V. (0:0,1:1,1:1/1:0) die Oberhand und betrieben somit Wiedergutmachung nach dem 0:5-Debakel in Bremerhaven vom Sonntagnachmittag.

Kai Wissmann und Kapitän André Rankel gaben am Freitagabend gegen die Domstädter ihr Saisondebüt, dagegen mussten Florian Busch und Youngster Fabian Dietz überzählig auf die Tribüne. Im Tor stand auch diesmal wieder die aktuelle Nummer Eins Sebastian Dahm.

1. Drittel:

Die Gäste vom Rhein fanden besser ins Spiel und setzten sich im Drittel der Berliner fest. Doch die Eisbären standen defensiv sehr kompakt und ließen den Kölnern so kaum Platz, um gefährliche Chancen zu kreieren. Die Eisbären brauchten etwas, um ins Spiel zu kommen, doch dann entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es immer hin und her ging, wo jede Mannschaft immer mal wieder das Momentum auf ihrer Seite hatte.
Und so waren es die Eisbären, die in der neunten Spielminute die Riesenchance zur Führung hatten, als Sean Backman alleine auf Gustaf Wesslau zulief, aber am Kölner Goalie scheiterte. Auch im kurz darauffolgenden Powerplay die Gastgeber mit richtig guten Möglichkeiten, einzig die Scheibe wollte einfach nicht im Tor der Haie zappeln. Auch nicht beim nächsten Konter durch Lukas Reichel, der das 1:0 auf dem Schläger hatte.
Aber auch Köln zeigte sich noch einmal in der Offensive bei einem Powerplay gegen Ende des Auftaktdrittels, aber auch sie konnten keinen Treffer in den ersten 20 Minuten erzielen. Torlos ging es somit in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

2. Drittel:

Köln kam besser aus der Kabine und setzte sich erneut in der Anfangsphase im Drittel der Berliner fest. Aber auch diesmal konnte Köln keinen Nutzen daraus ziehen. Dafür die Eisbären, die in der 25. Spielminute in Führung gehen sollten. Neuzugang Leo Pföderl war es noch nicht vergönnt, sein erstes Tor zu erzielen, denn er scheiterte am Aluminium. Aber Frank Hördler war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab.
Doch die Mannschaft vom neuen Headcoach Mike Stewart ließ sich davon nicht verunsichern und kam seinerseits ebenfalls per Nachschuss zum 1:1. Sebastian Dahm konnte den Schuss von Jason Akeson nur prallen lassen, Nationalspieler Frederik Tiffels war zur Stelle und glich aus (29.).
Kurz darauf die große Chance für die Eisbären, erneut in Front zu gehen, als man mit zwei Mann mehr auf dem Eis war. Und beinahe hätte es auch geklappt, aber erneut stand das Aluminium im Weg. Ansonsten war das Powerplay eher harmlos und stellte nicht wirklich eine Gefahr für Köln dar.
Fortan weiter ein gutes Spiel der Hausherren, die sich gute Möglichkeiten erspielten und in der Schussstatistik deutlich die Nase vorne hatten, aber das Ergebnis auf dem Cube zeigte leider nach wie vor ein 1:1 an, womit es auch in die zweite Drittelpause ging.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

3. Drittel:

Im letzten Drittel merkte man beiden Teams dann an, dass sie hier das Spiel gewinnen, aber hinten keinen entscheidenden Fehler machen wollten. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften um jeden Zentimeter Eis kämpften.
Als die Haie in Überzahl spielen durften, gelang ihnen der angesichts des Spielverlaufs glückliche Führungstreffer. Gewühl vor dem Kasten von Dahm, irgendwie wollte jeder mal den Abschluss versuchen. Colby Genoway tat dies am besten und brachte Köln mit 2:1 in Führung (49.).
Ein Schock für die Eisbären, aber die gaben dieses Spiel keinesfalls verloren. Auch nicht, als sie kurz darauf in Unterzahl ran mussten. Diese überstanden sie schadlos und Serge Aubin sprach nach dem Spiel davon, dass es ihn sehr gefreut habe, wie lebendig die Bank nach dem Rückstand war. Jeder wusste, dass man dieses Spiel noch drehen kann. Und sie sollten auch tatsächlich zum Ausgleich kommen. In Überzahl, was ja auch schon eine Erwähnung wert ist. James Sheppard mit einer klasse Puckkontrolle, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Sean Backman lauerte und die Scheibe zum 2:2 über die Linie des Kölner Tores drücken konnte – 2:2 (56.).
Das sollte zugleich auch der Stand nach 60 Minuten sein, Köln blieb somit auch im dritten Spiel in der regulären Spielzeit ungeschlagen, musste zum dritten Mal in die Verlängerung. Für unsere Jungs war es die erste.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Verlängerung:

Und in dieser waren die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, zeigten deutlich, dass sie diesen Extrapunkt hier holen wollten. Und dann lief die 64. Spielminute und der Auftritt von John Ramage, der erst einmal eine Runde durch das Kölner Drittel fuhr, hinters Tor fuhr und zu einer weiteren Runde ansetzte. So wirklich begeistert waren die Fans in der Arena am Ostbahnhof damit zunächst jedoch nicht, man hätte sich gewünscht, dass er die Scheibe doch passen oder aber sogar schießen solle. Aber Ramage hatte eine Plan, er wartete auf den perfekten Augenblick und dieser sollte kommen. Er sah Marcel Noebels am langen Pfosten stehen, der musste nur noch sein Arbeitsgerät in den Pass halten und sorgte somit für die Entscheidung am Freitagabend – 3:2. „Noebi“ sagte nach dem Spiel scherzhaft, er hätte gedacht, dass Ramage nach seinem Lauf durchs Kölner Drittel erst einmal ein Sauerstoffzelt auf der Bank bräuchte, was ja zum Glück nicht der Fall war.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ein Sieg des Willens, des Charakters. Marcel Noebels sagte nach dem Spiel im Interview, die Eisbären haben nach dem 1:2 den Glauben an sich nicht verloren, haben nicht hinten aufgemacht und sind 1:3 oder 1:4 in Rückstand geraten. So, wie es in der letzten Saison noch häufig der Fall war. Nein, man habe geduldig weitergespielt und immer an sich geglaubt, am Ende belohnte man sich dafür mit zwei wichtigen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Top-6-Platz.
Trainer Serge Aubin sagte nach dem Spiel auf der PK, dass die Eisbären noch ein Stück weg sind von dem, wie sie spielen wollen. Aber der Spielstil an sich wird sich nicht verändern, aber sie versuchen, die Zeit zu verkürzen, in der es nicht so läuft für unsere Mannschaft, wo sie Fehler machen.
Das Spiel gegen Köln war dabei schon einmal ein guter Anfang und hat gezeigt, dass die Eisbären bereit waren, eine Antwort auf das 0:5 zu geben. Und wer mal wieder besonders gefallen hat, war der junge Lukas Reichel, der spielt, als würde er seit Jahren nichts anders tun. Es macht richtig Spaß, ihm zuzuschauen, er spielt sehr unbekümmert auf und hatte gegen Köln richtig gute Chancen. Sein erstes Profitor in der DEL dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Den ersten Assistpunkt hat er jedenfalls seit gestern Abend schon. Herzlichen Glückwunsch dazu!

DEL-Klassiker gegen Köln: Eisbären wollen Wiedergutmachung nach dem 0:5-Debakel in Bremerhaven

Licht und Schatten beim DEL-Saisonstart der Eisbären Berlin. Dem starken und souveränen 4:1-Heimsieg am 1. Spieltag gegen die Grizzlys Wolfsburg folgte ein ernüchterndes 0:5 am 2. Spieltag in Bremerhaven. So schnell die Euphorie in Berlin aufkeimte, so schnell wurde sie an der Küste auch gleich wieder im Keim erstickt. Am 3. Spieltag haben die Hauptstädter nun die Chance zur Wiedergutmachung, wenn die Kölner Haie in die Hauptstadt reisen und mit den Eisbären ab 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena die Schläger auf dem heiligen Eis kreuzen werden.

Und die Spieler wollen auch einiges wieder gutmachen, wie Stürmer Marcel Noebels im Vorfeld des Köln-Spiels sagte:

Es war ein Spiel, in dem wir uns selbst geschlagen haben. Wir waren nicht clever genug und zu gewissen Zeitpunkten nicht anwesend. Wir waren zu spät am Mann, zu oft zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Wir sind jetzt lange genug zusammen. Alle wissen, wie das System funktioniert. Ich will nicht alles schlecht reden. Es sind am Ende Kleinigkeiten, die so ein Spiel entscheiden. Wir haben in Überzahl kein Tor gemacht, das hat viel Kraft gekostet. Dann waren viele Strafzeiten dabei. Wir sind Freitag auch viel mehr gelaufen als Sonntag, das muss man ganz klar sagen. Wenn sich nur der bewegt, der die Scheibe hat, ist es schwer. Es stehen schließlich Fünf auf dem Eis. Die Reise hätten wir uns sparen können. Aber das Spiel ist jetzt vorbei und wir können die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Wichtig ist, dass wir jetzt am Wochenende zwei gute Mannschaften vor uns haben, die ein guter Test für uns sind. Da können wir wieder einiges gutmachen.

Mit den zwei guten Mannschaften meinte Marcel Noebels zum einen die Kölner Haie und zum anderen den Vizemeister Red Bull München. Zwei echte Härtetests also für die Mannschaft von Trainer Serge Aubin. In diesen Duell wird den Eisbären alles abverlangt und sie müssen an ihre Leistungsgrenze gehen, um diese beiden Spiele für sich zu entscheiden. Neben Bremerhaven ist München das zweite Team, welches in dieser Saison noch ohne Punktverlust ist. Die Eisbären werden dies ändern wollen. Zwei knappe Siege feierten die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson – 2:1 in Augsburg, 3:2 gegen Düsseldorf. Köln musste bis jetzt zweimal in die Verlängerung, einmal verloren die Haie daheim 2:3 gegen Iserlohn und einmal gewannen die Domstädter mit 2:1 beim Meister in Mannheim und sorgten somit für ein erstes Ausrufezeichen. 

Serge Aubin fasste kurz und knapp zusammen, wie man gegen die Haie spielen muss, um diese zu besiegen (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 19.09.2019):

Wir müssen über 60 Minuten alle zusammen unser Eishockey spielen. Köln ist ein Team, das sehr hart arbeitet. Wir müssen genauso intensiv wie sie spielen.

Am besten spielen die Berliner genau so, wie gegen Wolfsburg zum Saisonstart. Da spielten sie ein starken Forecheck, störten die Niedersachsen somit früh in deren Spielaufbau und zwangen sie zu Scheibenverlusten. Vor dem Tor erwies man sich als eiskalt, auch bei Kontern. Und hinten ließ man relativ wenig zu, wenn doch etwas durchkam, dann war Sebastian Dahm zur Stelle. Dieser, so haben es die Eisbären inzwischen bekanntgegeben, wird vorerst die Nummer Eins des Hauptstadtclubs sein. Somit haben sich die Eisbären-Verantwortlichen wohl früher als von allen Fans erwartet in dieser Personalie entschieden. 

Die Personalsituation in der Hauptstadt hat sich derweil deutlich gebessert. So stehen nur noch hinter den Einsätzen von Verteidiger Kai Wissmann und Kapitän André Rankel Fragezeichen. Für Kooperationspartner Weißwasser sind indes Marvin Cüpper, Eric Mik, Jake Ustorf und Thomas Reichel im Einsatz.

In der vergangenen Saison haben beide Mannschaften je ein Spiel an der Spree gewonnen. Die Eisbären setzten sich mit 5:4 durch, die Haie gewannen deutlich mit 4:0. Die Bilanz in Berlin spricht für die Eisbären, die 35 der bisherigen 60 Spiele in der Hauptstadt für sich entscheiden konnten. Die aktuelle Statistik allerdings spricht für Köln, welche drei der letzten fünf Gastspiele an der Spree gewannen.

Der Eisbären-Kader für das zweite Heimspiel gegen die Kölner Haie am 20.09.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Charlie Jahnke, Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, Florian Busch, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sean Backman, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Marvin Cüpper, Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung oder Einsatz fraglich:

Vincent Hessler (Hand), Kai Wissmann, André Rankel

 

PS: Bitte wundert Euch morgen nicht, wenn Ihr weder im Blog noch in den sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, Instagram) von uns etwas zum Spiel lesen werdet. Den Grund dafür erfahrt Ihr morgen hier im Blog. Der Spielbericht wird dann aber ab Samstag online verfügbar sein und die Stimmen zum Spiel lest Ihr dann auch wie gewohnt auf unserer Facebookseite.