140 Strafminuten: Eisbären verlieren Playoff-Schlacht in Wolfsburg

Es sind Playoffs in der DEL und heute hat man das in Spiel Zwei der Viertelfinalserie zwischen den Grizzlys Wolfsburg und den Eisbären Berlin deutlich gemerkt. Am Ende setzten sich die Niedersachsen verdient mit 5:2 (3:1,0:1,2:0) gegen die Berliner durch und glichen somit die Serie zum 1:1 aus. Und diese Serie verspricht nun viel Spannung und viel Kampf, denn heute war jede Menge Gift im Spiel, was 140 Strafminuten (davon 97 für die Eisbären!) beweisen. Das könnten noch sehr spannende und hart umkämpfte Spiele zwischen Wolfsburg und Berlin werden. Fest steht nach dem heutigen Spiel nur, dass diese beiden Mannschaften keine Freunde mehr werden. 

Die Eisbären mit dem selben Personal wie in Spiel Eins am Mittwoch. Heißt, dass Petri Vehanen auch in Wolfsburg wieder das Berliner Tor hütete.

Grizzlys-Coach Pavel Gross sagte vor dem Spiel, man wolle weniger Respekt haben und cleverer spielen als in Berlin. Und Jens Baxmann, Verteidiger der Eisbären, sagte vor dem Spiel, dass es ein wichtiges Spiel sei, Wolfsburg viel Druck machen wird und man die ersten zehn Minuten überstehen muss.

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Die Nummer 29 der Eisbären sollte Recht behalten. Wolfsburg begann äußerst druckvoll, hatte viel Zug zum Tor und brachte die Scheiben auch auf selbiges. Und das Ziel, die ersten zehn Minuten ohne Gegentor zu überstehen, erreichte man nicht. Denn nach fünf Minuten kassierte Kai Wissmann eine Strafe wegen Beinstellens. Wolfsburg fand sofort in die Powerplay-Formation, ließ die Scheibe gut laufen und kam auch zu guten Chancen. Somit war das 1:0 nur eine Frage der Zeit. Fabio Pfohl zog vom rechten Bullykreis aus ab, Christoph Höhenleitner fälschte unhaltbar für Vehanen ab – 0:1 aus Berliner Sicht (7.).
Wolfsburg auch danach deutlich aktiver als die Eisbären, die lediglich durch Nick Petersen und Thomas Oppenheimer (Pfosten) zu zwei nennenswerten Chancen kamen.
Dann musste Jamie MacQueen wegen Behinderung für zwei Minuten in die Kühlbox und Wolfsburg hielt seine Powerplay-Quote bei 100 Prozent. Brent Aubin mit einem satten Schuss von der linken Seite. Vehanen ließ den Schuss zur Seite prallen, Fabio Pfohl kam auf der rechten Seite an die Scheibe und nagelte den Puck ins Berliner Tor – 0:2 (12.).
Und nur 58 Sekunden später zappelte die schwarze Hartgummischeibe erneut im Tor des Finnen. Einen Schuss von Höhenleitner ließ Vehanen nach vorne in den Slot prallen, Conor Allen lief dem Puck entgegen und hämmerte ihn ins Tor – 0:3 (13.).
Chefcoach Uwe Krupp nahm dann erst einmal eine Auszeit und versammelte seine Eisbären um sich, um ihnen eine Ansage zu machen. Und diese schien gewirkt zu haben, denn fortan die Eisbären präsenter und auch mit Zug zum Tor. Jonas Müller mit dem Schuss von der blauen Linie, Jerry Kuhn konnte die Scheibe nur prallen lassen. André Rankel setzte erfolglos, Marcel Noebels erfolgreich nach – 1:3 (15.).Wolfsburg fortan passiver, die Eisbären nun besser drin im Spiel und auch mit zwei, drei guten Versuchen. Aber am Spielstand von 3:1 für Wolfsburg sollte sich nichts mehr ändern.
Wolfsburgs Stürmer Christoph Höhenleitner mit seinem Statement zum ersten Drittel:

Wir sind aktiver als in Berlin. Nach dem 3:0 waren wir aber wieder zu passiv und daher fiel das 3:1 dann auch verdient.

Das zweite Drittel bot zwar viel Unterhaltung aber das hatte weniger mit Eishockey zu tun. Zu Beginn

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die Berliner noch mit fast zwei Minuten in Überzahl, aber das war sehr harmlos. Keine Chance für die Eisbären.
Und dann folgte eine Serie von drei Strafzeiten in Folge für die Eisbären in nicht einmal zwei Minuten. Wolfsburg über zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, sie versuchten auch sehr viel, aber die Eisbären standen sehr gut in Unterzahl und mussten lediglich einen Pfostenschuss von Brent Aubin (27.) zulassen. Ansonsten überstanden die Hauptstädter fast sechs Minuten in Folge in Unterzahl.
Dann hatten Mitte des zweiten Drittels mal die Eisbären ein Powerplay und das war richtig gefährlich, nur konnten sie keinen Treffer dabei erzielen.
Fortan wurde es richtig nicklig auf dem Eis, die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Schrader hatten alle Hände voll zu tun. Christoph Höhenleitner kassierte eine Spieldauer wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken. Martin Buchwieser ließ sich in der Folge zu einer Unsportlichkeit hinreißen, als er die Scheibe Richtung Wolfsburger Strafbank schoss und damit leichtfertig eine Verletzung in Kauf nahm. Brachte ihm folgerichtig eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe ein.
Durch die Spieldauer die Eisbären zum Ende hin noch einmal mit drei Minuten in Überzahl und da legte Kai Wissmann die Scheibe rüber zu Sean Backman und der zog ab, traf den Innenpfosten und von da ging der Puck ins Tor – 2:3 (40.).
Nach der Schlusssirene stand Backman dann noch einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Check gegen den Kopf und Nacken gegen einen Wolfsburger Spieler kassierte der Torschütze zum 2:3 eine Spieldauer. Es entwickelte sich ein Handgemenge, in dem auch Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn mittendrin war und wohl mit einem Stockstich auffiel. Petri Vehanen stürmte daraufhin aus seinem Tor, um die Schiris darauf aufmerksam zu machen, was Kuhn dazu veranlasste, Vehanen zu einem Fight aufzufordern. Vehanen winkte dankend ab.
Dann war Drittelpause und die Gemüter konnten erst einmal abkühlen. Und 20 heiß umkämpfte Minuten lagen ja noch vor uns.

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So begannen die Berliner das letzte Drittel mit einer 4-gegen-3-Überzahl, doch diese drehte sich schnell in ein Powerplay für Wolfsburg. Und das konnten sie heute Abend sehr gut. Sebastian Furchner scheiterte noch am Innenpfosten, wenig später verwertete Ex-Eisbär Alex Weiß ein klasse Zuspiel von Stephen Dixon zum 4:2 (43.).
Danach die Eisbären klar bemüht, spielten mit viel Zug zum Tor und kamen auch zu Abschlüssen. Doch entweder stand Jerry Kuhn im Weg oder aber die Latte, wie bei Nick Petersens Schuss (54.). Wolfsburg lauerte auf Konter und sorgte dabei durchaus immer wieder für Gefahr.
Da auch im letzten Drittel die Nickligkeiten nicht abnahmen, hagelte es weiterhin Strafzeiten. Deutlich mehr dabei für die Hauptstädter und so gelang Wolfsburg in dieser Partie auch noch der vierte Überzahltreffer. Brent Aubin per Direktabnahme zum 5:2-Endstand (56.).

Das Spiel hatten die Eisbären in den ersten 13 Minuten verloren, als man bereits mit 0:3 in Rückstand lag und völlig von der Rolle war. Danach kämpfte man sich zwar zurück, kam bis auf 2:3 heran, aber letztendlich machte man sich die Aufholjagd durch zu viele Disziplinlosigkeiten selbst kaputt und musste am Ende den Ausgleich in der Serie hinnehmen. Doch noch ist nichts verloren, die Serie geht nun wieder von vorne los und wir haben jetzt eine Best-of-Five-Serie.

Kapitän André Rankel mit seiner Analyse zum Spiel:

Das war ein Playoff-Spiel, es ging um alles. Wir sind gut zurückgekommen nach dem 0:3. Aber wir haben dann nicht schlau genug gespielt, um das Spiel noch zu gewinnen.

Louis-Marc Aubry: „Es ist unheimlich wichtig, dass wir gewonnen haben“

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Die Eisbären Berlin haben das erste Viertelfinalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg verdient mit 4:1 gewonnen. Damit sind die Berliner ihrer Favoritenstellung gerecht geworden und führen mit 1:0 in der Serie. Matchwinner war Louis-Marc Aubry mit zwei Toren. Die Nummer 41 sagte nach dem Spiel:

Es ist unheimlich wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir sind gut gestartet und haben viele Schüsse auf das Tor gebracht. Auch mit unserem Forecheck waren wir gut unterwegs. Wir mussten hart spielen, dass wussten wir. Aber es fühlt sich sehr gut an. 

Thomas Oppenheimer fand nach dem Spiel, dass man genau das gemacht hat, was man sich vorgenommen hat:

Wir wollten gutes Eishockey spielen. Wir wollten den Wolfsburgern unser Spiel aufdrücken. Ich glaube, das haben wir heute gemacht und das wollen wir auch die ganze Serie machen. 

Armin Wurm, Verteidiger der Niedersachsen, versuchte nach dem Spiel die Niederlage zu erklären:

Wir waren zu viel in unserer eigenen Defensive beschäftigt. Das hat viel Kraft gekostet. Und dann ist es schwer, nach vorne Druck zu machen. Wir müssen schauen, dass wir unsere Beine besser bewegen.

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Nach dem Spiel folgte wie üblich die Pressekonferenz mit den beiden Trainern. Diese sollte ganze 47 Sekunden dauern. Beide Coaches hatten nicht viel zu sagen. Pavel Gross gab folgendes Statement ab:

Berlin war besser und sie haben den Sieg auch verdient. Freitag geht’s weiter.

Uwe Krupp war da ein wenig ausführlicher als sein Gegenüber:

Das erste Spiel war wieder knapp, da geht’s um ein Tor. Ich denke, das 3:1 war ein wichtiges Tor heute. Wolfsburg war immer wieder gefährlich mit Konterangriffen. Insgesamt hat die Mannschaft gut gespielt und am Ende ein Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. 

4:1 gegen Wolfsburg: Louis-Marc Aubry führt die Eisbären mit zwei Toren zum ersten Sieg in der Viertelfinalserie

Ausgabe #29:

Der erste Schritt ist gemacht. Die Eisbären Berlin haben das erste von maximal sieben Viertelfinalspielen gegen die Grizzlys Wolfsburg gewonnen. Vor 10.641 Zuschauern in der mäßig besuchten Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter hochverdient mit 4:1 (0:0,2:1,2:0) gegen die Niedersachsen durch und liegen somit 1:0 in der Serie vorne. Von Beginn an machten unsere Jungs deutlich, wer hier der Favorit in dieser Serie ist und so war der Sieg am Ende auch keine große Überraschung.

Chefcoach Uwe Krupp standen heute die Leistungsträger Blake Parlett, Constantin Braun und Florian Busch nicht zur Verfügung. Im Tor stand Stammgoalie Petri Vehanen.

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Hinein in die Playoffs 2018. Und sofort machten die Hausherren deutlich, dass sie Spiel Eins für sich entscheiden wollten. Die Berliner starteten sehr druckvoll und entwickelten in den ersten Minuten viel Zug zum Wolfsburger Tor. Wolfsburg konnte dem ersten Druck der Eisbären jedoch Stand halten.
Anschließend entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Puck und wollten keinen Zweikampf verloren geben. Wolfsburg zeigte sich fortan auch immer mal wieder bei Kontern vor dem Berliner Tor, für große Gefahr sorgten die Autostädter jedoch nur selten. Und in der Defensive standen die Gäste sehr kompakt, die Eisbären zwar immer wieder mit Angriffen Richtung Jerry Kuhn, aber die Grizzlys ließen keinen Treffer zu.
Wolfsburg hatte dann sogar noch ein Überzahlspiel in den ersten 20 Minuten, aber dank eines äußerst aggressiven Forecheckings überstanden die Hausherren die numerische Unterzahl schadlos. Die Eisbären nahmen ihrerseits ein Überzahlspiel mit ins zweite Drittel.
Nach 20 Minuten stand es somit 0:0, die Eisbären jedoch optisch gesehen die aktivere Mannschaft, welche zudem deutlich mehr Schüsse abgegeben hatte.

Das Powerplay konnten die Eisbären allerdings nicht nutzen. Und auch sonst ging es nicht so

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schwungvoll los wie noch zu Beginn der Partie. Es ging zwar hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen.
Doch dann waren es die Eisbären, die das Tempo wieder anzogen und sich dafür auch belohnten. In der 27. Spielminute tankte sich Louis-Marc Aubry klasse durch die Wolfsburger Defensive, zog mit der Rückhand ab und überwand Jerry Kuhn im Wolfsburger Gehäuse – 1:0.
Keine zwei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Tor der Gäste. Thomas Oppenheimer fuhr mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, legte sie für Sean Backman ab. Dieser zog ab, dessen Schuss ließ Kuhn direkt vor den Schläger von Mark Olver prallen, für den es anschließend keine große Aufgabe mehr war, das Spielgerät im leeren Wolfsburger Tor zu versenken – 2:0 (27.).
Mit einem Doppelschlag sorgten die Eisbären für eine vorerst beruhigende Führung. Aber Wolfsburg gab nicht auf und kam in einem darauf folgenden Powerplay zum Anschlusstreffer. Frank Hördler saß in der Kühlbox, als Fabio Pfohl die Scheibe auf das Berliner Tor schlenzte. Stephen Dixon fälschte unhaltbar für Vehanen ab – 2:1 (33.).
Der Treffer gab den Niedersachsen Aufwind, in der Folge kamen die Mannen von Chefcoach Pavel Gross zu richtig guten und gefährlichen Chancen, aber Petri Vehanen ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.
So führten die Eisbären nach 40 Minuten knapp mit 2:1 gegen Wolfsburg. Für das letzte Drittel war also noch alles offen und Wolfsburg zeigte, dass mit ihnen hier noch zu rechnen war.

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Und nach nur 13 Sekunden im Schlussdrittel musste Thomas Oppenheimer für zwei Minuten auf die Strafbank. Und im folgenden Überzahlspiel hatte Kris Foucault die Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte jedoch am Pfosten. Glück für die Eisbären.
Danach aber auch die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis und was Foucault kann, kann auch James Sheppard. Auch die Berliner Nummer 88 scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Diesmal also die Wolfsburger im Glück. Die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Schrader überprüften diesen Schuss beim Videobeweis zwar noch einmal, sahen da aber nur, dass die Scheibe nicht im Tor war.
Und nur eine gute halbe Minute später gab es den nächsten Videobeweis. Aubry hatte die Scheibe förmlich über die Linie gearbeitet, die Schiedsrichter wollten aber noch einmal nachschauen, ob da auch alles korrekt zur Sache ging. Das war der Fall und somit stand es nach 47 Minuten 3:1 für die Eisbären. Der zweite Treffer von Aubry an diesem Abend.
Auch danach die Eisbären weiterhin bemüht, wollten noch den vierten Treffer nachlegen, um hier endgültig für die Entscheidung zu sorgen. Und das taten sie dann auch. In der 57. Spielminute schlenzte Danny Richmond die Scheibe auf das Wolfsburger Tor, Jamie MacQueen hielt vor dem Tor die Kelle noch hin und fälschte somit unhaltbar ab – 4:1.
Danach zogen sich die Berliner zurück, machten ihr Tor dicht und ließen nichts mehr von Wolfsburg zu. Der erste Sieg wurde souverän über die Zeit gebracht.

Die Eisbären sind im ersten Spiel der Favoritenstellung gerecht geworden. Sie begannen sehr druckvoll und drängten auf das frühe 1:0. Danach mussten sie hart arbeiten, weil Wolfsburg hinten Beton anrührte und den Eisbären nur wenig Lücken anbot. Zwar kamen die Eisbären immer wieder zu Schüssen, nur waren davon die meisten nicht wirklich gefährlich für Jerry Kuhn. Im Mitteldrittel knackten die Hausherren dann mit einem Doppelschlag den Wolfsburger Beton und hielten nach dem Anschlusstreffer auch dem Wolfsburger Druck Stand. Und im letzten Drittel spielten sie es im Stile eine Spitzen-Mannschaft zu Ende, trafen in den entscheidenden Momenten noch zweimal.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 1:0 (4:1)

3:2-Heimsieg gegen Wolfsburg: Fast 53 Minuten gähnende Langeweile, doch dann überschlagen sich die Ereignisse

Ausgabe #25:

Lange Zeit sah es wie ein typisches Dienstagsspiel aus. Wenig Torraumszenen, wenig Tore, wenig spektakuläres auf dem Eis. Und das für gut 53 Minuten lang, aber dann überschlugen sich in den letzten sieben Spielminuten die Ereignisse und plötzlich musste man hier noch bis zur Schlusssekunde um die drei Punkte zittern. Am Ende zitterten sich die Eisbären Berlin aber zum 3:2 (1:0,0:0,2:2)-Heimsieg gegen die Grizzlys Wolfsburg und festigten damit Platz Drei in der Tabelle.

Chefcoach Uwe Krupp musste auch heute wieder auf Florian Busch verzichten, zudem saß Sven Ziegler als überzähliger Spieler auf der Tribüne. Petri Vehanen hütete erneut das Berliner Gehäuse.

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Die Vorzeichen waren vor dem Spiel klar. Die Eisbären wollten an den 3:1-Sieg in Köln anknüpfen, während Wolfsburg auf Wiedergutmachung aus war, nach dem man am Sonntag auf eigenem Eis dem ERC Ingolstadt mit 5:8 unterlag und dabei sechs Gegentreffer im Schlussdrittel kassierte. Von daher war die Devise der Mannschaft von Pavel Gross klar, die Defensive sollte sicher und kompakt stehen. So spielten die Niedersachsen auch im ersten Drittel, sehr defensiv und nach vorne mit nur wenigen Ausflügen.
Anders dagegen die Eisbären, die im Auftaktdrittel das aktivere Team waren, mehr für die Offensive taten und versuchten, sich Chancen gegen die starke Wolfsburger Defensive zu erarbeiten.
Micki DuPont hatte da gleich im ersten Powerplay die erste gute Chance, doch er traf leider nur den Pfosten. Sonst aber war dieses Powerplay und auch das nächste nicht wirklich erwähnenswert. Auch die sonstigen Angriffsbemühungen der Eisbären sahen zwar nicht schlecht aus, aber etwas zwingendes war eben auch nicht dabei.
Im dritten Powerplay sollte sich das ändern und prompt gab es den erste Treffer für die 10.417 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof zu bejubeln. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen und mit seinem satten Hammer Felix Brückmann im Wolfsburger Tor keine Chance gelassen – 1:0 (16.). Was zugleich auch der Pausenstand in Berlin war.

Im Mitteldrittel eigentlich das selbe Bild. Die Eisbären nach vorne bemüht, Wolfsburg auf eine sichere Defensive bedacht, lauerte auf Fehler der Eisbären und somit auf Konter. Wirklich schön anzusehen war das Spiel daher nicht, war es doch zu sehr von der Taktik geprägt. Auch in Überzahl gab es auf beiden Seiten nichts Zählbares, somit sparen wir uns auch weitere Details vom Mitteldrittel. Schlicht und einfach, weil es nichts zu erzählen gibt.

Im Schlussdrittel war es nun genau anders herum. Jetzt wollten die Eisbären hinten dicht machen und

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nicht mehr viel zu lassen. Nun waren es die Gäste aus der Autostadt, die mehr für das Spiel taten und sich auch Chancen erspielen konnten. Und acht Minuten vor dem Ende hätte es beinahe im Berliner Tor geklingelt, doch Alexander Karachun traf nur den Pfosten. Es sollte der Auftakt für eine furiose und so nicht für möglich gehaltene Schlussphase sein.
Louis-Marc Aubry scheiterte im ersten Versuch noch, doch irgendwie kam die Scheibe noch einmal zu ihm und dieses Mal netzte die Nummer 41 der Eisbären ein – 2:0 (53.). Die beiden Hauptschiedsrichter überprüften den Treffer zwar noch einmal, gaben ihn nach Ansicht des Videobeweises aber schließlich doch.
Dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels griff Wolfsburgs scheidender Coach Pavel Gross zum letzten Mittel – Auszeit und Torwart Brückmann zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Doch das nutzte Danny Richmond mit einem äußerst langsamen Schuss (12 km/h) zur vermeintlichen Vorentscheidung aus. Er schickte den Puck aus dem eigenen Drittel auf die Reise und letztendlich hoppelte die schwarze Hartgummischeibe langsam über die verwaiste Torlinie – 3:0 (58.).
Der Deckel war hier also drauf, die drei Punkte im Sack. Wollte man meinen, doch nur zwölf Sekunden später bekamen die Grizzlys einen Penalty zugesprochen, welchen Stephen Dixon locker verwandeln konnte – 3:1 (58.).
Nur 57 Sekunden später, Wolfsburg hatte erneut den Goalie vom Eis genommen, klingelte es schon wieder im Tor der Eisbären. Kamil Kreps hatte von der blauen Linie abgezogen, Gerrit Fauser hielt die Kelle in den Schuss und verkürzte somit auf 3:2 (59.).
Und nur 24 Sekunden später jubelte Wolfsburg über den vermeintlichen Ausgleich. Aber die beiden Hauptschiedsrichter fuhren erneut zum Videobeweis, sahen dort eine Torhüterbehinderung und gaben den Treffer damit nicht. Glück für die Eisbären, Pech für Wolfsburg.
Die letzten Sekunden zogen sich dann wie Gummi hin. Wolfsburg probierte noch einmal alles, aber die Eisbären brachten das 3:2 am Ende sicher über die Zeit.

Die Eisbären hatten eigentlich über gut 57 Minuten die Partie im Griff, waren die aktivere Mannschaft, versuchten immer wieder, sich Chancen herauszuspielen. Auch wenn es nicht viele wurden, das lag jedoch nicht an den Eisbären, sondern viel mehr an den Defensiv-Künstlern aus Wolfsburg, die es den Eisbären verdammt schwer machten, sich gute Chancen zu erarbeiten. Und trotzdem verloren die Berliner nicht die Geduld und schlugen im letzten Drittel aus einer sicheren Defensive eiskalt zu und sahen nach dem 3:0 wie der sichere Sieger aus. Doch aus unerklärlichen Gründen gab man das Spiel fast noch aus der Hand, verspielte beinahe noch eine 3:0-Führung.
Dieses Spiel sollte Warnung genug sein, dass man in den Playoffs 60 Minuten und mehr sehr konzentriert zu Werke gehen muss, auch, wenn man scheinbar sicher führt. Heute ist es aber noch einmal gut gegangen und die drei Punkte sind in Berlin geblieben.

Heimspiel gegen Wolfsburg am Dienstagabend: Das einspielen für die Playoffs beginnt

Die Erleichterung im Lager der Eisbären Berlin war riesengroß gewesen. Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge mit insgesamt 7:17-Toren beendeten die Berliner die Mini-Krise am Sonntagnachmittag mit einem 3:1-Auswärtssieg bei den Kölner Haien. Dabei zeigten die Hautstädter über 60 Minuten eine äußerst konzentrierte Leistung und kämpften mannschaftlich geschlossen um die drei Punkte. Daran wollen die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp morgen Abend natürlich sehr gerne anknüpfen.

Dann kommt es zum Duell des Tabellendritten gegen den Tabellenvierten. Die Eisbären Berlin empfangen die Grizzlys Wolfsburg. Was in den letzten Jahren zu diesem Zeitpunkt der Saison immer ein enorm wichtiges Verfolgerduell im Kampf um Heimrecht im Viertelfinale gewesen wäre, ist morgen Abend ein Spiel der Gegensätze. Die Eisbären stehen mit 85 Punkten souverän und sicher auf Platz Drei, während Wolfsburg mit 67 Punkten zwar Vierter ist, aber nur sieben Punkte Vorsprung auf den Elften Düsseldorf hat. Platz Elf wäre gleichbedeutend mit dem Saisonende nach der Hauptrunde. Und das will man in Niedersachsen so früh definitiv nicht haben.

Für die Eisbären werden die verbleibenden sieben Hauptrunden-Spiele somit zur Generalprobe für die bevorstehenden Playoffs. Musste man in den vergangenen Jahren doch sehr oft bis zum Ende der Hauptrunde um das Playoff-Ticket zittern, kann man in diesem Jahr schon sehr früh für das Viertelfinale planen. Somit kann man sich in den restlichen sieben Spielen für die Playoffs einspielen. So, dass man zum Start der Playoffs in Top-Form ist.

Die letzten Spiele gaben dabei großen Anlass zur Sorge, den nicht nur die Niederlagen und die Gegentorflut machten einem zu schaffen. Nein, auch das Auftreten der Mannschaft an sich war einfach nur unterirdisch. Hinten offen wie ein Hühnerhaufen und vor dem Tor harmlos wie kleine Eisbärchen. Zudem zu viele leichtsinnige Fehler im Spielaufbau und generell erhöhte sich in den letzten Wochen die Fehlerquote. Dazu das äußerst miserable Powerplay. Konstanz war in den letzten Wochen ein Fremdwort für die Eisbären. Uwe Krupp sagte im Vorfeld der Partie in Köln nicht ohne Grund, dass „man immer mal wieder nur für zehn Minuten oder mal ein Drittel gut spielt. Aber eben nicht über 60 Minuten und das muss man machen, um in dieser Liga erfolgreich zu sein„.

Das Spiel in Köln gestern Nachmittag war da schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Mit 3:1 setzte man sich in der Domstadt durch. Alle drei Tore erzielte man im Mitteldrittel, wenn gleich man bei zwei Toren die Mithilfe von Haie-Keeper Gustaf Wesslau bekam. Aber auch das Glück muss man sich wieder erarbeiten.
Über 60 Minuten spielte man konzentriert Eishockey, ließ hinten nicht viele hochkarätige Torchancen zu und war vor dem Tor eiskalt. Bezeichnend für das schlechte Powerplay der Eisbären war die Tatsache, dass Köln in Unterzahl die besten Chancen hatte. Bei 5-gegen-5 ließen die Eisbären nicht viel zu. Und wenn doch, dann war da immer noch Petri Vehanen zur Stelle, der mal wieder rechtzeitig zum Saison-Höhepunkt in Top-Form kommen will.

Gegen Wolfsburg wollen die Eisbären morgen natürlich an den 3:1-Sieg in Köln anknüpfen und vielleicht zum Abschluss der Hauptrunde noch einmal eine Siegesserie starten, um mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs zu gehen. Die Bilanz in dieser Saison spricht bisher für die Eisbären mit 2:1-Siegen. In Berlin gewann man mit 2:1 und in Wolfsburg mit 5:2. Die einzige Niederlage in der Autostadt war aber eine deutliche, denn man verlor mit 4:7 bei der Mannschaft von Chefcoach Pavel Gross. Die Eisbären brennen sicherlich auf Wiedergutmachung.

Die letzten fünf Heimspiele gegen Wolfsburg waren immer hart umkämpft, es fielen nicht viele Tore und am Ende lag immer nur ein Tor zwischen beiden Mannschaften. Die Eisbären gewannen in diesem Zeitraum zweimal mit 2:1 sowie je einmal mit 1:0 und 3:2. Der einzige Sieg gelang Wolfsburg in der letzten Saison bei einem 3:2 n.V.

Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. 

Offensive Top, Defensive Flop: Eisbären verlieren mit 4:7 in Wolfsburg

Auch das zweite Spiel an diesem Wochenende haben die Eisbären Berlin verloren. Zwei Tage nach der 3:5-Heimniederlage gegen die Kölner Haie setzte es für den DEL-Spitzenreiter eine derbe 4:7 (2:3,0:3,2:1)-Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg. Dabei zeigten die Eisbären kein schlechtes Spiel, hatten auch zahlreiche Chancen, aber auf der Strafbank gewinnst du eben kein Spiel. Und zudem war die Defensive der Berliner heute äußerst anfällig, was letztendlich zur Niederlage führte. Wolfsburg war im Abschluss eben einfach effektiver als die Eisbären. 

Die Eisbären mussten weiterhin auf Frank Hördler, Danny Richmond und Florian Busch verzichten. Zudem fehlten auch die Youngsters um Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Dafür kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück in den Kader, saß als Backup auf der Bank.

Hinein ins 50. DEL-Duell zwischen den Niedersachsen und den Hauptstädtern, welche 34 der bisherigen 49 Spiele gegen Wolfsburg gewannen. Und das erste Drittel bot den 3.922 Zuschauern in der Eis-Arena ein furioses Eishockey-Spiel. Die Gäste von der Spree kassierte durch Micki DuPont früh die erste Strafe der Partie. Und Chefcoach Uwe Krupp hatte nicht ohne Grund vor der Partie vor dem gefährlichen Powerplay der Wolfsburger gewarnt. Denn die Wolfsburger haben das drittbeste Powerplay der Liga. Und die Hausherren sollten in Überzahl auch treffen, wenn gleich es kein typisches Powerplaytor war. Kris Foucault marschierte wie durch Slalomstangen ins Berliner Drittel, tunnelte mit seinem Schuss Jonas Müller und die Scheibe schlug hinter Marvin Cüpper im Tor ein – 0:1 (5.).

Foto: S. Kramer

Nur wenige Zeit später die nächste Strafe für die Eisbären, diesmal für Martin Buchwieser und zwar gleich eine 2+2-Minuten-Strafe. Jeff Likens nahm von der blauen Linie Maß, sein Schuss ging aber an den Pfosten. Was die beiden Hauptschiedsrichter Hurtik und Piechaczek per Videobeweis noch einmal überprüften. Dann wurde Jeremy Dehner am langen Pfosten frei gespielt, doch Cüpper mit einem Riesen-Save. Im Anschluss daran dann aber die nächste Strafe für Mark Olver, somit Wolfsburg für 1:49 Minuten mit zwei Mann mehr. Und so eine Gelegenheit lässt sich eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht nehmen. Die Scheibe lief sehr gut, am Ende wurde Gerrit Fauser am langen Pfosten angespielt und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 0:2 (11.).
Und es sollte noch schlimmer für die Eisbären kommen. Björn Krupp kam über die rechte Seite zu leicht ins Berliner Drittel, schoss auf das Tor und von Jens Baxmann ging die Scheibe letztendlich ins eigene Tor – 0:3 (14.).
Die Entscheidung? Nein! Denn nur 32 Sekunden später die Eisbären mit der ersten Antwort. Thomas Oppenheimer mit dem Pass auf Martin Buchwieser, der legte die Scheibe per Rückhand zurück auf André Rankel, welcher direkt abgezogen hatte und zum Anschlusstreffer einnetzte – 1:3 (14.). Allerdings wurde dieser Treffer noch einmal per Videobeweis überprüft, doch der Treffer wurde gegeben.
Und keine zwei Minuten später waren die Eisbären wieder komplett zurück im Spiel. André Rankel mit dem Schuss aus spitzem Winkel und irgendwie rutschte die Scheibe am Pfosten durch und schon stand es nur noch 2:3 (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten in der Autostadt. Doppel-Torschütze André Rankel mit seinem Statement zum Auftaktdrittel:

Die zweiten zehn Minuten liefen besser für uns. Wir haben zu Beginn zu viele Strafen kassiert. Wolfsburg ist stark im Powerplay, da haben wir uns nicht gut angestellt. Aber wir haben das Selbstvertrauen, um auch danach zurückzukommen.

Im Mitteldrittel erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Kris Foucault mit dem Alleingang

Foto: S. Kramer

Richtung Cüpper, Kai Wissmann konnte ihn nicht mehr entscheidend stören und so schloss Foucault wunderschön per Rückhand ab – 2:4 (22.).
Doch direkt im Gegenzug James Sheppard mit einer guten Chance, nur leider konnte er diese nicht nutzen. Auf der anderen Seite setzte sich Jeremy Dehner klasse durch, scheiterte aber an Cüpper.
Dann ging es wieder zu einfach. Wolfsburg überbrückte schnell und zu einfach die neutrale Zone, Mark Voakes kam über links ins Angriffsdrittel, zog ab und erhöhte auf 5:2 für Wolfsburg (25.). Da machten es die Eisbären den Hausherren deutlich zu einfach.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, aber bis zum nächsten Tor sollte es bis zur Mitte der Partie dauern.
Wolfsburg mal wieder in Überzahl, Kris Foucault spielte Doppelpass mit einem Mitspieler und schloss eiskalt ab – 2:6 (31.). Der Hattrick für Foucault war perfekt, der Wolfsburger Stürmer machte ein überragendes Spiel.
Die Eisbären gaben hier aber nicht auf und spielten weiterhin nach vorne, suchten immer wieder den Abschluss. Aber Brückmann ließ nichts zu.
Gegen Ende des Drittels wurde es zunehmend ruppiger auf dem Eis, das Spiel bekam immer mehr einen Playoff-Charakter. Mit 2:6 lagen die Berliner nach 40 Minuten hinten.

Wie sagte André Rankel nach dem ersten Drittel so schön? „Wir haben das Selbstvertrauen, um zurückzukommen.“ Das hatten sie auch im Schlussdrittel, denn in den letzten 20 Minuten spielten eigentlich nur die Eisbären, die hier wirklich in der Offensive alles versuchten, um das Spiel noch irgendwie zu drehen. Aus allen Lagen feuerten die Berliner auf das Wolfsburger Tor. Mal wurde der Schuss geblockt, mal stand Felix Brückmann im Weg, mal ging die Scheibe knapp vorbei oder über das Tor. Aber zwei Schüsse fanden im letzten Drittel dann doch noch den Weg ins Tor.
Wolfsburg kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafe, was die Eisbären durch Mark Olver nutzen konnten. Die Scheibe lief perfekt im Powerplay der Eisbären, Olver schloss die tolle Kombination erfolgreich ab – 3:6 (44.).
Und jener Olver war es auch, der nur drei Minuten später die Hoffnung zurück brachte. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen, Brückmann konnte nur prallen lassen und Olver staubte eiskalt ab – 4:6 (47.).
Danach nahm der Druck der Eisbären immer mehr zu, Wolfsburg wackelte gehörig und konnte zunächst nur selten für Entlastung sorgen. Aber die Druckphase der Eisbären wurde nicht belohnt.
Am Ende riskierte Uwe Krupp alles, nahm gut 90 Sekunden vor dem Ende Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was Mark Voakes allerdings zum 7:4 ausnutzte (60.). Somit beenden die Eisbären das Wochenende mit null Punkten.

Eine Niederlage, die man zum einen den zu vielen Strafen zu verdanken hat und zum anderen der anfälligen Defensive. Wolfsburg kam vor allem im Mitteldrittel zu einfach durch die neutrale Zone und stand so frei vor Cüpper. So stark die Offensive heute war, so schwach war leider die Defensive, was sieben Gegentore beweisen.
Aber es war sicherlich allen klar, dass die Erfolgsserie der Eisbären nicht bis zum Ende der Saison jetzt so weitergehen würde. Jede Mannschaft hat  während einer Saison immer mindestens eine Phase zu durchleben, in der es nicht so gut läuft. Und wenn die Eisbären diese im Dezember haben, ist das nicht so schlimm wie im März/April. Zwei Niederlagen in Folge sind sicherlich nicht schön und wird die Mannschaft auch ärgern, aber aus Niederlagen lernt man, um es in Zukunft besser zu machen. Sah auch Verteidiger Kai Wissmann nach der Partie so:

Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Aber wir haben weiter gekämpft, hinten aber auch weiter Fehler gemacht. Das hat Wolfsburg eiskalt ausgenutzt. Wir müssen jetzt gucken, dass wir wieder besser spielen. Wir müssen die Kleinigkeiten verbessern, dann holen wir wieder drei Punkte.

Dreimal zu Hause, einmal „Auswärts“: Vier Spiele in sieben Tagen für die Eisbären Berlin

30 von insgesamt 52 Hauptrunden-Spieltagen sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert. Aufgrund der Olympischen Spiele 2018 im Februar ist der Spielplan in der Liga dicht gedrängt und für die Eisbären Berlin gibt es daher in den nächsten sieben Tagen gleich satte vier Spiele (!) zu absolvieren. Dabei tritt der Tabellenführer dreimal zu Hause und nur einmal Auswärts an. Wobei man eigentlich sagen muss, es sind vier Heimspiele, zählen doch die Auswärtsspiele in Wolfsburg immer zu den Heimspielen Nummer 27 und 28.

Und ausgerechnet während dieses Spiele-Marathons plagen die Hauptstädter arge Personalsorgen. Neben Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und André Rankel fallen nun auch noch Petri Vehanen und Florian Busch aus. Goalie Vehanen fiel bereits am Sonntag in Mannheim aufgrund einer Oberkörper-Verletzung aus, Busch zog sich in jenem Spiel eine Schädelprellung zu und fällt bis auf weiteres aus. Zählt man die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler dazu, die bei der U20-WM weilen, stehen Chefcoach Uwe Krupp gleich acht Spieler nicht zur Verfügung.
Aber zum Glück ist der Kader der Berliner in dieser Saison so tief besetzt, dass man immer noch mit zwei Torhütern, sechs Verteidigern und elf Stürmern antreten kann. Wenn gleich Uwe Krupp sicherlich froh wäre, wenn er in Bestbesetzung antreten könnte.

Aber es läuft ja auch so derzeit richtig gut für die Eisbären, grüßen sie doch nach wie vor von der Tabellenspitze. Die Hauptstädter gewannen acht der letzten zehn Ligaspiele, punkteten zudem auch bei den beiden Niederlagen. Letztmals ohne Punkte verließen die Berliner das Eis beim Heimspiel gegen Iserlohn am 03.11.2017, als man knapp mit 2:3 verlor. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit also groß, dass die Eisbären auch in den anstehenden vier Spielen wieder gut punkten werden. Dafür muss man einfach sein Spiel durchziehen. Hinten kompakt stehen und wenig zulassen sowie vorne eiskalt die Chancen nutzen. Wenn man dann noch diszipliniert auftritt und von der Strafbank fern bleibt sowie über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht, sind die nächsten Siege im Bereich des Möglichen.

Der morgige Gegner Krefeld Pinguine (Bully: 19:30 Uhr) kämpft um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Aktuell haben die Seidenstädter als Tabellenzwölfter fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenzehnten Düsseldorf. Dem KEV gelang nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, punktete aber immerhin bei drei der vier Niederlagen. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Bisher gewann stets das Heimteam. Krefeld setzte sich mit 3:2 n.P. durch, Berlin gewann mit 4:3. Dieser Sieg bedeutete den ersten Dreier nach zuvor sieben vergeblichen Anläufen auf eigenem Eis gegen die Pinguine.

Zum DEL-Klassiker gegen die Kölner Haie kommt es am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr). Während man in Berlin mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden ist, hinkt man in der Domstadt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Aktuell stehen die Haie auf Platz Sieben, haben aber schon satte 21 Punkte (!) Rückstand auf die Eisbären. Auch nach dem Trainerwechsel von Cory Clouston zu Peter Draisaitl will es bei den Kölnern noch nicht so recht laufen, was die beiden Heimniederlagen in Folge zuletzt zeigten. Da verlor man gegen Schwenningen (4:5 n.P.) und gegen Nürnberg (2:3). Davor setzte man sich aber immerhin dreimal in Folge durch. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Beide Spiele gingen bisher an Berlin. 3:2 an der Spree, 4:2 am Rhein. Der Heimsieg beendete zugleich eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Haie.

Am Sonntag steht dann wieder einmal das besagte „Auswärts-Heimspiel“ in Wolfsburg auf dem Programm (Bully: 14:00 Uhr). Wolfsburg kam nach schwachem Saisonstart immer besser in Fahrt und hat sich seitdem in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und steht aktuell auf Platz Vier. Auch hier treffen sich beide Mannschaften bereits zum dritten Mal in dieser Saison und auch hier gingen beide bisherigen Spiele an die Eisbären, welche sich zu Hause mit 2:1 und in Wolfsburg mit 5:2 durch setzten. Dieser Sieg beendete eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie in der Autostadt.

Abgeschlossen wird der Viererpack mit dem Heimspiel am Dienstagabend gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr), welches zugleich das Top-Spiel darstellt, trifft doch der aktuelle Tabellenführer auf den Tabellendritten. Beide Mannschaften trennen nur drei Punkte. Da können wir uns also auf Spitzen-Eishockey einstellen und das an einem Dienstagabend. Und die Eisbären dürften richtig heiß sein auf dieses Match, hat man doch die bisherigen beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison verloren, 2:4 auf eigenem Eis und 1:2 n.P. in Nürnberg. Auch in der vergangenen Saison hatte man arge Probleme mit den Ice Tigers, verlor man doch drei der vier Duelle während der Hauptrunde und benötigte beim einzigen Sieg auch noch das Penaltyschießen (3:2 n.P. in Berlin). 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine am 13.12.2017:

Tor:

Marvin Cüpper, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (alle U20-WM), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Petri Vehanen (Oberkörper), Florian Busch (Schädelprellung)

Gegen Iserlohn und in Wolfsburg: Eisbären mit Personalsorgen – Knackt Sean Backman den Rekord von Steve Walker?

Zwei Spiele sind es noch für die Eisbären Berlin, dann ist erstmal Länderspielpause wegen des Deutschland Cups. Und das ist auch gut so, denn vor diesen letzten beiden Spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) und bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) wird die Personaldecke des DEL-Rekordmeisters immer dünner. Gleich sechs Leistungsträger werden Chefcoach Uwe Krupp in diesen beiden Duellen nämlich fehlen.

Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun fehlten bereits die letzten Spiele. Neu im Berliner Lazarett sind nun aber noch Danny Richmond, Frank Hördler und Florian Busch hinzugekommen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel zurück ins Line-up. Zudem rückt Youngster Vincent Hessler in den Profi-Kader auf und soll dort wie bereits die beiden anderen Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke die Lücken im Kader füllen. 

Uwe Krupp lässt sich aber von diesen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen, sagte im Vorfeld der beiden Partien am Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.11.2017):

Durch dieses Wochenende müssen wir jetzt durch. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unseren eingeschlagenen Weg auch in den zwei Spielen vor der Pause weitergehen.

Einfach werden diese beiden Spiele aber nicht, treffen die Eisbären doch auf zwei starke Mannschaften, die ebenfalls vor der Länderspielpause noch einmal punkten wollen. Morgen Abend geht es zunächst einmal gegen den aktuelle Tabellenelften Iserlohn Roosters, welche zuletzt zwei Siege in Folge feierten und dabei u.a. beim Meister München überraschend mit 2:1 gewannen. Die Eisbären sollten also auf der Hut sein und die Sauerländer nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Roosters mit ihrem neuen Trainer Rob Daum richtig gut in Fahrt gekommen sind, nach dem der Saisonstart ja völlig verkorkst war. Somit sind die Roosters von der Spielweise her mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit denen, die das erste Aufeinandertreffen am Seilersee mit 3:6 gegen die Berliner verloren. In der vergangenen Saison konnten die Eisbären beide Heimspiele gegen Iserlohn gewinnen (4:3/4:1). Diese Serie darf morgen Abend gerne fortgesetzt werden.

Am Sonntag wird es nicht viel leichter, wenn man bei den Grizzlys Wolfsburg zu Gast sein wird. Auch wenn diese Partie, wie eigentlich immer, eher als Heimspiel anzusehen ist und nicht als Auswärtsspiel, werden die Eisbären doch von rund 900 EHC-Fans in der Autostadt unterstützt. Die Unterstützung ist auch dringend notwendig, gewann Wolfsburg doch die letzten drei Spiele in Folge und ist aktuell Tabellenfünfter. Auch die Niedersachsen hatten keinen guten Saisonstart, haben sich inzwischen aber gefangen und spielen wieder sehr gutes Eishockey. Bereits beim ersten Duell gegen die Mannschaft von Trainer Pavel Gross taten sich die Eisbären schwer, setzten sich am Ende knapp mit 2:1 durch. In Wolfsburg taten sich die Eisbären zuletzt auch äußerst schwer, wurden doch sieben der letzten neun Gastspiele in Wolfsburg verloren. Darunter war auch das 1:7 im letzten Duell in der Autostadt sowie ein 0:8-Debakel. Wollen wir mal hoffen, dass der Negativ-Trend in Wolfsburg gestoppt werden kann. 

Ganz nebenbei könnte morgen Abend ein Rekord bei den Eisbären Berlin eingestellt werden, der seit der Saison 2007/2008 bestand hat. Aufgestellt von einer Eisbären-Legende und zugleich Lieblingsspieler des Autors – Steve Walker. Sean Backman hat in den letzten sechs Spielen immer ein Tor erzielt. Steve Walker erzielte damals sogar in sieben Spielen in Folge je ein Tor. Diese Marke könnte morgen eingestellt werden und so wie Backman zuletzt drauf war, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Insgesamt elf Tore sind Sean Backmann bisher in 18 Spielen geglückt, insgesamt 18 Scorerpunkte weist der Top-Scorer der Berliner aktuell auf. 

Interessieren tut die mögliche Einstellung des Tor-Rekords Sean Backman jedoch nicht wirklich (Quelle):

Das wäre natürlich eine tolle Sache. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft so zu helfen, dass wir zusammen Erfolg haben.

Das macht Sean Backman so sympathisch. Er spielt eine bisher überragende Saison, hat die meisten Tore erzielt, wo auch einige wichtige dabei waren und ist Top-Scorer der Eisbären. Doch für den Neuzugang zählt einzig und allein der Team-Erfolg. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 03.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Danny Richmond (Oberkörper), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, Florian Busch (beide Unterkörper), Constantin Braun

 

Jonas Müller: „Wir haben eine ordentliche Ansage in der Drittelpause bekommen“

Die Eisbären Berlin feierten am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof einen hart erkämpften 2:1-Heimsieg gegen die Grizzlys Wolfsburg. Danach sah es zu Beginn der Partie jedoch nicht aus, Wolfsburg überrannte die Eisbären förmlich, einzig und allein Petri Vehanen war es zu verdanken, dass die Partie nach Drittel Eins noch nicht entschieden war. Daniel Fischbuch brachte es daher nach dem Spiel beim Fan-Talk auf den Punkt, als er meinte, dass man 60 Minuten spielen müsse und nicht nur 40. Denn so gewinnst du kein Spiel:

Im ersten Drittel sind wir schwach ins Spiel gekommen. Da waren die Wolfsburger körperlich und in den Zweikämpfen überlegen. Defensiv haben wir auch nicht gut gestanden. Zum Glück haben wir uns im zweiten Drittel dann wieder gefangen und am Ende denke ich auch verdient gewonnen. Wir müssen 60 Minuten spielen, nicht nur 40. So kannst du in der DEL kein Spiel gewinnen. 

Jonas Müller sprach nach dem Spiel ebenfalls von einem schlechten Start und dass es deswegen in der ersten Drittelpause auch eine ordentliche Ansage in der Kabine gab:

Im ersten Drittel waren wir noch gar nicht da. Wir haben viele Chancen für den Gegner zugelassen und deswegen haben wir auch eine ordentliche Ansage in der Drittelpause bekommen. Danach haben wir uns, denke ich, ein bisschen gefangen.

Dass das erste Drittel überhaupt nicht gut von den Eisbären war, darüber waren sich nach dem Spiel alle einig. So kannst du ein Spiel im eigenen Stadion nicht beginnen, meinte James Sheppard im Interview:

Man will so ein Spiel im eigenen Stadion nicht beginnen, wie wir es heute getan haben. Das war nicht gut. Aber wir haben uns zurück ins Spiel gekämpft. Hut ab vor der Leistung von unserem Kapitän André Rankel. Der trägt nicht umsonst das „C“ auf der Brust. Aber auch ein wahnsinnig starkes Spiel von Petri Vehanen. 

Matchwinner André Rankel sprach nach dem Spiel von einem unheimlich wichtigen Sieg, den man unbedingt einfahren wollte:

Es ist unheimlich wichtig. Wir wollten gleich in unserem zweiten Heimspiel den ersten Sieg zu Hause holen. Wir wollen zu Hause einfach stark sein, wollen die Punkte hier holen und den Fans somit auch für die super Unterstützung danken. 

Eisbären-Coach Uwe Krupp war einfach nur froh über die drei Punkte, die hart erkämpft waren. Zufrieden war er jedoch nur mit 40 Minuten, wie er auf der Pressekonferenz sagte:

Das erste Drittel geht komplett an Wolfsburg. Das Ergebnis war recht schmeichelhaft nach dem ersten Drittel. Wir wussten, wir müssen im zweiten Drittel reagieren und das hat die Mannschaft gemacht. Wir haben uns zusammen gerauft und mit mehr Energie und Entschlossenheit gespielt. Wir haben uns im zweiten Drittel gute Chancen erspielt und mit viel Druck gespielt. André hat das Spiel mit seinen beiden Toren für uns entschieden. Insgesamt bin ich wieder mit 40 Minuten zufrieden. Wir haben besonders im zweiten und letzten Drittel gutes Eishockey gespielt. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte geholt haben. Es war ein hartes Stück Arbeit. 

Pavel Gross, Trainer von Wolfsburg, sah in den beiden Torhütern die Spieler des Spiels:

Wir haben eine interessante Partie gesehen. Die beiden besten Spieler waren mit Abstand die beiden Torhüter. So viele Chancen, wie wir heute hatten, hatten wir in den letzten vier Spielen nicht. Berlin hat den Ausgleich unbedingt gewollt und danach haben sie zwei Minuten später ein weiteres Tor geschossen. Wir müssen weiter arbeiten. Der Weg, wie wir gespielt haben, war nicht schlecht, aber nicht gut genug. 

O Captain, My Captain – André Rankel schießt die Eisbären im letzten Drittel zum 2:1-Sieg gegen Wolfsburg

Ausgabe #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit. Vor 9.431 Zuschauern (!) in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Eisbären Berlin gegen Schlusslicht Grizzlys Wolfsburg knapp mit 2:1 (0:1,0:0,2:0) durch und feierten somit den zweiten Sieg in Folge und zugleich den ersten Heimsieg der noch jungen DEL-Saison. Matchwinner war zum einen Kapitän André Rankel mit zwei Toren und zum anderen Goalie Petri Vehanen, der seine Mannschaft mit starken Paraden immer wieder im Spiel hielt.

Keine Veränderung im Team der Eisbären, Chefcoach Uwe Krupp konnte also wieder nahezu in Top-Besetzung spielen lassen.

Die Eisbären feiern den ersten Heimsieg. Danach sah es nach den ersten 20 Minuten aber überhaupt nicht aus. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wolfsburg begann äußerst aggressiv, machte sofort deutlich, dass sie nach zwei Niederlagen zum Auftakt auf Wiedergutmachung aus sind. Und so dauerte es auch nur ganze 54 Sekunden, ehe die Scheibe erstmals im Berliner Netz lag. Ex-Eisbär Alex Weiß brachte den Puck mit der Rückhand aufs Tor, Petri Vehanen ließ nur prallen und Brent Aubin schaltete am schnellsten, kam an den Puck und schoss ihn über den am Boden liegenden Finnen ins Tor – 0:1 (1.).
Was für ein Schock für die Hausherren und Wolfsburg machte hier weiter gehörig Druck. Nach gut vier Minuten bekamen die Niedersachsen das erste Powerplay zugesprochen, in diesem aber kamen sie nicht zum nächsten Torerfolg, da dass Unterzahlspiel der Berliner durchaus gute Arbeit leistete.
Kaum wieder vollzählig, sahen sich die Eisbären den nächsten Wolfsburger Angriffen ausgesetzt. Es war fast schon ein Wunder, dass sie hier nicht längst höher hinten lagen. Einzig und allein Petri Vehanen war es zu verdanken, dass es nach wie vor nur 0:1 stand. Was vor allem auffiel, wie oft die Wolfsburger alleine auf den finnischen Goalie zulaufen konnten. Das darf den Eisbären in dieser Häufigkeit einfach nicht passieren.
Die Eisbären überhaupt nicht drin im Spiel, defensiv ohne Zuordnung und dann kassierte Sean Backman knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelpause auch noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken. Wolfsburg konnte diese numerische Überlegenheit bis zum Ende des Auftaktdrittels jedoch nicht ausnutzen und so stand es nach 20 Minuten 0:1 aus Berliner Sicht. Äußerst schmeichelhaft, zu überlegen war Wolfsburg.

Bekam ab dem zweiten Drittel deutlich mehr zu tun. Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des zweiten Drittels machten zunächst die Mannen von Chefcoach Pavel Gross weiter Druck, aber dann kamen auch die Eisbären besser ins Spiel und suchten den Weg in die Offensive, versuchten dort für Gefahr zu sorgen. Was Gross auffiel und ihn dazu brachte, nach 26 Minuten eine Auszeit zu nehmen.
Die Eisbären machten nun ordentlich Druck und suchten immer wieder den Abschluss. Aber egal, was sie auch versuchten, ein Wolfsburger Schläger oder aber Jerry Kuhn, der heute sein DEL-Debüt für Wolfsburg feierte, waren zur Stelle. Die Scheibe wollte einfach nicht über die Wolfsburger Torlinie gehen.
Und was machten die Niedersachsen im Mitteldrittel? Die waren längst nicht mehr so präsent wie noch in den ersten 20 Minuten, sorgten aber bei wenigen Kontern immer wieder für Gefahr. Und Ex-Eisbär Alex Roach, der vor allem durch ständiges provozieren auffiel, kassierte eine 2+10-Minuten-Strafe wegen Checks von Hinten.
Tore fielen im Mitteldrittel keine, somit stand es auch nach 40 Minuten weiterhin 0:1 aus Berliner Sicht.

Pure Erleichterung beim Torjubel der Eisbären nach dem 1:1-Ausgleich durch Rankel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann einiges vorgenommen und als Wolfsburg nach gut drei Minuten im Schlussabschnitt eine Strafe kassierte, bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Ein klasse Pass von Nick Petersen auf den langen Pfosten, wo Kapitän André Rankel lauerte und die schwarze Hartgummischeibe problemlos im Tor von Jerry Kuhn unterbrachte – 1:1 (44.). Der Ausgleich war also gefallen und zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient.
Knapp zwei Minuten später war Rankel schon wieder zur Stelle. Thomas Oppenheimer legte die Scheibe in den Slot, wo André Rankel angefahren kam und zum Schuss ausholte. Sein Schuss ging durch Jerry Kuhn’s Schoner und trudelte über die Linie – 2:1 (46.). Ein bisschen Glück muss man eben auch mal haben, jedoch war der Führungstreffer ebenso verdient wie der Ausgleich zuvor.
Auch danach nahmen die Eisbären den Fuß nicht vom Gaspedal, wollten weiter offensives Eishockey spielen und störten Wolfsburg mit aggressiven Forechecking schon früh in deren Drittel. Was den Niedersachsen sichtlich nicht schmeckte. Die letzte größere Chance der Wolfsburger gab es so sieben Minuten vor dem Ende der Partie zu verzeichnen, als Brent Aubin alleine auf Vehanen zu lief, im Finnen jedoch seinen Meister fand.
Letztendlich spielten die Eisbären das konsequent und souverän zu Ende, ließen hinten nicht mehr viel zu und hatten Pech, dass Aubry’s Schuss  30 Sekunden vor der Schlusssirene knapp am leeren Tor vorbei ging. Somit blieb es beim 2:1 nach 60 Minuten.

Petri Vehanen war einmal mehr der Fels in der Brandung. Folgerichtig wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wir warten immer noch auf das erste DEL-Spiel der Eisbären, in dem sie über 60 Minuten ihre Leistung konsequent durchziehen. Gegen Nürnberg und in Bremerhaven war es noch nicht der Fall gewesen und auch heute sahen wir wieder ein Spiel mit unterschiedlichen Dritteln. Im ersten Drittel waren die Eisbären überhaupt nicht bei der Sache, hinten stimmte die Zuordnung überhaupt nicht und man lud Wolfsburg förmlich zu Alleingängen ein. Im Mitteldrittel sollte es besser werden, da konnte man schon Druck auf das Wolfsburger Tor entfachen. Die Niedersachsen aber hielten mit allem, was sie hatten, dagegen. Im letzten Drittel mussten sich die Wolfsburger dem Druck der Eisbären dann aber doch geschlagen geben.
Die Berliner haben sich sozusagen von Drittel zu Drittel gesteigert und sicherten sich letztendlich den Sieg dank einer starken Moral und einem unbedingten Siegeswillen.