Es sind Playoffs in der DEL und heute hat man das in Spiel Zwei der Viertelfinalserie zwischen den Grizzlys Wolfsburg und den Eisbären Berlin deutlich gemerkt. Am Ende setzten sich die Niedersachsen verdient mit 5:2 (3:1,0:1,2:0) gegen die Berliner durch und glichen somit die Serie zum 1:1 aus. Und diese Serie verspricht nun viel Spannung und viel Kampf, denn heute war jede Menge Gift im Spiel, was 140 Strafminuten (davon 97 für die Eisbären!) beweisen. Das könnten noch sehr spannende und hart umkämpfte Spiele zwischen Wolfsburg und Berlin werden. Fest steht nach dem heutigen Spiel nur, dass diese beiden Mannschaften keine Freunde mehr werden.
Die Eisbären mit dem selben Personal wie in Spiel Eins am Mittwoch. Heißt, dass Petri Vehanen auch in Wolfsburg wieder das Berliner Tor hütete.
Grizzlys-Coach Pavel Gross sagte vor dem Spiel, man wolle weniger Respekt haben und cleverer spielen als in Berlin. Und Jens Baxmann, Verteidiger der Eisbären, sagte vor dem Spiel, dass es ein wichtiges Spiel sei, Wolfsburg viel Druck machen wird und man die ersten zehn Minuten überstehen muss.

Foto: eisbaerlin.de/niklas
Die Nummer 29 der Eisbären sollte Recht behalten. Wolfsburg begann äußerst druckvoll, hatte viel Zug zum Tor und brachte die Scheiben auch auf selbiges. Und das Ziel, die ersten zehn Minuten ohne Gegentor zu überstehen, erreichte man nicht. Denn nach fünf Minuten kassierte Kai Wissmann eine Strafe wegen Beinstellens. Wolfsburg fand sofort in die Powerplay-Formation, ließ die Scheibe gut laufen und kam auch zu guten Chancen. Somit war das 1:0 nur eine Frage der Zeit. Fabio Pfohl zog vom rechten Bullykreis aus ab, Christoph Höhenleitner fälschte unhaltbar für Vehanen ab – 0:1 aus Berliner Sicht (7.).
Wolfsburg auch danach deutlich aktiver als die Eisbären, die lediglich durch Nick Petersen und Thomas Oppenheimer (Pfosten) zu zwei nennenswerten Chancen kamen.
Dann musste Jamie MacQueen wegen Behinderung für zwei Minuten in die Kühlbox und Wolfsburg hielt seine Powerplay-Quote bei 100 Prozent. Brent Aubin mit einem satten Schuss von der linken Seite. Vehanen ließ den Schuss zur Seite prallen, Fabio Pfohl kam auf der rechten Seite an die Scheibe und nagelte den Puck ins Berliner Tor – 0:2 (12.).
Und nur 58 Sekunden später zappelte die schwarze Hartgummischeibe erneut im Tor des Finnen. Einen Schuss von Höhenleitner ließ Vehanen nach vorne in den Slot prallen, Conor Allen lief dem Puck entgegen und hämmerte ihn ins Tor – 0:3 (13.).
Chefcoach Uwe Krupp nahm dann erst einmal eine Auszeit und versammelte seine Eisbären um sich, um ihnen eine Ansage zu machen. Und diese schien gewirkt zu haben, denn fortan die Eisbären präsenter und auch mit Zug zum Tor. Jonas Müller mit dem Schuss von der blauen Linie, Jerry Kuhn konnte die Scheibe nur prallen lassen. André Rankel setzte erfolglos, Marcel Noebels erfolgreich nach – 1:3 (15.).Wolfsburg fortan passiver, die Eisbären nun besser drin im Spiel und auch mit zwei, drei guten Versuchen. Aber am Spielstand von 3:1 für Wolfsburg sollte sich nichts mehr ändern.
Wolfsburgs Stürmer Christoph Höhenleitner mit seinem Statement zum ersten Drittel:
Wir sind aktiver als in Berlin. Nach dem 3:0 waren wir aber wieder zu passiv und daher fiel das 3:1 dann auch verdient.
Das zweite Drittel bot zwar viel Unterhaltung aber das hatte weniger mit Eishockey zu tun. Zu Beginn

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die Berliner noch mit fast zwei Minuten in Überzahl, aber das war sehr harmlos. Keine Chance für die Eisbären.
Und dann folgte eine Serie von drei Strafzeiten in Folge für die Eisbären in nicht einmal zwei Minuten. Wolfsburg über zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, sie versuchten auch sehr viel, aber die Eisbären standen sehr gut in Unterzahl und mussten lediglich einen Pfostenschuss von Brent Aubin (27.) zulassen. Ansonsten überstanden die Hauptstädter fast sechs Minuten in Folge in Unterzahl.
Dann hatten Mitte des zweiten Drittels mal die Eisbären ein Powerplay und das war richtig gefährlich, nur konnten sie keinen Treffer dabei erzielen.
Fortan wurde es richtig nicklig auf dem Eis, die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Schrader hatten alle Hände voll zu tun. Christoph Höhenleitner kassierte eine Spieldauer wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken. Martin Buchwieser ließ sich in der Folge zu einer Unsportlichkeit hinreißen, als er die Scheibe Richtung Wolfsburger Strafbank schoss und damit leichtfertig eine Verletzung in Kauf nahm. Brachte ihm folgerichtig eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe ein.
Durch die Spieldauer die Eisbären zum Ende hin noch einmal mit drei Minuten in Überzahl und da legte Kai Wissmann die Scheibe rüber zu Sean Backman und der zog ab, traf den Innenpfosten und von da ging der Puck ins Tor – 2:3 (40.).
Nach der Schlusssirene stand Backman dann noch einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Check gegen den Kopf und Nacken gegen einen Wolfsburger Spieler kassierte der Torschütze zum 2:3 eine Spieldauer. Es entwickelte sich ein Handgemenge, in dem auch Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn mittendrin war und wohl mit einem Stockstich auffiel. Petri Vehanen stürmte daraufhin aus seinem Tor, um die Schiris darauf aufmerksam zu machen, was Kuhn dazu veranlasste, Vehanen zu einem Fight aufzufordern. Vehanen winkte dankend ab.
Dann war Drittelpause und die Gemüter konnten erst einmal abkühlen. Und 20 heiß umkämpfte Minuten lagen ja noch vor uns.

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So begannen die Berliner das letzte Drittel mit einer 4-gegen-3-Überzahl, doch diese drehte sich schnell in ein Powerplay für Wolfsburg. Und das konnten sie heute Abend sehr gut. Sebastian Furchner scheiterte noch am Innenpfosten, wenig später verwertete Ex-Eisbär Alex Weiß ein klasse Zuspiel von Stephen Dixon zum 4:2 (43.).
Danach die Eisbären klar bemüht, spielten mit viel Zug zum Tor und kamen auch zu Abschlüssen. Doch entweder stand Jerry Kuhn im Weg oder aber die Latte, wie bei Nick Petersens Schuss (54.). Wolfsburg lauerte auf Konter und sorgte dabei durchaus immer wieder für Gefahr.
Da auch im letzten Drittel die Nickligkeiten nicht abnahmen, hagelte es weiterhin Strafzeiten. Deutlich mehr dabei für die Hauptstädter und so gelang Wolfsburg in dieser Partie auch noch der vierte Überzahltreffer. Brent Aubin per Direktabnahme zum 5:2-Endstand (56.).
Das Spiel hatten die Eisbären in den ersten 13 Minuten verloren, als man bereits mit 0:3 in Rückstand lag und völlig von der Rolle war. Danach kämpfte man sich zwar zurück, kam bis auf 2:3 heran, aber letztendlich machte man sich die Aufholjagd durch zu viele Disziplinlosigkeiten selbst kaputt und musste am Ende den Ausgleich in der Serie hinnehmen. Doch noch ist nichts verloren, die Serie geht nun wieder von vorne los und wir haben jetzt eine Best-of-Five-Serie.
Kapitän André Rankel mit seiner Analyse zum Spiel:
Das war ein Playoff-Spiel, es ging um alles. Wir sind gut zurückgekommen nach dem 0:3. Aber wir haben dann nicht schlau genug gespielt, um das Spiel noch zu gewinnen.