4:3! Eisbären schocken München im ersten Finalspiel und klauen das Heimrecht

Was für ein Auftakt in das DEL-Finale 2018! Die Eisbären Berlin starten mit einem Break und nehmen das Heimrecht mit nach Berlin. Vor 6.142 Zuschauern in der Olympia-Eishalle gewann der DEL-Rekordmeister das erste Finalspiel beim amtierenden und zweifachen Deutschen Meister EHC Red Bull München verdient mit 4:3 (2:1,1:1,1:1) und schockte somit den Top-Favoriten gleich zu Beginn der Finalserie.

Chefcoach Uwe Krupp nahm keine Veränderungen im Team vor. Constantin Braun, Florian Busch, VIncent Hessler und Blake Parlett fehlten verletzungsbedingt. Im Tor stand wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Wie startet man eine Finalserie am Besten? Mit dem schnellen 1:0 auswärts nach nur 70 Sekunden! Den Eisbären gelang genau dieses Kunststück am Freitagabend. Danny Richmond brachte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor, Danny Aus den Birken konnte nur zur Seite prallen lassen, wo Jamie MacQueen lauerte und eiskalt abstaubte – 1:0 (2.).
Nur wenige Sekunden später passierte genau das, was man vermeiden wollte. Man kassierte eine Strafe und das auch noch wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Aber die Eisbären standen gut in der Box und machten die Schusswege gut zu, überstanden die erste Unterzahl somit schadlos.
Sechs Minuten waren gespielt, da wurde André Rankel vor dem Tor klasse angespielt, hatte freie Schussbahn, scheiterte aber am Münchner Goalie.
Die Eisbären waren hier richtig gut drin im Spiel, brachten jede Scheibe zum Tor und hatten nach acht Minuten das erste Powerplay. Und die Berliner ließen die Scheibe gut laufen, aber auch München stand in Unterzahl sehr gut und überstand diese ohne Gegentor.
Wie eiskalt München sein kann und wie wenig Chancen sie brauchen, bewiesen sie in der zwölften Minute. Ein Schuss von Derek Joslin von der blauen Linie kam nicht durch, im Chaos vor dem Berliner Tor behielt Jon Matsumoto die Übersicht, zog aus der Drehung ab und sorgte so für den Ausgleich – 1:1 (12.).
Nur eine Minute später München beinahe mit der Führung. Nach einem schnellen Anrgiff hatte Michael Wolf per Nachschuss die große Chance zum 2:1, setzte die Scheibe aber knapp am Tor vorbei.
Besser machten es wenig später die Gäste. Nick Petersen setzte sich klasse durch, ließ sich auch von einem Ellbogencheck nicht aus der Ruhe bringen, brachte die Scheibe weiter zu Sean Backman, der Aus den Birken keine Chance ließ – 2:1 (15.). Was zugleich der Pausenstand in München war.

Im zweiten Drittel waren beide Teams zunächst auf die Defensive bedacht, so dass die ersten

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

nennenswerten Schüsse erst nach 24 Minuten kamen. Auf Münchner Seite probierte es Brooks Macek, auf Berliner Seite Daniel Fischbuch – beide ohne Erfolg.
Nur eine Minute später schickte Mark Olver Thomas Oppenheimer mit einem Sahnepass auf die Reise, die Berliner Nummer 23 marschierte alleine auf Aus den Birken zu, wollte diesen ausspielen, scheiterte jedoch am Münchner Goalie.
Doch die Hauptstädter blieben dran, Sean Backman erkämpfte die Scheibe an der blauen Linie, spitzelte sie weiter zu James Sheppard, welcher Aus den Birken tunnelte und so die Führung ausbauen konnte – 3:1 (25.).
Aber München fand in diesem Drittel besser zu seinem Spiel, konnte auch immer wieder Druck ausüben und sich Chancen erspielen. So auch in der 28. Spielminute, als Keith Aucoin Jon Matsumoto über links auf die Reise schickte, der spielte den Puck quer rüber und Brooks Macek hatte das leere Tor vor Augen – 2:3 (28.).
München fortan sehr aktiv, suchte immer wieder den Abschluss und wollte den Ausgleich. München war in den restlichen zehn Minuten des Mitteldrittels besser als die Eisbären, welche aber trotzdem immer wieder für Gefahr sorgen konnten. Die gefährlicheren Chancen hatten aber die Gastgeber, nur nutzen konnten sie diese nicht, weshalb Berlin auch nach 40 Minuten in München vorne lag.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Im letzten Drittel die Eisbären zu Beginn in Überzahl und mit zwei großen Chancen durch Sean Backman. Als München wieder komplett war, hatten die Berliner die nächsten zwei Riesenchancen. Diesmal vergaben Marcel Noebels und Louis-Marc Aubry.
München zeigte sich zwar bemüht, aber die Eisbären standen hinten sehr kompakt und boten dem Meister nur sehr wenig an. Und vor dem gegnerischen Tor die Eisbären mit richtig dicken Chancen, nur nutzen konnten sie diese nicht.
Bis zur 55. Spielminute. Jonas Müller erkämpfte sich dank eines starken Forecheckings die Scheibe, ließ einen Münchner Spieler aussteigen, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher das Auge für Aubry hatte und der Top-Scorer der Playoffs netzte eiskalt ein – 4:2 (55.).
Nun wurde die Aufgabe für den Titelverteidiger natürlich noch schwerer. Aber sie hatten die Chancen. So traf Keith Aucoin zwei Minuten vor dem Ende nur den Pfosten. Don Jackson nahm anschließend eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis. Und 53 Sekunden vor dem Ende konnte jener Aucoin dann auch tatsächlich noch einmal verkürzen, als er aus linker Position die Scheibe im leeren Berliner Tor versenkte – 3:4 (60.).
Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe aber verdiente 4:3 über die Zeit.

Was für ein starker Auftakt der Eisbären. Sie zogen über 60 Minuten ihr Spiel durch, waren top

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

vorbereitet auf München, standen hinten sehr kompakt und ließen nicht viel von München zu. Und wenn doch was durchkam, war der überragende Vehanen zur Stelle. Vor dem Tor zeigte man sich eiskalt und machte die Tore zu richtigen Zeitpunkt. Mit einer hochkonzentrierten und sehr disziplinierten Leistung zogen die Eisbären München in Spiel Eins den Zahn und schockten den Meister damit. Dieser wird am Sonntag in Berlin auf Revanche hoffen.

Playoff-Stand: EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin 0:1 (3:4)

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