4:5! München zu abgezockt und eiskalt vor dem Tor

Ausgabe #37:

Das Heimrecht ist schon wieder weg. Nach dem überraschenden Break mit dem 4:3-Auswärtssieg im ersten Finalspiel folgte im zweiten Finalspiel heute auf eigenem Eis eine Niederlage. Die Eisbären Berlin unterlagen dem EHC Red Bull München mit 4:5 (1:2,1:3,2:0) und mussten somit das Heimrecht wieder abgeben. Man hatte mit einer Reaktion der Gäste gerechnet und die folgte auch. Auch wenn es am Ende noch einmal eng wurde, so war der Sieg der Mannschaft von Chefcoach Don Jackson keinesfalls unverdient.

Keine Veränderung im Team von Chefcoach Uwe Krupp. Es fehlten also weiterhin Constantin Braun, Blake Parlett, Florian Busch, Vincent Hessler und Charlie Jahnke. Im Tor begann Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

München begann äußerst engagiert und mit einem aggressiven Forechecking, was die Eisbären immer wieder vor Probleme stellte. Dennoch gehörte den Berlinern die erste Torchance, aber Danny Richmond traf nur den Außenpfosten (2.).
Doch danach war eigentlich nur München vor dem Tor präsent. Der Titelverteidiger machte von Beginn an deutlich, hier sofort zurückschlagen zu wollen. Dementsprechend spielten die Mannen von Don Jackson auch, erspielten sich auch gute Chancen, welche Petri Vehanen zu halten wusste.
Die Eisbären taten sich schwer mit Offensivaktionen. Daniel Fischbuch hatte in den ersten zehn Minuten noch eine richtig gute Chance, als er alleine auf Danny Aus den Birken zulief, jedoch scheiterte (9.).
Und dann mal wieder der Beweis, wie wichtig Special Teams in den Playoffs und gerade im Finale sind. Die Eisbären konnten ihr Powerplay nicht nutzen, München dagegen schon. Derek Joslin mit dem Pass rechts raus zu Keith Aucoin, der mit dem Querpass zu Brooks Macek, welche einnetzen konnte – 0:1 (13.).
Aber die Eisbären bewiesen schon oft in den diesjährigen Playoffs, dass sie mit Rückschlägen umgehen können. So auch heute wieder. Nick Petersen mit dem Zuspiel von hinter der Torlinie auf Sean Backman, welcher direkt abzog und mit Hilfe von Patrick Hager zum 1:1 ausgleichen konnte (14.).
Fortan die Hausherren deutlich besser drin im Spiel und auch mit Chancen und einem weiteren Powerplay. Aber nutzen konnten sie weder ihre Chancen noch das Powerplay. Und dann zeigte München wieder, wie man sein Powerplay eiskalt ausnutzt.
Ganze elf Sekunden lief das Überzahlspiel, München mit einer klasse Kombination, an deren Ende Steven Pinizzotto vollenden konnte – 1:2 (19.). Was zugleich auch der Pausenstand an der Spree war.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Berliner mit guten Chancen, aber München war heute einfach

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

gnadenlos effektiv und machte die Tore immer genau zum richtigen Zeitpunkt. Patrick Hager kam über links ins Drittel, legte die Scheibe quer rüber zu Florian Kettemer, welcher kurz schaute und dann abzog – 1:3 (24.).
Die Eisbären spielten ein gutes zweites Drittel, machten ordentlich Druck und kamen auch immer wieder zu richtig guten Torchancen, welche sie jedoch nicht zu nutzen wussten. München war bei seinen Angriffen aber auch immer gefährlich und bei einem sogar erfolgreich.
Scheibenverlust der Eisbären in der neutralen Zone, Jon Matsumoto ging mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, ließ die Eisbären-Spieler alt aussehen, umkurvte auch Vehanen und netzte eiskalt ein – 1:4 (34.).
Nach dem Tor nahm Uwe Krupp erst einmal eine Auszeit. Fortan die Eisbären mit dem nächsten Powerplay, welches aber natürlich nicht genutzt werden konnte. Aber nur wenige Sekunden später klingelte es dann doch im Tor der Münchner. Nick Petersen brachte die Scheibe von hinter dem Tor an den rechten Pfosten, wo Nick Petersen die Lücke zwischen Aus den Birken und Pfosten fand – 2:4 (38.).
Dann folgte der Knackpunkt der Partie. Ganze zwölf Sekunden waren im zweiten Drittel noch auf der Uhr, als Jon Matsumoto die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor brachte, wo Maximilian Kastner lauerte und erfolgreich einnetzen konnte – 2:5 (40.). Ein Gegentor zu einem ganz unglücklichen Zeitpunkt.

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Das sollte die Aufgabe im letzten Drittel natürlich nicht leichter machen. Vor dem Beginn des letzten Drittels gab es aber erst einmal einen Torhüterwechsel bei den Eisbären. Marvin Cüpper kam für Petri Vehanen.
Als Ex-Eisbär Mads Christensen in die Kühlbox musste, konnten die Eisbären tatsächlich in Überzahl treffen. Das Powerplay sah bis dahin überhaupt nicht gut aus, dachte sich wohl auch Sean Backman, der sich über links auf die Reise machte, ins Angriffsdrittel fuhr, dann einfach mal abzog und Aus den Birken damit überraschte – 3:5 (46.).
Dieser Treffer gab den Eisbären natürlich noch einmal neuen Auftrieb. Die Eisbären gaben im letzten Drittel noch einmal alles, spielten nach vorne und nahmen die Schüsse aus allen Lagen. München konzentrierte sich auf das verteidigen und lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann per Konter für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
Was die Eisbären auch versuchten, entweder war ein Münchner Gegenspieler, dessen Schläger oder aber Aus den Birken im Weg. Erst als die Eisbären Goalie Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, klingelte es doch nochmal im Tor des Meisters.
Aus dem Gewühl vor dem Tor zog Nick Petersen einfach mal ab und brachte die Hoffnung 40 Sekunden vor Spielende zurück – 4:5.
Aber es brachte nichts mehr. Die Eisbären gaben noch einmal alles, warfen noch einmal alles rein und wollten mit aller Macht den Ausgleich erzielen. Doch München brachte das 5:4 über die Zeit.

Eine bittere Niederlage, weil man heute die große Chance vergeben hat, den Auswärtssieg vom

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Freitag in München zu vergolden. Aber allen war klar gewesen, dass München eine Reaktion zeigen würde und das taten sie auch. München begann äußerst druckvoll und zeigte sich vor dem Tor eiskalt sowie im Powerplay sehr abgezockt. Genau wie im ersten Drittel machten die Gäste auch im Mitteldrittel immer genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore. Das 2:5 kurz vor der zweiten Pause war letztendlich der Knackpunkt gewesen. Im letzten Drittel warfen die Eisbären noch einmal alles hinein, konnten sich aber nicht mehr komplett belohnen.
Insgesamt gesehen geht der Sieg für München in Ordnung, die einfach sehr abgezockt spielten. Die Eisbären kamen auch zu ihren Chancen, hatten aber das Glück nicht auf ihrer Seite. Zudem waren die Special Teams heute einer der Unterschiede. Da müssen die Berliner dringend arbeiten, denn sonst hast du keine Chance gegen den Meister.
Noch ist in dieser Serie nichts verloren, die Eisbären haben noch immer alle Chancen. Ab jetzt ist es eben eine „Best-of-Five-Serie“.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:1 (4:3/4:5)

4:3! Eisbären schocken München im ersten Finalspiel und klauen das Heimrecht

Was für ein Auftakt in das DEL-Finale 2018! Die Eisbären Berlin starten mit einem Break und nehmen das Heimrecht mit nach Berlin. Vor 6.142 Zuschauern in der Olympia-Eishalle gewann der DEL-Rekordmeister das erste Finalspiel beim amtierenden und zweifachen Deutschen Meister EHC Red Bull München verdient mit 4:3 (2:1,1:1,1:1) und schockte somit den Top-Favoriten gleich zu Beginn der Finalserie.

Chefcoach Uwe Krupp nahm keine Veränderungen im Team vor. Constantin Braun, Florian Busch, VIncent Hessler und Blake Parlett fehlten verletzungsbedingt. Im Tor stand wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Wie startet man eine Finalserie am Besten? Mit dem schnellen 1:0 auswärts nach nur 70 Sekunden! Den Eisbären gelang genau dieses Kunststück am Freitagabend. Danny Richmond brachte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor, Danny Aus den Birken konnte nur zur Seite prallen lassen, wo Jamie MacQueen lauerte und eiskalt abstaubte – 1:0 (2.).
Nur wenige Sekunden später passierte genau das, was man vermeiden wollte. Man kassierte eine Strafe und das auch noch wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Aber die Eisbären standen gut in der Box und machten die Schusswege gut zu, überstanden die erste Unterzahl somit schadlos.
Sechs Minuten waren gespielt, da wurde André Rankel vor dem Tor klasse angespielt, hatte freie Schussbahn, scheiterte aber am Münchner Goalie.
Die Eisbären waren hier richtig gut drin im Spiel, brachten jede Scheibe zum Tor und hatten nach acht Minuten das erste Powerplay. Und die Berliner ließen die Scheibe gut laufen, aber auch München stand in Unterzahl sehr gut und überstand diese ohne Gegentor.
Wie eiskalt München sein kann und wie wenig Chancen sie brauchen, bewiesen sie in der zwölften Minute. Ein Schuss von Derek Joslin von der blauen Linie kam nicht durch, im Chaos vor dem Berliner Tor behielt Jon Matsumoto die Übersicht, zog aus der Drehung ab und sorgte so für den Ausgleich – 1:1 (12.).
Nur eine Minute später München beinahe mit der Führung. Nach einem schnellen Anrgiff hatte Michael Wolf per Nachschuss die große Chance zum 2:1, setzte die Scheibe aber knapp am Tor vorbei.
Besser machten es wenig später die Gäste. Nick Petersen setzte sich klasse durch, ließ sich auch von einem Ellbogencheck nicht aus der Ruhe bringen, brachte die Scheibe weiter zu Sean Backman, der Aus den Birken keine Chance ließ – 2:1 (15.). Was zugleich der Pausenstand in München war.

Im zweiten Drittel waren beide Teams zunächst auf die Defensive bedacht, so dass die ersten

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

nennenswerten Schüsse erst nach 24 Minuten kamen. Auf Münchner Seite probierte es Brooks Macek, auf Berliner Seite Daniel Fischbuch – beide ohne Erfolg.
Nur eine Minute später schickte Mark Olver Thomas Oppenheimer mit einem Sahnepass auf die Reise, die Berliner Nummer 23 marschierte alleine auf Aus den Birken zu, wollte diesen ausspielen, scheiterte jedoch am Münchner Goalie.
Doch die Hauptstädter blieben dran, Sean Backman erkämpfte die Scheibe an der blauen Linie, spitzelte sie weiter zu James Sheppard, welcher Aus den Birken tunnelte und so die Führung ausbauen konnte – 3:1 (25.).
Aber München fand in diesem Drittel besser zu seinem Spiel, konnte auch immer wieder Druck ausüben und sich Chancen erspielen. So auch in der 28. Spielminute, als Keith Aucoin Jon Matsumoto über links auf die Reise schickte, der spielte den Puck quer rüber und Brooks Macek hatte das leere Tor vor Augen – 2:3 (28.).
München fortan sehr aktiv, suchte immer wieder den Abschluss und wollte den Ausgleich. München war in den restlichen zehn Minuten des Mitteldrittels besser als die Eisbären, welche aber trotzdem immer wieder für Gefahr sorgen konnten. Die gefährlicheren Chancen hatten aber die Gastgeber, nur nutzen konnten sie diese nicht, weshalb Berlin auch nach 40 Minuten in München vorne lag.

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Im letzten Drittel die Eisbären zu Beginn in Überzahl und mit zwei großen Chancen durch Sean Backman. Als München wieder komplett war, hatten die Berliner die nächsten zwei Riesenchancen. Diesmal vergaben Marcel Noebels und Louis-Marc Aubry.
München zeigte sich zwar bemüht, aber die Eisbären standen hinten sehr kompakt und boten dem Meister nur sehr wenig an. Und vor dem gegnerischen Tor die Eisbären mit richtig dicken Chancen, nur nutzen konnten sie diese nicht.
Bis zur 55. Spielminute. Jonas Müller erkämpfte sich dank eines starken Forecheckings die Scheibe, ließ einen Münchner Spieler aussteigen, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher das Auge für Aubry hatte und der Top-Scorer der Playoffs netzte eiskalt ein – 4:2 (55.).
Nun wurde die Aufgabe für den Titelverteidiger natürlich noch schwerer. Aber sie hatten die Chancen. So traf Keith Aucoin zwei Minuten vor dem Ende nur den Pfosten. Don Jackson nahm anschließend eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis. Und 53 Sekunden vor dem Ende konnte jener Aucoin dann auch tatsächlich noch einmal verkürzen, als er aus linker Position die Scheibe im leeren Berliner Tor versenkte – 3:4 (60.).
Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe aber verdiente 4:3 über die Zeit.

Was für ein starker Auftakt der Eisbären. Sie zogen über 60 Minuten ihr Spiel durch, waren top

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

vorbereitet auf München, standen hinten sehr kompakt und ließen nicht viel von München zu. Und wenn doch was durchkam, war der überragende Vehanen zur Stelle. Vor dem Tor zeigte man sich eiskalt und machte die Tore zu richtigen Zeitpunkt. Mit einer hochkonzentrierten und sehr disziplinierten Leistung zogen die Eisbären München in Spiel Eins den Zahn und schockten den Meister damit. Dieser wird am Sonntag in Berlin auf Revanche hoffen.

Playoff-Stand: EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin 0:1 (3:4)

1:0,1:2,4:2,4:4,5:4! Mark Olver entscheidet nervenaufreibendes fünftes Halbfinalspiel gegen Nürnberg und sichert den Eisbären den Matchpuck

Ausgabe #35:

Diese Halbfinalserie ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Eisbären Berlin haben auch ihr drittes Heimspiel im Playoff-Halbfinale gegen die Thomas Sabo Ice Tigers gewonnen und liegen nun mit 3:2-Siegen vorne, haben damit am Sonntag Matchpuck in Nürnberg. 14.200 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sahen ein nervenaufreibendes Spiel, in dem ständig die Führungen wechselten. Die Eisbären machten sich dabei das Leben am Ende schwerer als eigentlich nötig. Zum Glück ging die Partie am Ende noch gut für die Berliner aus.

Eisbären-Coach Uwe Krupp nahm heute keine Änderungen im Kader vor, somit blieb Rihards Bukarts draußen und Blake Parlett stand auch in Spiel Fünf wieder im Line-up. Und Petri Vehanen hütete natürlich das Berliner Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären waren auf Wiedergutmachung für das 1:4 von Mittwochabend in Nürnberg aus. Dementsprechend spielten sie auch in den ersten 20 Minuten. Die Eisbären kamen gut aus der Kabine, spielten sehr offensives Eishockey und setzten Nürnberg mit aggressiven Forechecking immer wieder unter Druck. Die Eisbären konnten sich so auch jede Menge gute Torchancen erspielen, während Nürnberg nur selten zu Angriffen kam, dabei dann aber auch nicht wirklich für viel Gefahr vor Vehanen sorgen konnte.
Doch trotz des großen Aufwandes, den die Hausherren hier betrieben, sollte es bis zur 16. Spielminute dauern, ehe man sich dafür belohnen konnte. Thomas Oppenheimer spielte Kai Wissmann an der blauen Linie an, der Verteidiger zog ab und Jamie MacQueen fälschte unhaltbar für Niklas Treutle im Nürnberger Tor ab – 1:0.
Kurz darauf die Eisbären mit dem ersten Powerplay und man höre und staune, das war richtig gut und gefährlich gewesen. Leider konnten sich die Eisbären nicht mit dem 2:0 belohnen, somit stand es nach 20 Minuten nur 1:0 für die Hauptstädter, was sehr, sehr schmeichelhaft für die Franken war. 23:7-Schüsse belegen dies noch einmal zusätzlich.

Im Mitteldrittel fanden die Ice Tigers dann aber besser ins Spiel und fast wie aus dem Nichts tauchten

Foto: eisbaerlin.de/walker

sie auf einmal auf dem Videowürfel auf. Und das gleich doppelt. Patrick Buzas tankte sich über links durch, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Marius Möchel aus dem Slot abzog, jedoch an Vehanen scheiterte. Patrick Bjorkstrand verwertete jedoch den Abpraller und glich aus – 1:1 (24.).
Eineinhalb Minuten später Nürnberg mit einem 2-auf-1-Konter, Brandon Segal schloss alleine ab und überwand Vehanen zum zweiten Mal an diesem Abend – 1:2 (25.). Die völlig überraschende Nürnberger Führung.
Diese beiden Gegentreffer hatten Wirkung bei den Eisbären hinterlassen. Nach dem furiosen ersten Drittel waren die Eisbären nun völlig von der Rolle, kamen kaum noch zu guten Torchancen, geschweige denn zu gefährlichen Torabschlüssen. Nürnberg dagegen war bei Kontern durchaus gefährlich und hätte beinahe erhöhen können. Die Eisbären brauchten einige Zeit, um sich wieder zu fangen.
Und genau zum richtigen Zeitpunkt schlugen die Hausherren eiskalt zu. Eineinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause die Eisbären in Überzahl und mit dem Ausgleich. Blake Parlett hatte vom rechten Bullykreis abgezogen, Marcel Noebels fälschte unhaltbar ab und sorgte so für den schmeichelhaften Berliner Ausgleich – 2:2 (39.).
Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die Kabinen.

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Ins letzte Drittel starteten die Berliner wild entschlossen und entfachten einen unglaublichen Druck auf das Tor von Treutle. Dieser konnte dem Druck nur gut fünf Minuten Stand halten. Wieder war es Parlett gewesen, der diesmal von der blauen Linie abgezogen hatte. Treutle wehrte zur Seite ab, wo Nick Petersen erfolgreich abstauben konnte – 3:2 (45.).
Nur dreieinhalb Minuten später konnten die Berliner sogar nachlegen. Die Eisbären in Überzahl, Frank Hördler bekam die Scheibe an der blauen Linie und hämmerte sie ins Nürnberger Tor – 4:2 (48.).
Die Eisbären hatten die richtige Antwort gegeben und für die scheinbare Vorentscheidung gesorgt. Aber diese Serie ist so unberechenbar und deshalb wunderte es auch keinen, dass Nürnberg nicht aufgab und tatsächlich noch einmal zurückschlagen konnte.
Und das Ganze in nur 34 Sekunden. Zunächst war es John Mitchell, der von links abgezogen hatte. Vehanen konnte den Puck nur prallen lassen und Leo Pföderl bremste den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor – 4:3 (56.). Nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer gegeben.
Und wie gesagt nur 34 Sekunden später die Eisbären mit dem Scheibenverlust, John Mitchell nahm die Scheibe mit, fuhr ins Angriffsdrittel, zog ab und glich zum 4:4 aus (56.).
Der Schock für die Eisbären, die es nicht schafften, den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit zu bringen. Somit ging es zum dritten Mal in dieser Serie und zum insgesamt sechsten Mal im neunten Saisonduell zwischen den beiden Teams in die Verlängerung.

Und in dieser merkte man beiden Mannschaften den unbedingten Siegeswillen an. Und so spielten beide Teams auch sehr offensiv und hatten richtig hochkarätige Torchancen. Beide hätten die Partie für sich entscheiden können, am Ende hatten aber die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite. In der 72. Spielminute war es Mark Olver, der sich klasse durch die Nürnberger Abwehr vor das Tor tankte und dann erfolgreich abschließen konnte – 5:4. Somit sorgte Olver nicht nur für den Sieg, nein, er bescherte seiner Mannschaft auch den Matchpuck am Sonntag in Nürnberg.

Was für eine Nervenschlacht. Das erste Drittel dominierten die Eisbären nach Belieben, müssen da eigentlich schon mit 3:0 führen, liegen aber nur mit 1:0 vorne. Dann drehte Nürnberg die Partie völlig überraschend und lag auf einmal vorne. Was die Eisbären schockte und sie für einige Zeit aus dem Spiel nahm. Mit dem Ausgleich zur richtigen Zeit retteten sich die Eisbären mit einem Unentschieden in die zweite Drittelpause. Und im Schlussdrittel ging es dann genau so weiter. Die Eisbären mit der vermeintlichen Vorentscheidung zum 4:2, doch Nürnberg schlug innerhalb weniger Sekunden eiskalt zurück. In der Verlängerung hatten beide Mannschaften die Entscheidung mehrfach auf dem Schläger, letztendlich sorgte Olver für das bessere Ende für die Eisbären, die nun am Sonntag in Nürnberg den Finaleinzug perfekt machen können.
Die Eisbären mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zu Spiel Vier. Zudem mit einem verbesserten Powerplay, wo man zwei Tore erzielen konnte. Nur dürfte Uwe Krupp nicht gefallen haben, dass man mit den Führungen nicht umzugehen wusste und sich somit noch einmal unnötig in Gefahr brachte. Ansonsten war es die perfekte Antwort auf Mittwoch.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 3:2 (5:1/2:3 n.V./4:3 n.V./1:4/5:4 n.V.)

1:4! Eisbären ohne Chance in Nürnberg

Ausgabe #34:

Alles wieder auf Anfang. Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier der Halbfinalserie bei den Thomas Sabo Ice Tigers verdient mit 1:4 (0:1,0:0,1:3) verloren. Den Franken gelang somit der 2:2-Ausgleich in der Serie, welche ab morgen in Berlin weitergehen und dann zu einer Best-of-Three-Serie wird. In der ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung konnten die Eisbären den starken Franken nicht viel entgegen setzen und mussten somit den Ausgleich hinnehmen.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp mit einer Änderung im Line-up. Verteidiger Blake Parlett rückte in den Kader, dafür musste Torjäger Rihards Bukarts auf der Tribüne Platz nehmen. Im Tor begann erneut Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Für Nürnberg war der Druck vor dem Heimspiel sehr hoch, würde doch bei einer Niederlage am Freitagabend das Saisonaus drohen. Das wollten die Hausherren aber mit aller Macht verhindern. Und früh in der Partie die Ice Tigers mit der ersten Chance in Überzahl, aber die Berliner überstanden diese Unterzahl schadlos.
Nürnberg wirkte von Beginn an giftiger, zeigte mehr Willen und Zug zum Tor, setzte die Eisbären mit ihrem aggressiven Forechecking immer wieder vor große Probleme und zwang die Gäste damit auch zu Fehlern. Aber in der 7. Spielminute hätten die Eisbären beinahe das 1:0 erzielt, doch Nick Petersen und Sean Backman vergaben richtig gute Chancen und direkt im Gegenzug konterte Nürnberg die Eisbären aus. Philipe Dupuis kam über links ins Angriffsdrittel, spielte die Scheibe quer vor das Tor, wo Dane Fox keine große Mühe hatte, den Puck im Tor zu versenken – 0:1 (7.).
Die durchaus verdiente Führung für die Hausherren, wenn auch bitter aus Berliner Sicht, da man zuvor selbst die große Chance zur Führung hatte. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels verdienten sich die Ice Tigers diese Führung mehr und mehr. Drei, vier weitere hochkarätige Torchancen erspielten sich die Franken, doch Petri Vehanen ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu. Auf der Gegenseite kamen die Eisbären zwar auch immer mal wieder zu Abschlüssen, welche aber längst nicht so gefährlich waren wie die der Nürnberger. 1:0 stand es nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel die Gastgeber weiter mit Offensiv-Eishockey und guten Chancen, aber die Eisbären

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waren nun besser drin im Spiel und kamen immer wieder ins Drittel der Hausherren und auch zu Abschlüssen. Hatte man im ersten Drittel noch nicht das Gefühl, bei einem Playoff-Spiel zu sein, änderte sich dies im zweiten Drittel. Die Intensität nahm zu, die Checks wurden härter und es ging rauf und runter mit guten Chancen auf beiden Seiten. Doch Tore sollten die Zuschauer in der ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung in diesen zweiten 20 Minuten nicht sehen. Beide Torhüter ließen keinen Puck durch und somit war für das Schlussdrittel noch immer alles offen.

Und das letzte Drittel begann aus Berliner Sicht mit einem Paukenschlag. Frank Hördler hatte abgezogen, die Scheibe wurde geblockt und lag auf einmal vor Louis-Marc Aubry, welcher das halbleere Tor vor sich hatte und so keine große Mühe hatte, das Spielgerät dort drin zu versenken – 1:1 (41.).
Und dann folgte ein gutes Beispiel, wie wichtig die Special Teams in den Playoffs sein können. Die Eisbären kurz nach dem Ausgleich mit einem Powerplay, welches jedoch nicht wirklich gefährlich wurde. Kaum waren die Nürnberger wieder komplett, konnten sie auch schon selbst in Überzahl agieren. Und mit Ablauf der Strafe gegen Jens Baxmann verwertete Marius Möchel einen Abpraller zum 2:1 für Nürnberg (46.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Keine Minute später DIE Riesenchance zum Ausgleich für die Berliner, als Nick Petersen alleine auf Niklas Treutle zulief, den deutschen Goalie austanzen wollte, an ihm jedoch scheiterte.
Beide Mannschaften auch fortan offensiv bemüht, Nürnberg aber mit den besseren Chancen. So traf zum Beispiel Leo Pföderl Mitte des letzten Drittels nur die Latte. Aber nur wenige Augenblicke später machte es Pföderl besser, als David Steckel ihn vor dem Tor bediente – 1:3 (52.).
Gut sieben Minuten vor dem Ende der Partie die nächste Strafe gegen die Eisbären und das Powerplay der Franken sollte erneut zuschlagen. Diesmal war es John Mitchell, welcher im Nachschuss erfolgreich war – 1:4 (56.).
Damit war die Partie hier endgültig entschieden, die Eisbären zwar fortan noch einmal nach vorne bemüht, aber wie im ganzen Spielverlauf nicht wirklich immer mit zwingenden Chancen. So setzten sich die Hausherren verdient mit 4:1 durch und stellten in der Serie auf 2:2.

Wenn man alle bisherigen Spiele betrachtet, war das Spiel gestern wohl das schlechteste der Eisbären. Zu keiner Zeit in der Partie merkte man den Mannen von Coach Uwe Krupp an, dass man das Spiel gewinnen und sich somit den Matchpuck holen wollte. Nürnberg zeigte von Beginn an mehr Siegeswille, mehr Einsatz, mehr Leidenschaft und hatte zudem die deutlich besseren Torchancen. Alleine im ersten Drittel verhinderte Petri Vehanen einen deutlich höheren Rückstand. Zwar fand man im Mitteldrittel dann besser ins Spiel und kam auch zu guten Chancen, aber die Chancen der Franken waren meistens gefährlicher. Und im Schlussdrittel machten die Gastgeber die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt und sicherten sich somit den am Ende ungefährdeten und absolut verdienten Heimsieg.
Aber es war nur ein Spiel der Serie, es ist nichts passiert. Die Eisbären haben nach wie vor alles in der Hand und wenn sie ihre beiden Heimspiele gewinnen, stehen sie im Finale. Nürnberg muss einmal in Berlin gewinnen. Die Eisbären werden nicht noch einmal so ein schlechtes Spiel wie gestern abliefern, dafür wird Coach Uwe Krupp schon sorgen, der nach dem Spiel mit der Leistung überhaupt nicht einverstanden war. Allerdings muss sich auch der Coach Fragen gefallen lassen. Nämlich die, warum er den bärenstarken Rihards Bukarts auf die Tribüne setzte und stattdessen Blake Parlett brachte, welcher verletzungsbedingt einige Wochen fehlte.
Morgen Abend geht die Serie mit Spiel Fünf weiter und dann liegt der Druck auf Berliner Seite.

Playoff-Stand: Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin 2:2 (1:5/3:2 n.V./3:4 n.V./4:1)

Entscheidung nach 23 Sekunden in der Verlängerung: Nick Petersen schießt die Eisbären zum zweiten Sieg in der Halbfinalserie gegen Nürnberg

Ausgabe #33:

Was in der Hauptrunde in vier Spielen nicht einmal geklappt hat, funktioniert nun genau zum richtigen Zeitpunkt sehr gut. Im dritten Halbfinalspiel gelang den Eisbären Berlin der zweite Sieg gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. In der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzte sich der DEL-Rekordmeister in einer sehr hitzigen und hart umkämpften Partie mit 4:3 n.V. (1:1,2:1,0:1/1:0) durch und legte somit in der Halbfinalserie gegen die Franken wieder vor. Die Ice Tigers hatten am Samstag das bessere Ende in der Overtime, heute waren es eben die Berliner.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp hatte das selbe Personal wie am Ostersamstag zur Verfügung. Somit stand auch wieder Petri Vehanen zwischen den Pfosten des Berliner Tores.

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Die Eisbären kamen gut aus der Kabine und machten von der ersten Sekunde an richtig viel Druck auf das Nürnberger Tor, was erneut von Niklas Treutle gehütet wurde. Nach der ersten Berliner Drangphase fanden dann aber auch die Mannen von Coach Rob Wilson besser ins Spiel und hatten ihrerseits die erste Drangphase zu verzeichnen. Beide Mannschaften duellierten sich anschließend in einem hochklassigen Eishockeyspiel auf Augenhöhe.
Doch der erste Treffer des Nachmittags gehörte den Hausherren. Mark Olver mit dem klasse Zuspiel vor das Tor, wo der neue Torjäger Rihards Bukarts goldrichtig stand und zum 1:0 einnetzen konnte (11.).
Knapp eine Minute später das erste Überzahlspiel der Partie für die Gäste aus Nürnberg. Und in diesem sorgten die Franken für den keinesfalls unverdienten Ausgleich. Patrick Reimer zog von der linken Seite aus spitzem Winkel ab, Vehanen konnte den ersten Schuss parieren, gegen den Nachschuss von Steven Reinprecht war der Finne anschließend aber machtlos – 1:1 (14.).
Danach noch einmal Chancen auf beiden Seiten, die beiden Goalies ließen aber keinen weiteren Treffer zu und so stand es nach 40 erstklassigen Minuten 1:1 an der Spree.

Auch ins Mitteldrittel starteten die Eisbären äußerst engagiert und sehr druckvoll. Und dieses Mal

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nutzten sie die Überlegenheit auch aus. Zwei Tore innerhalb von 32 Sekunden sollten den Hauptstädtern in der 23. Spielminute gelingen. Zunächst war es Thomas Oppenheimer, der über links ins Angriffsdrittel fuhr, die Scheibe rüber in den Slot spielte, wo Louis-Marc Aubry nicht lange fackelte und seinen nächsten Playoff-Treffer erzielen konnte – 2:1.
Nur 32 Sekunden später war es Micki DuPont mit einem Schuss, welcher für Chaos vor dem Nürnberger Tor sorgte. Marcel Noebels war der Nutznießer und erhöhte eiskalt auf 3:1.
Dieser Doppelschlag war zu viele für Nürnbergs Coach Rob Wilson, der daraufhin erst einmal eine Auszeit nahm. Fortan kamen die Franken wieder besser ins Spiel und auch zu Chancen. Und in der 28. Spielminute kamen die Franken zum Anschlusstreffer. Petri Vehanen kam etwas zu zögerlich aus seinem Tor, Tyler Aronson spielte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo Steven Reinprecht lauerte und zum 3:2 verkürzen konnte.
Nun war hier wieder jede Menge Spannung drin, zudem nahm die Härte auf dem Eis zu, es wurde immer hitziger und immer wieder gab es kleinere Raufereien zwischen Spielern beider Mannschaften. Die Hauptschiedsrichter agierten dabei auf beiden Seiten nicht immer glücklich mit ihren Entscheidungen. Was zusätzlich die Stimmung auf den Rängen aufheizte.
So gab es in den zweiten zehn Minuten Überzahlspiele auf beiden Seiten, doch wirklich gefährlich wurde es dabei nicht wirklich. Die Eisbären vergaben zwischenzeitlich sogar eine vierminütige Überzahl äußerst kläglich. Da hatte man eine große Chance leichtfertig vertan.
Nürnberg zum Ende hin immer mal wieder gefährlich vor dem Berliner Tor, aber Petri Vehanen sorgte dafür, dass es nach 40 Minuten 3:2 für die Gastgeber stand.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Allerdings egalisierten die Franken diesen Spielstand nach nur 26 Sekunden im letzten Drittel. Nürnberg begann das letzte Drittel noch in Überzahl, nach einer sehr strittigen und eigentlich klar unberechtigten Strafzeit gegen Aubry. Den Franken war es egal. Tom Gilbert hatte von der blauen Linie abgezogen, Yasin Ehliz hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und sorgte somit für den schnellen 3:3-Ausgleich.
Fortan gewann man mehr und mehr den Eindruck, dass die Eisbären hier mehr für das Spiel taten. Jedenfalls fuhren sie optisch gesehen mehr Angriffe als die Franken. Die Ice Tigers nämlich lauerten viel mehr auf Fehler der Eisbären, um dann eiskalt zu kontern.
Beide Mannschaften erspielten sich im Schlussdrittel noch Chancen, nur konnte keine der beiden Teams diese nutzen. Somit ging es zum zweiten Mal in Folge und zum insgesamt fünften Mal in sieben Duellen in dieser Saison in die Verlängerung.

Nur lange sollte diese nicht dauern. Ganze 23 Sekunden waren gespielt, da holte sich Sean Backman die Scheibe an der Bande auf der linken Seite, spielte sie zu Nick Petersen, der drehte sich einmal um die eigene Achse und zog dann trocken ab. Mit Erfolg, sein Schuss schlug hinter Treutle im Tor ein und so beendete die Nummer Acht der Eisbären dieses dritte Halbfinalspiel relativ früh in der Verlängerung. Was natürlich für einen großen Jubelsturm auf dem Eis und auf den Rängen sorgte. Die Erleichterung bei allen Spielern, Verantwortlichen und Fans war riesengroß gewesen.

Erneut begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Erneut hatten beide Mannschaften immer wieder Phasen, in denen sie sehr gefährlich und am Drücker waren. Nürnberg bewies nach dem Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels Moral, als sie einen Zwei-Tore-Rückstand noch aufholten. Zudem zeigten sich die Franken in Überzahl deutlich verbessert, trafen zweimal im Powerplay, während die Eisbären einmal mehr unter Beweis stellten, dass das Powerplay eine der großen Baustellen in dieser Saison ist. Aber am Ende ist es ja noch einmal gut gegangen und die Eisbären liegen nun mit 2:1 in der Serie vorne.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 2:1 (5:1/2:3n.V./4:3 n.V.)

5:1 in Spiel Eins: Eiskalte Eisbären gewinnen gegen glücklose aber starke Nürnberger

Ausgabe #32:

Es ist vollbracht. Im fünften Anlauf haben die Eisbären Berlin den ersten Saisonsieg gegen die Thomas Sabo Ice Tigers gefeiert. Nach zuvor vier Niederlagen in der Hauptrunde gelang den Hauptstädtern genau zum richtigen Zeitpunkt der erste Saisonsieg gegen die Franken – und zwar im ersten Halbfinalspiel der DEL-Playoffs 2018. Das 5:1 (1:0,1:1,3:0) fiel am Ende jedoch ein wenig zu hoch aus, denn Nürnberg zeigte eine sehr gute Leistung im ersten Halbfinalspiel, war im Abschluss jedoch glücklos, während die Eisbären eiskalt vor dem gegnerischen Tor waren.

Die Eisbären ohne Blake Parlett, Constantin Braun und Florian Busch sowie die Youngsters Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand erneut Stammgoalie Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Franken erwischten den besseren Start, spielten sofort offensiv nach vorne und erspielten sich während der Anfangsphase richtig gute Chancen. Vehanen musste zweimal gegen Dane Fox und einmal gegen Yasin Ehliz retten, Patrick Reimers Schuss ging am Tor vorbei. Nürnberg also mit einem richtig guten Beginn, aber das erste Tor dieser Halbfinalserie sollten die Eisbären erzielen.
Marcel Noebels spielte die Scheibe von der rechten Seite mit der Rückhand vor das Nürnberger Tor, wo Verteidiger Frank Hördler im Slot lauerte und die Scheibe an Niklas Treutle vorbei im Tor unterbrachte – 1:0 (5.). Die mehr als glückliche Führung für sehr effektive Eisbären.
Fortan fanden die Hausherren besser zu ihrem Spiel und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, welches hart umkämpft war, in dem es hin und her ging und in dem beide Mannschaften sehr aggressives Forechecking spielten, was den Gegner auch zu Fehlern zwang. Chancen hatten beide Mannschaften, die beste vergab dabei Patrick Reimer, als er das leere Tor vor sich hatte, den Puck aber doch vorbei schoss. Riesenglück für die Eisbären, die hier nach 20 Minuten mit 1:0 vorne lagen. Weil sie genau im richtigen Moment das 1:0 gemacht hatten und sich so Selbstvertrauen für den weiteren Spielverlauf holten.

Nürnberg schnupperte also schon im Auftaktdrittel deutlich am Ausgleich und auch zu Beginn des

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Mitteldrittels hatten die Ice Tigers die große Chance zum 1:1, aber Patrick Bjorkstrand traf in der 24. Spielminute nur den Pfosten. Erneut also Glück für die Eisbären.
Aber die Eisbären waren weiterhin gut drin im Spiel, erspielten sich auch immer wieder richtig gute Chancen. Ebenso auch die Ice Tigers, so dass sich hier ein munteres Playoff-Spiel entwickelte, welches rauf und runter ging und zudem sehr spannend war.
Und die Nürnberger waren an diesem Donnerstagabend nicht gerade vom Glück verfolgt, denn in der 30. Spielminute hatte Dane Fox die nächste dicke Chance zum Ausgleich, doch auch er scheiterte am Pfosten. Und es sollte noch bitterer für Nürnberg kommen, denn im direkten Gegenzug verwertete Nick Petersen seinen eigenen Nachschuss und erhöhte somit auf 2:0 für Berlin (30.).
Aber Nürnberg kämpfte verbissen weiter und tauchte drei Minuten vor der zweiten Drittelpause dann doch noch auf dem Videowürfel der Arena am Ostbahnhof auf. Die Franken mit dem ersten Powerplay der Partie überhaupt, Patrick Reimer mit dem Schuss vom linken Bullykreis, welchen Vehanen nur prallen ließ. Yasin Ehliz staubte per Rückhand zum 2:1 ab (37.).
Nürnberg hatte sich also endlich für einen tollen Auftritt belohnt und machte die Partie somit wieder spannend, denn nach 40 Minuten stand ein knappes 2:1 für Berlin zu Buche.

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Im letzten Drittel wollten die Franken dann natürlich den Ausgleich erzielen, zeigten sich auch bemüht, nur war das Probleme der Franken, dass die Eisbären hinten relativ sicher standen und Nürnberg in deren eigenen Drittel mehrfach einschnürten und beschäftigten. Denn die Hausherren wollten hier natürlich früh für die Entscheidung sorgen, um Kräfte für Spiel Zwei am Ostersamstag zu sparen.
Und so sollte es auch kommen. Die Eisbären mit dem ersten Überzahlspiel, Jens Baxmann mit dem Schuss von der blauen Linie, den Treutle nur zur Seite abwehren konnte. Jamie MacQueen stand goldrichtig, versuchte es einmal, scheiterte, versuchte es ein zweites Mal und dieses Mal klappte es – 3:1 (48.).
Nürnberg lag nun also mit zwei Toren hinten und machte sich das Leben selbst unnötig schwer, denn zweimal in Folge mussten die Franken in Unterzahl ran, was ihnen natürlich wertvolle Zeit für die Aufholjagd nahm. Und so passierte in der Schlussphase das, was dann zwangsläufig passieren musste. Eineinhalb Minuten vor dem Ende der Partie setzte Marcel Noebels vor dem Nürnberger Tor klasse nach, spielte die Scheibe im Fallen mit der Rückhand zu Louis-Marc Aubry, welcher keine große Mühe hatte, die Scheibe im halbleeren Nürnberger Tor unterzubringen – 4:1 (59.). Rob Wilson, Trainer der Gäste, nahm daraufhin eine Auszeit und wenig später seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzte jedoch Nick Petersen 55 Sekunden vor der Schlusssirene zum 5:1-Endstand aus.
So verließen die meisten der 13.807 Zuschauer am Donnerstagabend die Mercedes-Benz Arena äußerst zufrieden und glücklich.

Dieser Sieg war enorm wichtig. Denn zeigte er doch, dass die Eisbären auch den Angstgegner Nürnberg besiegen können. Auch wenn die Franken gerade im ersten Drittel doch über weite Strecken – gerade in der Angangsphase – die deutlich bessere Mannschaft waren, nur eben Pech im Abschluss hatten. Das hatten die Eisbären wiederum nicht, sie präsentierten sich heute eiskalt vor dem Tor von Niklas Treutle und machten immer in den entscheidenden Momenten die Tore. Aber Nürnberg hatte auch sehr viel Pech bei, gerade was Pfostentreffer anging. Gehen die Schüsse rein, kann die Partie ganz anders ausgehen. Am Ende zogen die Berliner aber ihr Spiel durch, erspielten sich selbst auch gute Chancen und hatten heute eben das Glück auf ihrer Seite, dass sie ihre Chancen eiskalt ausnutzten. Samstag kann das schon wieder ganz anders aussehen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 1:0 (5:1)

7:6 n.V.! Eisbären entscheiden nervenaufreibenden Eis-Krimi gegen Wolfsburg für sich und stehen im Playoff-Halbfinale

Ausgabe #31:

Es ist vollbracht. Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Bevor das jedoch vollbracht war, stand ein hartes Stück Arbeit gegen den Vizemeister der letzten beiden Jahre. In einem nervenaufreibenden fünften Viertelfinalspiel setzten sich die Eisbären gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 7:6 n.V. (1:2,3:1,2:3/1:0) durch und holten sich somit den entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen die Niedersachsen. 13.928 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof durften aber keine schwachen Nerven haben, denn das Spiel ging ganz schön an die Substanz. Mit dem glücklicheren Ende für die Berliner.

Bei den Eisbären fehlte heute zusätzlich noch Sven Ziegler, der am Mittwoch einen harten Check einstecken musste. Ihn ersetzte Youngster Charlie Jahnke, der ein gutes Spiel absolvierte. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

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Wer erwartet hatte, dass Wolfsburg wie die Feuerwehr loslegen würde, sah sich zunächst getäuscht. Wirklich interessant war die Anfangsphase in Berlin nicht. Wenn aber überhaupt eine Mannschaft den Weg in Richtung Offensive suchte, waren es die Eisbären. Und sie erspielten sich auch gute Chancen, konnten diese jedoch nicht nutzen.
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste aus der Autostadt aber immer besser ins Spiel und trauten sich nach und nach mehr zu. Als die Niedersachsen ihr erstes Überzahlspiel hatten, zeigten sie mal wieder, wie stark sie dabei sind. Elf Minuten waren gespielt, als Tyson Mulock das 1:0 für Wolfsburg in Überzahl erzielte.
Fortan war es ein Spiel, welches hin und her ging. Und die Eisbären schlugen zurück. Konter der Hausherren, Daniel Fischbuch hatte abgezogen, Jerry Kuhn konnte parieren, doch Martin Buchwieser stand goldrichtig und netzte den Abstauber ein – 1:1 (19.). Dieser Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Und Videobeweise war heute anscheinend an der Tagesordnung, denn zwölf Sekunden vor der ersten Drittelpause gingen die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Daniel Piechaczek erneut zum Videobeweis. Robbi Bina hatte abgezogen, Sebastian Furchner fuhr durch den Torraum, behinderte Vehanen aber nicht und somit lagen die Grizzlys nach 20 Minuten nicht ganz unverdient mit 2:1 vorne.

Und das Mitteldrittel begann aus Eisbären-Sicht nicht wirklich gut. 24 Minuten waren rum, da hatte Ex-

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Eisbär Tyson Mulock erneut zugeschlagen. Christoph Höhenleitner hatte von der blauen Linie abgezogen, Tyson Mulock fing die Scheibe ab und bugsierte sie über die Linie – 1:3.
Das war schon ein kleiner Schock für die Hausherren und deren Fans, denn so richtig hatte damit keiner mehr gerechnet. Und Wolfsburg machte es den Eisbären in der Folgezeit auch nicht einfach, zu Chancen zu kommen. Aber in Überzahl fanden die Hauptstädter einen Weg. Micki DuPont hatte mal wieder zu einem seiner gefährlichen Schlagschüsse angesetzt, Nick Petersen hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Kuhn ab – 2:3 (28.).
Und nur zwei Minuten später sorgten die Eisbären für den Ausgleich. Jonas Müller brachte die Scheibe in den Slot, wo Martin Buchwieser lauerte und zum 3:3 einnetzen konnte (30.).
Und die Aufholjagd der Hauptstädter war noch lange nicht zu Ende. Bei 4-gegen-4 auf dem Eis legte Danny Richmond die Scheibe rüber zu Marcel Noebels in den Slot, welcher Kuhn zum 4:3 überwinden konnte (35.).
Nun stand die Arena am Ostbahnhof natürlich Kopf. Es war richtige Playoff-Stimmung in der Mercedes-Benz Arena. Mit 4:3 lagen die Hausherren nach 40 Minuten vorne. Und da wusste keiner, dass der Wahnsinn noch weitergehen und noch dramatischer werden sollte.

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Denn das Schlussdrittel sollte die Nerven aller Zuschauer mehr als strapazieren. Doch zu Beginn des Schlussdrittels sah es danach noch nicht aus. Berlin tat nicht mehr als nötig und von Wolfsburg war zunächst nicht viel zu sehen. Das war aber nur in den ersten zehn Minuten der Fall, danach nahm die Partie noch einmal richtig Fahrt auf.
50 Minuten waren gespielt, als Jens Baxmann einen Aufbaupass der Wolfsburger abfing, auf das Tor schoss, Louis-Marc Aubry die Kelle hinein hielt und somit zum 5:3 erhöhen konnte.
Das musste doch nun die Entscheidung sein. Zwei Tore vorne und noch zehn Minuten auf der Uhr. Doch Wolfsburg gab nicht auf, versuchte noch einmal alles hineinzuwerfen und auch Coach Pavel Gross rief seine Mannschaft nochmal zusammen zur Auszeit. Da waren fast 55 Spielminuten rum.
Und diese Worte, die Gross seiner Mannschaft gesagt hatte, zeigten Wirkung. Und was für welche. 56:45 Minuten waren gespielt, da fälschte Kris Foucault einen Höhenleitner-Schuss unhaltbar ab – 5:4.
Und nur ganze 18 Sekunden später egalisierte Wolfsburg den Spielstand wieder. Philip Riefers stand im Slot goldrichtig, schnappte sich die Scheibe und brachte sie im Berliner Tor unter – 5:5 (58.).
58:19 Minuten zeigte die Uhr auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena, da drohten alle Dämme zu brechen. Wieder setzte sich Müller klasse durch, spielte die Scheibe zu Marcel Noebels, welcher zu erneuten Führung einnetzen konnte – 6:5. Das Dach der Arena drohte wegzufliegen.
Aber nur 14 Sekunden später hatten die niemals aufgebenden Wolfsburger eine erneute Antwort parat und brachten die Arena zum Schweigen. Kris Foucault zog vor das Tor von Vehanen und überwand den Finnen zum 6:6-Ausgleich.
Der Wahnsinn ging also weiter und zwar bis in die Verlängerung.

Und für die Verlängerung dachten alle, Wolfsburg würde den Schwung der letzten Minuten mitnehmen, doch es kam ganz anders. Die Eisbären waren sofort zur Stelle und belagerten das Tor von Kuhn. Und nach 62:13 Minuten sorgte der erst kürzlich verpflichtete Lette Rihards Bukarts für die Entscheidung in dem Spiel und der Serie. Bukarts hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Wolfsburger Spieler fälschte den Schuss noch ab und die Scheibe schlug hinter Kuhn ein – 7:6 (63.). Allerdings wurde hier zum dritten Mal der Videobeweis bemüht, aber nach Ansicht gaben die Hauptschiedsrichter das Tor und der Jubel auf Seiten der Berliner kannte keine Grenzen mehr.

Was war das bitte für ein Herzschlagfinale? Eigentlich wähnten sich die Eisbären bereits auf der Siegerstraße, aber man muss der Wolfsburger Mannschaft einfach ein Kompliment machen. Sie haben sich nie aufgegeben, haben immer an sich geglaubt und weiter nach vorne gespielt. Und mit dem unbändigen Willen erkämpften sie sich auch noch den Ausgleich und belohnten sich damit für einen beherzten Auftritt, welcher sie noch in die Verlängerung brachte. Doch da machten die Eisbären kurzen Prozess, erhöhten nochmal kurz das Tempo und entschieden das nervenaufreibende Spiel für sich.

Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 4:1 (4:1/2:5/8:1/3:1/7:6 n.V.)

8:1-Gala in Spiel Drei: Die Eisbären geben die richtige Antwort auf Freitag und fegen Wolfsburg deutlich aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #30:

Das war mal ein Statement und die richtige Antwort auf die Schlacht vom Freitag in Wolfsburg. Die Eisbären Berlin haben Spiel Drei der Viertelfinalserie gegen die Grizzlys Wolfsburg deutlich und hochverdient mit 8:1 (3:0,2:0,3:1) gewonnen und sich somit die 2:1-Führung in der Serie gegen die Niedersachsen geholt. In der ausverkauften Mercedes-Benz Arena hatte die arg dezimierte Mannschaft von Chefcoach Pavel Gross nicht den Hauch einer Chance gegen die Hausherren, die sich am Ende in einen Rausch spielten. Aber auch wenn sich so ein 8:1 schön liest, war es nur ein Sieg in einer Serie, in der man vier Siege zum weiterkommen braucht. Aber so ein hoher Sieg gibt dir natürlich Selbstvertrauen und regt den Gegner zum Nachdenken an.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Personal wie in Wolfsburg zurückgreifen. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

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Hinein ins Spiel, wo die Hausherren bereits nach 51 Sekunden in Führung hätten gehen können. Doch Nick Petersen scheiterte bei einem Alleingang an Jerry Kuhn im Wolfsburger Tor. Fortan versuchten beide Mannschaften hinten kompakt zu stehen, man wollte dem Gegner nicht so viel Platz lassen. Daher waren Torraumszenen in den ersten Minuten auch eher Mangelware.
Sieben Minuten waren gespielt, da setzte sich Daniel Fischbuch auf der rechten Seite klasse durch, zog zum Tor und auch ab. Kuhn konnte nur prallen lassen und vor dem Tor lauerte Verteidiger Jens Baxmann, welcher keine größeren Probleme hatten, die Scheibe über die Linie zu bugsieren – 1:0.
Doch Wolfsburg ließ sich davon nicht beirren und hatte selbst Chancen. So Philipp Riefers, der Mitte des ersten Drittels frei vor Vehanen auftauchte, doch der Finne behielt in diesem Duell die Oberhand.
Dann zog Nick Petersen mal ab, sein Schuss ging jedoch an die Bande hinter dem Tor, sprang auf der anderen Seite wieder zurück. James Sheppard ahnte dies, nahm den Puck auf, drehte sich und vollendete überragend mit der Rückhand – 2:0 (11.).
Und nun hatten die Eisbären Lust auf Tore. Marcel Noebels mit dem Zuspiel in Richtung blaue Linie zu Danny Richmond, welcher nicht lange fackelte und die schwarze Hartgummischeibe ins Wolfsburger Tor drosch – 3:0 (14.).
Wolfsburg Coach Pavel Gross nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team hier vor einem Debakel zu schützen.
Und Wolfsburg gab anschließend auch nicht auf, spielte weiter nach vorne und hatte auch noch zwei Überzahlspiele, wo sie zu Chancen kamen. Insgesamt hatten die Wolfsburger doppelt so viele Schüsse abgegeben wie die Eisbären (16:8), doch die Berliner zeigten sich vor dem Tor eben als die effektivere Mannschaft. So stand es nach 20 Minuten 3:0 an der Spree.

Im Mitteldrittel spielten die Berliner dann weiter offensiv, von Wolfsburg war relativ wenig zu sehen. Die

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Eisbären erspielten sich auch gute Chancen ,mussten jedoch bis zu 30. Spielminute auf Treffer Nummer Vier warten. Marcel Noebels hatte an der blauen Linie zu viel Zeit, fuhr in Position, um dann einen satten Schlagschuss loszulassen – 4:0.
Die Eisbären überstanden anschließend eine Unterzahl und legten praktisch kurz danach das fünfte Tor nach. Ex-Eisbär Jimmy Sharrow verstolperte den Puck vor dem eigenen Tor, André Rankel nahm das Geschenk dankend an und schoss den Puck unter die Latte ins Grizzlys-Tor – 5:0 (34.).
Die Partie war hier natürlich längst entschieden. Die Eisbären hatten schon ein wenig Spielfreude, Wolfsburg dagegen war komplett harmlos. Und die Niedersachsen hatten sogar Glück, dass es nach 40 Minuten nicht 0:7 stand. Denn Frank Hördler traf nur die Latte (37.) und Mark Olver scheiterte am Außenpfosten (38.). So lag Wolfsburg nach 40 Minuten mit 0:5 hinten.

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Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn wurde zu Beginn des letzten Drittels ausgewechselt. Felix Brückmann hütete von nun an das Tor der Autostädter. Das erste, was er zu sehen bekam, war der Wolfsburger Ehrentreffer. Conor Allen kam im Slot zum Abschluss und tunnelte Petri Vehanen – 5:1 (44.).
Doch die Antwort der Berliner sollte nur 25 Sekunden auf sich warten lassen. Felix Brückmann wollte den Puck von seinem Tor weg spielen, doch Rihards Bukarts kam ihm zuvor und spitzelte die Scheibe vorbei an Brückmann ins Tor – 6:1 (45.).
In Unterzahl hatten dann die Eisbären richtig gute Chancen, Marcel Noebels vergab dabei die beste, als er nur den Pfosten traf. Doch bei einer anschließenden doppelten Überzahl klingelte es erneut im Wolfsburger Tor. Thomas Oppenheimer hatte von der blauen Linie abgezogen, Felix Brückmann ließ nur zur Seite prallen und James Sheppard versenkte den Nachschuss im Tor – 7:1 (49.).
Für den Schlusspunkt an diesem Nachmittag sorgte dann die Nummer Acht der Eisbären. Nick Petersen tankte sich klasse durch, tauchte frei vor Brückmann auf und ließ dem deutschen Nationaltorhüter keine Chance – 8:1 (57.).
Danach waren die Gäste endlich erlöst und konnten das Eis verlassen, während die Eisbären ihren 8:1-Sieg feierten und damit ein Ausrufezeichen in dieser Serie setzten.

So antwortet man auf eine Niederlage in Wolfsburg. Die Eisbären haben den Wolfsburgern die

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Grenzen aufgezeigt und ihnen nicht den Hauch einer Chance gelassen. Im ersten Drittel versuchten die Gäste noch mitzuspielen und erarbeiteten sich auch Chancen, hatten sogar mehr Schüsse als die Eisbären abgegeben. Nur waren diese heute äußerst effektiv und spätestens nach dem 0:3 war die Messe hier gelesen. Wolfsburg hatte den Eisbären nichts mehr entgegenzusetzen und musste so am Ende mit einem Debakel die Heimreise antreten. Am Mittwoch geht es bereits weiter und dann wollen die Niedersachsen sicherlich Revanche nehmen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 2:1 (4:1/2:5/8:1)

4:1 gegen Wolfsburg: Louis-Marc Aubry führt die Eisbären mit zwei Toren zum ersten Sieg in der Viertelfinalserie

Ausgabe #29:

Der erste Schritt ist gemacht. Die Eisbären Berlin haben das erste von maximal sieben Viertelfinalspielen gegen die Grizzlys Wolfsburg gewonnen. Vor 10.641 Zuschauern in der mäßig besuchten Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter hochverdient mit 4:1 (0:0,2:1,2:0) gegen die Niedersachsen durch und liegen somit 1:0 in der Serie vorne. Von Beginn an machten unsere Jungs deutlich, wer hier der Favorit in dieser Serie ist und so war der Sieg am Ende auch keine große Überraschung.

Chefcoach Uwe Krupp standen heute die Leistungsträger Blake Parlett, Constantin Braun und Florian Busch nicht zur Verfügung. Im Tor stand Stammgoalie Petri Vehanen.

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Hinein in die Playoffs 2018. Und sofort machten die Hausherren deutlich, dass sie Spiel Eins für sich entscheiden wollten. Die Berliner starteten sehr druckvoll und entwickelten in den ersten Minuten viel Zug zum Wolfsburger Tor. Wolfsburg konnte dem ersten Druck der Eisbären jedoch Stand halten.
Anschließend entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Puck und wollten keinen Zweikampf verloren geben. Wolfsburg zeigte sich fortan auch immer mal wieder bei Kontern vor dem Berliner Tor, für große Gefahr sorgten die Autostädter jedoch nur selten. Und in der Defensive standen die Gäste sehr kompakt, die Eisbären zwar immer wieder mit Angriffen Richtung Jerry Kuhn, aber die Grizzlys ließen keinen Treffer zu.
Wolfsburg hatte dann sogar noch ein Überzahlspiel in den ersten 20 Minuten, aber dank eines äußerst aggressiven Forecheckings überstanden die Hausherren die numerische Unterzahl schadlos. Die Eisbären nahmen ihrerseits ein Überzahlspiel mit ins zweite Drittel.
Nach 20 Minuten stand es somit 0:0, die Eisbären jedoch optisch gesehen die aktivere Mannschaft, welche zudem deutlich mehr Schüsse abgegeben hatte.

Das Powerplay konnten die Eisbären allerdings nicht nutzen. Und auch sonst ging es nicht so

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schwungvoll los wie noch zu Beginn der Partie. Es ging zwar hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen.
Doch dann waren es die Eisbären, die das Tempo wieder anzogen und sich dafür auch belohnten. In der 27. Spielminute tankte sich Louis-Marc Aubry klasse durch die Wolfsburger Defensive, zog mit der Rückhand ab und überwand Jerry Kuhn im Wolfsburger Gehäuse – 1:0.
Keine zwei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Tor der Gäste. Thomas Oppenheimer fuhr mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, legte sie für Sean Backman ab. Dieser zog ab, dessen Schuss ließ Kuhn direkt vor den Schläger von Mark Olver prallen, für den es anschließend keine große Aufgabe mehr war, das Spielgerät im leeren Wolfsburger Tor zu versenken – 2:0 (27.).
Mit einem Doppelschlag sorgten die Eisbären für eine vorerst beruhigende Führung. Aber Wolfsburg gab nicht auf und kam in einem darauf folgenden Powerplay zum Anschlusstreffer. Frank Hördler saß in der Kühlbox, als Fabio Pfohl die Scheibe auf das Berliner Tor schlenzte. Stephen Dixon fälschte unhaltbar für Vehanen ab – 2:1 (33.).
Der Treffer gab den Niedersachsen Aufwind, in der Folge kamen die Mannen von Chefcoach Pavel Gross zu richtig guten und gefährlichen Chancen, aber Petri Vehanen ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.
So führten die Eisbären nach 40 Minuten knapp mit 2:1 gegen Wolfsburg. Für das letzte Drittel war also noch alles offen und Wolfsburg zeigte, dass mit ihnen hier noch zu rechnen war.

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Und nach nur 13 Sekunden im Schlussdrittel musste Thomas Oppenheimer für zwei Minuten auf die Strafbank. Und im folgenden Überzahlspiel hatte Kris Foucault die Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte jedoch am Pfosten. Glück für die Eisbären.
Danach aber auch die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis und was Foucault kann, kann auch James Sheppard. Auch die Berliner Nummer 88 scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Diesmal also die Wolfsburger im Glück. Die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Schrader überprüften diesen Schuss beim Videobeweis zwar noch einmal, sahen da aber nur, dass die Scheibe nicht im Tor war.
Und nur eine gute halbe Minute später gab es den nächsten Videobeweis. Aubry hatte die Scheibe förmlich über die Linie gearbeitet, die Schiedsrichter wollten aber noch einmal nachschauen, ob da auch alles korrekt zur Sache ging. Das war der Fall und somit stand es nach 47 Minuten 3:1 für die Eisbären. Der zweite Treffer von Aubry an diesem Abend.
Auch danach die Eisbären weiterhin bemüht, wollten noch den vierten Treffer nachlegen, um hier endgültig für die Entscheidung zu sorgen. Und das taten sie dann auch. In der 57. Spielminute schlenzte Danny Richmond die Scheibe auf das Wolfsburger Tor, Jamie MacQueen hielt vor dem Tor die Kelle noch hin und fälschte somit unhaltbar ab – 4:1.
Danach zogen sich die Berliner zurück, machten ihr Tor dicht und ließen nichts mehr von Wolfsburg zu. Der erste Sieg wurde souverän über die Zeit gebracht.

Die Eisbären sind im ersten Spiel der Favoritenstellung gerecht geworden. Sie begannen sehr druckvoll und drängten auf das frühe 1:0. Danach mussten sie hart arbeiten, weil Wolfsburg hinten Beton anrührte und den Eisbären nur wenig Lücken anbot. Zwar kamen die Eisbären immer wieder zu Schüssen, nur waren davon die meisten nicht wirklich gefährlich für Jerry Kuhn. Im Mitteldrittel knackten die Hausherren dann mit einem Doppelschlag den Wolfsburger Beton und hielten nach dem Anschlusstreffer auch dem Wolfsburger Druck Stand. Und im letzten Drittel spielten sie es im Stile eine Spitzen-Mannschaft zu Ende, trafen in den entscheidenden Momenten noch zweimal.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 1:0 (4:1)

CHL-Quali perfekt: Kapitän André Rankel gelingt Hattrick beim 6:1-Kantersieg gegen Bremerhaven

Ausgabe #28:

Sechs-Punkte-Wochenende für die Eisbären Berlin. Zwei Tage nach dem 6:2-Kantersieg bei der Düsseldorfer EG gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven hochverdient mit 6:1 (2:0,3:0,1:1). Damit sicherten sich unsere Jungs Platz Zwei am Ende der Hauptrunde und machten somit die Rückkehr in die Champions Hockey League perfekt.

Bei den Eisbären gab es im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel nur eine Veränderung. Constantin Braun fiel wegen einer Handfraktur aus. Neuzugang Rihards Bukarts feierte sein Heim-Debüt. Im Tor stand erneut Petri Vehanen. Während die Eisbären mit vollen vier Reihen spielen konnten, traten die Gäste von der Küste stark ersatzgeschwächt an, konnten nur mit drei Reihen agieren, was sich am Ende deutlich bemerkbar machen sollte.

Den Eisbären merkte man im ersten Drittel die Spielfreude an. Sie wollten diesen Sieg unbedingt

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einfahren und genau so traten sie auch auf. Nach kurzem Abtasten zu Beginn der Partie übernahmen die Hausherren die Spielkontrolle und fuhren die ersten Angriffe in Richtung Tomas Pöpperle, dem Ex-Eisbären im Bremerhavener Tor.
Und nach sechs Minuten bot sich den Eisbären die erste Chance in Überzahl. Daran schien man in der Olympia-Pause doch gearbeitet zu haben, was drei Powerplaytore in den letzten beiden Spielen belegen. Und auch heute zappelte die Scheibe in Überzahl im gegnerischen Tor. Die Paradereihe der Eisbären hatte zugeschlagen, Nick Petersen und James Sheppard setzten Sean Backman in Szene – 1:0 (6.).
Bremerhaven versteckte sich hier aber keinesfalls, sorgten auch immer wieder mal für gute Angriffe, aber überwiegend waren die Eisbären das aktivere Team. Und als Bremerhaven die zweite Strafzeit der Partie kassierte, benötigten die Berliner nur ganze elf Sekunden für das zweite Überzahltor an diesem Nachmittag. Wieder war Backman daran beteiligt, legte die Scheibe quer rüber zu Silberjunge Frank Hördler, welcher Pöpperle keine Chance ließ – 2:0 (10.).
Nun fingen die Eisbären auch noch an, teilweise zu zaubern. Man hatte hier alles im Griff und so zeigten uns die Jungs richtig gute Kombinationen, welche jedoch nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Somit stand es nach 20 Minuten 2:0 in der Arena am Ostbahnhof.

Im Mitteldrittel gelang den Eisbären ein Traumstart. Marcel Noebels, der zweite Silberjunge, legte die

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Scheibe für Kapitän André Rankel ab und der netzte eiskalt ein – 3:0 (22.).
Schockte Bremerhaven aber nicht wirklich, die ein richtig gutes zweites Drittel spielten, viel Druck entfachten und sich einige hochkarätige Torchancen erspielen konnten. Aber Petri Vehanen im Berliner Tor hatte etwas gegen einen Torerfolg der Gäste. Da auch die Eisbären immer wieder Offensivangriffe fuhren und sich Chancen heraus spielten, entwickelte sich ein sehr gutes zweites Drittel, in dem insgesamt gesehen aber die Gäste von der Küste mehr vom Spiel hatten und sich eigentlich auch ein Tor längst verdient hatten. Aber trifft der Eine vorne nicht, klingelt es hinten im eigenen Tor.
32 Minuten waren gespielt, als Mark Olver eine klasse Kombination über Thomas Oppenheimer und Frank Hördler abschließen konnte – 4:0.
Dann überstanden die Berliner mal ein Unterzahl gegen Bremerhaven, bewiesen somit, dass nicht nur das Überzahlspiel sondern auch das Penaltykilling heute perfekt funktionierte. Und Powerplay ist ein gutes Stichwort, denn 0,7 Sekunden vor der zweiten Drittelpause schlug der Kapitän André Rankel ein zweites Mal in diesem Spiel zu – 5:0 (40.). Was zugleich der Pausenstand an der Spree war.

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Angesichts einer 5:0-Führung im letzten Hauptrundenspiel fing die Fankurve an, die gesamte Arena mitzunehmen und die Mannschaft zu feiern. Die „La Ola-Welle“ schwappte durch die Arena am Ostbahnhof und die gesamte Arena (!) hüpfte und klatschte, erfreute sich einfach an einem klasse Spiel der Eisbären.
Und die zeigten weiterhin, wie stark sie derzeit in Überzahl sind. Denn es sollte auch noch Powerplaytreffer Nummer Vier folgen. In der 45. Spielminute machte Rankel den Hattrick perfekt – 6:0.
Und trotz des hohen Rückstands gab Bremerhaven hier nicht auf. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch spielte und kämpfte bis zur letzten Sekunde, schließlich sollte immerhin der Ehrentreffer noch her. Und sieben Minuten vor dem Ende der Partie sollte dieser auch fallen. Zur Abwechslung war mal Bremerhaven in Überzahl erfolgreich, Rylan Schwartz machte Petri Vehanen den Shutout kaputt – 6:1 (53.).
Bremerhaven zeigte sich auch danach weiterhin bemüht und fuhr immer wieder gute Angriffe, die Eisbären standen hinter aber kompakt und ließen nichts mehr anbrennen. Der 6:1-Sieg war perfekt und mit ihm die CHL-Qualifikation.

Die Eisbären sind zur Zeit gut in Form. Alle drei Spiele nach der Olympia-Pause wurden gewonnen und somit geht man mit einem guten Gefühl in die Playoffs. Wenn gleich man den Sieg heute nicht überbewerten darf angesichts der Personalsorgen der Bremerhavener. Aber die Spielfreude ist zurück, man fängt wieder an zu zaubern und rechtzeitig zur geilsten Zeit des Jahres scheint das Powerplay wieder eine gefährliche Waffe zu werden, was sieben (!) Powerplaytore in drei Spielen mehr als beweisen. Freuen wir uns nun einfach auf tolle und möglichst erfolgreiche sowie sehr lange Playoffs.