Uwe Krupp: „Das zweite Drittel war nicht so, wie du als Trainer deine Mannschaft spielen sehen willst.“

Thomas Popiesch (Trainer Fischtown Pinguins Bremerhaven):

Vom Ergebnis her haben wir uns das natürlich anders vorgestellt. Es war natürlich unglücklich, dass der erste Angriff von Berlin gleich drin war. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, die Eisbären haben ihre Chancen immer besser genutzt. Wir haben genug Chancen gehabt, um das Spiel siegreich zu gestalten. Aber bei sieben Gegentoren wird das verdammt schwer. 

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir wussten natürlich, dass mit Bremerhaven eine hochmotivierende Mannschaft hier sitzen wird, die bei ihrem Heimauftakt ein sehr starker Gegner sein wird. Und das war auch so. Das erste Drittel war, denke ich, sehr ausgeglichen und eng umkämpft. Das zweite Drittel war dann nicht so, wie du als Trainer deine Mannschaft auftreten sehen willst. Nach dem Anschlusstreffer haben wir uns wieder gefangen und etwas stabilisiert. Und im letzten Drittel, ja, auf der einen Seite rutscht die Scheibe rein, auf der anderen klappt es nicht. Damit war das Ergebnis am Ende relativ hoch, vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen.

Erster Sieg an der Küste: 7:2-Kantersieg in Bremerhaven

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. So auch bei den Eisbären Berlin, die nach zwei vergeblichen Anläufen an der Küste diese heute erstmals als Sieger verließen. Am 02. Spieltag der DEL-Saison 2017/2018 feierten die Berliner einen deutlichen 7:2 (1:0,1:1,5:1)-Kantersieg bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven und gaben somit die richtige Antwort auf die Auftakt-Niederlage vom Freitagabend gegen Nürnberg. So klar, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war das Spiel dann aber doch nicht.

Die Eisbären traten mit dem selben Kader wie am Freitag an, heißt also auch, dass erneut Petri Vehanen das Berliner Tor hütete. Der finnische Torhüter sah ja am Freitag bei den letzten beiden Gegentreffern nicht wirklich gut aus.
Die Eisbären hatten sich für die Partie in Bremerhaven viel vorgenommen und das setzten sie auch gleich in die Tat um. Ganze 42 Sekunden waren gespielt, da hatten die rund 350 Eisbären-Fans unter den insgesamt 4.563 Zuschauern erstmals Grund zum Jubeln. Nick Petersen erkämpfte sich an der linken Bande den Puck, spielte ihn vor das Tor, wo Jamie MacQueen die Scheibe annahm und Ex-Eisbär Tomas Pöpperle im Kasten der Hausherren keine Chance ließ – 1:0.
Kurze Zeit später die große Chance für die Eisbären, in Überzahl gleich nachzulegen. Aber das Powerplay blieb weiter ausbaufähig.
Bremerhaven schockte der Rückstand nicht wirklich, sie spielten hier gut mit und hatten auch ihre Chancen. So in der siebten Spielminute, als Wade Bergmann und wenig später zweimal Mike Hoeffel an Petri Vehanen scheiterten.
Es entwickelte sich fortan ein munteres Spielchen, in dem es hin und her ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, Bremerhaven wirkte dabei etwas gefährlicher. Gefährlich wurde es für die Eisbären auch in der 15. Spielminute, als sie für 70 Sekunden zwei Mann weniger auf dem Eis waren. Und Bremerhaven machte ordentlich Druck, fand auch in die Formation, aber die Eisbären verteidigten das gut, blockten die Schüsse und am Ende war auch immer noch Petri Vehanen zur Stelle. Die Eisbären überstanden diese doppelte Unterzahl und nahmen das 1:0 somit in die erste Drittelpause.
Und über die Führung war Frank Hördler sehr glücklich, mit dem Spiel der Eisbären aber nicht, wie er im Interview bei Telekom Sport sagte:

Bremerhaven spielt mit sehr viel Druck, es wäre auch ein 1:1 oder 2:1 für Bremerhaven möglich gewesen. Wir müssen vorsichtig sein und weiter dran bleiben. Bremerhaven ist sehr gefährlich.

Und den Druck hielten die Gastgeber auch im Mitteldrittel aufrecht. Bei 4-4 auf dem Eis hatten die Hausherren ein 2-auf-1-Angriff, Jordan Owens nahm einen Pass direkt und schoss knapp am Tor vorbei. Und in der 26. Spielminute schickten die Pinguins Neuzugang Jan Urbas auf die Reise, der lief alleine auf Petri Vehanen zu, scheiterte aber am finnische Goalie.
Nur eine Minute später war Urbas diesmal für das Zuspiel von hinter dem Tor zuständig, sein Pass fand Chad Nehring vor dem Tor, aber der schoss knapp am Berliner Tor vorbei. Und wie dass dann immer so ist, wenn du deine Chancen vorne nicht nutzt, wirst du hinten bestraft. Und das taten die Eisbären. Louis-Marc Aubry ließ die Scheibe für Nick Petersen liegen, der zog ab, sein Schuss wurde noch abgefälscht und Aubry hielt letztendlich den Schläger in den Schuss und überwand Pöpperle zum 2:0 (27.). Ein Tor aus dem Nichts und zu dem Zeitpunkt auch nicht verdient.
Aber Bremerhaven spielte weiter nach vorne, ließ sich auch aus dem 0:2-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und wurde für den Aufwand in der 30. Spielminute auch endlich belohnt. Chad Nehring kam über rechts ins Angriffsdrittel, spielte den Puck quer rüber zu Mike Moore, welche auf 1:2 verkürzen konnte.
Die Eisbären wurden nach dem Gegentreffer etwas aktiver in Sachen Offensive, konnten aber Pöpperle nicht überwinden. Die letzte große Chance im zweiten Drittel hatten die Hausherren. Cody Lampl wurde auf links klasse freigespielt, hatte das leere Tor vor sich, traf den Puck aber nicht richtig und so ging die Scheibe knapp am Berliner Tor vorbei. Die Eisbären nahmen eine glückliche 2:1-Führung mit in die Kabine.

Bremerhaven hatte zu Beginn des letzten Drittels noch für 58 Sekunden einen Mann mehr auf dem Eis und somit die Chance zum Ausgleich. Und sie machten auch Druck und wollten den Treffer erzielen, aber das Überzahlspiel blieb ungenutzt.
Auf der Gegenseite sorgten die Eisbären dann für den alten Zwei-Tore-Abstand. Danny Richmond hatte von der blauen Linie abgezogen und Martin Buchwieser fälschte den Puck unhaltbar für Pöpperle ab – 3:1 (43.).
Bitte für Bremerhaven, die kurz zuvor noch die Chance auf den Ausgleich hatten. Und es sollte noch schlimmer für die Gastgeber kommen. 46 Sekunden nach dem 3:1 unterlief den Fischtowns ein Fehler im Aufbauspiel, James Sheppard setzte Sean Backman in Szene und der überwand Tomas Pöpperle eiskalt zum 4:1 (44.).
Diese beiden Treffer innerhalb weniger Sekunden schockten Bremerhaven, die danach deutlich zeigten, dass sie hier nicht mehr an die Wende glauben würden. Dennoch sorgten sie sieben Minuten vor dem Ende noch einmal für Hoffnung bei den eigenen Anhängern, als Wade Bergmann in Überzahl von der blauen Linie erfolgreich war – 2:4 (53.).
Es war aber nicht mehr als Ergebniskosmetik und am Ende fielen die Hausherren förmlich komplett auseinander. Bremerhaven mit einem erneuten Fehler im Aufbau, Florian Busch zog ab und diesmal war es Thomas Oppenheimer, der den Puck unhaltbar abfälschte – 5:2 (55.).
Als die Eisbären in der Schlussphase dann auch noch ein Powerplay hatten, schlug Daniel Fischbuch 58 Sekunden vor dem Ende zu. Frank Hördler hatte Fischbuch angespielt und die Nummer 77 der Eisbären zog direkt ab – 6:2 (60.).
Und 28 Sekunden später trug sich Neuzugang Sean Backman ein zweites Mal in die Torschützenliste ein. Backman kam über rechts ins Drittel, wurde nicht wirklich gestört und zog ab – 7:2 (60.). Der Schlusspunkt unter dieser sehr unterhaltsamen Partie am Sonntagnachmittag.

7:2 in Bremerhaven, was zunächst einmal sehr deutlich klingt, war ein hartes Stück Arbeit. Das frühe Tor gab den Eisbären nicht die nötige Sicherheit und fortan sah man sich dem Druck der Bremerhavener ausgesetzt, hatte aber Glück, dass die ihre Chancen nicht nutzten. Nicht umsonst hatte Frank Hördler nach dem ersten Drittel noch gesagt, man müsse hier extrem vorsichtig sein. Auch nach dem 0:2 aus Sicht der Gastgeber gaben diese nicht auf und konnten sich auch verdientermaßen mit dem 1:2 belohnen.
Knackpunkt der Partie war dann sicherlich die Anfangsphase des letzten Drittels. Da verpasste Bremerhaven den Ausgleich in Überzahl, während die Eisbären innerhalb von 46 Sekunden auf 4:1 davon zogen. Von dem Doppelschlag erholte sich Bremerhaven nicht mehr und fiel komplett auseinander. Man lud die Eisbären praktisch zum Tore schießen ein, die nahmen das natürlich dankend an. Auch wenn es Geschenke der Bremerhavener waren, die Tore musst du dann aber auch erst einmal so erzielen, wie es die Eisbären gemacht haben. Und das Tore schießen war in der letzten Saison ja noch ein großes Problem. Da nahm man auch solche Geschenke nicht immer an. Und wann hat man das letzte Mal fünf Eisbären-Tore in einem Drittel bestaunen dürfen?
Von daher freuen wir uns über den Sieg und die vielen Tore, verfallen aber auch nicht gleich in Euphorie angesichts des Kantersieges, denn das Spiel war doch 40 Minuten lang enger als es das Ergebnis vermuten lässt.

Stimmen zum Spiel:

Marian Dejdar (Fischtown Pinguins Bremerhaven):

Wir haben uns das natürlich anders vorgestellt. Das Ergebnis spiegelt das Spiel nicht wider. Die Gegentore sind viel zu leicht gefallen. Wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Wir haben zwei Drittel gutes Eishockey gespielt, haben uns gute Chancen heraus gespielt. Gehen die rein, geht das Spiel vielleicht anders aus.

Sean Backmann (Eisbären Berlin):

So leicht war es nicht. Natürlich ist es wichtig, dass du als Stürmer Tore schießt. Grundsätzlich war das heute zufriedenstellend. Aber Bremerhaven war nicht so schlecht, wie es das Ergebnis aussagt.

Sieglos an der Küste: Eisbären wollen endlich den ersten Sieg bei Neuling Bremerhaven einfahren

Nach der sehr guten Vorbereitung hatten sich die Eisbären Berlin für den Saisonstart viel vorgenommen. Doch das erste Saisonspiel ging auf eigenem Eis verloren. Gegen die Thomas Sabo Ice Tigers setzte es trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung eine 2:4-Niederlage. Am 02. Spieltag treffen unsere Jungs nun auf die Fischtown Pinguins Bremerhaven, welche sich am ersten Spieltag bei den Kölner Haien erst mit 4:5 n.V. geschlagen geben mussten.

Und an der Küste gab es für die Berliner bisher nichts zu holen. In der vergangenen Saison trafen die Eisbären erstmals auf den damaligen DEL-Neuling und verloren prompt beide Spiele. Spiel Eins ging mit 1:3 verloren und Spiel Zwei mit 3:4. Morgen Nachmittag soll nun der erste Sieg an der Küste gelingen. Und zugleich der erste Saisonsieg.

Um diesen einzufahren, müssen die Eisbären an die ersten 20 Minuten von gestern Abend anknüpfen. Da spielte man sehr starkes Eishockey, setzte Nürnberg mit aggressiven Forechecking unter Druck und erspielte sich dadurch jede Menge Torchancen, wovon man zwei nutzen konnte.
Man darf halt nur nicht so spielen, wie ab Drittel Zwei gegen Nürnberg. Da nahm man den Fuß vom Gas und verlor komplett den Faden, was Nürnberg letztendlich eiskalt ausnutzte. Das sollte den Eisbären eine Lehre gewesen sein. Aber Uwe Krupp sagte ja gestern nach dem Spiel bei der Pressekonferenz bereits, dass man während der Saison Lektionen lernen würde und dass die gestrige die erste der neuen Saison war.

Einfach wird die Partie morgen Nachmittag aber nicht werden, denn Bremerhaven bot beim Saison-Auftakt in Köln eine starke Leistung und zwang das Top-Team der Haie in die Verlängerung. Auf die leichte Schulter darf man die Mannschaft von Coach Thomas Popiesch eben nicht nehmen. Die Pinguins kämpfen immer bis zum Schluss, haben sich auch nicht von einem 1:3-Rückstand aus der Ruhe bringen lassen und kamen 13 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit tatsächlich noch zum Ausgleich.

Die Eisbären müssen sich also auf eine bis zum Schluss kämpfende Bremerhavener Mannschaft einstellen. Eine Mannschaft, die ihr Spielsystem über 60 Minuten durchzieht und kein Spiel verloren gibt. Genau diese Einstellung müssen die Eisbären morgen Nachmittag ab 14 Uhr auch an den Tag legen, um die Küste erstmals siegreich zu verlassen. Denn ein gutes Drittel hat noch nie gereicht. Und das wissen die Eisbären nur allzu gut aus der letzten Saison.

Uwe Krupp und Rob Wilson: „Nicht genutzte doppelte Überzahlspiel war der Wendepunkt“

Der Hauptgrund für die Niederlage der Eisbären Berlin am 01. Spieltag war schnell gefunden. Sowohl Berlins Trainer Uwe Krupp als auch Nürnbergs Coach Rob Wilson machten das nicht genutzte doppelte Überzahlspiel der Eisbären im zweiten Drittel als Wendepunkt in diesem Spiel aus. Es war nicht der einzige Grund für die Niederlage der Eisbären, aber es war eben der Knackpunkt, der dazu führte. 

Uwe Krupp sagte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel folgendes:

Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, hatte viel Energie und uns Chancen heraus gespielt. Daher war die Führung nach 20 Minuten auch verdient. Im zweiten Drittel sind wir dann etwas runter gegangen vom Gas. Wenn du gegen Mannschaften wie Nürnberg vom Gas gehst, nutzen die das aus. So wie Nürnberg heute. Nürnberg spielte im zweiten Drittel körperbetonter und war besser in den Zweikämpfen. Im dritten Drittel haben wir dann wieder besser gespielt und sind ran gekommen, haben uns Chancen erspielt. Aber Andreas Jenike war gut. Nürnberg hat das am Ende clever gespielt.

Auf der Pressekonferenz wurde Uwe Krupp gefragt, welche Schlüsse er jetzt aus dem Spiel zieht und ob die Niederlage die Euphorie in der Hauptstadt stoppen würde:

In der Saison lernst du immer Lektionen. Heute haben wir auch eine gelernt. Im zweiten Drittel hat die Konzentration nachgelassen. Wir haben zu unstrukturiert gespielt. Wir haben uns das im zweiten Drittel wohl zu leicht vorgestellt. 

Sein Gegenüber, Rob Wilson, war natürlich sehr zufrieden mit dem Sieg und den drei Punkten:

Ich bin froh über die drei Punkte. Wir haben vor dem Spiel der Mannschaft gesagt, dass wir damit rechnen, dass die Eisbären im ersten Drittel mit viel Druck spielen werden. Das ist dann auch so passiert. Im zweiten Drittel konnten wir dann besser spielen. Der Wendepunkt war das überstandene 3-gegen-5- und 4-gegen-5-Unterzahlspiel. Das war für uns der Moment, wo wir gemerkt haben, dass wir hier etwas holen können. Im dritten Drittel haben wir dass dann klug zu Ende gespielt. 

Kapitän André Rankel meinte nach dem Spiel, dass man genau so angefangen hat, wie man es sich vorgenommen hatte, dann aber den Faden verloren hat:

Wir haben uns viel vorgenommen, wir wollten natürlich drei Punkte holen. Ich glaube, das hat man auch gesehen. Die ersten 20 Minuten haben wir ein gutes Eishockey gespielt, haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ab dem zweiten Drittel haben wir dann ein bisschen den Faden verloren, wollten zu viel und haben zu kompliziert gespielt. Das hat Nürnberg direkt in die Hände gespielt, die warten auf Konter und die haben sie alle eiskalt ausgenutzt. 

Beim Fan-Talk nach dem Spiel schaute Neuzugang Martin Buchwieser vorbei und musste natürlich Rede und Antwort stehen, auch zum Spiel und zur Niederlage gegen Nürnberg:

Wir haben sehr gut angefangen. Nürnberg ist im zweiten Drittel dann besser ins Spiel gekommen, da haben wir keinen Zugriff mehr aufs Spiel gefunden. Zu Beginn hatten wir noch mehr Zug zum Tor, danach nicht mehr, da stand Nürnberg zu kompakt hinten. 

Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer fand, dass seine Mannschaft am Ende verdient gewonnen hatte:

Es war offensiv ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Wir hatten sicherlich nicht den Start, den wir uns gewünscht hatten. Aber wir haben gut ins Spiel zurück gefunden, hatten im zweiten Drittel schon drei Pfostenschüsse. Ich glaube, am Ende haben wir die drei Punkte verdient mit genommen. 

2:4 nach 2:0 – Eisbären mit starkem Beginn, aber dann lassen sie ebenso stark nach und verlieren das Auftaktspiel verdient gegen Nürnberg

Ausgabe #2:

Die Vorfreude auf die neue Saison war riesig, die Euphorie im Umfeld der Eisbären Berlin groß. Und nach 20 Minuten war jene Euphorie unter den 10.884 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof auch noch deutlich gestiegen, denn da führten die Berliner nach einer sehr starken Leistung mit 2:0 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Doch am Ende jubelten dann doch die Franken in der Hauptstadt, mit 2:4 (2:0,0:2,0:2) verloren unsere Jungs das Auftaktspiel der Saison nämlich und verpatzten somit den Start in die DEL-Saison 2017/2018.

Chefcoach Uwe Krupp konnte nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Vincent Hessler, Sven Ziegler und Constantin Braun fehlten dem Berliner Trainer, alle Neuzugänge waren also mit dabei und feierten ihre Heim-Premiere in der DEL. Im Tor stand wie erwartete Stammgoalie Petri Vehanen.

Im ersten Drittel rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Andreas Jenike zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären begannen das erste Saisonspiel äußerst engagiert und hätten bereits nach 31 Sekunden in Führung gehen können, aber der Schuss vom neuen Verteidiger Blake Parlett ging nur an die Latte. Die Eisbären begannen hier sehr motiviert in diese Partie, spielten ein aggressives Forechecking und störten Nürnberg somit früh in deren Spielaufbau. Und die Hausherren sollten sich für diesen Aufwand auch früh belohnen. In der vierten Spielminute brachte Kapitän André Rankel die Scheibe vom rechten Bullykreis aus vor das Tor, wo Nürnbergs Neuzugang Tom Gilbert die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 1:0. Der Kapitän also mit dem ersten Saisontreffer für die Eisbären.
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, Nürnberg hatte mit der Spielweise der Eisbären große Probleme. Aber einmal waren die Franken brandgefährlich. In der siebten Minute wurde Dane Fox am langen Pfosten angespielt, aber Petri Vehanen war mit einem Wahnsinns-Save zur Stelle und rettete die Führung.
Und diese bauten die Hausherren in der zwölften Minute aus. Berlin im Angriff, Nick Petersen vertändelte zwar die Scheibe, aber über Umwege kam das Spielgerät zu Jens Baxmann, welcher im Angriffsdrittel in Position lief und den Puck mit einem satten Schuss im Tor von Andreas Jenike versenken konnte – 2:0.
Danach nahmen die Eisbären den Fuß etwas vom Gaspedal, bestimmten das Spiel aber weiterhin und führten somit hochverdient mit 2:0 nach 20 Minuten. Die Fans in der Mercedes-Benz Arena verabschiedeten die Mannschaften mit ganz viel Applaus in die Kabine.

Kleine Meinungsverschiedenheit im Mitteldrittel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und in der Nürnberger Kabine muss es sehr laut geworden sein und man muss sich überlegt haben, wie man hier ins Spiel finden kann. Jedenfalls kamen die Franken hochmotiviert zurück auf das Eis und setzten die Eisbären direkt unter Druck. Yasin Ehliz traf nur die Latte (22.), Marco Pfleger (23.) und Taylor Aronson (25.) den Pfosten. Nürnberg hatte nun also ins Spiel gefunden und die Eisbären konnten von Glück reden, dass sie noch vorne lagen.
Dann folgte der Knackpunkt der Partie, was beide Trainer auch nach Spielende bei der Pressekonferenz als diesen ausmachten. Die Eisbären hatten hintereinander ein doppeltes und einfaches Überzahlspiel. 31 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber die Eisbären konnten diese große Gelegenheit zur Vorentscheidung nicht ausnutzen. Louis-Marc Aubry hatte dabei die beste Chance, doch er traf nur die Latte (30.).
Und so kam das, was sich längst angedeutet hatte. Nürnberg konnte sechs Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels verkürzen. Patrick Reimer mit einem Sahne-Pass auf Steven Reinprecht, der frei vor Vehanen auftauchte und den Puck per Rückhand im Tor versenkte – 2:1 (34.).
Und nur vier Minuten später war es Brandon Segal, der das Spiel wieder von vorne beginnen ließ – 2:2 (38.).
Nürnberg hatte in diesem Drittel also das Spiel ausgleichen können und das auch verdient. Beim etwas mehr Schussglück hätten die Mannen von Coach Rob Wilson hier auch führen können.

Jonas Müller (vorne) und Marcel Noebels versuchen den Pass des Nürnbergers zu verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären mussten in der Drittelpause einen Weg finden, um wieder zurück in diese Partie zu finden. Und die Eisbären kamen gut aus der Kabine, suchten sofort den Weg in die Offensive und hatten auch Chancen, aber kein Glück im Abschluss. Und Nürnberg? Die trafen mit der ersten Chance im Schlussdrittel und drehten die Partie komplett. Es lief die 45. Spielminute, als Taylor Aronson die Scheibe auf die linke Seite passte, wo Philippe Dupuis den Puck direkt nahm und Petri Vehanen am kurzen Pfosten irgendwie überwinden konnte – 2:3. Da sah der finnische Goalie der Eisbären nicht wirklich gut aus.
Danach weiterhin die Eisbären am Drücker, aber weiterhin ohne das nötige Glück im Abschluss. Und Nürnberg sorgte dann für die endgültige Entscheidung. Dane Fox kam über die linke Seite vor das Tor, wurde nicht angegriffen, zog ab und tunnelte Vehanen zum 2:4 (50.).
Danach spielten die Franken das clever zu Ende. Die Eisbären rannten zwar an, aber Nürnberg stand sehr sicher in der Defensive und ließ nichts mehr anbrennen. Und wenn doch was durch kam, war Andreas Jenike zur Stelle.
Beide Mannschaften noch mit einer Auszeit und Uwe Krupp nahm zudem noch Vehanen zu Gunsten eines sechsten Spieler vom Eis, aber auch das half nicht mehr. Am Ende setzten sich die Ice Tigers mit 4:2 in der Hauptstadt durch.

Eine bittere und unnötige Niederlage zum Saisonauftakt. Die Eisbären haben den besten Start, den man sich wünschen kann, verlieren dann aber im Mitteldrittel völlig den Faden und haben Glück, dass sie nicht schon nach 40 Minuten hinten liegen. Im Schlussdrittel hatte man sich dann zwar viel vorgenommen, aber manchmal versuchte man es mit der Brechstange, manchmal mit Einzelaktionen. Zudem unterliefen der Mannschaft zu viele Fehler im Aufbauspiel, was Nürnberg in die Karten spielte. Die Franken machten im letzten Drittel nicht viel fürs Spiel, trafen aber trotzdem zweimal und entschieden das Spiel somit für sich. Das macht eben eine Spitzen-Mannschaft aus. Sie macht in den richtigen Momenten die entscheidenden Tore. Heute war das Nürnberg und somit geht der Sieg der Gäste auch in Ordnung.

Saison-Auftakt gegen Nürnberg: Eisbären gehen hochmotiviert in die neue Saison und wollen den nächsten Schritt machen

Wie lange haben wir darauf gewartet: Es geht endlich wieder los. Die DEL-Saison 2017/2018 startet morgen Abend und die Eisbären Berlin erwarten zum Auftakt gleich einmal einen sehr schweren Gegner in der Arena am Ostbahnhof. Mit den Thomas Sabo Ice Tigers treffen unsere Jungs auf einen von vielen Titel-Kandidaten. Für die Berliner wird das erste Saisonspiel also gleich einmal zum ersten Härtetest der neuen Saison werden.

Und in der Hauptstadt freut man sich riesig auf die neue Saison und sieht dem Saisonstart daher hochmotiviert entgegen, wie Coach Uwe Krupp im Vorfeld der Partie gegen Nürnberg sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 07.09.2017):

Ich sehe eine sehr gute Entwicklung in unserer Truppe seit dem ersten Trainingstag. Jeder ist gespannt auf das erste Punktspiel. Wir starten hochmotiviert und ambitioniert in die Saison. Mit Nürnberg treffen wir sofort auf einen sehr starken Gegner. Wir werden uns warm anziehen und werden mit der Euphorie des ersten Heimspiels und unseren Fans im Rücken ein gutes Eishockeyspiel bieten.

Als Saisonziel hat Chefcoach Uwe Krupp die direkte Playoff-Qualifikation ausgegeben, aber er sprach bei der gestrigen Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz auch davon, dass man nun den nächsten Schritt gehen will. Und der wäre demnach der Einzug ins Finale. Eine mutige Ansage von Krupp, der jedoch andere Mannschaften als Favoriten ausmacht:

Oben erwarte ich neben München auch Köln und Mannheim. Dahinter gibt es eine weitere Gruppe von Teams, die sich nach oben orientiert. Dazu wollen wir gehören. Und wenn es geht, ganz oben mitmischen.

In die neue Saison können die Eisbären nahezu in Bestbesetzung starten. Alle Neuzugänge sind dabei, es werden nur Vincent Hessler und Constantin Braun fehlen. Zudem sind die Youngster Maximilian Franzreb, Maximilian Adam und Charlie Jahnke für Kooperationspartner Weißwasser im Einsatz.
Zudem hat Uwe Krupp ein Luxus-Problem, denn aktuell stehen 22 Spieler zur Verfügung, nur 21 Spieler dürfen allerdings mitwirken. Keine so leichte Aufgabe für den Berliner Chefcoach.

Mit Nürnberg treffen unsere Jungs morgen Abend auf einen Gegner, der ihnen in der letzten Saison das Leben sehr schwer gemacht hat. Nur ganze zwei Punkte von maximal zwölf möglichen Zählern konnten die Eisbären gegen die Franken einfahren. Das gelang bei einem 3:2-Sieg n.P. auf eigenem Eis. Das zweite Match in Berlin ging mit 1:3 verloren. Noch deutlicher wurde es dagegen im Frankenland, wo die Eisbären mit 2:5 und 1:6 unter die Räder kamen.
In Berlin fühlte sich Nürnberg zuletzt eh sehr wohl, gewann in den letzten beiden Jahren immer eine Partie während der Hauptrunde. Zuvor feierte Nürnberg nur ein Sieg in elf Gastspielen an der Spree.

Während die Eisbären eine sehr gute Vorbereitung spielten, war die der Nürnberger nicht unbedingt so erfolgreich. Vier Siege feierten die Mannen von Coach Rob Wilson, drei Niederlagen kassierte das Team der Ice Tigers. Vor allem die deutliche Klatsche beim französischen Club Gap (3:6) sorge für viel Unmut im Umfeld.
Aber die Franken verfügen dennoch über ein sehr starkes Team, welches man definitiv in dieser Saison auf der Rechnung haben muss. Die Ice Tigers haben sich sehr gut verstärkt und werden im Kampf um die ersten sechs Plätze auf jeden Fall ein Wörtchen mitreden. In Nürnberg sind auch zwei ehemalige Eisbären-Spieler aktiv – Verteidiger Milan Jurcina und Stürmer Petr Pohl.
Das Saisonziel der Franken ist von Hauptsponsor Thomas Sabo klar und deutlich formuliert. Man will in die Champions Hockey League, nicht mehr und auch nicht weniger.

Los geht die Partie zwischen den Eisbären Berlin und den Thomas Sabo Ice Tigers morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes -enz Arena. Telekom Sport überträgt wie gewohnt die Partie auf seinen Plattformen live. 

Das Team der Eisbären Berlin für das Heimspiel am 01. Spieltag gegen die Thomas Sabo Ice Tigers am 08.09.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke

Verletzt:

Vincent Hessler (Rücken), Constantin Braun

6 Siege, 2 Niederlagen, 34:23-Tore: Eine Vorbereitung, die Lust auf mehr macht und auf eine erfolgreiche Saison hoffen lässt

Am 02. April absolvierten die Eisbären Berlin ihr letztes Pflichtspiel im Playoff-Halbfinale beim späteren Meister Red Bull München. Es folgte eine elend lange Sommerpause, in der allerdings viel bei den Hauptstädtern passierte. Im August starteten die Eisbären mit ihrem Vorbereitungsprogramm, um bestmöglich in die neue DEL-Saison zu starten, welche am Freitagabend mit einem Heimspiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr) endlich beginnt.

Und die Eisbären-Fans sehen der neuen Saison hoffnungsvoll entgegen und freuen sich darauf, dass es endlich wieder losgeht. Zum einen, weil dann die lange Zeit des Wartens endlich ein Ende hat und zum anderen, weil die gezeigten Leistungen der Eisbären während der Vorbereitung Lust auf mehr gemacht haben und weil sie hoffen lassen auf eine erfolgreiche DEL-Saison 2017/2018.

Acht Testspiele absolvierten die Berliner, sechs davon gewannen sie und nur zwei Spiele gingen verloren. 34 Tore erzielten die Eisbären, was einen Schnitt von vier Toren pro Spiel macht. Wenn die Jungs das in der Hauptrunde fortsetzen würden, wäre Chefcoach Uwe Krupp sicherlich sehr erfreut darüber. 23 Gegentore kassierten die Eisbären, davon aber nur in zwei Spielen mehr als drei. Diese zwei Spiele waren aber ausgerechnet die letzten beiden Spiele beim Turnier in Graz, als man sechs Gegentore gegen die Gastgeber und fünf Gegentreffer gegen den Turniersieger Lahti kassierte.

Den ersten Eindruck, den die Mannschaft in der Vorbereitung vermittelt hat, ist ein guter. Die Mannschaft wirkt sehr spielfreudig, die Neuzugänge wurden gut integriert und man präsentierte den Fans schon die ein oder andere tolle Kombination, welche dann auch noch mit einem Tor krönend abgeschlossen wurde. Am Spielstil der Eisbären merkte man schon, dass mit Clément Jodoin ein sehr erfahrener Co-Trainer nun hinter der Bande steht, dessen Erfahrung der Mannschaft bisher sehr hilfreich ist. Sowohl im Traing als auch im Spielbetrieb hat man Veränderungen im Vergleich zur letzten Saison gesehen und diese waren durchweg positiv.

Was bisher auffällig ist, die Eisbären scheinen endlich über 60 Minuten konzentriert zu Werke zu gehen, geben kein Spiel verloren sondern kämpfen bis zur letzten Sekunde um den Sieg. Als Beispiel sei da nur das vorletzte Testspiel gegen Graz erwähnt, als man 63 Sekunden vor dem Ende noch mit 4:6 hinten lag, sich aber tatsächlich noch in die Verlängerung rettete und das Spiel letztendlich im Penaltyschießen sogar noch für sich entscheiden konnte. Die Moral der Mannschaft ist also schon mal in Takt. In der vergangenen Saison hatte man doch des Öfteren bemängeln müssen, dass die Mannschaft immer nur ein oder zwei gute Drittel zu Stande brachte. Das scheint diese Saison anders zu sein.

Auch ist bereits zu sehen, dass die Eisbären in der Offensive wieder deutlich mehr Durchschlagskraft haben, was der Fakt beweist, dass man in sechs der acht Testspiele drei oder mehr Tore erzielen konnte. Das Toreschießen war ja in der vergangenen Saison noch so ein Problem bei den Eisbären, was dank der Neuzugänge wohl der Vergangenheit angehören dürfte.
So auch die Tatsache, dass man nur von einer, maximal zwei Reihen, abhängig ist. Der Kader ist tief genug besetzt und Chefcoach Uwe Krupp kann vier starke Angriffsreihen ins Spiel schicken, wo von jeder Reihe Torgefahr ausgehen kann. Somit sind die Eisbären wieder schwerer auszurechnen als noch im letzten Jahr.

In der Vorbereitung haben zudem Sorgenkinder der letzten Saison ihren Torriecher wieder gefunden. Jamie MacQueen zum Beispiel war mit sechs Treffern der erfolgreichste Spieler im Team der Eisbären, dicht gefolgt von Florian Busch mit vier Toren. MacQueen war mit insgesamt zehn Scorerpunkten (6 Tore/4 Vorlagen) zusammen mit Neuzugang Martin Buchwieser (3/7) Top-Scorer der Eisbären in der Vorbereitung.

Auch die Neuzugänge haben sich bereits toll eingefügt ins Berliner Team. Neben Buchwieser trugen sich auch James Sheppard (0/5), Danny Richmond (2/3), Blake Parlett (1/2), Thomas Oppenheimer (1/2) und Mark Olver (1/1) in die Scorerliste ein. Lediglich Sean Backmann hat noch keinen Punkt erzielt, absolvierte aber auch erst am zurückliegenden Wochenende seine ersten Spiele für die Eisbären Berlin.

Die Neuzugänge haben in der Vorbereitung bewiesen, dass sie den Eisbären definitiv weiterhelfen können. Danny Richmond und Blake Parlett harmonieren sehr gut zusammen in der Defensive und haben auch bereits angedeutet, dass sie nach vorne durchaus sehr gefährlich werden können. Martin Buchwieser macht das, was er schon immer am Besten konnte – Tore schießen und vorbereiten. James Sheppard zeigte uns schon so manchen traumhaften Pass, womit er seinen Mitspielern eine Chance ermöglichte. Und auch Thomas Oppenheimer und Mark Olver deuteten ihr Können durchaus aus.

Die Vorbereitung hat gezeigt, dass mit den Eisbären wieder zu rechnen ist. Das Team wurde durch sehr gute Neuzugänge verstärkt, der Kader hat wesentlich mehr Tiefe und Erfahrung als noch im letzten Jahr, vor dem Tor scheinen die Eisbären ihren Torhunger wieder gefunden zu haben. Wenn man jetzt noch an der größten Schwachstelle der letzten Saison arbeitet – dem Powerplay – dann sind die Hauptstädter wieder ein ernstzunehmender Kandidat für die ersten sechs Plätze und die damit verbundene direkte Playoff-Qualifikation. Wenn die Eisbären von schwerwiegenden Verletzungen und Problemen während der Hauptrunde verschont bleiben, ist ein Platz unter den ersten Vier durchaus realistisch. Ob es in dieser Saison aber bereits mit dem Traum vom achten Stern was wird, ist doch noch sehr fraglich. Da wirkt Titelverteidiger München doch noch wesentlich stärker besetzt als die Eisbären und dann gibt es da ja auch noch andere Titel-Kandidaten wie Mannheim, Köln oder Nürnberg. Aber wer weiß, wenn die Eisbären in der Hauptrunde ins Rollen kommen und das dann auch mit in die Playoffs nehmen können, ist durchaus alles möglich.

Aber bis zu den Playoffs ist es noch ein sehr weiter Weg. Jetzt steht erst mal der Start der 52 Spieltage langen Hauptrunde an. Und auf diese freuen wir uns nach den gezeigten Leistungen der Eisbären in der Vorbereitung umso mehr. Denn diese hat definitiv Lust auf mehr gemacht und sie hat viel Hoffnung verbreitet, dass man in der Hauptstadt nach durchwachsenen Jahren endlich wieder besseren Zeiten entgegen geht.

In diesem Sinne, auf eine spannende und möglichst erfolgreiche DEL-Saison 2017/2018!

Euer Walker

3:5 gegen Lahti: Eisbären verpassen den Turniersieg in Graz

Für die Eisbären Berlin endete die Energie Steiermark Trophy 2017 im Finale mit einer Niederlage gegen die Lahti Pelicans. Die Hauptstädter unterlagen den Finnen mit 3:5 (0:0,2:1,2:4) und beendeten damit nicht nur das Turnier sondern auch die Saison-Vorbereitung mit einer Niederlage. Welche aber insgesamt gesehen doch sehr gut verlief, denn sechs Partien konnte man gewinnen bei nur zwei Niederlagen. Aber die Generalprobe ging eben schief.

Im Finale setzte Chefcoach Uwe Krupp wieder auf Stammkeeper Petri Vehanen, der statt Marvin Cüpper das Bären-Gehäuse hütete. Im ersten Drittel fielen zwar keine Tore, beide Mannschaften hatten aber Gelegenheit, ihre Special Teams zu trainieren. Lahti mit drei Überzahlspielen, Berlin mit zwei. Nur Zählbares gab es nach den ersten 20 Minuten nicht zu vermelden.

Das sollte sich im zweiten Drittel ändern. Zunächst beide Mannschaften noch einmal mit je einer Möglichkeit in Überzahl zu agieren. Aber erneut erfolgslos. In der 28. Minute zappelte die Scheibe dann aber erstmals im Netz. Es war dem Kapitän André Rankel vorbehalten, das Spiel zu eröffnen – 1:0.
Die Führung hielt jedoch nur knapp zweieinhalb Minuten, dann glich Lahti in doppelter Überzahl zum 1:1 aus. Zweieinhalb Minuten sollte es dann erneut bis zum nächsten Treffer dauern. Diesmal waren wieder die Berliner an der Reihe. Danny Richmond war zur Stelle und brachte Berlin in der 33. Minute  in Front – 2:1.
Fortan kassierten die Eisbären noch vier weitere Strafzeiten, weshalb Lahti zum Ende hin und auch zu Beginn des Schlussdrittels mit zwei Mann mehr agieren konnte. Im zweiten Drittel konnten die Finnen das noch nicht ausnutzen.

Aber im letzten Drittel war Lahti nach nur 47 Sekunden abermals in doppelter Überzahl erfolgreich – 2:2.
Vier Minuten später drehten die Finnen die Partie komplett und gingen erstmals in Führung – 2:3 (45.).
Und es sollte noch schlimmer für die Eisbären kommen, denn ganze 34 Sekunden später zappelte die schwarze Hartgummischeibe schon wieder im Tor von Petri Vehanen – 2:4 (46.).
Danny Richmond war es dann, der die Berliner dreieinhalb Minuten später wieder bis auf ein Tor heran brachte – 3:4 (49.). Nur konterten die Finnen diesen Treffer drei Minuten später und stellten somit den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her – 3:5 (52.).
Es sollte der letzte Treffer gewesen sein, denn dieses Mal schafften es die Eisbären nicht mehr, das Spiel noch zu drehen. Zwar nahmen sie erneut eine Auszeit und den Goalie vom Eis, aber Lahti brachte das souverän über die Zeit und sicherte sich somit den Turniersieg.

Gestern 22 Strafminuten gegen Graz, heute erneut so viele gegen Lahti – Chefcoach Uwe Krupp wird die Strafzeiten-Flut überhaupt nicht geschmeckt haben und das wird ein Punkt sein, den er mit aus Graz nehmen wird und an dem in der kommenden Woche im Training gearbeitet werden muss. Denn auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele. Und zwei Gegentore in doppelter Unterzahl sagen dann eigentlich auch schon alles aus. Letztendlich machten diese beiden Tore den Unterschied am Ende aus.

Drei Tore und eine Vorlage: Überragender Jamie MacQueen führt die Eisbären zum 7:2-Sieg gegen Dresden und Platz Drei

Versöhnlicher Abschluss für die Eisbären Berlin beim „Müllers Fanshop Cup 2017“ in Dresden. Der DEL-Rekordmeister gewann das Spiel um Platz Drei gegen die Gastgeber Dresdner Eislöwen deutlich mit 7:2 (2:1,4:1,1:0). Überragender Akteur auf Seiten der Berliner war Stürmer Jamie MacQueen, der drei Treffer erzielte und zudem auch noch ein weiteres Eisbären-Tor vorbereitete. Ein klasse Leistung der Nummer 17.

Chefcoach Uwe Krupp wechselte im Vorfeld der Partie gegen Dresden auf der Torhüter-Position. Back-up Marvin Cüpper hütete statt Stammgoalie Petri Vehanen den Bären-Käfig.

Starker Beginn der Hauptstädter, die hier schon relativ früh deutlich machten, wer der Favorit des Spiels ist. Gleich nach dem ersten Bully erspielten sich die Eisbären die ersten Chancen. Die besten vergaben dabei Louis-Marc Aubry und Frank Hördler, dessen Schüsse jeweils an den Pfosten gingen. Dresdens Goalie und Ex-Eisbär Sebastian Stefaniszin bekam also jede Menge zu tun.
Es war somit nur eine Frage der Zeit, ehe hier der erste Treffer der Partie fallen würde. Und den erzielten erwartungsgemäß die Eisbären. Nick Petersen setzte Jamie MacQueen in Szene, der ließ Stefaniszin keine Chance und netzte per Rückhand zum 1:0 ein (7.).
Keine zwei Minuten später konnten die Eisbären erhöhen. Diesmal war es eine gute Kombination von Neuzugang Martin Buchwieser und Florian Busch, welche zum Torerfolg durch die Nummer 26 führte – 2:0 (9.).
Aber die Hausherren gaben sich hier nicht auf und kämpften sich zurück in die Partie. Ein Schuss von der blauen Linie wurde unhaltbar für Marvin Cüpper abgefälscht, Timo Walter war wohl zuletzt an der Scheibe – 2:1 (15.). Dieser Treffer sorgte dann auch für den Pausenstand nach 20 Minuten in Elbflorenz.

Im Mitteldrittel gab es dann gleich fünf Treffer zu bestaunen. Den Anfang machten aber zunächst einmal die Hausherren, die durch Alexander Höller zum 2:2 ausgleichen konnten (26.).
Als Dresden kurze Zeit später dann in Überzahl agieren konnte, bot sich den Eislöwen die Chance, die Partie komplett zu drehen. Nur dagegen hatte ein gewisser Jamie MacQueen etwas. Constantin Braun und Neuzugang James Sheppard schickten die Nummer 17 Richtung Dresdner Tor und MacQueen schloss den Unterzahlkonter eiskalt ab – 3:2 (29.).
Bei 4-gegen-4 auf dem Eis konnten die Berliner nachlegen, allerdings unter gütiger Mithilfe der Hausherren. Denn die vertändelten das Spielgerät hinter dem eigenen Tor, Jamie MacQueen war mal wieder zur Stelle, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Nick Petersen lauerte und zum 4:2 einschießen konnte (32.).
Gut drei Minuten später machte Jamie MacQueen dann den Hattrick perfekt. Im ersten Versuch scheiterte er zwar noch, doch den zweiten Schuss setzte er ins Tor – 5:2 (35.).
Aber der Tor-Hunger der Hauptstädter war in diesem zweiten Drittel immer noch nicht gestillt. Knapp drei Minuten vor der zweiten Drittelpause trug sich nun auch noch Neuzugang Martin Buchwieser per Nachschuss in die Torschützenliste ein – 6:2 (38.). Mit einer Vier-Tore-Führung ging es in die Kabinen, die Eisbären waren deutlich auf Kurs Platz Drei.

6:2 führten die Eisbären also nach 40 Minuten und man konnte eigentlich auch nicht davon ausgehen, dass die Partie im Schlussdrittel noch einmal an Fahrt aufnehmen würde. Zu deutlich war der Berliner Vorsprung, die den Klassenunterschied dann doch deutlich machten. Aber einen hatten die Eisbären noch. Gut vier Minuten vor dem Ende war Florian Busch noch einmal erfolgreich, erhöhte auf 7:2 und sorgte somit für den standesgemäßen Endstand im Spiel um Platz Drei.

Nominell war es heute nur die vierte Angriffs-Formation, welche Nick Petersen, Neuzugang James Sheppard und Jamie MacQueen bildeten. Aber es könnte eine Reihe sein, die wir so auch während der Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sehen könnten und die am Ende den Unterschied ausmachen kann. Heute jedenfalls machte genau diese vierte Reihe der Eisbären den Unterschied aus und führte das Team von Uwe Krupp auf Platz Drei. Jamie MacQueen gelangen drei Tore und eine Vorlage, Nick Petersen erzielte ein Tor und bereitete ein weiteres Tor vor und James Sheppard gab zwei Torvorlagen.
Ebenso zu erwähnen ist sicherlich die komplette zweite Reihe um Florian Busch, Martin Buchwieser, Thomas Oppenheimer, Micki DuPont und Constantin Braun. Denn diese Reihe zeichnete sich für die restlichen Tore verantwortlich. Busch traf zweimal selbst und bereitete einen weiteren Treffer vor, Buchwieser traf einmal und legte zwei Tore auf und „Tine“ Braun kam auf zwei Torvorlagen.

1:2 gegen Litvinov: Erste Testspiel-Niederlage für die Eisbären Berlin

Nun hat es also auch die Eisbären Berlin erwischt. Im fünften Testspiel in Vorbereitung auf die neue DEL-Saison verlor der DEL-Rekordmeister erstmals. Im Rahmen des „Müllers Fanshop Cup“ verloren die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp gegen das tschechische Team HC Verva Litvinov mit 1:2 (0:0,0:2,1:0) und verpassten somit den Finaleinzug und zugleich auch die Titelverteidigung des Turniers in Dresden.

Im Vergleich zum Jukurit-Spiel vom Mittwochabend gab es bei den Eisbären zwei Veränderungen. Kapitän André Rankel und Stürmer Mark Olver kehrten in den Kader zurück, die Youngsters Charlie Jahnke und Vincent Hessler mussten somit zurück zum Kooperationspartner Lausitzer Füchse.

Wenige Chancen gab es zu Beginn des ersten Drittels zu sehen, Hoffnung auf eine Besserung hatte man nach gut neun Minuten, als die Berliner ihr erstes Powerplay der Partie hatten. Die Hauptstädter zwar mit Chancen, jedoch ohne Torerfolg.
In der Folge noch zwei weitere Überzahlspiele für die Eisbären. Im ersten war man harmlos und hatte sogar noch Glück bei einem Angriff der Tschechen, im zweiten erspielte man sich durchaus Chancen, aber auch hier kamen die Berliner nicht zum ersehnten ersten Treffer. Torlos endete somit der erste Abschnitt.

Im Mitteldrittel nahmen dann auch die Tschechen so richtig am Spiel teil und erspielten sich einige Chancen. Die Eisbären konnten sich zwar auch gute Chancen erspielen, aber Tore erzielten nur die Mannen von HC Verva Litvinov. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause sorgte Kamil Cerny für das 0:1 aus Berliner Sicht. Ganze 43 Sekunden später klingelte es erneut im Kasten von Petri Vehanen. Louis-Marc Aubry saß wegen Haltens für zwei Minuten in der Kühlbox, Litvinov also mit einem Powerplay und dort schlug Viktor Hübl eiskalt zu – 0:2 (36.). Was zugleich auch der Pausenstand in Elbflorenz war.

Dass die Hauptstädter auch Powerplay spielen können, bewiesen sie im Schlussdrittel. Über Kapitän André Rankel und Neuzugang Martin Buchwieser kam die Scheibe zu Florian Busch, welcher den Puck über die Linie drücken konnte und somit auf 1:2 verkürzte (47.).
Knapp zwei Minuten später beinahe der Ausgleich für Berlin, doch Mark Olver’s Schuss ging nur an die Latte. Im Gegenzug vereitelte Petri Vehanen den dritten Treffer der Tschechen.
Knapp drei Minuten vor dem Ende nahm Uwe Krupp dann eine Auszeit und zudem Petri Vehanen vom Eis, um in der Schlussphase mit einem Mann mehr agieren zu können. Und die Eisbären entfachten auch jede Menge Druck, aber Litvinov konnte sich per unerlaubten Weitschuss retten und deren Trainer nahm daraufhin auch gleich einmal eine Auszeit, um seiner Mannschaft eine Pause zu verschaffen.
Auch in den letzten Sekunden der Partie unsere Jungs nochmal mit Chancen, nur blieb der Ausgleich verwehrt und somit setzten sich die Tschechen knapp mit 2:1 durch, spielen morgen im Finale um den Turniersieg, während die Eisbären sich mit dem Spiel um Platz Drei begnügen müssen. Gegner wird dann entweder Gastgeber Dresdner Eislöwen oder der Gegner von Mittwochabend, Mikkelin Jukurit.