Martin Buchwieser nach dem 0:3 in Augsburg: „Wir sind auseinander gefallen“

Die Eisbären Berlin beenden das Wochenende mit drei Punkten. Dem 5:3-Heimsieg gegen Krefeld vom Freitag ließ man heute keinen weiteren Sieg folgen. Im Gegenteil, beim direkten Konkurrenten Augsburger Panther verlor man hochverdient mit 0:3 (0:1,0:2,0:0), bot dabei eine mehr als dürftige Leistung und zeigte sich auch mal wieder von der undisziplinierten Seite. So stockt das Vorhaben der Eisbären, isich n der Tabelle Stück für Stück nach oben zu arbeiten. Solche Auftritte werfen die Mannschaft weit zurück, denn ein System war heute nicht wirklich zu erkennen und einige Leistungsträger fuhren ihr Trikot mit dem Eisbärenkopf drauf heute nur über das Eis spazieren. 

Bei den Eisbären gab es Änderungen im Kader im Vergleich zum Krefeld-Spiel. Brendan Ranford saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, dafür kehrte Danny Richmond zurück ins Line-up. Den Platz von Ranford im Sturm nahm Youngster Vincent Hessler ein. Kevin Poulin hütete erneut das Berliner Tor.

Eisbären-Verteidiger Florian Kettemer, der vor der Saison aus München kam und in seiner Karriere auch schon mal in Augsburg aktiv war, sagte vor dem Spiel bei Telekom Sport:

Augsburg ist immer ein schwieriges Pflaster, vor allem mit den Fans im Rücken.

Und besonders dann ist es schwierig, wenn man so einen Start hinlegt, wie es die Eisbären heute getan haben. Danny Richmond mit dem Scheibenverlust, Augsburg mit einem 3-auf-1-Konter, Jaroslav Hafenrichter mit dem Pass von der rechten Seite in den Slot, wo Scott Valentine nach nur 19 Sekunden das frühe 1:0 für den AEV erzielte.
In der vierten Minute hätten die Hausherren beinahe nachgelegt, als Matt White am langen Pfosten völlig frei stand und angespielt wurde, doch Kevin Poulin war zur Stelle.
Danach entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, in denen sie sehr druckvoll waren und auch zum Abschluss kamen. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, doch beide Defensivreihen machten es dem Gegner nicht leicht, standen doch beide sehr kompakt und ließen nur selten Lücken. Aber die Eisbären fanden mal eine in der elften Spielminute, als sie einen 3-auf-1-Konter fuhren. André Rankel über links mit dem Zuspiel auf die rechte Seite zu Marcel Noebels, doch der scheiterte an Olivier Roy im AEV-Gehäuse.
Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause kassierte James Sheppard die erste Strafzeit der Eisbären in diesem Spiel, aber die Gäste mit einem guten Unterzahlspiel, einzig zwei Schüsse von Brady Lamb kamen von Augsburg, welche aber keine Gefahr für Kevin Poulin darstellten. Eine Sekunde vor Ablauf dieser Strafe tauschten Daniel Schmölz (Augsburg) und Danny Richmond (Berlin) noch ein paar Nettigkeiten und Sahir Gill (Augsburg) und Martin Buchwieser (Berlin) ein paar „Kuscheleinheiten“ aus. Da Danny Richmond diese Szene auslöste, kassierte er zwei Minuten mehr als sein Kontrahent und Augsburg hatte so noch 65 Sekunden Powerplay zu Beginn des Mitteldrittels beim Stand von 1:0.

Doch die Hauptstädter überstanden die Unterzahl schadlos, sahen sich danach aber dem Druck der Augsburger ausgesetzt. Die kamen immer wieder mit viel Tempo Richtung Eisbären-Tor und erspielten sich sehr gute Torchancen, Kevin Poulin hatte einiges zu tun. Wenn die Eisbären sich mal im Drittel der Augsburger festsetzen, dann fanden sie nicht die Lücke, hatten keine zündende Idee.
27 Minuten waren gespielt, da hatte Florian Kettemer bei angezeigter Strafe die beste Chance der Eisbären bisher, doch er scheiterte an der Latte. Im folgenden Powerplay kamen nur zwei gute Möglichkeiten durch Micki DuPont und Sean Backman heraus. Als Augsburg wieder komplett war, ging es ganz schnell. Matt White kam mit viel Tempo über links ins Angriffsdrittel, fuhr hinter das Tor, spielte die Scheibe vor das Tor in den Slot, wo Drew LeBlanc stand und zum 2:0 traf (29.).
Und es ging so weiter, Augsburg sorgte immer wieder mit schnellen Angriffen für Gefahr, die Eisbären zu behäbig nach vorne, ein System war nicht wirklich zu erkennen. Acht Minuten vor der zweiten Drittelpause nochmal eine gute Chance für die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin. Marcel Noebels mit dem Querpass von der linken auf die rechte Seite, Jamie MacQueen mit dem Onetimer, doch er traf nur den Außenpfosten.
In der 39. Spielminute sorgte dann ein kurioses Tor für das 3:0. James Sheppard erkämpfte den Puck auf der rechten Seite, spielte die Scheibe hinter das Tor zu Micki DuPont. Der wollte mit einem Pass von hinter dem Tor einen neuen Angriff der Eisbären einleiten, doch dazu kam es nicht. Matt White hielt die Kelle in den Pass, die Scheibe ging an Poulins Rücken und von da aus ins Tor.
So führte Augsburg nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 gegen den DEL-Rekordmeister. Verteidiger Mark Cundari mit seinem kurzen aber passenden Statement zum bisherigen Spielverlauf:

Wir laufen nicht gut, der Puck läuft nicht gut.

Wirklich besser sollte es im Schlussdrittel aber auch nicht mehr werden. Zu Beginn ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum Tor und auch den Abschluss, wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht. Erst in der 44. Spielminute hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance. Er hatte Roy schon umkurvt, scheiterte dann aber erneut am Außenpfosten.
Der Rest hatte dann wenig mit Eishockey zu tun, immer wieder gerieten beide Mannschaften aneinander und teilten kräftig aus. So kassierte Danny Richmond bei seiner Rückkehr ins Team seine zweite Disziplinarstrafe, was automatisch zur Spieldauer führte. Auch André Rankel und James Sheppard versuchten noch, in Augsburg „Freundschaften“ zu knüpfen, Letzterer bekam dafür auch noch eine Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Spielerisch passierte nicht mehr viel. Augsburg tat nicht mehr als nötig und die Eisbären konnten nicht mehr zeigen. So blieben die Eisbären im Curt-Frenzel-Stadion nicht nur punkt- sondern auch noch torlos.

Nach zwei Siegen in Folge kassierten die Eisbären mal wieder eine Niederlage und das völlig zu Recht. Gegen Augsburg, was zuvor drei Niederlagen in Folge mit 15 Gegentoren kassiert hatte, war den Berlinern in allen Belangen überlegen. Der AEV spielte aggressiver, entwickelte mehr Zug zum Tor und mehr Torgefahr, wirkte bissiger, schneller, entschied die meisten Zweikämpfe für sich und sicherte sich somit drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten, den man somit auf Abstand in der Tabelle hält.
Die Eisbären haben in dieser Woche einiges aufzuarbeiten, denn das Spiel heute war definitiv ein Rückschritt, ein sehr großer. Stürmer Martin Buchwieser war daher nach dem Spiel zu Recht enttäuscht vom Auftritt der Eisbären:

Augsburg hat das sehr clever gemacht nach dem frühen Tor. Sie haben uns immer attackiert, brutal auf den Körper gespielt, uns so nicht ins Spiel kommen lassen. Wir haben das erste Drittel noch gut zu Ende gespielt, aber danach sind wir auseinander gefallen. Wir waren nicht bereit, die Zweikämpfe anzunehmen.

André Rankel vor dem Augsburg-Spiel: „Ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns“

Die Eisbären Berlin sind gut aus der Länderspielpause gekommen. Jedenfalls, wenn man nur das Ergebnis betrachtet. Mit 5:3 bezwang man am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof mit den Krefeld Pinguinen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle und distanzierte die Pinguine somit um drei Punkte. Rein spielerisch gesehen ist beim DEL-Rekordmeister aber nach wie vor viel Luft nach oben. Das ist es aber gefühlt schon die ganze Saison und gefühlt hört man von den Spielern auch immer wieder, dass man daran arbeiten würde, dass endlich wieder alles gut läuft. Doch Step by Step geht es voran bei den Eisbären, aber dennoch liegen noch viele Hausaufgaben vor den Spielern, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.

Louis-Marc Aubry sagte gestern Abend nach dem Spiel beim Fan-Talk, dass er in den ersten beiden Dritteln das Gefühl hatte, als ob es noch nicht so richtig gelaufen sei für die Eisbären, da hatte man noch zu viele Fehler im Spiel und merkte, dass die Mannschaft aus einer Pause kam. Aber immerhin ist es im letzten Drittel besser geworden und man fand einen Weg, das Spiel zu gewinnen.

Auch Trainer Clément Jodoin sprach nach dem Spiel auf der PK davon, dass es noch viel zu tun gibt und er kam auch nochmal auf das leidige Thema Strafzeiten zu sprechen. Zwar kassierten die Berliner im ersten und letzten Drittel keine Strafzeit, dafür aber deren vier im Mitteldrittel, weshalb Jodoin die Spieler vor die Wahl stellte:

Wir haben immer noch viele, viele Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen. Ich habe es nach dem zweiten Drittel nochmal angesprochen, nachdem es schon vier Strafzeiten gab. Ihr müsst entscheiden, wie ihr spielen wollt. Wieder viel Energie verlieren, wenn wir Penaltys killen oder dann Fünf gegen Fünf lieber spielen wollen. Es gibt kleine Verbesserungen, aber auch hier gibt es noch einiges zu tun.

Die Eisbären hatten in der letzten Saison Probleme mit dem Toreschießen in Überzahl, dafür lief es umso besser bei Fünf gegen Fünf. In dieser Saison ist es genau anders herum, da stellt man das beste Powerplay der Liga, tut sich aber enorm schwer bei Fünf gegen Fünf zum Torerfolg zu kommen. Gegen Krefeld erzielte man vier der fünf Tore bei Fünf gegen Fünf, was für den Trainer ein kleiner Schritt und wichtig fürs Selbstvertrauen war. Und Kapitän André Rankel fügte noch sein Statement hinzu und blickte auch gleich auf das morgige Auswärtsspiel beim direkten Tabellennachbarn Augsburg voraus:

Es geht definitiv in die richtige Richtung. Wir haben uns bei Fünf gegen Fünf viel vorgenommen, das hat heute weitaus besser geklappt und daran wollen wir anknüpfen.
Wir haben am Sonntag ein genauso wichtiges Spiel wie das heutige. Augsburg ist direkt vor uns und deswegen ist es für uns ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Wir können nicht sagen, wir wollen dann und dann auf den dritten Platz. Erstmal müssen wir das nächste Spiel gewinnen, so langweilig wie es sich anhört aber so ist es nun mal.

Für Rankel (Foto) läuft es derzeit relativ gut, was sein Doppelpack gegen Krefeld gestern Abend beweist. Der Kapitän kommt so langsam aber sicher in Fahrt und in der Saison an, aber ihm war klar, dass er Zeit brauchen wird, bis er seine Form finden wird:

Definitiv freue ich mich darüber, dass ich der Mannschaft helfen kann und wir heute die drei Punkte geholt haben. Ich war lange verletzt und hab die Vorbereitung kaum spielen können, deswegen war mir eigentlich klar, dass ich ein wenig Anlaufzeit brauchen werde und jetzt in letzter Zeit klappt es wieder besser.

Das Lazarett lichtet sich: Die Eisbären wollen nach der Deutschland Cup Pause voll angreifen

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kehrt aus der Länderspielpause anlässlich des Deutschland Cups zurück. Und die Pause kam gerade für die Eisbären Berlin zum richtigen Zeitpunkt. Die ganze Saison plagen die Hauptstädter schon riesige Personalprobleme, im letzten Heimspiel vor der Pause fehlten gegen Schwenningen satte acht Spieler. Nicht selten spielte Coach Clément Jodoin daher mit drei Reihen, vertraute aber auch den Youngsters, die ihren Job bisher sehr gut machen. In der Pause konnten die Berliner Spieler nun die Akkus wieder aufladen und zudem gibt es auch gute Nachrichten aus dem Eisbären-Lazarett zu berichten.

Denn gleich vier Spieler sind wieder zurück im Training und somit eine Option für das Heimspiel am Freitagabend gegen die Krefeld Pinguine in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Zwei Verteidiger und zwei Stürmer könnten dem Kader der Berliner somit wieder mehr Tiefe verleihen. Kai Wissmann, Danny Richmond, Jamie MacQueen und Sean Backman stehen Trainer Clément Jodoin wieder zur Verfügung. Gerade der Ausfall von Queener traf die Berliner, war er doch mit sieben Toren der Top-Torjäger der Eisbären, was er im übrigen immer noch ist. Aber auch die Rückkehr von Sean Backman sorgt wieder für mehr Optionen in der Offensive und zudem wird die Defensive dank der Rückkehr von Wissmann und Richmond gestärkt.

Und mit einem richtig gut besetzten Kader sollte es für die Eisbären in den nächsten Wochen vor allem darum gehen, den Anschluss an die Top-3-Plätze nicht zu verlieren, denn das ist lt. MacQueen das Ziel der Hauptstädter. Als Tabellensechster weisen die Berliner mit aktuell 27 Punkten sieben Zähler Rückstand auf den Dritten Ingolstadt auf. Umso wichtiger werden dabei die zwei Spiele am Wochenende, denn da geht es gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle – Krefeld (7.) und Augsburg (5.).

Und unterschätzen sollte man beide Teams nicht. Die Krefeld Pinguine, welche am Freitagabend ihre Visitenkarte in der Arena am Ostbahnhof abgeben, sind auf Wiedergutmachung nach den letzten miserablen Jahren aus. Und bisher läuft die Saison äußerst gut für die Seidenstädter, welche mit Platz Sieben bisher voll im Soll sind und zu den Überraschungen der Saison zählen. Und gerade auf fremden Eis sind die Pinguine sehr stark, haben von acht Auswärtsspielen nur zwei nicht gewonnen. Allein das sollte Warnung genug sein. Zudem haben die Eisbären in der vergangenen Saison erstmals seit der Saison 2009/2010 mal wieder beide Heimspiele gegen den KEV gewonnen. Krefeld ist also schon seit Jahren ein unbequemer Gegner für die Eisbären.

Sonntagnachmittag (Bully: 16:30 Uhr) sind die Eisbären dann zum zweiten Mal in dieser Saison bei den Augsburger Panthern zu Gast. Die Fuggerstädter spielen bisher eine sehr starke Saison, was ein Blick auf die Tabelle beweist, wo die Panther auf einem respektablen fünften Platz stehen. Aber auf fremden Eis sind die Panther stärker als auf eigenem Eis, denn zu Hause gewann man nur vier seiner bisherigen acht Heimspiele. Eine der vier Niederlagen kassierte man im ersten Duell gegen Berlin, als man mit 1:2 n.V. den Kürzeren zog. Es war der zweite Berliner Sieg in Augsburg in Folge. Letztmals drei Erfolge in Serie im Curt-Frenzel-Stadion gelangen den Berliner zwischen 2010 und 2011. Es wird Zeit, diese Serie am Sonntag zu brechen.

Die Eisbären sehnten die Pause herbei. Sie wollten die Akkus wieder aufladen und an den Problemen arbeiten und diese endlich abstellen. Ob die Pause zu all dem genutzt wurde, werden wir Freitagabend ab 19:30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof sehen. Sollte man dort gegen Krefeld verlieren, kann man das zumindest nicht auf die Personalsorgen schieben, denn das Lazarett des DEL-Rekordmeisters lichtet sich endlich und lässt wieder auf positive und erfolgreiche Wochen hoffen. Wenn, ja wenn man die Fehler und vor allem die vielen unnötigen Strafzeiten endlich abstellt. 

2:1 n.V. in Augsburg: Goalie Kevin Poulin führt die Eisbären zum zweiten Sieg am Wochenende

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Spiel an diesem Wochenende gewonnen. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Hauptstädter in einer von vielen Strafzeiten geprägten Partie mit 2:1 n.V. (0:0,1:0,0:1/1:0) durch und machten somit das Fünf-Punkte-Wochenende perfekt. Matchwinner war neben Siegtorschütze Colin Smith der neue Goalie Kevin Poulin, der ein ums andere Mal stark parierte und den Berlinern somit am Ende zu zwei Punkten verhalf.

Zum 97. Mal hieß es am Sonntagabend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Augsburger Panther gegen die Eisbären Berlin. Und es sollte eine Partie werden, die sehr lange gehen sollte, nicht hochklassig war und doch viel Gesprächsstoff lieferte. Jamie MacQueen kam bereits nach 32 Sekunden zur ersten guten Chance per Bauerntrick, aber Olivier Roy parierte diesen Schuss.
Doch auch Augsburg war von Beginn an Richtung Eisbären-Tor orientiert und suchte auch immer wieder den Abschluss. So probierte es Jaroslav Hafenrichter von der linken Seite, Kevin Poulin parierte den Schuss, Marco Sternheimer setzte nach und nahm den Puck aus der Luft, auch hier war Poulin zur Stelle.
Sieben Minuten waren gespielt, als Augsburg ein Bully vorm Berliner Tor hatte, aber es waren die Gäste, die einen 4-auf-2-Angriff fuhren, an deren Ende Micki DuPont zum Abschluss kam, doch in Roy seinen Meister fand.
Das erste Drittel war davon geprägt, dass es schnell hin und her ging, beide Teams immer den Abschluss suchten, doch so eine richtig hundertprozentige Chance suchte man meist doch vergeblich.
Zudem entwickelte sich ab dem ersten Drittel fast schon ein Privatduell zwischen Matt White und Kevin Poulin, an deren Ende der Berliner Goalie stets als Sieger hervor ging.
Torlos endete das erste Drittel und doch hatten die Eisbären zwei Volltreffer zu vermelden. Allerdings keine schönen, denn bei einer Unterzahl landete die Scheibe direkt in Jason Jaspers Gesicht, welcher auf der Spielerbank saß. Für Jaspers war die Partie anschließend vorbei. Und bei eigener Überzahl zog Micki DuPont ab, traf aber Jamie MacQueen, welcher daraufhin zu Boden ging, aber anschließend weiterspielen konnte.
Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann war mit dem ersten Drittel nicht zufrieden, wie er in der ersten Pause am Mikrofon von Telekom Sport sagte:

Es ist von uns nicht das beste Spiel. Wir können mehr. Ich hoffe, wir setzen das im zweiten Drittel um.

Das Mitteldrittel begannen die Berliner aber erst einmal noch in doppelter Unterzahl, doch diese überstanden sie schadlos. Ansonsten war nicht viel anders als noch im ersten Drittel. Viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau auf beiden Seiten, viele Schüsse Richtung Tor, aber keine so richtig hochkarätige Chance dabei.
26 Minuten waren gespielt, als Micki DuPont die Scheibe einfach mal auf das Tor brachte und dort rutsche sie Roy durch und trudelte ganz langsam Richtung Torlinie, überquerte diese ganz kurz, was die beiden Hauptschiedsrichter Iwert und Rantala bei Ansicht des Videobeweises auch sahen. Folgerichtig gaben sie den Treffer und die Eisbären lagen mit 1:0 vorne.
Fortan wurde die Partie immer zerfahrener, beide Mannschaften gerieten immer wieder aneinander und kassierten so Strafe um Strafe. Schön anzusehen war die Partie im fast eine Stunde dauernden Mitteldrittel nur ganz selten. Die Spieler gaben sich förmlich die Klinke auf der Strafbank in die Hand, die Verantwortlichen der Kühlbox hatten jede Menge zu notieren. Nicht jede Entscheidung der Schiedsrichter war am Ende nachzuvollziehen, allen voran die Strafe gegen Scott Valentine nach einem sehr harten Check gegen Jens Baxmann, für den er nur zwei Minuten wegen Behinderung (!) bekam.
Eishockey wurde auch noch etwas gespielt und beide Mannschaften hatten auch nochmal Chancen, aber Tore sollten keine weiteren fallen, weshalb Berlin nach 40 Minuten mit 1:0 im Curt-Frenzel-Stadion vorne lag.

Das letzte Drittel begann Augsburg ebenfalls in Überzahl und da hatten die Hausherren gleich mal eine Riesenchance zum Ausgleich, doch Kevin Poulin machte sich lang und parierte die Augsburger Direktabnahme.
Es sollte das achte Powerplay (!) des AEV folgen und da folgte der große Auftritt von Simon Sezemsky, welcher es zweimal von der blauen Linie versuchte. Den ersten Schuss konnte Poulin noch parieren, beim zweiten Onetimer war er aber machtlos gewesen – 1:1 (45.).
Zwei Minuten später hätte Sean Backman die Berliner beinahe wieder in Front gebracht, als er frei vor Roy auftauchte, am Augsburger Goalie jedoch scheiterte.
Das Spiel ging weiter hin und her und das Privatduell zwischen White und Poulin setzte sich auch im Schlussdrittel fort. Matt White probierte es einmal, scheiterte am Goalie, beim zweiten Versuch wurde er vorher von Sean Backman zu Fall gebracht. Die Hausherren also mit einem Powerplay, doch in diesem hatten die Berliner durch André Rankel und Florian Kettemer zwei gute Möglichkeiten.
In den letzten Minuten noch einmal Augsburg in Überzahl und dieses Mal fanden sie ihre Formation und hatten drei, vier richtig gute Chancen, doch Kevin Poulin entnervte die Panther-Spieler ein ums andere Mal und parierte dabei einmal sogar richtig sensationell.
Dank Poulin ging es beim Stand von 1:1 in die Verlängerung. Beide Mannschaften sicherten sich also einen Punkt.

Und in dieser beide Teams mit je zwei guten Chancen durch David Stieler und Scott Valentine (Augsburg) bzw. André Rankel und Florian Kettemer (Berlin). Letzterer bekam noch einen weiteren Auftritt. Nach 63:30 Minuten passte Kettemer die Scheibe im Slot quer rüber zu Colin Smith, welcher die Scheibe annahm und sie dann in den Winkel schlenzte – 2:1 (64.).

Somit entschieden die Eisbären also dieses Auswärtsspiel in Augsburg für sich. Ein Spiel, was mal wieder bewies, dass die Eisbären deutlich zu viele Strafzeiten nehmen. Zum Glück konnte Augsburg, immerhin das beste Powerplay der letzten Saison, nur eine Überzahl nutzen. Aber das war auch ein Verdienst vom neuen Goalie Kevin Poulin, welcher heute richtig stark hielt und den Eisbären somit zum Sieg verhalf. Spätestens heute sollte Poulin auch die letzten Kritiker von seinem Transfer überzeugt haben. Kevin Poulin hat erst zwei Spiele für die Eisbären gemacht. Beide haben die Berliner gewonnen und heute avancierte er gleich einmal zum Matchwinner mit zahlreichen guten Paraden. Daruf lässt sich aufbauen und in den nächsten Wochen anknüpfen.

2:3 gegen Augsburg: Erste Heimniederlage für die Eisbären Berlin im neuen Jahr

Ausgabe #26:

Nach drei Heimsiegen in drei Heimspielen im neuen Jahr hat es die Eisbären Berlin nun doch auf eigenem Eis erwischt. Gegen die Augsburger Panther unterlagen die Berliner vor 10.329 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp mit 2:3 (0:0,1:1,1:2) und verpassten somit den Sprung auf Platz Zwei in der Tabelle. Der wäre mit einem Sieg nämlich möglich gewesen und die Chancen dazu hatte man auch, nur konnte man diese nicht nutzen und somit stand man am Ende mit leeren Händen da.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp, der heute sein 200. DEL-Spiel als EHC-Coach absolvierte, nahm eine Änderung im Kader vor. Sven Ziegler rückte für Daniel Fischbuch in den Kader. Petri Vehanen hütete wieder das Berliner Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären hatten sich für das vierte Heimspiel im neuen Jahr sehr viel vorgenommen und legten dementsprechend wie die Feuerwehr los. Sofort wurde der Weg Richtung Augsburger Tor gesucht. Und dabei erspielten sich die Hausherren in der Anfangsphase auch gute Chancen. So scheiterte zum Beispiel Kai Wissmann bei einem klasse Solo an der Latte (5.), Marcel Noebels hatte Olivier Roy schon ausgespielt, doch der AEV-Goalie konnte die Scheibe im Liegen doch noch parieren (8.).
Die ersten zehn Minuten waren noch gut von den Eisbären und sie taten auch viel für die Offensive, doch in den zweiten zehn Minuten war es dann doch eher eine ausgeglichene Partie. Was auch daran lag, dass beide Mannschaften im Auftaktdrittel je zweimal mit einem Mann mehr ran durften, diese Chance jedoch ungenutzt ließen.
Insgesamt gesehen die Eisbären also mit einem Chancenübergewicht dank der Anfangsphase, aber dennoch stand es nach 20 Minuten 0:0 in Berlin.

Nach nur 28 Sekunden im Mitteldrittel bot sich den Eisbären die dritte Chance, in Überzahl zu agieren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und Kapitän André Rankel hatte dabei die Riesenchance, doch auch er scheiterte an der Latte.
Aber Augsburg war nun besser drin in der Partie und so entwickelte sich ein Auf und Ab mit Chancen auf beiden Seiten. Und das beste Powerplay der Liga sollte Mitte der Partie dann auch zuschlagen. Zwar war das Tor von Thomas Holzmann kein typisches Powerplay-Tor, aber es war dennoch ein Klasse-Tor. Holzmann tankte sich klasse an allen Spielern vorbei, zog auch an Vehanen vorbei und schob eiskalt mit der Rückhand ein – 0:1 (30.).
Augsburg, für die es noch um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn geht, nahm viel Selbstvertrauen nach dem Treffer mit und machte in den Minuten danach gehörig Druck und hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, aber die Latte stand dem zweiten Panther-Treffer im Weg.
Doch die Hausherren sammelten sich und versuchten fortan, am Ausgleich zu arbeiten. Kai Wissmann mit dem Auge für Louis-Marc Aubry, er spielte den Querpass und Aubry nagelte das Spielgerät in die Maschen – 1:1 (35.).
Zum Abschluss nochmal ein Powerplay für die Eisbären, aber es lohnt sich einfach nicht, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Demnach stand es nach 40 Minuten 1:1 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann aus Eisbären-Sicht gar nicht gut. Augsburgs Neuzugang Jordan Samuels-Thomas mit einem humorlosen Handgelenkschuss unter die Latte des Berliner Tores – 1:2 (41.).
Das spielte der Mannschaft von Coach Mike Stewart nun natürlich in die Karten, denn Augsburg konzentrierte sich nun auf seine Verteidigung und ließ nur wenig zu. Nach vorne lauerte man auf Fehler der Eisbären, um dann blitzschnell umzuschalten und zu kontern.
Aber die Eisbären fanden trotzdem eine Lücke im AEV-Bollwerk. Sean Backman kam hinter dem Tor an die Scheibe, spielte sie vor das Tor, wo Mark Olver lauerte und nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten musste – 2:2 (46.).
Anschließend wieder die Eisbären mit guten Aktionen nach vorne und auch guten Chancen, aber diese konnte man nicht nutzen. Und dann kamen mal wieder die Panther vor das Tor von Petri Vehanen und schon zappelte die Scheibe erneut im Netz. Brady Lamb mit einem seiner gefürchteten Schüsse von der blauen Linie, Vehanen ließ nur prallen und Jaroslav Hafenrichter stand goldrichtig vorm Finnen und staubte eiskalt ab – 2:3 (53.).
Die letzte Chance auf den Ausgleich nahm Micki DuPont den Eisbären, als er dreieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie noch eine Strafzeit kassierte. Somit konnte Augsburg in Überzahl zwei Minuten von der Uhr nehmen, was sie auch taten und letztendlich das 3:2 souverän über die Zeit brachten.

Die Eisbären müssen diese Partie eigentlich nicht verlieren. Sie haben wie die Feuerwehr losgelegt, haben dann natürlich Pech bei Wissmann’s Schuss oder aber bei Roy’s Parade. Insgesamt gesehen war die Chancenverwertung heute das Hauptproblem, weshalb man am Ende ohne Punkte blieb. Augsburg machte immer in den richtigen Momenten die Tore und verteidigte es anschließend sehr clever und ließ nicht mehr viel von den Eisbären zu.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir haben viel investiert. Wir sind im ersten Drittel gut aus der Kabine gekommen, haben ein gutes erstes Drittel gespielt, viele Schüsse auf das Tor gebracht und einige Torchancen gehabt. Das zweite Drittel war kein großer Unterschied. Wir waren gut im Spiel, hatten viele gute Spielanteile. Der Bereich, in dem die Spiele entschieden werden, ist das Toreschießen. Und Augsburg hat heute zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, wir hatten nie die Führung. Wir waren immer in der Position, dass wir ausgleichen mussten. Die Jungs haben gearbeitet, haben ordentlich gespielt. 

Mike Stewart (Trainer Augsburger Panther):

In den ersten 20 Minuten war es okay. Ich glaube, Berlin war einen Tick besser, mehr aggressiv. Beide Mannschaften hatten zwei Powerplays gehabt, aber auch ohne Erfolg und nach 20 Minuten stand es 0:0, was für uns in Ordnung war. Im zweiten Drittel sind wir raus gekommen und Holzmann mit einem guten Solo in Powerplay, was uns die erste Führung gegeben hat. Im Mittelabschnitt vom zweiten Drittel hatten wir eigentlich viel Momentum gehabt und viel Zeit in der Offensive verbracht. Und wir hatten eigentlich eine super Torchance von Cundari gehabt, aber Vehanen hat einen super Save gemacht. Direkt im Konter danach hat Berlin das 1:1 geschossen. Das war ein besseres Drittel von uns. Im letzten Drittel sind wir dann durch unseren neuen Spieler wieder in Führung gegangen und Berlin ist zurückgekommen. Aber Hafenrichter hat uns dann die letzte Führung gegeben und wir haben das clever verteidigt bis zu Schluss.

Gegen Augsburg und in Schwenningen: Endspurt vor der Olympiapause

Die diesjährige Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich mehr denn je dem Ende entgegen. Nur noch fünf Spieltage sind zu absolvieren und doch steht der letzte Spieltag erst am 04.03.2018 auf dem Programm. Der Grund dafür ist die kurz bevorstehende Olympiapause. Vor dieser treten die Eisbären Berlin noch zweimal an. Einmal zu Hause und einmal auswärts. Und während die Hauptstädter Platz Drei sicher haben und nun Platz Zwei und somit die CHL-Qualifikation in Angriff nehmen wollen, geht es für die nächsten beiden Gegner noch um alles.

Der morgige Gegner, die Augsburger Panther (Bully: 19:30 Uhr), steht aktuell auf Platz Zwölf und hat sieben Punkte Rückstand auf Platz Zehn. Für die Fuggerstädter ist es also morgen ein weiteres Endspiel im Kampf um Platz Zehn. Verlieren die Mannen von Chefcoach Mike Stewart, rückt das Saisonende nach der Hauptrunde näher. Gewinnen sie, sind die Pre-Playoffs noch drin. In Berlin verloren die Augsburger aber 13 der letzten 15 Spiele, was die Aufgabe enorm schwer macht. Doch ausgerechnet in den letzten beiden Spielen punkteten die Panther an der Spree. Im Januar 2017 setzte sich der AEV mit 2:0 in Berlin durch, beim ersten Duell in dieser Saison verlor Augsburg mit 1:2 n.P., holte also auch da immerhin einen Punkt.

Für den Gegner am Freitagabend, die Schwenninger Wild Wings (Bully: 19:30 Uhr), ist sogar noch fast alles möglich. Von der Viertelfinal-Qualifikation mit Heimrecht bis hin zum Saisonende nach der Hauptrunde. Also geht es auch für die Wild Wings um wichtige Punkte, auch für sie wird die Partie gegen Berlin zu einem nächsten Endspiel. Aber auch die Schwäne taten sich zu Hause zuletzt enorm schwer gegen die Hauptstädter, verloren sie doch zehn der letzten zwölf Heimspiele gegen die Eisbären und gaben zudem bei einem der zwei Siege noch einen Punkt ab. 

Zunächst aber einmal gilt die volle Konzentration der Eisbären und deren Trainer Uwe Krupp dem morgigen Augsburgspiel. Krupp erwartet eine Partie mit Playoff-Charakter (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 30.01.2018):

Augsburg wird morgen kommen. Sie sind eine Mannschaft, die um ihre Platzierung kämpft. Sie werden mit vollem Engagement und Kampfgeist bei der Sache sein. Ich erwarte ein hitziges Spiel, ein Playoff-Spiel.

Mit Playoff-Charakter kennen sich die Berliner ja bestens aus, lieferten sie sich doch erst ein solches Duell am Sonntagabend mit den Thomas Sabo Ice Tigers. Eine Partie, welche unglaublich viel Intensität hatte, in der es hin und her ging, in der beide Mannschaften eine sehr starke Defensive sowie überragende Goalies hatten, die Offensivreihen aber dennoch die ein oder andere hochkarätige Chance herausspielen konnten. Einfach eine mitreißende und atemberaubende Partie.

So eine dürfen wir aber morgen Abend nicht unbedingt erwarten, auch wenn es für Augsburg um Alles oder Nichts geht. Es ist eben mal wieder ein typisches Wochenspiel und man weiß, wie öde diese doch werden können. Hoffen wir mal, dass es uns morgen erspart bleibt und wir ein Eishockey-Fest erleben werden.

Bei diesem Spiel mitwirken wird dann aller Voraussicht nach wieder Sven Ziegler, der nach heutigem Stand den Platz von Daniel Fischbuch im Kader der Berliner einnehmen wird. Ansonsten kann Krupp nach wie vor aus dem Vollen schöpfen und weiterhin an der bestmöglichen Playoff-Form feilen. 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Augsburger Panther am 31.01.2018:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, André Rankel, Thomas Oppenheimer, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke, Maximilian Adam, Vincent Hessler (alle Weißwasser), Florian Busch (Schädelprellung)

Hattrick! Sean Backman schießt die Eisbären im Alleingang zum 4:2-Sieg in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven feierten die Eisbären beim letzten Auswärtsspiel des Jahres einen wichtigen und verdienten Auswärtssieg bei den Augsburger Panthern. Im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion setzten sich die Hauptstädter mit 4:2 (1:0,1:0,2:2) durch. Mann des Spiels war dabei ganz klar Top-Torjäger Sean Backman, der mit drei Toren maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt war. Aber auch Goalie Petri Vehanen hielt mit seinen großartigen Paraden die drei Punkte am Ende fest. 

Die Eisbären mit einer Änderung im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel vom Dienstag. Martin Buchwieser fehlte verletzungsbedingt, Charlie Jahnke rückte für ihn in den Kader.

Die Eisbären wollten vor allem die Anfangsphase überstehen, denn Augsburg beginnt seine Heimspiele immer sehr druckvoll und mit viel Zug zum Tor. So war das auch heute, denn nach gerade einmal einer Minute hatte Trevor Parkes das 1:0 auf dem Schläger, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Augsburg kam richtig gut rein in die Partie, aber sie konnten die gute Anfangsphase nicht mit einem Tor krönen. Mit einem Tor krönten dann aber die Eisbären einen Angriff nach acht Minuten. Die Berliner erkämpften die Scheibe, James Sheppard kam über rechts ins Angriffsdrittel, sah Top-Torjäger Sean Backman auf der linken Seite stehen, spielte die Scheibe quer rüber und Backman netzte per Onetimer zu seinem 20. Saisontor ein – 1:0 (8.).
Nur eine Minute später stecke Louis-Marc Aubry die Scheibe durch zu Daniel Fischbuch, der tauchte frei vor Olivier Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Goalie. Wieder nur eine Minute später tankte sich André Rankel klasse durch, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Roy. Und fünf Minuten vor der ersten Drittelpause eine weitere gute Chance für Fischbuch, aber erneut war Roy zur Stelle.
Dann wieder die Panther mit Chancen. Zum einen vergab Thomas Holzmann eine gute Chance drei Minuten vor der ersten Pause. Und dann kassierten die Eisbären kurz vor der ersten Drittelpause doch noch eine Strafe, was man ja gegen das drittbeste Powerplay der Liga vermeiden wollte. Und kurz vor der Pausensirene hatten die Hausherren nochmal zwei Riesenchancen, doch Petri Vehanen parierte die Schüsse und hielt das 1:0 zur Pause fest.

Ein paar Sekunden hatte Augsburg noch Überzahl im Mitteldrittel, aber sie konnten es nicht nutzen. Auf Seiten der Eisbären kam Charlie Jahnke nach 45 Sekunden zur ersten Chance, doch er scheiterte mit seinem Onetimer an Roy.
22 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann einen Zuckerpass aus dem eigenen Drittel an die gegnerische blaue Linie, wo Sean Backman lauerte und alleine auf Roy zulief, doch am AEV-Keeper scheiterte.
Die Eisbären kamen richtig stark aus der Kabine, machten unheimlich viel Druck und schnürten die Panther in den ersten fünf Minuten fast ausnahmslos in deren Drittel ein.
Erst nach den fünf Minuten konnte Augsburg das Spiel ein wenig beruhigen und den Berliner Druck aus dem Spiel nehmen.
In den letzten zehn Minuten durften dann auch die Special Teams mal wieder ran. Zunächst eine Strafe gegen Jens Baxmann, Augsburg also erneut in Überzahl. Aber das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit, Thomas Holzmann hatte noch die beste Chance in Überzahl für den AEV.
Dann gab es Strafen auf beiden Seiten, es wurde also 4-gegen-4 gespielt, was die Eisbären aber nicht interessierte. Denn die zogen ein Powerplay auf, machten weiterhin viel Druck, es fehlte einzig und allein der Lohn des großen Aufwands für die Eisbären.
Kurz vor der Drittelpause hatten dann die Eisbären ihr erstes Powerplay, spielten das auch gut, konnten aber kein Tor erzielen. Augsburg überstand die Unterzahl, doch zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelte es dann doch noch im Augsburger Tor. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen stoppte die Scheibe vor dem Tor, Sean Backman kam letztendlich an den Puck und schlenzte ihn ins lange Eck – 2:0 (40.).
Mit dem hochverdienten Treffer der Eisbären endeten die zweiten 20 Minuten und die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 in Augsburg vorne.

Im letzten Drittel sollte die Partie dann noch spektakulärer werden. Gleich zu Beginn eine Strafe gegen die Eisbären und Augsburg erneut in Überzahl. Und die Panther brachten die Scheiben zum Tor, sorgten für viel Druck, aber Petri Vehanen war weiterhin der Fels in der Brandung.
Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, aber der Druck der Hausherren war weiterhin enorm. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich der AEV für den Aufwand belohnen sollte. 45 Minuten waren gespielt, als Evan Trupp die Scheibe klasse abschirmte, hinter das Tor zog, die Scheibe wieder vor das Tor spielte und Scott Valentine ins halbleere Tor einschießen konnte. Petri Vehanen lag bereits geschlagen am Boden, weshalb Valentine keine große Mühe hatte, das Tor zu erzielen – 1:2.
Aber die Eisbären gaben die richtige Antwort auf den Anschlusstreffer. Ein Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt, aber sie blieben in ihrer Formation. Jens Baxmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Roy ließ die Scheibe prallen, Mark Olver legte den Puck quer zu Jamie MacQueen und der hatte das halbleere Tor vor sich – 3:1 (49.). Das achte Tor in den letzten sieben Spielen gegen Augsburg für Jamie MacQueen. Die Panther sind eben sein Lieblingsgegner.
Augsburg gab hier aber nicht auf und kam weiterhin zu sehr guten Chancen. So auch zehn Minuten vor dem Spielende, als Jaroslav Hafenrichter die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, David Stieler zum Abschluss kam, Vehanen die Scheibe jedoch an die Latte lenkte. Ein klasse Save des Finnen.
Drei Minuten später wurde Charlie Jahnke mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt, er tauchte frei vor Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Torhüter.
Doch nur wenige Sekunden später gab es erneut Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der den Puck direkt nahm und zu seinem dritten Tor an diesem Abend einnetzen konnte – 4:1 (53.). Zugleich das 22. Saisontor der Nummer 61.
Vom Ergebnis her war die Partie nun also entschieden, aber auf dem Eis ging es weiter zur Sache. Vier Minuten vor dem Ende der Partie lieferten sich Daniel Schmölz und André Rankel einen schönen Kampf.
Wenige Sekunden später war Trevor Parkes auf dem Weg Richtung Vehanen, Kai Wissmann störte ihn unsauber, weshalb es Penalty für die Panther gab. Trevor Parkes lief an und tunnelte Vehanen zum 2:4 in Unterzahl (56.).
In der Schlussphase nahm Augsburg dann noch eine Auszeit und den Goalie vom Eis, Strafen gab es auf beiden Seiten auch nochmal. Und Augsburg machte gehörig Druck, wollte hier unbedingt noch einmal treffen. Aber Petri Vehanen ließ nichts mehr zu. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten im 18. Auswärtsspiel der Saison 2017/2018 den zwölften Sieg. Eine starke Bilanz der Berliner.

Die Eisbären haben heute einmal mehr bewiesen, dass sie wieder eine Spitzen-Mannschaft in der DEL sind. Im ersten Drittel haben sie die Drangphase der Augsburger überstanden und zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 geschossen. Im Mitteldrittel entwickelte die Mannschaft von Uwe Krupp einen ungeheuren Druck auf das Augsburger Tor, verpasste es aber, das 2:0 nachzulegen. Dies holten sie dann aber zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause nach, erneut also ein Tor zum richtigen Zeitpunkt. Und so ging es auch im furiosem Schlussdrittel weiter, als Augsburg völlig verdient den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Eisbären konterten diesen Treffer mit den beiden Toren zum 3:1 und 4:1. Selbst danach gab sich Augsburg nicht geschlagen, aber die Eisbären nahmen den Kampf an, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, waren sich auch für keine Schlägerei zu schade (siehe Rankel) und sicherten sich am Ende verdient die drei Punkte im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2017. Und das beim Angstgegner in Augsburg, wo man die letzten drei Spiele in Folge und neun der letzten zwölf Gastspiele verlor. Diese Serie hat man zum bestmöglichen Zeitpunkt beendet.

Der dreifache Sean Backman war nach dem Spiel sehr zufrieden und verriet zudem ganz nebenbei, dass er seinen Vertrag in Berlin verlängert hat:

Es war ein gutes Spiel. Wir wollten von der Strafbank fern bleiben, das war wichtig. Es war mit den drei Toren natürlich ein besonderes Spiel für mich.

Vorletztes Spiel im Jahr 2017: Eisbären reisen ohne Martin Buchwieser nach Augsburg

Das Jahr 2017 neigt sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen. In vier Tagen ist Silvester und dann endet dieses Jahr. Vorher müssen die Eisbären Berlin aber noch zweimal in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) antreten. Das vorletzte Spiel in diesem Jahr steigt morgen Abend bei den Augsburger Panthern, wenn der Tabellenzwölfte den Tabellendritten zu Gast hat.

Die Eisbären und das Curt-Frenzel-Stadion – das passte zuletzt überhaupt nicht zusammen. Denn neun der letzten zwölf Auswärtsspiele in Augsburg gingen verloren. Dieser Horror-Serie wollen die Eisbären morgen Abend ein Ende setzen. Und dabei sicherlich auch Revanche nehmen für das erste Duell in dieser Saison bei den Panthern. 

Da verlor man nämlich mit 4:7 und musste am Ende feststellen, dass man sich Strafzeiten gegen Augsburg einfach nicht leisten darf. Zu stark sind die Fuggerstädter mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis. Vier der sieben Gegentreffer kassierte man in Unterzahl. Von daher ist die Marschroute für das zweite Duell in Augsburg klar, wie Chefcoach Uwe Krupp im Vorfeld des Spiels sagte:

Sie spielen das beste Powerplay der Liga. Wir müssen diszipliniert spielen und von der Strafbank wegbleiben.

Nur wenn die Eisbären unnötige Strafen vermeiden, haben sie auch eine Chance, in Augsburg drei Punkte zu holen. Zumindest wäre das ein Faktor, aber sicherlich der mit entscheidende, will man in Augsburg die Negativserie beenden. Zudem muss man von Beginn an hellwach sein, vor dem eigenen Tor so wenig wie möglich zulassen und vor dem gegnerischen Tor eiskalt seine Chance nutzen. Dann kann man auch Augsburg mal wieder als Sieger verlassen.

Am Besten wäre es da natürlich, würden die Eisbären so spielen, wie gegen Bremerhaven. Um genauer zu sein, wie zu der Phase, als man die Partie in viereinhalb Minuten von 0:0 auf 3:0 stellte. Da spielte man Bremerhaven schwindelig und nutzte eiskalt seine Torchancen. 

Beim Kampf um die drei Punkte nicht mithelfen kann Stürmer Martin Buchwieser, der aufgrund einer Unterkörper-Verletzung für das Spiel beim AEV ausfallen wird. Als Ersatz steht Youngster Charlie Jahnke im Berliner Kader.

Dis bisherigen beiden Aufeinandertreffen während der diesjährigen Hauptrunde gewann jeweils das Heimteam. Augsburg wie bereits erwähnt mit 7:4, die Eisbären benötigen auf eigenem Eis das Penaltyschießen, um die Panther mit 2:1 zu besiegen. 

Jamie MacQueen war mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner beim 2:1-Heimsieg n.P. gegen Augsburg. Trifft er morgen Abend wieder gegen seinen Lieblingsgegner? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Von der aktuellen Form her sind beide in etwa gleich gut drauf derzeit. Augsburg gewann fünf, die Eisbären sechs der letzten zehn Ligaspiele. Während die Eisbären das Playoff-Ticket so gut wie sicher in der Tasche haben, kämpft Augsburg aktuell noch um wichtige Punkte im Kampf um einen Pre-Playoff-Platz. Als Zwölfter hat man derzeit vier Zähler Rückstand auf den Zehnten Mannheim. Von daher ist Augsburg gefühlt seit Wochen bereits im Playoff-Modus, da sie jede Partie gewinnen wollen, um Platz Zehn noch zu erreichen. Die Eisbären sollten also auf einen hochmotivierten Gegner gefasst sein, der von der ersten Sekunde an auf eigenem Eis Druck ausüben wird. Und Augsburg dürfte noch den Rückenwind des 5:1-Heimsieges gegen Schwenningen von gestern Abend mit in die Partie gegen Berlin nehmen. 

Während Augsburg also um jeden Punkt kämpft, geht es für die Eisbären auch um wichtige Punkte im Kampf um Platz Eins. Aktuell steht man nur einen Punkt hinter dem Führungs-Duo München und Nürnberg. Platz Eins zum Jahreswechsel winkt also. Den ersten Schritt dazu können die Eisbären morgen in Augsburg machen. Aber natürlich muss dann auch die Konkurrenz die entsprechenden Ergebnisse liefern. 

Punkteserie gerissen: Eisbären verlieren Tor-Festival in Augsburg mit 4:7

Irgendwann endet jede Serie einmal. Die der Eisbären Berlin ist am Sonntagabend nach neun Spielen in Folge mit mindestens einem Punkt gerissen. Vor 4.946 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion unterlagen die Hauptstädter in einem wahren Eishockey-Spektakel den Augsburger Panthern mit 4:7 (1:2,3:4,0:1) und kassierten damit erst die zweite Niederlage nach 60 Minuten in dieser Saison auf fremden Eis. 

Nur eine Änderung gab es im Berliner Kader im Vergleich zum Straubing-Spiel vom Freitagabend. Und diese im Tor, wo Petri Vehanen zwischen die Pfosten zurückkehrte. Back-up war somit heute Marvin Cüpper.

Acht der letzten elf Spiele hatten die Eisbären in Augsburg verloren, diese Serie sollte heute nicht fortgesetzt werden. Dementsprechend engagiert gingen die Berliner hier von Beginn an zu Werke, aber auch Augsburg spielte von Beginn an offensiv. So entwickelte sich von der ersten Sekunde an ein munteres Spiel mit hohem Tempo und Chancen hüben wie drüben. Von Abtasten war hier nichts zu sehen.
Nach gut vier Minuten kassierten die Eisbären durch Charlie Jahnke die erste Strafe der Partie, doch nur sieben Sekunden später kassierten auch die Panther eine Strafe, weshalb es mit 4-gegen-4 weiter ging. Da zogen die Eisbären jedoch ein Powerplay auf und setzten sich im Panther-Drittel fest, machten ordentlich Druck. Und als die Eisbären wieder komplett waren, standen noch sieben Sekunden in Überzahl auf der Uhr. Zwei Sekunden vor Ablauf des Powerplays schlugen die Eisbären zu. Konter der Eisbären, James Sheppard brachte die Scheibe vor das Tor, wo Jonas Müller weiterspielen wollte zu Torjäger Sean Backman. Irgendwie kam die Scheibe wieder vor das Tor, wo sie Jonas Müller letztendlich über die Linie schoss. Ein Augsburger Spieler hatte seinen Goalie Jonathan Boutin behindert, dabei wurde das Tor verschoben, aber die beiden Hauptschiedsrichter Marc Iwert und Daniel Piechaczek gaben den Treffer trotzdem, da die Scheibe so oder so ins Tor gegangen wäre – 1:0 (6.).
Doch die Führung hielt nicht lange, denn die Eisbären kassierten durch Martin Buchwieser die nächste Strafe und Augsburg hat das viertbeste Powerplay der Liga. Und das zeigten sie auch gleich. Brady Lamb hatte von der blauen Linie abgezogen, T.J. Trevelyan hielt die Kelle in den Schuss und veränderte somit die Schussbahn. Petri Vehanen ließ zur Seite prallen und Drew LeBlanc netzte zum 1:1 ein (7.).
80 Sekunden später klingelte es erneut im Berliner Tor. Trevor Parkes gewann einen Zweikampf in der neutralen Zone, fuhr über rechts ins Angriffsdrittel, schaute kurz hoch, zog ab und sein satter Schuss landete schließlich hinter Vehanen im Tor – 1:2 (9.).
Danach ging es weiter Schlag auf Schlag. Onetimer der Hausherren durch Jaroslav Hafenrichter, welcher knapp über das Tor ging. Gegenüber Onetimer der Eisbären durch James Sheppard, diesmal parierte Boutin sehr stark. Augsburg dann mit einer Riesenchance durch Brady Lamb in Überzahl, der das halbleere Tor vor sich hatte, aber Vehanen parierte mal wieder sehr stark und ließ auch den Nachschuss von Thomas Holzmann nicht durch.
Die letzten beiden Chancen gehörten Charlie Jahnke, welcher zweimal knapp vorbei schoss. Danach war diese spektakuläre Auftaktdrittel vorbei und Augsburg führte durch die zu vielen Strafen gegen die Eisbären mit 2:1. Die Eisbären brachten sich somit also selbst um die Führung, was auch Jonas Müller im Pauseninterview sagte:

Beide Mannschaften machen gut Druck zum Tor, beide arbeiten hart vor dem Tor. Wir müssen die vielen Strafen unbedingt abstellen, dann können wir uns auch mehr Chancen erspielen.

War das erste Drittel schon spektakulär, so war das zweite Drittel dann mehr als atemberaubend. Ganze sieben Tore sahen die Zuschauern in diesem Drittel. Ganze 35 Sekunden dauerte es, da erhöhte die Fuggerstädter auf 3:1. Trevor Parkes auf Evan Trupp, der zog ab, Jens Baxmann konnte den Schuss zwar blocken, doch die Scheibe lag danach frei und Parkes nutzte die Gunst der Stunde und staubte ab (21.).
Direkt im Gegenzug Jamie MacQueen alleine Richtung Jonathan Boutin, welcher jedoch parieren konnte. Kurze Zeit später scheiterte auch Martin Buchwieser mit seiner Chance.
Dann kam Sean Backman mit dem viel Tempo über rechts ins Angriffsdrittel und hämmerte den Puck ins Augsburger Tor – 2:3 aus Sicht der Eisbären (24.). Somit hielt der Lauf von Backman auch in Augsburg, welcher im sechsten Spiel in Folge traf.
Eine Minute später nahm Nick Petersen die nächste Strafe der Eisbären, doch in Unterzahl gelang den Hauptstädtern tatsächlich der Ausgleich. Jamie MacQueen stibitzte die Scheibe im eigenen Drittel, machte sich Auf den Weg Richtung Augsburger Tor und ließ sich auch von Michael Davies nicht aus der Ruhe bringen, erzielte mit seinem Alleingang das 3:3 in Unterzahl (26.). MacQueen traf zum sechsten Mal im sechsten Spiel gegen die Panther
Doch die Freude über den Ausgleich hielt nur ganze 26 Sekunden. Mark Cundari hatte von der blauen Linie abgezogen und T.J. Trevelyan staubte erfolgreich ab – 4:3 (26.).
Dann aber mal ein Powerplay für die Eisbären und sie konnten es zum zweiten Mal an diesem Abend nutzen. Jens Baxmann mit dem Pass auf Frank Hördler an den linken Pfosten, der traf selbigen und Jamie MacQueen nutzte den Abpraller und sorgte für den erneuten Ausgleich – 4:4 (28.).
Mit der Disziplin haperte es aber weiter bei den Eisbären, denn es gab zwei weitere Strafzeiten gegen die Berliner und zweimal schlug das Augsburger Powerplay zu. Es waren bereits die Powerplaytreffer Nummer Drei und Vier am heutigen Sonntagabend. Augsburg mit dem Schuss von der blauen Linie, der Puck lag frei vor dem Tor, Trevelyan einmal mit der Drehung und dem Abschluss – 5:4 (30.). Und gut vier Minuten später staubte Thomas Holzmann in Überzahl zum 6:4 für Augsburg ab. Das siebte Tor in diesem verrückten Eishockeyspiel.
Danach wurde es deutlich ruhiger, aber die Eisbären noch einmal mit einer guten Chance durch Jens Baxmann, welcher an Boutin scheiterte. Ebenso Nick Petersen, welcher es im Nachschuss versuchte, aber Boutin war auch hier zur Stelle.
Für den neutralen Zuschauer war das hier ein absolutes Eishockey-Spektakel, doch so viel Spaß machte es den Augsburgern dann doch nicht, wie Torschütze Thomas Holzmann im Pauseninterview meinte:

Wir passen hinten nicht so gut auf, wie wir es wollten. Vier Gegentore zu Hause sind einfach zu viel, daher macht das Spiel nicht wirklich so viel Spaß.

So spektakulär und so atemberaubend wie die ersten beiden Drittel waren, so ereignisarm war das Schlussdrittel. Man merkte beiden Mannschaften deutlich an, dass sie hier nun defensiv sicherer stehen wollten als die 40 Minuten zuvor. Die Eisbären zeigten sich als die aktivere Mannschaft im Schlussdrittel, zogen die Angriffe aus einer kompakten Defensive auf, fanden aber zu selten eine Lücke in der dicht gestaffelten Augsburger Abwehr. Die Panther lauerten nun viel mehr auf Konter, um dieses Spiel endgültig zu entscheiden.
Die Eisbären bekamen zwölf Minuten vor dem Ende der Partie die Chance, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Aber das Powerplay wurde zu ungenau gespielt und somit nicht genutzt.
Die eigentlich beste Berliner Chance hatte Mark Olver per Onetimer acht Minute vor dem Spielende, doch Boutin war zur Stelle.
Für die Entscheidung sorgte eine absolut sehenswerte Kombination der Augsburger. Micki DuPont verlor durch das aggressive Forechecking von Daniel Schmölz die Scheibe hinter dem Tor, der spielte sie weiter zu Aleksander Polaczek, welcher Drew LeBlanc am linken Pfosten freistehend sah. Dort spielte er den Puck rüber und LeBlanc netzte ins halbleere Tor ein – 7:4 (55.).

Eine Niederlage, die sich die Eisbären durch ihre Undiszipliniertheit selbst zuzuschreiben haben. Vier der sieben Gegentreffer kassierte man in Unterzahl. Und zu viele Strafen gegen Augsburg darf man sich eben nicht leisten, das sollte sich auch bis in die Hauptstadt herum gesprochen haben.
Wenn man nicht so viele Strafen kassiert hätte, wäre hier nämlich durchaus was drin gewesen. Denn nach vorne machten die Eisbären vor allem in den ersten beiden Dritteln sehr viel und kamen auch zu guten Chancen. Dass man im Schlussdrittel nicht mehr zu so vielen Torchancen kam, war der Tatsache geschuldet, dass Augsburg hinten kompakt stehen und auf Konter lauern konnte angesichts der Zwei-Tore-Führung. Bei weniger Strafen wäre ein Sieg in Augsburg im Bereich des Möglichen gewesen.
Aber nehmen wir auch die guten Sachen aus dem Spiel mit und da ist ganz klar mal wieder die Moral der Berliner zu nennen. Augsburg hatte das Spiel nach dem 0:1 schnell gedreht und früh im Mitteldrittel das 3:!1nachgelegt. Doch auch das schockte die Eisbären nicht, die wieder ausgleichen konnten und das in Unterzahl. Selbst der erneute Rückstand konnte in Überzahl egalisiert werden. Das 5:4 war dann jedoch der Knackpunkt gewesen.
Zudem konnte man heute zwei Überzahltreffer erzielen. Auch das ist wichtig für die Eisbären, zeigt es ihnen doch, dass sie es durchaus noch können mit einem Mann mehr. Daran gilt es nun anzuknüpfen, um in Zukunft wieder gefährlicher in Überzahl zu werden.

Florian Busch brachte es nach dem Spiel auf den Punkt:

Die Strafzeiten waren zu viel. Gerade bei dem so starken Powerplay, da ist sowas in Augsburg tödlich. Über- und Unterzahl waren daher heute entscheidend. Dennoch haben wir Charakter bewiesen. In Augsburg ist es immer schwer zu spielen und zu gewinnen. 

Freitag gegen Straubing und Sonntag in Augsburg: Bayern-Wochenende für die Eisbären Berlin

Den Eisbären Berlin steht ein bayerisches Wochenende bevor. Am Freitagabend gastieren die Straubing Tigers in der Arena am Ostbahnhof (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntagabend sind die Hauptstädter dann zu Gast bei den Augsburger Panthern (Bully: 19:00 Uhr). Die Eisbären treffen rein von der Tabelle gesehen auf zwei unterschiedlichen Gegner. Während der morgige Gegner Straubing das Tabellenende ziert, stehen die Augsburger aktuell auf Platz Neun. Allerdings trennen diese beiden Mannschaften auch nur ganze sechs Punkte. 

Warum der Abstand zwischen diesen beiden Mannschaften so klein ist, weiß Eisbären-Stürmer Thomas Oppenheimer, der im Vorfeld der Partie folgendes sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 26.10.2017):

Wir müssen einfach ein gutes Spiel machen gegen Straubing. In unserer Liga gibt’s nur gute Mannschaften da kann man sich nicht ausruhen. Wir müssen uns gut vorbereiten und konzentriert spielen.

Der Stürmer, welcher für den Deutschland Cup nominiert wurde, spricht die Ausgeglichenheit der Liga an. Und diese haben wir in dieser Saison schon sehr oft bestaunen können, wenn vermeintlich „kleine“ Teams die „großen“ Teams der Liga geschlagen haben. Bestes Beispiel ist da sicherlich der gestrige Auswärts-Coup von Bremerhaven, die bei den zuletzt so starken Ingolstädtern deutlich mit 4:0 gewannen. Von daher darf man kein Team auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn es aktuell Tabellenletzter ist.

Das sind die Niederbayern derzeit nämlich. Aber die Tigers reisen mit einem neuen Coach in die Hauptstadt. Tom Pokel leitet nun die Mannschaft der Straubing Tigers, was auf jeden Fall auch ein Grund zur Vorsicht ist, da Mannschaften unter neuen Trainern schwer einzuschätzen sind. Alles, was bisher war und was Straubing gezeigt hat, kann man somit eigentlich vergessen, da Pokel wohlmöglich ganz anders spielen lässt. Von daher müssen die Berliner von Beginn an hellwach sein und Straubing sehr ernst nehmen. Was die Eisbären auf eigenem Eis zuletzt aber immer taten, gewann man doch acht der letzten neuen Heimspiele gegen die Tigers. 

Ganz anders sieht die Bilanz der Eisbären beim Gegner vom Sonntagabend, den Augsburger Panthern, aus. Acht der letzten elf Gastspiele im Curt-Frenzel-Stadion gingen verloren. Dieser Serie sollte endlich mal ein Ende gesetzt werden. Da die Eisbären in dieser Saison bisher aber die beste Auswärts-Mannschaft der DEL stellen, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht. Zumal die Fuggerstädter nach starkem Beginn zuletzt doch eher durchwachsene Leistungen zeigten. So gewann man am vergangenen Wochenende zum Beispiel zunächst zu Hause gegen Düsseldorf mit 2:0, um zwei Tage später beim Tabellenletzten Straubing mit 2:3 zu verlieren. 

Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der Partie gegen Straubing über den morgigen Gegner und erläuterte zudem, wie man mit dem aktuell doch sehr straffen Spielplan umgeht:

Straubing ist eine laufstarke Mannschaft, die über den Kampf ins Spiel kommt. Ich erwarte eine topmotivierte Mannschaft, die sich unter der Leitung vom neuen Coach Tom Pokel teuer verkaufen wird.

Die Regeneration beginnt unmittelbar nach Spielende. Auslaufen bzw. cool down in Kombination mit gezielter Ernährung innerhalb kürzester Zeit nach Abpfiff ist wichtig. Ebenfalls unabdingbar in der Folge ist guter Schlaf, dosiertes Training und individuelle regenerative Maßnahmen unseres Physio-Teams. Ein weiteres Kriterium welches nicht zu unterschätzen ist, ist unsere Reiseplanung. Je weniger lange Busreisen (8/9 Stunden) die Mannschaft in den Knochen hat und die Spieler ausreichend Zeit mit Familie verbringen können, umso besser ist die Stimmung und unsere Energie. Im Endeffekt zwingt der enge Spielplan Mannschaften und Trainer dazu, Kompromisse zu schließen zwischen dem Anspruch auf Training und der Notwendigkeit der Erholung.

Uns steht ein interessantes Eishockey-Wochenende bevor und natürlich hoffen wir, dass die Eisbären die nächsten Siege feiern können. Beide Spiele werden wie gewohnt von Telekom Sport live übertragen.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Straubing Tigers am 27.10.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun