Gegen Augsburg und in Schwenningen: Endspurt vor der Olympiapause

Die diesjährige Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich mehr denn je dem Ende entgegen. Nur noch fünf Spieltage sind zu absolvieren und doch steht der letzte Spieltag erst am 04.03.2018 auf dem Programm. Der Grund dafür ist die kurz bevorstehende Olympiapause. Vor dieser treten die Eisbären Berlin noch zweimal an. Einmal zu Hause und einmal auswärts. Und während die Hauptstädter Platz Drei sicher haben und nun Platz Zwei und somit die CHL-Qualifikation in Angriff nehmen wollen, geht es für die nächsten beiden Gegner noch um alles.

Der morgige Gegner, die Augsburger Panther (Bully: 19:30 Uhr), steht aktuell auf Platz Zwölf und hat sieben Punkte Rückstand auf Platz Zehn. Für die Fuggerstädter ist es also morgen ein weiteres Endspiel im Kampf um Platz Zehn. Verlieren die Mannen von Chefcoach Mike Stewart, rückt das Saisonende nach der Hauptrunde näher. Gewinnen sie, sind die Pre-Playoffs noch drin. In Berlin verloren die Augsburger aber 13 der letzten 15 Spiele, was die Aufgabe enorm schwer macht. Doch ausgerechnet in den letzten beiden Spielen punkteten die Panther an der Spree. Im Januar 2017 setzte sich der AEV mit 2:0 in Berlin durch, beim ersten Duell in dieser Saison verlor Augsburg mit 1:2 n.P., holte also auch da immerhin einen Punkt.

Für den Gegner am Freitagabend, die Schwenninger Wild Wings (Bully: 19:30 Uhr), ist sogar noch fast alles möglich. Von der Viertelfinal-Qualifikation mit Heimrecht bis hin zum Saisonende nach der Hauptrunde. Also geht es auch für die Wild Wings um wichtige Punkte, auch für sie wird die Partie gegen Berlin zu einem nächsten Endspiel. Aber auch die Schwäne taten sich zu Hause zuletzt enorm schwer gegen die Hauptstädter, verloren sie doch zehn der letzten zwölf Heimspiele gegen die Eisbären und gaben zudem bei einem der zwei Siege noch einen Punkt ab. 

Zunächst aber einmal gilt die volle Konzentration der Eisbären und deren Trainer Uwe Krupp dem morgigen Augsburgspiel. Krupp erwartet eine Partie mit Playoff-Charakter (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 30.01.2018):

Augsburg wird morgen kommen. Sie sind eine Mannschaft, die um ihre Platzierung kämpft. Sie werden mit vollem Engagement und Kampfgeist bei der Sache sein. Ich erwarte ein hitziges Spiel, ein Playoff-Spiel.

Mit Playoff-Charakter kennen sich die Berliner ja bestens aus, lieferten sie sich doch erst ein solches Duell am Sonntagabend mit den Thomas Sabo Ice Tigers. Eine Partie, welche unglaublich viel Intensität hatte, in der es hin und her ging, in der beide Mannschaften eine sehr starke Defensive sowie überragende Goalies hatten, die Offensivreihen aber dennoch die ein oder andere hochkarätige Chance herausspielen konnten. Einfach eine mitreißende und atemberaubende Partie.

So eine dürfen wir aber morgen Abend nicht unbedingt erwarten, auch wenn es für Augsburg um Alles oder Nichts geht. Es ist eben mal wieder ein typisches Wochenspiel und man weiß, wie öde diese doch werden können. Hoffen wir mal, dass es uns morgen erspart bleibt und wir ein Eishockey-Fest erleben werden.

Bei diesem Spiel mitwirken wird dann aller Voraussicht nach wieder Sven Ziegler, der nach heutigem Stand den Platz von Daniel Fischbuch im Kader der Berliner einnehmen wird. Ansonsten kann Krupp nach wie vor aus dem Vollen schöpfen und weiterhin an der bestmöglichen Playoff-Form feilen. 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Augsburger Panther am 31.01.2018:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, André Rankel, Thomas Oppenheimer, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke, Maximilian Adam, Vincent Hessler (alle Weißwasser), Florian Busch (Schädelprellung)

Daniel Fischbuch: „Es war wichtig, dass wir 1:0 in Führung gegangen sind“

Foto: eisbaerlin.de/walker

Daniel Fischbuch (Stürmer Eisbären Berlin):

Der Sieg nach der Niederlage am Samstag war sehr wichtig. Vor allem im neuen Jahr so gut zu starten, tut uns gut. Heute haben wir die Chancen genutzt, was wir gegen Düsseldorf nicht gemacht haben. Sie sind gut raus gekommen, haben uns das Leben echt schwer gemacht. Es war wichtig, dass wir 1:0 in Führung gegangen sind. Wir haben im richtigen Moment die Chancen genutzt. 

Petri Vehanen (Torhüter Eisbären Berlin):

Ein Shutout ist schön und gut. Aber ein Sieg und drei Punkte für die Mannschaft ist umso wichtiger. Schwenningen war vielleicht leicht stärker im ersten Drittel. Aber in Drittel Zwei und Drei waren wir die eindeutig bessere Mannschaft. Ich bin unheimlich stolz auf die Leistung, die die Jungs auf dem Eis abgerufen haben. 

Frank Hördler (Verteidiger Eisbären Berlin):

Ich denke, dass beide Mannschaften wirklich gut gespielt haben. Gerade am Anfang hat Schwenningen viel Druck gemacht, ist viel gelaufen und da muss man schon sagen, hat Petri uns gut im Spiel gehalten. 

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir waren etwas überrascht. Schwenningen hat viel Druck gemacht im ersten Drittel. Wir hatten direkt im ersten Wechsel den Pfosten getroffen. Danach hat Schwenningen viel Druck gemacht. Wir hatten Probleme, aus dem eigenen Drittel heraus zu kommen. Wir waren nicht so schnell in den Entscheidungen und an der Scheibe, wie wir es sein müssen gegen eine Mannschaft, die läuferisch so gut ist wie Schwenningen. Das Tor von Marcel Noebels hat uns irgendwie Selbstbewusstsein gegeben. Aber insgesamt war es ein Drittel, dass ging vom Gefühl her an Schwenningen, weil sie mehr vom Spiel hatten. Das zweite Drittel begann ähnlich wie das erste Drittel aufgehört hat. Schwenningen hat ein gutes Spiel gemacht, die waren heiß. Sie haben gezeigt, warum sie auf dem fünften Platz stehen und nicht weit weg vom vierten Platz sind. Der Unterschied war der, dass wir aus unseren Chancen Kapital schlagen konnten und Schwenningen nicht. Petri Vehanen war wieder sehr gut, hat wieder in den entscheidenden Momenten die Saves für uns gemacht. Für meine Begriffe war das Ergebnis ein bisschen zu hoch, was die Spielanteile angeht und auch die Art und Weise, wie Schwenningen aufgetreten ist. 

Pat Cortina (Trainer Schwenninger Wild Wings):

Im ersten Drittel waren beide Mannschaften meiner Meinung nach nicht so gut. Die Intensität und die Geschwindigkeit war nicht so hoch. Berlin hat das 1:0 nach einem Powerplay für uns erzielt und da aus einem Fehler von uns Kapital geschlagen. Das zweite Drittel war sehr interessant. Das zweite Drittel hat leider für uns 20 Minuten gedauert und nicht 15. Aber die ersten 14 Minuten waren okay. Wir haben mit Tempo gespielt, wir haben was kreiert. Ich glaube, Berlin hatte keine Torchance in den ersten 14 Minuten des zweiten Drittels. In den letzten fünf Minuten hat Berlin vier Tore geschossen. Nach dem zweiten Tor für Berlin hat meine Mannschaft aufgehört zu spielen. Wir dürfen nicht aufhören zu spielen, das hat Berlin ausgenutzt. Im dritten Drittel war das Spiel schon vorbei. 

5:0-Kantersieg gegen Schwenningen: In 71 Sekunden zu drei Punkten

Ausgabe #22:

Gelungener Start ins Eishockey-Jahr 2018 für die Eisbären Berlin. Die Hauptstädter gewannen das erste Heimspiel des neuen Jahres vor 9792 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof. Gegner war der Überraschungsfünfte aus Schwenningen, die am Ende mit 0:5 (0:1,0:4,0:0) unter die Räder kamen, aber – so doof es auch klingt – keine fünf Tore schlechter waren. Vielmehr reichten den Hausherren 71 Sekunden im Mitteldrittel, in dem sie das Ergebnis von 1:0 auf 4:0 stellten. Davor war die Partie nämlich recht übersichtlich und einem Dienstagsspiel entsprechend: Nicht wirklich interessant.

Bei den Eisbären kehrte Martin Buchwieser ins Line-up zurück. Danny Richmond und Florian Busch fielen hingegen weiterhin aus. Zudem fehlten auch die Youngster Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand heute wieder Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eigentlich fanden die Eisbären gut rein ins Spiel, hatten nach bereits 16 Sekunden die erste Riesenchance, als Thomas Oppenheimer nur den Pfosten traf. Doch wenn man ehrlich ist, war es dass dann auch schon fast gewesen an guten Aktionen der Eisbären im Auftaktdrittel. Denn Schwenningen spielte ein aggressives Forechecking, störte die Berliner somit früh in deren Spielaufbau, stand hinten äußerst kompakt und versuchte vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen. Schwenningen hatte deutlich mehr Offensiv-Aktionen als die Eisbären zu bieten.
Aber das erste Tor erzielten trotzdem die Gastgeber. Die Eisbären hatten gerade ein Unterzahlspiel überstanden, als Blake Parlett den Puck von der linken Seite quer vor das Tor spielte und Marcel Noebels zum ersten Eisbären-Tor im Jahr 2018 einschießen konnte – 1:0 (13.).
Schwenningen in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels nochmal in Überzahl, aber sie schafften es nicht, den Ausgleich zu erzielen. So stand es nach 20 Minuten 1:0 für die Eisbären. Verdient war das allerdings nicht.

Das zweite Drittel bot dann typische Dienstagsspiel-Unterhaltung. Es ging rauf und runter, ohne aber

Foto: eisbaerlin.de/walker

dabei irgendwelche nennenswerten Chancen zu kreieren. So wirklich mitreißend war die Partie nicht, die Stimmung passte sich dem Spiel an. Aber dann kam die 35. Spielminute und es starteten die furiosen 71 Sekunden der Partie, die die Entscheidung bringen sollten. Micki DuPont eröffnete den Torreigen mit seinem satten Schlagschuss zum 2:0 (35.).
Nur 17 Sekunden später klingelte es erneut im Schwenninger Tor. Die Eisbären gewannen das Bully, Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Dustin Strahlmeier konnte nur prallen lassen und Martin Buchwieser staubte erfolgreich ab – 3:0 (35.).
Und nur 54 Sekunden später wurde Daniel Fischbuch bei seiner Chance unsanft gestoppt und bekam einen Penalty zugesprochen, den er eiskalt verwandeln konnte – 4:0 (36.).
Die Eisbären hatten die Partie innerhalb von 71 Sekunden mit einem Dreierpack entschieden und auf einmal auch für prächtige Stimmung in der Arena am Ostbahnhof gesorgt. Verständlich, bei so einem Spielstand gegen eine eigentlich so defensivstarke Mannschaft wie Schwenningen.
Aber die Eisbären hatten noch lange nicht genug. 54 Sekunden vor der zweiten Pause wurde Marcel Noebels vor dem Tor angespielt, suchte eine Anspielstation, die Scheibe fand von einem Schlittschuh eines Wild-Wings-Verteidigers den Weg zu Louis-Marc Aubry, welcher sich nicht lange bitten ließ – 5:0 (40.).
Nach 40 Minuten stand also ein 5:0 auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena. Damit konnte man nach dem Spielverlauf der ersten 34 Minuten nicht so wirklich rechnen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel ist dann eigentlich schnell erzählt. Die Partie war entschieden, wenn eine Mannschaft hier überhaupt noch etwas nach vorne gemacht hat, dann waren es die Eisbären. Schwenningen war auf Schadensbegrenzung aus, kam kaum noch vor das Berliner Tor. Und die Eisbären versuchten natürlich, Petri Vehanens zweiten Shutout zu sichern. Was klappen sollte und erneut war Schwenningen der Gegner. Denn den  ersten Shutout feierte der Finne beim 1:0-Sieg in Schwenningen.

Drei wichtige Punkte für die Eisbären im Kampf um Platz Eins in der Tabelle und vor allem ein Sieg für das Torverhältnis. Das Ergebnis ist am Ende aber doch ein wenig zu hoch ausgefallen, war das Spiel doch bis zum 2:0 ein Duell auf Augenhöhe, welches wenige Höhepunkte zu bieten hatte. Aber in den letzten sechs Minuten des zweiten Drittels spielten die Berliner halt ihre ganze Klasse aus und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt aus. Mehr gibt es zu diesem Spiel auch nicht zu sagen. Fünf Tore, der erste Heimsieg im neuen Jahr und drei wichtige Punkte.

3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Florian Busch: „1:0 hört sich wenig an, aber wir hätten höher gewinnen können“

Bruno Gervais (Verteidiger Eisbären Berlin):

Es war ein wichtiger Sieg für uns nach der heftigen Niederlage in Nürnberg. Grandiose Leistung von der Mannschaft aber vor allem von Marvin Cüpper im Tor. Wichtiges Tor vom Kapitän, aber ab jetzt sind alle Spiele wichtig. Und es ist sehr, sehr wichtig, zu punkten.

Florian Busch (Stürmer Eisbären Berlin/absolvierte sein 700. DEL-Spiel für die Eisbären gegen Schwenningen):

Die drei Punkte waren sehr wichtig. Vor allem gegen eine Mannschaft wie Schwenningen, die noch um die Play-Offs kämpfen. 1:0 hört sich wenig an, aber wir hätten höher gewinnen können. Aber so sind wir zufrieden, dass wir drei Punkte haben. Und Riesen-Kompliment an „Cüps“, der den Kasten hinten sauber gehalten hat.

Marvin Cüpper (Torhüter Eisbären Berlin/zweiter Shutout gegen Schwenningen):

Wir haben heute wirklich über 60 Minuten super gespielt, defensiv und offensiv. Die Jungs haben immer gut zurück gearbeitet und haben es mir eigentlich einfach gemacht. Ich finde es wichtig, dass ich auch den Verteidigern ein bisschen helfen kann, wenn die Scheibe in die Rundung kommt, hat es eigentlich gut geklappt.

Charles Linglet (Stürmer Eisbären Berlin/erstes Spiel für die Eisbären gegen Schwenningen):

Guter Sieg! Mir hat es gefallen. Shutout! Es war ein gutes Gefühl insgesamt und ich bin stolz darauf, gewonnen zu haben. Drei Reihen halten dich im Spiel. Man sollte ein einfaches Spiel machen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und seine Kräfte gut einteilen.

André Rankel (Stürmer und Kapitän Eisbären Berlin/erzielte den Siegtreffer gegen Schwenningen):

Wir wollen unbedingt in die Pre-Play-Offs. Von daher war der Sieg heute extrem wichtig, um Schwenningen von uns weg zu halten. Große Teamleistung heute von uns. Es geht um viel. Wir haben uns vorgenommen, nicht ganz so aggressiv zu spielen, mehr kompakt zu stehen. Das haben wir ganz gut gemacht. Wir hätten im zweiten Drittel noch das ein oder andere Tor schießen können, da hatten wir gute Torchancen. Aber insgesamt haben wir so gespielt, wie wir wollten.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Ich habe ein ausgeglichenes erstes Drittel gesehen. Da haben sich beide Mannschaften auf Augenhöhe getroffen. Beide Mannschaften waren taktisch sehr diszipliniert. Im zweiten Drittel haben wir etwas mehr Chancen gehabt und auch etwas mehr vom Spiel. Das 1:0 hat uns natürlich auch noch ein bisschen Energie gegeben. Und im letzten Drittel haben wir das Ergebnis verwaltet, hatten die ein oder andere gute Chance. Insgesamt ein sehr solides Spiel, vielleicht nicht immer so schön anzuschauen. Es waren drei wichtige Punkte, die wir heute gewinnen konnten und auch brauchten.

Simon Danner (Stürmer und Kapitän Schwenninger Wild Wings):

Es ist schwer zu gewinnen, wenn wir kein Tor schießen. Wenn wir hier nur 0:1 verlieren, müssen wir eigentlich einen Punkt mitnehmen. Weil wenn Berlin nur eins schießt, wissen wir, wir haben gut gestanden.

Pat Cortina (Trainer Schwenninger Wild Wings):

Meine Mannschaft war nicht schlecht am Anfang, aber nicht schlecht ist nicht gut genug. Berlin war solide, gutes Spiel von Cüpper. Aber wir haben nur das gemacht, was bequem war. Wir haben nicht genug investiert, wir haben Berlin nicht herausgefordert. Im ersten Drittel haben wir gutes Eishockey gespielt. Im zweiten Drittel war Berlin ganz klar die bessere Mannschaft, wenn Dustin nicht so gut im Tor gewesen wäre, hätte es 3:0 oder 4:0 für die Eisbären nach dem zweiten Drittel stehen können.

1:0 – André Rankel und Marvin Cüpper führen die Eisbären zu wichtigem Heimsieg gegen Verfolger Schwenningen

Ausgabe #21:

Die Eisbären Berlin haben das „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen die Schwenninger Wild Wings gewonnen. Vor 10.124 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Berliner am Dienstagabend denkbar knapp mit 1:0 (0:0,1:0,0:0) durch und gewannen somit auch das zweite Heimspiel gegen die Wild Wings mit 1:0. Und für Marvin Cüpper war es der zweite Shutout der Saison, den ersten holte er – na klar – ebenfalls gegen Schwenningen. Im Kampf um Platz Zehn waren das natürlich enorm wichtige drei Punkte und zudem hielt man einen Verfolger auf Abstand.

Auf sieben Spieler musste Chefcoach Uwe Krupp heute verzichten. Petri Vehanen, Jonas Müller, Nick Petersen, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler und Marcel Noebels standen auch heute nicht zur Verfügung. Dafür kehrte Bruno Gervais in den Kader zurück und auch Micki DuPont konnte mitspielen. Florian Busch absolvierte sein 700. DEL-Spiel für die Eisbären und Charles Linglet sein erstes. Im Tor stand heute, wie oben bereits erwähnt, Marvin Cüpper.

Das erste Drittel bot wenige Highlights. Es ging hin und her und beide Mannschaften kamen auch immer wieder zum Abschluss. Nur fehlte es an den echten Hochkarätern an Chancen. Man merkte beiden Mannschaften an, um was es in diesem Spiel ging. Dementsprechend umkämpft war es auch, beide versuchten hinten auch relativ sicher zu stehen und wenig zuzulassen. So entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, was sehr ausgeglichen war und beim Stand von 0:0 in die erste Drittelpause ging. Continue reading

Sechs-Punkte-Spiel: Eisbären mit Mini-Kader gegen Schwenningen

Die Lage bei den Eisbären Berlin wird immer bedrohlicher. Am vergangenen Wochenende fehlten bis zu zehn Spieler in den Spielen gegen München (3:4) und in Nürnberg (1:6). Nach einer Spieldauer gegen Kai Wissmann und einer Verletzung von Micki DuPont waren es am Sonntag beim Gastspiel im Frankenland die angesprochen zehn Leistungsträger, die den Berlinern fehlten. Wer will der Mannschaft da noch einen Vorwurf machen, dass sie in Nürnberg unter die Räder kam. Wohl keiner, denn mit diesem Mini-Kader kannst du gegen die Top-Teams der DEL einfach nicht gewinnen.

Und dennoch war der Sportliche Leiter Stefan Ustorf leicht angesäuert, was an den ersten beiden Gegentoren lag, als Frank Hördler und Constantin Braun kurz zuvor jeweils die Scheibe vertändelten und Nürnberg dadurch das Spiel drehte. Ustorf gegenüber der Berliner Morgenpost:

Von erfahrenen Verteidigern muss ich erwarten können, dass sie cleverer spielen. Da ist mir egal, wie die Situation ist, solche Fehler darf man nicht machen.

Gegen Schwenningen wird sich die Personallage nicht beruhigen, eher verschlimmern. Denn nach wie vor fallen Bruno Gervais, Jonas Müller, Nick Petersen, Darin Olver, Sven Ziegler und Marcel Noebels aus. Julian Talbot und Petri Vehanen, die am Wochenende zum Verletzten-Lazarett dazu kamen, fehlen ebenso. Und der Einsatz von Micki DuPont ist auch noch fraglich, sein rechter Arm war am heutigen Montag jedenfalls noch dick in Eis gepackt. Was insgesamt neun Ausfälle (!) bedeuten würde. Und das in diesem so wichtigen Spiel, einem so genannten „Sechs-Punkte-Spiel“.

Denn die Eisbären stehen aktuell auf dem begehrten zehnten Platz mit 55 Punkten. Schwenningen ist mit 46 Punkten Zwölfter und hat zudem noch ein Spiel weniger absolviert. Ein Sieg für die Eisbären wäre also morgen Abend enorm wichtig, um einen Verfolger auf Abstand zu halten. Denn auch wenn man aktuell arg dezimiert ist, Platz Zehn und damit die 1. Play-Off-Runde will man dann doch schon noch erreichen.

Und wer weiß, vielleicht kann morgen Abend ja sogar schon ein neuer Stürmer dabei mithelfen, die drei Punkte in der Hauptstadt zu behalten. Denn die Eisbären stehen wohl kurz vor der Verpflichtung eines neuen Stürmers. Und es soll nicht der letzte Neuzugang sein. Die Verantwortlichen der Eisbären wissen um den Ernst der Lage und wollen nun handeln. Angebote sind demnach draußen, nun liegt es an den Wunschspielern, diese positiv zu beantworten.

Beide Mannschaften treffen morgen Abend zum vierten und letzten Mal in der diesjährigen Hauptrunde aufeinander. Zweimal gewannen die Eisbären, einmal Schwenningen. Bei den Wild Wings gewannen die Berliner Spiel Eins mit 5:3, verloren aber Spiel Zwei mit 1:2. Ebenso spannend war das erste Heimspiel der Eisbären gegen Schwenningen, welches mit 1:0 endete. Drei der letzten vier Heimspiele gewannen die Eisbären gegen die Schwäne. Von den letzten zehn Ligaspielen insgesamt gegeneinander gewannen die Eisbären sieben.

Los geht es morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Die Partie wird wie immer live auf Telekom Eishockey übertragen. Übertragungsbeginn der Sendung ist 19:15 Uhr.

1:2 – Harmlose Eisbären blamieren sich in Schwenningen

Selbst gegen ihren Lieblingsgegner können die Eisbären Berlin nicht gewinnen. Neun der letzten zehn Gastspiele hatten die Hauptstädter bei den Schwenninger Wild Wings zuletzt gewonnen, zudem auch bei der einzigen Niederlage gepunktet. Heute Abend jedoch blamierte man sich beim Tabellenvorletzten und verlor mit 1:2 (1:1,0:0,0:1). Die dritte Niederlage in Folge, die fünfte Niederlage aus den letzten sieben Ligaspielen. Das wird langsam aber sicher immer peinlicher, Eisbären.

Ebenso peinlich war der Auftakt in die Partie, als man nach nur 30 Sekunden die erste Strafzeit des Spiels kassierte. Eine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Zum dritten Mal in Folge. Unglaublich, das ist einfach nur noch peinlich und wenn man es noch drastischer ausdrücken will – das ist einfach nur dumm. Zum Glück konnten die Hausherren das folgende Powerplay nicht nutzen.
Das erste Drittel bot den 3.880 Zuschauern in der Helios-Arena ein munteres hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Es gab immer wieder Phasen, wo eine Mannschaft das Spiel für kurze Zeit bestimmte. So die Eisbären, die in der sechsten Spielminute die erste gute Chance des Spiels hatten. Aber André Rankel scheiterte vor dem Tor stehend nach einem klasse Pass von Micki DuPont an Dustin Strahlmeier im SERC-Tor. Eine Minute später sprang die schwarze Hartgummischeibe von der Bande zurück vor das Tor, wo es Kyle Wilson mit der Rückhand probierte, aber ebenso an Strahlmeier scheiterte. Erneut nur eine Minute später war dann abermals Kyle Wilson in Aktion. Laurin Braun mit einem Querpass durch die SERC-Defensive auf Kyle Wilson, welcher den Puck per Rückhand im linken oberen Eck versenken konnte – 1:0 (8.). Die zu diesem Zeitpunkt verdiente Berliner Führung, da sich der Führungstreffer die Minuten zuvor angedeutet hatte.
Aber die Hausherren fanden zurück ins Spiel und waren Mitte des ersten Drittels nun am Drücker. 13 Minuten waren gespielt, als Simon Danner von Rechtsaußen abgezogen hatte, in Petri Vehanen jedoch seinen Meister fand. Noch in der selben Minute Uli Maurer mit einem Schuss von Rechtsaußen, Vehanen konnte diesmal nur nach rechts prallen lassen, wo Ex-Eisbär Alex Trivellato zur Stelle war und den Puck im leeren Berliner Gehäuse unterbringen konnte – 1:1 (13.).
Nur wenige Sekunden später bekam Daniel Schmölz die Scheibe vor dem Tor, war alleine vor Vehanen, doch der finnische Goalie verhinderte mit einem Wahnsinns-Reflex den Berliner Rückstand. Vehanens rechter Schoner parierte den Schuss von Schmölz.
Schwenningen danach im ersten Drittel noch einmal mit einer weiteren guten Chance durch Jerome Samson, aber auch er scheiterte am finnischen Torhüter. Somit blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

Das zweite Drittel bot dann nicht mehr so munteres Eishockey wie noch im Auftaktdrittel. Beide Mannschaften waren nun auf eine kompakte Defensive bedacht, worunter das Offensivspiel litt. Wenn überhaupt mal eine Mannschaft nach vorne etwas probierte – wenn auch nicht oft – dann waren es die Hausherren.
Glück hatten die Eisbären in der 24. Spielminute, als Kyle Wilson beim herausschießen des Pucks aus dem eigenen Drittel Jerome Samsom mit seinem Schläger im Gesicht traf. Der Schwenninger ging blutend zu Boden, Wilson jedoch kam ungestraft davon. Da hätten sich die Berliner nicht über eine Strafzeit beschweren können.
Auch nach 40 Minuten zeigte der Spielstand ein 1:1 an.

Im letzten Drittel ging es ähnlich wie im zweiten Drittel weiter, Offensiv-Aktionen waren weiterhin Mangelware. Das Spiel lebte viel mehr von der Spannung. Fünf Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, als es Will Acton mal probierte, aber auch hier war Vehanen zur Stelle. Kurz darauf die Eisbären in Unterzahl, Jens Baxmann saß wegen Spielverzögerung. Das Powerplay konnten die Wild Wings zwar nicht nutzen, direkt nach Ablauf der Strafe aber schlugen die Hausherren zu. Tim Bender kam an die Scheibe und hämmerte sie direkt ins Berliner Tor – 2:1 (47.).
Der Führungstreffer verlieh den Hausherren Rückenwind, Schwenningen mit viel Druck in der Folgezeit auf das Berliner Tor. André Hult hatte gleich zweimal die Chance zu erhöhen. Einmal ging die Scheibe knapp am Tor vorbei, beim zweiten Versuch war Vehanen zur Stelle. Die Hausherren hatten noch weitere gute Chance während der Drangphase.
Und was kam von den Eisbären? Entwickelten sie noch einmal so etwas wie eine Schlussoffensive, um hier doch noch Punkte mitzunehmen? Sie versuchten zwar nach vorne etwas, aber wirklich zwingend war das nicht. Bezeichnend, das ein Schuss von Spencer Machacek ans Außennetz noch mit das Gefährlichste war, was die Eisbären in der Schlussphase zu bieten hatten (57.).
Uwe Krupp nahm dann zwar noch einmal eine Auszeit und 103 Sekunden vor dem Spielende Petri Vehanen vom Eis, aber auch das brachte keinen Erfolg mehr. Schwenningen stand hinter kompakt, kämpfte mannschaftlich geschlossen um den Sieg und die drei Punkte, was ihnen am Ende auch glückte. Der Sieg ging am Ende auch in Ordnung.

Die nächste Niederlage für die Eisbären Berlin, der nächste herbe Rückschlag im Kampf um die Play-Off-Plätze. Und ich will Schwenningen auch nicht zu nahe treten, die haben nach ihren Möglichkeiten heute ein gutes Spiel, vor allem kämpferisch, hingelegt. Aber solche Spiele gegen die vermeintlichen kleinen Teams musst du gewinnen. Aber wie willst du ein Spiel gewinnen, wenn deine Offensive so dermaßen harmlos ist? Im ersten Drittel, als es munter hin und her ging, hatte man ja durchaus Chancen gehabt. Aber ab dem zweiten Drittel ging nach vorne aus Berliner Sicht so gut wie gar nichts mehr. Hier und da mal ein harmloser Schuss, das war es dann aber auch gewesen. Der Auftritt war einmal mehr erschreckend und hatte keine Punkte verdient. Und so muss man am Ende halt von einer Blamage reden, denn wer in die Play-Offs will und dringend Punkte benötigt, der muss so ein Spiel gewinnen. Aber dafür fehlte heute der nötige Wille, Schwenningen hatte diesen Siegeswillen an den Tag gelegt und am Ende verdient gewonnen.

Ohne Vier in Schwenningen: Gibt es den nächsten lustlosen Auftritt der Eisbären bei zuletzt starken Wild Wings?

Für die Eisbären Berlin geht es bereits morgen Abend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weiter. In einem vorgezogenen Spiel des 36. Spieltages treten unsere Jungs, derzeit Tabellensiebter, beim Tabellenvorletzten Schwenninger Wild Wings an. Während unsere Jungs am vergangenen Wochenende mit zwei Niederlagen in Iserlohn (3:4 n.P.) und gegen Nürnberg (1:3) und nur einem Punkt mehr als enttäuschten, feierten die Schwäne ein erfolgreiches Sechs-Punkte-Wochenende mit Siegen gegen Bremerhaven (5:1) und Augsburg (3:1). Man trifft also morgen Abend auf einen Gegner, der gut drauf ist und daher eine gehörige Portion Selbstvertrauen haben sollte.

Dieses Selbstvertrauen haben unsere Jungs definitiv nicht. Zu erschreckend schwach traten sie am vergangenen Wochenende auf und enttäuschten ihre Fans auf ganzer Linie. Bei unseren Jungs lief überhaupt nichts zusammen, man konnte keine positiven Sachen aus den Spielen mitnehmen und darauf aufbauen. Insofern haben unsere Jungs eine Reihe an Sachen, die sie besser machen müssen, um endlich wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Nur machen die zuletzt gezeigten Leistungen keinerlei Hoffnung auf Besserung. Und gegen vermeintliche kleine Mannschaften tut man sich ja gerne mal schwer und nun hat man mit Schwenningen eben solchen kleinen Gegner, welcher aber einen kleinen Lauf hat.

Von daher ist es nicht gerade hilfreich, dass nach Frank Hördler, Jonas Müller und Marcel Noebels mit Daniel Fischbuch der nächste Stammspieler ausfällt. Fischbuch laboriert an einer Knieverletzung und droht die nächsten drei Spiele auszufallen. Immerhin kehrt Verteidiger Kai Wissmann in den Kader zurück. Somit treten die Eisbären mit sechs Verteidigern und elf Stürmern in Schwenningen an.

Dort, wo man sich zuletzt pudelwohl fühlte. Neun der letzten zehn Gastspiele gingen an die Hauptstädter, die zudem auch bei der einzigen Niederlage in diesem Zeitraum punkteten. Letztmals drei Punkte gegen Berlin auf eigenem Eis holte Schwenningen am 21. Oktober 2001, als man sich mit 4:2 durchsetzen konnte.

In dieser Saison treffen die Mannschaften von den Trainern Pat Cortina (Schwenningen) und Uwe Krupp (Berlin) bereits zum dritten Mal aufeinander. Beide Spiele gingen an die Eisbären, welche in Schwenningen mit 5:3 und in Berlin mit 1:0 gewannen. Diese Serie darf morgen Abend gerne weitergehen, auch wenn es angesichts der aktuellen Situation bei den Eisbären nicht einfach werden wird.

Los geht die Partie am Mittwochabend in der Helios-Arena um 19:30 Uhr, Telekom Eishockey überträgt ab 19:15 live aus Schwenningen. Hauptschiedsrichter sind die Herren Hoppe und Piechaczek.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings am 21.12.2016:

Tor:
Petri Vehanen, Marvin Cüpper
Abwehr:
Maximilian Adam, Kai Wissmann, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun,
Bruno Gervais
Angriff:
Nick Petersen, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler

Uwe Krupp: „Es war das erwartet schwere Spiel“

Marvin Cüpper (Torhüter Eisbären Berlin/erster Shutout und erster DEL-Sieg):

Es war auf jeden Fall ein hartes Spiel. Gerade für mich schwer reinzukommen, weil wenig zu tun war. Die Verteidiger haben super nach hinten gearbeitet, viele Schüsse geblockt. Wir haben 60 Minuten konstant defensiv gespielt.

Sven Ziegler (Stürmer Eisbären Berlin/Siegtorschütze gegen Schwenningen):

Wir hatten heute so viele Chancen. Wir hätten auch 4:0 oder 5:0 gewinnen können. Beim Schuss habe ich einfach aufs Tor geschossen, hatte eigentlich ein gutes Gefühl dabei und dann war er auch drin. Das war die richtige Antwort heute auf die letzten zwei Spiele, wo wir ein bisschen unglücklicher waren. Ich meine das 1:0 sieht nicht nach einem großen Spiel aus. Aber wenn man das Spiel gesehen hat, wir hatten das Spiel komplett im Griff und Schwenningen hatte eigentlich gar keine Chancen.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Es war natürlich ein sehr schweres Spiel. Wir wussten, dass Schwenningen gut stehen würde in der Defensive. Wir wissen, dass der Joey MacDonald ein guter Torwart ist. Es war bis in die letzten Sekunden hinein ein enges Spiel. Die Jungs haben viel investiert, haben hart gearbeitet. Wir haben Schwenningen nicht viele Chancen gegeben. Wir sind zufrieden mit den drei Punkten.

Pat Cortina (Trainer Schwenninger Wild Wings):

Starke Leistung von unserem Torhüter. Unser erstes Drittel war nicht ganz so gut. Zweites Drittel war etwas besser, wir haben besser Eishockey gespielt. Im letzten Drittel macht Berlin leider nach einer großen Chance für uns nach einem Konter das 1:0.