WalkersBaerenNews 2025/2026 – Ausgabe – #10:
Das Abenteuer Champions Hockey League (CHL) wird für die Eisbären Berlin in der nächsten Woche wohl Geschichte sein. Am fünften Spieltag unterlag man Frölunda Göteborg mit 1:4 (0:0,1:3,0:1). Die Schweden machten deutlich, warum sie zu den Top-Teams in Europa zählen. Nichtsdestotrotz haben sich die Berliner teuer verkauft, mussten aber am Ende einfach die Klasse des Gegners anerkennen.
Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute leider die Hiobsbotschaft verkraften, dass Neuzugang Patrick Khodorenko für den Rest der Saison verletzungsbedingt ausfallen wird. Die Berliner reagierten aber umgehend und statteten Lennard Nieleck von Kooperationspartner Lausitzer Füchse mit einer Förderlizenz aus. Er, Moritz Kretzschmar und Yannick Veilleux standen zudem heute auch mit im Line-up. Die Verteidiger-Pärchen sahen wie folgt aus: Jonas Müller/Eric Mik, Korbinian Geibel/Adam Smith, Norwin Panocha/Mitch Reinke, Moritz Kretzschmar.
In der Offensive sahen die vier Reihen so aus: Freddy Tiffels, Leo Pföderl, Ty Ronning/Eric Hördler, Markus Vikingstad, Liam Kirk/Lean Bergmann, Andreas Eder, Manuel Wiederer/Yannick Veilleux, Matej Leden, Lennard Nieleck.
Endlich also mal wieder ein volles Line-up für die Berliner. Im Tor begann übrigens Jonas Stettmer.
Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären brauchen Siege, wollen sie das erste Saisonziel nicht frühzeitig aus den Augen verlieren. Mit Göteborg traf man allerdings auf ein absolutes Top-Team, welches zudem in den letzten Jahren immer wieder für Furore in der CHL gesorgt hatte. Die Hauptstädter gingen als klarer Außenseiter in dieses Duell. Konnte der DEL-Rekordmeister den CHL-Rekordsieger trotzdem ärgern?

Hatte im ersten Drittel gerade zu Beginn alle Hände voll zu tun: Jonas Stettmer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Nach 24 Sekunden schon der erste Aufreger, denn Göteborgs Trainer nahm die Coaches Challenge, da er der Meinung war, die Scheibe wäre im Tor gewesen. Dem war aber nicht so. Das wäre natürlich der denkbar ungünstigste Start für die Eisbären gewesen.
Danach merkte man, dass es Europapokal-Eishockey war, denn das Tempo war hoch und das Spiel sehr intensiv. Göteborg war auch der erwartet schwere Gegner, der Jonas Stettmer früh im Spiel zur ersten Glanzparade zwang. Generell musste der Berliner Goalie hellwach sein, denn die Schweden spielten sehr druckvolles Eishockey. Die Eisbären hatten gut zu tun und wirkten zwischenzeitlich defensiv auch überfordert.
Die Eisbären versuchten zwar zwischendurch auch mal Entlastungsangriffe zu fahren, doch diese missglückten eher, weil Frölunda defensiv nichts zu ließ. Zum Ende hin kamen die Eisbären dann aber doch mal zu guten Abschlüssen, wo allerdings das Zielwasser noch fehlte. Immerhin konnte man in den letzten Minuten Göteborg vom eigenen Tor fernhalten. Torlos ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Erik Thorell eröffnete den CHL-Abend in Berlin mit dem Tor zum 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Im zweiten Drittel klingelte es dann aber doch im Berliner Tor. Knappe fünf Minuten waren gespielt, als Erik Thorell die Lücke fand und zum verdienten 0:1 traf (25.).
Aber die Reaktion der Eisbären war sehr gut, denn unmittelbar danach hatte man zwei gute Chancen, aber die Schüsse waren eine leichte Beute für Lars Johansson.
Doch Göteborg ist eben ein Top-Team, was der Angriff zum 0:2 unter Beweis stellte. Schneller Angriff, Pass in die Mitte, wo Henrik Tömmernes zu viel Platz hatte und Jonas Stettmer keine Chance ließ (28.).
Die Eisbären-Fans sorgten dennoch für eine grandiose Stimmung, weil auch sie wussten, auf was für einen starken Gegner ihre Mannschaft heute traf und auch, dass die diesjährige CHL-Reise aller Voraussicht nach bereits nächste Woche beendet sein dürfte.
Selbst als die Eisbären in Überzahl waren, überzeugten die Gäste durch aggressives Forechecking, womit sie die Eisbären nicht in die Formation kommen ließen und so das Unterzahlspiel schadlos überstanden.
Es war ein Genuss, Göteborg hier zuzuschauen. Auch unter größtem Druck kamen die Pässe an und am Ende lag die Scheibe ein drittes Mal im Tor. Jacob Peterson war der Torschütze gewesen, aber Eisbären-Trainer Serge Aubin zog seine Coaches Challenge, da er der Meinung war, dem Treffer ging ein Abseits voraus. Doch dieses lag nicht vor, somit zählte dieser Treffer – 0:3 (34.).
Die Eisbären waren aber weiterhin bemüht und belohnten sich in der Schlussphase mit dem Anschlusstreffer zum 1:3. Leo Pföderl war mit einer feinen Einzelleistung erfolgreich (38.). Nur kurze Zeit später ließen die Hausherren zwei weitere dicke Chancen liegen. Auf einmal musste Göteborg gehörig aufpassen, denn die Eisbären hatten jetzt eine richtig starke Phase.
Und die Gäste aus Schweden schlossen das zweite Drittel mit einer 2+2-Minuten-Strafzeit ab, weshalb die Eisbären zu Beginn des letzten Drittels also Powerplay hatten.

Am Ende rang Göteborg die Eisbären verdient nieder. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Doch diese XXL-Chance konnten die Eisbären nicht nutzen, weil Göteborg es schlichtweg nicht zugelassen hatte. Starkes Penalty Killing der Schweden. Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Die Eisbären zwar weiterhin bemüht, aber ohne Durchschlagskraft. Und Göteborg konzentrierte sich angesichts des Spielstandes nun eher auf die Defensive und lauerte wenn überhaupt nur noch auf Konter.
Im Schlussdrittel wurde dann auch die Zuschauerzahl bekanntgegeben. 6.221 Zuschauer waren in der Arena am Ostbahnhof – ein würdiger Rahmen für dieses CHL-Spiel.
Was im Schlussdrittel weiterhin auffiel, war die Stärke von Göteborg in Unterzahl. Egal, was die Eisbären versuchten, es war immer ein gegnerischer Spieler zur Stelle und störte die Eisbären.
Auch danach die Eisbären weiterhin engagiert, Trainer Serge Aubin nahm noch seine Auszeit und Goalie Jonas Stettmer vom Eis. Doch das nutzten die Gäste zum 1:4 durch Erik Thorell. Danach war das Spiel vorbei und Göteborg feierte einen verdienten Sieg in Berlin.