Bittere Niederlage gegen Frölunda: Die Eisbären verlieren trotz starker kämpferischer Leistung mit 2:3 gegen Göteborg

WalkersBärenNews – Saison 2022/2023 – #1

Die Eisbären Berlin haben eine starke Reaktion auf das 1:7 in Göteborg gezeigt. Doch am Ende konnte man sich nicht mit drei Punkten belohnen. Am Ende unterlag man Frölunda HC Göteborg unglücklich mit 2:3 (0:1,2:1,0:1). Die Berliner waren drauf und dran, den CHL-Rekordsieger zu schlagen, doch dann sorgte eine unglückliche Aktion 38 Sekunden vor dem Ende des Spiels für die bittere Niederlage.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin nahm im Vergleich zum Spiel in Göteborg kleinere Änderungen vor. So rückte Stürmer Kevin Handschuh in den Kader, wo er die vierte Reihe zusammen mit Jan Nijenhuis und Bennet Roßmy bildete. Marco Baßler rotierte aus der nominell vierten Formation raus und war als siebter Verteidiger aufgelistet. Korbinian Geibel war Verteidiger Nummer acht. In der Offensive gab es nur einen Tausch – Kevin Clark und Giovanni Fiore tauschten die Reihen. Clark stürmte an der Seite von Marcel Noebels und Zach Boychuk und Fiore an der Seite von Frank Mauer und Manuel Wiederer. Und im Tor bekam Juho Markkanen sein Debüt von Anfang an. In Göteborg stand er bereits im letzten Drittel zwischen den Pfosten.

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Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären waren bisher im Soll mit je einem Sieg und einer Niederlage. Vor Beginn der CHL hatte Trainer Aubin davon gesprochen, man müsse alle Heimspiele und ein Auswärtsspiel gewinnen, um am Ende ins Achtelfinale zu kommen. Heute stand Heimspiel Nummer eins an und es ging erneut gegen Göteborg. In Schweden setzte es eine herbe 1:7-Klatsche. Von daher sprach Stürmer Jan Nijenhuis auch davon, dass man heute so lange wie möglich die Null halten sollte. Wenn man sich an seinen Gameplan hält, dann hat man auch gegen Göteborg Chancen, so Nijenhuis weiter.
Dafür musste man heute aber von Beginn an hellwach sein. Denn in Göteborg klingelte es nach bereits 25 Sekunden im Berliner Tor. Heute waren es keine 25 Sekunden, dafür 89 Sekunden. Tom Nilsson hatte Juho Markkanen zum ersten Mal in diesem Spiel überwunden – 0:1 (2.). Das Vorhaben lange die Null zu halten war also bereits schief gegangen.
Weil die Hausherren auch heute wieder nicht von der ersten Sekunde an hellwach waren. Göteborg war vom Bully weg an drin im Spiel und dominierte das Spielgeschehen. Die Eisbären liefen erneut nur hinterher und mussten sich erst einmal sammeln. Es fehlte zum Start wieder an allem, am Selbstvertrauen, an der Passsicherheit, an den läuferischen Fähigkeiten und auch an der nötigen Zweikampfhärte. In allen Belangen waren die Schweden den Eisbären überlegen.
Für die ersten beiden durchaus guten Berliner Chancen war Youngster Jan Nijenhuis verantwortlich. Kurz darauf bot sich den Hauptstädter die Chance, in Überzahl zurück ins Spiel zu kommen. Und die Ansätze stimmten, man war durchaus bemüht, aber am Ende scheiterte es an der Passgenauigkeit. Aber die Ideen waren da, ein gutes Powerplay aufzuziehen. Generell waren die Berliner nach Anlaufschwierigkeiten nun so langsam aber sicher im Spiel angekommen und auch immer wieder auf dem Weg Richtung Tor von Frederik Dichow. Doch die schwedische Defensive stand sehr kompakt und ließ die Angriffe der Eisbären meistens abprallen.
Göteborg nahm daraufhin das Heft des Handelns wieder in die Hand und drückte die Berliner in die eigene Defensive. Dort machte man die Räume aber besser zu als es noch in Göteborg der Fall war. Da stimmte die Zuordnung bekanntlich überhaupt nicht, heute sah das schon besser aus. Auch im ersten Unterzahlspiel, wo man Frölunda so gut es ging aus den gefährlichen Räumen vor dem Tor fern hielt. Der Einsatz stimmte nun und die Eisbären waren zumindest defensiv drin im Spiel. Nach vorne wünschte man sich jedoch mehr Aktivität. So stand es nach dem ersten 0:1 aus Berliner Sicht, was sicherlich Hoffnung auf einen positiven Ausgang des Spiels machte. Dafür musste man sich aber vor allem offensiv steigern und aus dem eigenen Drittel herauskommen.

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Zu Beginn des Mitteldrittels überstanden die Eisbären noch eine Unterzahl und mussten auch danach kurz wieder den Druck der Schweden überstehen. Doch in der 24. Spielminute klingelte es im schwedischen Tor. Marco Baßler hatte den Rebound nach einem Schuss von der blauen Linie von Kapitän Frank Hördler genutzt. Franky fand keine Anspielstation und feuerte die Scheibe einfach mal Richtung Tor. Dichow ließ nur prallen und Baßler stand da, wo ein Stürmer eben stehen muss – 1:1.
Und die Berliner blieben am Drücker. Marcel Noebels kam vor dem Tor an die Scheibe und schoss aus der Drehung. Doch hier war Frederik Dichow zur Stelle. Aber die Richtung stimmte und in dieser Phase machte es Spaß, das Spiel der Eisbären anzuschauen. Denn die Eisbären waren fortan im Vorwärtsgang, wirkten in dieser Phase besser als Frölunda. Und sie waren gewillt, die Führung zu erzielen. Man merkte bei den Hausherren, dass diese Schweden zu schlagen sind.
Erstmals brenzlig wurde es für die Eisbären Mitte des zweiten Drittels, als Göteborg ein Powerplay hatte. Und dort machten sie ordentlich Druck, aber die Defensive der Eisbären stand ihren Mann und verteidigte mit allem, was sie zur Verfügung hatte. Doch als es wieder mit 5-5 auf dem Eis weiter ging, schlug Göteborg doch noch zu. Christian Folin traf wie bereits in Schweden für Göteborg – 1:2 (31.). Auch das zweite Tor von Frölunda ging also auf das Konto eines Verteidigers.
Wie sah die Reaktion der Eisbären aus? So! Powerplay der Hausherren, die Scheibe lief sehr gut, wurde dann von Julian Melchiori links raus gespielt, wo Schlitzohr Matt White mal wieder schaute, wo die kleine Lücke im schwedischen Defensivverbund ist. White fand sie und glich somit zum verdienten 2:2 aus (33.).
Nun war es hier ein offenes Spiel, in dem sich beide – zumindest jetzt im zweiten Drittel – auf Augenhöhe begegneten. Die Eisbären hatten inzwischen zu ihrem Spiel gefunden und stellten Göteborg vor Probleme. Die Schweden ihrerseits waren nicht mehr so präsent wie noch in Drittel eins. Da waren sie vermehrt im Berliner Drittel zu finden. Das war im zweiten Drittel nicht mehr so der Fall.
Gegen Ende des zweiten Drittels die Eisbären nochmal in Überzahl und mit zwei, drei guten Chancen. Eine Führung nach dem Mitteldrittel wäre nicht unverdient gewesen. Doch es ging mit einem 2:2-Unentschieden in die zweite Drittelpause.

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Im letzten Drittel wurde es gleich brenzlig für die Hausherren. Satte 81 Sekunden waren die Hauptstädter in doppelter Unterzahl nach Strafen gegen Kevin Clark und Julian Melchiori. Und zweimal wurde es richtig gefährlich. Einmal rettete das Aluminium und einmal Juho Markkanen ganz stark. Dafür bekam der jungen finnische Goalie auch Sonder-Applaus von den Rängen. Auch bei einfacher Unterzahl war der Finne stets zur Stelle. Das wird für sein Selbstvertrauen enorm wichtig sein. Die Eisbären überstanden diese doppelte Unterzahl also ohne Gegentor.
Die Eisbären kurz darauf selbst in Überzahl, aber Frölunda stand hinten sehr kompakt und ließ kaum etwas zu. Fortan entwickelte sich ein Spiel, welches hin und her ging. Beide wollten den Führungstreffer erzielen, welcher wohlmöglich hätte vorentscheidend sein können. Göteborg hatte jedoch mehr Spielanteile und drängte mehr als die Eisbären auf das 3:2. Doch die Berliner standen sehr sicher hinten und machten alle gefährlichen Räume zu. Und wenn doch Schüsse durchkamen, stand ja immer noch Juho Markkanen im Berliner Tor. Der Finne zeigte heute eine klasse Leistung.
Fünf Minuten vor dem Ende spielten sich die Eisbären aber mal wieder sehenswert vor das Tor, am Ende war es Zach Boychuk, der die dicke Chance vergab. Auf der Gegenseite hatte aber auch Frölunda wieder eine dicke Chance, doch die Fanghand von Markkanen war zur Stelle.
38,1 Sekunden vor dem Ende bekam das Spiel dann aber ein Ende, welches es nicht verdient hatte. Frölunda brachte die Scheibe Richtung Tor, sie sprang ans Plexiglas und von dort zurück vor das Tor. Jonas Müller wollte die Scheibe erobern, doch Ryan Lasch war schneller und schoss Göteborg zum Sieg – 2:3 (60.). Ein bitteres Ende für die Eisbären.

Denn einen Punkt hätte man sich mindestens verdient gehabt. Die Eisbären benötigten etwas Anlaufzeit, um im Spiel anzukommen. Erneut wurde der Start verschlafen und man bekam mit dem frühen Gegentor die Quittung dafür. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Berliner stärker und hatten gerade im Mitteldrittel mehr vom Spiel. Dort glich man zweimal aus und war dann dem Führungstreffer sogar näher als die Schweden. Im Schlussdrittel war es dann aber wieder Göteborg, welche mehr vom Spiel hatten. Aber die Eisbären hatten Aluminium-Glück und Juho Markkanen im Tor. Am Ende verließ die Berliner das Glück und Frölunda nahm etwas glücklich die drei Punkte mit. Die Verlängerung hätten die Berliner sich absolut verdient gehabt und da wäre dann alles möglich gewesen.

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