Nick Petersen: „Niemand wollte mit einem 1:3 nach Mannheim fahren“

Laurin Braun (Stürmer Eisbären Berlin/Doppelpack gegen die Adler Mannheim):

Es war echt super, dass wir heute den Sieg geholt haben. Und es war wirklich auch mal gut, dass wir unsere Chancen mal gut verwertet haben. Lob an die Mannschaft, es war echt ein gutes Spiel heute.

Nick Petersen (Stürmer Eisbären Berlin/zwei Torvorlagen gegen die Adler Mannheim):

Die gesamte Mannschaft hat eine Top-Leistung gezeigt. Es war wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben, nach dem wir Spiel Drei verloren haben. Niemand wollte mit einem 1:3 nach Mannheim fahren. Es war ein bisschen knifflig bis zum Ausgleich. Nach dem 1:1-Ausgleich war es eine super Leistung der Mannschaft.

Charles Linglet (Stürmer Eisbären Berlin/1 Tor, 1 Vorlage gegen die Adler Mannheim):

Das war heute eines der Spiele, in dem jeder seinen Beitrag geleistet hat und wir 60 Minuten lang stark durchgespielt haben und uns an den Spielplan gehalten haben. Deshalb haben wir das Ergebnis eingefahren, das wir haben wollten. Für Freitag müssen wir einfach wieder unser Spiel spielen. Wir wissen, dass wir gegen ein sehr gutes Team spielen und sie heute nicht ihr Bestes gezeigt haben.

André Rankel (Kapitän Eisbären Berlin/1 Tor, 1 Vorlage gegen die Adler Mannheim):

Wir waren sehr effizient heute was unsere Torchancen betrifft. Wir haben über 60 Minuten ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Mannheim ist eine gute Mannschaft, es ist immer schwer gegen sie zu spielen. Auch heute hatten wir Phasen, wo wir große Schwierigkeiten hatten. Die Serie ist jetzt 2:2 und das Ergebnis zählt jetzt nicht mehr.

Sinan Akdag (Verteidiger Adler Mannheim):

Wir haben schlecht gespielt, keine Frage. Egal ob wir 1:0 oder 6:0 verlieren. Wir haben jetzt verloren und nun steht es 2:2. Das nächste Spiel ist wieder bei uns. Wir müssen draus lernen und weiter machen. Wir haben zu viele Konter und zu viele Strafzeiten bekommen. Berlin war heute besser, aber wir müssen jetzt zu Hause besser spielen.

Was für eine Antwort: Die Eisbären schießen Mannheim mit 6:1 aus der Arena am Ostbahnhof und gleichen die Viertelfinalserie aus

Ausgabe #27:

Was für ein Eishockey-Abend, den die 12.121 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof am Mittwochabend erlebt haben. Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim klar und deutlich mit 6:1 (1:1,3:0,2:0) gewonnen und die Serie somit zum 2:2 ausgeglichen. Das Spiel war schon so etwas wie eine Macht-Demonstration der Eisbären, die die perfekte Antwort auf das schlechte Spiel vom Sonntag gegeben haben.

Chefcoach Uwe Krupp musste auf Kai Wissmann, Spencer Machacek, Barry Tallackson und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Hinein ins Spiel Vier, welches von Beginn an hart umkämpft war. Beide Mannschaften nahmen jeden Zweikampf ernst und wollten keinen Puck verloren geben. Bereits nach 53 Sekunden kassierten die Gäste die erste Strafzeit des Spiels, die Eisbären fortan also in Überzahl. Doch das konnten die Hausherren nicht nutzen und auch so nicht wirklich für Gefahr sorgen.
Das Spiel ging hin und her, beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss. Auch in Überzahl durften beide sich probieren, aber nur die Kurpfälzer wussten die numerische Überlegenheit auszunutzen. Wenn gleich Mannheim zum Zeitpunkt des Führungstores eigentlich nicht mehr in Überzahl hätte spielen dürfen, nur übersahen die beiden Hauptschiedsrichter ein klares Foul der Adler, die kurz darauf das 1:0 markierten. Ryan MacMurchy war das so ziemlich egal und erzielte den Mannheimer Führungstreffer nach 17 Minuten.
Ganze 29 Sekunden konnte sich der mitgereiste Adler-Anhang nur über die Führung freuen. Nick Petersen fuhr ins Angriffsdrittel, passte die Scheibe rüber zu Charles Linglet, welcher Dennis Endras keine Chance ließ und das 1:1 erzielte (18.).
Dank der direkten Antwort der Eisbären ging es mit einem Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Auch im Mitteldrittel die Eisbären schnell mit der Chance, in Überzahl ein Tor zu erzielen. Und das Powerplay sah diesmal auch deutlich besser aus, aber Bruno Gervais, Micki DuPont und Charles Linglet konnten ihre Chancen allesamt nicht nutzen.
Aber die Eisbären machten auch danach bei 5-gegen-5 weiter Druck, wollten hier unbedingt in Führung gehen. Laurin Braun traf mit seinem Schuss nur das Außennetz. Aber wenige Sekunden später schlug der Puck auf der richtigen Seite des Netzes ein. Louis-Marc Aubry kam im Slot zum Abschluss und düpierte damit die Adler-Abwehr – 2:1 (26.).
Drei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Adler-Gehäuse. Julian Talbot und Marcel Noebels scheiterten jeweils an Dennis Endras, Kapitän André Rankel staubte dann jedoch ab und traf ins halbleere Mannheimer Tor – 3:1 (29.).
Mannheim dann mal mit einer guten Phase in Überzahl, aber nutzen konnten sie ihre Chancen nicht. Die Eisbären nutzten ihre Chancen im Mitteldrittel hingegen eiskalt. Laurin Braun mit der Chance, traf jedoch nur die Latte. Der Puck prallte zurück ins Spielfeld und „Lolle“ staubte selber ab und konnte auf 4:1 erhöhen (37.).
Nach einem klasse zweiten Drittel, in dem die Eisbären ihre Chancen eiskalt nutzten, manche aber auch noch liegen ließen, stand es 4:1 für die Hausherren.

Im letzten Drittel ging es zunächst wieder hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor des Gegners. Aber es blieb dabei, wenn eine Mannschaft traf, dann waren es die Eisbären. Laurin Braun fing einen Pass der Gäste ab und marschierte Richtung Adler-Tor, wo er dann zum Schlagschuss ausholte und den Puck ins Tor von Dennis Endras hämmerte – 5:1 (46.).
Mannheim versuchte sich fortan zwar immer wieder in der Offensive, aber die Eisbären verteidigten das sehr souverän und ließen nicht viel zu. Wenn doch etwas durch kam, hatte man hinten ja noch Petri Vehanen im Tor. Nach vorne machten die Hausherren nicht mehr als nötig und dennoch konnten sie noch einmal nachlegen. Vier Minuten vor dem Ende legte Darin Olver per klasse Schlagschuss das 6:1 nach und machte somit das halbe Dutzend voll (56.).
Rein Tore-technisch war die Partie damit gelaufen, aber Einer wollte noch etwas Aufmerksamkeit bekommen. David Wolf erwies sich mal wieder als schlechter Verlierer und ließ seinem Frust freien Lauf und ging auf Alex Roach los. Für Wolf, der nicht das erste Mal in seiner Karriere austickte, war die Partie anschließend beendet.
Die Eisbären konnten somit in den letzten Minuten noch einmal ihr Powerplay üben und man zog dieses auch gut auf, aber am Abschluss muss man noch arbeiten. Am Ende blieb es beim hochverdienten 6:1-Sieg für die Eisbären.

Das war mal eine dicke Ansage der Eisbären, die Mannheim mit einer Packung wieder zurück in die Kurpfalz schickten. Und es war die richtige Antwort auf die schlechte Leistung vom Sonntag. Der schlechtesten Leistung der diesjährigen Playoffs folgte also die beste Leistung. Und die Eisbären haben gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Im zweiten Heimspiel der zweite Kantersieg, während Mannheim bei seinen beiden Heimspielen immer bis zum Schluss um den Sieg kämpfen musste. Bisher sind die Eisbären in dieser Serie die bessere Mannschaft und umso mehr tut die bittere Niederlage aus Spiel Eins noch weh. Denn so würde man jetzt mit 3:1 vorne liegen. Aber wenn die Eisbären die Euphorie und die Spielfreude von heute mit in Spiel Fünf nach Mannheim nehmen, dann ist dort der benötigte Auswärtssieg drin. Wenn man in Mannheim in Führung gehen kann, wird der Druck für die Adler größer und dass sie ihre Nerven nicht im Griff haben, hat David Wolf heute eindrucksvoll bewiesen. Der Druck liegt jetzt bei Mannheim, denn bei einer Niederlage am Freitag droht am Sonntag in der Hauptstadt das Aus. Und die heutige Niederlage sitzt sicherlich sehr tief bei der Mannschaft von Sean Simpson.

Vor Spiel Vier: Eisbären wollen die Serie gegen Mannheim wieder ausgleichen

Morgen Abend geht die Viertelfinalserie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim in die vierte Runde (Bully: 19:30 Uhr/Mercedes-Benz Arena). Nach dem knappen aber verdienten 3:2-Sieg vom Sonntagnachmittag liegen die Kurpfälzer in der Serie mit 2:1 vorne, doch die Eisbären wollen in eigener Arena den Ausgleich schaffen. Und die Vorzeichen stehen dafür auch ganz gut, wenn es nach der Statistik geht. Beide Mannschaften treffen zum achten Mal in dieser Saison aufeinander, bisher gewann immer das Heimteam – Mannheim viermal, Berlin dreimal.

Trotz des 1:2-Rückstandes gegen den Erzrivalen ist die Vorfreude beim Eisbären-Team groß, wie Stürmer Marcel Noebels sagt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 14.03.2017):

Wir freuen uns auf das morgige Heimspiel und wollen die Serie ausgleichen.

Wenn die Eisbären an die gezeigten Leistungen aus den ersten beiden Spielen anknüpfen können, ist der Serien-Ausgleich definitiv drin. Denn da begegnete man den Mannheimern nicht nur auf Augenhöhe, nein, man war ihnen teilweise sogar überlegen. Knüpft man jedoch an die Leistung von Spiel Drei an, wird es schwer mit dem 2:2 in der Serie.

Chefcoach Uwe Krupp zur morgigen vierten Partie gegen die Adler:

Mannheim hat eine gute Mannschaft, das haben sie im bisherigen Saisonverlauf gezeigt, trotzdem werden wir morgen alles in die Waagschale werfen und dagegenhalten.

Die Eisbären werden wieder eine Top-Leistung abrufen müssen, halt so, wie in den ersten beiden Duellen. Defensiv sehr kompakt stehen und vorne die Chancen eiskalt nutzen. Zudem über mindestens 60 Minuten hoch konzentriert zu Werke gehen und vor allem diszipliniert spielen und von der Strafbank fern bleiben. Dann kann man Mannheim schlagen und die als Best-of-Seven gestartete Serie zu einer Best-of-Three-Serie machen.

Mit welchem Kader die Eisbären morgen in die Partie gehen werden, ist noch nicht bekannt, wird sich erst im Laufe des morgigen Tages entscheiden. Definitiv ausfallen wird Sven Ziegler. Ein Einsatz von Alex Roach und Spencer Machacek ist derzeit fraglich.

Nicht nur die Mannschaft muss morgen Abend alles auf dem Eis geben, auch wir Fans sind gefordert. Die gesamte Arena muss morgen ab 19:30 Uhr beben und einem Hexenkessel gleichen. Die Stimmung am Freitag verhalf der stark spielenden Mannschaft zum ersten Sieg der Serie. Gemeinsam können wir es auch morgen Abend wieder schaffen. Aber dafür muss morgen die gesamte Arena (sowohl die Fankurve als auch die Sitzplätze) das Team nach allen Kräften unterstützen. Damit das morgige Heimspiel nicht das letzte der Saison 2016/2017 wird. Denn bei einer Niederlage nimmt Mannheim den Matchpuck mit in die SAP-Arena.

2:3 in Spiel Drei: Verdiente Niederlage für offensivschwache Eisbären bei aggressiven Mannheimern

Die Eisbären Berlin haben Spiel Drei der Viertelfinalserie bei den Adler Mannheim verloren. Vor 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena unterlagen unsere Jungs verdient mit 2:3 (1:2,0:1,1:0). Damit übernahmen die Kurpfälzer wieder die Führung in der Serie gegen die Eisbären, die damit am Mittwoch auf eigenem Eis schon ein wenig unter Druck stehen.

Die Eisbären heute ohne Alex Roach, Spencer Machacek, Barry Tallackson und Sven Ziegler. Dafür rückte Kyle Wilson in den Kader. Petri Vehanen hütete das Berliner Tor.

Die Hausherren starteten sehr engagiert und setzten die Eisbären früh unter Druck. Luke Adam hatte nach nur 16 Sekunden die erste gefährliche Szene für Mannheim. Die Adler stellten die Eisbären mit ihrem aggressiven Forechecking vor einige Probleme. Die erste richtige Chance hatte Mannheim nach drei Minuten, als Brent Raedeke per Direktabnahme aus dem Slot die Führung nur knapp verpasste.
Drei Minuten später machte es Raedeke dann jedoch besser. Christoph Ullmann mit einem klasse Zuspiel auf Raedeke, welcher auf der linken Seite lauerte und Petri Vehanen überwand – 1:0 (6.).
Zwei Minuten später Mannheim mit der Chance, in Überzahl das nächste Tor zu erzielen. Das Powerplay war auch sehr stark, aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos. Aber der Mannheimer Druck war schon immens, nach zwölf Minuten zeigte die Statistik 15:1-Schüsse für Mannheim an.

(Foto: Niklas/eisbaerlin.de)

Aber meistens ist Statistik auch nur Schall und Rauch, das dachte sich jedenfalls Louis-Marc Aubry, der die Mannheimer Verteidiger wie Slalom-Stangen stehen ließ und Dennis Endras zur Krönung die Scheibe auch noch durch die Schoner schob – 1:1 (12.). Das nennt man dann wohl Effektivität, wenn der zweite Schuss im Spiel bereits sitzt. Dass der Ausgleich aber nicht verdient war, darüber brauchen wir nicht reden. Ein glücklicher Zwischenstand für die Eisbären.
Danach war es eine ausgeglichene Partie, in der es hin und her ging, jedoch ohne die richtig großen Torchancen. Die hatte Mannheim dann erst wieder zum Ende des Auftaktdrittels, als man ein 4-gegen-3-Powerplay hatte. Carlo Colaiacovo mit einem Zucker-Pass auf Chad Kolarik, welcher viel Platz und Zeit hatte, diesen auch nutzte und die Adler erneut in Führung schoss – 2:1 (19.).
Angesichts von 20:4-Schüssen für die Kurpfälzer war die Führung hochverdient für Mannheim nach 20 Minuten, aus Eisbären-Sicht fast schon schmeichelhaft.

Das sollte sich auch in Drittel Zwei nicht wirklich ändern. Wieder waren es die Mannheimer, die aktiver zu Beginn waren. Die Eisbären waren zwar bemüht, aber es fehlte ihnen an den nötigen Ideen, die kompakte Adler-Defensive zu knacken. Das war einfach zu wenig, was von unseren Jungs da nach vorne kam.
Charles Linglet probierte es dann mal in der 25. Spielminute, schoss jedoch knapp über das Tor. Direkt im Gegenzug umkurvte Mathieu Carle das Berline Tor, zog vor das Tor und traf dann nur die Latte. Glück für die Berliner.
Acht Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, da jubelten die Heim-Fans ein drittes Mal an diesem Nachmittag. Wenn ein Stürmer in der Defensive versucht, auszuhelfen, kann das meistens nur nach hinten los gehen. Darin Olver wollte einen Pass im Slot abfangen, schaffte das jedoch nicht wirklich und so kam der Puck zu Luke Adam, welcher die Chance eiskalt ausnutzte – 3:1 (28.).
Auch fortan die Mannheimer mit den besseren Chancen. Daniel Sparre mit dem Versuch aus dem Slot, doch Petri Vehanen war zur Stelle. Sinan Akdag probierte es von Linksaußen, erneut war der finnische Goalie zur Stelle. Bei den Eisbären probierte es mal Nick Petersen, aber auch er scheiterte am Goalie des Gegners.
Mannheim hatte dann vier Minuten vor der zweiten Pause noch einmal ein Powerplay, in dem jedoch die Eisbären die größte Chance hatte. Kyle Wilson fuhr alleine auf Dennis Endras zu, traf jedoch nur den Pfosten. Pech für die Eisbären, Glück für Mannheim.
Die Hausherren dann noch einmal mit einer Drangphase zum Ende hin, aber es blieb beim 3:1 für die Adler nach 40 Minuten, was angesichts von 35:9-Torschüssen mehr als verdient war.

(Foto: Niklas/eisbaerlin.de)

Mannheim konzentrierte sich im letzten Drittel vor allem auf die Defensive, lauerte nach vorne eigentlich nur auf Konter, um die Partie endgültig zu entscheiden. Die Eisbären rannten zwar immer wieder an und man konnte ihnen das Bemühen auch nicht absprechen, aber sie fanden kein wirkliches Mittel gegen Mannheims-Abwehrbollwerk. Es mangelnde an Ideen, um da mal einen Weg durch zu finden. Es musste dann schon eine Einzelaktion her, um mal gefährlich zum Abschluss zu kommen. Daniel Fischbuch setzte sich klasse durch, fand jedoch in Dennis Endras seinen Meister. Ebenso Nick Petersen, der eine richtig gute Chance hatte, aber diese nicht nutzen konnte.
In den letzten zehn Minuten machten die Eisbären mehr und mehr hinten auf, schließlich mussten zwei Tore aufgeholt werden. Und sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte man tatsächlich verkürzen. Florian Busch setzte vor dem Tor mehrmals nach, erkämpfte sich somit die Scheibe und brachte sie im Adler-Tor unter. Ein Tor des unbändigen Willens der Nummer 26, das Tor wollte er unbedingt erzielen und er schaffte es auch – 3:2 (54.).
Mannheim fortan vor allem bei Kontern gefährlich. Brent Raedeke scheiterte bei einem 2-auf-1-Angriff an Petri Vehanen, Thomas Larkin schoss knapp am Berliner Tor vorbei.
90 Sekunden vor dem Ende nahm Uwe Krupp Petri Vehanen zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, man wollte nun mit aller Macht den Ausgleich erzielen. Dabei verlor man jedoch den Überblick und stand plötzlich mit sechs Spielern auf dem Eis. Hatten wir diese Saison ja noch nicht so oft… Eine selten dämliche Strafe zum ungünstigsten Zeitpunkt nahm den Eisbären somit die Chance, hier vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen. Dass dieser jedoch nicht verdient gewesen wäre, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Das fünfte Playoff-Spiel der Eisbären in dieser Saison war ihr bisher schlechtestes. Im ersten Drittel eigentlich nicht den Hauch einer Chance und trotzdem nur mit einem Tor zurück. Im Mitteldrittel weiterhin zu harmlos in der Offensive. Und im letzten Drittel wollte man es, je näher das Spielende kam, mit der Brechstange versuchen, was nur in den seltensten Fällen was nützt. Das einzig gute am Spiel war eigentlich das Ergebnis, welches bis zum Schluss knapp war und den Eisbären somit die Chance auf den Sieg gab. Nun muss man diese Partie schnellstmöglich abhaken und sich auf Mittwoch konzentrieren, wenn es mit Spiel 4 weitergeht. Da sollte man am Besten so wie Freitag spielen und nicht wie heute. Denn wenn man so wie heute spielt, holt sich Mannheim den Matchpuck.

Playoff-Stand:

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 2:1 (4:3 n.V./3:6/3:2)

André Rankel: „Wir sind wirklich zufrieden mit der Leistung heute“

Daniel Fischbuch (Stürmer Eisbären Berlin/erzielte das Game-Winning-Goal gegen Mannheim):

Am Anfang ist das blöd gelaufen, dass die da schnell das 1:0 gemacht haben. Aber wir haben ziemlich schnell den Anschluss gefunden und wieder ausgeglichen. Es war ein richtiges Playoff-Spiel, wo es rauf und runter ging. Es ist sehr schön, dass wir das Spiel zu Hause vor den eigenen Fans gewinnen konnten.

Darin Olver (Stürmer Eisbären Berlin/Doppelpack gegen Mannheim):

Nach dieser sehr unglücklichen Niederlagen in Mannheim war es klar, dass wir die richtige Antwort beim ersten Heimspiel geben mussten. Eine sehr gute Leistung von der Mannschaft heute. Das Powerplay sah sehr gut aus, aber leider haben wir da kein Tor geschossen. Wir müssen in Spiel Drei genau so spielen, wie wir es heute getan haben.

André Rankel (Kapitän Eisbären Berlin):

Wir haben heute ein wirklich gutes Spiel gemacht und das stimmt uns wirklich optimistisch. Das erste Spiel in Mannheim war schon sehr gut und heute Abend war es wieder ein gutes Spiel über 60 Minuten und so müssen wir weiter spielen. Die ersten 5 Minuten waren wir nicht richtig im Spiel. Danach haben wir wieder das Spiel übernommen und haben die Kontrolle gewonnen. Wir haben Mannheim unter Druck gesetzt und hätten im 2. Drittel das Ding schon entscheiden müssen, aber alles in allem haben wir ein gutes Spiel gemacht, sind immer dran geblieben, haben aggressiv vorgecheckt, schnell die Scheibe aus unseren Drittel gebracht und haben die Kleinigkeiten richtig gemacht. Wir sind wirklich zufrieden mit der Leistung heute.

6:3 in Spiel Zwei: Darin Olver und Julian Talbot führen die Eisbären zum ersten Sieg im Playoff-Viertelfinale gegen Mannheim

Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin haben die richtige Antwort auf die bittere 3:4-Niederlage n.V. aus Spiel Eins gegeben. Im zweiten Spiel der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim gewannen die Berliner verdient mit 6:3 (2:2,1:1,3:0) in der Mercedes-Benz Arena. Endlich konnte man seine Überlegenheit in Tore ummünzen und seine Torchancen zudem eiskalt verwerten. Somit ist aus einer Best-of-Seven-Serie eine Best-of-Five-Serie geworden.

Chefcoach Uwe Krupp musste heute auf Alex Roach, Kyle Wilson, Barry Tallackson und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

Die Kurpfälzer erwischten einen perfekten Start und lagen bereits nach 57 Sekunden mit 1:0 in Führung. Chad Kolarik bediente Luke Adam und der überwand Petri Vehanen mit der ersten Chance des Spiels.
Die Gäste machten auch danach weiterhin viel Druck auf das Berliner Tor, fanden hier deutlich besser ins Spiel als die Eisbären. Die hatten enorme Probleme, zu ihrem Spiel zu finden. Was sich aber mit zunehmender Spieldauer ändern sollte. So allmählich fanden auch die Hauptstädter in dieses zweite Viertelfinale und kamen auch zu Torchancen.

Darin Olver, der hier Adler-Goalie Drew MacIntyre die Sicht nimmt, war mit zwei Toren einer der Matchwinner am heutigen Abend. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und in der 14. Spielminute brachten die Hausherren die Arena erstmals zum Beben. Nick Petersen fing einen Adler-Aufbaupass ab, setzte sich klasse durch und sah Darin Olver am langen Pfosten stehend, der im ersten Versuch noch scheiterte aber im zweiten Drew MacIntyre überwinden konnte – 1:1.
Aber die Kurpfälzer keinesfalls geschockt vom Ausgleich, im Gegenteil, die Mannheimer legten drei Minuten später wieder vor. Andrew Joudrey mit dem Schuss, Petri Vehanen parierte zwar, aber die Scheibe fiel genau vor die Kelle von Ronny Arendt, welcher keine großen Probleme hatte, den Puck im leeren Tor zu versenken – 1:2 (17.).
Aber auch die Eisbären wirkten nicht beeindruckt vom erneuten Rückstand und schlugen nur 65 Sekunden später zurück. Charles Linglet mit einem klasse Lauf über die ganze Eisfläche und dem Auge für den mitgelaufenen Nick Petersen, welcher den Pass von Linglet am langen Pfosten veredeln konnte – 2:2 (18.).
Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die erste Drittelpause. Einiges los im zweiten Duell zwischen den beiden Erzrivalen.

Ins zweite Drittel fanden nun die Hausherren besser. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Adler-Tor zu. Auch ein Powerplay hatten die Berliner in der Anfangsphase der zweiten 20 Minuten, aber nein, der Puck wollte einfach nicht ins Tor. Aber als die Kurpfälzer wieder komplett waren, zappelte die Scheibe dann doch im Tor der Gäste. Charles Linglet setzte diesmal Darin Olver in Szene und der brachte die Eisbären erstmals an diesem Abend in Führung – 3:2, der zweite Treffer der Nummer 40 der Eisbären (26.).
Die Eisbären danach mit einer guten Defensive, ließen nicht viel von den Gästen zu. Auch ein Unterzahlspiel überstand man schadlos, weil das Penaltykilling sehr gut funktionierte. Aber auch hier war es wie beim Tor der Eisbären in diesem Drittel. Das Powerplay konnte Mannheim nicht nutzen, nur Sekunden später glichen sie trotzdem aus. Die Mannheimer fingen einen Aufbaupass ab, Chad Kolarik zog ab, traf aber nur das Aluminium und von dort sprang die Scheibe direkt auf die Kelle von Mathias Plachta, welcher sich diese Chance natürlich nicht nehmen ließ und zum fünften Mal im Viertelfinale gegen Berlin traf – 3:3 (38.).
Eigentlich unverständlich, warum es nach 40 Minuten unentschieden stand. Hatten die Eisbären doch ein gutes Drittel gespielt und sich auch Chancen erarbeitet, diese aber bis auf eine nicht nutzen können. Und so nutzte Mannheim einen Fehler im Aufbauspiel zum Ausgleich, wenn gleich man natürlich auch hier wieder vom Scheibenglück reden musste, denn der Puck fiel von der Latte direkt auf den Schläger von Plachta.

Die Eisbären in der Powerplay-Formation. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel ging es zu Beginn dann hin und her, beide suchten immer wieder den Weg vor das Tor, aber beide auch darauf bedacht, nicht den einen, entscheidenden Fehler zu machen. Denn es war schon klar, dass das Team die Partie wohl gewinnen würde, welches hier das nächste Tor erzielen würde. Und das erzielten die Gastgeber.
Florian Busch legte die Scheibe klasse zurück zu Daniel Fischbuch, welcher Maß nahm und das Spielgerät ins Tor der Adler zimmerte – 4:3 (49.).
Mannheim versuchte es nun natürlich mit wütenden Angriffen, aber immer wieder bissen sie sich die Zähne an der starken Defensive der Eisbären aus. Die Eisbären-Spieler verteidigten ihr Tor mit allem, was sie hatten, sie blockten die Schüsse, sie machten immer wieder die Schusswege zu. Und wenn doch was durchkam, war ja immer noch die finnische Wand zur Stelle. Und nach vorne versuchte man mit Kontern das Spiel zu entscheiden.
Und die Entscheidung gelang 99 Sekunden vor der Schlusssirene. Julian Talbot kam an den Puck und netzte ihn zum vorentscheidenden 5:3 ein (59.).
Mannheim in der Folgezeit noch mit einer Auszeit und zudem mit sechs Feldspielern, was Julian Talbot jedoch exakt eine Minute nach seinem Tor zum 5:3 zum zweiten Treffer an diesem Abend ausnutzen konnte – 6:3 (60.). Der Schlusspunkt unter einer starken Partie der Hausherren, welche am Ende verdient als Sieger das Eis verließen.

Die Eisbären sind wieder da und haben verdientermaßen ausgeglichen. Aber zu Beginn sah es erst einmal gar nicht danach aus, als ob das klappen würde. Denn der frühe Rückstand war natürlich ein Nackenschlag für die Hausherren und auch danach hatte man große Probleme, ins Spiel zu finden. Aber man biss sich rein und wurde immer stärker und erarbeitete sich richtig gute Chance, wovon man heute zum Glück auch einige nutzen konnte. Man ging mit den Rückschlägen heute immer richtig um und hatte immer die passende Antwort parat. Man verlor auch nicht die Ruhe nach dem unglücklichen 3:3, als es zu Beginn des letzten Drittels hin und her ging. Das 4:3 brachte die Eisbären dann auf die Siegerstraße und das 5:3 war letztendlich das entscheidende Tor am heutigen Abend.

Playoff-Stand:

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 1:1 (4:3 n.V./3:6)

Nach dem 3,5 Sekunden-Schock: Können die Eisbären auf eigenem Eis zurück schlagen?

Sie waren so nah dran am Dienstagabend, doch am Ende standen die Eisbären Berlin mit leeren Händen da und liegen vor dem zweiten Playoff-Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim morgen Abend mit 0:1 in der Serie hinten. 3,5 Sekunden fehlten den Hauptstädtern zum Auswärts-Coup. Die Enttäuschung bei Mannschaft und Fans war natürlich groß, aber nun sollte diese Enttäuschung aus den Köpfen heraus sein. Denn morgen Abend bietet sich den Eisbären die Chance zum Ausgleich in der Serie. Und der ist definitiv drin.

Zum einen, weil man die letzten fünf Heimspiele in der Arena am Ostbahnhof gewonnen hat. Zum anderen, weil man in Spiel Eins über weite Strecken die bessere Mannschaft war und den Sieg eigentlich verdient hätte. Aber am Ende zählt eben nur das Ergebnis und das sprach nach 60:20 Minuten für die Kurpfälzer. Was vor allem an der schlechten Chancenverwertung der Eisbären lag aber auch am miserablen Powerplay. Nur einen Treffer konnte man erzielen, dabei hatte man weitaus mehr Chancen in Überzahl. Aber dieses Problem zieht sich schon durch die ganze Saison.

Im Grunde müssen unsere Jungs morgen genauso spielen wie in Mannheim, halt nur mit einer besseren Chancenverwertung und einem besseren Powerplay. Denn diese Mannheimer sind definitiv schlagbar, die Adler verbreiteten keine Angst und Schrecken in Spiel Eins. Eher hatten sie mit den überraschend bärenstarken Eisbären so ihre Probleme. Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld des zweiten Viertelfinalspiels gegen Mannheim wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 09.03.2017):

Wir haben gut trainiert. Ohne Beiträge von der gesamten Mannschaft gewinnt man keine Spiele, das ist in der Hauptrunde so und auch in den Playoffs. Wir haben eine ausgeglichene Mannschaft mit vier Reihen und wenn alle auf dem Eis stehen, können wir mindestens mitspielen.

Mit welchem Personal die Berliner letztendlich ins zweite Spiel der Serie gehen werden, steht noch nicht fest, entscheidet sich erst morgen. Definitiv ausfallen wird Sven Ziegler. Ein Einsatz von Alex Roach ist derzeit fraglich. Daniel Fischbuch, der am Dienstag nach einem Zusammenprall verletzt vom Eis fuhr, trainierte heute wieder mit, ebenso Constantin Braun. Aber wie der Kader nun endgültig aussehen wird und welche/welcher Importspieler das Spiel dann von der Tribüne aus beobachten muss, entscheidet sich erst kurzfristig.

Beide Mannschaften treffen morgen Abend zum sechsten Mal in dieser Saison aufeinander. Bisher gewann jede Mannschaft ihre Heimspiele. Berlin seine zwei, Mannheim seine drei. Diese Serie darf gerne so weitergehen.

Los geht es morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Telekom Eishockey überträgt wie immer live. Auch Sport 1 überträgt im Free-TV diese Partie live.

3,5 Sekunden fehlen zum Auftaktsieg: Matthias Plachta schießt Mannheim mit vier Toren im Alleingang zum Sieg

Ist das bitter. 3,5 Sekunden haben am Ende gefehlt, um den so dringend benötigten Auswärtssieg einzufahren. Am Ende stehen die Eisbären Berlin mit hängenden Köpfen da, denn Spiel Eins der Viertelfinalserie bei den Adler Mannheim wurde am Dienstagabend mit 3:4 (1:0,0:2,2:1/0:1) n.V. verloren. Und der Sieg wäre auch noch verdient gewesen, boten die Eisbären doch eine sehr starke Partie und hatten Mannheim bereits am Abgrund. Bis Matthias Plachta kam.

Chefcoach Uwe Krupp musste auf Sven Ziegler, Kyle Wilson, Barry Tallackson, Constantin Braun und Alex Roach verzichten. Im Tor stand Petri Vehanen.

Und die Eisbären legten hier wie die Feuerwehr los. Die Eisbären sofort mit viel Zug zum Tor und guten Chancen. Nach 66 Sekunden zappelte die Scheibe dann auch erstmals im Tor. Jamie MacQueen fällt vor dem Tor noch aufs Eis, steht auf, nimmt sich den Puck und schießt ihn ins Tor – 1:0 (2.). Das vierte Tor des neuen Playoff-Monsters.
Beide Mannschaften gingen von Beginn an hier hohes Tempo, es ging rauf und runter und die Eisbären überraschten mit einem sehr starken Beginn.
Danach die Eisbären mit zwei Überzahlspielen in Folge und damit der großen Chance, die Führung auszubauen. Man hatte auch gute Chancen, vor allem Nick Petersen, der nur den Pfosten traf, aber man konnte die numerische Überlegenheit nicht ausnutzen.
Aber auch Mannheim fortan mit einem Powerplay, in dem Ryan MacMurchy nur die Latte traf und so den Ausgleich verpasste. In der Folgezeit die Eisbären mit 2-auf-1-Kontern, wo Louis-Marc Aubry an Dennis Endras scheiterte und Darin Olver nur den Pfosten traf.
In der Schlussphase die Kurpfälzer für 49 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, davon 25 Sekunden noch in Drittel Eins. Aber die Eisbären retteten sich in die erste Drittelpause.

Auch die restlichen Sekunden der doppelten Unterzahl und auch der anschließenden einfachen Unterzahl überstanden die Eisbären schadlos.
Im Mitteldrittel war das Tempo dann nicht mehr so hoch, beide Mannschaften versuchten sich nun vermehrt auf die Defensive zu konzentrieren. Die Eisbären dann mal mit einer guten Chance durch Aubry, nach der sich Florian Busch eine Strafzeit einhandelte. Dieses folgende Powerplay dauerte nur ganze sieben Sekunden. Daniel Richmond mit dem Querpass und Matthias Plachta mit der Direktabnahme ins Tor – 1:1 (25.).
Zwei Minuten später jubelten die Eisbären. Was war passiert? Bruno Gervais traf nur die Latte, die Scheibe flog im hohen Bogen zurück ins Spiel, die Adler-Verteidiger wussten für einen Moment nicht, wo die Scheibe ist. Aber Spencer Machacek, der den Puck sah und in Baseball-Manier ins Tor bugsierte. Leider war der Schläger dabei aber wohl zu hoch, weshalb der Treffer leider nicht gegeben wurde. Schwierige Entscheidung.
Die Eisbären fortan aktiver, mit mehr Aktionen in der Offensive. Mannheim tat sich schwer, wurde erst in den letzten sechs, sieben Minuten des Mitteldrittels wieder aktiver. Und auf einmal erspielten sich die Hausherren hier richtig gute Chancen. Brent Raedeke, Aron Johnson und Marcus Kink verpassten mehrfach das 2:1. Das fiel dann aber letztendlich doch noch und es hatte sich auch angedeutet. Luke Adam legte für Matthias Plachta auf, der hatte das halbleere Tor vor sich und brachte die Scheibe im Berliner Gehäuse unter – 1:2 (37.).
So nahmen die Kurpfälzer eine knappe Führung mit in die Pause.

Mannheim kam druckvoll aus der Kabine und wollte hier schnell das 3:1 nachlegen. Die Eisbären konnten sich nur mit unerlaubten Weitschüssen in den ersten drei Minuten befreien. Aber als man ein doppeltes Powerplay hatte, konnte man plötzlich ausgleichen. Nick Petersen mit dem Pass von hinter dem Tor vor das Tor, wo Charles Linglet die kleine Lücke am kurzen Pfosten sah und dahin durch traf – 2:2 (44.).
Die Eisbären waren nach dem Ausgleichstreffer nun wieder besser drin im Spiel und hatten auch ihre Chancen. So scheiterte z.B. Nick Petersen nach einer klasse Aktion an Dennis Endras, auch André Rankel vergab eine gute Chance.
Nach einem Fehler in der Defensive hätte man beinahe aber erneut zurück gelegen. Brent Raedeke und Christoph Ullmann konnten den Patzer jedoch nicht ausnutzen.
Auf der einen Seite verpasste Mannheim das 3:2, auf der anderen Seite machten es dagegen die Eisbären. 3-auf-2-Angriff, Jamie MacQueen mit dem Querpass vors Tor, wo ein Mannheimer Spieler zwar die Kelle noch ran bekam, aber Julian Talbot war zur Stelle und netzte ein – 3:2 (51.).
Mannheim rannte fortan nochmal an, wollte das Spiel auf keinen Fall verlieren. Aber selbst beste Chancen konnten sie nicht nutzen. Matthias Plachta scheiterte freistehend vor Petri Vehanen. Brent Raedeke brachte die Scheibe im offenen Tor nicht unter und Dennis Reul scheiterte zwei Minuten vor dem Ende am finnischen Goalie.
63 Sekunden vor dem Ende nahm Mannheim Dennis Endras vom Eis und 39 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Mannheim drückte nun gehörig und die Eisbären mussten richtig hart in der eigenen Defensive arbeiten. Was sie auch taten, aber 3,5 Sekunden vor dem Ende fand Mannheim die Lücke, Matthias Plachta bekam die Scheibe im Slot zugespielt und versenkte sie anschließend zum viel umjubelten 3:3-Ausgleich (60.). Unfassbar, so kurz vor dem Ende wurde den Eisbären der Sieg noch aus der Hand gerissen. Aber da stimmte die Zuordnung auch nicht wirklich. Es ging also mal wieder in die Verlängerung.

Welche diesmal jedoch nur ganze 20 Sekunden dauern sollte. Und wer sollte diese beenden, wenn nicht Matthias Plachta. Der deutsche Nationalstürmer hatte den Abend der Abende erwischt und versenkte die Scheibe zum vierten Mal im Tor von Petri Vehanen und machte so Mannheims ersten Sieg in dieser Serie perfekt.

Eine enorm bittere Niederlage für die Eisbären, die eigentlich ein so starkes Auswärtsspiel gezeigt haben. Vor allem im ersten und letzten Drittel war man die bessere Mannschaft. Aber man konnte seine vielen Chancen halt nicht nutzen und in Überzahl, was man sehr oft spielen durfte, traf man nur einmal und das bei zwei Mann mehr auf dem Eis. Am Ende haben eben Kleinigkeiten die Partie entschieden. Wenn die Scheibe 3,5 Sekunden vor dem Ende nicht so genau auf den Schläger von Plachte gespielt wird sondern nur einen Tick verspringt, reden wir hier von einem Traumstart. So aber von einem äußerst bitteren Start. Aber noch ist in dieser Serie rein gar nichts verloren. Die Eisbären haben gezeigt, dass sie definitiv auf Augenhöhe mit Mannheim agieren können, die meiste Zeit sogar die bessere Mannschaft waren. Und dennoch ist ein klein wenig Wehmut dabei, denn wer weiß, ob die Eisbären noch einmal so nah an den so dringend benötigten Auswärtssieg heran kommen wie heute Abend.

Playoff-Stand:

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 1:0 (4:3 n.V.)

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin: Vorschau auf den DEL-Klassiker im Playoff-Viertelfinale

Wer hätte das noch Anfang des Jahres gedacht? Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Viertelfinale und treffen da auf den großen Erzrivalen Adler Mannheim. Mit insgesamt vier Siegen in Folge sicherte man sich letztendlich noch den Platz unter den besten acht Teams der Liga. Und da kommt es nun also zum DEL-Klassiker, zum Duell, welches so viel Brisanz beinhaltet und welches schon so viele Geschichten geschrieben haben. Wir blicken voraus auf das Duell der Rivalen.

In der Hauptrunde der Saison 2016/2017 gewannen beide Mannschaften jeweils ihre Heimspiele. Mannheim mit 3:1 und 4:3 n.P., die Eisbären mit 4:3 und 3:2 n.V. Da die Adler mit Heimrecht in diese Serie starten, natürlich ein Vorteil für die Kurpfälzer.
Vorteil Mannheim.

Beide Mannschaften treffen sich nicht zum ersten Mal in den Playoffs. Die Viertelfinalserie zwischen diesen beiden Teams wird schon das siebte Playoff-Duell der beiden Mannschaften. Und die Bilanz ist ausgeglichen. Beide gewannen je drei Playoff-Serien. Zunächst waren es die Adler, die in den Playoffs stets die Oberhand gegen die Eisbären behielten. 1997/1998 traf man sich im Finale, wo sich Mannheim mit 3:1-Siegen (0:2,2:4,8:7,1:4) durchsetzen konnte. Ein Jahr später stand man sich bereits im Halbfinale gegenüber, wieder mit dem selben Ausgang – 3:1 für Mannheim (2:4,0:6,2:1 n.V.,3:9). Im Viertelfinale der Saison 2001/2002 gewannen die Kurpfälzer dann zum dritten Mal eine Playoff-Serie gegen den Hauptstadtclub – erneut mit 3:1-Siegen (3:2 n.V.,2:3,3:4 n.P.,1:3).
Ab der Saison 2004/2005 folgte dann aber die Wende. Im Finale gelang den Eisbären ein „Sweep“ gegen Mannheim (5:3,4:0,4:1). Im Halbfinale 2008/2009 setzte man sich mit 3:1-Siegen (4:0,1:6,4:0,6:4) durch. Und beim bisher letzten Aufeinandertreffen in den Playoffs gewannen die Eisbären die Finalserie der Saison 2011/2012 mit 3:2-Siegen (2:0,1:4,1:2,6:5 n.V.,3:1).
Ausgeglichen.

Dennis Endras ist die Nummer Eins der Adler. 40 Spiele absolvierte der deutsche Nationalgoalie diese Saison, hatte dabei einen Gegentorschnitt von 2,36 und wehrte 90,30 Prozent aller Schüsse ab. Zwei Shutouts feierte Endras. Sein Verteter während der Verletzungspause Drew MacIntyre kam auf sieben Spiele, einen Gegentorschnitt von 2,26 und eine Abwehrquote von 91,88 Prozent.
Petri Vehanen ist der Stammkeeper der Hauptstädter. Seine Fangquote lag in der Hauptrunde bei 91,83 Prozent. Sein Gegentorschnitt betrug 2,47. Vehanen feierte drei Shutouts. In den Pre-Playoffs bewies der finnische Torhüter mal wieder seine Extraklasse, hatte in den beiden Spielen einen Gegentorschnitt von 1,1 und wehrte sensationelle 96,77 Prozent aller Schüsse ab.
Im Vergleich der Torhüter schätze ich Petri Vehanen stärker ein als Dennis Endras, wenn gleich beides klasse Torhüter sind.
Vorteil Eisbären.

Bei den Mannheimern haben gleich vier Verteidiger mehr als 20 Scorerpunkte geholt. Daniel Richmond (5 Tore/23 Vorlagen), Carlo Colaiacovo (8/16), Sinan Akdag (5/17) und Mathieu Carle (4/18). Vor allem auf diese vier Defender müssen die Eisbären höllisch aufpassen.
Micki DuPont war der überragende Verteidiger der Eisbären mit 9 Toren und 20 Vorlagen. Zum Glück kehrte er in der ersten Playoff-Runde nach Verletzung zurück in den Kader. Es folgten Frank Hördler (5/10), Constantin Braun (1/11) und Bruno Gervais (4/7). Keine wirklich so guten Werte.
Mannheim verfügt über mehr Gefahr von der blauen Linie, zudem bereiteten die Adler-Verteidiger mehr Treffer vor als die der Eisbären.
Vorteil Mannheim.

Sieben Mannheimer Stürmer haben über zehn Tore erzielt. Mit Abstand der Beste war jedoch Chad Kolarik mit 25 Toren. Gleich vier Spieler der Adler haben mehr als 30 Scorerpunkte gesammelt. Chad Kolarik (25/16), David Wolf (14/23), Luke Adam (15/20) und Brent Raedeke (16/17).
Nick Petersen und Darin Olver waren mit 13 Toren die treffsichersten Stürmer der Eisbären in der Hauptrunde. André Rankel (12), Kyle Wilson (11) und Jamie MacQueen (10) trafen ebenfalls zweistellig. Petersen (22) und Olver (18) gaben zudem auch die meisten Assists auf Berliner Seite, was die beiden zu den beiden besten Scorern im Eisbären-Team macht. In der ersten Playoff-Runde drehte MacQueen dann aber mächtig auf und schoss die Eisbären mit drei Toren im Alleingang ins Viertelfinale.
In der Offensive sehe ich die Mannheimer stärker besetzt als die Eisbären, sie verfügen insgesamt über mehr Gefahr im Angriff als die Berliner.
Vorteil Mannheim.

Mannheim erzielte 183 Tore in der Hauptrunde, die Eisbären nur 125. 135 Gegentore ließen die Adler nur zu, die Eisbären kassierten 148 Gegentore.
Vorteil Mannheim.

Mannheim ist das zweitbeste Heimteam, die Eisbären findet man in der Tabelle auf Platz Sechs. Die Kurpfälzer sind auch das zweitbeste Auswärtsteam der Liga, die Eisbären waren das zweitschlechteste Team auf fremden Eis.
Vorteil Mannheim.

Bei den Special Teams prallen zwei Welten aufeinander. Das beste Powerplay (Mannheim – 24,1 Prozent) gegen das schlechteste Powerplay (Eisbären – 11,4 Prozent) der Hauptrunde. In Unterzahl war Mannheim das fünftbeste Team (83 Prozent), die Eisbären das zweitschlechteste (78,7 Prozent).
Vorteil Mannheim.

Mannheim hat am letzten Hauptrunden-Spieltag eine überraschende Heimpleite gegen Straubing kassiert, gewann davor ab erstarke zwölf Spiele in Folge. Die Eisbären gewannen die letzten vier Spiele in Serie. Eine größere Erfolgsserie gelang den Eisbären in dieser Saison aber noch nicht.
Vorteil Mannheim.

Fazit:
Es ist wohl allen klar, dass die Adler Mannheim als der klare Favorit in die Playoff-Serie gegen die Eisbären Berlin gehen. Zwar lief die Saison für die Mannschaft von Coach Sean Simpson sicher nicht immer fehlerfrei aber gerade zum richtigen Zeitpunkt der Saison sind die Adler in Top-Form, klammert man mal die Niederlage im letzten Hauptrundenspiel gegen Straubing aus. Denn zwölf Siege in Folge, die Mannheim davor feierte, sprechen wohl für sich.
Mannheim ist sowohl in der Defensive als auch in der Offensive stärker besetzt als die Eisbären. Die Adler haben die besseren Special Teams und sie haben das Heimrecht. Es spricht also sehr viel für Mannheimer. Die Eisbären sehe ich lediglich auf der Torhüter-Position im Vorteil, denn Petri Vehanen ist für mich stärker als Dennis Endras.
Auf den finnischen Stammgoalie wird es auch ankommen, wollen die Eisbären in dieser Serie Erfolg haben. Seine Extra-Klasse hat er erst wieder kürzlich beim Marathonspiel in Straubing unter Beweis gestellt. Ein Vehanen in Top-Form gibt den Eibären sicherlich eine Sieg-Chance, aber dazu muss man auch defensiv vor ihm sehr kompakt stehen, so wenig Fehler wie möglich machen, zudem äußerst diszipliniert spielen und vor dem Tor sehr eiskalt agieren. Es muss vielen zusammen kommen, damit die Eisbären Mannheim ausschalten.
Ich persönlich freue mich auf eine sehr spannende und brisante Viertelfinal-Serie zweier Erzrivalen, an deren Ende ich aber – so leid es mir tut – Mannheim als Sieger sehe.

Vier Siege in Folge: Zur richtigen Zeit in Form?

Die Playoffs sind die schönste Zeit des Jahres. Und die Eisbären Berlin sind zu der schönsten Jahreszeit noch immer im Spielbetrieb der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Damit war noch vor Monaten eigentlich nicht zu rechnen. Zu schlecht waren die gezeigten Leistungen, kaum etwas machte Hoffnung darauf, dass die Saison im März noch weitergehen würde. Aber nun stehen die Berliner im Viertelfinale und treffen ab Dienstag auf den Erzrivalen Adler Mannheim.

Weil man sich als Tabellenachter nach der Hauptrunde für die erste Playoff-Runde qualifizierte und diese im vierten Anlauf endlich überstand. In zwei Spielen setzte man sich gegen die Straubing Tigers durch. Dem 3:1 aus Spiel Eins in Berlin folgte das längste Spiel der Vereinsgeschichte am Pulverturm, welches man nach 103:17 Minuten mit 3:2 n.V. für sich entschieden hatte und sich somit sein Viertelfinal-Ticket holte.

Und an jenem Freitagabend um kurz vor Mitternacht war es nicht nur das Ende des Pre-Playoff-Fluch, den die Eisbären besiegten. Ganz nebenbei beendeten sie auch die zwölf Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Eis. Und dann feierte man bereits den vierten Sieg in Folge. So eine Siegesserie hatte es während der gesamten Hauptrunde noch nicht gegeben. Da waren zwei Siege in Serie das höchste der Gefühle. Nun aber eine erste echte Siegesserie zum bestmöglichsten Zeitpunkt.

Wenn gleich wir hier natürlich nicht in Euphorie verfallen wollen angesichts der aktuellen Erfolgsserie. Denn trotz der Siege waren es nicht zu einhundert Prozent Top-Leistungen, die die Eisbären da abgerufen haben. Da waren schon einige Fehlpässe bei, einige Phasen, wo die Konzentration nicht gerade auf der Höhe war (bei großen Vorsprüngen). Aber was die Mannschaft in der letzten Zeit zeigte, war vor allem eins – Moral. Sie haben immer bis zum Ende gekämpft und an sich geglaubt, wollten die Spiele keinesfalls herschenken sondern selbst gewinnen. Das war in dieser Saison nicht oft der Fall, da fiel man nach Gegentoren schon mal auseinander und ergab sich seinem Schicksal. Auch wurden solche engen Spiele, wo die Spiele auf der Kippe standen, meistens verloren.

Doch aktuell ist in der Mannschaft ein Kampfgeist vorhanden, wie man ihn in dieser Saison noch nicht gesehen hat. Kein Spiel würde es besser beschreiben, als das Marathon-Spiel vom Freitag. Auch da war die Mannschaft nicht fehlerfrei aber dennoch zeigten die Spieler über die komplette Spielzeit eine klasse Partie, erspielten sich immer wieder beste Möglichkeiten, welche man leider nicht nutzen konnte. Sonst wäre die Partie schon früher vorbei gewesen. Aber da standen halt auch zwei überragende Goalies im Tor mit Matt Climie und Petri Vehanen. Beide hielten ihre Mannschaft immer wieder im Spiel. Und trotzdem wurden die Eisbären nicht müde, weiterzukämpfen, um diese Serie zu beenden. Und dafür wurden sie am Ende auch belohnt.

Es ist ein neuer Teamgeist in der Mannschaft, jeder kämpft für jeden und nicht für sich allein, was man während der Hauptrunde noch beobachten konnte. Man kämpft geschlossen zusammen für den Erfolg des Teams. Und plötzlich treffen auch Spieler, von denen man dachte, dass wird diese Saison nichts mehr. Jamie MacQueen zum Beispiel, der sich zwischenzeitlich im Hauptrunden-Endspurt auf der Tribüne wieder fand, avancierte in der ersten Playoff-Runde zum Matchwinner mit drei Toren. Oder aber Alex Roach, der in Straubing sein erstes DEL-Tor erzielte.

Ab Dienstag muss man sich nun mit dem großen Erzrivalen Adler Mannheim messen und angesichts der aktuellen Form der Adler (12 Siege aus den letzten 13 Spielen) wird das eine Herkules-Aufgabe für die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp. Man geht als Außenseiter in diese Serie aber man wird wie schon in der Serie gegen Straubing wieder alles geben, zusammen für den Erfolg kämpfen und das bis zur letzten Sekunde. Der neue Teamgeist macht es möglich. Und wer weiß, vielleicht kann man die Siegesserie von vier Siegen in Folge noch ein wenig ausbauen.