Die Eisbären Berlin haben Spiel Drei der Viertelfinalserie bei den Adler Mannheim verloren. Vor 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena unterlagen unsere Jungs verdient mit 2:3 (1:2,0:1,1:0). Damit übernahmen die Kurpfälzer wieder die Führung in der Serie gegen die Eisbären, die damit am Mittwoch auf eigenem Eis schon ein wenig unter Druck stehen.
Die Eisbären heute ohne Alex Roach, Spencer Machacek, Barry Tallackson und Sven Ziegler. Dafür rückte Kyle Wilson in den Kader. Petri Vehanen hütete das Berliner Tor.
Die Hausherren starteten sehr engagiert und setzten die Eisbären früh unter Druck. Luke Adam hatte nach nur 16 Sekunden die erste gefährliche Szene für Mannheim. Die Adler stellten die Eisbären mit ihrem aggressiven Forechecking vor einige Probleme. Die erste richtige Chance hatte Mannheim nach drei Minuten, als Brent Raedeke per Direktabnahme aus dem Slot die Führung nur knapp verpasste.
Drei Minuten später machte es Raedeke dann jedoch besser. Christoph Ullmann mit einem klasse Zuspiel auf Raedeke, welcher auf der linken Seite lauerte und Petri Vehanen überwand – 1:0 (6.).
Zwei Minuten später Mannheim mit der Chance, in Überzahl das nächste Tor zu erzielen. Das Powerplay war auch sehr stark, aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos. Aber der Mannheimer Druck war schon immens, nach zwölf Minuten zeigte die Statistik 15:1-Schüsse für Mannheim an.

(Foto: Niklas/eisbaerlin.de)
Aber meistens ist Statistik auch nur Schall und Rauch, das dachte sich jedenfalls Louis-Marc Aubry, der die Mannheimer Verteidiger wie Slalom-Stangen stehen ließ und Dennis Endras zur Krönung die Scheibe auch noch durch die Schoner schob – 1:1 (12.). Das nennt man dann wohl Effektivität, wenn der zweite Schuss im Spiel bereits sitzt. Dass der Ausgleich aber nicht verdient war, darüber brauchen wir nicht reden. Ein glücklicher Zwischenstand für die Eisbären.
Danach war es eine ausgeglichene Partie, in der es hin und her ging, jedoch ohne die richtig großen Torchancen. Die hatte Mannheim dann erst wieder zum Ende des Auftaktdrittels, als man ein 4-gegen-3-Powerplay hatte. Carlo Colaiacovo mit einem Zucker-Pass auf Chad Kolarik, welcher viel Platz und Zeit hatte, diesen auch nutzte und die Adler erneut in Führung schoss – 2:1 (19.).
Angesichts von 20:4-Schüssen für die Kurpfälzer war die Führung hochverdient für Mannheim nach 20 Minuten, aus Eisbären-Sicht fast schon schmeichelhaft.
Das sollte sich auch in Drittel Zwei nicht wirklich ändern. Wieder waren es die Mannheimer, die aktiver zu Beginn waren. Die Eisbären waren zwar bemüht, aber es fehlte ihnen an den nötigen Ideen, die kompakte Adler-Defensive zu knacken. Das war einfach zu wenig, was von unseren Jungs da nach vorne kam.
Charles Linglet probierte es dann mal in der 25. Spielminute, schoss jedoch knapp über das Tor. Direkt im Gegenzug umkurvte Mathieu Carle das Berline Tor, zog vor das Tor und traf dann nur die Latte. Glück für die Berliner.
Acht Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, da jubelten die Heim-Fans ein drittes Mal an diesem Nachmittag. Wenn ein Stürmer in der Defensive versucht, auszuhelfen, kann das meistens nur nach hinten los gehen. Darin Olver wollte einen Pass im Slot abfangen, schaffte das jedoch nicht wirklich und so kam der Puck zu Luke Adam, welcher die Chance eiskalt ausnutzte – 3:1 (28.).
Auch fortan die Mannheimer mit den besseren Chancen. Daniel Sparre mit dem Versuch aus dem Slot, doch Petri Vehanen war zur Stelle. Sinan Akdag probierte es von Linksaußen, erneut war der finnische Goalie zur Stelle. Bei den Eisbären probierte es mal Nick Petersen, aber auch er scheiterte am Goalie des Gegners.
Mannheim hatte dann vier Minuten vor der zweiten Pause noch einmal ein Powerplay, in dem jedoch die Eisbären die größte Chance hatte. Kyle Wilson fuhr alleine auf Dennis Endras zu, traf jedoch nur den Pfosten. Pech für die Eisbären, Glück für Mannheim.
Die Hausherren dann noch einmal mit einer Drangphase zum Ende hin, aber es blieb beim 3:1 für die Adler nach 40 Minuten, was angesichts von 35:9-Torschüssen mehr als verdient war.

(Foto: Niklas/eisbaerlin.de)
Mannheim konzentrierte sich im letzten Drittel vor allem auf die Defensive, lauerte nach vorne eigentlich nur auf Konter, um die Partie endgültig zu entscheiden. Die Eisbären rannten zwar immer wieder an und man konnte ihnen das Bemühen auch nicht absprechen, aber sie fanden kein wirkliches Mittel gegen Mannheims-Abwehrbollwerk. Es mangelnde an Ideen, um da mal einen Weg durch zu finden. Es musste dann schon eine Einzelaktion her, um mal gefährlich zum Abschluss zu kommen. Daniel Fischbuch setzte sich klasse durch, fand jedoch in Dennis Endras seinen Meister. Ebenso Nick Petersen, der eine richtig gute Chance hatte, aber diese nicht nutzen konnte.
In den letzten zehn Minuten machten die Eisbären mehr und mehr hinten auf, schließlich mussten zwei Tore aufgeholt werden. Und sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte man tatsächlich verkürzen. Florian Busch setzte vor dem Tor mehrmals nach, erkämpfte sich somit die Scheibe und brachte sie im Adler-Tor unter. Ein Tor des unbändigen Willens der Nummer 26, das Tor wollte er unbedingt erzielen und er schaffte es auch – 3:2 (54.).
Mannheim fortan vor allem bei Kontern gefährlich. Brent Raedeke scheiterte bei einem 2-auf-1-Angriff an Petri Vehanen, Thomas Larkin schoss knapp am Berliner Tor vorbei.
90 Sekunden vor dem Ende nahm Uwe Krupp Petri Vehanen zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, man wollte nun mit aller Macht den Ausgleich erzielen. Dabei verlor man jedoch den Überblick und stand plötzlich mit sechs Spielern auf dem Eis. Hatten wir diese Saison ja noch nicht so oft… Eine selten dämliche Strafe zum ungünstigsten Zeitpunkt nahm den Eisbären somit die Chance, hier vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen. Dass dieser jedoch nicht verdient gewesen wäre, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Das fünfte Playoff-Spiel der Eisbären in dieser Saison war ihr bisher schlechtestes. Im ersten Drittel eigentlich nicht den Hauch einer Chance und trotzdem nur mit einem Tor zurück. Im Mitteldrittel weiterhin zu harmlos in der Offensive. Und im letzten Drittel wollte man es, je näher das Spielende kam, mit der Brechstange versuchen, was nur in den seltensten Fällen was nützt. Das einzig gute am Spiel war eigentlich das Ergebnis, welches bis zum Schluss knapp war und den Eisbären somit die Chance auf den Sieg gab. Nun muss man diese Partie schnellstmöglich abhaken und sich auf Mittwoch konzentrieren, wenn es mit Spiel 4 weitergeht. Da sollte man am Besten so wie Freitag spielen und nicht wie heute. Denn wenn man so wie heute spielt, holt sich Mannheim den Matchpuck.
Playoff-Stand:
Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 2:1 (4:3 n.V./3:6/3:2)