Vier Siege in Folge: Zur richtigen Zeit in Form?

Die Playoffs sind die schönste Zeit des Jahres. Und die Eisbären Berlin sind zu der schönsten Jahreszeit noch immer im Spielbetrieb der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Damit war noch vor Monaten eigentlich nicht zu rechnen. Zu schlecht waren die gezeigten Leistungen, kaum etwas machte Hoffnung darauf, dass die Saison im März noch weitergehen würde. Aber nun stehen die Berliner im Viertelfinale und treffen ab Dienstag auf den Erzrivalen Adler Mannheim.

Weil man sich als Tabellenachter nach der Hauptrunde für die erste Playoff-Runde qualifizierte und diese im vierten Anlauf endlich überstand. In zwei Spielen setzte man sich gegen die Straubing Tigers durch. Dem 3:1 aus Spiel Eins in Berlin folgte das längste Spiel der Vereinsgeschichte am Pulverturm, welches man nach 103:17 Minuten mit 3:2 n.V. für sich entschieden hatte und sich somit sein Viertelfinal-Ticket holte.

Und an jenem Freitagabend um kurz vor Mitternacht war es nicht nur das Ende des Pre-Playoff-Fluch, den die Eisbären besiegten. Ganz nebenbei beendeten sie auch die zwölf Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Eis. Und dann feierte man bereits den vierten Sieg in Folge. So eine Siegesserie hatte es während der gesamten Hauptrunde noch nicht gegeben. Da waren zwei Siege in Serie das höchste der Gefühle. Nun aber eine erste echte Siegesserie zum bestmöglichsten Zeitpunkt.

Wenn gleich wir hier natürlich nicht in Euphorie verfallen wollen angesichts der aktuellen Erfolgsserie. Denn trotz der Siege waren es nicht zu einhundert Prozent Top-Leistungen, die die Eisbären da abgerufen haben. Da waren schon einige Fehlpässe bei, einige Phasen, wo die Konzentration nicht gerade auf der Höhe war (bei großen Vorsprüngen). Aber was die Mannschaft in der letzten Zeit zeigte, war vor allem eins – Moral. Sie haben immer bis zum Ende gekämpft und an sich geglaubt, wollten die Spiele keinesfalls herschenken sondern selbst gewinnen. Das war in dieser Saison nicht oft der Fall, da fiel man nach Gegentoren schon mal auseinander und ergab sich seinem Schicksal. Auch wurden solche engen Spiele, wo die Spiele auf der Kippe standen, meistens verloren.

Doch aktuell ist in der Mannschaft ein Kampfgeist vorhanden, wie man ihn in dieser Saison noch nicht gesehen hat. Kein Spiel würde es besser beschreiben, als das Marathon-Spiel vom Freitag. Auch da war die Mannschaft nicht fehlerfrei aber dennoch zeigten die Spieler über die komplette Spielzeit eine klasse Partie, erspielten sich immer wieder beste Möglichkeiten, welche man leider nicht nutzen konnte. Sonst wäre die Partie schon früher vorbei gewesen. Aber da standen halt auch zwei überragende Goalies im Tor mit Matt Climie und Petri Vehanen. Beide hielten ihre Mannschaft immer wieder im Spiel. Und trotzdem wurden die Eisbären nicht müde, weiterzukämpfen, um diese Serie zu beenden. Und dafür wurden sie am Ende auch belohnt.

Es ist ein neuer Teamgeist in der Mannschaft, jeder kämpft für jeden und nicht für sich allein, was man während der Hauptrunde noch beobachten konnte. Man kämpft geschlossen zusammen für den Erfolg des Teams. Und plötzlich treffen auch Spieler, von denen man dachte, dass wird diese Saison nichts mehr. Jamie MacQueen zum Beispiel, der sich zwischenzeitlich im Hauptrunden-Endspurt auf der Tribüne wieder fand, avancierte in der ersten Playoff-Runde zum Matchwinner mit drei Toren. Oder aber Alex Roach, der in Straubing sein erstes DEL-Tor erzielte.

Ab Dienstag muss man sich nun mit dem großen Erzrivalen Adler Mannheim messen und angesichts der aktuellen Form der Adler (12 Siege aus den letzten 13 Spielen) wird das eine Herkules-Aufgabe für die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp. Man geht als Außenseiter in diese Serie aber man wird wie schon in der Serie gegen Straubing wieder alles geben, zusammen für den Erfolg kämpfen und das bis zur letzten Sekunde. Der neue Teamgeist macht es möglich. Und wer weiß, vielleicht kann man die Siegesserie von vier Siegen in Folge noch ein wenig ausbauen.

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