Bei den heißen Temperaturen da draußen sehnt man sich als Eishockey-Fan mehr denn je nach der neuen DEL-Saison. Am 14.09.2018 beginnt diese für die Eisbären Berlin mit einem Heimspiel gegen den Titelverteidiger EHC Red Bull München, es gibt also gleich zum Saisonauftakt die Final-Neuauflage und die erste Möglichkeit zur Revanche für unsere Jungs. Jetzt werdet Ihr Euch sicherlich sagen, bis dahin ist es aber noch eine ganze Weile hin. Das stimmt, aber die Zeichen verdichten sich, dass sich die Sommerpause mehr denn je dem Ende entgegen neigt. Denn am Sonntag landen alle Eisbären-Spieler, die während der Sommerpause in Nordamerika waren, wieder in Berlin. Heute in einer Woche steigt das erste gemeinsame Eis-Training und zudem ist auch schon das erste Testspiel in Sicht. Am 12.08.2018 (16:00 Uhr) treten die Eisbären bei den Lausitzer Füchsen an.
Seit dem letzten Saisonspiel ist schon wieder eine ganze Weile vergangen und bei unserem Lieblings-Eishockeyclub einiges, wenn gleich nicht so viel wie in der vergangenen Sommerpause, passiert. Was genau, das fassen wir für Euch in den folgenden Zeilen zusammen.
Zwei gravierende Änderungen weist der Eisbären-Kader der Saison 2018/2019 im Vergleich zur Vorsaison auf. Da wäre zum einen der neue Chefcoach, der ab sofort das Sagen hinter der Bande haben wird. Der ehemalige Co-Trainer Clément Jodoin ist seit dem 11.05.2018 neuer Chefcoach des DEL-Rekordmeisters. Er löste Uwe Krupp ab und freut sich sehr auf die neue Aufgabe:
Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung. Ich mag die Stadt Berlin, ich mag den Club. Wir müssen zum Start der Champions Hockey League Ende August bereit sein. Wir wollen ein neues Kapitel beginnen!
Für mich persönlich die bestmögliche Entscheidung, mit Jodoin als Nachfolger in die neue Saison zu gehen. Denn der 66-jährige Kanadier verfügt über äußerst viel Eishockey-Erfahrung und kennt zudem die Mannschaft schon sehr gut und wird diese definitiv weiter entwickeln.
Neuer Co-Trainer an der Seite von Jodoin wird der Kanadier Gerry Fleming, welcher aus der AHL von der Bakerfield Condors nach Berlin wechseln wird.
Und die andere gravierende Änderung fand auf der wichtigen Torhüter-Position statt, wo Petri Vehanen in den verdienten Ruhestand ging. Lange wurde in der Fanszene darüber gegrübelt, welcher Torhüter in die großen Fußstapfen des Finnen treten würde, am Ende wurde es eine clubinterne Lösung, denn der neue Chefcoach Jodoin vertraut dem jungen Torhüter-Duo Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb, wobei Cüpper als etatmäßige Nummer Eins fungieren wird. Und Cüpper hatte gerade in der letzten Saison, wo er mehrfach zum Einsatz kam, seine Klasse angedeutet und bewiesen, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Natürlich wird er sich noch beweisen müssen in einer so langen Saison, aber die Verantwortlichen bei den Eisbären trauen dem jungen Goalie das zu.
Als gutes Beispiel dürfte da Dustin Strahlmeier von den Schwenninger Wild Wings dienen, dem die Schwäne in der vergangenen Saison ebenfalls das Vertrauen geschenkt hatten und er es mit sensationellen Leistungen zurückzahlte. Ähnlich wird man nun in Berlin hoffen und die Chancen stehen gut, dass Cüpper einen ähnlichen Weg wie Strahlmeier einschlagen kann. Das Potential dafür ist auf jeden Fall vorhanden.
In der Defensive verließ Blake Parlett die Eisbären in Richtung KHL (Kunlun Red Stars), dafür wurde ein DEL-erfahrener Verteidiger verpflichtet. Der 28-jährige Kanadier Mark Cundari wechselt von den Augsburger Panthern an die Spree. Seine Statistiken lassen sich sehen und versprechen äußerst viel, erzielte Cundari doch in den letzten beiden Spielzeiten für die Fuggerstädter jeweils zehn Tore und über 20 Vorlagen.
Laut Sportdirektor Stéphane Richer passt Cundari sehr gut ins Berliner Team:
Mark passt vom Spielstil her sehr gut zum Eisbären-Eishockey. Er ist ein sehr kluger Verteidiger, der gut Schlittschuh läuft und offensiv wie auch defensiv Akzente setzt.
In der Offensive gab es drei Abgänge bei den Hauptstädtern, wobei der von Nick Petersen äußerst schmerzhaft ist. Ihn zu ersetzen, dürfte sehr schwer sein. Petersen schloss sich für viele Fans überraschend dem Klagenfurter AC aus der österreichischen EBEL an. Zudem verließen Sven Ziegler (Straubing) und Rihards Bukarts (Schwenningen) den siebenfachen Deutschen Meister.
Neu im Team sind dafür zwei Stürmer, die in der letzten Saison noch in der American Hockey League (AHL) spielten. Und zudem sind beide Spieler auch noch im besten Alter, Brendan Ranford ist gerade einmal 26 und Colin Smith 25 Jahre. Ranford kommt von den San Antonio Rampages und Smith von den Stockton Heat.
Auch zu diesen beiden neuen Spielern äußerte sich Sportdirektor Richer:
Brendan und Colin sind zwei Stürmer mit sehr viel Potential. Sie haben bereits zusammengespielt und kennen sich gut. Wir werden davon profitieren.
Aber natürlich tut sich bei den Eisbären nach wie vor auch was in Sachen Nachwuchs und Talente. So verpflichteten die Eisbären zum Beispiel den 19-jährigen Stürmer Thomas Reichel von den Starbulls Rosenheim, welcher für Kooperationspartner Lausitzer Füchse eingeplant ist, per Förderlizenz aber auch für die Eisbären in der DEL spielen könnte.
Lukas Reichel, der jüngere Bruder, kommt ebenfalls aus Rosenheim nach Berlin und wird dort für das DNL-Team spielen. Ebenfalls für das DNL-Team auflaufen wird Nino Kinder. Stéphane Richer dazu:
Wir planen langfristig hier bei den Eisbären und wollen auch in Zukunft gut aufgestellt sein. Zudem bereiten wir uns auch auf die DEL-Regeländerungen bezüglich der U23-Spieler vor.
Und gestern gaben die Eisbären per Medieninformation bekannt, dass vier weitere Spieler eine Förderlizenz für die Eisbären Berlin erhalten. Konstantin Kessler (Torhüter Lausitzer Füchse), Tobias Ancicka (Torhüter Eisbären Juniors DNL-Team), Cedric Schiemenz und Jake Ustorf. Letzterer ist bekanntlich der Sohn von Eisbären-Legende Stefan Ustorf, welcher heute Leiter für Spielerentwicklung und Scouting ist.
Selbstverständlich gab Richer auch zu diesen Spielern ein Statement ab:
Schiemenz und Ustorf geben unserem Kader mehr Tiefe. Sie sind talentiert und wenn sie hart arbeiten, werden wir an ihnen in Zukunft viel Freude haben. Konstantin Kessler hat sich in den vergangenen Jahren in Weißwasser sehr gut entwickelt und arbeitet sehr professionell mit Sebastian Elwing zusammen. Tobias Ancicka hat viel Talent, braucht aber auch viel Geduld.
Es tut sich also einiges beim DEL-Rekordmeister. Der jetzige Kader wurde nur punktuell verstärkt, es gab ja auch gar keine Gründe, viel zu ändern, schließlich spielte das Team eine starke Saison, an deren Ende die Vizemeisterschaft stand. In der neuen Saison soll mit diesem Kader der nächste Schritt folgen, heißt also, die Meisterschaft ist das Ziel.
Aber auch an die Zukunft denkt man in der Hauptstadt und hat dafür schon einige gute Spieler unter Vertrag genommen. Um die Zukunft der Eisbären muss uns also nicht Bange werden.
Die Vorfreude auf die neue Saison steigt so langsam aber sicher, wir werden nächste Woche beim ersten gemeinsamen Eis-Training der Mannschaft vorbei schauen und euch in der nächsten Zeit die Neuzugänge in unseren bekannten Kurz-Portraits ein wenig genauer vorstellen. Genauso werfen wir einen Blick auf die CHL-Gegner der Eisbären.
Ihr seht also, die neue Saison wirft Ihre Schatten voraus und auch wir nehmen so langsam aber sicher die Berichterstattung wieder auf. Bei den tropischen Temperaturen kann man ja auch nur an Abkühlung in Form von Eishockey denken.
Der aktuelle Eisbären-Kader für die Saison 2018/2019:
Tor:
Marvin Cüpper, Maximilian Franzreb, Konstantin Kessler, Tobias Ancicka
Abwehr:
Mark Cundari, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun
Angriff:
Brendan Ranford, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Reichel, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Cedric Schiemenz, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels