
Das alte Jahr endete für die Eisbären Berlin mit einer herben Enttäuschung. Einen Tag vorm Jahreswechsel verloren die Berliner beim Tabellenletzten Düsseldorf mit 1:2 n.P. und gingen somit auch im dritten Vergleich mit der DEG als Verlierer vom Eis. Mehr als peinlich für eine Mannschaft mit solchen Ansprüchen, wie sie die Eisbären haben. Die bisherige Saison verläuft absolut nicht nach dem Geschmack der Verantwortlichen in der Hauptstadt. Zu selten punktet man mal konstant, zu selten gelingt mal eine richtige Siegesserie. Mehr als drei Siege in Folge waren bisher nicht drin. Die direkte Play-Off-Qualifikation rückt immer mehr in Gefahr. Und das neue Jahr droht ebenfalls mit einer Niederlage zu beginnen.
Denn morgen Abend absolvieren die Eisbären Berlin das erste Spiel des Jahres 2014 beim EHC Red Bull München. Die Mannschaft, welche als Geheimfavorit in die Saison gestartet war, aber bisher ebenfalls den eigenen Ansprüchen weit hinter her hinkt. Doch der Unterschied zu den Eisbären? München steht einen Platz vor den Eisbären (Achter) und hat weiterhin gute Chancen auf das direkte Erreichen der Play-Offs. Während die Eisbären (Neunter) satte zehn Punkte Rückstand auf Platz Sechs haben, hat München nur vier Punkte Rückstand auf den letzten direkten Viertelfinal-Platz.
Und München war zuletzt sehr gut drauf, auch wenn das letzte Spiel zu Hause gegen Krefeld deutlich mit 2:6 auf eigenem Eis verloren wurde. Die Mannschaft von Headcoach Pierre Pagé hat sieben der letzten zehn Ligaspiele gewonnen und ist damit deutlich im Aufwärtstrend. Aber der Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Pagé fehlt eben die nötige Konstanz. Wenn München regelmäßig seine Leistung abrufen würde, wären sie wahrscheinlich noch weiter oben in der Tabelle zu finden. Immer wenn man denkt, nun haben sie die Kurve bekommen, leisten sie sich unerklärliche Aussetzer. Siehe die Niederlagen beim Tabellenletzten Düsseldorf (1:2) oder aber die letzten beiden Heimniederlagen (2:5 vs. Augsburg/2:6 vs. Krefeld).
Die Eisbären sind nach wie vor auf der Suche nach der Form. Sechs der letzten zehn Ligaspiele konnte man zwar gewinnen, jedoch überzeugen konnte man dabei in keiner der zehn Partien. Zwei der vier Niederlagen kassierte man in diesem Zeitraum übrigens gegen Schlusslicht Düsseldorf (jeweils 1:2 n.P.). Gerade, als man auf dem Weg war, eine mögliche Siegesserie zu starten, patzten die Berliner am Montagabend im Düsseldorfer ISS-Dome und machten sich somit den möglichen dritten Sieg in Serie kaputt. Wenn die Hauptstädter noch direkt die Play-Offs erreichen wollen, müssen sie nun langsam aber sicher anfangen, konstant zu punkten. Weitere Aussetzer dürfen sich die Eisbären nicht erlauben, denn sonst rückt der sechste Platz und die damit verbundene direkte Qualifikation für das Play-Off-Viertelfinale in immer weitere Ferne.
Personell hat sich die Situation bei den Eisbären Berlin nicht wirklich entspannt. Auch beim Gastspiel in München fehlen Chefcoach Jeff Tomlinson sechs Spieler: Torhüter Robert Zepp (Rippenprellung), Verteidiger Jens Baxmann (Kreuzbandriss) sowie die Stürmer André Rankel, Mads Christensen (beide Gehirnerschütterung), Julian Talbot (Innenbandanriss) und Florian Busch (Grippe). Immerhin kehrt Verteidiger Shawn Lalonde nach seiner Sperre wieder zurück in den Kader des DEL-Rekordmeisters. Trotz der vielen Ausfälle rechnet Lalonde mit einem Sieg in München:
Trotzdem haben wir immer noch genügend Qualität im Kader.
Eisbären-Manager Peter John Lee ist derweil schon auf der Suche nach Gründen für die bisher so schlechte Eisbären-Saison:
Auf dem Papier haben wir eine sehr gute Mannschaft. Aber die steht im Moment nicht auf dem Eis. Die vielen Verletzten sind der Unterschied.
Mag sein, dass die vielen Ausfälle nicht so leicht zu ersetzen sind. Doch die Mannschaft hat auch schon in Bestbesetzung nicht wirklich überzeugen können. Viel mehr liegen die Gründe für die sportliche Talfahrt in dieser Saison darin, dass viele Spieler bisher schlichtweg einfach nicht ihre wahre Leistung gezeigt haben. Auf dem Eis rennen sehr viele Spieler herum, denen man Lustlosigkeit nachsagen kann (z.B. Olver, Sharrow, Busch). Es wird Zeit dass sich die Spieler, die bisher noch kaum ihre wahre Leistung gezeigt haben, sich endlich einmal zusammen reißen und ihr bestes Eishockey zeigen. Nur wenn alle Spieler ihr bestes Eishockey abrufen, kann die Mannschaft Platz Sechs noch erreichen. Doch allein der Glauben daran fehlt mir im Moment. Für mich zeigen in dieser Saison bisher nur Goalie Rob Zepp, Verteidiger Shawn Lalonde sowie die Stürmer T.J. Mulock und Julian Talbot annähernd ihr bestes Eishockey. Diese Spieler haben bisher jedenfalls in jeder Partie alles für die Mannschaft gegeben. Solch einen Einsatz und solch eine Einstellung würde man sich von jedem Spieler der Eisbären Berlin wünschen.
Los geht es morgen Abend um 19:30 Uhr. Hauptschiedsrichter sind die Herren Klau und Schimm. Die bsiherigen zwei Duelle zwischen diesen beiden Mannschaften in dieser Saison endeten jeweils mit einem Heimsieg. München gewann mit 5:3, die Eisbären mit 5:2.






