Vor dem Rheinland-Wochenende lichtet sich das Eisbären-Lazarett ein wenig

Die Eisbären Berlin und deren Fans gehen auf große Rheinland-Reise. Am Wochenende stehen gleich zwei Auswärtsspiele im Rheinland an. Morgen Abend treffen die Berliner ab 19:30 Uhr im ISS-Dome auf die heimische Düsseldorfer EG, bevor der Rheinland-Trip am Sonntagnachmittag ab 14:00 Uhr mit dem Auswärtsspiel in der Lanxess-Arena bei den Kölner Haien abgeschlossen wird. In Düsseldorf werden die Eisbären von über 1.000 Fans unterstützt, die überwiegend per Sonderzug anreisen. Aber auch so werden viele Fans in Eigeninitiative ins Rheinland reisen, um die Jungs gleich in beiden Spielen zu unterstützen. So auch wir sowie unsere Freunde von der Eisbären Sektion Nord, mit denen wir diese Tour gemeinsam machen werden.

Und Unterstützung ist für die Eisbären enorm wichtig, geht es doch am Wochenende gegen zwei Mannschaften, die den Berlinern im Kampf um die Playoff-Plätze noch gefährlich werden könnten. Aktuell stehen die Hauptstädter mit 60 Punkten auf Platz Vier, die DEG folgt mit 52 Punkten auf Rang Sieben, einen Platz und einen Zähler vor dem rheinischen Rivalen aus der Domstadt. Man könnte beide Duelle also auch als „Sechs-Punkte-Spiele“ bezeichnen, denn bei einem Sieg könnte man zwei direkte Rivalen auf Abstand halten, verliert man jedoch, wird es noch einmal eng im Kampf um die direkte Viertelfinal-Qualifikation. Und diese ist nach wie vor das große Ziel der Eisbären.

Und dieses Vorhaben können sie ab morgen wieder mit einem leicht verstärkten Kader angehen, denn gleich drei Spieler werden zurück erwartet. Youngster Lukas Reichel kehrt nach der erfolgreichen „Mission Klassenerhalt“ mit der U20-Nationalmannschaft zurück ins Line-up. Außerdem lichtet sich das Lazarett der Berliner ein wenig. Gleich zwei wichtige Leistungsträger hat Trainer Serge Aubin mehr im Aufgebot für die Spiele in Düsseldorf und Köln. In der Defensive kehrt John Ramage zurück und im Sturm steht Landon Ferraro wieder zur Verfügung. Dafür gibt es jedoch einen Neuzugang im Lazarett zu verzeichnen – Youngster Fabian Dietz fällt aufgrund einer Knieverletzung drei bis sechs Wochen aus.

Die Eisbären sind auf Wiedergutmachung aus, denn am Sonntag verlor man deutlich mit 2:5 in Iserlohn und war dort vor allem in der Anfangsphase überhaupt nicht bei der Sache. Weil der Tank angesichts der vielen Spiele in der letzten Zeit und der vielen Ausfälle einfach leer war, wie Trainer Serge Aubin unter der Woche sagte. Vor dem Düsseldorf-Spiel äußerte er sich wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 09.01.2020):

Es wird ein hartes, schweres Spiel. Sie spielen defensiv sehr gut und organisiert. Wir müssen gut verteidigen und sehr schlau mit dem Puck spielen.

Wichtig wird vor allem sein, dass man von der ersten Sekunde an bereit ist und sich an seinen Gameplan hält. Wenn man konzentriert zu Werke geht, vor dem Tor die Räume eng macht und die DEG zu Schüssen von außen zwingt und man vorne wieder eiskalt die Scheiben im Düsseldorfer Tor versenkt, sind drei Punkte in Düsseldorf möglich. 

Beide Mannschaften treffen in dieser Saison zum dritten Mal aufeinander. Bisher gab es zwei Heimsiege. Die DEG setzte sich mit 4:0 durch, die Eisbären mit 3:1. Drei der letzten fünf Gastspiele im ISS-Dome gingen an die Eisbären. 

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG am 10.01.2020 um 19:30 Uhr:

Tor:
Sebastian Dahm, Justin Pogge
Abwehr:
Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer
Angriff:
Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Lukas Reichel, Sebastian Streu, James Sheppard, Constantin Braun, Marcel Noebels, Leo Pföderl
Fürs DNL-Team im Einsatz:
Eric Steffen
In Weißwasser:
Thomas Reichel, Eric Mik
Nicht zur Verfügung:
Mark Olver (Oberkörper), Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Louis-Marc Aubry (Knie), Fabian Dietz (Knie), Sean Backman, Florian Busch

40 Minuten gähnende Langeweile, aber dann „shepparde“ es doch noch: Die Eisbären besiegen Düsseldorf mit 3:1

Ausgabe #13:

Donnerstagsspiele sind generell nicht gerade beliebt bei den deutschen Eishockey-Fans. Wenn man dann aber auch noch so ein derart gähnend langweiliges Spiel zu sehen bekommt, wie die 10.126 Zuschauer am Donnerstagabend in der Arena am Ostbahnhof, dann ist es gleich noch schlimmer. Und nicht gerade wenige Fans werden sich gefragt haben, warum sie sich überhaupt auf den Weg in die Arena gemacht haben und sich das Spiel nicht einfach auf der heimischen Couch im TV angeschaut haben. Immerhin wurden die Zuschauer in den letzten 20 Minuten für eine derart dürftige und teils unterirdische Leistung der EIsbären Berlin noch entschädigt, denn da drehten die Berliner den 0:1-Rückstand aus der zweiten Spielminute doch noch in einen 3:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG um. EIn Spielausgang, mit dem man so nach dem zweiten Drittel nicht wirklich rechnen konnte.

Bei den Eisbären stand bereits vor dem Spiel fest, dass Trainer Serge Aubin weiterhin auf Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman verzichten musste. Ebenso wird Youngster Lukas Reichel in den nächsten Spielen fehlen. Hinter den Einsätzen von John Ramage und Ryan McKiernan standen noch zwei Fragezeichen. Ramage musste passen, McKiernan konnte spielen. Und im Tor vertraute Aubin wieder auf Stammgoalie Sebastian Dahm.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären wollten eine Reaktion auf die drei Niederlagen zeigen, ihr wahres Gesicht sollten wir heute Abend sehen. Und sicherlich hatte man sich auch viel vorgenommen, nur war dieses Vorhaben nach gerade einmal 71 Sekunden über den Haufen geworfen. Fehler an der gegnerischen blauen Linie von den Eisbären, die DEG startete zum Konter und auf einmal hatte Luke Adam ganz viel Platz und Zeit vor dem Berliner Tor. Denn die Zuordnung stimmte überhaupt nicht und so konnte der Ex-Mannheimer Dahm austanzen und die Scheibe zum 0:1 über die Linie schieben (2.).
Der denkbar schlechteste Start in dieses Heimspiel und man merkte es den Eisbären fortan auch an. Sie wirkten vollkommen verunsichert. Kein geordneter Spielaufbau gelang mehr, kein Pass kam an, das Zweikampfverhalten ließ zu wünschen übrig. So ein frühes Gegentor tut einem Team, welches sich in einem Tief befindet, eben nie gut.
Düsseldorf musste hier keinen großen Aufwand betreiben, um diese Führung zu halten. Sie standen hinten kompakt und machten es den Eisbären so schwer, vor das Tor zu kommen. Den Eisbären mangelte es an Ideen, an Spielwitz, einfach an allem. Das einzig Positive in diesem ersten Drittel war die überstandene Unterzahl, da funktionierte das Penaltykilling und man ließ das Powerplay der DEG nicht zur Entfaltung kommen. Das war es dann aber auch schon an positiven Dingen von den Eisbären, die mit 0:1 zur ersten Pause hinten lagen.

In der ersten Drittelpause hatte das Trainerteam um Serge Aubin einige Anpassungen vorgenommen,

Foto: eisbaerlin.de/walker

wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Durch diese war man nun besser drin im Spiel. Die Eisbären waren nun auch bemüht und optisch gesehen die überlegene Mannschaft. Die DEG stellte sich hinten rein und machte das eigene Tor dicht, lauerte nach vorne nur auf Konter. Und mit dieser Taktik hatte die Mannschaft von Coach Harold Kreis Erfolg.
Sie hielten die Berliner aus der gefährlichen Zone fern, drängten sie zu Schüssen von außen, welche dann natürlich keine Gefahr für Ex-Eisbären-Goalie Matthias Niederberger darstellten. Auch die zwei Überzahlspiele, wobei diese nicht einmal den Namen verdienten, sollten daran nichts ändern. Das Powerplay war einfach nur schlecht.
Die Eisbären traten nicht unbedingt als Team auf, verrannten sich viel mehr in Einzelaktionen statt als Mannschaft zusammenzuspielen und zurück ins Spiel zu finden. Damit kannst du keinen Erfolg haben und folgerichtig lag man nach 40 Minuten weiterhin mit 0:1 hinten. Weil man zwar wollte und bemüht war, aber nicht konnte und weil Düsseldorf gekonnt hätte, aber nicht unbedingt musste.

Foto: eisbaerlin.de/walker

In der Kabine muss es dann laut geworden sein, anders kann man diese Leistungssteigerung der Eisbären nicht erklären. Die Mannschaft wirkte wie ausgewechselt und spielte auf einmal richtig druckvolles Eishockey. Und schnell belohnte man sich dann auch. Marcel Noebels mit dem Querpass auf Leo Pföderl, welcher die Scheibe wieder zurück in den Slot passte, wo James Sheppard angerauscht kam und die Scheibe eiskalt zum 1:1 im Tor versenkte (44.).
Es folgte das nächste Überzahlspiel und alle dachten sich, bloß nicht, das wird doch eh wieder nichts. Aber die Eisbären vom letzten Drittel konnten Powerplay spielen. Ryan McKiernan hatte abgezogen, aber sein Schuss ging nur an die Bande hinter dem Tor. Leo Pföderl machte den Puck wieder scharf und brachte ihn vor das Tor, wo letztendlich James Sheppard erfolgreich nachsetzte und die Berliner erstmals an diesem Abend in Führung brachte (49.).
Die DEG lag also plötzlich hinten und musste fortan wieder etwas für das Spiel tun. Und sie kamen auch immer wieder gefährlich vor das Tor von Sebastian Dahm, aber die Eisbären ließen keinen weiteren Gegentreffer zu.
Dafür sorgten sie vorne für die Entscheidung. Louis-Marc Aubry mit dem Zuspiel für Maxim Lapierre, welcher erst einen Verteidiger klasse stehen ließ und dann auch noch Niederberger sehr sehenswert umkurvte und zum Abschluss lässig zum 3:1 einnetzte (56.). Ein überragendes Tor von der Nummer 40.
Damit war die Messe hier gelesen, auch wenn Harold Kreis noch einmal alles versuchte und seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Aber die Eisbären ließen sich diesen Sieg und diese so wichtigen drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen direkten Playoff-Platz nicht mehr nehmen.

Auch wenn sie sich am Ende die Frage gefallen lassen müssen, warum man wieder erst im letzten

Foto: eisbaerlin.de/walker

Drittel so richtig aufgedreht und den Gegner an die Wand gespielt hat? Erst gegen Köln und nun gegen Düsseldorf. Warum schaffst es dieses Team nicht, endlich mal über 60 Minuten seinen Gameplan strikt durchzuziehen? Immer wieder leisten sie sich solche Aussetzer, immer wieder leisten sie sich zu viele gravierende Fehlpässe, zu oft stimmt die Zuordnung in der Defensive nicht. Heute mangelte es auch noch am Zweikampfverhalten, welches 40 Minuten praktisch nicht vorhanden war. Da ließ man einfach alles vermissen, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Mal wieder zeigten sie ihre zwei Gesichter. Dass sie es ja können, das haben sie mal wieder in den letzten 20 Minuten gezeigt. Aber Düsseldorf nutzte eben die Verunsicherung der Eisbären nicht aus. Mannheim oder München hätten daraus sicher Profit geschlagen und die Eisbären abgeschossen. Von daher sollte man schleunigst an den Problemen arbeiten, denn es ist einfach nicht akzeptabel, 40 Minuten solch schlechtes Eishockey zu spielen. Schon gar nicht zu Hause.
Das letzte Drittel sollte das sein, woran man in den nächsten Spielen von der ersten Sekunde anknüpfen sollte und es dann natürlich auch bis zur letzten Sekunde durchziehen muss. Die letzten 20 Minuten waren genau die Eisbären zu sehen, die man immer sehen will. Da ließen sie es ordentlich „shepparn“.

Heimspiel am Donnerstag gegen die DEG: Werden die Eisbären wieder zur Schießbude oder können sie gegen Düsseldorf ihr eigenes Tor besser verteidigen?

Morgen Abend steht mal wieder eines dieser unbeliebten Donnerstagsspiele auf dem Programm. Ab 19:30 Uhr empfangen die Eisbären Berlin dann die Düsseldorfer EG in der Mercedes-Benz Arena. Und die Frage, die sich alle vor diesem Spiel stellen: Werden die Eisbären wieder zur Schießbude oder hat man am Defensivverhalten unter der Woche im Training gearbeitet?

16 Gegentreffer (inklusive des Wolfsburger Treffers im Penaltyschießen) kassierten die Eisbären in den vergangen drei Spielen, elf davon auf eigenem Eis. Das war mit einer der Hauptgründe, dass man zum zweiten Mal in dieser Saison drei Niederlagen hinnehmen musste (Korrektur zum Spielbericht, wo ich noch davon sprach, es wäre das erste Mal gewesen). Gegen Düsseldorf wollen und müssen die Berliner nun ihre eigene Defensive wieder in den Griff bekommen und sicher stehen, dem Gegner so wenig wie möglich Chancen ermöglichen. 

Was auch beim Blick auf die Tabelle von großer Bedeutung wäre, hat die DEG trotz drei Plätzen Rückstand (Eisbären Vierter/Düsseldorf Siebter) nur zwei Zähler weniger als die Eisbären auf dem Konto. Mit einem Sieg könnten die Rheinländer die Berliner morgen Abend also überholen. Anders herum könnten die Eisbären den Vorsprung auf maximal fünf Punkte ausbauen. Und ein Sieg und Wiedergutmachung ist auch das Ziel der Hauptstädter, wie Trainer Serge Aubin nach dem heutigen Training sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 11.12.2019):

Wir haben morgen ein gute Möglichkeit, unser wahres Gesicht zu zeigen. In den letzten beiden Heimspielen haben wir unser Potential nicht ausgeschöpft. Wir haben die paar Tage seit Sonntag genutzt, die Jungs sind bereit für morgen. Das ist unser Haus, wir werden es beschützen!

Doch gerade vor dem so wichtigen Heimspiel gegen die DEG und den zuletzt großen Defensivprobleme bei den Eisbären droht in der Verteidigung der Schuh zu drücken. Denn aktuell sind nur fünf Verteidiger einsatzbereit. Hinter dem Einsatz gleich zweier Verteidiger steht noch ein Fragezeichen und dieses wird sich erst morgen Abend auflösen. John Ramage und Ryan McKiernan konnten heute jedenfalls nicht am Training der Mannschaft teilnehmen und sind demnach für morgen Abend fraglich. 

In den letzten Spielen stürmten die Eisbären immer wieder auf das gegnerische Tor zu, hatten dabei auch noch eine schlechte Chancenverwertung und vergaßen dabei, ihr eigenes Tor zu beschützen. Das soll so nicht mehr vorkommen, wie Stürmer Louis-Marc Aubry im Interview mit der Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe Nr. 50 vom 10.12.2019) sagte:

Wir müssen in der Verteidigung besser spielen. Unsere Abwehr muss enger zusammenrücken, um den Gegnern nicht so viel Platz zu lassen. Außerdem müssen wir unsere Fehler im eigenen Drittel unbedingt zurückschrauben.

Und wie will man die Erfolgsquote bei den Chancen verbessern? Da hätte Aubry diesen Vorschlag:

Wir spielen ein recht offensives Eishockey. Wir müssen mit den Schüssen aber konzentrierter umgehen. Wir müssen in den kommenden Spielen weniger, dafür aber genauer schießen. Wir werden versuchen, die Chancen noch besser herauszuspielen. Dann passieren weniger Fehler, die der Gegner nutzen kann.

Gegen die Rheinländer lief es für die Berliner zuletzt nicht schlecht auf eigenem Eis. Drei der letzten fünf Spiele wurden gewonnen, die letzten beiden sogar in Folge. Dreifach punktete die DEG seit 2010 nur dreimal. Rein von der Form her ist es aber ein Duell auf Augenhöhe, gewann die DEG doch nur eine der letzten fünf Ligapartien. Die Eisbären wiederum verloren dreimal in Serie.

Beide Mannschaften treffen zum zweiten Mal in dieser Saison aufeinander. Beim ersten Aufeinandertreffen im ISS-Dome setzte sich die DEG deutlich mit 4:0 durch. Die Eisbären haben also einige Aufgaben morgen Abend vor sich: Das erste Saisontor gegen die DEG zu erzielen, die Niederlagenserie stoppen, die Gegentorflut ebenso und eine deutlich bessere Chancenverwertung an den Tag zu legen. 

Bei diesem Vorhaben müssen die Eisbären nach wie vor auf Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman verzichten. Der Einsatz von John Ramage und Ryan McKiernan ist wie bereits erwähnt noch fraglich. Ebenso sicher fehlen wird Lukas Reichel und zwar für die nächsten Spiele. Der Youngster und Senkrechtstarter der Eisbären befindet sich bei der U20-Nationalmannschaft, um sich auf die WM vorzubereiten. 

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG am 12.12.2019 um 19:30 Uhr:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Thomas Reichel

U20-WM-Vorbereitung:

Lukas Reichel, Eric Mik

Nicht zur Verfügung oder Einsatz fraglich:

John Ramage, Ryan McKiernan, Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

0:4! Die Eisbären ohne Chance in Düsseldorf

Eine Serie geht weiter, die andere ist beendet: Die Düsseldorfer EG hat auch im zehnten Spiel in Folge gepunktet, besiegte die Eisbären Berlin am Freitagabend vor 7.960 Zuschauern mit 4:0 (1:0,3:0,0:0) und beendete damit die vier Spiele andauernde Siegesserie unserer Jungs. Diese fanden von Beginn an nicht so richtig ins Spiel, waren eigentlich nur in den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels gut drin im Spiel, wurden dann aber von der DEG förmlich überrannt und auseinander genommen. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin mit dem Luxusproblem vor dem Spiel. Er hatte 22 Spieler mit dabei gehabt und entschied sich für Florian Kettemer, welcher das Spiel von der Tribüne aus anschauen musste. Die Nummer 69 musste für Neuzugang Landon Ferraro weichen, welcher in Düsseldorf sein DEL-Debüt feierte.

Die DEG wartete vor dem Spiel seit 284 Minuten auf ein Tor bei 5-gegen-5, das sollte sich relativ schnell ändern. 82 Sekunden war die Partie im ISS-Dome alt, da klingelte es erstmals im Berliner Tor. Alexander Barta zog mit viel Tempo über links ins Angriffsdrittel, passte die Scheibe vor das Tor in den Slot, wo Reid Gardiner von drei Eisbären zu Fall gebracht wurde. Die Scheibe war frei und Maximilian Kammerer schaltete am schnellsten, schnappte sich die Scheibe und spielte Sebastian Dahm im Eisbären-Tor aus – 0:1 (2.).
Dann kam Landon Ferraro zu seinen ersten Sekunden auf DEL-Eis und er fuhr gleich einmal den ersten harten aber fairen Check. Sein Gegenspieler Tobias Eder blieb verletzt auf dem Eis liegen. Die erste Diagnose lautete Cut unter dem Auge sowie Verdacht auf Schädelprellung. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung an Tobias Eder!
Dann nahmen die Eisbären mal wieder Strafzeiten. Kai Wissmann saß wegen Haltens und das beste Powerplay der Liga durfte sein Können beweisen. Immerhin traf die DEG in den letzten sieben Spielen immer mindestens einmal in Überzahl. Aber die Eisbären, welche während ihrer Siegesserie kein Gegentor in Unterzahl kassierten, zeigten auch heute wieder ein starkes Penaltykilling und überstanden die erste Unterzahl schadlos.
James Sheppard, der kurz zuvor die erste gefährlichere Chance für die Berliner hatte, kassierte wenig später 2+2-Minuten wegen eines hohen Stocks. Düsseldorf also vier Minuten in Überzahl, aber auch dieses Mal wieder ein starkes Penaltykilling der Hauptstädter, sie ließen lediglich Chancen durch Reid Gardiner (Save Dahm), Alex Barta (knapp vorbei) und Jerome Flaake (Save Dahm) zu.
Die Mannen von Serge Aubin brauchten eine Weile, ehe sie in diesem Spiel ankamen. Und so hatte man auch erst drei Minuten vor der ersten Drittelpause die erste große Chance in diesem Spiel. Louis-Marc Aubry steckte die Scheibe klasse durch zwei Düsseldorfer Spieler durch, Marcel Noebels frei vor Matthias Niederberger, spielte noch einmal den Querpass zu Leo Pföderl, der allerdings den spitzeren Winkel vor sich hatte und deswegen vorbei schoss. Da hätte es Noebels lieber alleine probieren müssen.
So nahm die DEG also eine verdiente 1:0-Führung mit in die Kabine und Marcel Noebels sah das erste Drittel im Interview bei Magenta Sport wie folgt:

Das war kein guter Start von uns als Mannschaft. Wir kassieren ein blödes Gegentor und sind dann erst einmal hinterher gelaufen. Jetzt haben wir uns aber gut gefunden, wir müssen aber von der Strafbank wegbleiben. Wenn wir Spiele gewinnen wollen, müssen wir 5-gegen-5 spielen oder aber Überzahl.

Ins zweite Drittel fanden die Eisbären besser hinein, kamen schwungvoll und druckvoll aus der Kabine, suchten aus allen Lagen den Abschluss, nur die Scheibe wollte nicht ins Tor gehen. Fortan beide Teams mit einem Überzahlspiel. Während das der DEG durchaus gefährlich war, blieb das der Eisbären eher harmlos. Eins hatten beide gemeinsam – es fiel kein Tor.
Das sollte erst in der 31. Spielminute fallen. Es war der Auftakt in zehn furiose Schlussminuten der Rheinländer im zweiten Drittel, als die Eisbären der DEG nichts mehr entgegenzusetzen hatten und mit dem Tempo der Hausherren komplett überfordert waren. Alex Barta mit einer artistischen Vorlage, drehte sich, spielte die Scheibe per Rückhand und mit No-Look-Pass vor das Tor, wo Maximilian Kammerer lauerte, Sebastian Dahm erneut ausspielte und zum 2:0 einnetzen konnte.
Vier Minuten später war der Druck der Rheinländer enorm hoch. Scharfer Pass von rechts vor das Tor, die Scheibe konnte von Constantin Braun und Sebastian Dahm nicht festgemacht werden, Ken-Andre Olimb war zur Stelle und staubte zum 3:0 ab (35.).
Die Partie blieb weiterhin ruppig und hart umkämpft, die Eisbären mussten eine 3-gegen-4-Unterzahl überstehen, taten dies auch mit Glück, weil die Latte beim Schuss von Victor Svensson half. Was bei Überzahl nicht klappte, gelang dann eben wieder bei 5-gegen-5. Alex Barta überlief auf der linken Seite Constantin Braun, spielte den nächsten klasse Pass vor das Tor, wo Reid Gardiner Frank Hördler im Rücken entwischte und zum 4:0 nur noch einschießen musste (39.).
Damit war das zweite Drittel zu Ende und Alex Barta meinte in der Pause, dass sich die DEG in dieser Saison bei 5-gegen-5 noch schwer tat mit dem Tore schießen. Aber nachdem man sich in der Kabine nach dem Sonntagspiel zusammengesetzt und es ordentlich gerappelt hatte, läuft es heute deutlich besser.

Zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Berliner noch 100 Sekunden Powerplay, aber außer einer Chance für Marcel Noebels, welche Matthias Niederberger zu Nichte machte, kam nicht viel bei rum.
Die Eisbären zeigten sich bemüht, liefen an, versuchten es, aber die DEG war einfach in allen Belangen überlegen. Sie arbeiteten geschlossen als Team in der Defensive, unterstützten damit ihren Goalie Niederberger, welcher kaum hochkarätige Chancen zu vereiteln hatte. Vorher warfen sich seine Kollegen in die Schüsse und raubten den Eisbären damit den letzten Nerv.
Trotz der klaren Führung blieb die Konzentration der DEG hoch, sie ließen nicht nach und blieben vorne gefährlich, konnten aber keinen weiteren Treffer mehr erzielen. Aber sie machten über die gesamte Spielzeit deutlich, wer hier die bessere Mannschaft war und wer nun neun Siege aus den letzten zehn Spielen holte und zudem im zehnten Spiel in Folge punktete.

Da ist sie schon wieder vorbei, die Siegesserie der Eisbären Berlin. Aber das hat man sich selbst zuzuschreiben, denn das war heute keine gute Leistung der gesamten Mannschaft. Man fand nur sehr schwer ins Spiel, lag früh mit 0:1 hinten und lief fortan nur noch hinterher. Man wirkte in den Laufduellen deutlich langsamer als Düsseldorf, kam vor allem in den letzten zehn Minuten des Mitteldrittels mit der Schnelligkeit der DEG überhaupt nicht klar, da wurde man von den Hausherren förmlich überrannt.
Zudem fand man einfach kein Mittel gegen die Defensive der DEG und dann war da mal wieder das Problem mit der Disziplin. Heute nahm man eindeutig zu viele Strafen und das gegen das beste Powerplay der DEL. Zwar überstand man sämtliche Unterzahlspiele ohne Gegentor und baute die Serie damit auf fünf Spiele ohne Gegentor in Unterzahl aus, aber kostete das eben enorm viel Kraft, welche dann im weiteren Spielverlauf fehlte.
Aber was auch auffiel, die Eisbären wirkten nicht bereit für dieses Spitzenspiel, verpennten den Start und zeigten nicht den unbändigen Siegeswillen, welchen die DEG deutlich von der ersten Sekunde an zeigte. Aber es war nur ein Spiel und man wird seine Schlüsse daraus ziehen. Dass man es besser kann, hat man ja in den letzten Spielen gezeigt und am Sonntag wird man diesen Auftritt von heute Abend vergessen machen wollen. Dann werden die Nürnberger enorm frustrierte Eisbären als Gegner haben.

Serge Aubin vorm Spiel in Düsseldorf: „Wir wollen so weitermachen, wie in den letzten Spielen“

Für die Eisbären Berlin geht es morgen Abend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zum Lieblingsgegner Düsseldorfer EG. Denn bei den Rheinländern gewannen die Berliner sechs der letzten sieben Gastspiele. Und nach zuletzt vier Siegen in Folge in der Liga wollen unsere Jungs diese Serie natürlich auch im ISS-Dome fortsetzen. Dabei wollen die Eisbären an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, wie Trainer Serge Aubin im Vorfeld der Partie bei der DEG sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 17.10.2019):

Wir wollen so weitermachen, wie in den letzten Spielen. Ja, unsere Special Teams sind besser geworden, aber auch unsere Disziplin. Da meine ich nicht nur die Strafzeiten, sondern auch die Vermeidung von kleinen Fehlern, die Disziplin im Spielsystem.

Mit vier Siegen am Stück haben sich die Eisbären vom letzten auf den sechsten Platz verbessert und haben nur noch vier Zähler Rückstand auf den Tabellenzweiten Straubing, dazu noch ein Spiel weniger. Zudem läuft es auch noch in der Offensive endlich wieder sehr gut, erzielte man doch 15 Tore alleine in den letzten drei Spielen. Davor waren es 13 in 7, es läuft also derzeit in einigen Bereichen richtig gut für die Hauptstädter. Defensiv steht man auch sehr gut, kassierte in den letzten vier Spielen nur sieben Gegentore, was ein Verdienst der starken Abwehrarbeit war, aber natürlich auch der von Goalie Sebastian Dahm, der zuletzt bärenstarke Leistungen zeigte. An diese will das ganze Team morgen anknüpfen.

Und dabei hat Trainer Aubin sogar die Qual der Wahl, denn die Berliner sind mit 22 Mann in Düsseldorf vor Ort, ein Spieler wird also noch auf die Tribüne müssen. Und zwar, weil Neuzugang Landon Ferraro sein Debüt geben wird. Ob es einen Verteidiger oder Stürmer trifft, stand nach dem heutigen Training noch nicht fest. Aber dennoch ist es eine ungewohnte, aber für die Berliner doch sehr gute Situation.

Einfach wird es gegen die DEG jedoch nicht werden, stehen die Mannen von Trainer Harold Kreis doch auf dem vierten Platz und haben nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn inzwischen acht Siege gefeiert und nur einmal verloren. Da man aber auch bei der Niederlage punktete, hat die DEG nun in neun aufeinanderfolgenden Spielen gepunktet. Das zehnte Spiel in Folge wollen die Eisbären verhindern, der Angstgegner der DEG.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG am 18.10.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sean Backman, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Sebastian Streu

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Charlie Jahnke (Ausleihe DEG), Florian Busch

Vierter Sieg in Folge! Eisbären zur richtigen Zeit in Bestform?

 

#Ausgabe 28:

Immer wieder wird gesagt, die 52 Hauptrundenspiele sind nur das Vorspiel für die Playoffs, die Kür einer jeden DEL-Saison. Egal, welchen Platz du nach der Hauptrunde belegst, in den Playoffs kann jeder Deutscher Meister werden, denn da werden die Karten neu gemischt. An diese Weisheit scheinen sich derzeit die Eisbären Berlin zu erinnern, die scheinbar genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Form wieder gefunden haben und zum Abschluss der Hauptrunde 2018/2019 mit vier Siegen in Folge die längste Siegesserie der Saison hingelegt haben. Und von den letzten sieben Spielen gewannen die Berliner nun deren sechs, man ist zum richtigen Zeitpunkt der Saison heiß gelaufen und dass die Hauptstädter ein unbequemer Gegner in den Playoffs sein können, hat sich auch schon herum gesprochen. Jedenfalls starten die Eisbären nun mit sehr viel Selbstvertrauen in die Pre-Playoffs, dafür haben die letzten Spiele gesorgt.

Ohne Marvin Cüpper, Mark Cundari, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, Jens Baxmann und Mark Olver gelang den Eisbären ein verdientes 2:0 (0:0,1:0,1:0) gegen die Düsseldorfer EG. Somit legten die Eisbären zum Hauptrunden-Abschluss nochmal ein Sechs-Punkte-Wochenende hin, ein äußerst seltenes Erlebnis in der diesjährigen Hauptrunde. Aber auch ein Indiz dafür, dass die Mannschaft seit der Februar-Pause richtig gut in Tritt gekommen ist und auf einmal ihr Potential jede Woche aufs Neue abruft und Erfolgserlebnisse feiert. Und jeder Sieg lässt das Selbstvertrauen steigern und so lässt es sich doch gut in die Pre-Playoffs starten, wo nun die Straubing Tigers warten. Ein äußerst unbequemer Gegner, ein Angstgegner der Eisbären, wo man zuletzt noch 3:7 unter die Räder kam. Nun besteht also die Chance auf die Revanche. Und die Eisbären sind heiß darauf.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Gleich früh im Heimspiel gegen Düsseldorf bietet sich den Eisbären die Chance in Überzahl zu agieren. Nach bereits 33 Sekunden suchte Ken-Andre Olimb den Weg in die Kühlbox. Während die Eisbären in sieben der letzten acht Heimspiele kein Powerplaytreffer erzielten, stellt die DEG das beste Unterzahlteam der Liga. Die Chancen der Eisbären, ihre Negativserie zu Hause in Überzahl zu beenden standen also schlecht. Und so überstand die DEG die Unterzahl auch schadlos. Zwar fanden die Hausherren ihre Formation, aber die DEG stellte die Schusswege gut zu.
Fortan gehörten die ersten zehn Minuten aber den Gästen. Sie spielten druckvolles Eishockey und suchten immer wieder den Weg Richtung Kevin Poulin im Bären-Tor. Doch Jaedon Deschenau, Calle Ridderwall und Ken-Andre Olimb vergaben hochkarätige Torchancen, scheiterten an Poulin.
Die Eisbären kamen erst in den zweiten zehn Minuten besser ins Spiel, bauten mehr Druck auf und gaben jede Menge Torschüsse ab. Allerdings waren die Schüsse bei weitem nicht so gefährlich wie die der DEG. Die beste Chance hatten die Berliner zwei Minuten vor der ersten Pause, als der DEG ein Fehler im Spielaufbau unterlief, Marcel Noebels an die Scheibe kam, sie zu Sean Backman durchsteckte, welcher vor dem Tor zum Abschluss kam, aber an Matthias Niederberger scheiterte.
So endete das erste Drittel in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena torlos, trotz eines Schussübergewichtes der Eisbären, aber die Schüsse der DEG waren weitaus gefährlicher.

Das zweite Drittel begann mit zwei kompakten Defensivreihen. Beide

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Mannschaften versuchten immer wieder Wege durch die Abwehrreihen zu finden. Nur selten waren diese Versuche von Erfolg gekrönt. Mal wieder musste ein individueller Fehler her, um eine gute Chance zu kreieren. Der DEG unterlief im Spielaufbau dieser Fehler, Daniel Fischbuch mit dem Zuspiel auf Martin Buchwieser, doch auch er fand in Niederberger seinen Meister, der Düsseldorfer Goalie mit einem klasse Save.
Mitte des Spiels nahmen die Rheinländer die nächste Strafe der Partie und dieses Mal war die beste Unterzahl der DEL machtlos. Und es war kein Wunder, dass Louis-Marc Aubry den Torreigen eröffnen sollte. Die Nummer 41 hat derzeit einen Lauf und holte seinen 17. Scorerpunkt im achten Spiel in Folge. Aubry und Brandon Ranford spielten Doppelpass, Ranford scheiterte an Niederberger, dieser wurde anschließend von seinem Mitspieler behindert. Aubry sah die Scheibe frei liegen und schob sie über die Linie – 1:0 (30.). Die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Iwert überprüften den Treffer nochmal, aber gaben anschließend den Treffer, da die Torhüterbehinderung vom DEG-Verteidiger ausging.
Düsseldorf danach mit wütenden Angriffen, wollte sofort den Ausgleich erzielen, aber die Eisbären-Defensive ließ wenig zu und wenn war Poulin zur Stelle.
Die Eisbären anschließend mit weiteren Chancen, aber es blieb beim 1:0 nach 40 Minuten. Frank Hördler fand im Pauseninterview, dass sich die Berliner ins Spiel rein gearbeitet haben und der Treffer die Folge des Drucks auf das DEG-Tor waren.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Das letzte Drittel begann mit einer frühen Unterzahl der Eisbären und da zeigten sie ein bärenstarkes Penaltykilling, ließen das Powerplay der DEG gar nicht zur Geltung kommen.
Fortan wog das Spiel hin und her, aber beide Defensivreihen standen weiterhin sehr kompakt und ließen kaum Lücken für Schüsse. Man vermisste so eine richtige Schlussoffensive der Rheinländer, die zwar viel versuchten, aber die Eisbären-Abwehr stand felsenfest. Fünf Minuten vor dem Ende wurde es nochmal gefährlich. Manuel Strodel schoss, die Scheibe ging an die Bande hinter dem Tor und sprang auf der anderen Seite wieder zurück vor das Tor, wo Patrick Buzas lauerte, aber auch an Poulin scheiterte.
Vier Minuten vor Spielende die DEG erneut in Überzahl, aber die Eisbären halt wieder mit einem bockstarken Unterzahlspiel, störten die Gäste schon in der neutralen Zone.
Alles, was Düsseldorf versuchte, half nicht. Weder die Auszeit noch Goalie vom Eis. Im Gegenteil, das nutzten die Berliner durch Aubry zum 2:0. Aubry kam im Fallen noch an den Puck und so ging die Scheibe von der Mittellinie aus ins Tor – 43 Sekunden vor dem Ende der 18. Scorerpunkt von Aubry in den letzten acht Spielen. Damit war die Partie hier auch durch und die drei Punkte eingetütet.

Ein verdienter Sieg der Hausherren. Nur zehn Minuten lang taten sie sich schwer und überließen den Rheinländern das Spiel, danach fand man besser ins Spiel, wenn gleich die Schüsse noch harmlos waren. Aber ab dem zweiten Drittel spielte man aus einer kompakten Defensive heraus und erarbeitete sich gute Chancen. Dass es dann Aubry war, der eine davon nutzen konnte, passt derzeit in das Bild des zur Zeit überragend spielenden Louis-Mar Aubry, dessen Reihe um Ranford und Austin Ortega im Moment die Paradereihe der Berliner darstellt. Auf die Drei wird es auch in den Pre-Playoffs nun ankommen. In Top-Form sind sie auf jeden Fall, genau wie die gesamte Mannschaft aktuell. Warum das derzeit so ist? Martin Buchwieser hat da eine Antwort parat:

Wir haben seit der Februar-Pause deutlich besseres Eishockey gespielt. Die Verletzten haben einen großen Anteil daran, aber generell hat sich die Mannschaft deutlich gesteigert.

Auswärts fühlen sich die Eisbären eben wohler – 5:4 n.P. dank des doppelten Jamie MacQueen!

Was zu Hause nicht klappt, gelingt auf fremden Eis. Die Eisbären Berlin haben am Tag vor Heiligabend ihr Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG mit 5:4 n.P. (1:2,2:1,1:1/0:0,1:0) für sich entschieden und somit für ein versöhnlichen Wochenendabschluss gesorgt. Die Eisbären zeigten vor 8.782 Zuschauern im ISS-Dome eine starke Leistung, ließen sich dieses Mal auch nicht von Rückschlägen aus der Ruhe bringen und verdienten sich somit am Ende die zwei Punkte, welche Balsam für die geschundene Eisbären-Seele sind. 

Bei den Eisbären fehlten heute neben Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver auch noch Mark Cundari und Florian Kettemer, bei denen die Diagnose noch aussteht.

Düsseldorf erwischte den besseren Start. 90 Sekunden waren gespielt, da klingelte es bereits im Berliner Gehäuse. Jaedon Descheneau setzte sich klasse über rechts durch, spielte die Scheibe an den langen Pfosten, wo Philip Gogulla angerauscht kam und zum 0:1 einnetzen konnte.
Doch die Eisbären schlugen zurück. Nach einem Gewühl vor dem DEG-Tor entschieden die beiden Hauptschiedsrichter Schrader und Smetana auf Penalty für die Gäste aus Berlin, Jamie MacQueen nutzte diese Chance zum Ausgleich – 1:1 (4.).
Es ging hier auf und ab, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg in die Offensive und kamen auch zu guten Torchancen. Ein interessant anzusehendes Spiel. Es folgten dann Strafen auf beiden Seiten, dabei aber mehr für die Eisbären. Doch so gut beide auch in Überzahl spielten, Tore sollten dabei nicht fallen. Erst nach einer nicht genutzten Überzahlgelegenheit schlug die DEG zu. Alex Barta mit dem Zuspiel auf Braden Pimm, doch Kevin Poulin parierte sehr stark, war dann aber bei Gogullas Nachschuss machtlos, worüber er sich auch maßlos ärgerte – 1:2 (19.). Das war zugleich auch der Pausenstand.
Daniel Fischbuch mit seinem Fazit nach 20 Minuten bei Telekom Sport:

Es geht auf und ab. Wir müssen schauen, dass wir von der Strafbank wegbleiben. Wir wollen weiter schnell und hart spielen.

Die Eisbären gleich zu Beginn des zweiten Drittels mit einem Überzahlspiel, welches sie aber nicht nutzen konnten. Danach eine hart umkämpfte Partie, beide Teams konzentrierten sich auf ihre Defensive, wollten nicht mehr so viele Chancen zulassen.
Die Eisbären dann aber mal mit einem klasse Forechecking, James Sheppard erkämpfte die Scheibe hinter dem Düsseldorfer Tor, spielte sie zu Marcel Noebels, welcher den Puck zurück legte zu André Rankel, der zog ab, sein Schläger zerbrach, doch der Puck hoppelte ins Tor – 2:2 (26.).
Die DEG danach bemüht, zurückzuschlagen, aber die Defensive der Eisbären stand sehr gut und machte es der DEG schwer. Und wenn doch was durch kam, war Kevin Poulin zur Stelle.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause Powerplay Berlin, eine klasse Kombination sorgte dann für die erstmalige Berliner Führung. Jamie MacQueen verteilte die Scheibe an der blauen Linie zu James Sheppard, der runter zur Torlinie auf Marcel Noebels, der mit dem Pass in den Slot. Da blieb die Scheibe hängen, James Sheppard sah dies und schloss eiskalt ab – 3:2 (34.).
Fortan die DEG mit einigen Fehlern in der Defensive, was den Eisbären hundertprozentige Chancen ermöglichte, aber Marcel Noebels und Martin Buchwieser vergaben diese großen Chancen. Das sollte sich rächen, denn in der letzten Spielminute des Mitteldrittels bekamen die Gäste die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Kevin Marshall zog von der blauen Linie ab und die Scheibe flog an Freund und Feind vorbei ins Berliner Tor – 3:3 (40.).
Unentschieden also nach 40 Minuten. Leon Niederberger mit seinem Fazit nach 40 Minuten:

Wir müssen schauen, dass wir defensiv einfacher spielen. Wir sind definitiv nicht zufrieden mit unserer Defensivleistung. Aber wir sind froh, mit einem 3:3 ins letzte Drittel gehen zu können.

Im letzten Drittel kassierten die Eisbären bereits nach 17 Sekunden eine Strafzeit, die DEG also relativ früh mit dem nächsten Powerplay, welcher aber ungenutzt blieb. 45 Minuten waren gespielt, da hatte Patrick Buzas zwei gute Chancen, einmal parierte Kevin Poulin, beim zweiten Mal stand der Pfosten im Weg.
Drei Minuten später halfen jedoch weder Poulin noch der Pfosten. Jonas Müller mit dem Puckverlust an der Bande im eigenen Drittel, die Scheibe kam in den Slot zu Jaedon Deschenau, welcher frei vor Poulin sich die Ecke aussuchen konnte – 3:4 (48.).
Die Chancenverwertung drohte den Eisbären hier zum Verhängnis zu werden. Aber ihre Moral war heute einfach überragend. Als die Eisbären in Überzahl waren, brachten sie zunächst nichts zu Stande. Doch dann Louis-Marc Aubry mit dem Pass auf Brendan Ranford in die Rundung, der zog vor das Tor und hob die Scheibe über den DEG-Goalie Frederik Pettersson-Wentzel hinweg ins Tor – 4:4 (53.).
Auch danach beide Mannschaften weiterhin bemüht, aber ein weiterer Treffer in diesem offenen Schlagabtausch sollte nicht mehr fallen, weshalb es in die Verlängerung ging.

Da auch diese ohne Entscheidung blieb, musste das Penaltyschießen entscheiden. Während bei der DEG alle Schützen vergaben, tanzte Jamie MacQueen den DEG-Goalie eiskalt aus und verwandelte den entscheidenden Penalty zum 5:4-Auswärtssieg bei den Rheinländern. MacQueen eröffnete also auf Berliner Seite den Torreigen mit einem Penaltytor und beendete dann das Spiel auch mit einem solchen Tor.

Das tut der Eisbären-Seele gut. Sie kehren mit zwei Punkten im Gepäck zurück nach Berlin und können somit mit ein bisschen Freude im Gesicht Weihnachten feiern. Und der Sieg war keinesfalls unverdient, die Mannschaft kämpfte über 65 Minuten verbissen, kämpfte mannschaftlich geschlossen um jeden Zentimeter Eis, setzte die DEG immer wieder früh unter Druck und ließ sich auch von Rückständen nicht aus der Ruhe bringen. Selbst, als man im zweiten Drittel beste Möglichkeiten ungenutzt ließ und die DEG etwas glücklich ausgleichen konnte und dann im Schlussdrittel sogar wieder in Führung ging, ließ die Mannschaft die Köpfe nicht hängen und kämpfte sich wieder zurück ins Spiel und gewann dieses am Ende auch noch. Was ein Sieg der Moral, des unbändigen Willens war, die Rückreise mit etwas Zählbarem anzutreten. Das hat geklappt, nun gilt es, eine solche Leistung am Mittwoch mal wieder vor heimischen Publikum abzurufen, damit Bremerhaven nicht die sechste Mannschaft sein wird, die drei Punkte aus Berlin entführen kann.

Marcel Noebels mit seinem Statement zum Spiel:

Beide Mannschaften haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben viel investiert, sind viel gelaufen, das haben wir Freitag aber auch schon gemacht. Nur heute haben wir uns dafür aber auch belohnt. 

Beste Bewerbung für eine Vertragsverlängerung: Florian Kettemer trifft erneut im Penaltyschießen und sichert den Eisbären somit den Zusatzpunkt beim 3:2-Heimsieg gegen die DEG

 

Ausgabe #12:

Das war enorm wichtig. Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Donnerstagabend gegen die besser platzierte Düsseldorfer EG knapp gewonnen. Vor 9218 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (0:1,0:0,2:1/0:0,1:0) n.P. durch und sicherten sich somit zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um einen der oberen Tabellenplätze. Dabei taten sich die Hausherren zwei Drittel lange enorm schwer gegen sehr clever spielende Düsseldorfer. Doch ein Doppelschlag im letzten Drittel sowie ein mal wieder im Penaltyschießen abgezockter Florian Kettemer sicherten den Eisbären letztendlich die zwei Punkte. Wenn man mit Kettemer jetzt nicht verlängert, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Aber bald ist der Monat November zu Ende und wir alle sind dann auch schlauer was diese Personalie angeht.

Bei den Eisbären fehlten heute Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver. Jonas Müller kehrte in den Kader zurück. Mark Cundari und Charlie Jahnke haben es in selbigen nicht hinein geschafft, da zwei Spieler gestrichen werden mussten. Im Tor stand erneut Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel nahm sofort Fahrt auf, beide Mannschaften gleich zu Beginn mit je einer richtig guten Chance. Und das erste Tor des Abends sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Noch keine drei Minuten waren gespielt, da konnte Kevin Poulin den Schuss von Alexandre Picard noch entschärfen, doch Patrick Buzas staubte ab – 0:1 (3.).
Fortan entwickelte sich eine rasante Partie, in der es rauf und runter ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss und kreierten dabei auch gute Torchancen. Die DEG bewies im Auftaktdrittel, dass sie zu Recht da oben in der Tabelle steht. Die Mannschaft von Coach Harold Kreis spielte sehr cleveres und abgezocktes Eishockey, wie ein echtes Spitzenteam eben. Die DEG beendete das erste Drittel mit einer 1:0-Führung und leichten Vorteilen für sich.

Im Mitteldrittel fanden die Eisbären besser ins Spiel und waren die spielbestimmende Mannschaft. Die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären zu Beginn auch gleich einmal mit einer doppelten Überzahl für 41 Sekunden, welche sie jedoch nicht nutzen konnten. Danach versuchten es die Eisbären immer wieder, es ging fast ausnahmslos in eine Richtung, nämlich die des DEG-Tores von Matthias Niederberger. Doch es fehlte so die richtige hundertprozentige Chance, da taten sich die Berliner schwer. Aber auch, weil die DEG das sehr clever machte. Sie standen hinten sehr kompakt und lauerten auf Konter.
Die bekamen sie auch, aber ebenso wie die Eisbären erzielten auch die Rheinländer kein Tor in den zweiten 20 Minuten, es stand also auch nach 40 Minuten 0:1 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann aus Eisbärensicht nicht so gut. Es lief die 44. Spielminute, Alexander Barta mit Zug zum Tor. Mit seinem ersten Versuch scheiterte er noch an Poulin, beim zweiten Versuch ließ er dem starken Berliner Goalie keine Chance – 0:2.
Kurz darauf mussten die Eisbären auch noch in Unterzahl ran, aber diese überstanden sie schadlos und dann schlugen die Hausherren eiskalt zu. Und es war irgendwie klar, dass hier eine Einzelaktion zum Erfolg führen musste. Brendan Ranford tankte sich klasse vor das Tor und erzielte nach einer sehenswerten Einzelleistung das 1:2 (47.).
Die Eisbären waren zurück im Spiel und nur 30 Sekunden später bebte die Arena am Ostbahnhof. Jens Baxmann hatte seinen Schuss neben das Tor gesetzt, Jamie MacQueen verwertete den Abpraller und glich zum 2:2 aus (48.).
Wahnsinn, die Eisbären hatten innerhalb von 30 Sekunden ausgeglichen, zuvor war man über fünf Drittel ohne Torerfolg geblieben und auf einmal reichten 30 Sekunden. Die DEG sammelte sich dann erst einmal, Harold Kreis nahm nämlich eine Auszeit.
Die Eisbären nun mit Rückenwind, wollten direkt nachlegen. Von Düsseldorf kam nicht mehr viel, dafür hatten sie aber die beste Chance im Schlussdrittel, doch Lukas Laub scheiterte am Außenpfosten. Und eine Sekunde war nur noch auf der Stadionuhr, da hätte Jonas Müller beinahe sein Comeback gekrönt, er bekam die Scheibe von Frank Hördler aufgelegt, schoss jedoch knapp am Tor vorbei. Es ging also in die Verlängerung.

In der fünfminütigen Overtime drängten beide Teams auf die Entscheidung, die Eisbären dabei mit mehr Offensivaktionen, aber die Scheibe wollte nicht über die Linie. Und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Und da haben die Eisbären ja seit dieser Saison ein wahres Penalty-Monster. Während Brendan Ranford noch scheiterte, trafen Florian Kettemer und Jamie MacQueen im Penaltyschießen. Da bei der DEG kein Schütze traf, war Kettemer zum dritten Mal der Matchwinner in einem Penaltyschießen für die Eisbären. Zuvor sicherte er schon die Penaltysiege in Schwenningen und gegen Wolfsburg. Wenn das mal keine Bewerbung für eine Vertragsverlängerung war.

Das waren zwei ganz hart erkämpfte Punkte für die Eisbären. Im ersten Drittel lag man früh hinten, tat sich danach mit der cleveren DEG sehr schwer, hatte zwar auch Chancen, aber die DEG wirkte aktiver und abgezockter. Im Mitteldrittel fand man gut ins Spiel, nahm das DEG-Tor unter Beschuss, aber man wollte es zu schön machen und hatte kaum eine hundertprozentige Chance dabei. Im Schlussdrittel ließ man sich von dem 0:2-Schock nicht aus der Ruhe bringen und schlug innerhalb von 30 Sekunden zweimal eiskalt zu. Danach war man dem Sieg sogar näher als die DEG, aber letztendlich war die Punkteteilung nach 60 Minuten mehr als gerecht. Und Verlängerung und Penaltyschießen sind eben Glückssachen, aber wenn man einen Florian Kettemer hat, braucht einem vor dem Penaltyschießen nicht Angst und Bange werden. Fragt sich nur, wie lange hat man eben jenen Florian Kettemer noch in seinen eigenen Reihen?

Gegen Düsseldorf und in Ingolstadt: Eisbären gehen als Außenseiter in die Spiele am Wochenende

Mit einem Sieg und einer Niederlage sind die Eisbären Berlin aus der Länderspielpause zurück in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gekommen. Es ging mit Krefeld und Augsburg gegen zwei direkte Konkurrenten in der Tabelle. Am kommenden Wochenende trifft man nun gleich auf zwei Vereine, die besser als die Eisbären in der Tabelle da stehen. Und in diesen beiden Duellen sind die Eisbären auch durchaus der Außenseiter.

Zumal, wenn man bedenkt, wie es derzeit bei den Eisbären läuft. Das 0:3 in Augsburg am Sonntag war eine mehr als peinliche Leistung, da lief rein gar nichts zusammen. Martin Buchwieser sprach davon, dass man ab dem zweiten Drittel auseinander gefallen wäre. So ganz unrecht hatte er mit dieser Aussage nicht.
Es ist schon erstaunlich, dass man bei den Berlinern nach wie vor kein wirkliches System erkennen kann. Vieles entsteht aus Einzelaktionen, zu selten tritt die Mannschaft als Team auf, zu oft enttäuschen etatmäßige Leistungsträger. Zu oft häufen sich leichtsinnige Fehler, zu oft zeigen sich die Berliner zu undiszipliniert und verlieren dadurch auch auf der Strafbank die Spiele.
Zwar weiß man seit Wochen, wo die Fehler liegen und an welchen Stellschrauben man drehen muss, nur zeigte die bisherige Trainingsarbeit bisher noch nicht das gewünschte Ergebnis. Ja, es gibt auch immer mal wieder Kleinigkeiten, die besser waren, als in den Spielen zuvor, aber vollends überzeugen konnten die Eisbären in dieser Saison bisher kaum.
Und nun geht es ausgerechnet gegen zwei Teams, die bisher eine richtig starke Saison spielen und zu Recht oben bei sind. Vor allem die Düsseldorfer EG ist die Überraschung der Saison bisher.

Und genau gegen die Rheinländer geht es morgen Abend in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Aktuell steht die DEG auf Platz Drei und kommt mit der Empfehlung von drei Siegen in Folge in die Hauptstadt. Zudem hat die DEG vier der letzten fünf Spiele gewonnen und auch bei der einzigen Niederlage in diesem Zeitraum gepunktet. Und nach dem Derbysieg am Sonntag in Köln kommen die Düsseldorfer sowieso mit einer breiten Brust an die Spree. Und in Berlin fühlte sich die DEG zuletzt sehr wohl, gewann letzte Saison beide Gastspiele in der Hauptstadt. Aber die Eisbären sind in dieser Saison auf eigenem Eis nur schwer zu schlagen, gewann man doch sieben von neun Heimspielen.

Ebenso heimstark ist der ERC Ingolstadt, der sogar noch ein Heimspiel mehr als die Eisbären gewonnen hat (Acht Siege/zwei Niederlagen). Die Schanzer Panther stehen aktuell auf Platz Vier und haben am Sonntag die Siegesserie der Adler Mannheim beendet. Man selbst beendete damit eine zwei Spiele andauernde Niederlagenserie. In den letzten vier Spielen in der Saturn Arena wechselten sich beide Mannschaften mit dem gewinnen immer ab. Geht die Serie so weiter, gewinnt am Sonntag (Bully: 16:30 Uhr) Berlin in Ingolstadt.

Eisbären-Trainer Clément Jodoin kann am Wochenende wieder auf Verteidiger Jonas Müller zurückgreifen, der fast zwei Monate ausgefallen war. Dafür fällt der gerade erst wieder genesene Kai Wissmann für den Rest des Jahres aus. Die Nummer Sechs der Eisbären hatte sich bei seinem Comeback den selben Finger erneut gebrochen. Gute Besserung an dieser Stelle!
Marvin Cüpper, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fallen ebenso weiter aus. Acht Verteidiger und 13 Stürmer stehen Trainer Jodoin somit für die Partie gegen die DEG zur Verfügung. Zwei zu viel, wer aus dem Kader gestrichen wird, entscheidet sich erst nach dem morgigen Training.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG am 22.11.2018:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Tobias Ancicka, Konstantin Kessler, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Ein gutes Drittel reicht nicht: Eisbären gehen beim Tabellenführer Düsseldorf mit 1:5 unter

Auch die Eisbären Berlin konnten den Tabellenführer nicht stürzen. Vor 7.741 Zuschauern im stimmungsvollen ISS-Dome unterlagen die Eisbären der noch ungeschlagenen Düsseldorfer EG mit 1:5 (1:0,0:3,0:2) und kassierten somit die zweite Niederlage im zweiten Auswärtsspiel in Folge. Der Auswärts-Trip endet erst am Freitagabend. 

Trainer Clément Jodoin musste gleich auf sechs Leistungsträger verzichten. Unter der Woche wurde zudem die Ausfalldauer von Kai Wissmann (4-6 Wochen) und Jonas Müller (6-8 Wochen bekannt).
Hinein ins 108. DEL-Spiel zwischen den Rheinländern und den Hauptstädtern. Beide Mannschaften suchten sofort den Weg in die Offensive und kamen gleich zu den ersten Abschluss-Möglichkeiten. Das erste Tor sollte dann aber den Gästen aus der Hauptstadt gelingen. Martin Buchwieser mit dem Schuss von der blauen Linie, DEG-Goalie Fredrik Pettersson Wentzel ließ den Puck prallen und Jason Jaspers schnappte sich die Scheibe und netzte sie ein – 1:0 (5.).
Zwei Minuten später mal eine gute Drangphase der DEG, welche die Eisbären dank einer guten Defensivarbeit jedoch schadlos überstanden. Ebenso schadlos überstanden die Berliner die erste Unterzahl nach einer Strafe gegen Florian Kettemer, obwohl die DEG dabei durchaus gefährlich war, doch Maximilian Franzreb hielt die Führung fest.
Das erste Drittel zeigte eine gute Leistung der Eisbären in der Defensive, die es dem Tabellenführer sehr schwer machten, sich viele Chancen zu kreieren. Dafür versuchten die Eisbären mit schnellen Gegenzügen aus der Verteidigung heraus für Gefahr zu sorgen. So u.a. in der 15. Spielminute, als die Eisbären einen Angriff stark verteidigten, dann schnell den Konter einleiteten, Florian Kettemer zog über rechts ins Angriffsdrittel, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Brandon Ranford eine richtig gute Chance hatte.
Nach 20 Minuten nahmen die Berliner die 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. André Rankel mit seinem Fazit zum ersten Drittel bei Telekom Sport:

Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, geradliniger als die letzten Spiele. Wir haben mehr Druck beim Forechecking entfachen können, dadurch sind wir schneller aus der eigenen Zone heraus gekommen. So haben wir uns das vorgestellt.

Das Mitteldrittel begann mit einer guten Möglichkeit für die Eisbären. Louis-Marc Aubry mit dem Pass von hinter dem Tor auf Marcel Noebels, welcher freie Schussbahn hatte, jedoch am DEG-Goalie scheiterte.
Anschließend kassierten Colin Smith und Kevin Marshall je zwei Minuten, es ging 4-gegen-4 auf dem Eis weiter, doch da zogen die Eisbären fast schon ein Powerplay auf. Doch kurz vor Ablauf der beiden Strafen vertändelte Mark Cundari den Puck an der gegnerischen blauen Linie, DEG-Top-Scorer Bernhard Ebner zog auf und davon und wurde am Ende unsauber von Cundari gestoppt. Philip Gogulla trat zum Penalty an, scheiterte jedoch am Pfosten.
An den Pfosten klatschte auch der Schuss von Marco Nowak von der blauen Linie. Es war die stärkste Phase der DEG, welche nach einer Strafe gegen Micki DuPont fortan auch in Überzahl waren. Und dort sorgten sie schnell für den Ausgleich. Ein Schuss von der blauen Linie blieb vor dem Tor hängen, Braden Pimm schaltete am schnellsten und sorgte für den verdienten Ausgleich – 1:1 (27.).
Es folgte die nächste Strafe gegen die Eisbären, dieses Mal traf es Marcel Noebels und erneut klingelte es im Gehäuse von Maximilian Franzreb. Alex Barta mit dem Versuch von der rechten Seite, Philip Gogulla hielt die Kelle in den Schuss und schon führte Düsseldorf – 1:2 (30.).
Dann zur Abwechslung mal kein Powerplay, dafür aber eine Traum Kombination der Hausherren. Und zwar von der vierten Reihe der DEG (!). Lukas Laub leitete den Angriff ein, spielte die Scheibe zu Manuel Strodel, der weiter zu Bernhard Ebner, der direkt weiter zu Lukas Laub, welcher diese klasse Kombination eiskalt abschloss – 1:3 (32.).
Die DEG drehte das Spiel innerhalb von 4:42 Minuten. Und die Eisbären? Die hatten durch Florian Kettemer noch einmal eine gute Chance, doch sein Schuss von der blauen Linie ging nur an den Pfosten.
Die DEG zum Ende hin nochmal mit zwei Überzahlspielen, welche sie aus Eisbären-Sicht zum Glück nicht nutzen konnten. So stand es nach 40 Minuten 1:3 und es sollte ein weiter Weg für die Eisbären werden, hier nochmal zurück zu kommen. Torschütze Lukas Laub sagte zum starken Düsseldorfer Mitteldrittel folgendes bei Telekom Sport:

Wir haben in der Drittelpause geredet. Das erste Drittel war nicht gut genug. Schön, dass wir Powerplaytore schießen können. Wir müssen den Schwung mit ins dritte Drittel nehmen.

Im letzten Drittel waren die Eisbären von Beginn an bemüht, hier noch einmal zurück zu kommen. Die DEG lauerte auf Fehler der Eisbären, um zu kontern. Aber zunächst waren es die Eisbären, die Akzente in der Offensive setzen konnten. Micki DuPont mit einem klasse Aufbaupass aus dem eigenen Drittel heraus auf Jamie MacQueen, welcher sich klasse durch tankte, aber am DEG-Keeper scheiterte. Kurze Zeit später fälschte Marcel Noebels einen Schuss von der blauen Linie gefährlich ab, das war es dann aber auch schon mit dem Aufbäumen der Eisbären.
Sie zeigten sich weiterhin bemüht, aber ohne die hundertprozentigen Chancen. Und Düsseldorf? Die erzielten mit wenig Aufwand im Schlussdrittel zwei weitere Treffer. Neun Minuten vor dem Ende kam Jaedon Deschenau über rechts Richtung Berliner Tor, spielte Maximilian Franzreb aus und fand die Lücke zwischen Goalie und Pfosten – 1:4 (51.).
Nach einer überstandenen Unterzahl klingelte es erneut im Tor des jungen Berliner Goalies und bei diesem Gegentreffer machte auch Franzreb eine unglückliche Figur. Patrick Buzas zog von rechts einfach mal ab und der Puck ging irgendwie an Franzreb vorbei ins Tor – 1:5 (57.). Was zugleich der Schlusspunkt war und der DEG den Start-Rekord von sieben Siegen in sieben Spielen zum Auftakt einer Saison bescherte. Respekt dafür an Düsseldorf.

Die zweite Niederlage in Folge und sie war am Ende klar verdient. Auch wenn sie in der Art und Weise nach dem ersten Drittel nicht zu erwarten war. Denn da spielten die Eisbären gutes Eishockey, standen hinten sehr gut und unterstützten ihren Goalie, nach vorne ging auch einiges und man sorgte für Gefahr. Aber ab dem zweiten Drittel kassierte man wieder zu viele Strafen und gab das Spiel so aus der Hand. Die Weisheit „Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele“ trifft in dieser Saison zu oft auf die Eisbären zu. Daran MUSS das Trainerteam der Berliner arbeiten, denn so kann es nicht weitergehen. Aber wie oft haben wir das in dieser Saison schon schreiben müssen, passiert ist seit dem nichts, obwohl die Spieler eigentlich wissen, woran es liegt. Siehe Florian Kettemer seine Worte nach dem Spiel bei Telekom Sport:

Es ist jetzt mehrere Spiele so. Wir spielen ein gutes erstes Drittel und führen. Aber dumme Strafen verbauen uns am Ende den Sieg. Wir haben nach dem ersten Drittel verdient mit 1:0 geführt. Aber die Strafen killen uns. Wir müssen das Spiel analysieren, die Strafen ansprechen und dann geht es am Freitag bereits weiter.