Play-Off-Halbfinale 2013: Krefeld Pinguine vs. Eisbären Berlin

delpo125px-Krefeld_Pinguine_Logo125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Überraschungsmannschaft der aktuellen Saison gegen den DEL-Rekordmeister. Die Krefeld Pinguine treffen im Play-Off-Halbfinale auf die Eisbären Berlin. Die Seidenstädter spielen eine herausragende Saison und stehen zur Überraschung vieler Experten im Halbfinale. Dort treffen sie auf die Eisbären, die sich im Viertelfinale am Ende doch noch gegen Hamburg durchsetzen konnten. Nach Beendigung des Dauerkartenstreits konnten sich die Berliner wieder auf das Wesentliche konzentrieren und stehen nun im Halbfinale. Doch der Rekordmeister ist keinesfalls Favorit in dieser Serie, denn mit den Pinguinen trifft man auf einen sehr starken und sehr unangenhemen Gegner.

Denn in der Hauptrunde hatten die Hauptstädter sehr große Probleme mit Krefeld. Nur das erste Spiel in Krefeld konnte man mit 4:2 gewinnen. Danach setzte es zwei Heimpleiten (jeweils 3:4 n.V.) und eine Auswärtspleite (3:4 n.P.). Spielerisch stellten die Krefelder die Berliner vor große Probleme. In den letzten zehn Hauptrundenspielen insgesamt gelangen den Eisbären nur vier Siege gegen Krefeld. Zuletzt setzte es für die Eisbären drei Niederlagen in Folge gegen Krefeld. Krefeld weiß also, wie man die Eisbären schlägt.

Beide Mannschaften treffen bereits zum fünften Mal in den Play-Offs aufeinander. Dreimal setzten sich dabei die Eisbären durch – Viertelfinale 1997/1998 (3:0-Siege), Viertelfinale 1998/1999 (3:1-Siege) und Viertelfinale 2005/2006 (4:1-Siege). Krefeld gelang nur einmal ein Sieg in einer Play-Off-Serie gegen die Eisbären. Das war in der Saison 2002/2003, als man die Berliner im Halbfinale mit 3:1-Siegen ausschaltete. Es war jene Saison, in der Krefeld das letzte Mal Deutscher Meister wurde.

Schauen wir mal auf die Torhüter der beiden Teams. Da wächst derzeit Krefelds Back-up Tomas Duba über sich hinaus. Er kam für den verletzten Stammkeeper Scott Langkow ins Tor und entnervte danach die Ingolstädter Spieler reihenweise. Von seinen fünf Spielen gewann er drei und wehrte 92,2 Prozent aller Schüsse ab. Duba kassierte neun Gegentore, was einen Gegentorschnitt von 1,96 pro Spiel ausmacht.
Eisbären-Keeper Rob Zepp spielte eine starke Hauptrunde, doch gegen Ende der Hauptrunde zeigte seine Formkurve nach unten. An die Leistungen gegen Ende der Hauptrunde knüpfte Zepp im Viertelfinale gegen Hamburg teilweise an. Von sechs Spielen gewann Zepp vier, kassierte dabei aber satte 20 Gegentore. Zepp wehrte nur 89,5 Prozent aller Schüsse ab (GTS: 3,52 pro Spiel).
Von den Leistungen her ist Duba also klar besser als Zepp. Geht man allerdings nach der Erfahrung, dann hat Zepp hier die Nase deutlich vorne. Doch Erfahrung entscheidet nicht immer Spiele, es kommt vor allem auf die jeweilige Tagesform an und da war Duba zuletzt wesentlich stärker als Zepp. Daher sehe ich Krefeld hier im Vorteil.

Kommen wir zur Defensive. Da zeigten sich die Seidenstädter stark, kassierten in sechs Spielen nur 12 Gegentore. Die Eisbären kassierten dagegen satte 24 Gegentore, zeigten sich teilweise sehr anfällig in der Defensive.
In die Offensive schalten sich die Verteidiger beider Mannschaften bisher eher selten ein. Mitja Robar hat bei Krefeld mit drei Scorerpunkten (3 Vorlagen) die meisten Punkte im Viertelfinale gesammelt. Bei den Eisbären kommen Jens Baxmann (3 Tore/1 Vorlage) und Constantin Braun (1 Tor/3 Vorlagen) auf je vier Scorerpunkte.
Bei den Eisbären zeigten die Verteidiger wenigstens so etwas wie Torgefahr, das vermisste man bei den Krefeldern im Viertelfinale. Allerdings zeigten sich die Pinguine in der Defensive wesentlich stabiler und ließen weniger Gegentore zu, von daher sehe ich Krefeld hier leicht im Vorteil.

In der Offensive zeigten sich beide Mannschaften in etwa gleich stark. Krefeld erzielte 21 Tore, die Eisbären 22 Tore. In der Offensive können beide für jede Menge Gefahr sorgen, das haben sie im Viertelfinale bewiesen.
Bei Krefeld waren Boris Blank (4 Tore/4 Vorlagen), Francois Methot (2 Tore/6 Vorlagen) und Daniel Pietta (2 Tore/6 Vorlagen) die überragenden Spieler im Viertelfinale. Bei den Eisbären waren Darin Olver (3 Tore/6 Vorlagen), T.J. Mulock (4 Tore/4 Vorlagen), André Rankel (1 Tor/6 Vorlagen) und Julian Talbot (3 Tore/4 Vorlagen) die besten Stürmer.
Hier sehe ich beide Mannschaften in etwa gleich gut aufgestellt, daher hat keine Mannschaft ein Vorteil – Unentschieden also.

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf die Special-Teams.Da waren die Eisbären in Überzahl bärenstark im Viertelfinale – 33,3 Prozent Erfolgsquote. Krefeld kam nur auf 16,7 Prozent. Dafür war Krefeld in Unterzahl leicht besser – 87,2 Prozent zu 85,7 Prozent. Den Eisbären gelang ein Unterzahltreffer.

Fazit:

Eine sehr interessante Serie erwartet uns hier. Der vermeintliche Underdog gegen den Top-Favoriten. Jedenfalls hätte man diese Serie vor Saisonbeginn so bezeichnet. Doch nun ist es die Serie des Überraschungsteams gegen den DEL-Rekordmeister. Und da sehe ich die Seidenstädter im Vorteil. Die Pinguine spielen eine sehr starke Saison und zeigten im Gegensatz zu den Eisbären eine konstante Leistung. Ich traue Krefeld den großen Wurf zu. Mein Tipp: 3:2 für die Krefeld Pinguine!

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