

Im Play-Off-Halbfinale treffen die Kölner Haie (2.) auf die Grizzly Adams Wolfsburg. Die Domstädter spielen bisher eine sehr starke Saison und sind spätestens seit dem Ausscheiden der Adler Mannheim im Viertelfinale der Top-Favorit auf die Meisterschaft. Doch die Domstädter treffen nun auf eine Wolfsburger Mannschaft, die in diesem Jahr bisher überragende Leistungen gezeigt hat. Mit einer unglaublichen Aufholjagd haben die Niedersachsen noch Platz Zehn und damit die Pre-Play-Offs erreicht. Dort schaltete man mit Nürnberg den Geheimfavoriten aus. Im Viertelfinale traf man dann auf Mannheim und auch die Kurpfälzer konnten die Grizzlies nicht stopen.
Beide Mannschaften treffen erst zum zweiten Mal in den Play-Offs aufeinander. In der Saison 2010/2011 standen sich Köln und Wolfsburg im Viertelfinale gegenüber. Wolfsburg setzte sich damals als Hauptrundensieger in drei Spielen gegen die Haie durch. Die Niedersachsen wissen also, wie man Köln in den Play-Offs schlagen kann.
Die Bilanz in der Hauptrunde ist ausgeglichen. Beide Mannschaften gewannen je zwei Spiele. Köln setzte sich mit 2:1 n.V. auf eigenem Eis und mit 4:0 in Wolfsburg durch. Die Wolfsburger feierten einen 6:3-Heimsieg und einen 4:2-Auswärtssieg. Wolfsburg muss mindestens ein Spiel in Köln gewinnen, um ins DEL-Finale einzuziehen. In der Hauptrunde haben sie bewiesen, dass sie sich in Köln durchsetzen können. Aber auch Köln hat gezeigt, dass man in Wolfsburg gewinnen kann.
Beide Mannschaften verfügen über zwei sehr starke Torhüter. Danny Aus den Birken (Köln) ist in den Play-Offs bisher der beste Torhüter, gewann vier seiner fünf Spiele und wehrte 94,7 Prozent aller Schüsse ab. Er kassierte nur 9 Gegentore (Gegentorschnitt: 1,77 pro Spiel) und feierte einen Shut-out.
Daniar Dshunussow gewann sechs seiner neun Spiele und wehrte dabei 93,7 Prozent aller Schüsse ab. Dshunussow kassierte 20 Gegtentore (GTS: 2,01 pro Spiel) und feierte gleich zwei Shut-outs. Beide „Zu-Null-Spiele“ gelangen ihm gegen Mannheim, was man auch erst einmal schaffen muss. Auf der Torhüterposition sehe ich kein Team im Vorteil – Unentschieden also.
In der Defensive standen beide Mannschaften im Viertelfinale relativ gut. Köln kassierte in den fünf Spielen gegen Straubing nur zehn Gegentore. Auf eigenem Eis ließen die Domstädter dabei in drei Spielen nur zwei Gegentore zu. Wolfsburg kassierte in den sechs Spielen gegen Mannheim auch nur elf Gegentore. Wolfsburg bewies, dass man auch in engen Spielen die Nerven behalten und am Ende als Sieger hervorgehen kann.
Bei beiden Mannschaften waren je zwei Verteidiger im Viertelfinale sehr stark. Bei Köln waren das Ales Kranjc (1 Tor/4 Vorlagen) und natürlich Andreas Holmqvist (4 Vorlagen). Bei den Wolfsburgern waren das Aaron Brocklehurst (3 Tore/ 2 Vorlagen) und Benedikt Kohl (1 Tor/4 Vorlagen). Vor allem Brocklehurst zeigte sich immer wieder in der Offensive und traf gleich dreimal – darunter der 4:3-Siegtreffer gegen Mannheim im sechsten Viertelfinalspiel. Hier würde ich Wolfsburg leicht im Vorteil sehen.
Kommen wir zur Offensive. Da zeigten sich die Kölner Haie in Torlaune, trafen in fünf Spielen gegen Straubing 21-mal. Wolfsburg kam auf 15 Tore in sechs Spielen gegen Mannheim.
Dafür stellen die Wolfsburg bisher die beiden Top-Scorer der Play-Offs. Norm Milley (4 Tore/7 Vorlagen) und Matt Dzieduszycki (1 Tor/10 Vorlagen) kommen auf je elf Scorerpunkte. Die beiden Stürmer sind zur Zeit richtig gut drauf. Bei den Kölner Haien kommen Felix Schütz (3 Tore/3 Vorlagen) und Charlie Stephens (6 Vorlagen) als beste Scorer auf je sechs Punkte. Bei den Haien verteilt sich die Last des Toreschießens auf mehrere Schultern, was sicherlich auch bei Wolfsburg der Fall ist. Aber bei Wolfsburg hängt eben auch viel von der Leistung der beiden Top-Scorer Milley und Dzieduszycki ab. Wenn die mal einen schlechten Tag haben, sieht es für das Team von Trainer Pavel Gross nicht gut aus. Daher sehe ich hier Köln leicht im Vorteil.
Weiter geht es mit den Special Teams. Und da haben die Wolfsburger die Nase klar vorne. In Überzahl kamen die Grizzlies in den Play-Offs bisher auf eine Erfolgsquote von 21,2 Prozent. Köln kam im Vergleich dazu nur auf 12,5 Prozent. In Unterzahl weisen die Wolfsburger eine sensationelle Quote von 96,0 Prozent auf. Köln kommt hier nur auf 89,3 Prozent. Dafür haben die Haie einen Unterzahltreffer mehr erzielt als Wolfsburg – 2 zu 1.
Fazit:
Eine sehr enge Serie erwartet uns da. Kleinigkeiten werden diese Serie entscheiden. Viel wird von der jeweiligen Tagesform abhängen. Ich traue Wolfsburg die nächste Sensation zu. Die Niedersachsen sind derzeit in einem Lauf und werden sich auch gegen Köln durchsetzen. Mein Tipp: 3:2 für die Grizzly Adams Wolfsburg!

Die Wolfsburger haben es tatsächlich geschafft und stehen im Halbfinale. Die Niedersachsen feierten einen 4:3-Heimsieg gegen Mannheim und sicherten sich somit den entscheidenden vierten Sieg in dieser Serie. Greg Moore hatte Wolfsburg zwar in Führung gebracht (10.), doch Christoph Ullmann (16.) und Yannic Lehoux (20. sorgten für eine Mannheimer Pausenführung. Nach dem zweiten Drittel lagen aber die Grizzlies in Front. Aleksander Polaczek (32.) und Vincenz Mayer (36.) hatten für die Hausherren getroffen. Frank Mauer sorgte dann im Schlussdrittel für den Ausgleich der Adler (46.), ehe Aaron Brocklehurst zum Helden avancierte. Er schoss das 4:3 und Wolfsburg somit eine Runde weiter (49.).
Die Krefeld Pinguine haben ebenfalls den Halbfinaleinzug perfekt gemacht. Die Seidenstädter deklassierten Ingolstadt in deren Halle mit 7:2. Kevin Clark brachte Krefeld früh in Führung (6.), doch Thomas Greilinger sorgte für den 1:1-Pausenstand (16.). Derek Hahn konnte den ERCI dann erstmals in Führung bringen – 2:1 (24.). Mehr hatten die Panther im Mitteldrittel aber nicht zu lachen. Denn Krefeld machte innerhalb von nur fünf Minuten aus dem 1:2-Rückstand eine 6:2-Führung. Daniel Pietta (32.), Francois Methot (33.), Boris Blank (33.), Tomas Kurka (35.) und Kevin Clark (36.) demütigten Ingolstadt in dieser Phase. Daniel Pietta legte fünf Minuten vor dem Ende des Spiels noch das 7:2 nach.
Die Eisbären Berlin haben die Serie gegen die Hamburg Freezers für sich entschieden. Im sechsten Spiel feierte der DEL-Rekordmeister einen knappen 3:2-Erfolg. Nach torlosem ersten Drittel schossen Barry Tallackson (23.), André Rankel (24.) und Tyson Mulock (40.) den Meister mit 3:0 in Front. Thomas Dolak (43.) und Brandon Reid (56.) konnten im Schlussdrittel noch einmal verkürzen, zu mehr reichte es dann aber nicht.

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) laufen seit Mittwochabend die Play-Off-Viertelfinalserien. Und diese sind mal so richtig spannend. Denn nach jeweils zwei Spielen steht es in allen vier Serien 1:1-Unentschieden. Damit geht jede der vier Serien schon einmal in ein fünftes Spiel am Donnerstag. Bis auf Mannheim und Wolfsburg haben bisher alle Teams ihr Heimspiel gewonnen. Morgen geht es mit den dritten Spielen weiter (Eisbären vs. Hamburg findet erst am Montag statt). Wer kann vorlegen?
Die Niederbayern haben es zum zweiten Mal in Folge ins Viertelfinale geschafft. Im zweiten Spiel ließen die Tigers nichts anbrennen. Bernhard Keil brachte Straubing schon nach 87 Sekunden mit 1:0 in Führung. Tyler Beechey schraubte das Ergebnis im Mitteldrittel mit zwei Toren auf 3:0 hoch (22./40.). Für das 4:0 sorgte Alexander Dotzler in der 50. Spielminute. Sergio Somma vermasselte Straubings Goalie Jason Bacashihua dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiel den Shut-out. Matchwinner für die Niederbayern waren Goalie Jason Bacashihua, der die Augsburger zur Verzweiflung brachte sowie die beiden Stürmer Blaine Down und Tyler Beechey (je drei Scorerpunkte).