Ryan McKiernan: „Wir sind als Team zusammengewachsen“

Nein, der MagentaSport Cup ist bisher nicht das Turnier der Eisbären Berlin. Drei Spiele hat man absolviert, dreimal verließ man am Ende das Eis als Verlierer, hat bisher einen mickrigen Punkt sowie nur drei erzielte Tore auf dem Konto. Das hatte man sich in der Hauptstadt ganz anders vorgestellt, wollte man doch dieses Turnier gewinnen. Zwar hat man rein rechnerisch auch noch die Chance auf den Halbfinal-Einzug, aber leicht wird das nicht. Auf jeden Fall müssen die noch drei verbliebenen Gruppenspielen gegen Mannheim und München sowie in Schwenningen gewonnen werden. Und dann muss natürlich die Konkurrenz auch noch mitspielen.

Das bisher einzig Positive an diesem MagentaSport Cup aus Berliner Sicht ist sicherlich die deutlich sichtbare Leistungssteigerung vom Spiel Eins bis Spiel Drei. Gegen Schwenningen fand man überhaupt nicht in sein Spiel und kam dann auch relativ schnell von seinem Weg ab und ließ alles vermissen, was ein Eishockey-Spiel ausmacht und verlor somit am Ende verdient mit 1:5.
Gegen Mannheim zeigte man sich dann deutlich verbessert, doch am Ende stand auch da mit 0:3 eine Niederlage. Eine, die man aber hätte vermeiden können. Wenn, ja wenn man endlich die Disziplin in den Griff bekommt und sich nicht zu viele Strafzeiten einhandelt. Zudem war in Mannheim die Chancenverwertung ein weiteres Manko, weshalb man ohne Punkte blieb.
Gestern gegen München schien man daran gearbeitet zu haben, nutzte endlich seine Chancen und führte vor dem Schlussdrittel mit 2:0. Doch dann schwand wie schon in den letzten Dritteln gegen Schwenningen und Mannheim die Kraft und es hagelte Gegentore. Und das 2:2 kassierte man in Unterzahl nach einer vollkommen unnötigen Strafzeit gegen Constantin Braun. Da hätte er sich definitiv cleverer anstellen müssen. Und in der Overtime ließ dann auch noch die Konzentration beim entscheidenden Gegentreffer zu wünschen übrig, als München ungestört das Siegtor erzielen konnte, weil die Zuordnung in der Defensive überhaupt nicht stimmte.

Licht und Schatten also bisher, aber wie bereits angedeutet, gab es in den Spielen auch die positiven Dinge, welche sich von Spiel zu Spiel verbessert haben. Daher sprach Trainer Serge Aubin gestern nach dem Spiel auch davon, dass man in München sein bestes Spiel der bisherigen Vorbereitung bestritten hat (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 21.11.2020):

Betrachtet man nur das Ergebnis, ist es natürlich sehr enttäuschend. Wenn du im 3. Drittel mit zwei Toren führst, musst du den Sack zu machen. Ich denke aber, dass wir unser bisher bestes Spiel bestritten haben. Wir waren von Anfang an aggressiv gegen und geduldig mit dem Puck. Leider haben wir drei Minuten vor Ende des Spiels eine unnötige Strafe im Angriffsdrittel gezogen und dann das Gegentor bekommen. In der Verlängerung ist es dann immer auch ein bisschen ein Glücksspiel. Insgesamt haben wir heute vieles richtig gemacht.

Verteidiger Ryan McKiernan ging sogar noch weiter und sprach davon, dass man auf dieser Auswärtsreise als Team zusammengewachsen sei:

Natürlich sind wir nach dieser Niederlage enttäuscht, aber die beiden Spiele in Mannheim und auch heute waren die besten der bisherigen Vorbereitung. Wir haben gerade heute sehr strukturiert und schnell gespielt. Darauf können wir aufbauen. Auch wenn wir heute wirklich enttäuscht sind, war das ein riesen Schritt in die richtige Richtung. Wir sind auf dieser Auswärtsreise als Team zusammengewachsen.

Die nächste Chance, das zu beweisen, haben die Eisbären am Donnerstagabend, wenn es zum bisherigen Überraschungsteam der Gruppe B, den Schwenninger Wild Wings, geht. Will man den MagentaSport Cup immer noch gewinnen, muss die Aufholjagd da beginnen. Dafür bedarf es dann aber einer konzentrierten Leistung über die vollen 60 Minuten sowie einer fast perfekten Disziplin.

In Krefeld und gegen Mannheim: Hinein in den Hauptrunden-Endspurt

Jetzt geht es in die Crunch-Time der diesjährigen Hauptrunde der DEL-Saison 2019/2020. Mit dem Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen morgen Abend startet für die Eisbären Berlin das zehn Spiele umfassende Restprogramm bis zum Ende der Hauptrunde. Es wird mal wieder eines dieser Wochenenden der Gegensätze sein. Schließlich trifft man am Wochenende neben dem Kellerkind Krefeld am Sonntagmittag auch noch auf das Top-Team der Adler Mannheim. Das werden also zwei komplett unterschiedliche Spiele werden, denn für Krefeld geht es nicht mehr wirklich um die Playoffs und Mannheim kämpft genau wie Berlin noch um jeden Punkt im Kampf um die bestmögliche Ausgangsposition für die bevorstehenden Playoffs.

Serge Aubin hat dennoch großen Respekt vor dem morgigen Gegner Krefeld (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 13.02.2020):

Krefeld ist eine offensiv sehr gefährliche Mannschaft. Sie brauchen nicht viele Chancen, um Tore zu erzielen. Ich freue mich wirklich darauf, unser Team zu sehen, wie es eine sehr solide defensive Partie abliefert, sehr viel Schlittschuh läuft und den Gegner unter Druck setzt.

Beide Mannschaften werden morgen Abend zum letzten Mal in dieser Saison aufeinander treffen. Bisher spricht die Bilanz mit 2:1-Siegen für Berlin, welche das erste Heimspiel mit 6:2 und das erste Gastspiel in der Seidenstadt mit 4:1 gewannen, dafür aber im zweiten Heimspiel an der Spree von den Pinguinen mit 5:1 abgeschossen wurden. Da ist also noch eine Rechnung offen, welche man mit großer Wahrscheinlichkeit begleichen möchte.
Man darf gespannt sein, wie Krefeld in dieses Spiel gehen wird, geht es doch für sie eigentlich um rein gar nichts mehr angesichts von 14 Punkten Rückstand auf Platz Zehn, welcher für die Pre-Playoffs berechtigen würde. Die Eisbären hingegen werden klar fokussiert in dieses Spiel gehen, geht es doch darum, im Kampf mit Bremerhaven und Düsseldorf Platz Vier und das damit verbundene Heimrecht im Viertelfinale abzusichern. Geht man also mit der nötigen Konzentration in dieses Spiel, nimmt Krefeld auch wirklich ernst und hält 60 Minuten konstant an seinem Gameplan fest, dann sollten die drei Punkte im Gepäck mit zurück in die Hauptstadt reisen.
Aufpassen und in den Griff bekommen müssen die Eisbären vor allem die beiden Angreifer Chad Costelle (46 Scorerpunkte) und Daniel Pietta (42). Wenn die Eisbären diese beiden Spieler aus dem Spiel nehmen, dann sollte es mit dem Sieg klappen.

Das komplette Gegenteil wird dann die Partie am Sonntagmittag (Achtung: Bully um 13:15 Uhr!!!) gegen den Erzrivalen Adler Mannheim werden. Dort wird man eine mehr als hart umkämpfte Partie auf Playoff-Niveau erleben. Beide Mannschaften kämpfen um wichtige Punkte und werden diese nicht kampflos herschenken. Alleine schon aus diesem Grund wird uns da ein hochinteressantes Spiel mit Playoff-Charakter erwarten. Aber natürlich auch aufgrund der Geschichte dieser beiden Traditionsvereine, denn es ist kein Geheimnis, dass sich Berlin und Mannheim auf keinen Fall mögen. Was für noch mehr Würze in diesem ohnehin schon wichtigen Spiel sorgen wird.
In diesem Duell kann man durchaus davon ausgehen, dass das Aufeinandertreffen am Sonntag noch nicht das letzte in dieser Saison sein wird. In den Playoffs könnten sich die Wege dieser beiden Mannschaften durchaus erneut kreuzen. Und die bisherige Hauptrunden-Bilanz spricht mit 2:1-Siegen für Mannheim. Die Adler gewannen beide Heimspiele (4:1/7:3), verloren dafür aber das erste Spiel in Berlin deutlich mit 5:1. Sie werden am Sonntag also auf Wiedergutmachung aus sein.
Bei den Kurpfälzern muss man natürlich auf jede Menge Spieler aufpassen, denn sie verfügen über richtig gute Spieler in ihren Reihen. Zum Beispiel Verteidiger Mark Katic mit satten 31 Scorerpunkten oder aber den Stürmern Borna Rendulic (42), Ben Smith (41), Andrew Desjardins, Jan-Mikael Järvinen (beide 38) und Matthias Plachta (37).
Vorsicht ist also geboten, aber gleiches gilt natürlich auf für Mannheim, denn die Eisbären verfügen aktuell über die Top-Reihe Leo Pföderl, James Sheppard und Marcel Noebels, die im Moment alles kurz und klein schießt.

Gucken wir in die Statistik, sind Punkte morgen Abend in Krefeld definitiv garantiert. Denn seit September 2015 traten die Eisbären nur einmal die Heimreise ohne Punkte im Gepäck an. Und auch Punkte gegen Mannheim sind im Bereich des Möglichen, haben die Berliner doch seit 2017 viermal zu Hause fünf oder sogar mehr Treffer gegen die Kurpfälzer erzielt. Die Aussichten auf dieses Wochenende sehen also schon einmal gut aus, nun liegt es an den Spielern, diese auch in Punkte umzuwandeln.

Und im Hinblick auf die Schlussphase der diesjährigen DEL-Hauptrunde ist es von enormer Bedeutung, dass Stürmer Louis-Marc Aubry wieder zur Verfügung steht. Er wird dem Kader noch mehr Tiefe verleihen und den Berlinern noch mehr Möglichkeiten in der Offensive geben. Sie sind also noch schwerer auszurechnen als ohnehin schon.
Weiterhin fehlen werden hingegen Vincent Hessler, Florian Busch, Sean Backman und Constantin Braun. Dafür kehrt Goalie Marvin Cüpper am Samstag nach seiner Leihe zu Kooperationspartner Weißwasser zurück in die Hauptstadt.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen am 14.02.2020:

Tor:

Sebastian Dahm, Justin Pogge

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

In Weißwasser:

Marvin Cüpper, Eric Mik, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung:

Constantin Braun (Knie), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

Schlechte Chancenverwertung, schlechte Defensivleistung, schlechtes Powerplay: Eisbären kassieren beim Tabellenletzten Schwenningen die dritte Niederlage in Folge

Wir wollen uns defensiv verbessern. Wir wissen, dass wir vorne Qualität haben. Aber wir müssen die Gegentore abstellen.“ Das waren die Worte von Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann vor dem Spiel der Berliner am Sonntagabend bei den Schwenninger Wild Wings. Das Vorhaben war also da, aber an der Umsetzung sollte es am Ende deutlich hapern. Denn vor 3.239 Zuschauer in der Helios Arena verloren die Hauptstädter beim Tabellenletzten mit 4:5 (0:1,4:2,0:2) und mussten somit die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Und das zum ersten Mal in dieser Saison.

Bei den Eisbären gab es kleine Veränderungen im Vergleich zum Köln-Spiel. So tauschten zum Beispiel Mark Olver und Landon Ferraro die Reihen, während Fabian Dietz überzählig war. Für ihn spielte dieses Mal Sebastian Streu. Und im Tor bekam Maximilian Franzreb den Vorzug vor Sebastian Dahm.

Die Partie im Schwarzwald begann sehr verhalten und ohne größere Höhepunkte. Die Eisbären hatten mehr Scheibenbesitz, aus dem sie aber nichts machten. Die Hausherren konzentrierten sich zunächst auf die Defensive und hatten dann nach vier Minuten die erste Chance der Partie. Matt Carey wurde vor dem Tor angespielt, scheiterte aber an Franzreb.
Die Wild Wings lauerten auf Konter und die Eisbären gaben ihnen die Möglichkeit dazu. 3-auf-1-Konter der Hausherren, Boasz Bassen mit dem Abschluss, auch hier war Franzreb zur Stelle.
Es folgten die ersten beiden Strafzeiten der Partie. Zunächst kassierte Ex-EIsbär Alex Weiß eine Strafe, das Powerplay der Eisbären sollte aber nur vier Sekunden dauern, denn dann folgte ihm James Sheppard in die Kühlbox. Bei 4-gegen-4 hatten zunächst die Berliner gute Chancen, aber Ryan McKiernan vergab einen Onetimer von der blauen Linie und Maxim Lapierre scheiterte von der rechten Seite aus mit seinem Schuss an Dustin Strahlmeier im Schwenninger Tor.
Und was machte Schwenningen eigentlich bei 4-gegen-4? Sie schalteten schnell um, nutzten die Zuordnungsprobleme der Eisbären in der Defensive und gingen in Führung. Colby Robak kam auf der rechten Seite mit viel Speed ins Angriffsdrittel und schlenzte die Scheibe ins Berliner Tor – 0:1 (9.).
Kurz darauf der nächste Berliner Fehler, diesmal von Kai Wissmann. Matt Carey kam so zur Chance, aber hier war Franzreb erneut zur Stelle und verhinderte das schnelle zweite Gegentor.
Die Eisbären nun mit wütenden Angriffen, wollten den Ausgleich erzielen. Und sie kamen auch zu guten Möglichkeiten, nur das Problem war, dass man diese nicht nutzte. Austin Ortega scheiterte an Strahlmeier und Leo Pföderl traf nur die Latte. Die Eisbären waren ja bemüht und der Einsatz stimmte und man hatte die Möglichkeiten, nur fehlte es ihnen am Schussglück vor dem gegnerischen Tor.
Dafür leistete man sich hinten, genau wie Schwenningen übrigens, zu viele unnötige Abspielfehler. Kai Herpich kam nach einem Bock von Jonas Müller zu einer guten Chance, Franzreb war aber auf dem Posten. Dann missglückte ein Aufbaupass von John Ramage von hinter dem Tor, so dass Andreas Thuresson im Slot frei vor Franzreb stand, aber an diesem scheiterte.
Die Eisbären beendeten das erste Drittel in Überzahl und hatten da auch gute Chancen, aber man ging mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine.

35 Sekunden hatte man noch Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels, aber diese verpufften ereignislos. Es war ein fahriger Beginn ins Mitteldrittel, beide Mannschaften weiterhin mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
Erst so nach und nach fanden beide Mannschaften wieder zu ihrem Spiel und als das der Fall war, glichen die Berliner aus. Constantin Braun mit einem Sahnepass von links rüber auf rechts quer durch die gesamte Abwehr, Sebastian Streu war der Adressat auf der linken Seite und schloss eiskalt ab – 1:1 (24.). Das erste DEL-Tor der Nummer 81, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem besonderen Jubiläum. Da wird sich der Co-Trainer und Papa Craig Streu sehr gefreut haben.
Die Eisbären wollten danach gleich nachlegen, kannten nur eine Richtung, aber die Chancenverwertung war keine gute. Dafür klappte es in Unterzahl ganz gut, denn da überstand man ein Powerplay der Wild Wings dank starken Penaltykilling schadlos.
Und dann ging es wieder Richtung Tor von Dustin Strahlmeier. Mark Olver tankte sich klasse durch, umkurvte Dustin Strahlmeier, bekam den Puck aber nicht über die Linie. Besser machte es kurz darauf Torjäger Leo Pföderl, der einen 2-auf-1-Konter mit Marcel Noebels eiskalt abschloss – 2:1 (32.).
Die Eisbären hatten hier nun alles im Griff, von Schwenningen ging keinerlei Gefahr aus und so dominierten die Berliner das Spiel im Mitteldrittel. Und drei Minuten vor der zweiten Drittelpause passte das Ergebnis dann auch zur Leistung. Austin Ortega mit einem klasse Pass auf Louis-Marc Aubry, welcher vor das Tor zog und Strahlmeier tunneln wollte. Das klappte jedoch nicht, aber Mark Olver war zur Stelle und staubte zum 3:1 ab (37.).
Die Vorentscheidung gegen harmlose Schwenninger? Nein, denn die waren plötzlich wieder drin im Spiel! Colby Robak nahm einen Querpass an der blauen Linie direkt und sein Onetimer schlug hinter Franzreb im Tor ein – 2:3 (38.).
Aus dem Nichts kam Schwenningen wieder heran und es sollte noch schlimmer kommen. Langer Pass der Schwenninger auf Troy Bourke, Maximilian Franzreb konnte sich nicht entscheiden, ob er aus dem Tor raus kommen sollte oder nicht. Bourke kam kurz an die Scheibe, Franzreb versuchte mit seinem Schläger zu klären, traf den Puck dabei aber so unglücklich, dass er den Puck ins eigene Tor lenkte – 3:3 (39.).
Unglaublich, auf einmal stand es hier wieder unentschieden und man musste sich fragen, wie das überhaupt passieren konnte. Denn eigentlich hatten die Eisbären alles im Griff, aber dann lies man es auf einmal locker angehen und schon stand es 3:3. Aber das Ende des spektakulären Drittels war dieses Tor noch nicht.
Denn für den Schlusspunkt sorgten die Gäste von der Spree. Youngster Sebastian Streu gewann das Bully im Angriffsdrittel, Ryan McKiernan zog von der rechten Seite aus ab, André Rankel hielt die Kelle in den Schuss und brachte die Eisbären mit seinem 246. DEL-Tor erneut in Führung – 4:3, 31,5 Sekunden vor der zweiten Drittelpause. So lagen die Berliner also nach 40 Minuten knapp vorne. Premieren-Torschütze Sebastian Streu sagte nach diesem Drittel im Interview bei Magenta Sport folgendes:

Mein erstes Tor hat sich ganz gut angefühlt, es war ein super Pass von Brauni. Wir haben dann ein bisschen nachgelassen und sie rankommen lassen. Das 4:3 war ein großes Tor kurz vor Schluss. Im dritten Drittel müssen wir weiter Gas geben. Es kann sein, dass wir es uns zu gemütlich gemacht haben. Vielleicht haben wir gedacht, ja 3:1, Drittel gleich zu Ende, lassen wir es einfach ausklingen. Dann haben sie zwei Tore gemacht, so schnell kann Eishockey gehen.

Man wusste also, dass man sich auch beim Tabellenletzten keine Nachlässigkeiten erlauben darf. Schließlich rufen die Wild Wings gerade gegen Spitzenteams ihre besten Leistungen ab, haben nicht ohne Grund in dieser Saison bereits Mannheim und Straubing zu Hause geschlagen und in München nur knapp verloren. Die Eisbären hätten also gewarnt sein müssen.
Der Fokus für das letzte Drittel sollte also klar gewesen sein und früh hatte man die dicke Chance zur abermaligen Führung. Mark Olver wurde klasse am langen Pfosten angespielt, schoss mit der Rückhand gegen die Laufrichtung von Dustin Strahlmeier, doch der fuhr seinen Schoner aus und parierte diesen Schuss sensationell.
Und dann waren sie wieder zur Stelle, die eiskalten und äußerst effektiven Schwenninger. Kai Wissmann bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle, sie ging durch zu Mirko Sacher, welcher auch von Frank Hördler nicht entscheidend gestört werden konnte und schlussendlich bei angezeigter Strafzeit per Rückhand zum 4:4 einnetzte (43.).
Die Eisbären danach bemüht und Schwenningen lauerte auf Konter. Aber dann bot sich den Eisbären eigentlich die Siegchance auf dem Silbertablett serviert. Drei Überzahlspiele in Folge gab es für die Eisbären, darunter 91 Sekunden lang ein 4-gegen-3, aber das Powerplay war heute eines der großen Probleme der Eisbären – neben der Abwehrschwäche und der vielen Fehlpässe im Spielaufbau. Bei 4-gegen-3 hatte man ja durch Leo Pföderl und John Ramage noch Chancen, aber die beiden normalen Überzahlspiele waren einfach nur harmlos. Man fand zwar schnell in die Formation, aber dann mangelte es an Kreativität, an guten Ideen, die kompakte Box der Wild Wings zu knacken. Die stellten die Schusswege stark zu und machten es den Eisbären so schwer. Aber wenn man in so einem Spiel bei so einem Spielstand drei Überzahlspiele in Folge bekommt und dann daraus nichts macht, braucht man sich nicht wundern, wenn man am Ende ohne Punkte die Heimfahrt antreten muss.
Denn Schwenningen hatte am Ende den Lucky Punch auf seiner Seite. Markus Poukkula behauptete die Scheibe an der Bande, spielte sie dann in den Lauf von Troy Bourke und der zog auf Höhe des rechten Bullykreises ab, visierte die lange Ecke an und genau da schlug der Puck ein – 4:5 (58.). Die Helios Arena stand Kopf und die Eisbären versuchten noch einmal alles. Auszeit und Torhüter raus, aber von einer Schlussoffensive kann nicht die Rede sein. Sie konnten nicht mehr den Ausgleich erzielen und mussten die dritte Niederlage in Folge einstecken. Und das mit 15 Gegentoren (plus des Gegentreffers im Penaltyschießen gegen Wolfsburg). Die Eisbären haben also aktuell ein Abwehrproblem.

Nein, verlieren müssen die Eisbären dieses Spiel nicht. Man hatte genügend Chancen (38:19-Torschüsse), man hatte genügend Powerplays, man hatte das Spiel im Mitteldrittel eigentlich klar im Griff und führte souverän 3:1, Schwenningen wirkte harmlos. Aber man machte die Schwäne unnötig wieder stark und ließ sie innerhalb kürzester Zeit zum 3:3 ausgleichen. Dann dachte man, man hätte das psychologisch wichtige 4:3 kurz vor der Pause erzielt, welches doch jetzt die nötige Sicherheit geben sollte für das Schlussdrittel. Aber weit gefehlt. Man lud Schwenningen zum 4:4 ein und ließ danach die Überzahlspiele sträflich liegen, wofür man kurz vor Schluss von Troy Bourke bitterböse bestraft wurde.
Was auffällt, die Eisbären leisten sich derzeit zu viele unnötige Fehler im Spielaufbau, haben viel zu große Lücken in der Defensive, laufen immer wieder in Konter und wirken nicht mehr so souverän und stabil wie noch vor einigen Wochen. Sie schaffen es nicht, mal über 60 Minuten konstant ein Spiel durchzuziehen, haben immer wieder Aussetzer und Schwächephasen dabei. So kannst du in dieser Liga nicht bestehen und das haben die Eisbären mit erstmals drei Niederlagen in Folge in dieser Saison auch gesehen. Sie müssen schleunigst wieder zurück zu ihrem Spiel finden, müssen defensiv wieder stabiler stehen, die unnötigen Fehler abstellen und dringend an ihrer Chancenverwertung sowie am Powerplay arbeiten.

Trainer Serge Aubin war nach dem Spiel sichtlich bedient:

Es ist nicht akzeptabel. Mit einem Ein-Tor-Vorsprung nach 40 Minuten muss man eigentlich mehr hier holen beim Letzten.

Den Spielern wird eine harte Trainingswoche bevorstehen, denn Trainer Serge Aubin wird die Fehler schonungslos aufarbeiten und ansprechen sowie im Training versuchen, diese abzustellen, damit die Niederlagenserie am Donnerstag gegen Düsseldorf ein Ende finden wird. Denn in dieser engen Liga darf man sich keine längeren Schwächephasen leisten, sonst rutscht man aus den oberen Plätzen heraus.

Morgen letztes Testspiel in Pardubice – PC Labrie und Sebastian Streu erhalten Verträge für die neue DEL-Saison

Eisbären-Training im Welli vor dem letzten Testspiel morgen Abend in Pardubice. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Heute in einer Woche geht sie endlich los, die neue DEL-Saison 2019/2020. Dann empfangen die Eisbären Berlin in der heimischen Mercedes-Benz Arena die Grizzlys Wolfsburg zum Saisonauftakt (Bully:19:30 Uhr). Vorher steht aber erst einmal morgen Abend noch das letzte Testspiel an, dann geht es im „Rückspiel“ zum HC Dynamo Pardubice (Bully: 19:00 Uhr). Die Tschechen werden sicherlich Revanche nehmen wollen für die 4:5-Niederlage im Berliner Wellblechpalast vom letzten Freitag.

Vor diesem letzten Testspiel in Vorbereitung auf die neue DEL-Saison plagen die Hauptstädter aber Personalprobleme, fallen doch gleich sieben Spieler verletzt oder angeschlagen aus. In der Defensive fehlt Kai Wissmann aufgrund einer Virusinfektion. Diese verhindert ebenso den Einsatz von Stürmer Florian Busch. In der Offensive fehlen zudem Vincent Hessler (Hand), Louis-Marc Aubry (Knieprellung), Sean Backman (Muskelfaseriss), James Sheppard (Rücken) und Mark Olver (Hand).

Durch die Personalprobleme wird Charlie Jahnke aus Weißwasser zurückgeholt und Jake Ustorf sowie

Erhält einen Vertrag für die kommende DEL-Saison: PC Labrie (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Thomas Reichel stehen vor ihren Debüts im Eisbären-Trikot. Zwei Spieler, die morgen im Line-up stehen, werden auch in der in einer Woche beginnenden Saison das Trikot der Eisbären tragen. Die Verantwortlichen gaben den Try-out-Spielern PC Labrie und Sebastian Streu Verträge für die kommende Saison, der von Streu gilt auch noch für die darauffolgende Saison. Beide Spieler sind natürlich froh darüber, in Berlin bleiben zu können. So sagte Labrie zum Beispiel kurz und knapp (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 06.09.2019):

Nach dem ersten Tag hier wusste ich, dass ich bleiben möchte.

Und Streu äußerte sich über seinen ersten Profivertrag wie folgt:

Ich freue mich sehr über meinen ersten Profivertrag. Das ist ein neuer Anfang und eine große Herausforderung für mich.

Sportdirektor Stéphane Richer gab selbstverständlich auch sein Statement zu den beiden „Neuzugängen“ ab:

Beide Stürmer haben sich sehr gut ins Team eingefügt und sind während der Vorbereitung
ein fester Bestandteil der Mannschaft geworden. Labrie ist ein Rollenspieler, der viel Erfahrung mitbringt und ein Element, das uns helfen kann. Streu hat eine gute Perspektive, der in einigen Spielen genau das gezeigt hat, was wir von einem Spieler, wie ihm erwarten.

Trainer Serge Aubin auf dem Weg zum Training. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Dadurch, dass der Saisonstart nur noch eine Woche entfernt ist, steigt natürlich auch die Intensität beim Training und man arbeitet an der Feinjustierung. So wurde beim heutigen Training zum Beispiel vor allem das 5-gegen-3-Powerplay geübt, aber auch Alleingänge auf den Goalie, 2-auf-1-, 3-auf-1- und 3-auf-2-Situationen, zudem auch das Passspiel. Das Tempo im Training war schon hoch und die Jungs zogen gut mit und setzten die Vorgaben des Trainerteams um Serge Aubin gut um.

Serge Aubin blickte nach dem Spiel bereits voraus auf das letzte Testspiel in Pardubice:

Ich möchte sehen, wie wir einfach weiter an unserem Spiel arbeiten. Es wird ein paar neue Jungs im Line-up morgen geben, was eine gute Möglichkeit für die jungen Spieler ist, zu zeigen, was sie drauf haben und logischerweise fahren wir hin, um zu gewinnen. Es wird ein guter Test morgen.

Da ja morgen gleich sieben Spieler fehlen, wurde Aubin auch darauf angesprochen, ob es denn mögliche Ausfälle zum Saisonstart am Freitag gegen Wolfsburg geben könnte:

Nein, es sollte passen für nächste Woche. Aber wir wollen beim letzten Testspiel keine Risiken eingehen und so können über das Wochenende noch die kleinen Prellungen und blauen Flecken auskuriert werden.

Der Kader der Eisbären Berlin für das letzte Testspiel beim HC Dynamo Pardubice am 07.09.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Thomas Reichel, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Maxim Lapierre, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Marvin Cüpper, Eric Mik

Nicht zur Verfügung:

Vincent Hessler (Hand), Kai Wissmann, Florian Busch (beide Virusinfektion), Louis-Marc Aubry (Knieprellung), Sean Backman (Muskelfaserriss), James Sheppard (Rücken), Mark Olver (Hand)

Serge Aubin: Der neue Eisbären-Trainer nimmt seine Arbeit in Berlin auf

Am Freitag gaben die Eisbären Berlin die bereits lange vermutete Verpflichtung des neuen Trainers Serge Aubin bekannt. Dieser wird ab der kommenden DEL-Saison hinter der Bande des DEL-Rekordmeisters stehen und dort den Sportdirektor Stéphane Richer ersetzen, welcher diese Position seit der Entlassung Clément Jodoins inne hatte. Die Verpflichtung des Ex-Hamburgers stieß auf großen Unmut in der Berliner Fanszene, weshalb Aubin nicht damit rechnen sollte, dass er von allen Fans mit offenen Armen zum Saisonstart empfangen wird. Heute wurde der neue Eisbären-Coach aber erst einmal im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Wir fassen die wichtigsten Aussagen für Euch in diesem Bericht noch einmal zusammen.

Lange ging dieses Gerücht um Serge Aubin ja rum, doch bis zur offiziellen Verkündung seitens der Eisbären sollte es bis Anfang Mai dauern. Geschäftsführer Peter-John Lee äußerte sich dazu wie folgt:

Wir haben uns seit Dezember viel Zeit gelassen. Das Team analysiert, den Markt beobachtet. Wir haben uns mit vielen Kandidaten ausgetauscht, aber wir sind von Serge Aubin voll überzeugt. Er erfüllt unser Anforderungsprofil am Besten. Willkommen in der Eisbären-Familie!

Wie genau dieses Anforderungsprofil der Eisbären aussah, welche Kriterien es gab, darüber klärte Sportdirektor Stéphane Richer anschließend auf:

Es war ein langer Prozess. Wir haben viele Punkte ausgeschrieben, welche ein neuer Eisbären-Trainer mitbringen sollte. Folgende Punkte waren besonders wichtig: Starke Führungsqualität, eine gute Kommunikation mit den Spielern, dem Trainerteam und auch den Betreuern, Wir wollten einen Trainer, der Eisbären-Eishockey spielen lässt. Wir wollen schnelles und erfolgreiches Eishockey spielen. Uns war auch wichtig, dass der neue Trainer die DEL kennt. Zudem soll er gut mit jungen Spielern arbeiten. Was uns überzeugt hat, war die Entwicklung, die Serge Aubin in den letzten drei Jahren genommen hat. Besonders in Österreich, wo er nicht mit einem Big-Budget-Team sondern mit vielen jungen Spielern gearbeitet hat und zweimal Erster sowie einmal Meister wurde.

Natürlich darf auch nicht das erste Statement von Serge Aubin als Eisbären-Coach fehlen:

Es ist mir eine große Ehre, hier zu sein. Ich hab in den Gesprächen mit Peter-John Lee und Stéphane Richer herausgefunden, dass wir die selbe Vision teilen. Ich habe festgestellt, dass es mir sehr viel Spaß machen könnte, für die Eisbären zu arbeiten, in der Art, wie hier gearbeitet und Eishockey gespielt werden soll. Ich freue mich unglaublich darauf, die Leidenschaft zu spüren, die hier in der Stadt für die Eisbären da ist, unter den Fans und unter den Spielern. Ich freue mich auch darauf, mit den jungen Spielern und generell mit der Mannschaft zu arbeiten. Ich habe eine klare Vision, wie die Mannschaft spielen soll. Ich will leidenschaftliches Eishockey sehen. Die Mannschaft soll mitreißend spielen, sie soll schnell spielen und die Arena mitreißen. Ich will jetzt schon den Grundstein für meine Arbeit für die kommende Saison legen. 

Wie bereits oben erwähnt, ist ein Teil der Fanszene der Berliner mit dieser Verpflichtung nicht einverstanden, was vor allem aus Aubins Hamburger Zeiten her rührt. Aber auch von seinem letzten Arbeitgeber, wo er nicht lange arbeiten durfte. Aber dazu hat jeder seine eigene Ansicht, wie Aubin heute sagte:

Sicherlich gibt es immer zwei Seiten zu so einer Geschichte wie in Zürich. Ich habe das Gefühl, dass mir am Ende ein bisschen die Zeit weg gelaufen ist. Denn am Anfang der Saison musste ich auf viele Leistungsträger verzichten, bis zu Sechs im Schnitt. Deshalb musste ich das Spiel anpassen. Um Weihnachten herum und auch danach, da hatte ich das Gefühl, dass es richtig gut lief und das wir in Schwung gekommen sind. Da hatten wir fünf Siege und eine Overtime-Niederlage, aber dann hat man mich freigestellt. Gerade als ich das Gefühl hatte, jetzt würde es losgehen. 

Nun freut sich Serge Aubin aber auf seine neue Aufgabe beim siebenmaligen Deutschen Meister und will bereits jetzt den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen. Was zuletzt hier schlecht lief, darüber will er kein Wort verlieren, denn er verfolgt seinen eigenen Plan:

Ich habe noch nichts analysiert, ich weiß nicht, was hier war. Was aber im Grunde auch egal ist. Denn ich habe einen klaren Plan, eine klare Vision. Ich weiß ganz genau, wie die Eisbären in Zukunft Eishockey spielen sollen. Genau darum geht es, per Video und in persönlichen Gesprächen alles zu analysieren, damit es dann gleich losgehen kann.
Ich bin jetzt hier, um eine Beziehung zu den jungen Spielern aufzubauen und sie dann auf das nächste Level zu heben. Ich weiß, dass es viele Talente gibt. Ich werde mir auch noch Spiele auf Video anschauen, wo ich feststellen werde, wo ihre Stärken sind und wo sie noch Schwächen haben. Ich will das jetzt alles vorbereiten, um zu Beginn des Trainingslagers voll durchstarten zu können.

Mit welchem Personal man in die neue Saison starten wird, ist noch nicht so wirklich klar. Bisher stehen die Verpflichtungen von Ryan McKiernan, Leo Pföderl und Fabian Dietz fest. Weitere werden folgen, aber wer weiß, wann man diese Transfers bekannt geben wird. Und eine Frage, die die EHC-Fans ganz besonders unter den Nägeln brennt, ist die nach der Zukunft von Goalie Kevin Poulin. Bleibt er oder geht er? Gerüchten zufolge sollen die Eisbären den dänischen Nationaltorhüter Sebastian Dahm von Ligakonkurrent Iserlohn verpflichtet haben. Auch dieser Transfer würde für großen Unmut in der Fanszene sorgen. Richer sagte zur Torhütersituation:

Wir analysieren jetzt den Markt. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir auf die Deutschen setzen oder einen Ausländer holen. Wir werden bald eine Entscheidung treffen, aber wir wissen, dass die Position sehr wichtig ist, aber wir wissen auch, dass wir mit unseren jungen deutschen Goalies schon viel Potential unter Vertrag haben. Wir haben mit Cüpper und Franzreb zwei gute Jungs, aber sicher wird noch einer kommen, um die Beiden zu unterstützen.

Die Verantwortlichen wurden auch auf die Kracher-Transfers der Konkurrenz aus Mannheim und München angesprochen, ob man so etwas auch von den Eisbären erwarten dürfe. Aber die Eisbären verfolgen da ihren eigenen Plan, so Lee und Richer. Man suche Spieler, die zum Verein passen. Es müssen Spieler sein, die dem Team weiterhelfen können. Nicht immer müssen es die großen Namen sein. Als Beispiele wurden Austin Ortega und Rob Zepp genannt. Ortega war kein großer Name, aber er hat sich zu einem großen Spieler entwickelt. Und auch Zepp war damals eher unbekannt, entwickelte sich in Berlin aber zu einem Top-Goalie. Genau diesen Plan verfolgen die Eisbären weiterhin.

Und ob noch weitere Spieler den Verein verlassen müssen, ist unterdessen nicht ausgeschlossen. Es kommt auf die Planungen im Sommer an, je nachdem kann es durchaus sein, dass man sich von weiteren Spielern trennen wird.

So oder so stehen die Eisbären nach dem getätigten Umbruch vor einer schweren Saison, wo sie unter genauer Beobachtung der Fans stehen. Diese wollen endlich wieder erfolgreiches Eishockey in Berlin sehen. Und da reden wir nicht davon, dass diese Mannschaft Meister werden soll oder muss. Nein, es würde schon fürs Erste reichen, wenn man auf dem Eis endlich wieder ein Team sieht, welches sich für den Erfolg zerreißt, alles auf dem Eis gibt, bis zur letzten Sekunde kämpft. Denn nur wer kämpft, kann auch verlieren. Serge Aubin dazu:

Es wird eine große Herausforderung in der kommenden Saison sein, aber ich werde alles dafür tun, dass das Team bereit dafür ist. Es ist immer das Ziel, das letzte Spiel zu gewinnen, denn nur dann ist die Saison eigentlich eine richtig gute. Aber jetzt steht erst einmal im Vordergrund, die Sachen zu implementieren, die wichtig sind. Nämlich, dass die Mannschaft jeden Tag hart arbeitet, dass sie immer da ist, dass sie sich mit den Besten misst und das sie zusammenhält, wie eine Familie.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Bleibt nur zu hoffen, dass in der neuen Saison vermehrt Taten den gesprochenen Worten folgen werden. Dann sorgt man auch wieder für Ruhe im Umfeld, denn die Eisbären-Verantwortlichen stehen wie bereits erwähnt unter Beobachtung. Und noch so eine miserable Saison wie die letzte werden die Fans wohl nicht durchgehen lassen.