3:2 n.P. gegen Wolfsburg: Penalty-Monster Florian Kettemer hat wieder zugeschlagen

 

Ausgabe #8:

Der Lieblingsgegner wurde mal wieder besiegt, aber es war ein hartes Stück Arbeit vor 11.292 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof, ehe man den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg mit 3:2 (2:2,0:0,0:0/0:0) n.P. besiegt hatte. Es war kein schönes, dafür aber hart umkämpftes Spiel, in denen man den Eisbären Berlin im Spielverlauf deutlich anmerkte, dass man unter der Woche noch in der Champions Hockey League (CHL) in Grodno im Einsatz war. Doch am Ende ging es nochmal gut, was auch wieder an Verteidiger Florian Kettemer lag, welcher sich immer mehr zum Penalty-Monster entwickelt. Selbst Trainer Clément Jodoin findet es unglaublich, dass die Nummer 69 der Berliner immer trifft, wenn er zum Penalty anläuft. Das sagte Jodoin jedenfalls nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Ohne sechs verletzte Spieler mussten die Berliner das Heimspiel gegen die Niedersachsen antreten. Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fehlten, dafür kehrten André Rankel und Martin Buchwieser zurück ins Line-up. Und im Tor stand natürlich wieder der derzeit beste DEL-Goalie Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

128 Sekunden war das Spiel gerade einmal alt, da lag die Scheibe erstmals im Wolfsburger Tor. Frank Hördler hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor gebracht, dort wurde sie geblockt und Marcel Noebels schaltete am schnellsten – 1:0 (3.).
In Wolfsburg schrillten vermutlich nach dem 0:6-Debakel in Augsburg schon wieder die Alarmglocken, drohte hier das nächste Auswärts-Desaster der auf fremden Eis noch sieglosen Wolfsburger? Nein, denn nur 28 Sekunden später glichen die Niedersachsen aus. Wolfsburg mit einem 3-auf-2-Konter, Alexander Karachun wurde am langen Pfosten völlig allein gelassen, bekam die Scheibe zugespielt und netzte sie eiskalt ein – 1:1 (3.).
Und es sollte noch besser für die Gäste kommen. Eine Überzahl war gerade vorbei, doch Wolfsburg immer noch in der Formation, die Eisbären blockten einen Schuss, verloren dann aber die Übersicht. Alexander Weiß aber nicht, der Kevin Poulin per Rückhandschuss tunnelte – 1:2 (9.).
Aber die Eisbären sollten zurückschlagen, auch wenn wir uns heute immer noch fragen, war es jetzt das erste DEL-Tor von Charlie Jahnke oder nicht? Denn die Nummer 15 der Eisbären meinte nach dem Spiel in der Mixed-Zone, er hätte es nicht erzielt, „der Martin (Buchwieser) war noch dran, es war also eine Vorlage„. Lt. DEL-Homepage ist es aber nach wie vor Charlie Jahnke sein erstes DEL-Tor gestern Abend gewesen.
Über Micki DuPont und André Rankel kam die Scheibe zu Charlie Jahnke, welche abzog und schon zappelte die schwarze Hartgummischeibe im Wolfsburger Gehäuse. Der Jubel von Jahnke kannte keine Grenzen, auch wenn seine Freude darüber nach dem Spiel schon wieder verflogen war, doch für ihn zählte am Ende eh nur der Sieg, der das wichtigste an diesem Abend war.
Fortan die Berliner noch einmal mit Chancen in Überzahl, aber es blieb beim 2:2 nach 20 unterhaltsamen Minuten an der Spree.

Auch zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären früh mit der Möglichkeit, in Überzahl zu agieren und

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auch dieses Mal kreierten sie wieder gute Chancen, aber David Leggio im Wolfsburger Tor ließ keinen weiteren Treffer zu.
Ansonsten war das Mitteldrittel jetzt nicht so unterhaltsam und torreich wie die 20 Minuten zuvor. Was auch daran lag, dass die Eisbären nicht das spielten, was ihr Trainer wollte. Im ersten Drittel war Jodoin noch zufrieden, aber im zweiten Drittel waren die Abstände zwischen der Verteidigung un den Stürmern zu groß, man versuchte zu oft den langen Pass statt kurze Pässe zu spielen. So lud man Wolfsburg durch Fehler immer wieder zu Chancen ein, die Niedersachsen erarbeiteten sich daher in diesem Drittel auch ein Übergewicht. Was aber auch daran lag, dass den Eisbären mit zunehmender Spieldauer in den zweiten 20 Minuten ein wenig die Kraft ausging, man wirkte immer einen Schritt langsamer als die Wolfsburger Spieler, es fehlte an der nötigen Spirtzigkeit, welche Wolfsburg an den Tag legte und die Eisbären zudem mit einem aggressiven Forechecking immer wieder im Spielaufbau störte.
Und Wolfsburg hätte aufgrund der zweiten zehn Minuten in diesem Drittel eine Führung auch durchaus verdient gehabt, Brent Aubin war sehr nahe am Führungstreffer dran, nur stand ihm der Pfosten im Weg. So blieb es beim 2:2 nach 40 Minuten.

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Brent Aubin sollte auch in der 42. Spielminute erneut im Mittelpunkt stehen, denn dieses Mal traf sein Schuss die Latte des Berliner Tores, die Eisbären also abermals viel ganz viel Glück.
Die Eisbären fanden dann dank eines Überzahlspiels wieder ins Spiel und hatten auch gute Möglichkeiten, nur der Torerfolg wollte sich noch nicht einstellen. Die Eisbären übernahmen nun mehr denn je die Spielkontrolle, drückten auf den dritten Treffer, um hier doch noch drei Punkte mitzunehmen. Aber auch die Wolfsburger blieben nicht tatenlos, versuchten ebenso nach vorne zu spielen. Doch am Ende mussten sich beide Teams mit je einem Punkt nach 60 Minuten begnügen. Für Wolfsburg war es erst der zweite Punkt auf fremden Eis im achten Gastspiel.

Die Verlängerung begannen die Berliner in Unterzahl, welche sie aber schadlos überstanden. Danach beide offensiv bemüht, aber sowohl Kevin Poulin als auch David Leggio wollten sich unbedingt im Penaltyschießen auszeichnen, zu welchem es anschließend auch kommen sollte.

Nur da konnte sich nur ein Goalie auszeichnen und zum Glück war das Kevin Poulin, der beide Penaltys der Wolfsburger von Gerrit Fauser und Brent Aubin parieren konnte. Auf Eisbären-Seite haben wir ein neues Penalty-Monster mit Florian Kettemer, der wie schon in Schwenningen zum Penalty antrat und die Scheibe eiskalt im Wolfsburger Tor versenken konnte. Brandon Ranford machte den Decker drauf, tanzte Leggio aus und verwandelte den zweiten Penalty ebenfalls eiskalt und sicher.

Zwei wichtige Punkte für die Eisbären Berlin, welche hart erkämpft waren. Wolfsburg war der erwartet schwere Gegner, dessen Tabellenplatz spiegelt nicht das Leistungsvermögen der Niedersachsen wieder. Die Grizzlies ließen sich vom frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen, konnten die Partie drehen, doch die Eisbären glichen schnell wieder aus. Anschließend war es ein von viel Kampf, manchmal aber auch Krampf, geprägtes Spiel, in denen die Wolfsburger vor allem im Mitteldrittel frischer wirkten und die Eisbären da auch gehörig unter Druck setzten. Und dass es bei Wolfsburg nicht läuft, zeigten die beiden Chancen von Brent Aubin, welcher definitiv ein richtig guter Spieler in der Liga ist. Läuft es bei Wolfsburg, macht er beide Chancen rein, aber so traf er Pfosten und Latte. Zum Glück für die Eisbären, die im letzten Drittel wieder besser im Spiel waren und gute Chancen hatten. Doch für die Entscheidung sorgte am Ende mal wieder Verteidiger Florian Kettemer im Penaltyschießen. Sein Transfer erweist sich mehr denn je als absoluter Glücksgriff. Zum Glück hat die Nummer 69 sein Karriereende noch einmal verschoben. Sehr zur Freude der Eisbären-Fans, die in ihm einen neuen Publikumsliebling gefunden haben.

1:3 gegen Ingolstadt: Stark ersatzgeschwächte Eisbären mit großem Kampf, aber am Ende ist die Siegesserie vorbei

 

Ausgabe #7:

Drei Ligaspiele hatten die Eisbären Berlin in Folge gewonnen, dann kam der Tabellendritte aus Ingolstadt. Und die Schanzer beendeten die Siegesserie des DEL-Rekordmeisters. Vor 13.216 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Panther mit 3:1 (1:0,1:1,1:0) durch und verließen Berlin somit mit drei Punkten. Den Eisbären kann man aber keinen Vorwurf machen, zeigten sie doch eine große kämpferische Leistung, konnten sich für die harte Arbeit am Ende jedoch nicht belohnen.

Eisbären-Trainer Clément Jodoin ist derzeit nicht zu beneiden, wenn man sich das Lazarett der Eisbären mal so anschaut. Heute fehlten Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Martin Buchwieser und Mark Olver. Im Tor stand dagegen wieder der Erfolgsgarant Kevin Poulin, der seine ersten fünf DEL-Spiele allesamt gewinnen konnte. Diese Serie sollte heute ein jähes Ende finden.

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Die Eisbären legten los wie die Feuerwehr und machten sofort ordentlich Druck, brachten die Scheiben zum Tor und hatten durch Youngster Charlie Jahnke die erste richtig gute Chance, welche Jochen Reimer im ERC-Tor jedoch entschärfen konnte.
Es entwickelte sich fortan eine sehr interessante DEL-Partie, mit hohem Tempo und viel harter Arbeit in den Zweikämpfen. Beide Mannschaften versuchten hinten sehr kompakt zu stehen und wenig zuzulassen. Ingolstadt überstand die druckvolle Berliner Anfangsphase schadlos, verteidigte anschließend sein Tor sehr kompakt und ließ nur noch wenig zu. Sean Backman kam nach einer schnellen Kombination nochmal kurz vor dem Ende des ersten Drittel gefährlich zum Abschluss, doch Jochen Reimer war zur Stelle.
Die Schanzer also hinten stark und vorne? Mit der ersten richtig gefährlichen Aktion gingen sie in Führung. An der eigenen blauen Linie erkämpfte David Elsner die Scheibe, machte sich auf die Reise und ließ Kevin Poulin keine Chance – 0:1 (12.).
Aus dem Nichts also die Führung für die Gäste, die das anschließend sehr gut zu Ende spielten und so mit 1:0 in die erste Drittelpause gingen.

Im zweiten Drittel beide Mannschaften zunächst mit je einem Überzahlspiel. Und in diesen war es stets

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das Unterzahlteam, welches die größte Chance hatte. Die Eisbären durch Daniel Fischbuch, der seine Kelle in einen Schuss von Jens Baxmann gehalten und auch noch zum Nachschuss angesetzt hatte. Auf der andere Seite war es Jerry D’Amigo gewesen, der im Slot angespielt wurde und zum Abschluss kam, Kevin Poulin reagierte aber blitzschnell und so stand es weiterhin 0:1 aus Eisbären-Sicht.
Das nächste Ingolstädter Powerplay führte dann aber zum Torerfolg. Maury Edwards spielte Brett Olson an, welcher Poulin keine Chance ließ und den Puck unter die Latte setzte – 0:2 (36.).
Ein Schock für die Eisbären? Mitnichten, die Hausherren schlugen noch im zweiten Drittel zurück. Und wie soll es auch anders sein, als dass die Eisbären in Überzahl treffen. Sie haben das beste Powerplay der Liga und tun sich dagegen zur Zeit äußerst schwer, bei 5-gegen-5 zum Torerfolg zu kommen. Danny Richmond hämmerte die Scheibe von der blauen Linie ins Tor – 1:2 (38.).
Was zugleich auch der Pausenstand in Berlin war. Die Eisbären weiterhin mit einem guten Spiel und viel Offensivarbeit, aber die Ingolstädter Defensive erwies sich einmal mehr als Bollwerk und machte es den Eisbären so ein ums andere Mal schwer. Doch der Anschlusstreffer von Richmond brachte die Hoffnung zurück nach Berlin.

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Und im Schlussdrittel versuchten die Eisbären noch einmal alles, drängten Ingolstadt immer wieder ins eigene Drittel ein und hatten gerade zu Beginn des Schlussabschnittes richtig gute Möglichkeiten. So vergaben James Sheppard, Jamie MacQueen und Micki DuPont beste Chancen.
Ingolstadt lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann eiskalt zu kontern. Einmal kam Ingolstadts Angreifer Patrick Cannone durch und lief alleine auf Kevin Poulin zu, welcher am Ende dieses Duell für sich entscheiden konnte.
So ging es in den nächsten Minuten auch weiter. Die Eisbären rannten an, bissen sich aber mehr denn je die Zähne an der Ingolstädter Defensive aus, welche wiederum auf Konter lauerten.
Zwei Minuten vor dem Ende nahm ERC-Coach Doug Shedden eine Auszeit, um seinem Team nach einem Icing eine Verschnaufpause zu gönnen. Die Eisbären nahmen ihrerseits 93 Sekunden vor dem Ende Goaloe Kevin Poulin vom Eis und wollten nun mit aller Macht den Ausgleich und die Verlängerung erzwingen. Was am Ende nicht gelang, ganz im Gegenteil, Ingolstadt erkämpfte an der Bande die Scheibe und Jerry D’Amigo versenkte sie eine Sekunde vor dem Ende der Partie im verwaisten Berliner Tor – 1:3 (60.).

Eine Niederlage, welche weh tut, aber eine, bei der man dem Team nicht so viel vorwerfen kann. Denn die Einstellung, die Moral, der kämpferische Einsatz, all das hat gestimmt. Die Eisbären versuchten alles, um zum Torerfolg zu kommen. Leider trafen sie aber auf einen sehr starken Gegner, welcher hinten sehr kompakt und hart verteidigte und zudem über einen derzeit enorm starken Goalie verfügt. Und vor dem Tor erwiesen sich die Schanzer als eiskalt und abgezockt. Eben das, was den Eisbären zur Zeit fehlt, sie kommen nur selten zu Toren bei numerischer Gleichheit auf dem Eis, treffen stattdessen in Überzahl. Und da es heute relativ wenige Strafen gab, ist es am Ende schwer, das Eis als Sieger zu verlassen. Und trotzdem kann man auch aus dieser Partie viel Positives mitnehmen.

4:1 – Eisbären gewinnen letztes CHL-Heimspiel gegen Neman Grodno

 

Ausgabe #6:

Im fünften CHL-Gruppenspiel hat es dann doch noch mit einem Sieg für die Eisbären Berlin geklappt. Gegen das weißrussische Team HC Neman Grodno setzten sich die Berliner vor 4.110 Zuschauern in der spärlich besuchten Mercedes-Benz Arena mit 4:1 (1:1,2:0,1:0) durch und versöhnten die Fans wenigstens im letzten Gruppenspiel in der Eishockey-Königsklasse noch mit einem Sieg. Auch wenn es um nichts mehr ging, waren die Hauptstädter doch nach vier Niederlagen aus vier Spielen bereits vor dem Spiel gegen Grodno ausgeschieden.

So konnte Eisbären-Chefcoach Clément Jodoin heute ein wenig mit den jungen Spielern experimentieren, stellte Maximilian Franzreb ins Tor und zudem kam Verteidiger Frank Hördler zu seinem Saison-Debüt.

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Ganze fünf Sekunden war das Spiel erst alt, da kassierten die Gäste die erste Strafzeit der Partie. Früh in der Partie also die Chance für die Eisbären, in Überzahl in Führung zu gehen. Aber außer einem Schuss von Sean Backman kam nicht viel bei rum.
Auf der Gegenseite bekam auch Grodno schnell das erste Powerplay zugesprochen, aber auch hier überstand das Team in Unterzahl selbige schadlos.
Fortan entwickelte sich eine schnelle Partie, in der es hin und her ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, nur hatten sie damit lange keinen Erfolg. Erst nach 15 Spielminuten gab es erstmals Grund zum Jubeln für die meistens Fans in der Arena am Ostbahnhof. Florian Busch hatte abgezogen, James Sheppard nachgesetzt und dann entstand ein Gewühl vor dem weißrussischen Tor, in dem Brendan Ranford die Übersicht behielt und den Puck zum 1:0 über die Linie brachte. Der Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Allerdings währte die Freude über das Führungstor nicht mal zwei Minuten. Grodno kam in der 17. Spielminute zum verdienten 1:1-Ausgleich durch Anton Yeliseyenko.
So war auch der Spielstand nach den ersten 20 Minuten. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und von daher ging der Spielstand in Ordnung.

Das zweite Drittel begannen die Hausherren in Überzahl, nur konnten sie diese nicht nutzen. Dann

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folgte wohl eine spielentscheidende Szene, denn die Eisbären mussten für über eineinhalb Minuten eine doppelte Überzahl überstehen. Grodno war auch bemüht, diese große Chance zu nutzen, erspielte sich auch Chancen, nur wollte die Scheibe an Maximilian Franzreb einfach nicht vorbei. Nach dem Spiel machte der Gäste-Coach die fehlende Qualität seine Spieler dafür als Ursache aus.
Und wie es nun mal im Sport so ist, nutzt du deine Chancen vorne nicht, wirst du hinten bestraft. So erging es heute auch Grodno. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, James Sheppard hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und schon lagen die Berliner wieder vorne – 2:1 (32.).
Und nur 85 Sekunden später schloss Marcel Noebels eine Kombination über Mark Cundari und André Rankel zum 3:1 ab (33.).
In den letzten vier Minuten die Berliner noch einmal in Unterzahl nach einer 2+2-Minuten-Strafe gegen Mark Cundari, auch hier versuchte Grodno Druck aufzubauen und sich festzusetzen, aber nach dem Spiel wurde noch einmal erläutert, dass Grodno auch in der heimischen Liga zur Zeit große Probleme mit dem Toreschießen hat. Den Beweis dafür legten sie heute ab.
So lagen die Gäste aus Grodno nach 40 Minuten mit 1:3 hinten und das nicht, weil die Eisbären so viel besser waren. Nein, die Eisbären konnten ihre Chancen aufgrund der besseren Qualität der Spieler eben nutzen.

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Im Schlussdrittel war die Partie schnell entschieden. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Florian Kettemer die Scheibe auf das Tor brachte, Colin Smith hielt mal eben die Kelle hin und schon stand es 4:1 (42.). So einfach kann Eishockey manchmal sein. Wenn, ja wenn man einen Spieler vor dem Tor parkt und der dann seinen Schläger entscheidend in den Schuss hält.
Damit war die Partie hier natürlich durch. Beide Mannschaften noch einmal mit einem Überzahlspiel, aus dem aber nichts mehr resultieren sollte. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, Grodno tat nicht mehr als es konnte. Clément Jodoin verhalf den jungen Spielern zu Eiszeit, welche ihn dabei auch überzeugten.
Am Ende also feierten die Eisbären einen ungefährdeten 4:1-Heimsieg im letzten CHL-Gruppenspiel und verabschiedeten sich von den eigenen Fans aus der Champions Hockey Leagua (CHL). Das letzte Gruppenspiel findet ja bekanntlich nächste Woche in Grodno statt.

Nun ja, was will man jetzt großartig Worte über ein Spiel verlieren, deren Bedeutung gleich null war.

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Vielmehr war es für das Trainerteam ein Testspiel auf Pflichtspielbasis, in dem man viel testen und experimentieren konnte. So bekamen die Youngsters Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler viel Eiszeit und konnten sich so dem Trainerteam der Eisbären präsentieren. Und Clément Jodoin war schließlich zufrieden mit den jungen Spielern.
Zudem hob er auf der PK nach dem Spiel hervor, dass die Tore auf die ersten drei Reihen verteilt waren, was immer ein gutes Zeichen ist. Die erste und dritte Reihe war für je ein Tor verantwortlich und die zweite gleich für zwei.
Was mir ansonsten noch positiv auffiel, war die Tatsache, dass die Eisbären endlich mal gemerkt haben, wie wichtig es ist, im Slot einen Spieler zu parken, welcher dann die Schüsse entscheidend abfälscht. Heute gelang das gleich zweimal und führte eben zu zwei Toren. So einfach kann Eishockey manchmal sein.
Hoffen wir, dass die Eisbären Selbstvertrauen aus diesem Spiel und dem Sieg mit in die Liga nehmen und dort mal eine Siegesserie starten können.

4:1-Heimsieg gegen den Erzrivalen aus Mannheim dank dem Teufelskerl Kevin Poulin

 

Ausgabe #5:

Zweiter Sieg an diesem Wochenende für die Eisbären Berlin. Vor 12.931 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzte sich der DEL-Rekordmeister gegen den Erzrivalen Adler Mannheim klar und deutlich mit 4:1 (0:0,2:0,2:1) durch und holte somit fünf von sechs möglichen Punkten an diesem Wochenende. Was auf der einen Seite sicherlich zufriedenstellen ist, aber die Art und Weise, wie die Jungs gespielt haben, bereitet doch einige Kopfschmerzen. Denn auch wenn das 4:1 deutlich klingt, ohne Kevin Poulin hätte man dieses Spiel nie und nimmer gewonnen. Was der Goalie alles gehalten hat, war schon unnormal.

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Sicherlich hatten sich die Hausherren für den DEL-Klassiker auch einiges vorgenommen und zeigten es zu mindestens in den ersten zwei Minuten auch. Mannheim nahm nach nur 46 Sekunden die erste Strafzeit des Spiels und die erste Minute des Überzahlspiels sah recht ordentlich aus, die zweite dann schon wieder überhaupt nicht.
Der Mannschaft fehlte es im ersten Drittel an einem Spielsystem, jedenfalls war keins zu erkennen. Viel zu oft fuhren die Eisbären mit der Scheibe über die Mittellinie, spielten das Spielgerät dann tief und fuhren zum Wechsel. Es mangelte an Ideen im Spielaufbau. Zudem leistete man sich nach wie vor viel zu viele individuelle Fehler, man lud Mannheim also zu Chancen ein. Die Kurpfälzer, die hier keinesfalls eine Top Leistung zeigten, hatten zudem auch noch zwei Überzahlspiele und versuchten in diesen natürlich die Führung zu erzielen. Aber entweder wurden sie zu Schüssen von außen gezwungen oder aber Kevin Poulin bewies mehrfach seine Extra-Klasse. So blieb es nach 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.

Im zweiten Drittel spürte man die Verunsicherung der Berliner noch mehr. Nach vorne lief wenig

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zusammen, weiterhin zu viele individuelle Fehler, aus den Zweikämpfen kam man fast immer als Verlierer heraus und mal einen Check zu Ende fahren, nein, das taten die Mannen von Coach Clément Jodoin äußerst selten. Mannheim hatte selten Probleme, vor das Berliner Tor zu kommen. Und Chancen erspielten sich die Mannen von Chefcoach Pavel Gross, aber entweder entnervte Kevin Poulin mit teilweise sensationellen und unglaublichen Paraden die Mannheimer Spieler oder aber die Latte half den Eisbären, so geschehen beim Schuss von Joonas Lehtivuori (26.).
Der Druck der Adler war in der Phase enorm, gut, so enorm nun auch wieder nicht, weil wenn man keine Gegenwehr bekommt, dann braucht man sich auch nicht anstrengen. Es war teilweise erschreckend, wie lustlos die Spieler über das Eis fuhren. Auch auf den Rängen wurde es so langsam aber sicher ungemütlich, Trainer Jodoin nahm daher nach 29 Minuten erst einmal eine Auszeit, aber auch da hatte man das Gefühl, einige Spieler seien abwesend und hörten dem Coach nicht richtig zu. Goalie Kevin Poulin, mit Abstand bester Eisbär an diesem Abend, drehte sich derweil zur Kurve um und forderte sie auf, noch mehr Support zu leisten. Ein klasse Typ, der Kevin Poulin.
Es folgte die 31. Spielminute, jene Minute, die dem Spiel die Wende geben sollte. Die Scheibe war längst weg, doch Brent Raedeke setzte noch zu einem sehr unsauberen Check gegen Daniel Fischbuch an, der sah den Check überhaupt nicht kommen. Raedeke kassierte zu Recht eine Spieldauerdisziplinarstrafe, die Eisbären also mit einer fünfminütigen Überzahl. Und ja, das Powerplay sah sehr viel versprechend aus. Die Eisbären fanden die Formation und suchten die Lücke in der Mannheimer Defensive. Und sie sollten sie tatsächlich finden. Die beiden Verteidiger Danny Richmond und Micki DuPont im Zusammenspiel, Letzterer zog ab, die Scheibe blieb vor dem Tor hängen und James Sheppard war der Nutznießer und versenkte die schwarze Hartgummischeibe im Adler-Tor – 1:0 (34.).
Und die Eisbären sollten sogar noch nachlegen. Wieder Richmond mit dem Pass zu DuPont, der mit dem Onetimer vom linken Bullykreis und dem überraschenden 2:0 (35.).
Die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 vorne und alle fragten sich, wie das passieren konnte. Mannheim konnte die Verunsicherung der Eisbären nicht ausnutzen, was aber auch am überragenden Kevin Poulin lag, der zwischendurch mit „Poulin, Poulin, Kevin Poulin„-Sprechchören gefeiert wurde.

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Die Gäste aus der Kurpfalz hatten sich für den Schlussabschnitt noch einmal einiges vorgenommen, starteten sehr engagiert und druckvoll, aber nein, sie kamen an Poulin einfach nicht vorbei. So hatte es jedenfalls den Anschein, doch in der 45. Spielminute war auch der neue Goalie beim Schuss von Matthias Plachta machtlos – 2:1. Der hochverdiente Anschlusstreffer für die Mannheimer.
Schockte die Eisbären aber nicht wirklich, James Sheppard schickte Top-Torjäger Jamie MacQueen auf die Reise, der blieb alleine vor Dennis Endras sehr cool und versenkte die Scheibe im Adler-Tor – 3:1 (48.) durch den siebten Saisontreffer der Nummer 17.
53 Sekunden später sorgten die Eisbären für die endgültige Entscheidung. Endras konnte den Schuss von Colin Smith zunächst parieren, gegen den Nachschuss von Brendan Ranford war der deutsche Nationaltorhüter dann aber machtlos – 4:1 (49.).
Danach passierte nicht mehr fiel, die Berliner spielten den Drei-Tore-Vorsprung souverän nach Hause, aber auch nur, weil Mannheim nicht mehr viel probierte. Die Eisbären feierten somit am Ende einen enorm wichtigen Heimsieg gegen den Erzrivalen und fragen sich wohlmöglich jetzt immer noch, wie das eigentlich passieren konnte.

Denn spielerisch bleibt weiterhin viel, viel Luft nach oben. Die ersten 30 Minuten waren erschreckend

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harm- und ideenlos. Die Verunsicherung war bis unters Hallendach zu spüren, Mannheim konnte diese nur nicht ausnutzen, was eben an diesem Teufelskerl Kevin Poulin im Berliner Tor lag. Was der heute alles gehalten hatte, war fast schon unmenschlich und er bewies einmal mehr, wie wichtig er für die Eisbären im Moment ist. Ohne ihn wären die Eisbären heute wohl unter die Räder gekommen.
Zwar freut man sich jetzt über zwei Siege und fünf Punkte am Wochenende, doch dürfen diese beiden Erfolge nicht über die zu vielen Baustellen im Berliner Team hinweg täuschen. Es fehlt nach wie vor ein Spielsystem, dieses ist nicht zu erkennen. Man leistet sich immer noch zu viele unnötige Scheibenverluste und manch ein Spieler wirkt, als wäre er vom Kopf her nicht ganz bei der Sache. Woran das liegt, darüber mag jeder seine eigene Meinung haben. Fakt ist, es läuft aktuell nicht rund bei den Eisbären, trotz fünf Punkten am Wochenende. Hoffen wir, dass die Spieler das auch wissen und an den Fehlern weiter arbeiten werden.

4:3-Sieg gegen Iserlohn dank Jamie MacQueen, doch Trainer Clément Jodoin war nicht so richtig zufrieden mit seiner Mannschaft

 

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Am Freitagabend fuhr der DEL-Rekordmeister vor 9.430 Zuschauern in der sehr schlecht besuchten Mercedes-Benz-Arena den dritten Ligasieg in Folge ein. Die Iserlohn Roosters wurden mit 4:3 (0:0,2:1,2:2) nach Hause geschickt. Jamie MacQueen avancierte mit einem Hattrick zum Matchwinner, dennoch gibt es noch viel Luft nach oben im Spiel der Hauptstädter, was auch Coach Clément Jodoin nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte.

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Die Eisbären fanden gut ins Spiel, spielten von Beginn an sehr druckvolles Eishockey und setzten die Mannen von Coach Rob Daum sofort unter Druck. Man merkte den Eisbären an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten. Früh in der Partie ergab sich auch gleich die Möglichkeit in Überzahl zu agieren, man fand auch seine Formation und erspielte sich gute Möglichkeiten, nur wollte die schwarze Hartgummischeibe die Torlinie des von Sebastian Dahm gehüteten Tores nicht überqueren.
Nach der guten Anfangsphase gab es dann aber unerklärlicherweise einen Bruch im Spiel der Hausherren, die Pässe kamen nicht mehr an, man leistete sich zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau und lud Iserlohn so zu Alleingängen ein. Das brachte Trainer Jodoin auf die Palme, denn er sah keinen Grund, warum den Berlinern Turnover unterliefen. Alleine sechs bis sieben zählte der neue Coach, was überhaupt nicht in Ordnung für ihn war.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten.

Was die unnötigen Puckverluste angeht, diese wurden im Mitteldrittel „etwas besser“ (O-Ton Clément

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Jodoin). Doch die erste Chance gehörte den Gästen vom Seilersee. Evan Trupp kam zu einfach ins Berliner Drittel, scheiterte dann jedoch an Maximilian Franzreb, der den verletzten Kevin Poulin im Berliner Tor ersetzte.
Das Offensivspiel der Eisbären hakte ein wenig und so war es keinesfalls ein Wunder, dass eine Einzelaktion zum 1:0 führen musste. Die Hausherren in Überzahl, auch da lief nicht unbedingt viel zusammen, dachte sich anscheinend auch Jamie MacQueen. Micki DuPont baute das Powerplay von hinten auf, spielte die Scheibe zu James Sheppard, welcher MacQueen in Szene setzte, der zog das Tempo an, ließ die Iserlohner Verteidiger stehen und umkurvte zu guter Letzt auch noch Sebastian Dahm im IEC-Gehäuse (27.). Eine ganze starke Aktion der Nummer 17.
Die Führung hielt jedoch nur ganze 46 Sekunden. Die Gäste mit der schnellen Antwort, Justin Florek war am Ende derjenige, der die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 1:1 (28.).
Schockte die Eisbären aber nicht, die kurze Zeit später einen guten Wechsel hatten, sich im Iserlohner Drittel festsetzen konnten und gute Möglichkeiten herausspielten. Einzig am Abschluss war noch zu feilen.
Als Florian Kettemer nach 33 Minuten in die Kühlbox musste, bewies Maximilian Franzreb seinen Kritikern, warum er ein guter Goalie ist. Die Roosters mit einem bärenstarken Powerplay und richtig guten Chancen. Franzreb musste ein ums andere Mal eingreifen und parierte die Schüsse glänzend. Da hatten die Eisbären viel Glück gehabt und mussten sich bei Franzreb bedanken.
Dann sollte der Schlüsselmoment folgen, so machte es jedenfalls IEC-Coach Rob Daum nach dem Spiel auf der PK aus. Danny Richmond mit einem Sahne-Pass auf Jamie MacQueen, erneut kam es zum Duell MacQueen vs. Dahm, erneut tanzte MacQueen Dahm aus und schon lagen die Eisbären mit 2:1 vorne (39.). Was zugleich auch der Pausenstand war.

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Ins letzte Drittel wären die Gastgeber beinahe mit einem Paukenschlag gestartet. Florian Busch, welcher sein Saison-Debüt feierte, mit dem Zuspiel auf Brandon Ranford, doch dessen Schuss landete nur am Pfosten. Ranford hatte auch die nächste große Chance, nach Zuspiel von Kumpel Colin Smith hatte die neue Nummer 10 der Eisbären das leere Tor vor sich, brachte den Puck aber nicht im selbigen unter. Smith machte es anschließend besser. Kai Wissmann mit einem satten Schuss von der blauen Linie, Dahm ließ den Puck prallen und der landete direkt vor dem Arbeitsgerät von Colin Smith, welcher dankend annahm – 3:1 (46.).
Die Eisbären kurz darauf mit einer doppelten Überzahl, der Treffer sollte aber erst bei einfacher Überzahl fallen. Jamie MacQueen und James Sheppard mit einem Doppelpass, MacQueen zog dann ab und hämmerte den Puck ins Iserlohner Tor, der Hattrick war perfekt und die Eisbären lagen 4:1 vorne (51.).
Das sollte doch die Entscheidung gewesen sein, dachten vermutlich alle in der Arena am Ostbahnhof. Leider auch die Mannschaft, die Iserlohn auf einmal und völlig ohne Grund wieder ins Spiel kommen ließ. Was Coach Jodoin wütend machte. Er fand das nicht gut, dass man Iserlohn unnötig wieder hat ins Spiel kommen lassen und den jungen Goalie Maximilian Franzreb im Stich ließ. So geschehen bei eigener Überzahl. Jon Matsumoto fing einen Aufbaupass der Eisbären ab, kam frei zum Abschluss und ließ Franzreb keine Chance – 4:2 (52.).
Viereinhalb Minuten vor dem Ende wurde die Partie wieder spannend. Jon Matsumoto mit dem Schuss von außen, Franzreb pariert, die Scheibe lag aber frei. Matsumoto stocherte nach und brachte die Scheibe Richtung Torlinie, wo Justin Florek lauerte und zum 4:3 einnetzen konnte (56.). Da müssen die Eisbären entscheidender eingreifen, Franzreb unterstützen und die Scheibe raus bringen.
Zum Glück sollte es der letzte Treffer der Partie gewesen sein, wenn gleich Iserlohn am Ende noch einmal alles probierte, auch ohne Goalie, aber die Eisbären brachten das 4:3 über die Zeit.

Ein enorm wichtiger Sieg und enorm wichtige drei Punkte, gerade aus dem Grund, weil jetzt drei schwere Auswärtsspiele in Folge anstehen. Sah auch Clément Jodoin so, der es als äußerst wichtige drei Punkte ansah. Er war sehr froh über die drei Punkte und über Maxi Franzrebs ersten Ligasieg mit den Eisbären. Aber die angesprochenen Turnovers machen ihm zu Recht Sorgen. Die Eisbären fingen stark an und auf einmal und ohne Grund lief ihr Spiel nicht mehr rund und es häuften sich die unnötigen Puckverluste.
Im Mitteldrittel musste man sich dann bei Goalie Franzreb bedanken, dass er beim Stand von 1:1 mehrfach glänzend parieren konnte und den Eisbären so die Chance gab, kurz vor Drittelende selbst in Führung zu gehen. Diese konnte man im Schlussdrittel ausbauen und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Und damit machte man das Spiel wieder spannend, denn die Konzentration ließ nach und man brachte Iserlohn zurück ins Spiel, was Trainer Jodoin sehr sauer machte. Die Jungs werden sich nach diesem Spiel einiges vom Trainer angehört haben müssen.
Goalie Maximilian Franzreb brachte es nach dem Spiel auf den Punkt, als er in der Mixed-Zone sagte, „wir können besser spielen über 60 Minuten, aber die Saison ist noch lang und wenn wir jetzt anfangen, nach hinten heraus immer besser zu spielen, sollte es am Ende ein gutes Ergebnis geben„.

Ohne Erfolgsgarant Kevin Poulin morgen Abend gegen München-Schreck Iserlohn

Der Saisonstart lief für die Eisbären Berlin mit zwei Niederlagen nicht wirklich optimal. Dann kam Goalie Kevin Poulin und avancierte sofort zum Erfolgsgaranten am vergangenen Wochenende, welches die Berliner mit zwei Siegen und fünf Punkten erfolgreich abschlossen. Vor dem dritten DEL-Wochenende der noch jungen Saison 2018/2019 fällt der neue Goalie nun aber aufgrund einer Augenentzündung aus. Können die Eisbären dennoch in der Erfolgsspur bleiben und die Saisonsiege Nummer drei und vier einfahren?

Einfach werden die beiden Spiele am Wochenende nicht werden, trifft man doch mit den Iserlohn Roosters (Freitag, 19:30 Uhr) und den Straubing Tigers (Sonntag, 19:00 Uhr) auf zwei sehr unbequeme Gegner, die selbst Top-Teams der DEL das Leben immer wieder sehr schwer machen. Gerade Iserlohn, davon kann der dreifache Meister München seit Sonntag ein Lied singen, wurden sie von den Roosters im Sauerland doch sage und schreibe mit 8:3 abgeschossen. Alleine dieses Resultat sollte Warnung genug sein für die Mannschaft von Coach Clément Jodoin, der nach dem heutigen Training (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 27.09.2018): folgendes sagte:

Iserlohn ist eine gute Mannschaft, sie können Tore schießen und sind gut in die Saison gestartet. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren und von der ersten Minute voll da sein.

Eine der Stärken ist momentan das Penaltykilling, welches ausgesprochen gut funktioniert und die Eisbären konnten die Unterzahl in dieser Saison schon sehr oft probieren. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der CHL und der DEL. Was Jodoin jedoch überhaupt nicht schmeckt, darauf angesprochen, wird der Chefcoach richtig wütend:

Wir müssen uns anders ausrichten. Jeder Schläger auf Höhe der Hände kann eine Strafe nach sich ziehen. Ich hasse diese Art Eishockey zu spielen. Schlittschuh laufen, passen, schießen, das möchte ich sehen.

Man möchte den Spielern nahe legen, disziplinierter zu spielen und versuchen, so wenig wie möglich den Weg in die Kühlbox anzutreten. Denn irgendwann wird der „Vulkan Jodoin“ anfangen zu brodeln und das möchten die Spieler sicher nicht erleben.
Man sollte sich einfach auf sein Spiel konzentrieren, Iserlohn von der ersten Sekunde an unter Druck setzen und jede Scheibe zum Tor bringen, zudem vor dem Tor parken und dem Goalie die Sicht nehmen. Wenn man seine Chancen dann eiskalt nutzt und man von der Strafbank fern bleibt, sind drei Punkte gegen die Sauerländer im Bereich des Möglichen.

Zumal die Iserlohner zur Zeit zwei Gesichter zeigen. Einmal das Heim-Gesicht, wo man beide Spiele bisher gewinnen konnte und einmal das Auswärts-Gesicht, wo man beide Spiele bisher verloren hat und schon satte elf Gegentreffer kassiert hat. Aber was Iserlohn Hoffnung macht, ist der Fakt, dass Iserlohn vier seiner insgesamt nur acht Siege in Berlin in den letzten vier Saisons feierte. Ansonsten sieht die Bilanz äußerst düster aus mit 28 Niederlagen in 36 Gastspielen in der Hauptstadt.

Jodoin kann gegen Iserlohn wieder auf zwei Rückkehrer setzen. Mark Cundari und Florian Busch gehören zum Kader gegen Iserlohn und geben dem Team somit mehr Tiefe und mehr Möglichkeiten. Somit fehlen nur Kevin Poulin, Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Thomas Oppenheimer. Ein Einsatz von Jason Jaspers, welcher im Gastspiel in Augsburg auf der Spielerbank vom Puck getroffen wurde, ist noch fraglich.

Das Eisbären-Team für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 28.09.2018:

Tor:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka

Abwehr:

Mark Cundari, Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer

Angriff:

Brendan Ranford, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Jason Jaspers (Einatz möglich), Kevin Poulin, Marvin Cüpper, Frank Hördler, Thomas Oppenheimer (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Konstantin Kessler, Maximilian Adam, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

2:4 zum Saisonauftakt: Eisbären mit Schwächen im Powerplay und Chancenverwertung – München eiskalt und abgezockt

 

Ausgabe #3:

Die Revanche ist nicht geglückt. Vor 13.030 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof unterlagen die Eisbären Berlin in der Neuauflage der letztjährigen Finalserie dem Meister EHC Red Bull München mit 2:4 (0:1,2:1,0:2) und kassierten inklusive CHL die fünfte Pflichtspiel-Niederlage im fünften Pflichtspiel. Ja, die Eisbären waren bemüht. Ja, sie erspielten sich jede Menge gute Torchancen. Aber die Chancenverwertung war unterirdisch, ebenso das Powerplay. Zudem leistete man sich zu viele leichtsinnige Fehlpässe. So kannst du gegen den dreimaligen Titelträger nicht gewinnen.

Die Eisbären traten ohne Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Marcel Noebels an. Trainer Clément Jodoin gab sein Debüt als Coach für die Eisbären. Zudem feierten Mark Cundari, Florian Kettemer, Brendan Ranford, Jason Jaspers und Colin Smith ihre DEL-Premiere im Bären-Trikot. Maximilian Franzreb hütete den Berliner Käfig.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren fanden gut in die Partie, erspielten sich gleich drei hochkarätige Torchancen in den ersten drei Minuten. Die beste Chance hatte dabei Sean Backman nach 39 Sekunden, als er nur den Pfosten traf. Ein richtig guter Beginn, mit dem München so wohl nicht gerechnet hatte.
Nach sechs Minuten bot sich den Eisbären dann die Chance, erstmals in Überzahl zu spielen. Und nach dem tollen Beginn dachten alle, jetzt muss doch der Führungstreffer fallen. Denkste, denn das Powerplay konnte als solches in diesem Spiel nicht bezeichnet werden. Ich weiß nicht, was die Eisbären im Training machen, Powerplay üben kann es jedenfalls nicht sein. München überstand die Unterzahl also schadlos.
Und was machte der Meister? Der hatte nach 14 Minuten sein erstes Powerplay, konnte dieses zwar nicht nutzen, lag aber dennoch danach in Führung. Denn mit Ablauf der Strafe gegen Jonas Müller war Franzreb das erste Mal an diesem Abend geschlagen. Maximilian Kastner hatte vom Bullykreis aus abgezogen und zum 0:1 getroffen (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten, die Eisbären eigentlich das bessere Team mit den besseren Chancen, aber am Ende zählt nicht die Anzahl der Chancen sondern das, was man aus seinen Chancen macht. Und da war München eben besser und lag so nach 20 Minuten vorne.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären in Überzahl, aber lassen wir es, darüber auch nur ein Wort zu

Foto: eisbaerlin.de/walker

verlieren. Und dann kamen die Gäste mal wieder vor das Tor und schon stand es 0:2. Mark Voakes hatte von der blauen Linie abgezogen, sein Schuss blieb hängen und Konrad Abeltshauser schaltete am schnellsten (25.).
Die Eisbären waren nur kurze Zeit geschockt und legten danach den Vorwärtsgang wieder ein. Und bei 4-gegen-4 auf dem Eis sollten sie sich auch belohnen. Danny Richmond fuhr mit der Scheibe ums Tor, legte sie dann quer rüber zu Thomas Oppenheimer, welcher zum 1:2-Anschlusstreffer einnetzen konnte (31.).
20 Sekunden später sollte die Partie für den Torschützen bereits beendet sein. Nach einem harten Check blieb „Oppi“ lange auf dem Eis liegen, verletzte sich wohl dabei an der Schulter und musste die Partie beenden. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Coach Clément Jodoin, dass Oppenheimer wohl zwei bis drei Monate ausfallen wird. Ein herber Rückschlag für die Berliner. Gute Besserung an dieser Stelle an die Nummer 23.
Aber auch diesen Rückschlag steckten die Eisbären weg. Ausgerechnet Florian Kettemer erzielte in seinem ersten Spiel für die Eisbären den 2:2-Ausgleich gegen seinen Ex-Verein (38.), was zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten war.

Foto: eisbaerlin.de/walker

München zu Beginn des Schlussdrittels noch in Überzahl, aber sie konnten keinen Nutzen daraus ziehen. Aber beim nächsten Powerplay zappelte der Puck dann doch im Tor. Franzreb konnte den ersten Schuss von John Mitchell nur prallen lassen, Justin Shugg stand goldrichtig und traf zum 2:3 (45.).
Dann der Knackpunkt der Partie. Die Eisbären fast eineinhalb Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis und sie schafften es nicht, München in dieser doppelten Überzahl den Ausgleich einzuschenken. Unfassbar.
Sechs Minuten vor dem Ende sorgten die Gäste dann für die Entscheidung. München bekam einen Penalty zugesprochen, welchen Konrad Abeltshauser eiskalt versenkte – 2:4 (54.).
Danach war der Drops in Berlin gelutscht, die Eisbären zwar weiterhin bemüht, aber Münchens Defensive stand nun sehr kompakt und ließ kaum noch was zu. Am Ende holten sich München also den ersten Dreier der Saison.

Eine Niederlage, die mal wieder die aktuellen Baustellen der Eisbären schonungslos aufdeckt. Man erspielt sich jede Menge gute Chancen, nutzt diese nur zu selten. Man bekommt Überzahlspiele, doch sorgt dort für keinerlei Gefahr. Man leistet sich zu viele einfache Scheibenverluste. Wie eine Spitzenmannschaft spielt, zeigte dagegen der Meister aus München. Eiskalt vor dem Tor und sonst sehr abgezockt, so musst du auswärts bei einem Kontrahenten im Kampf um die Meisterschaft spielen.

Chance zur Revanche: Der Vizemeister empfängt den Meister zur Neuauflage der letztjährigen Finalserie

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Morgen Abend startet die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). 141 Tage nach dem siebten Finalspiel in München treffen die Eisbären Berlin zum Saisonauftakt erneut auf den EHC Red Bull München. Den Berlinern bietet sich also gleich am ersten Spieltag der Jubiläumssaison (25. DEL-Saison) die Möglichkeit zur Revanche. Und darauf werden die Eisbären-Spieler brennen, zu schmerzhaft war die alles entscheidende Niederlage im siebten Finalspiel in München. Man war so nah dran am DEL-Pokal und am Ende musste man mit ansehen, wie München zum dritten Mal in Folge den Pott in die Höhe stemmte.

Dass das am Ende der 25. DEL-Saison die Eisbären gerne tun möchten, daraus macht zumindest Verteidiger Jonas Müller keinen Hehl (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News vom 11.09.2018):

Ich will nicht drum herum reden. Wir wollen Meister werden und wenn wir disziplinierter spielen, können wir das auch schaffen. 

Große Ziele haben sie also, die Eisbären. Aber ja, Jonas Müller spricht es an. Man muss von der Strafbank fern bleiben, denn wenn man weiterhin so viele Strafzeiten nimmt wie in der Vorbereitung und der CHL, dann hat man keine Chance, Spiele zu gewinnen. Und schon mal gar nicht gegen den Meister aus München. 

Während die Eisbären nach vier Pleiten in vier CHL-Spielen dringend auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis sind, haben die Münchner durchaus wieder ihre Form gefunden. Zwar startete man sehr schwach in die Vorbereitung, war aber rechtzeitig zu den CHL-Spielen wieder in bewährter Form und steht bereits im Achtelfinale der Eishockey-Königsklasse. Und das, obwohl bei München längst noch nicht ein Rädchen ins andere greift nach dem großen Umbruch und mit Matt Stajan der neue Superstart noch kein Spiel absolviert hat.

Bei den Eisbären gab es in dieser Woche gute und schlechte Nachrichten. Die schlechte war definitiv der Ausfall von Goalie Marvin Cüpper, welcher 8-12 Wochen ausfallen wird. Sportdirektor Stéphane Richer gab dazu folgendes zu Protokoll (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 13.09.2018):

Unser Plan war es, mit Marvin und Maximilian Franzreb in die Saison zu gehen. Maxi hat eine überragende Vorbereitung gespielt und wir haben viel Vertrauen in ihn. Dennoch müssen wir aufgrund der Verletzung von Marvin jetzt natürlich überlegen, wie wir die kommenden Wochen angehen.

Dafür meldete sich Kapitän André Rankel für den Saison-Auftakt-Kracher gegen München wieder fit und steht dem neuen Chefoach Clément Jodoin bei dessen Premiere als DEL-Trainer zur Verfügung. Jodoin sieht seine Mannschaft gut vorbereitet für das Duell gegen den amtierenden Meister:

Wir sind gut vorbereitet, jeder weiß, was er zu tun hat. Wir wollen ein neues Buch schreiben, über eine erfolgreiche Eisbären-Familie.

Der nächste Schritt wäre idealerweise die achte Meisterschaft, aber der Weg dahin wird ein äußerst schwieriger. Denn München gilt trotz großem Umbruch wieder als Top-Favorit auf den Titel, aber es gibt neben den Eisbären weitere starke Herausforderer, was den Kampf um die Meisterschaft sehr spannend machen wird. Sportdirektor Richer formulierte dann auch ein Saisonziel bei der heutigen Saisoneröffnungspressekonferenz:

Wir wollen für unsere Fans eine erfolgreiche Hauptrunde spielen und unter den Top 4 landen. Clément spricht von einem Buch, es war in der letzten Saison ein sehr spannendes. Dieses Jahr wollen wir eines mit Happy End schreiben.

Gute Ansätze konnte man in der Vorbereitung und den CHL-Spielen schon sehen, welche auch Hoffnung machen. Aber die Baustellen waren doch noch deutlich zu erkennen, was einem dann doch wieder große Sorgen bereitet. Man kann nur hoffen, dass die Eisbären unter der Woche an den Fehlern gearbeitet haben und diese zum Saison-Auftakt gegen München abstellen werden. Denn München ist mindestens ein gleiches Kaliber wie die beiden CHL-Gegner EV Zug und HC Kometa Brno. Die Eisbären dürfen sich also keine Fehler erlauben, denn München würde diese eiskalt bestrafen.

Noch spricht die Gesamtbilanz in Berlin mit 12 Siegen in 21 Spielen für die Hauptstädter. Zudem gewannen die Berliner drei der letzten fünf Heimspiele gegen München. Morgen wird man den 13. Sieg in Berlin einfahren wollen.

Dieses Vorhaben müssen die Eisbären jedoch ohne Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Marcel Noebels versuchen, in die Tat umzusetzen. Mark Cundari, Florian Kettemer und Jason Jaspers werden ihr DEL-Debüt für die Eisbären geben, Brandon Ranford und Colin Smith feiern dagegen gänzlich ihre DEL-Premiere. 

Das Eisbären-Team für den Saisonauftakt gegen München am 14.09.2018:

Tor:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka

Abwehr:

Mark Cundari, Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer

Angriff:

Brendan Ranford, Jason Jaspers, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Mark Olver

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch (alle verletzt), Marcel Noebels(Camp Boston Bruins)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Konstantin Kessler, Maximilian Adam, Jake Ustorf, Vincent Hessler, Charlie Jahnke, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Der Traum vom achten Stern lebt weiter: Die Eisbären erzwingen den Showdown um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft in München!

Ausgabe #40:

Diese Finalserie ist einfach der pure Wahnsinn. Es geht tatsächlich ins alles entscheidende siebte Finalspiel am Donnerstagabend in München. Denn die Eisbären Berlin haben das sechste Finalspiel in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof hochverdient mit 5:3 (1:1,1:0,3:2) gewonnen, glichen somit die Serie aus und erzwangen damit den ultimativen Showdown in München. Und der Sieg war klar verdient, waren die Eisbären doch über das gesamte Spiel gesehen die bessere Mannschaft, während München irgendwie ratlos wirkte. Anscheinend saß beim Team von Chefcoach Don Jackson der Schock von Spiel Fünf noch zu tief. Andererseits sind es die roten Bullen auch nicht gewohnt, über mehr als fünf Spiele in den Playoffs zu gehen. Die Eisbären hingegen schon und sie sind derzeit Megaheiß auf Eishockey. Und nach dem heutigen Spiel ist der Truppe von Chefcoach Uwe Krupp jetzt alles zuzutrauen. Auch der große Wurf.

Der Eisbären-Coach vertraute auf das selbe Team wie am Sonntag in München. Warum sollte er auch etwas ändern, schließlich gewann diese Truppe das legendäre fünfte Finalspiel in München mit 6:5 n.V.

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

Und die Hausherren machten vom ersten Bully weg klar, dass sie hier nur ein Ziel vor Augen hatten – den Sieg und damit den Serienausgleich. Sofort wurde das Münchner Tor anvisiert und relativ schnell konnte man den Deutschen Meister schocken. Ein Zuckerpass von Jonas Müller vor das Tor zu Louis-Marc Aubry, der behielt die Ruhe und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (4.).
Der perfekte Start in ein Drittel, welches hart umkämpft war. Beide Mannschaften fuhren ihre Checks konsequent zu Ende und teilten immer wieder aus, um den Gegner zu provozieren. Hinten standen beide äußerst kompakt, was es den jeweiligen Angriffsreihen schwer machte, sich gute Chancen zu erspielen. Zwar kamen beide immer mal wieder zu Abschlüssen, aber es waren keine hundertprozentigen dabei. Doch trotzdem klingelte es im Auftaktdrittel noch einmal im Tor. Konrad Abeltshauser hatte abgezogen und zum 1:1 ausgeglichen (9.).
Der Treffer gab München ein wenig Aufwind, der Titelverteidiger kam nun besser ins Spiel und hatte auch mal eine Phase, wo man sich im Berliner Drittel festsetzen konnte. Aber diese Phase hatten auch die Eisbären, nutzen konnten beide diese aber nicht. Somit stand es nach 20 hochinteressanten und hart umkämpften Minuten 1:1 in der Hauptstadt.

Zu Beginn des Mitteldrittels waren die Hausherren noch in Unterzahl, überstanden diese aber

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

schadlos, weil das Penaltykilling auch heute wieder sehr gut funktionierte. Und als man wieder komplett war, ging man erneut in Führung. James Sheppard mit dem Pass von der linken Seite, Jason Jaffray wollte diesen abfangen, doch er fälschte die Scheibe unglücklich ab und so ging die Scheibe ins Münchner Tor – 2:1 (23.).
Erneut ein Top-Start ins Drittel für den Rekordmeister, der mal wieder zur richtigen Zeit traf. Fortan die Eisbären weiterhin mit guten Aktionen nach vorne. Aber auch München kam immer wieder vor das Berliner Tor. Aber man merkte den Eisbären an, dass sie es heute mehr wollten als München. Die wirkten manchmal schon echt ratlos, hatten zudem ihre Nerven nicht im Griff und handelten sich somit unnötige Strafzeiten ein. Die Eisbären ließen sich jedoch nicht provozieren, konzentrierten sich weiter auf ihr Spiel und zogen den Spielplan konsequent durch.
Tore sahen die 14.200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena dann keine mehr, aber die Partie blieb weiterhin sehr interessant und zudem sehr nervenaufreibend, denn hier war noch lange nichts entschieden.

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

Früh im Schlussdrittel wurden die Nerven der Eisbären-Fans etwas beruhigt. Die Eisbären in Überzahl, Rihards Bukarts zog direkt ab, Danny Aus den Birken parierte den Schuss, allerdings direkt vor den Schläger von Jamie MacQueen, welcher nach nur zwölf Sekunden dankend einnetzte – 3:1 (41.).
Doch München bekam kurz darauf ein Powerplay zugesprochen, aber die Eisbären heute mit ganz starker Arbeit in Unterzahl, überstanden auch diese schadlos. Und kurz darauf sorgte man für einen Jubel-Orkan in der Arena. Daniel Fischbuch wurde auf die Reise geschickt, lief alleine auf den Goalie zu und diese Chance ließ er sich – im Gegensatz zu vielen anderen solcher Situationen während der Hauptrunde – nicht nehmen und erhöhte auf 4:1 (45.).
Diese zwei schnellen Tore waren natürlich Balsam für die Eisbären-Seele, jedoch Gift für die Seele der Münchner. Die waren komplett von der Rolle. Sie bemühten sich zwar, suchten auch immer wieder den Weg Richtung Petri Vehanen. Aber der Finne ließ nichts zu. München wirkte nicht wie das München aus den Spielen Zwei bis Vier. Sie fanden überhaupt kein Mittel gegen die Eisbären, hatten nichts zum dagegen setzen und wirkten, wie schon mehrfach erwähnt, teilweise sehr ratlos. So kennt man Mannschaften von Don Jackson nicht. Aber der erfolgreichste DEL-Trainer hatte keinen Plan gegen die wie entfesselt aufspielenden Eisbären, die bei Kontern weitere Chancen hatten, das Ergebnis noch auszubauen.
So lief die Zeit runter und Spiel Sieben rückte immer näher. Doch München zeigte sich noch einmal, Mads Christensen mit dem 4:2 zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie (58.).
Jackson riskierte nun alles, nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was die Eisbären aber in der selben Minute durch André Rankel zum 5:2 ausnutzten.
Aber München gab nicht auf, Christensen mit dem Schuss, welchen Patrick Hager unhaltbar für Vehanen abfälschte – 5:3 (59.).
Jackson nahm erneut den Goalie raus und zudem noch eine Auszeit. Aber mehr als Ergebniskosmetik war das nicht gewesen. Die Eisbären brachten die Sieg über die Zeit und ließen die Arena am Ostbahnhof beben.

Alles wieder auf Anfang. 3:3 steht es nun in der Finalserie zwischen Berlin und München, wer das

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

nächste Spiel gewinnt ist Deutscher Eishockeymeister 2018. Und sprach vor der Finalserie und vor Spiel Fünf noch alles für München, so hat sich das Blatt inzwischen gewendet und die Eisbären Berlin befinden sich aktuell in der Pole Position um den DEL-Pott. Denn das Momentum ist doch deutlich auf Seiten der Eisbären, die München scheinbar geknackt haben. Schon in Spiel Vier war man München deutlich überlegen, konnte da nur die eigenen Chancen nicht nutzen und verlor so das Spiel. In Spiel Fünf und Sechs hielt man an dem Spielplan fest und dieses Mal nutzte man seine Chancen und schoss sechs Tore in München sowie fünf in Berlin.
War sich München seiner Sache nach dem Sieg am Freitag schon zu sicher? Es macht fast den Anschein, denn am Sonntag waren sie relativ nervös nach dem schnellen 0:2-Rückstand. Zwar kämpften sie sich am Ende noch einmal zurück in die Partie, aber verloren diese dann doch noch in der Overtime. Es scheint fast so, als ob das Spiel am Sonntag einen Knacks bei München hinterlassen hat. Auch heute spielten sie nicht so, wie man es von München gewohnt ist. Die Eisbären haben sich in den letzten beiden Spielen in einen Rausch gespielt, spielen wie entfesselt auf, halten das Münchner Powerplay vom eigenen Tor fern und sind vor dem Tor wieder eiskalt und effektiv. Die Mannschaft hat sich dank einer unglaublichen Energieleistung zurück in die Serie gekämpft, an deren Ende nun doch wieder der achte Stern winkt. Und angesichts der aktuellen Berliner Form und der Münchner Schwächephase genau zum ungünstigsten Zeitpunkt, ist den Eisbären am Donnerstag alles zuzutrauen. Denn Erfahrungen mit Spiel Sieben haben die Eisbären schon gemacht, München dagegen betritt am Donnerstag Neuland.
Alles spricht nun für die Eisbären. Es liegt nun an den Eisbären, das größte Comeback der DEL-Finalgeschichte zu vollenden und sich den achten Titel zu sichern.

2:4! Die Eisbären haben alles gegeben, aber am Ende scheitern sie an der Chancenverwertung

Ausgabe #38:

Alles war angerichtet für ein tolles viertes Finalspiel. Dieter „Maschine“ Birr von den Puhdys sang mit Unterstützung von Uwe Hassbecker von Silly die Eisbären-Hymne, Letzterer spielte in Vertretung für Bernd Römer von Karat die Deutsche Nationalhymne und die Fankurve stimmte die Mannschaft mit einer gigantischen Choreo auf Spiel Nummer Vier ein. Die Mannschaft gab anschließend auch alles, zeigte eine richtig starke Leistung, erspielte sich jede Menge Torchancen und war München eigentlich überlegen. Nur letztlich waren es die Münchner, die vor dem Tor eiskalt waren und am Ende Spiel Vier mit 4:2 (1:1,2:1,1:0) gewann und somit am Sonntag in eigener Halle den Titel-Hattrick perfekt machen kann.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp mit dem selben Team wie bei Spiel Drei am Mittwoch in München. Im Tor stand demnach auch wieder Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Die Eisbären machten von der ersten Sekunde an deutlich, die Serie heute ausgleichen zu wollen. Vom ersten Bully weg spielten die Berliner ein aggressives Forechecking und setzten München somit früh unter Druck. Die Eisbären übernahmen schnell die Kontrolle und konnten sich früh für den Aufwand belohnen. Rihards Bukarts bediente Jamie MacQueen, welcher direkt abzog und zum 1:0 traf (6.).
Es folgte das erste Powerplay für die Hausherren und am Ende sogar für 27 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Das große Sorgenkind der Eisbären in dieser Saison. Es sah heute wesentlich besser aus. Es war mehr Bewegung drin, man ließ die Scheibe gut laufen, konnte hier und da auch immer mal wieder für Gefahr sorgen, letztendlich sprang aber kein Treffer dabei heraus.
Was war eigentlich mit München los? Die hatte man im ersten Drittel bisher noch kaum gefährlich vor dem Tor gesehen und auf einmal stand es trotzdem 1:1. München wieder komplett, nach dem die Berliner gut Druck gemacht hatten. Yannic Seidenberg hatte von der blauen Linie abgezogen, Maximilian Kastner hielt die Kelle in den Schuss und sorgte somit für den völlig überraschenden Ausgleich – 1:1 (12.).
Der Ausgleich brachte die Eisbären kurz aus dem Konzept, München nun für kurze Zeit obenauf. Aber die Eisbären fingen sich relativ schnell wieder und brachten das 1:1 über die Zeit.

Das Mitteldrittel begann ausgeglichener. Es ging hin und her, beide suchten immer wieder den

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Abschluss. Das erste Mal erfolgreich abschließen konnten dann die Berliner. Nick Petersen kurvte ums Tor, spielte die Scheibe dann an den langen Pfosten, wo Sean Backman lauerte und den Puck zum 2:1 über die Linie bugsieren konnte (27.).
Dann die Eisbären mal wieder für 22 Sekunden in doppelter Überzahl. Aber auch hier sah es wieder sehr ansehnlich aus, nur erfolgreich war es auch dieses Mal nicht. James Sheppard hatte bei einfacher Überzahl noch die beste Chance, als er an der Latte scheiterte.
Berlin machte das Spiel, hatte die Chancen, nutzte sie aber nicht. Und München? Die waren brutal effektiv heute. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause Steve Pinizzotto mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot, wo Jon Matsumoto zu leicht abschließen kann – 2:2 (35.).
Nun München mit Oberwasser, wollte sofort nachlegen, Brooks Macek scheiterte jedoch bei einem Konter an Vehanen. Knapp zwei Minuten vor der zweiten Pause klingelte es dann aber doch im Kasten der Eisbären. Matsumoto legte zurück an die blaue Linie, wo Seidenberg abzog und Vehanen keine Chance ließ – 2:3 (39.).
Der Treffer hatte schon so etwas wie eine Schockwirkung auf die Eisbären, denn eigentlich hätten sie hier, wenn man das ganze Spiel betrachtet, schon mit 3:1 oder 4:1 führen müssen. So aber lag man nach 40 Minuten mit 2:3 hinten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Früh im Schlussdrittel München mit einem Powerplay, was ja bisher so gut in der Finalserie funktionierte. Aber die Eisbären standen gut in der Box und verhinderten den nächsten Gegentreffer.
Fortan war es ein Spiel, welches von der Spannung lebte. Die Eisbären warfen alles hinein, was sie hatten. Immer wieder rannten sie an, wollten unbedingt den Ausgleich erzielen. München konzentrierte sich nun aber auf die Defensive, stand äußerst kompakt und machte es den Eisbären immer wieder schwer, zum Abschluss zu kommen. Und wenn doch mal ein Schuss durchkam, dann war er sichere Beute von Danny Aus den Birken.
Die Zeit rannte den Eisbären davon und München zeigte ein weiteres Mal, wie eiskalt sie sind. Dominik Kahun kam im Angriffsdrittel an die Scheibe, hatte zu viel Zeit und konnte im Drittel der Eisbären rumkurven und kam letztendlich zum Abschluss. Vehanen rutschte die Scheibe unglücklich durch die Schoner – 2:4 (58.).
Damit war die Partie gelaufen, was man auch an der Körpersprache der Eisbären deutlich sah, die nicht mehr an die Wende glaubten. München brachte den zweiten Auswärtssieg und den insgesamt dritten Sieg in der Finalserie sicher nach Hause.

War`s das schon? 1:3 liegen die Eisbären in der Finalserie nun hinten und am Sonntag droht bei einer

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

weiteren Niederlage das Saison-Aus und die Vizemeisterschaft. Aber der Mannschaft kann man heute kaum einen Vorwurf machen. Sie haben von der ersten Sekunden alles rein geworfen, haben richtig gutes Hockey gespielt, sich jede Menge Chancen erspielt, welche man leider nicht nutzen konnte. Auch das Powerplay sah heute schon deutlich besser aus, brachte nur nicht den erhofften Erfolg. Und München? Die zeigten sich heute sehr effektiv und eiskalt vor dem Tor. Im Stile eine Spitzen-Mannschaft gewannen sie das Spiel, ohne dabei großartig zu überzeugen. Aber wenn du das Spiel gewinnst, fragt nach dem Wie später keiner mehr.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:3 (4:3/4:5/1:4/2:4)