Ständige Führungswechsel und ein aberkanntes Tor von Marcel Noebels: Am Ende der wilden Achterbahnfahrt gegen die Grizzlys Wolfsburg stand die zweite Heimniederlage für die Eisbären Berlin in dieser Saison fest

Ausgabe #11:

12.601 Zuschauer fanden am ersten Advent den Weg in die Mercedes-Benz Arena am Ostbahnhof und sie bekamen für ihr Geld ordentlich was geboten. Sie wurden Teil einer irren Achterbahnfahrt zwischen den Eisbären Berlin und den Grizzlys Wolfsburg. Eine Partie mit ständigen Führungswechseln und einer höchst umstrittenen Entscheidung im abschließenden Penaltyschießen. Am Ende dieses Spiels siegten die Niedersachsen knapp mit 6:5 n.P. (2:3,2:2,1:1/0:0,1:0) und fügten den Hauptstädtern somit die erst zweite Niederlage im neunten Heimspiel dieser Saison zu.

Keine Änderung im Team von Chefcoach Serge Aubin, der also auf das selbe Team setzen konnte, welches am Freitagabend souverän mit 4:1 bei den Krefeld Pinguinen gewann. So stand also Sebastian Dahm auch heute gegen die Autostädter im Tor. Aubin äußerte sich nach dem Spiel zu den wenigen Einsatzzeiten von Back-up Maximilian Franzreb und meinte kurz zusammengefasst, dass Dahm derzeit einfach zu gut spiele und der Spielplan nicht so hektisch ist, um einen Wechsel im Tor vorzunehmen und der Däne zudem fit wirke. Eins sei bereits vorweg genommen. Franzreb sollte heute noch zum Einsatz kommen, mehr dazu aber im nun folgenden Spielbericht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel begann sehr verhalten von beiden Mannschaften. Beide versuchten hinten sicher zu stehen und nicht viel zuzulassen. Dementsprechend harmlos waren die ersten Schussversuche beider Mannschaften. In der Anfangsphase deutete also noch nicht viel auf das folgende Tor-Spektakel hin.
In der siebten Spielminute kassierten die Eisbären in Person von Louis-Marc Aubry die erste Strafzeit der Partie, die Nummer 41 musste wegen Hakens für zwei Minuten in die Kühlbox. Dort nahm er aber nur für ganze sechs Sekunden Platz, denn dann klingelte es bereits im Tor von Sebastian Dahm, der also nach zwei Shutouts auf heimischen Eis in Folge mal wieder einen Puck aus dem Tor holen musste. Garrett Festerling wurde im Slot bedient, zog per Rückhand ab und überwand Dahm im Eisbären-Tor – 0:1 (7.).
Die Eisbären geschockt? Keinesfalls, denn nur 83 Sekunden später holte Frank Hördler von der blauen Linie zu einem satten Schlagschuss aus und glich sehr schnell zum 1:1 aus (8.). Das Zuspiel kam übrigens von Torjäger Leo Pföderl, welcher vor dem Spiel von den Fans zum „Spieler des Monats“ November gekürt wurde.
Nun waren die Eisbären richtig gut drin im Spiel, sie hatten dieses Gegentor als Weckruf gebraucht und bestürmten nun das Wolfsburger Tor. Ein Schuss nach dem anderen flog jetzt auf das von Chet Pickard gehütete Tor, einmal war der Goalie bereits geschlagen, aber bei Austin Ortegas Schuss rettete der Pfosten für Pickard. Dem Druck der Hausherren konnten die Niedersachsen aber nicht lange Stand halten. Leo Pföderl mit dem Zuspiel auf Ryan McKiernan, welcher Top-Scorer Marcel Noebels im Slot stehen sah, ihn anspielte und „Noebi“ tanzte Pickard eiskalt aus – 2:1 (15.).
Die Eisbären hatten das Spiel also gedreht und eigentlich nun auch im Griff, aber ein Fehler hinter dem eigenen Tor führte zum Ausgleich. Puckverlust hinter dem Tor, Lucas Lessio kam so an die Scheibe, bediente Alexander Johansson vor dem Tor und der ließ Dahm keine Abwehrchance – 2:2 (17.).
Wie reagierten die Berliner auf diesen Ausgleich der Wolfsburger? Mit wütenden Angriffen auf das Tor der Mannschaft von Trainer Pat Cortina. Und 55 Sekunden vor der ersten Drittelpause sollte es auch zum dritten Mal hinter Pickard einschlagen. Die Eisbären setzten immer wieder nach, Austin Ortega zog mit der Scheibe hinter das Tor, bediente Landon Ferraro am kurzen Pfosten und der schloss diesen klasse Angriff eiskalt ab – 3:2 (20.). So nahmen die Eisbären eine knappe aber keinesfalls unverdiente Führung mit in die Kabine. Eine Führung dank des enormen Willens der Berliner.

Ins zweite Drittel fanden die Eisbären besser hinein und setzten sich gleich einmal im Wolfsburger

Foto: eisbaerlin.de/walker

Drittel fest, nur ein weiterer Torerfolg sollte ihnen nicht gelingen. Dieser gelang dann aber Wolfsburg bei Vier gegen Vier auf dem Eis. Gerrit Fauser brachte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Eisbären-Tor, Nicholas Jones hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Dahm ab – 3:3 (26.).
Nur 43 Sekunden später jubelten die Wolfsburger erneut und die Eisbären protestierten. Vor Sebastian Dahm kam es zum Gewühl und plötzlich lag die Scheibe im Tor. Die beiden Hauptschiedsrichter Aleksi Rantala und Kilian Hinterdobler fuhren zum Videobeweis und entschieden nach Ansicht dessen, dass der Puck regulär ins Tor ging und von Dahm nicht gesichert wurde. Sehr zum Unmut der Eisbären-Fans. Erneut war Jones der Torschütze gewesen – 3:4 (27.).
Nach dem vierten Gegentreffer reagierte Trainer Serge Aubin und nahm Sebastian Dahm vom Eis, brachte für ihn Back-up Maximilian Franzreb. Seine Begründung nach dem Spiel war diese gewesen, dass er ein Zeichen setzen, den Schwung wechseln und das Momentum ändern wollte.
Und mit dieser Maßnahme hatte er auch sofort Erfolg. Die Eisbären ließen das erneute Führungstor nicht lange unbeantwortet und schlugen nach Zuspiel von James Sheppard durch Marcel Noebels schnell zurück – 4:4 (28.). Das bereits zehnte Saisontor der Nummer 92, der bisher eine richtig gute Saison spielt.
Noch nicht einmal die Hälfte war hier rum gewesen und es schepperte schon achtmal in den Toren. Und es ging weiter rauf und runter, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss vor dem Tor. Und diesmal waren es die Eisbären, die das Spiel wieder zurück drehten. Lukas Reichel behauptete hinter dem Tor richtig stark die Scheibe, sah dann vor dem Tor seinen „Papa“ Maxim Lapierre stehen, setzte diesen in Szene und die Nummer 40 hatte keine große Mühe, zum 5:4 einzuschießen (33.).
Danach die Hausherren noch einmal mit einer Chance in Überzahl, wo es ja zuletzt sehr gut lief, aber heute sah das doch eher dürftig aus und so blieb es beim 5:4 nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begannen die Hauptstädter noch in Unterzahl, aber das Penaltykilling mit einem guten Job, überstand diese Unterzahl schadlos. Danach zog Wolfsburg das Tempo an und machte deutlich, dass sie dieses Spiel noch lange nicht her geschenkt hatten. Anthony Rech, der Top-Scorer der Grizzlys mit der dicken Chance zum Ausgleich, das Aluminium rettete für die Eisbären.
Die Partie wog hin und her, beide Mannschaften immmer wieder mit Zug zum Tor, die Wolfsburger wirkten leicht aktiver und besser. Und nach einem Puckverlust der Eisbären kamen die Niedersachsen tatsächlich zum erneuten Ausgleich. Anthony Rech bediente Gerrit Fauser und der netzte zum 5:5 ein (51.).
Danach wollten beide Mannschaften den entscheidenden Treffer erzwingen, beide nochmal mit guten Chancen und die Berliner nochmal mit einer Schlussoffensive, aber nach 60 Minuten stand es weiterhin 5:5 und es ging somit in die Verlängerung.

Zu Beginn scheiterten Maxim Lapierre auf Berliner und Anthony Rech auf Wolfsburger Seite jeweils am Schlussmann der gegnerischen Mannschaft. Zwei Minuten vor Ablauf kassierten die Eisbären dann in Person durch John Ramage eine Strafzeit und mussten somit den Rest der Verlängerung in Unterzahl ran. Die dicke Chance zur Entscheidung also für die Mannschaft von Coach Pat Cortina und Wolfsburg machte nun auch richtig Druck. Aber die Eisbären überstanden dank eines starken Penaltykilling diese brenzlige Situation und retteten sich somit ins Penaltyschießen.

Und dieses sollte auch nach dem Spiel noch für Gesprächsstoff sorgen, aber der Reihe nach. Lukas Reichel war der erste Schütze und er wollte Chet Pickard austanzen, klappte leider nicht ganz. Auf der Gegenseite fand Anthony Rech in Maximilian Franzreb seinen Meister. Nun war Leo Pföderl an der Reihe und auch der Torjäger wollte Pickard verladen, klappte ebenso nicht so ganz. Auf der Gegenseite hatten die Eisbären dann Riesenglück, als der Penalty von Lucas Lessio nur an den Pfosten ging. Es folgte Marcel Noebels und der schaffte es, Chet Pickard zu verladen und die Scheibe im Tor zu versenken. Die Arena am Ostbahnhof stand Kopf, alles jubelte, aber auf dem Eis gab es wilde Proteste der Grizzlys, allen voran von deren Goalie Chet Pickard, der wie wild mit der Kelle rum fuchtelte. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren mal wieder zum Videobeweis und wollen dann da erkannt haben, dass Pickard den Puck berührt hatte, als Noebels ihn an ihm vorbei legte und gaben schließlich das Tor nicht. Die Emotionen in der Arena am Ostbahnhof kochten nun richtig hoch. Auf der Gegenseite verwandelte dann auch noch Garrett Festerling für Wolfsburg und sicherte den Gästen den Zusatzpunkt. Die Fans quittierten dies mit einem gellenden Pfeifkonzert und „Schieber„-Rufen und die Eisbären-Bank forderte aus Protest auch hier einen Videobeweis. So nahm ein turbulentes Spiel ein durchaus bitteres Ende mit fadem Beigeschmack, denn für mich war es ein reguläres Tor von Marcel Noebels. Dieser konnte es auch nach dem Spiel beim Interview in der Mixed-Zone noch immer nicht ganz fassen, dass dieses Tor aberkannt wurde.

Und so verließen die Eisbären also erst zum zweiten Mal in dieser Saison das heimische Eis als Verlierer. Und der einheitliche Tenor der Mannschaft war nach dem Spiel dieser, dass man diese drei Punkte und den Sieg auch nicht verdient gehabt hätte. Man habe einfach nicht sein bestes Spiel abgeliefert, stand in der Defensive nicht sicher, leistete sich zu viele und vor allem unnötige Puckverluste, war meistens immer einen Schritt langsamer als die Wolfsburger und so kommt am Ende eben eine Niederlage wie diese heute heraus. „Man konnte aus dem Spiel nicht viel positives mitnehmen„, sagte zum Beispiel Verteidiger John Ramage nach dem Spiel im Fan-Talk.
Und genau das muss man den Eisbären hoch anrechnen. Sie stellen sich nach diesem Spiel und dieser bitteren Schiedsrichterentscheidung nicht hin und suchen die Schuld bei den beiden Hauptschiedsrichtern sondern hadern lieber mit der eigenen Leistung und geloben Besserung für die Zukunft. Genau so muss es sein. Die eigene Leistung hinterfragen, im Training daran arbeiten, im nächsten Spiel die Fehler abstellen und zurück zum Spielplan finden, damit es gegen die Kölner Haie wieder etwas wird mit dem nächsten Heimsieg. Die Domstädter werden auf jedenfalls auf eine Eisbären-Mannschaft treffen, die auf Wiedergutmachung aus sein wird.

4:0 gegen Iserlohn: Leo Pföderl trifft weiter und Sebastian Dahm feiert den ersten Shutout

Ausgabe #9:

„Sechs-Punkte-Wochenende“ für die Eisbären Berlin. Am Sonntagnachmittag gewann der Hauptstadtclub vor ausverkauftem Haus mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) gegen die Iserlohn Roosters und feierte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel nach der Länderspielpause. Der sechste Heimsieg im siebten Heimspiel war zu keiner Zeit in Gefahr, zu überlegen waren die Eisbären, was 61:18-Torschüsse belegen. Damit setzt man sich weiter fest unter den Top-6 der DEL.

Keine Änderung im Team der Eisbären, die mit dem selben erfolgreichen Team wie in Bremerhaven antraten. Für Jens Baxmann  war es die erste Rückkehr nach Berlin als gegnerischer Spieler. Für Sebastian Dahm  war es das erste Heimspiel gegen seinen Ex-Club aus dem Sauerland.

Bekam heute ordentlich was zu tun – Iserlohns Goalie Andreas Jenike (Foto: eisbaerlin.de/walker)

59 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da bot sich den Eisbären die erste Powerplaychance. Dieses sah aber noch nicht so gut aus und Iserlohn überstand die frühe Unterzahl somit schadlos. Aber danach nahmen die Hausherren Fahrt auf und es entwickelte sich Einbahnstraßen-Eishockey. Die Eisbären fuhren einen Angriff nach dem anderen und nahmen IEC-Schlussmann Andreas Jenike gehörig unter Beschuss. Doch dieser hielt dem Druck zunächst Stand.
Unterbrochen wurde die Überlegenheit der Eisbären nur durch eine Strafe gegen John Ramage. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit hervorragender Arbeit, was nach Spielende auch Trainer Serge Aubin explizit lobte.
13. Spielminuten mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf das erste Tor des Nachmittags warten. Und eigentlich konnte es nur so kommen. Natürlich war es mal wieder Leo Pföderl, der einnetzte. Zum sechsten Mal in den letzten fünf Spielen. John Ramage mit dem passgenauen Zuspiel auf die Nummer 93 und der vollstreckte eiskalt – 1:0.
Die Berliner danach weiterhin im Vorwärtsgang, hatten ein weiteres Überzahlspiel, aber das lief noch nicht so wirklich rund. Dafür umso besser bei 5-gegen-5, denn da ließ Mark Olver zum zweiten Mal in diesem Spiel die Torhymne erklingen. Maxim Lapierre behauptete die Scheibe, spielte sie dann rüber zu Olver, welcher sie über Jenike ins Tor lupfte – 2:0 (16.). Die beiden Hauptschiedsrichter wollten sich aber noch einmal absichern und schauten sich den Treffer nochmal auf dem Video an, gaben aber nach Ansicht des Videobeweises das Tor.
Mit einer Strafe gegen die Eisbären endete dann das erste Drittel, welches klar an die Berliner ging. Denen konnte man eigentlich nur die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen, denn es hätte  auch gut und gerne 3:0 oder 4:0 stehen können.

Iserlohn also mit dem Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels, aber die

Feierte seinen ersten Shutout – Sebastian Dahm (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hausherren weiterhin mit starker Arbeit in Unterzahl. Als die Berliner wieder komplett waren, ging das Spiel auf ein Tor weiter. Und das Scheibenschießen auch. Landon Ferraro mit dem Abschluss aus dem Slot, Jenike ließ den Puck nur prallen, direkt vor die Kelle von Louis-Marc Aubry, welcher eiskalt abschloss – 3:0 (24.).
Die Eisbären belohnten sich also für ein richtig starkes Spiel und sie zogen den Gameplan auch voll durch. Sie kannten nur eine Richtung und erspielten sich eine Reihe guter Chancen. Iserlohn tauchte nur selten vor Sebastian Dahm auf, der einen ruhigen Sonntagnachmittag verbrachte. Was er aber auch seinen Vorderleuten zu verdanken hatte, die stark spielten und immer wieder die Schusswege zu machten und sich in de Schüsse warfen. Das war eine ganz starke Defensivleistung der Eisbären, welche nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 vorne lagen. Von den Gästen war nichts zu sehen, die hatten sichtlich Probleme mit der Spielweise der Hausherren. Deren Goalie verhinderte schlimmeres.

Torjubel zum 4:0. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, in dem die Eisbären nichts mehr anbrennen lassen wollten. Und so kamen sie auch aus der Kabine, voll fokussiert auf das Spiel wollten sie ihren Spielplan auch in den letzten 20 Minuten erfolgreich umsetzen. Die Gäste vom Seilersee hatten weiterhin große Probleme mit dem Spiel der Berliner. Dank zweier Strafen gegen Jonas Müller in Folge bot sich den Gästen aber die große Möglichkeit, sich in Überzahl ins Spiel hinein zu kämpfen. Aber gegen das Penaltykilling der Berliner war heute einfach kein Kraut gewachsen, das war bärenstark an diesem Nachmittag.
Als die Gastgeber wieder komplett waren, ging es wieder in die Richtung von Andreas Jenike, bei 5-gegen-5 sah das wesentlich mehr nach Powerplay aus als zuvor bei Iserlohn, als diese mit einem Mann mehr agieren konnten. Was die Zuschauer auch honorierten, die Arena erhob sich und spendete Applaus angesichts der starken Leistung der Eisbären.
Und die Eisbären hatten noch ein Bonbon für die Fans parat, denn sie sollten tatsächlich auch noch in Überzahl treffen. Marcel Noebels tankte sich klasse durch und kam zum Abschluss, Jenike konnte parieren, aber so unglücklich, dass der Puck in die Luft flog. James Sheppard sah dies, präsentierte seine Baseball-Fähigkeiten und erhöhte so auf 4:0 (58.). Auch dieser Treffer wurde noch einmal per Videobeweis überprüft, aber der Stock war nicht zu hoch.
Das war der Schlusspunkt unter einem sehr starken Heimspiel der Eisbären, welche sich mühelos gegen Iserlohn durchsetzten und das „Sechs-Punkte-Wochenende“ perfekt machten. Sebastian Dahm feierte seinen ersten Shutout, weshalb ihn die Fankurve feierte und er löste sein Versprechen ein, nach einem Shutout zu Hause auf dem Eis zu tanzen. Auch da brillierte der dänische Nationaltorhüter.
Aber auch Jens Baxmann fuhr eine Ehrenrunde und verabschiedete sich von seinen Fans. Danke für Alles „Baxi“ und viel Erfolg im Sauerland.

Da gibt es nicht viel zu meckern. Die Eisbären befinden sich weiterhin auf bestem

Kommt immer besser in Fahrt – Leo Pföderl (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wege, eine richtig gute Saison zu spielen. Das „System Aubin“ funktioniert immer besser, der als Torjäger verpflichtete Leo Pföderl tut jetzt genau das, was man von ihm erwartet hatte und Sebastian Dahm erweist sich mehr denn je als starker Rückhalt, wenn gleich es immer noch einige Unverbesserliche gibt, die ihn immer noch kritisieren. Unverständlich, zeigt Dahm doch seit Wochen richtig starke Leistungen.
Heute zeigte das gesamte Team über 60 Minuten eine richtig starke und konzentrierte Leistung, spielte sowohl vorne als auch hinten sehr stark. Vorne erspielte man sich eine Reihe an guten Chancen. Da kann man höchstens die Effektivität bemängeln, denn bei 61 Torschüssen hätten es auch noch ein paar mehr Treffer sein können. Defensiv war das heute eine richtig starke Leistung, ließ man doch kaum etwas gefährliches der Roosters zu, weil man bärenstark verteidigte. Es war also ein rundum gelungener Auftritt der Eisbären, der Hoffnung auf die nächsten Wochen macht.

Die Eisbären starten erfolgreich aus der Länderspielpause und siegen verdient in einer hart umkämpften Partie im Hohen Norden

Hoch im Norden weht ein rauer Wind…“ von Santiano erklang vor Spielbeginn in der ausverkauften Eisarena in Bremerhaven und das beschrieb die folgende Partie ganz gut… Rau und hart umkämpft, denn die Eisbären verloren das letzte Spiel bei den Fischtown Pinguins mit 0:5 und das sollte sich auf keinen Fall widerholen.

Trainer Serge Aubin hatte den selben Kader wie vor der Länderspielpause zur Verfügung, lediglich Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Sean Backman und Florian Busch fehlten weiter verletzungsbedingt.

Foto: eisbarlin.de./walker

Das erste Drittel startete rasant aus Berliner Sicht. Landon Ferraro und PC Labrie mit ersten guten Chancen, die Tomas Pöpperle erfolgreich vereiteln konnte. Auch die erste Unterzahl in der vierten Minute überstanden die Eisbären schadlos, sie standen in der Defensive kompakt und ließen nicht viele Möglichkeiten zu und belohnten sich mit dem 1:0 in der 10. Spielminute durch einen Zuckerpass von Frank Hördler auf Kai Wissmann, der Leo Pföderl auf die Reise schickte. Dieser tunnelte gekonnt seinen Gegenspieler und versenkte den Puck eiskalt im Bremerhavener Netz.
Die Gastgeber waren nach diesem Tor kurz geschockt, versuchten zu kontern. Dies gelang erst in der zweiten Überzahl in der 15. Minute. Nach einem zuvor guten Penaltykilling der Eisbären hielt Tomas Sykora die Scheibe an der blauen Linie, verzögerte kurz und versenkte die Scheibe unhaltbar für Sebastian Dahm in der oberen Ecke zum 1:1.
Im Großen und Ganzen hatte Bremerhaven nach schleppenden Beginn leichtes Übergewicht an Chancen. Sie fanden verspätet ins Spiel, machten dann gut Druck nach vorne und nutzten einige Unsicherheiten in der Berliner Defensive aus. Dennoch ging das 1:1 nach 20 Minuten in Ordnung.

Der Mittelabschnitt startete mit einem Powerplay für die Eisbären. Sie fanden einen raschen Spielauf

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bau, gaben einige Schüsse ab, welche aber von Bremerhaven entweder geblockt oder von Pöpperle gut gehalten wurden. In der 30. Minute nach einem starken 4-gegen-4, nutzten die Eisbären die heutigen Zuordnungsschwierigkeiten der Pinguine für einen Führungstreffer. Austin Ortega kam aus dem gegnerischen Drittel, sah Landon Ferraro am langen Pfosten stehen, der scheiterte im ersten Versuch noch an Pöpperle, und versenkte den Puck im zweiten Versuch zum 2:1. Berlin danach weiter druckvoll und mit guten Chancen, Pöpperle stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Einmal war er schon geschlagen, aber Kapitän André Rankel scheiterte an der Latte.
Berlin dominierte den zweiten Abschnitt, machte aber zu wenig aus seinen Chancen. Und sowas rächt sich immer. Man machte Bremerhaven unnötig wieder stark und lud sie zum Ausgleich ein. In der 40. Spielminute kam es zum Tumult vorm Berliner Tor und Corey Quirk stocherte den Puck irgendwie über die Line und glich zum 2:2 aus. Die Eisbären dominierten eigentlich das zweite Drittel, aber durch kleine Ungenauigkeiten in der Defensive und unnötigen Strafzeiten konnte der verdiente Führungtreffer nicht gehalten werden.

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Das letzte Drittel sollte nun eine Entscheidung bringen. Es ging rasant hin und her, beide waren darauf bedacht, keine entscheidenden Fehler zu machen. Keinem der beiden Teams gelang es, sich über einen längeren Zeitraum festzusetzen und trotzdem suchten beide immer wieder den Weg in die Offensive. Die 53. Minute brachte dann doch die erlösende Entscheidung für die Eisbären. Kai Wissmann gewann den Puck, brachte ihn ins gegnerische Drittel, fand Leo Pföderl, der die Scheibe durch die Beine von Pöpperle tunnelte – 3:2.
Bremerhaven versuchte nochmal alles, hatte sogar viereinhalb Minuten vor dem Ende noch ein Powerplay, nahm sogar Pöpperle zu Gunsten des sechten Spielers vom Eis, aber die Berliner verteidigten tapfer bis zum Schluss und sicherten sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten und schoben sich an den Pinguins in der Tabelle auf Platz Fünf vorbei. Nach der Schlusssirene strecke Dahm seine Stockhand euphorisch Richtung Gästekurve und deutete an, wie erleichtert er war und wie wichtig der Sieg für das Team war.

Fazit: Das Spiel war schnell und rasant. Die Eisbären zeigten einen schnellen Spielaufbau, tolle Kom

Foto: eisbaerlin.de/walker

binationen und erspielten sich tolle Chancen. Leider ließ vor allem im Mitteldrittel die Chancenverwertung zu Wünschen übrig. Bremerhaven zeigte sich bissig und konfrontationsfreudig, doch mit geschickten Spielzügen und tollen Pässen und eine Quäntchen Glück gelang der hart erkämpfte Sieg im Hohen Norden. Zwar stimmte nach wie vor noch nicht alles im Spiel der Eisbären, gerade im ersten Drittel, aber am Ende war es eine Teamleistung, welche zum Sieg führte.

3:5! München fügt den Eisbären die erste Heimniederlage der Saison zu

WalkersBaerenNews 2019/2020, #8:

Irgendwann reißt jede Serie einmal, aber dass die Heimspielserie der Eisbären Berlin ausgerechnet gegen den Erzrivalen EHC Red Bull München enden würde, musste dann nun doch nicht unbedingt sein. Aber der dreimalige Deutsche Meister verließ im sechsten Heimspiel der Saison als erste Gast-Mannschaft das Eis in der Arena am Ostbahnhof als siegreiche Mannschaft. Und trotzdem wurden die Berliner nach dem 3:5 (2:1,0:3,1:1) mit stehenden Ovationen von den 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena verabschiedet. Und diese hatten sich die Jungs von Chefcoach Serge Aubin auch redlich verdient, zeigten die Eisbären doch eine sehr starke Leistung gegen den Liga-Primus und waren am Ende auch nah dran am Ausgleich, doch es hatte nicht sein sollen. Dennoch konnte man das Eis mit erhobenem Kopf verlassen, denn auf diese Leistung lässt sich den kommenden Wochen definitiv aufbauen.

Bei den Hauptstädtern saß mit Sean Backman erstmals ein Spieler zum zweiten Mal in Folge als überzähliger Spieler auf der Tribüne. Neben ihm nahm auch Florian Busch auf der Tribüne Platz. Marvin Cüpper und Vincent Hessler fehlten weiterhin verletzungsbedingt und Charlie Jahnke ist ja immer noch an Ligarivale Düsseldorfer EG ausgeliehen.

1. Drittel:

Vom ersten Bully weg war die Bedeutung des Spiels zu sehen. Es entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der es ordentlich Zweikämpfe zu bestaunen gab. Das sich beide Mannschaften nicht wirklich mögen können, wurde das gesamte Spiel über deutlich. Es standen sich eben zwei Erzrivalen gegenüber.
Die Eisbären machten deutlich, dass sie ihre Heimserie auch gegen München ausbauen wollen würden und München wiederum machte klar, dass sie die erste Mannschaft sein wollen, die hier in Berlin drei Punkte mit auf die Rückfahrt nimmt.
Aber in der achten Spielminute eröffneten unsere Jungs die Partie mit dem Führungstor. Leo Pföderl sah Marcel Noebels am langen Pfosten alleine stehen, spielte die Scheibe zu ihm rüber und Noebels hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor zu versenken – 1:0 (8.).
Die Hausherren danach weiterhin im Vorwärtsgang, machten ordentlich Druck und wollten das zweite Tor nachlegen. Und das sollten sie auch tun. Mark Olver zog ab, Leo Pföderl wurde zwar umgerissen, schaffte es aber im Sitzen noch, sein Arbeitsgerät in den Schuss zu halten und lenkte die Scheibe somit unhaltbar für Münchens Goalie Danny Aus den Birken ab – 2:0 (14.). Auf dem Hosenboden sitzend bejubelte der ehemalige Nürnberger Stürmer seinen ersten Treffer in der Arena am Ostbahnhof.
München gab sich hier aber nicht geschlagen und kam vier Minuten vor der ersten Pause zur Doppelchance durch Chris Bourque und Patrick Hager, aber Sebastian Dahm war stets zur Stelle.
Und dann wären wir wieder beim Thema unnötige Strafzeiten. Die erste kassierten die Berliner wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, aber im darauffolgenden Unterzahlspiel nervte PC Labrie die Münchner gehörig in deren Drittel, setzte sie aggressiv unter Druck und gewann so wertvolle Sekunden für die Eisbären. Und PC Labrie ist ja auch eine Erscheinung für sich, da bekommt man dann schon mal Angst im ersten Moment.
Die zweite Strafe nahm Maxim Lapierre wegen Beinstellens, auch wenn der Münchner Spieler zu schnell fiel, die nächste unnötige Strafe und München somit mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Das konnte nicht gut gehen und ging es auch nicht. James Sheppard brach zu allem Unglück auch noch der Schläger, somit die Eisbären also nur noch mit zwei spielfähigen Spielern und das nutzte München eiskalt aus. Trevor Parkes hielt die Kelle in den Schuss von Mark Voakes und verkürzte auf 2:1 (19.).
Danach war das erste Drittel zu Ende und die Eisbären führten nicht unverdient mit 2:1, München kam erst zum Ende durch die Überzahl besser ins Spiel und zum Anschlusstreffer.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

2. Drittel:

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Eisbären früh die Chance, in Überzahl den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen, als Ex-Eisbär Mads Christensen für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Aber das Powerplay war zu kompliziert gespielt und folglich stellte es keine große Gefahr für die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson dar.
München spielte im zweiten Drittel wesentlich besser als noch im ersten Drittel und sollte zum Ausgleich kommen. Bei angezeigter Strafe gegen James Sheppard spielte München den Angriff eiskalt zu Ende. Klasse Kombination über Maximilian Kastner, Trevor Parkes und Mark Voakes, Letzterer hatte keine große Mühe, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 2:2 (26.).
Die Eisbären fortan mit dem zweiten Powerplay des Mitteldrittels und dieses Überzahlspiel sah besser als das erste aus, hatte aber am Ende das selbe Ergebnis – es blieb ebenso torlos.
Ab Mitte des zweiten Drittels wurden die Gäste vom Oberwiesenfeld minütlich stärker und belagerten das Tor der Eisbären, schossen aus allen Lagen und nahmen Sebastian Dahm stark unter Beschuss. Dieser stand aber seinen Mann und musste erst beim nächsten Powerplay der Gäste hinter sich greifen.
Aber es gab berechtigte Zweifel an der Richtigkeit der Strafe gegen James Sheppard, der für zwei Minuten wegen Behinderung auf die Strafbank musste. Das war doch sehr kleinlich gepfiffen von den beiden Hauptschiedsrichtern Gordon Schukies und Marc Iwert, die ansonsten sehr viel laufen ließen, gerade Sachen, die man hätte pfeifen müssen und das vorrangig auf Münchner Seite. Ganze vier Sekunden sollte das Powerplay nur dauern. Bobby Sanguinetti zog nach gewonnenem Bully ab, Dahm parierte den Schuss, aber war beim Nachschuss von Yasin Ehliz machtlos – 2:3 (35.). Es folgte ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen nach der aus Sicht der Eisbären-Fans Fehlentscheidung der beiden Unparteiischen.
Die Eisbären wirkten nun verunsichert, fanden nicht mehr zu ihrem Spiel und liefen nur noch hinterher. München nutzte das keine zwei Minuten nach der Führung zum nächsten Tor aus. Keith Aulie zog von der blauen Linie einfach mal ab, vor dem Tor von Dahm war viel Verkehr, weshalb er die Scheibe erst sehr spät sehen konnte. Sie flog an Freund und Fein vorbei ins Berliner Tor – 2:4 (36.).
Die Eisbären nochmal mit einer guten Phase vor der zweiten Pause, aber Louis-Marc Aubry vergab die beste Chance, als er nur den Pfosten traf. So nahm München eine Zwei-Tore-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

3. Drittel:

Für das Schlussdrittel hatten sich die Eisbären einiges vorgenommen, das wurde vom Bully weg deutlich. Es rollte ein Angriff nach dem nächsten auf das Tor von Danny Aus den Birken zu. Die Berliner versuchten es aus allen Lagen, wollten mit aller Macht den Anschlusstreffer erzwingen. Aber immer stand irgendetwas im Weg. Doch die Eisbären gaben nicht auf, versuchten es immer weiter. Und für diesen Aufwand belohnten sie sich acht Minuten vor dem Spielende. Maxim Lapierre sah Mark Olver frei und alleine im Slot stehen, spielte die Scheibe zu ihm und Olver fuhr alleine auf Aus den Birken zu, ließ diesem keine Chance und verwandelte eiskalt – 3:4 (52.).
Die Arena kochte nun und war ein extrem lauter Hexenkessel. Von den Fans noch einmal angefeuert gaben die Eisbären weiterhin alles und drängten auf den Ausgleich. München konnte sich teilweise nur mit unsauberen Aktionen befreien, was aber von den Unparteiischen selbstverständlich nicht geahndet wurde, was für aufgeheizte Stimmung sorgte. Schukies und Iwert hinterließen definitiv keinen guten Eindruck heute und bekamen das auch deutlich von den Fans zu spüren.
Kurz vor dem Ende pfiffen sie dann aber doch nochmal eine Strafzeit gegen München, aber das Powerplay konnten die Eisbären nicht nutzen. Aber Serge Aubin versuchte alles, nahm bereits in der letzten Phase des Powerplay Goalie Sebastian Dahm zu Gunsten eines sechsten Spielers vom Eis. Aber dort unterlief Jonas Müller an der eigenen blauen Linie ein kapitaler Fehler, als er den Puck direkt auf die Kelle von Chris Bourque spielte, welcher letztendlich für den Schlusspunkt unter dieser Partie sorgte – 3:5 (59.).
München beendete also die Heimserie der Eisbären, welche dennoch mit stehenden Ovationen verabschiedet wurden.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und wenn so etwas nach einer Niederlage passiert, ist es immer ein Indiz dafür, dass die Mannschaft trotzdem sehr gut gespielt und alles gegeben hat, es am Ende aber leider nicht geklappt hat. Man spielte zwei richtig starke Drittel, verlor das Spiel aber letztendlich im Mitteldrittel, welches mit 0:3 verloren ging. Das machten die Spieler nach dem Spiel auch als Hauptgrund für die Niederlage aus.
Dennoch machte das Spiel heute auch deutlich, dass den Eisbären nicht so viel zur Spitze fehlt, denn erneut waren sie über weite Strecken die bessere Mannschaft, waren besser als München, aber diese erwiesen sich eben als eiskalt, clever und abgezockt. Und natürlich hatten sie auch das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite, wenn man sich mal die Schiedsrichterentscheidungen anschaut, da waren schon einige strittige dabei. Und dennoch spring ich nicht mit auf den Zug, der die Schiris als Hauptschuldige für die Niederlage ausmacht. Denn trotz allem hatten unsere Jungs immer noch genügend Chancen, um das Spiel zu drehen. Leider fehlte ihnen heute vor dem Tor der nötige Killerinstinkt, aber eben auch das nötige Quäntchen Glück. Und trotzdem war es eine richtig starke Leistung, die auf eine richtig gute Saison hoffen lässt. Da wächst etwas richtig gutes zusammen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Serge Aubin: „Die Mannschaft ist genau da, wo ich sie haben wollte“

In zwei Tagen beginnt die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Aus diesem Grund fand heute wieder die alljährliche Saisoneröffnungspressekonferenz bei der GASAG statt. Dort stand natürlich die Vorbereitung und die neue DEL-Saison im Mittelpunkt des Geschehens. Wir fassen in diesem Bericht für Euch noch einmal die wichtigsten Infos zusammen, damit Ihr auch bestens informiert in die am Freitag beginnende DEL-Saison gehen könnt.

Mit der letztjährigen Hauptrunde konnte man bei den Eisbären Berlin nicht zufrieden gewesen sein, man zog bereits während dieser die Notbremse und entließ Trainer Clément Jodoin. Sportdirektor Stéphane Richer trat dessen Nachfolge an und führte die Mannschaft noch in die lange nicht für möglich gehaltenen Pre-Play-Offs, an deren Ende man sich für das Viertelfinale qualifizieren konnte, dort dann aber am späteren Vizemeister München scheiterte. Richer blickte noch einmal zurück und dann natürlich voraus auf die neue Spielzeit:

Im Sport Eishockey ist mit allem zu rechen, wir sind ein Tag-zu-Tag-Business. Das haben wir letzte Saison schon erlebt. Wir haben im Sommer alle unsere Spieler analysiert. Wir haben Entscheidungen getroffen. Manchmal nicht so populär. Aber wir glauben daran, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben mit Serge Aubin einen neuen Trainer verpflichtet. Das passt gut zu unserer Philosophie. Er ist ein junger Trainer, er gehört zur neuen Generationen von Trainern. Er ist sehr kommunikativ, er redet viel mit seinen Spielern. Dazu ist er aber auch sehr strukturiert und erwartet auch viel von seinen Spielern. Er hat Erfahrung in Europa gesammelt und auch schon Erfolg in Europa gehabt. Für uns war im Sommer wichtig, dass unser Team jünger wird. Wir sind im Vergleich zur letzten Saison ein Jahr jünger.

Das neue Team hat nun acht Testspiele hinter sich, in denen die Mannschaft die letzten vier Spiele in Folge gewann, nachdem man die ersten vier noch in Folge verloren hatte. Was aber laut Trainer Serge Aubin auch daran lag, dass man zu Beginn der Vorbereitung sehr viele Spieler da hatte, viel rotiert hat und man deswegen auch so manches Spiel verloren hat. Doch inzwischen sieht Aubin sein Team genau da, wo er es haben wollte:

Wir hatten einen Plan und ich sehe die Mannschaft genau da, wo ich sie haben wollte. Alle haben sehr hart gearbeitet während der Vorbereitung und momentan ist alles so, wie ich es vorher geplant habe. Was mir im Moment besonders Freude macht, sind die jungen Spieler, die sehr viel Tempo ins Training bringen und somit auch die älteren Spieler mitziehen. Somit üben sie natürlich auch Druck auf die älteren Spieler aus und so ein bisschen Wettbewerb schadet auf keinen Fall dem Team. Ich kann auf alle Fälle versprechen, dass die Eisbären ein Team sind, welches jeden Tag hart arbeitet – ob im Training oder im Spiel. Ich will mit den Eisbären, dass die Stadt Berlin stolz ist auf diese Mannschaft und dafür werden wir hart arbeiten.

Für Verteidiger Jonas Müller war es klar, dass es zu Beginn der Vorbereitung noch holprig werden würde, was angesichts der vielen neuen Spieler und des neuen Trainerteams normal sei:

Am Anfang lief es nicht ganz so gut. Ich glaube, das ist auch relativ normal. Wir hatten viele neue Spieler dabei, da ist es ganz normal, dass man sich erst einmal finden muss. In den letzten vier Spielen, ab dem ersten Sieg, wurde es immer besser und ich denke, wir sind alle froh, dass die Vorbereitung jetzt vorbei ist und dass es am Freitag endlich losgeht. 

Einer, der in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht und damit alle überrascht hat, war Youngster Luks Reichel, auf den sie in Berlin ganz große Stücke halten. So sagt zum Beispiel Trainer Serge Aubin, dass Lukas Reichel sich bis jetzt alles selbst verdient hätte, was er bisher bekommen hat:

Lukas hat all das, was er bis jetzt bekommen hat, sich auch selbst verdient. Grundsätzlich ist es meine Aufgabe und auch Pflicht, Lukas einfach in die Position zu bringen, wo er sein Talent ausnutzen kann. Was dann aber auch wieder positive Effekte für das Team hat. Er wird noch kein Penaltykilling am Freitag spielen, da sehe ich ihn noch nicht. Grundsätzliche habe ich ihn mir aber sehr genau angeschaut. Er trifft sehr viele gute Entscheidungen, auch ohne den Puck. Lukas wird seinen Weg gehen.  

Für Sportdirektor Richer ist Reichel ein Ausnahmetalent, aber nicht das einzige in dieser DEL-Saison. Für Richer sei die kommende DEL-Saison eine ganz spezielle. Warum? Deswegen:

Wir haben in der Vorbereitung neun Förderlizenzspieler im Kader gehabt und alle haben mindestens ein Vorbereitungsspiel absolviert. Wir haben mit Lukas Reichel ein Ausnahmetalent. Er hat uns in der Vorbereitung überrascht. Er ist erst 17 Jahre alt und wird diese Saison mit uns spielen. Diese Saison ist für mich eine spezielle für die DEL. Weil, wir haben Lukas, Mannheim hat auch einen 17-jährigen Spieler, München auch. Und ich bin über 20 Jahre in Deutschland und das erste Mal sind zu einem Vorbereitungsspiel im Welli vier Scouts gekommen. Das ist für mich sehr wichtig und sehr gut für unsere Liga. Unser Ziel mit Lukas für die kommende Saison ist dieses, dass er gedraftet wird. Unser Traum ist, dass er in der ersten Runde gedraftet wird. Es ist unsere Arbeit, dass er in eine gute Position für den Draft kommt.

Einer, von dem man bisher noch nicht so viel gesehen hat, von dem man sich in Berlin aber sehr viel erhofft, ist Leo Pföderl. Bisher hat er seine Leistungen aus Nürnberger Zeiten noch nicht zeigen können. Aber Trainer Serge Aubin macht sich da noch überhaupt keine Sorgen deswegen:

Ich mache mir keine Sorgen um Leo Pföderl. Er wird noch viele Tore schießen. Ich hab meine finale Entscheidung noch nicht getroffen, mit wem Pföderl zusammen spielen wird. Aber er wird im Powerplay spielen, er wird bei 5-gegen-5 spielen. Er hat gute Anlagen, die er mitbringt und er wird, wenn er das alles mit ins Spiel einbringt, seine Tore schießen. 

Das neue Team der Eisbären hat den Umbruch im Sommer gut überstanden und sich so langsam aber sicher gefunden, was die vier Siege in Folge zum Abschluss der Saison-Vorbereitung beweisen. Daher spricht man in Berlin sein Saisonziel auch deutlich aus. Stéphane Richer formulierte die Saisonziele der Berliner wie folgt:

Unser Saisonziel ist dieses, dass wir uns direkt für die Playoffs qualifizieren wollen. Natürlich wollen wir unter die Top-4 kommen. Das ist unser Anspruch und muss unser Anspruch sein. In den Play-Offs wäre dann alles möglich und man weiß nicht, wo die Reise hingeht. 

Das neue Team bekommt den alten Kapitän. André Rankel wird auch in der kommenden Saison das „C“ auf dem Trikot tragen. Das bestätigte Aubin heute. Seine Assistenten sind Frank Hördler und John Ramage.

Einer, den alle immer noch als einen Youngster ansehen, ist Verteidiger Jonas Müller. Dabei gehört er längst zu den Leistungsträgern im Team des siebenfachen DEL-Meisters. Und er selbst hat auch hohe Anforderungen an sich selbst, was die neue Saison betrifft:

Ich versuche mich immer weiter rein zu kämpfen. Klar will man auch irgendwann mal im Powerplay spielen. Aber ich glaube, das muss man sich auch verdienen. Ich werde immer versuchen, mein Bestes zu geben und mich weiterzuentwickeln und vielleicht wird es dann auch irgendwann mal klappen. Und ich werde versuchen, was mir vielleicht ein bisschen schwerer fällt als manch anderen, Verantwortung in der Mannschaft zu übernehmen. Ich bin jetzt auch nicht mehr der jüngste Spieler und ich glaube, es wird dann auch langsam mal Zeit, dass ich mich dazu zwinge und das mache. 

So, gesprochen wurde nun viel über die Vorbereitung und die neue Saison der Eisbären Berlin. Ab Freitag kommt es darauf an, den Worten auch Taten auf dem Eis folgen zu lassen. Mit dem Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg will man in eine hoffentlich bessere Saison starten, als es die vergangene über weite Strecken war. Die Ansätze waren da, die Leistungen wurden zuletzt auch besser und die Ergebnisse stimmten am Ende auch. Die Vorfreude auf die neue Eishockey-Saison ist in Berlin riesengroß und man sehnt sich wieder besseren Zeiten entgegen. In den nächsten Wochen und Monaten wird man sehen, ob die Entscheidungen der Verantwortlichen im Sommer die richtigen waren oder aber ob uns erneut eine katastrophale Saison bevorsteht.