Morgen Heimspiel gegen Straubing: Das nächste Duell gegen einen direkten Konkurrenten für die Eisbären

Die Wochen mit Duellen gegen direkte Konkurrenten geht für die Eisbären Berlin auch morgen Abend weiter. Ab 19:30 Uhr sind die Straubing Tigers zu Gast in der Mercedes-Benz Arena. Dann trifft der Tabellensechste auf den Tabellensiebten. Nur ein Punkt trennt beide Mannschaften, die Niederbayern haben aber bereits ein Spiel mehr absolviert. 

Und mit Straubing treffen die Eisbären auf ein Team, welches wie die Eisbären drei der vier Spiele nach der Länderspielpause gewonnen hat. Und am Wochenende ließen die Tigers mit einem 7:2-Heimsieg gegen Ingolstadt und einem 3:1 in Düsseldorf aufhorchen. Auch die Eisbären gewannen die letzten beiden Spiele gegen die selben Gegner, taten sich aber gerade gegen die DEG zwei Drittel enorm schwer und fanden erst im letzten Drittel das Glück vor dem Tor. Mit dem 4:2-Auswärtssieg in Ingolstadt war Trainer Clément Jodoin dann aber wieder sehr zufrieden:

Ich habe den Spielern gesagt: Ich ziehe meinen Hut vor euch. Der Einsatz war da, die Einstellung stimmte und wir haben unsere Torchancen genutzt. Es war ein sehr enges Spiel, da kann es den Unterschied machen, wenn man seine Special Teams nutzt. 

Genau so, wie die Eisbären gestern in Ingolstadt spielten, müssen sie nun auch gegen Straubing spielen. Mit dem selben Einsatz, mit der selben Aggressivität in den Zweikämpfen und mit dem starken Penaltykilling, wenn gleich man viel mehr darauf achten sollte, weniger Strafen zu nehmen. Und vor dem Tor sollte man erneut seine Chancen nutzen und die Tore zum richtigen Zeitpunkt machen. 

Unterschätzen sollte man Straubing auf jeden Fall nicht, die Tigers spielen eine richtig gute Saison und sind wie bereits eingangs erwähnt zur Zeit richtig gut drauf. Und auch bei der einzigen Niederlage nach der Länderspielpause zeigten die Niederbayern eine gute Leistung und verloren nur ganz knapp mit 3:4 beim dreimaligen Meister in München. Das wird eine ganz harte Nuss für die Eisbären morgen Abend.

Aber die Arena am Ostbahnhof erwies sich zuletzt als Festung, gewann man doch die letzten fünf Heimspiele in Folge und verlor in dieser Saison insgesamt erst zwei Heimspiele. Also auch Straubing sollte die Eisbären nicht unterschätzen. Beide Mannschaften kommen mit dem Rückenwind von zwei Siegen in dieses Spiel, da erwartet uns morgen eine sehr interessante und spannende Partie auf Augenhöhe. 

Big Points: Eisbären siegen dank starkem Schlussdrittel mit 4:2 beim direkten Konkurrenten Ingolstadt

Fünf-Punkte-Wochenende für die Eisbären Berlin. Der Hauptstadt-Club setzte sich am Sonntagnachmittag mit 4:2 (1:2,1:0,2:0) beim direkten Konkurrenten ERC Ingolstadt durch und setzte sich somit in diesem Sechs-Punkte-Spiel durch. Denn bei einer Niederlage wären die Eisbären sieben Punkte hinter Ingolstadt gewesen, nun ist es nur noch ein Punkt Rückstand.

Keine Änderung im Team der Eisbären, man trat mit dem selben Kader an, wie beim 3:2-Sieg n.P. gegen Düsseldorf. Somit stand also auch wieder Kevin Poulin im Bären-Käfig. 

Verteidiger Jonas Müller sagte vor dem Spiel in Ingolstadt:

Wir versuchen, einen besseren Start zu haben. Auch wenn wir in Führung gehen, wollen wir diese halten und nicht wieder danach einbrechen und dem Gegner Chancen geben. Wir müssen unsere Chancen nutzen, die wir bekommen.

Und einen guten Start erwischten die Eisbären, aber auch die Ingolstädter. Vom ersten Bully weg war die Partie sehr intensiv geführt, hatte ein hohes Tempo, es ging hin und her, beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Torabschluss. Die erste dicke Chance hatten dann die Hauptstädter nach fünf Minuten, als Ingolstadt einen Fehler im Aufbau machte, die Scheibe am Ende zu Louis-Marc Aubry kam, doch der nur den linken Pfosten traf.
Sieben Minuten waren rum, da kassierten die Berliner durch Maximilian Adam die erste Strafzeit der Partie. Und Ingolstadt und Berlin stellen die beiden besten Überzahlspiele der Liga, die Schanzer Panther haben dabei aktuell sogar das beste Powerplay. Aber das Penaltykilling der Eisbären funktionierte sehr gut und so überstand das Team von Trainer Clément Jodoin die Unterzahl schadlos.
Unterzahl überstanden und kurze Zeit später das 1:0 erzielt. Florian Kettemer bekam an der blauen Linie die Scheibe, tankte sich auf der rechten Seite klasse durch, spielte den Querpass vor das Tor, wo Brendan Ranford keine Probleme hatte, die Scheibe im leeren Tor zu versenken (10.).
Doch die Hausherren zeigten sich überhaupt nicht geschockt, glichen nur 76 Sekunden später zum 1:1 aus. Fehler im Spielaufbau der Eisbären, Tyler Kelleher kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog vom rechten Bullykreis ab, die Scheibe ging zwischen kurzen Pfosten und Kevin Poulin ins Tor (12.).
Nur eine Minute später hätten die Panther nach einem klasse Angriff beinahe direkt nachgelegt, aber Brett Olson scheiterte an Kevin Poulin. Danach hatten die Berliner ihr erstes Powerplay und da hatten die Eisbären gute Möglichkeiten, aber Frank Hördler und Jamie MacQueen schossen über bzw. neben das Tor, Sean Backman und Micki DuPont scheiterten an Jochen Reimer.
Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause die Hausherren mit einem blitzsauberen Angriff aus dem eigenen Drittel heraus. Ryan Garbutt wurde an der egnerischen blauen Linie angespielt, blieb kurz stehen, ließ somit den Eisbären-Verteidiger aussteigen, spielte den Pass an den langen Pfosten zu Patrick Cannone, welcher Kevin Poulin umkurvte und zum 2:1 einnetzen konnte. Ein ganz starkes Tor der Ingolstädter.
Kurz vor der ersten Pause kassierten die Gastgeber aber noch einmal eine Strafe, sodass die Eisbären das Mitteldrittel beim Stand von 1:2 in Überzahl begannen.
Eisbären-Youngster Vincent Hessler mit seinem Fazit zum ersten Drittel bei Telekom Sport:

Auf jeden Fall ein schnelles Spiel bisher. Ingolstadt macht viel Druck zum Tor, wir aber auch. Wir wollen im zweiten Drittel zurückschlagen und ausgleichen.

Und das Powerplay nutzten die Eisbären auch sofort. Ingolstadt wollte die Scheibe aus dem Drittel heraus bringen, doch Jamie MacQueen fing den Pass ab. Er spielte die Scheibe an die blaue Linie zu Micki DuPont, der passte weiter zu Sean Backman, welcher direkt abzog und von der linken Seite per Onetimer zum 2:2 ausgleichen konnte (22.).
Auch danach war weiterhin viel Tempo im Spiel, beide Mannschaften suchten weiterhin den Weg zum Tor und dann auch den Abschluss.
Ingolstadt dann mal wieder mit einem Powerplay und zwei guten Möglichkeiten durch Brett Olson, doch beide Male parierte Kevin Poulin stark. Als die Eisbären in Überzahl waren, hatte Brendan Ranford eine gute Chance, schoss aber knapp am Tor vorbei. Jamie MacQueen scheiterte nach Ablauf der Strafe zweimal an Jochen Reimer.
Mitte des zweiten Drittels die Schanzer Panther mit einer guten Phase und guten Möglichkeiten, Kevin Poulin musste da einige Male für die Eisbären retten. Danach wieder Chancen für beide Teams, aber ein weiterer Treffer sollte nicht fallen. Obwohl Ingolstadt noch zweimal in Überzahl ran durfte, aber die Eisbären heute in Unterzahl sehr gut standen und nichts zu ließen.
Ex-Eisbär Laurin Braun, Stürmer des ERC Ingolstadt, daher auch mit seinem schonungslosen Fazit nach den nicht genutzten Powerplays:

Wir spielen einfach zu kompliziert. Wir müssen einfach gegen die Eisbären spielen.

Im letzten Drittel merkte man beiden Teams sofort an, dass sie hier den Führungstreffer erzielen wollten. Sofort wurde das Tor wieder unter Beschuss genommen, Ingolstadt hatte dabei die beste Chance durch Patrick Cannone. Er kam im Slot zum Abschluss, doch Kevin Poulin stand ihm im Weg.
Dann konnten die Eisbären ihr Powerplay trainieren, denn sie waren u.a. 1:09 Minuten in doppelter Überzahl. Und Colin Smith hatte dabei die beste Chance, hatte das leere Tor vor Augen, traf dieses aber aus spitzem Winkel nicht. Als Ingolstadt die doppelte Unterzahl überstanden hatte, kam Ryan Garbutt von der Strafbank, lief alleine auf Kevin Poulin zu, scheiterte aber am Pfosten.
Es folgte das nächste Eisbären-Powerplay. Aber auch dieses konnten die Gäste von der Spree nicht nutzen. Als Thomas Greilinger wieder zurück auf das Eis kam, klingelte es dann aber doch noch im ERC-Tor. Colin Smith spielte Louis-Marc Aubry vor dem Tor an, der scheiterte an Jochen Reimer, doch Frank Hördler staubte eiskalt ab – 3:2 (48.).
Ingolstadt versuchte nun natürlich alles, aber die Eisbären-Defensive machte es den Schanzern nicht leicht. Als Ingolstadt sieben Minuten vor dem Ende des Spiels in Überzahl agieren durfte, wurde es zwar gefährlich, aber die Schüsse gingen meist am Tor von Kevin Poulin vorbei.
Ingolstadt rannte die Zeit davon, Trainer Doug Shedden riskierte noch einmal alles und nahm 100 Sekunden vor dem Ende der Partie Goalie Jochen Reimer zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und wenige Sekunden später hatten die Hausherren auch gleich zwei dicke Chancen, aber Kevin Poulin war mal wieder mit einem sensationellen Save zur Stelle.
46 Sekunden waren noch auf der Uhr, da verlor Tyler Kelleher die Scheibe an der Mittellinie, André Rankel sagte danke und zog von der Mittellinie ab – 4:2 (60.). Das Spiel war damit entschieden und die drei Punkte für die Eisbären eingefahren.

Und das waren drei enorm wichtige Punkte für die Hauptstädter, die somit den Rückstand auf Ingolstadt auf einen Zähler verkürzen konnten. Zwei Drittel lang war es ein Spiel auf Augenhöhe, ein Duell, wo beide Mannschaften immer wieder gute Phasen mit guten Chancen hatten. Der Unterschied war da, dass die Eisbären einmal in Überzahl trafen, Ingolstadt aber nicht. Und im letzten Drittel überstand Ingolstadt zwar drei Strafen hintereinander und hatte zwischendurch einen Pfostenschuss, aber die Eisbären erwiesen sich als eiskalt vor dem Tor und gingen durch Frank Hördler in Führung. Am Ende ließ man nicht mehr viel zu und machte durch André Rankel den Deckel drauf. Eine ganz starke Teamleistung führte zu drei enorm wichtigen Punkten, die wichtig für das Selbstvertrauen der Spieler sind.

Verteidiger Frank Hördler, der mit dem 3:2 den Siegtreffer erzielte, mit seinem Fazit zum Spiel:

Es war allgemein ein ganz gutes Spiel, es ging hin und her. Beide Mannschaften haben gut gespielt und viele Chancen gehabt. Beide Torhüter waren gut. Wir hatten mehr Aggressivität als zuletzt drin, waren früher dran gewesen, das hat sich ausgezahlt.

Brendan Ranford vor dem Ingolstadt-Spiel: „Wir können auf jeden Fall gegen die Top-Teams bestehen“

Seit dem die Deutsche Eishockey Liga (DEL) aus der Länderspielpause zurück ist, ging es für die Eisbären Berlin ausnahmslos gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle. Am vergangenen Wochenende siegte man gegen Krefeld, war aber ohne Chance in Augsburg. An diesem Wochenende hat man mit Düsseldorf und Ingolstadt zwei Teams vor der Brust, welche in der Tabelle vor den Eisbären stehen. Von daher ist es wichtig, das man diese beiden Duelle für sich entscheidet, um näher an die oberen Plätze heranzurücken.

Den ersten Schritt haben die Berliner dabei am Donnerstagabend gemacht, als man gegen die Düsseldorfer EG nach hartem Kampf mit 3:2 n.P. gewann und somit einen Punkt gut machte auf die Rheinländer. Spielerisch überzeugt haben die Hauptstädter aber auch in dieser Partie nicht. Es fehlt nach wie vor ein erkennbares System. Gegen Düsseldorf tat man sich zwei Drittel lang schwer, hatte vor allem im ersten Drittel arge Probleme mit physisch starken Düsseldorfern. Im Mitteldrittel hatte man das Spiel dann zwar optisch im Griff, kam auch zu jeder Menge Schüssen, aber so eine richtig hundertprozentige Chance suchte man doch vergebens. Im Schlussdrittel ließ man dann aber nach einem überraschenden Doppelschlages innerhalb von 30 Sekunden kurz mal wieder seine Klasse aufblitzen, da wollte man unbedingt nachlegen und das Spiel für sich entscheiden. Was ja am Ende im Penaltyschießen geklappt hat.

In dieser Saison fällt es auf, dass die Eisbären vornehmlich Probleme haben, die Teams, die vor einem Spiel vor ihnen stehen, zu schlagen. Oft ist das der Mannschaft von Trainer Clément Jodoin in dieser Spielzeit bisher noch nicht gelungen. Stürmer Brendan Ranford (Foto), welcher mit seinem 1:2-Anschlusstreffer nach starker Einzelleistung maßgeblichen Anteil an der Aufholjagd gegen die DEG hatte, wurde nach dem Spiel darauf angesprochen, ob das gegen Düsseldorf nun ein Wendepunkt gewesen sein könnte:

Jedes Team in der Liga ist gut. Wir haben Mannheim am Anfang der Saison geschlagen, dann auch Augsburg mal in der Overtime. Also wir können auf jeden Fall gegen die Top-Teams bestehen. Wir selbst sehen uns auch als Top-Team und finden jetzt nach dem dritten Spiel nach der Pause auch wieder in die Spur. Die nächsten zwei Spiele sind wichtig und bedeuten viel für die Tabelle.

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Die nächsten beiden Gegner heißen Ingolstadt, aktuell Fünfter mit vier Punkten Vorsprung auf die Eisbären, und Straubing, aktuell Achter mit einem Zähler Rückstand auf Berlin. Gegen Ingolstadt kann man den Rückstand auf die Schanzer mit einem Sieg verringern, gegen Straubing den Vorsprung mit einem Sieg ausbauen.
Einfach wird das aber nicht werden, denn diese beiden Teams trafen gestern Abend im Eisstadion am Pulverturm in Straubing aufeinander, die Tigers setzten sich deutlich mit 7:2 durch. Dieser Sieg kam doch sehr unerwartet und vor allem dann auch noch in dieser Höhe. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Vor allem morgen in Ingolstadt (Bully: 16:30 Uhr), denn die Schanzer Panther werden auf Wiedergutmachung vor den eigenen Fans aus sein.

Für die Eisbären war es am Donnerstag vor allem für das Selbstvertrauen wichtig, mal wieder getroffen zu hatten. Denn über fünf Drittel waren die Berliner ohne eigenen Treffer geblieben, ehe Brendan Ranford dieser Flaute ein Ende setzen konnte. Ranford sagte dazu nach dem Düsseldorf-Spiel:

Ich fand, dass das Team in Augsburg ganz gut gespielt hat. Natürlich haben wir kein Tor geschossen, aber trotzdem viele gute Chancen kreiert. Wenn man dann wieder zwei Drittel keine Tore schießt, drückt man den Schläger doch ein bisschen fester und will unbedingt, dass der Puck ins Tor geht. Aber wir sind dabei geblieben und haben die Pucks dann auch ins Netz bekommen. Es war nichts raffiniertes, wir haben die Pucks einfach ins Tor gebracht.

Hoffen wir, dass die Eisbären morgen in Ingolstadt ans letzte Drittel gegen Düsseldorf anknüpfen werden und weiter die Pucks ins gegnerische Tor bekommen. Und die Devise hat Ranford vorgegeben, einfach spielen, nicht irgendetwas verrücktes versuchen und die Scheibe ins Tor tragen wollen. Einfaches Eishockey bringt manchmal mehr als das, was die Eisbären da manchmal versuchen. Wenn das natürlich klappt, ist es auch in Ordnung, aber in der Phase, in der die Eisbären derzeit sind, sollte man sein Spiel einfach halten und schauen, dass man die Spiele gewinnt und Punkte einfährt.

Beste Bewerbung für eine Vertragsverlängerung: Florian Kettemer trifft erneut im Penaltyschießen und sichert den Eisbären somit den Zusatzpunkt beim 3:2-Heimsieg gegen die DEG

 

Ausgabe #12:

Das war enorm wichtig. Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Donnerstagabend gegen die besser platzierte Düsseldorfer EG knapp gewonnen. Vor 9218 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (0:1,0:0,2:1/0:0,1:0) n.P. durch und sicherten sich somit zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um einen der oberen Tabellenplätze. Dabei taten sich die Hausherren zwei Drittel lange enorm schwer gegen sehr clever spielende Düsseldorfer. Doch ein Doppelschlag im letzten Drittel sowie ein mal wieder im Penaltyschießen abgezockter Florian Kettemer sicherten den Eisbären letztendlich die zwei Punkte. Wenn man mit Kettemer jetzt nicht verlängert, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Aber bald ist der Monat November zu Ende und wir alle sind dann auch schlauer was diese Personalie angeht.

Bei den Eisbären fehlten heute Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver. Jonas Müller kehrte in den Kader zurück. Mark Cundari und Charlie Jahnke haben es in selbigen nicht hinein geschafft, da zwei Spieler gestrichen werden mussten. Im Tor stand erneut Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel nahm sofort Fahrt auf, beide Mannschaften gleich zu Beginn mit je einer richtig guten Chance. Und das erste Tor des Abends sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Noch keine drei Minuten waren gespielt, da konnte Kevin Poulin den Schuss von Alexandre Picard noch entschärfen, doch Patrick Buzas staubte ab – 0:1 (3.).
Fortan entwickelte sich eine rasante Partie, in der es rauf und runter ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss und kreierten dabei auch gute Torchancen. Die DEG bewies im Auftaktdrittel, dass sie zu Recht da oben in der Tabelle steht. Die Mannschaft von Coach Harold Kreis spielte sehr cleveres und abgezocktes Eishockey, wie ein echtes Spitzenteam eben. Die DEG beendete das erste Drittel mit einer 1:0-Führung und leichten Vorteilen für sich.

Im Mitteldrittel fanden die Eisbären besser ins Spiel und waren die spielbestimmende Mannschaft. Die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären zu Beginn auch gleich einmal mit einer doppelten Überzahl für 41 Sekunden, welche sie jedoch nicht nutzen konnten. Danach versuchten es die Eisbären immer wieder, es ging fast ausnahmslos in eine Richtung, nämlich die des DEG-Tores von Matthias Niederberger. Doch es fehlte so die richtige hundertprozentige Chance, da taten sich die Berliner schwer. Aber auch, weil die DEG das sehr clever machte. Sie standen hinten sehr kompakt und lauerten auf Konter.
Die bekamen sie auch, aber ebenso wie die Eisbären erzielten auch die Rheinländer kein Tor in den zweiten 20 Minuten, es stand also auch nach 40 Minuten 0:1 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann aus Eisbärensicht nicht so gut. Es lief die 44. Spielminute, Alexander Barta mit Zug zum Tor. Mit seinem ersten Versuch scheiterte er noch an Poulin, beim zweiten Versuch ließ er dem starken Berliner Goalie keine Chance – 0:2.
Kurz darauf mussten die Eisbären auch noch in Unterzahl ran, aber diese überstanden sie schadlos und dann schlugen die Hausherren eiskalt zu. Und es war irgendwie klar, dass hier eine Einzelaktion zum Erfolg führen musste. Brendan Ranford tankte sich klasse vor das Tor und erzielte nach einer sehenswerten Einzelleistung das 1:2 (47.).
Die Eisbären waren zurück im Spiel und nur 30 Sekunden später bebte die Arena am Ostbahnhof. Jens Baxmann hatte seinen Schuss neben das Tor gesetzt, Jamie MacQueen verwertete den Abpraller und glich zum 2:2 aus (48.).
Wahnsinn, die Eisbären hatten innerhalb von 30 Sekunden ausgeglichen, zuvor war man über fünf Drittel ohne Torerfolg geblieben und auf einmal reichten 30 Sekunden. Die DEG sammelte sich dann erst einmal, Harold Kreis nahm nämlich eine Auszeit.
Die Eisbären nun mit Rückenwind, wollten direkt nachlegen. Von Düsseldorf kam nicht mehr viel, dafür hatten sie aber die beste Chance im Schlussdrittel, doch Lukas Laub scheiterte am Außenpfosten. Und eine Sekunde war nur noch auf der Stadionuhr, da hätte Jonas Müller beinahe sein Comeback gekrönt, er bekam die Scheibe von Frank Hördler aufgelegt, schoss jedoch knapp am Tor vorbei. Es ging also in die Verlängerung.

In der fünfminütigen Overtime drängten beide Teams auf die Entscheidung, die Eisbären dabei mit mehr Offensivaktionen, aber die Scheibe wollte nicht über die Linie. Und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Und da haben die Eisbären ja seit dieser Saison ein wahres Penalty-Monster. Während Brendan Ranford noch scheiterte, trafen Florian Kettemer und Jamie MacQueen im Penaltyschießen. Da bei der DEG kein Schütze traf, war Kettemer zum dritten Mal der Matchwinner in einem Penaltyschießen für die Eisbären. Zuvor sicherte er schon die Penaltysiege in Schwenningen und gegen Wolfsburg. Wenn das mal keine Bewerbung für eine Vertragsverlängerung war.

Das waren zwei ganz hart erkämpfte Punkte für die Eisbären. Im ersten Drittel lag man früh hinten, tat sich danach mit der cleveren DEG sehr schwer, hatte zwar auch Chancen, aber die DEG wirkte aktiver und abgezockter. Im Mitteldrittel fand man gut ins Spiel, nahm das DEG-Tor unter Beschuss, aber man wollte es zu schön machen und hatte kaum eine hundertprozentige Chance dabei. Im Schlussdrittel ließ man sich von dem 0:2-Schock nicht aus der Ruhe bringen und schlug innerhalb von 30 Sekunden zweimal eiskalt zu. Danach war man dem Sieg sogar näher als die DEG, aber letztendlich war die Punkteteilung nach 60 Minuten mehr als gerecht. Und Verlängerung und Penaltyschießen sind eben Glückssachen, aber wenn man einen Florian Kettemer hat, braucht einem vor dem Penaltyschießen nicht Angst und Bange werden. Fragt sich nur, wie lange hat man eben jenen Florian Kettemer noch in seinen eigenen Reihen?

Gegen Düsseldorf und in Ingolstadt: Eisbären gehen als Außenseiter in die Spiele am Wochenende

Mit einem Sieg und einer Niederlage sind die Eisbären Berlin aus der Länderspielpause zurück in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gekommen. Es ging mit Krefeld und Augsburg gegen zwei direkte Konkurrenten in der Tabelle. Am kommenden Wochenende trifft man nun gleich auf zwei Vereine, die besser als die Eisbären in der Tabelle da stehen. Und in diesen beiden Duellen sind die Eisbären auch durchaus der Außenseiter.

Zumal, wenn man bedenkt, wie es derzeit bei den Eisbären läuft. Das 0:3 in Augsburg am Sonntag war eine mehr als peinliche Leistung, da lief rein gar nichts zusammen. Martin Buchwieser sprach davon, dass man ab dem zweiten Drittel auseinander gefallen wäre. So ganz unrecht hatte er mit dieser Aussage nicht.
Es ist schon erstaunlich, dass man bei den Berlinern nach wie vor kein wirkliches System erkennen kann. Vieles entsteht aus Einzelaktionen, zu selten tritt die Mannschaft als Team auf, zu oft enttäuschen etatmäßige Leistungsträger. Zu oft häufen sich leichtsinnige Fehler, zu oft zeigen sich die Berliner zu undiszipliniert und verlieren dadurch auch auf der Strafbank die Spiele.
Zwar weiß man seit Wochen, wo die Fehler liegen und an welchen Stellschrauben man drehen muss, nur zeigte die bisherige Trainingsarbeit bisher noch nicht das gewünschte Ergebnis. Ja, es gibt auch immer mal wieder Kleinigkeiten, die besser waren, als in den Spielen zuvor, aber vollends überzeugen konnten die Eisbären in dieser Saison bisher kaum.
Und nun geht es ausgerechnet gegen zwei Teams, die bisher eine richtig starke Saison spielen und zu Recht oben bei sind. Vor allem die Düsseldorfer EG ist die Überraschung der Saison bisher.

Und genau gegen die Rheinländer geht es morgen Abend in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Aktuell steht die DEG auf Platz Drei und kommt mit der Empfehlung von drei Siegen in Folge in die Hauptstadt. Zudem hat die DEG vier der letzten fünf Spiele gewonnen und auch bei der einzigen Niederlage in diesem Zeitraum gepunktet. Und nach dem Derbysieg am Sonntag in Köln kommen die Düsseldorfer sowieso mit einer breiten Brust an die Spree. Und in Berlin fühlte sich die DEG zuletzt sehr wohl, gewann letzte Saison beide Gastspiele in der Hauptstadt. Aber die Eisbären sind in dieser Saison auf eigenem Eis nur schwer zu schlagen, gewann man doch sieben von neun Heimspielen.

Ebenso heimstark ist der ERC Ingolstadt, der sogar noch ein Heimspiel mehr als die Eisbären gewonnen hat (Acht Siege/zwei Niederlagen). Die Schanzer Panther stehen aktuell auf Platz Vier und haben am Sonntag die Siegesserie der Adler Mannheim beendet. Man selbst beendete damit eine zwei Spiele andauernde Niederlagenserie. In den letzten vier Spielen in der Saturn Arena wechselten sich beide Mannschaften mit dem gewinnen immer ab. Geht die Serie so weiter, gewinnt am Sonntag (Bully: 16:30 Uhr) Berlin in Ingolstadt.

Eisbären-Trainer Clément Jodoin kann am Wochenende wieder auf Verteidiger Jonas Müller zurückgreifen, der fast zwei Monate ausgefallen war. Dafür fällt der gerade erst wieder genesene Kai Wissmann für den Rest des Jahres aus. Die Nummer Sechs der Eisbären hatte sich bei seinem Comeback den selben Finger erneut gebrochen. Gute Besserung an dieser Stelle!
Marvin Cüpper, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fallen ebenso weiter aus. Acht Verteidiger und 13 Stürmer stehen Trainer Jodoin somit für die Partie gegen die DEG zur Verfügung. Zwei zu viel, wer aus dem Kader gestrichen wird, entscheidet sich erst nach dem morgigen Training.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG am 22.11.2018:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Tobias Ancicka, Konstantin Kessler, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Martin Buchwieser nach dem 0:3 in Augsburg: „Wir sind auseinander gefallen“

Die Eisbären Berlin beenden das Wochenende mit drei Punkten. Dem 5:3-Heimsieg gegen Krefeld vom Freitag ließ man heute keinen weiteren Sieg folgen. Im Gegenteil, beim direkten Konkurrenten Augsburger Panther verlor man hochverdient mit 0:3 (0:1,0:2,0:0), bot dabei eine mehr als dürftige Leistung und zeigte sich auch mal wieder von der undisziplinierten Seite. So stockt das Vorhaben der Eisbären, isich n der Tabelle Stück für Stück nach oben zu arbeiten. Solche Auftritte werfen die Mannschaft weit zurück, denn ein System war heute nicht wirklich zu erkennen und einige Leistungsträger fuhren ihr Trikot mit dem Eisbärenkopf drauf heute nur über das Eis spazieren. 

Bei den Eisbären gab es Änderungen im Kader im Vergleich zum Krefeld-Spiel. Brendan Ranford saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, dafür kehrte Danny Richmond zurück ins Line-up. Den Platz von Ranford im Sturm nahm Youngster Vincent Hessler ein. Kevin Poulin hütete erneut das Berliner Tor.

Eisbären-Verteidiger Florian Kettemer, der vor der Saison aus München kam und in seiner Karriere auch schon mal in Augsburg aktiv war, sagte vor dem Spiel bei Telekom Sport:

Augsburg ist immer ein schwieriges Pflaster, vor allem mit den Fans im Rücken.

Und besonders dann ist es schwierig, wenn man so einen Start hinlegt, wie es die Eisbären heute getan haben. Danny Richmond mit dem Scheibenverlust, Augsburg mit einem 3-auf-1-Konter, Jaroslav Hafenrichter mit dem Pass von der rechten Seite in den Slot, wo Scott Valentine nach nur 19 Sekunden das frühe 1:0 für den AEV erzielte.
In der vierten Minute hätten die Hausherren beinahe nachgelegt, als Matt White am langen Pfosten völlig frei stand und angespielt wurde, doch Kevin Poulin war zur Stelle.
Danach entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, in denen sie sehr druckvoll waren und auch zum Abschluss kamen. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, doch beide Defensivreihen machten es dem Gegner nicht leicht, standen doch beide sehr kompakt und ließen nur selten Lücken. Aber die Eisbären fanden mal eine in der elften Spielminute, als sie einen 3-auf-1-Konter fuhren. André Rankel über links mit dem Zuspiel auf die rechte Seite zu Marcel Noebels, doch der scheiterte an Olivier Roy im AEV-Gehäuse.
Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause kassierte James Sheppard die erste Strafzeit der Eisbären in diesem Spiel, aber die Gäste mit einem guten Unterzahlspiel, einzig zwei Schüsse von Brady Lamb kamen von Augsburg, welche aber keine Gefahr für Kevin Poulin darstellten. Eine Sekunde vor Ablauf dieser Strafe tauschten Daniel Schmölz (Augsburg) und Danny Richmond (Berlin) noch ein paar Nettigkeiten und Sahir Gill (Augsburg) und Martin Buchwieser (Berlin) ein paar „Kuscheleinheiten“ aus. Da Danny Richmond diese Szene auslöste, kassierte er zwei Minuten mehr als sein Kontrahent und Augsburg hatte so noch 65 Sekunden Powerplay zu Beginn des Mitteldrittels beim Stand von 1:0.

Doch die Hauptstädter überstanden die Unterzahl schadlos, sahen sich danach aber dem Druck der Augsburger ausgesetzt. Die kamen immer wieder mit viel Tempo Richtung Eisbären-Tor und erspielten sich sehr gute Torchancen, Kevin Poulin hatte einiges zu tun. Wenn die Eisbären sich mal im Drittel der Augsburger festsetzen, dann fanden sie nicht die Lücke, hatten keine zündende Idee.
27 Minuten waren gespielt, da hatte Florian Kettemer bei angezeigter Strafe die beste Chance der Eisbären bisher, doch er scheiterte an der Latte. Im folgenden Powerplay kamen nur zwei gute Möglichkeiten durch Micki DuPont und Sean Backman heraus. Als Augsburg wieder komplett war, ging es ganz schnell. Matt White kam mit viel Tempo über links ins Angriffsdrittel, fuhr hinter das Tor, spielte die Scheibe vor das Tor in den Slot, wo Drew LeBlanc stand und zum 2:0 traf (29.).
Und es ging so weiter, Augsburg sorgte immer wieder mit schnellen Angriffen für Gefahr, die Eisbären zu behäbig nach vorne, ein System war nicht wirklich zu erkennen. Acht Minuten vor der zweiten Drittelpause nochmal eine gute Chance für die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin. Marcel Noebels mit dem Querpass von der linken auf die rechte Seite, Jamie MacQueen mit dem Onetimer, doch er traf nur den Außenpfosten.
In der 39. Spielminute sorgte dann ein kurioses Tor für das 3:0. James Sheppard erkämpfte den Puck auf der rechten Seite, spielte die Scheibe hinter das Tor zu Micki DuPont. Der wollte mit einem Pass von hinter dem Tor einen neuen Angriff der Eisbären einleiten, doch dazu kam es nicht. Matt White hielt die Kelle in den Pass, die Scheibe ging an Poulins Rücken und von da aus ins Tor.
So führte Augsburg nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 gegen den DEL-Rekordmeister. Verteidiger Mark Cundari mit seinem kurzen aber passenden Statement zum bisherigen Spielverlauf:

Wir laufen nicht gut, der Puck läuft nicht gut.

Wirklich besser sollte es im Schlussdrittel aber auch nicht mehr werden. Zu Beginn ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum Tor und auch den Abschluss, wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht. Erst in der 44. Spielminute hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance. Er hatte Roy schon umkurvt, scheiterte dann aber erneut am Außenpfosten.
Der Rest hatte dann wenig mit Eishockey zu tun, immer wieder gerieten beide Mannschaften aneinander und teilten kräftig aus. So kassierte Danny Richmond bei seiner Rückkehr ins Team seine zweite Disziplinarstrafe, was automatisch zur Spieldauer führte. Auch André Rankel und James Sheppard versuchten noch, in Augsburg „Freundschaften“ zu knüpfen, Letzterer bekam dafür auch noch eine Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Spielerisch passierte nicht mehr viel. Augsburg tat nicht mehr als nötig und die Eisbären konnten nicht mehr zeigen. So blieben die Eisbären im Curt-Frenzel-Stadion nicht nur punkt- sondern auch noch torlos.

Nach zwei Siegen in Folge kassierten die Eisbären mal wieder eine Niederlage und das völlig zu Recht. Gegen Augsburg, was zuvor drei Niederlagen in Folge mit 15 Gegentoren kassiert hatte, war den Berlinern in allen Belangen überlegen. Der AEV spielte aggressiver, entwickelte mehr Zug zum Tor und mehr Torgefahr, wirkte bissiger, schneller, entschied die meisten Zweikämpfe für sich und sicherte sich somit drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten, den man somit auf Abstand in der Tabelle hält.
Die Eisbären haben in dieser Woche einiges aufzuarbeiten, denn das Spiel heute war definitiv ein Rückschritt, ein sehr großer. Stürmer Martin Buchwieser war daher nach dem Spiel zu Recht enttäuscht vom Auftritt der Eisbären:

Augsburg hat das sehr clever gemacht nach dem frühen Tor. Sie haben uns immer attackiert, brutal auf den Körper gespielt, uns so nicht ins Spiel kommen lassen. Wir haben das erste Drittel noch gut zu Ende gespielt, aber danach sind wir auseinander gefallen. Wir waren nicht bereit, die Zweikämpfe anzunehmen.

André Rankel vor dem Augsburg-Spiel: „Ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns“

Die Eisbären Berlin sind gut aus der Länderspielpause gekommen. Jedenfalls, wenn man nur das Ergebnis betrachtet. Mit 5:3 bezwang man am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof mit den Krefeld Pinguinen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle und distanzierte die Pinguine somit um drei Punkte. Rein spielerisch gesehen ist beim DEL-Rekordmeister aber nach wie vor viel Luft nach oben. Das ist es aber gefühlt schon die ganze Saison und gefühlt hört man von den Spielern auch immer wieder, dass man daran arbeiten würde, dass endlich wieder alles gut läuft. Doch Step by Step geht es voran bei den Eisbären, aber dennoch liegen noch viele Hausaufgaben vor den Spielern, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.

Louis-Marc Aubry sagte gestern Abend nach dem Spiel beim Fan-Talk, dass er in den ersten beiden Dritteln das Gefühl hatte, als ob es noch nicht so richtig gelaufen sei für die Eisbären, da hatte man noch zu viele Fehler im Spiel und merkte, dass die Mannschaft aus einer Pause kam. Aber immerhin ist es im letzten Drittel besser geworden und man fand einen Weg, das Spiel zu gewinnen.

Auch Trainer Clément Jodoin sprach nach dem Spiel auf der PK davon, dass es noch viel zu tun gibt und er kam auch nochmal auf das leidige Thema Strafzeiten zu sprechen. Zwar kassierten die Berliner im ersten und letzten Drittel keine Strafzeit, dafür aber deren vier im Mitteldrittel, weshalb Jodoin die Spieler vor die Wahl stellte:

Wir haben immer noch viele, viele Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen. Ich habe es nach dem zweiten Drittel nochmal angesprochen, nachdem es schon vier Strafzeiten gab. Ihr müsst entscheiden, wie ihr spielen wollt. Wieder viel Energie verlieren, wenn wir Penaltys killen oder dann Fünf gegen Fünf lieber spielen wollen. Es gibt kleine Verbesserungen, aber auch hier gibt es noch einiges zu tun.

Die Eisbären hatten in der letzten Saison Probleme mit dem Toreschießen in Überzahl, dafür lief es umso besser bei Fünf gegen Fünf. In dieser Saison ist es genau anders herum, da stellt man das beste Powerplay der Liga, tut sich aber enorm schwer bei Fünf gegen Fünf zum Torerfolg zu kommen. Gegen Krefeld erzielte man vier der fünf Tore bei Fünf gegen Fünf, was für den Trainer ein kleiner Schritt und wichtig fürs Selbstvertrauen war. Und Kapitän André Rankel fügte noch sein Statement hinzu und blickte auch gleich auf das morgige Auswärtsspiel beim direkten Tabellennachbarn Augsburg voraus:

Es geht definitiv in die richtige Richtung. Wir haben uns bei Fünf gegen Fünf viel vorgenommen, das hat heute weitaus besser geklappt und daran wollen wir anknüpfen.
Wir haben am Sonntag ein genauso wichtiges Spiel wie das heutige. Augsburg ist direkt vor uns und deswegen ist es für uns ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Wir können nicht sagen, wir wollen dann und dann auf den dritten Platz. Erstmal müssen wir das nächste Spiel gewinnen, so langweilig wie es sich anhört aber so ist es nun mal.

Für Rankel (Foto) läuft es derzeit relativ gut, was sein Doppelpack gegen Krefeld gestern Abend beweist. Der Kapitän kommt so langsam aber sicher in Fahrt und in der Saison an, aber ihm war klar, dass er Zeit brauchen wird, bis er seine Form finden wird:

Definitiv freue ich mich darüber, dass ich der Mannschaft helfen kann und wir heute die drei Punkte geholt haben. Ich war lange verletzt und hab die Vorbereitung kaum spielen können, deswegen war mir eigentlich klar, dass ich ein wenig Anlaufzeit brauchen werde und jetzt in letzter Zeit klappt es wieder besser.

Ein starkes Schlussdrittel sorgt für einen 5:3-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Krefeld

 

Ausgabe #11:

Die Eisbären Berlin sind perfekt aus der Länderspielpause zurück gekommen. Am Freitagabend besiegten die Hauptstädter den Tabellennachbarn Krefeld Pinguine mit 5:3 (1:1,1:1,3:1). 12.107 Zuschauern sahen eine hart umkämpfte Partie, in der die Eisbären am Ende das bessere Ende auf ihrer Seite hatten. Dabei hätte die Partie auch anders ausgehen können, nämlich dann, wenn Krefeld im Mitteldrittel seine doppelte Überzahl genutzt hätte. Haben sie aber nicht und so sicherten sich die Gastgeber am Ende die drei wichtigen Punkte.

Die Eisbären konnten heute auf Kai Wissmann, Jamie MacQueen und Sean Backman wieder zurückgreifen. Die letzten Beiden standen auch gleich einmal in der Starting-Six.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Man merkte beiden Mannschaften an, dass eine Pause hinter ihnen lag. So richtig in Gang wollte der Motor auf beiden Seiten noch nicht kommen. Beide suchten zwar immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor, jedoch aber ohne dabei zwingende Chancen zu erspielen. Und so fiel die Berliner Führung auch eher aus heiterem Himmel.
Louis-Marc Aubry fing einen Pass der Gäste ab, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher auf der rechten Seite mit der Scheibe lang fuhr. Alle rechneten mit einem Pass, wohl auch der neue Krefelder Goalie Ilya Proskuryakov. Doch der Eisbären-Kapitän zog eiskalt ab und überraschte damit alle – 1:0 (5.).
Die Führung sollte jedoch nur zwei Minuten halten. Patrick Seifert hatte von der blauen Linie abgezogen, Jacob Berglund hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 1:1 (7.).
Krefeld wirkte fortan aktiver, optisch überlegen und hatte in der elften Minute die große Chance zur erstmaligen Führung, aber Philip Riefers scheiterte am Pfosten. Doch auch die Hausherren kamen immer mal wieder zum Abschluss, weitere Treffer sollten jedoch nicht fallen und so stand es nach 20 Minuten leistungsgerecht 1:1 an der Spree.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch in Überzahl und nach 40 Sekunden klingelte es im

Foto: eisbaerlin.de/walker

Pinguin-Gehäuse. James Sheppard mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor das selbige, wo Marcel Noebels die Scheibe direkt nahm und zum 2:1 einnetzen konnte (21.).
Die Freude über die erneute Führung hielt diesmal nur ganze 21 Sekunden. Jacob Berglund hatte abgezogen, die Scheibe rutschte Kevin Poulin durch die Schoner und blieb vor der Linie liegen. Chad Costello erlidgte den Rest und glich zum 2:2 aus (22.).
Die Partie blieb fortan hart umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, doch beide Goalies ließen im Mitteldrittel nichts mehr durch. Dabei hatte Krefeld die beste Möglichkeit, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos und so stand es auch nach 40 Minuten unentschieden in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ins letzte Drittel starteten die Eisbären erneut gut und konnten nachlegen. 43 Minuten waren gespielt, als Mark Cundari mal zu einem seiner so gefürchteten Schlagschüsse von der blauen Linie ansetzte, mit Erfolg, die Scheibe landete im Krefelder Netz – 3:2.
Konnte Krefeld auch das dritte Mal den Rückstand schnell egalisieren? Nein, denn die Eisbären legten nach und erneut war es ein Verteidiger, welcher mit einem satten Schlagschuss das Krefelder Netz zum wackeln brachte. Dieses Mal war es Frank Hördler gewesen, welcher auf 4:2 erhöhen konnte (45.).
Aber Krefeld gab nicht auf, hatte in der 48. Minute die Riesenchance zum Anschlusstreffer, als sie einen 2-auf-1-Konter fuhren, doch Kevin Poulin mit einem Mega-Save. Wahnsinn, dieser Teufelskerl im Berliner Tor!
Sieben Minuten vor dem Ende der Partie war mal wieder Alarm für die Eisbären angesagt, denn die gefährlichste Krefelder Reihe an diesem Abend war wieder auf dem Eis und sorgte für den dritten Pinguin-Treffer an diesem Abend. Chad Costello wurde im Slot angespielt und fackelte nicht lange – 4:3 (53.).
Es keimte also noch einmal Hoffnung bei den Seidenstädtern auf, von ihrem Trip in die Hauptstadt nicht mit gänzlich leeren Händen zurückzukommen. Doch die Hoffnung wurde von Kapitän André Rankel höchstpersönlich zerstört. 2-auf-1-Konter der Eisbären durch Rankel und Martin Buchwieser. Rankel machte es alleine und bezwang den neuen Krefelder Keeper zu fünften Mal – 5:3 (59.).
Der Drops war gelutscht und die Eisbären hatten Krefeld niedergekämpft und sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten gesichert.

Es war mit Sicherheit nicht das beste Spiel der Eisbären, man hat gesehen, woran es nach wie vor hakt. Aber man hat heute nach zwei eher durchschnittlichen Dritteln im letzten Drittel einen Weg gefunden, die sehr kompakt stehenden Krefelder zu knacken und sich somit am Ende den Sieg zu holen. Die Eisbären mussten hart für die drei Punkte arbeiten, Krefeld bewies, das sie zu Recht so weit oben in der Tabelle stehen.
Aber es bleibt weiterhin viel Arbeit für die Eisbären, die am Passspiel dringend arbeiten müssen. Gerade in den ersten beiden Drittels kamen die Pässe zu selten an. Zudem bleibt die Disziplin ein Thema, im ersten und letzten Drittel kassierte man keine Strafe, im zweiten deren vier. Trainer Clément Jodoin hatte nach dem Spiel auf der PK gesagt, er hatte das in der Kabine vor dem Schlussdrittel angesprochen, die Jungs sollten es selbst entscheiden, ob sie viel Energie in Unterzahl verschwenden wollen oder aber lieber Fünf gegen Fünf spielen. Der Ausgang ist bekannt, man kassierte im letzten Drittel keine Strafe mehr und sorgte in diesem Drittel für den Sieg gegen den KEV.

Das Lazarett lichtet sich: Die Eisbären wollen nach der Deutschland Cup Pause voll angreifen

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kehrt aus der Länderspielpause anlässlich des Deutschland Cups zurück. Und die Pause kam gerade für die Eisbären Berlin zum richtigen Zeitpunkt. Die ganze Saison plagen die Hauptstädter schon riesige Personalprobleme, im letzten Heimspiel vor der Pause fehlten gegen Schwenningen satte acht Spieler. Nicht selten spielte Coach Clément Jodoin daher mit drei Reihen, vertraute aber auch den Youngsters, die ihren Job bisher sehr gut machen. In der Pause konnten die Berliner Spieler nun die Akkus wieder aufladen und zudem gibt es auch gute Nachrichten aus dem Eisbären-Lazarett zu berichten.

Denn gleich vier Spieler sind wieder zurück im Training und somit eine Option für das Heimspiel am Freitagabend gegen die Krefeld Pinguine in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Zwei Verteidiger und zwei Stürmer könnten dem Kader der Berliner somit wieder mehr Tiefe verleihen. Kai Wissmann, Danny Richmond, Jamie MacQueen und Sean Backman stehen Trainer Clément Jodoin wieder zur Verfügung. Gerade der Ausfall von Queener traf die Berliner, war er doch mit sieben Toren der Top-Torjäger der Eisbären, was er im übrigen immer noch ist. Aber auch die Rückkehr von Sean Backman sorgt wieder für mehr Optionen in der Offensive und zudem wird die Defensive dank der Rückkehr von Wissmann und Richmond gestärkt.

Und mit einem richtig gut besetzten Kader sollte es für die Eisbären in den nächsten Wochen vor allem darum gehen, den Anschluss an die Top-3-Plätze nicht zu verlieren, denn das ist lt. MacQueen das Ziel der Hauptstädter. Als Tabellensechster weisen die Berliner mit aktuell 27 Punkten sieben Zähler Rückstand auf den Dritten Ingolstadt auf. Umso wichtiger werden dabei die zwei Spiele am Wochenende, denn da geht es gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle – Krefeld (7.) und Augsburg (5.).

Und unterschätzen sollte man beide Teams nicht. Die Krefeld Pinguine, welche am Freitagabend ihre Visitenkarte in der Arena am Ostbahnhof abgeben, sind auf Wiedergutmachung nach den letzten miserablen Jahren aus. Und bisher läuft die Saison äußerst gut für die Seidenstädter, welche mit Platz Sieben bisher voll im Soll sind und zu den Überraschungen der Saison zählen. Und gerade auf fremden Eis sind die Pinguine sehr stark, haben von acht Auswärtsspielen nur zwei nicht gewonnen. Allein das sollte Warnung genug sein. Zudem haben die Eisbären in der vergangenen Saison erstmals seit der Saison 2009/2010 mal wieder beide Heimspiele gegen den KEV gewonnen. Krefeld ist also schon seit Jahren ein unbequemer Gegner für die Eisbären.

Sonntagnachmittag (Bully: 16:30 Uhr) sind die Eisbären dann zum zweiten Mal in dieser Saison bei den Augsburger Panthern zu Gast. Die Fuggerstädter spielen bisher eine sehr starke Saison, was ein Blick auf die Tabelle beweist, wo die Panther auf einem respektablen fünften Platz stehen. Aber auf fremden Eis sind die Panther stärker als auf eigenem Eis, denn zu Hause gewann man nur vier seiner bisherigen acht Heimspiele. Eine der vier Niederlagen kassierte man im ersten Duell gegen Berlin, als man mit 1:2 n.V. den Kürzeren zog. Es war der zweite Berliner Sieg in Augsburg in Folge. Letztmals drei Erfolge in Serie im Curt-Frenzel-Stadion gelangen den Berliner zwischen 2010 und 2011. Es wird Zeit, diese Serie am Sonntag zu brechen.

Die Eisbären sehnten die Pause herbei. Sie wollten die Akkus wieder aufladen und an den Problemen arbeiten und diese endlich abstellen. Ob die Pause zu all dem genutzt wurde, werden wir Freitagabend ab 19:30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof sehen. Sollte man dort gegen Krefeld verlieren, kann man das zumindest nicht auf die Personalsorgen schieben, denn das Lazarett des DEL-Rekordmeisters lichtet sich endlich und lässt wieder auf positive und erfolgreiche Wochen hoffen. Wenn, ja wenn man die Fehler und vor allem die vielen unnötigen Strafzeiten endlich abstellt. 

Computerausfall, Führungswechsel, Scheibenbruch: Ganz schön was los beim 5:3-Heimsieg der Eisbären gegen Schlusslicht Schwenningen

 

Ausgabe #10:

An das letzte Heimspiel der Eisbären Berlin vor der Länderspielpause gegen die Schwenninger Wild Wings werden sich die 11.969 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sicherlich noch eine Weile erinnern. Aber nicht, weil der 5:3 (2:3,1:0,2:0)-Heimsieg der Berliner so schön anzusehen war, nein, viel mehr die Ereignisse während des Spiels sorgten auch noch nach dem Spiel für viel Gesprächsstoff. Spielerisch überzeugen konnten die Hausherren nicht, aber immerhin fanden sie am Ende einen Weg, den Tabellenletzten (!) mit viel Mühe und Kampf zu besiegen.

Chefcoach Clément Jodoin musste auch heute wieder auf acht Stammspieler verzichten. Die Personalsorgen sind also nach wie vor sehr groß, aber es besteht berechtigte Hoffnung, dass es nach der Länderspielpause wieder besser wird. Das Tor hütete auch heute wieder Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins Spiel, in dem es von Beginn an hin und her ging, zwingende Torchancen gab es aber keine nennenswerten. Erst in der fünften Minute konnte man mal eine richtig gute Chance verzeichnen, diese hatten die Gäste, doch Stefano Giliati scheiterte an Kevin Poulin, ebenso wie in der Minute darauf Marcel Kurth.
Und was machten die Eisbären? Die gingen mit der ersten Torchance in Führung. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier konnte den Puck nur zur Seite abwehren und da kam Florian Kettemer angerauscht. Der Berliner Torjäger, von Beruf eigentlich Eishockey-Verteidiger, nahm die Scheibe direkt und zimmerte sie ins leere Wild Wings Tor – 1:0 (8.). Sein sechster Saisontreffer, überragend die Torquote von Kettemer, welcher vor dem Spiel noch für sein 500. DEL-Spiel geehrt wurde. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, Florian Kettemer.
Und keine zwei Minuten später legten die Gastgeber nach. Daniel Fischbuch zog einfach mal ab und überraschte Strahlmeier an der kurzen Ecke – 2:0 (9.). Gäste-Coach Jürgen Rumrich nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team zu beruhigen, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Denn wenn die Eisbären einmal ins Laufen kommen, wird es schwierig.
Ins Laufen kamen die Berliner aber nicht, denn man leistete sich mal wieder unnötige Strafzeiten und brachte Schwenningen somit zurück ins Spiel. Und es war schon bemerkenswert, dass ausgerechnet die beiden Torschützen Kettemer und Fischbuch in die Kühlbox mussten. Und die Gäste aus Schwenningen nutzten sowohl die doppelte als auch die einfache Überzahl aus. In der zwölften Spielminute war es István Bartalis, der einen Nachschuss zum 2:1 einnetzen konnte. Danach war die Partie aber erst einmal für mehrere Minuten unterbrochen, da der Computer ein Problem hatte und das Spiel somit vorerst nicht fortgeführt werden konnte.
Als es weiter ging, dauerte es nur ganze 27 Sekunden und schon hatten die Gäste die Partie wieder auf Anfang gestellt. Und auch hier konnte Kevin Poulin den ersten Schuss zwar parieren, aber nicht festhalten. Marcel Kurth war zur Stelle und staubte ab – 2:2 (12.).
Die Eisbären völlig von der Rolle, nach vorne ging gar nichts mehr und hinten sah man sich dem Druck der Wild Wings ausgesetzt, die hier plötzlich Lust auf mehr bekamen. Und Rihards Bukarts, seines Zeichen Ex-Eisbär, hatte dreieinhalb Minuten vor der ersten Pause die große Chance zur erstmaligen Schwenninger Führung, Kevin Poulin hatte jedoch etwas dagegen. Aber keine Minute später war auch Poulin machtlos, als Ville Korhonen ein Zuspiel von Philip McRae eiskalt abschloss – 2:3 (18.). Mit diesem Paukenschlag endete das Auftaktdrittel in Berlin.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Eisbären früh mit der Chance in Überzahl zu agieren, aber das beste

Foto: eisbaerlin.de/walker

Powerplay der Liga brachte dabei nicht viel zu Stande. Fortan die Eisbären mit Chancen, aber ohne Glück im Abschluss. Es folgten zwei weitere Überzahlspiele, das erste konnte man nicht nutzen, das zweite dann aber schon. Aller guten Dinge sind eben drei, denn es war die dritte Strafe gegen die Schwäne im Mitteldrittel. Frank Hördler mit einem klasse Pass auf Brendan Ranford und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor unterzubringen – 3:3 (30.).
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, immer wieder mit guten Chancen, aber es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Von Schwenningen war in diesem Drittel kaum etwas zu sehen, die Mannschaft von Trainer Jürgen Rumrich lauerte auf Fehler, um dann zu kontern. Nach 40 Minuten blieb es beim Stand von 3:3.

Das letzte Drittel hatte dann gleich zu Beginn die wohl spielentscheidende Szene zu bieten. In der 42. Spielminute jubelten die Gäste über das vermeintliche 4:3, aber die beiden Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek und Kristian Vikman entschieden nach Ansicht des Videobeweises auf Torhüterbehinderung und somit auf kein Tor.
Nur zwei Minuten später bekamen die Gäste dann ein unglückliches Tor. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen, Daniel Fischbuch hielt die Kelle in den Schuss und fälschte ihn somit unhaltbar für Strahlmeier ab – 4:3 (44.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Drei Minuten nach dem 4:3 sorgte Frank Hördler dann aber erst einmal für die nächste außerplanmäßige Pause. Sein Schlagschuss von der blauen Linie landete hinter dem Tor an der Plexiglasscheibe vor der Fankurve, welche daraufhin zu Bruch ging. Die Aufräumarbeiten und das Wechseln der Scheibe sollte auch nochmal einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Pause schien den Schwarzwäldern besser getan zu haben, die anschließend richtig gut drin waren im Spiel und sich auch gute Chancen erspielten, einmal dabei sogar an der Latte scheiterten. Schwenningen schnupperte also am Ausgleichstreffer. Aber auch die Eisbären hatten ihre Chancen vor dem Schwenninger Tor. Das Spiel wog nun hin und her und beide Teams wollten den nächsten Treffer erzielen, die Eisbären damit natürlich für die Vorentscheidung sorgen.
Für diese sorgte dann Louis-Marc Aubry 92 Sekunden vor dem Spielende, als er sich auf der rechten Seite an der Bande stark den Puck erkämpfte, vor das Tor zog, um Strahlmeier rum fuhr und die Scheibe zum entscheidenden 5:3 über die Torlinie brachte (59.).
Damit waren die drei Punkte für die Eisbären im Sack, auch wenn Schwenningen noch einmal den Goalie vom Eis nahm. Am Ende brachte das nichts mehr und die Wild Wings traten die Heimreise mit leeren Händen an.

Ein Sieg, der vor allem wichtig für das Selbstvertrauen ist. So gehen die Eisbären mit einem Erfolgserlebnis in die so dringend benötigte Pause, denn das arg dezimierte Team der Eisbären hatte kaum noch Benzin im Tank in den letzten Spielen und wird die Pause nun dafür nutzen, um die Akkus wieder aufzuladen und darauf hoffen, dass einige verletzte Spieler wieder zurückkehren.
Das Spiel heute war mal wieder typisch für die Eisbären, ruhiger Beginn, dann schnell 2:0 gegen den Tabellenletzten vorne und da dachten sich einige wahrscheinlich, das Ding hier wird ein Selbstläufer und prompt wurde man für diese Denkweise bestraft und lag folgerichtig mit 2:3 hinten. Nach einer Ansage von Trainer Clément Jodoin in der ersten Drittelpause fand man aber zurück in die Spur und kämpfte Schwenningen am Ende nieder, musste aber noch ein wenig zittern, denn auch die Schwarzwälder hatten noch einige gute Chance gehabt.