Jeff Tomlinson: „Vor uns steht ein brutal wichtiges Wochenende“

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgNoch sind es zehn Spiele in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Eisbären Berlin. In diesen verbleibenden zehn Partien will der DEL-Rekordmeister so viele Punkte wie möglich holen, um am Ende doch noch das Minimalziel Pre-Play-Offs zu erreichen. Bei den Verantwortlichen der Hauptstädter hofft man derweil auf Besserung nach der Länderspielpause. Denn dann könnten einige wichtige Leistungsträger wieder in das Team zurückkehren und der Mannschaft für den Rest der Hauptrunde noch einmal neuen Mut geben. Doch bis zur Länderspielpause stehen für die Eisbären noch zwei enorm wichtige Spiele an. Coach Jeff Tomlinson sprach gestern Abend beim Fan-Dialog in den Fanbögen von einem „brutal wichtigen Wochenende“, welches die Mannschaft da erwartet. Am Freitag sind die Berliner bei den Iserlohn Roosters zu Gast (19:30 Uhr) und am Sonntag kommt Schlusslicht Düsseldorf in die O2 World (14:30 Uhr). Zwei Spiele, in denen dringend zwei Siege her müssen.

Rooster_1_E17_ig110307Doch einfach wird das für die Mannschaft absolut nicht. Denn am Freitag ist man bei den zur Zeit überragend aufspielenden Iserlohnern zu Gast. Die Sauerländer haben zehn der letzten elf Ligaspiele gewonnen. In diesem Zeitraum verlor man nur in Köln. Und auch da punktete man bei der 1:2-Niederlage nach Verlängerung. Sechs Siege feierten die Roosters zuletzt in Folge. Iserlohn hat zudem die letzten sechs Heimspiele in Folge gewonnen und dabei nur gegen Straubing mehr als einen Gegentreffer zugelassen (insgesamt 23:9-Tore in den letzten sechs Heimspielen).
Die Sauerländer werden also mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Partie am Freitag gehen, welche man definitiv als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnen kann. Iserlohn hat als Neunter aktuell sieben Punkte Vorsprung auf die Eisbären, welche Elfter sind. Eine Niederlage dürfen sich unsere Jungs also keinesfalls erlauben, sonst gerät das Minimalziel Pre-Play-Offs immer weiter weg.
Wenn den Eisbären für diese Partie überhaupt etwas Hoffnung machen kann, dann ist es ein Blick in die Statistik dieser Saison. Denn alle bisherigen drei Aufeinandertreffen gingen an die Hauptstädter (7:5 und 2:1 n.P. in Berlin/5:4 n.V. in Iserlohn).

RZ_DEG_BasisPartner_farbigMindestens genauso schwer wie das Spiel in Iserlohn am Freitag wird die Partie am Sonntag gegen die Düsseldorfer EG. Der Tabellenletzte der Liga hat kein Wort im Kampf um die Pre-Play-Off-Ränge mehr mitzureden, die Rheinländer können also befreit aufspielen. Und das taten sie zuletzt auch, konnten vor kurzem drei Spiele in Serie gewinnen, verloren die zurückliegenden drei Spiele aber wieder in Folge. Die DEG gleicht in dieser Saison einer Wundertüte. Sie ist immer für eine Überraschung gut.
Und wer wüsste das besser als die Eisbären? Denn die Berliner haben alle drei bisherigen Duelle gegen Düsseldorf in dieser Saison verloren. Wobei man eher sagen muss, die Eisbären haben gegen DEG-Goalie Bobby Goepfert verloren. Denn der DEG-Torhüter ließ die Berliner Spieler reihenweise verzweifeln. In Düsseldorf gewann die DEG mit 3:1 und 2:1 n.P., in Berlin setzte sich Düsseldorf mit 2:1 n.P. durch. Eine vierte Niederlage gegen das Schlusslicht der Liga wollen die Eisbären unbedingt verhindern.

In der Hauptstadt weiß man, dass die restlichen zehn Hauptrundenspiele alles Endspiele sein werden. Die Eisbären müssen in jeder Partie alles geben, müssen über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert zu Werke gehen. Man darf sich nun keine Aussetzer mehr leisten. Tomlinson meinte gestern auch, dass es für die Eisbären aktuell bereits Play-Offs sind. Denn sie dürfen eben kein Spiel bis zum Hauptrundenende mehr verlieren. In Berlin glaubt man nach wie vor an das Erreichen der Pre-Play-Offs. Tomlinson meinte, „es sind noch zehn Spiele und 30 Punkte, da kann noch sehr viel passieren“.

Man weiß, was man in den letzten Spielen falsch gemacht hat. Und Fehler hatte man reichlich gemacht. Die letzten fünf Spiele haben unsere Jungs in Folge verloren. Die Mannschaft trat nicht als solche auf, machte zu viele Fehlpässe, der Spielaufbau klappte so gut wie nie, Einsatz, Kampfgeist und Leidenschaft waren nur sehr selten vorhanden. Und wenn man mal FREI vor dem Tor stand, schoss man nicht sondern passte den Puck lieber zum Gegenspieler, der allerdings viel schlechter positioniert war als man selbst. Den Jungs fehlt eben zur Zeit das nötige Selbstvertrauen, um die Scheiben auch mal selbst ins Tor zu schießen. Und Selbstvertrauen bekommt man nur durch Erfolge. Wenn die Jungs mal wieder ein Spiel gewinnen würden, dann sollte auch das nötige Selbstvertrauen zurück kommen und dann ist auch noch was möglich in dieser DEL-Hauptrunde. Nur wenn unsere Jungs auch am Wochenende leer ausgehen, dann ist die Saison endgültig gelaufen. Dann rückt das Minimalziel immer weiter weg.

Es liegt nun an der Mannschaft, den Bock umzustoßen. Alle rechnen am Freitag mit einem Sieg der zur Zeit sehr starken Iserlohn Roosters gegen die kriselnden Eisbären Berlin. Vielleicht liegt darin die Chance der Berliner. Vielleicht gehen die Roosters angesichts der Erfolgsserie etwas überheblich in die Partie gegen die Eisbären. Allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen. Man sollte sich einfach auf seine Stärken verlassen und sich vielleicht noch einmal das Krefeld-Spiel vorher anschauen, welches man nach einer sehr starken Leistung mit 7:3 gewann. Die Mannschaft kann Eishockey spielen, dass wissen wir und das wissen auch die Jungs auf dem Eis. Hoffen wir auf ein erfolgreiches Eishockey-Wochenende unserer Jungs.

2:4 gegen Krefeld: Erneut folgen den Worten keine Taten auf dem Eis – Fünfte Niederlage und zweites Null-Punkte-Wochenende in Folge

logo_WBN_1314Ausgabe #26:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg125px-Krefeld_Pinguine_LogoImmer wieder haben wir in dieser Saison von der Mannschaft vor den Spielen gehört, dass sie wüssten, worum es geht und dass man auch weiß, welche Fehler man mache. Immer wieder hat man dann gesagt, wir werden es in den nächsten Spielen besser machen und zurückkommen. Man will schließlich das Minimalziel, die Pre-Play-Offs noch erreichen. Und dann folgten den vielen Worten so gut wie nie Taten auf dem Eis – höchstens mal in Ansätzen, mehr aber auch nicht. Auch das heutige Spiel kann man so bezeichnen. Viele Worte vor dem Spiel, wenige Taten dann auf dem Eis. Mit 2:4 (1:1, 0:2, 1:1) haben die Eisbären Berlin am Sonntagabend gegen die Krefeld Pinguine verloren. 12.400 Zuschauer in der O2 World sahen die fünfte Niederlage sowie das zweite Null-Punkte-Wochenende in Folge. Immerhin sah man heute für höchstens zehn Minuten mal eine Mannschaft, die versucht hat, Druck auf den Gegner auszuüben. Da war auch ein wenig Kampfgeist und Leidenschaft zu spüren. Doch leider waren es eben nur zehn Minuten und nicht 60 Minuten.

Die Jungs hatten im ersten Drittel nach vorne gar nicht mal so schlecht gespielt. Da hatte man schon gemerkt, dass sie hier etwas erreichen und nicht schon wieder als Verlierer vom Eis gehen wollen. Da suchte man immer wieder den Weg zum Tor, kam dann auch zum Abschluss. Nur was bringt es, wenn man nach vorne einigermaßen ansehnliches Eishockey spielt, aber sich hinten einen Fehler nach dem anderen erlaubt? Es war schon erschreckend zu sehen, wie viele Fehlpässe der Mannschaft da unterliefen. Da fehlte mal wieder in der Defensive die nötige Konzentration. Man konnte von Glück reden, dass Krefeld daraus nicht mehr gemacht hat.
Die Seidenstädter waren es, die den ersten Treffer des Spiels erzielen sollten. Die Krefelder druckvoll hinter dem Tor, mit dem klasse Pass vor das Tor, wo Patrick Klöpper eiskalt vollendete – 0:1 (7.). Da stimmte die Zuordnung in der Berliner Defensive überhaupt nicht. Wie so oft in der Partie.
Doch immerhin fiel die Mannschaft nach diesem Gegentreffer nicht auseinander und versuchte weiter ihr Glück in der Offensive. Mit Erfolg. Darin Olver mit einem klasse Pass in den Slot, wo Youngster Sven Ziegler die Kelle rein hielt und zum 1:1 traf (18.). Bereits der zweite Treffer von Ziegler an diesem Wochenende. Am Freitag gelang ihm gegen Hamburg sein erstes DEL-Tor.
Bei diesem Spielstand ging es in die Kabine.

Im Mitteldrittel sah man dann wieder die Eisbären vom Freitag. Zu viele Fehlpässe, kein geordneter Spielaufbau, keine Zuordnung in der Defensive, kein Kampfgeist, keine Leidenschaft, ein unglaublich schlechtes Zweikampfverhalten. Ich glaube, die Jungs hatten in dem zweiten Drittel fast jeden Zweikampf verloren. Man machte es den Pinguinen einfach zu einfach. Teilweise kamen die Krefelder problemlos an ihren Gegenspielern vorbei, weil diese keine Gegenwehr zeigten. Erneut schlitterten da einige Spieler wieder lustlos über das Eis. Als Mannschaft spielte man jedenfalls nicht zusammen. Die jungen Spieler will ich da aus der Kritik heraus nehmen, denn die haben wirklich alles versucht. Im Gegensatz zu den vermeintlichen Leistungsträgern.
In der 26. Minute konnte Krefeld erneut in Führung gehen. Joel Perrault mit dem Querpass vors Tor, Adam Courchaine verwertete dieses Zuspiel relativ locker – 1:2. Eisbären-Goalie Sebastian Elwing gab da keine gute Figur ab, ging viel zu früh runter und machte es Courchaine somit sehr leicht, den Puck im Tor zu versenken. Aber Courchaine stand auch vollkommen frei, die Zuordnung hatte da wieder einmal nicht gestimmt.
Nach einem Scheibenverlust der Eisbären fiel dann der dritte Krefelder Treffer an diesem Abend. Joel Perrault schnappte sich die Scheibe, spielte sie weiter zu Adam Courchaine und der lief alleine auf Elwing zu. Sein Schuss ging unter die Latte und kam sofort wieder aus dem Tor heraus. Die beiden Hauptschiedsrichter Willi Schimm und Bastian Haupt gingen auf Nummer sicher und schauten sich den Videobeweis an, entschieden danach aber folgerichtig auf Tor – 1:3 (31.).
Fortan die Eisbären mit weiteren Fehlpässen, doch Krefeld zeigte sich gnädig und nutzte die vielen Fehler der Eisbären nicht aus. Somit blieb es beim 1:3 nach 40 Minuten.

Im Schlussdrittel hatte man nun das Gefühl, dass die Eisbären vielleicht doch begriffen hätten, worum es hier eigentlich geht. Denn die Jungs übten nun schon ein wenig Druck auf die Krefelder aus und kamen dann sogar in Unterzahl durch Mark Bell zum Anschlusstreffer – 2:3 (45.).
Danach hatten die Eisbären ihre stärkste Phase, machten richtig viel Druck und hatten auch gute Chancen. Doch im Abschluss fehlte ihnen das nötige Glück und das schien den Jungs die Hoffnung, hier noch etwas drehen zu können, genommen zu haben. Denn plötzlich stellte man sein Offensivspiel ein und machte wieder zu viele Fehler. Man ließ Krefeld so wieder zurück ins Spiel kommen. Zudem nahm man unnötige Strafzeiten, weshalb Krefeld fast zwei Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Und das nutzte Krefeld nach nur 14 Sekunden aus. Kevin Clark mit der Direktabnahme zum 2:4 (54.).
Die Eisbären danach noch einmal mit verzweifelten Angriffen, die jedoch nichts mehr einbrachten. Auch eine Auszeit von Coach Jeff Tomlinson (welche meiner Meinung nach viel zu spät kam) und das heraus nehmen von Goalie Sebastian Elwing (auch das kam für mich zu spät) brachte keinen Erfolg mehr. Die Eisbären verloren das Spiel am Ende verdient mit 2:4.

Eine Niederlage, die weh tut. Man hatte die große Chance, bis auf einen Punkt an Augsburg heran zu rücken, doch man vergab sie kläglich. Weil die Mannschaft wieder einmal nicht das zeigte, was sie eigentlich kann. Es ist schon erschreckend, wie eine Mannschaft das Eishockey spielen so verlernen kann. Für mich ist dass da unten auf dem Eis schon lange keine Mannschaft mehr. Viele Spieler verrennen sich lieber in Einzelaktionen, ein Zusammenspiel findet nur noch äußerst selten statt. Auch sehe ich nicht, dass die Jungs alles dafür tun, um die Pre-Play-Offs noch zu erreichen. Nach den beiden Siegen gegen Mannheim und in Krefeld hatte ich gedacht, jetzt geht es bergauf, die Mannschaft hat endlich kapiert, worum es geht. Doch die beiden Erfolge erwiesen sich im Nachhinein als Strohfeuer, denn es folgten fünf Niederlagen in Folge.
Die beiden Spiele an diesem Wochenende erinnern mich irgendwie an die Saison 2006/2007, als die Mannschaft gegen den damaligen Trainer Pierre Pagé spielte. Ich will den Jungs jetzt nicht vorwerfen, dass sie gegen Jeff Tomlinson spielen, aber irgendwie sieht es so aus.
Und auch Jeff Tomlinson muss sich fragen, ob er die Mannschaft überhaupt noch erreicht? Kann er seinen Spielern noch das vermitteln, was er auf dem Eis sehen will? Hat er überhaupt ein System, welches er spielen lassen will? Warum gibt er dem jungen Goalie Dominik Gräubig jetzt nicht mal eine Chance? Schlechter als Sebastian Elwing in den letzten Spielen kann selbst Gräubig nicht sein. Und Gräubig ist ein sehr talentierter Goalie, dem man durchaus mal das Vertrauen schenken kann. So wie man es während der Saison den Youngsters Jonas Müller, Jonas Schlenker, Christoph Kabitzky, John Koslowsky, Sven Ziegler, Alex Trivellato, Vincent Schlenker und Vladislav Filin auch geschenkt hat. Und wenn in dieser Saison überhaupt wer annähernd seine Leistung gebracht hat, dann waren es doch wohl die jungen Spieler. Sie haben ihr Können angedeutet, machen Hoffnung für die Zukunft. An deren Einstellung, deren Einsatz, deren Kampfgeist und deren Leidenschaft kann sich so mancher Leistungsträger eine Scheibe von abschneiden.
Noch sind zehn Spiele Zeit, um das drohende Szenario des Saisonendes nach der Hauptrunde abzuwenden. Doch allein die Hoffnung fehlt mir, noch an ein gutes Ende zu glauben. Wenn die vermeintlichen Leistungsträger so spielen würden, wie die Youngsters, hätte ich Hoffnung. Ich sehe auch keine Hoffnung, wenn die verletzten Spieler zurückkehren.

Nach dem Spiel kam es dann noch zu unschönen Szenen in der Fankurve. Ein paar Fans machten ihrem verständlichen Unmut Luft und pfiffen die Mannschaft aus. Eine für mich nachvollziehbare Aktion, denn man kann die Leistung der Mannschaft nicht immer gut heißen. Wenn die Mannschaft wenigstens kämpfen würde, alles geben würde, die Spiele nicht zu verlieren, hätte ich mit den vielen Niederlagen kein Problem. Doch wenn ich eine lustlose Mannschaft da unten auf dem Eis sehe, die ihre Trikots nur spazieren trägt, dann werde auch ich irgendwann einmal sauer und kann die Leistung der Mannschaft nicht mehr gut heißen. Nein, ich habe die Spieler nicht ausgepfiffen, aber ich habe ihnen nach Spielende sowohl am Freitag als auch heute kein Applaus gespendet, denn den hätten sie auch nicht verdient.
Dass dann einige Unverbesserliche der Meinung sind, sie müssten wutentbrannt zu den pfeiffenden Fans stürmen, um ihnen ihre Meinung zu geigen, finde ich nicht in Ordnung. Jeder Fan hat das Recht, seine Meinung zu äußern, Und irgendwann muss man der Mannschaft auch einmal zeigen, dass es so nicht weiter gehen kann. Die Fans, die die Mannschaft auch nach solchen Leistungen noch feiern wollen, können dies gerne tun. Das verbietet ihnen keiner. Aber sie sollten dann bitte auch so fair sein, den anderen Fans es zu erlauben, ihren Unmut zu äußern. Auch ich bin sehr enttäuscht über die Leistung der Mannschaft. Verlieren kann man immer, aber die Leistung muss am Ende auch stimmen. Und die hat in dieser Saison bisher nicht so oft gestimmt.

Weitere Artikel zum heutigen Spiel findet Ihr hier.

Kampf um die Pre-Play-Offs: Lassen die Eisbären gegen Krefeld den Worten endlich Taten folgen?

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg125px-Krefeld_Pinguine_LogoDie Eisbären Berlin stehen im Kampf um die Pre-Play-Offs mit dem Rücken zur Wand. Nach vier Niederlagen in Folge ist man in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf den elften Platz abgerutscht. Der Rückstand auf Platz Zehn beträgt vier Punkte. Bei einer weiteren Niederlage morgen Abend gegen die Krefeld Pinguine würde der Rückstand noch größer werden. Und viel Zeit, um diesen dann noch aufzuholen, haben die Berliner nicht mehr. Ganze elf Spiele sind es noch bis zum Ende der DEL-Hauptrunde. Und in diesen Spielen müssen Siege her, um das Minimalziel noch zu erreichen.

Um Krefeld morgen zu besiegen, bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zum Hamburg-Spiel, welches man deutlich mit 4:7 verlor. Denn gegen Hamburg sah man eine Mannschaft, die lustlos über das Eis schlitterte. Die Spieler machten zu viele Fehlpässe, Torhüter Sebastian Elwing erwischte einen rabenschwarzen Tag und zudem verrannten sich die Spieler zu oft in Einzelaktionen. Die Mannschaft trat einfach nicht als solche auf, ließ Kampfgeist, Leidenschaft und den nötigen Siegeswillen vermissen. Man merkte der Mannschaft zu keiner Zeit an, dass sie wüssten, worum es geht. Es geht um die Pre-Play-Off-Qualifikation, nur scheinen das die Spieler nicht verstanden zu haben.

Nur wie soll man gegen Krefeld eine andere Leistung zeigen, wenn man im Team selbst die Leistung vom Hamburg-Spiel als eigentlich gut ansah? Daniel Weiß z.B. sprach davon, dass „man zwei Drittel lang gut gespielt hätte und dass das Spiel auch hätte anders ausgehen können“.
Lediglich T.J. Mulock sah es so, wie viele Fans auch:

„Wir haben Fehler wie Neunjährige gemacht und uns dadurch immer wieder selbst ins Knie geschossen.“

Bei den Eisbären verschließt man die Augen vor der Realität. Trainer Jeff Tomlinson stellt sich nach jedem Spiel hin und versucht die guten Dinge raus zu suchen. Die schlechten Dinge spricht er gar nicht mehr an. Viel mehr sprach er gestern auf der Pressekonferenz davon, dass alle im Team noch an die Pre-Play-Offs glauben, dass man kämpfen und zurück kommen werde. Es ist ja schön und gut, dass die Jungs anscheinend noch das Selbstvertrauen haben und sagen, sie schaffen die Pre-Play-Off-Qualifikation noch. Nur das Problem in dieser Saison war dieses, dass man den vielen Worten vor den Spielen zu selten Taten hat folgen lassen. Ein Spiel gewinnt man nicht mit vielen Worten sondern mit Taten auf dem Eis. Und an denen hat es der Mannschaft in dieser Saison zu oft gemangelt.

Mit Krefeld trifft man morgen auf die Überraschungsmannschaft der Saison. Die Seidenstädter sind aktuell Dritter in der Tabelle und sorgen auch in dieser Saison wieder für Furore. Mit den Pinguinen sollte man in dieser Saison defintiv rechnen, wenn es in die Play-Offs geht. Die Seidenstädter haben die letzten zwei Spiele in Folge gewonnen. Davor hatte man allerdings zwei Spiele in Folge verloren – darunter ein 3:7 gegen die Eisbären auf eigenem Eis. Es war der letzte Sieg der Eisbären, bevor es vier Niederlagen in Folge setzte.

Eine fünfte Niederlage in Folge ist durchaus denkbar. Wenn man so auftritt, wie am Freitag gegen Hamburg, droht ein erneutes Debakel. Und Krefeld wird sicherlich mit viel Wut im Bauch in die Hauptstadt reisen. Denn wer verliert schon gerne auf eigenem Eis mit 3:7? Keiner und daher wollen die Mannen von Coach Rick Adduono auch Revanche dafür nehmen. Und in Berlin hat sich der KEV zuletzt sehr wohl gefühlt. Zwar hat man die letzten beiden Gastspiele in der Hauptstadt verloren, doch davor feierten die Pinguine fünf Siege in den letzten sechs Spielen in Berlin.

In dieser Saison trafen beide Mannschaften bereits dreimal aufeinander. Zweimal gewannen die Eisbären (3:1 zu Hause/7:3 in Krefeld), einmal Krefeld (2:0 zu Hause). Vieles deutet darauf hin, dass Krefeld diese Serie morgen mit dem zweiten Sieg in dieser Saison gegen Berlin ausgleichen wird.

2B790336Los geht die Partie in der Arena am Ostbahnhof aufgrund der TV-Übertragung von Servus TV erst um 17:45 Uhr. Hauptschiedsrichter sind die Herren Haupt und Schimm.

Daniel Weiß: „Wir wussten beim 0:3, jetzt muss was passieren“

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41. DEL-Spieltag:

Eisbären Berlin vs. Hamburg Freezers 4:7 (1:4, 2:1, 1:2)

Stimmen zum Spiel:

 

Daniel Weiß (Eisbären Berlin/Stürmer):

Wir wussten beim 0:3, jetzt muss was passieren, sonst schießen die uns aus der eigenen Halle und das darf uns als Eisbären natürlich nicht passieren. Wir dachten zu jedem Zeitpunkt, dass wir das Ding noch drehen können. Es hat niemand an aufgeben gedacht. Zwei Drittel haben wir echt gut mitgespielt, das Spiel hätte auch anders ausgehen können.

Sven Ziegler (Eisbären Berlin/Stürmer):

Wir hatten einen schlechten Start, haben richtig viele Tore zum Anfang bekommen. Dann sind wir zurückgekommen, haben aber gleich wieder Gegentore bekommen. Und dann ist es schwer, in 40 Minuten fünf Tore zu schießen. Wir haben das Spiel im ersten Drittel schon verloren.

Benoit Laporte (Hamburg Freezers/Trainer):

Wir hatten sehr viele verletzte Spieler, aber die Mentalität meiner Mannschaft ist momentan sehr, sehr gut. Wir haben sehr gut angefangen, haben viel Druck auf die Berliner Verteidiger ausgeübt. Unsere Stürmer waren sehr heiß heute Abend. Und Dimitrij Kotschnew ist wie Sébastien Caron, sie machen die richtigen Paraden zum richtigen Zeitpunkt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Jeff Tomlinson (Eisbären Berlin/Trainer):

Unsere Jungs haben nie aufgegeben, wir haben immer daran geglaubt, dass wir das Spiel noch gewinnen können. Wir hatten im zweiten Drittel genug Chancen, sind gut zurückgekommen, doch das sechste Tor hat uns den Wind aus den Segeln genommen. Ich gratuliere Sven Ziegler zu seinem ersten Tor, er hat ein gutes Spiel gemacht. Auch ein großes Lob an die Fans für die Unterstützung heute. Alle bei den Eisbären glauben noch daran, wir werden weiter kämpfen und zurück kommen.

Jerome Flaake (Hamburg Freezers/Stürmer):

Wir sind sehr zufrieden, wir hatten viele kranke Spieler. Wir wollten das Spiel gewinnen und haben es letztendlich durch Einsatz und Wille auch gewonnen.

4:7 gegen Hamburg: Lustlose Eisbären kommen gegen eiskalte Freezers unter die Räder

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125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg200px-Hamburg-freezers_svgDie Eisbären Berlin kämpfen um die Pre-Play-Offs, brauchen als Tabellenelfter dringend Punkte, um nicht schon nach der Hauptrunde in den Sommerurlaub zu starten. Zwölf Spiele hatte man vor der heutigen Partie noch Zeit, um dieses Szenario, welches letztmals in der Saison 2000/2001 geschah, abzuwenden. Doch so wirklich hat man der Mannschaft heute nicht angemerkt, dass es auf dem Eis um etwas ging. Das Ganze hatte für mich eher den Charakter eines Freundschaftsspiels – aus Sicht der Eisbären. Mit 4:7 (1:4, 2:1, 1:2) unterlagen die Hauptstädter am Freitagabend dem Spitzenreiter Hamburg Freezers. Man hatte sich für dieses Spiel so viel vorgenommen, wollte die so dringend benötigte Siegsserie starten. Doch davon war überhaupt nichts zu sehen. Was zu sehen war, war eine Mannschaft, die lustlos über das Eis schlitterte, einen Fehlpass nach dem anderen spielte, ein Torhüter, der heute völlig neben der Spur war, Spieler, die statt zusammen zu spielen sich lieber in sinnlose Einzelaktionen verrennen. Um es auf den Punkt zu bringen: das war heute absolut gar nichts. So spielt keine Mannschaft, die noch in die Pre-Play-Offs will. So spielt keine Mannschaft, die weiß, um was es in dieser Phase der Saison nun geht. Ich habe kein Problem damit, wenn unsere Jungs am Ende der Saison die Pre-Play-Offs verpassen sollten. Das kann schon einmal vorkommen und wir haben in den letzten Jahren genug Erfolge gefeiert, von daher wäre ein Verpassen der Play-Offs sicherlich kein Beinbruch. Doch als Fan kann man erwarten, dass sich die Mannschaft rein hängt, alles dafür gibt, um ein Spiel zu gewinnen. Das habe ich heute bei der Mannschaft (Ausnahme Sven Ziegler) überhaupt nicht gesehen. Die Jungs scheinen die Saison bereits jetzt abgehakt zu haben. Und das finde ich ehrlich gesagt absolut scheiße, denn das haben die Fans der Eisbären Berlin, die immer treu zu ihrem Verein stehen nicht verdient. Ich unterstütze die Jungs immer nach allen Kräften, mache über die gesamte Spielzeit den Support mit. Doch heute habe ich den Support ab dem zweiten Drittel eingestellt, so wie die Mannschaft den Spielbetrieb eingestellt hat.

Die Partie gegen den Spitzenreiter begann schon denkbar schlecht. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte Jerome Flaake in Überzahl das 1:0 erzielt. Flaake stand nach einem Schuss der Freezers gut und konnte den Abpraller verwerten. 44 Sekunden später stand es bereits 2:0, Thomas Oppenheimer nutzte einen Patzer in der Eisbären-Defensive eiskalt aus. Die kalte Dusche für den DEL-Rekordmeister war perfekt.
Die Hanseaten machten von Beginn an deutlich, dass sie hier gewinnen wollten. Die Eisbären hingegen fanden überhaupt nicht ins Spiel, kamen erst in der vierten Minute durch Sven Ziegler zum ersten Torrschuss. Hamburg konnte nach Belieben kombinieren, Gegenwehr zeigten de Berliner nämlich keine. So war es auch kein Problem für Duvie Westcott, nach neun Minuten auf 3:0 zu erhöhen. Ein Debakel deutete sich an.
Doch die Eisbären sendeten ein kleines Lebenszeichen. 47 Sekunden nach dem dritten Gegentreffer startete T.J. Mulock einen Sololauf und schloss diesen perfekt ab – 1:3 (10.). Doch die Freude über diesen Treffer währte nur ganze 29 Sekunden, denn da hatte Jerome Flaake schon wieder zugeschlagen – 1:4 (10.)
Mehr Treffer sollten im ersten Drittel dann nicht fallen und die Freezers gingen mit einer sehr souveränen und verdienten 4:1-Führung in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel begann für die Eisbären dann erneut schlecht. Zwar konnte man eine Unterzahl zu Beginn noch überstehen, doch wenig später zappelte der Puck schon wieder im Tor von Goalie Sebastian Elwing, der heute bei einigen Gegentreffern definitiv keine gute Figur abgab. Thomas Oppenheimer kam frei zum Schuss, Elwing hatte freie Sicht und dennoch ging der Puck ins Tor – 1:5 (24.).
Nach diesem Treffer ließen es die Hanseaten nun ruhiger angehen, spielten auf einmal zu unkonzentriert und ließen die Hausherren so unerwartet wieder zurück ins Spiel kommen. Zunächst war es Daniel Weiß, der einen starken Pass von Matt Foy verwertete – 2:5 (33.). Und dann nutzte Mads Christensen einen Abpraller von Dimitrij Kotschnew zum 3:5 in Überzahl aus (37.).
Auf einmal kehrte die Hoffnung wieder zurück bei den 13.400 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof. Die Eisbären nun mit ihrer besten Phase, suchten immer wieder den Abschluss, doch Erfolg hatten sie damit am Ende nicht. Somit ging es beim Stand von 3:5 in die zweite Drittelpause.

Wer nun darauf gehofft hatte, dass die Eisbären zu einem Sturmlauf im letzten Drittel ansetzen würden, sah sich getäuscht. Denn Hamburg schaltete kurz mal einen Gang hoch und schon stand es 6:3. Adam Mitchell hatte den Puck im Tor versenkt (43.).
Die Eisbären danach zwar durchaus bemüht, jedoch ohne ein wirkliches Konzept. Zu oft versuchten es die Spieler alleine statt einfach mal als Mannschaft geschlossen zusammen zu spielen. Wenn man dann doch einmal zu einer Kombination ansetzte, vergab man die Chancen – teilweise freistehend vorm Tor – mehr als kläglich. Hamburg sorgte bei seinen wenigen Kontern immer wieder für Gefahr. Besser gesagt sorgte Sebastian Elwing für die Gefahr, denn er ließ die Schüsse heute eindeutig zu oft nach vorne prallen, machte sein bisher schlechtestes Spiel im Eisbären-Trikot.
Fast wie aus dem Nichts konnte Youngster Sven Ziegler, der heute als einziger Spieler Kampfgeist zeigte, auf 4:6 verkürzen. Mit seinem Schuss überraschte er sogar Freezers-Goalie Dimitrij Kotschnew (57.). Dieser Treffer gab den Eisbären noch einmal neues Selbstvertrauen, auf einmal konnte man dann doch wieder zusammen spielen und sich Chancen heraus spielen. Doch es half alles nichts mehr, das Spiel war verloren. Als Sebastian Elwing sein Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspieler verlassen hatte, nutzten dies die Freezers aus. Ein Puckverlust der Eisbären in der Offensive, Thomas Oppenheimer schnappte sich die Scheibe und versenkte sie im leeren Berliner Tor. Der dritte Treffer des Hamburger Stürmers sorgte eineinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels für den Schlusspunkt.

Mit der Leistung, die man heute gezeigt hat, braucht man sich keine Hoffnungen mehr auf die Pre-Play-Off-Teilnahme machen, Und ehrlich gesagt hätte man diese auch nicht verdient. Die Konkurrenz aus Augsburg und Iserlohn hat begriffen, worum es nun geht und hat angefangen, zu punkten. Die Eisbären haben es nicht begriffen und kassierten heute bereits die vierte Niederlage in Folge. Konnte man bei den drei Niederlagen zuvor wenigstens noch von einer guten Leistung sprechen (die Niederlagen resultierten am Ende aus kurzzeitigen Aussetzern der Mannschaft), muss man heute von einer schlechten Leistung reden. Bei manch einem Spieler würde ich sogar so weit gehen, von Arbeitsverweigerung zu sprechen. Mir fehlt der Wille bei den Spielern, sie zeigen einfach nicht, dass sie die Pre-Play-Offs noch erreichen wollen. Sagen tun sie es zwar immer, doch den Worten folgen einfach keine Taten. Und das zieht sich schon durch die ganze Saison.

Die Unterstützung von den Rängen bleibt nun so langsam aber sicher auch aus. Zwischenzeitlich wurde es mal laut, aber größtenteils war es sehr ruhig in der O2 World. Ja, einige Leute in der Fankurve haben die Mannschaft fast 60 Minuten lang unterstützt, nur es werden eben immer weniger Leute. Und was mir auch noch aufgefallen ist, sehr oft passen die Gesänge, die angestimmt werden, nicht wirklich zum Geschehen auf dem Eis. Ich denke mal, dass wir Fans verstanden haben, worum es in den letzten Hauptrundenspielen noch geht. Von daher muss man der Mannschaft mit den Gesängen Mut machen. Jedoch von Meisterschaften zu singen, irgendwelche Feierlieder anzustimmen oder aber nach dem 1:3-Anschlusstreffer „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle“ zu skandieren, ist für mich nicht nachvollziehbar. Unterstützung ja, aber ich mache keine Gesänge mit, die dem Spielgeschehen auf dem Eis nicht angebracht sind.

Kampf um die Pre-Play-Offs: Eisbären morgen gegen Spitzenreiter Hamburg – Barry Tallackson fällt aus

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg200px-Hamburg-freezers_svgFür die Eisbären Berlin beginnt ab morgen Abend die heiße Phase der DEL-Hauptrunde 2013/2014. Der DEL-Rekordmeister empfängt in der Arena am Ostbahnhof die Hamburg Freezers zum Bruderduell. Ein Duell mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Während die Hanseaten als souveräner Tabellenführer anreisen, treten die Berliner als Tabellenelfter an. Dieser Platz würde das Saisonende nach der Hauptrunde bedeuten. Auf diesen Platz ist man am vergangenen Wochenende nach drei Niederlagen in Folge gestürzt. Gegen Hamburg will man nun die so dringend benötigte Siegesserie starten.

Doch einfach wird das nicht werden. Die Freezers spielen bisher eine bärenstarke Saison, feierten zuletzt 17 Heimsiege in Serie und stehen vollkommen zu Recht an der Spitze der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der „kleine Bruder“ der Eisbären hat sich in dieser Saison zum Top-Titel-Kandidaten entwickelt. In dieser Saison haben die Hamburger definitiv die Nase im Duell mit den Eisbären vorne. Jahrelang mussten die Hanseaten neidisch in die Hauptstadt blicken, in dieser Saison sieht die ganze Geschichte anders aus. Dieses Mal würden sich die Hauptstädter den Erfolg der Hanseaten wünschen.

Doch den Eisbären droht in dieser Saison ein Szenario, welches man seit der Saison 2000/2001 nicht mehr erlebt hat. Damals verpasste man unter Trainer Uli Egen als 13. der Hauptrunde die Play-Offs. Letztmals das Viertelfinale verpasst haben die Berliner in der Saison 2006/2007, als man in den Pre-Play-Offs an den Frankfurt Lions in drei Spielen scheiterte. Die Pre-Play-Offs sind nun das Minimalziel der Eisbären, doch diese zu erreichen wird angesichts der schwankenden Leistungen in letzter Zeit sehr schwer. Zumal die Konkurrenz aus Augsburg und Iserlohn anscheinend gerade zur richtigen Zeit in Top-Form kommt. Wollen die Eisbären also das Minimalziel erreichen, müssen in den verbleibenden zwölf Spielen so viele Siege wie möglich her.

Mit Hamburg hat man allerdings morgen Abend einen sehr schweren Gegner vor der Brust. Die Freezers waren zuletzt sehr gut drauf, haben die letzten vier Ligaspiele in Folge gewonnen, die letzten beiden davon sogar zu Null. Die Hanseaten haben den zweitbesten Angriff der Liga (128 Tore) und die zweitbeste Abwehr der Liga (88 Gegentore). Gerade an der Defensive der Hamburger könnten sich die Eisbären also die Zähne ausbeißen, denn das Tore schießen fiel den Mannen von Coach Jeff Tomlinson in dieser Saison bisher sehr schwer. Mit 109 Treffern hat man den drittschlechtesten Angriff der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Vom einst so gefürchteten Offensiv-Eishockey der Berliner ist in dieser Saison so gut wie gar nichts zu spüren. Angst und Schrecken haben die Eisbären in dieser Saison bisher noch nicht verbreitet.

Gerade als man dachte, bei den Eisbären würde es wieder aufwärts gehen, fielen sie in alte Zeiten zurück. Gegen Mannheim und in Krefeld feierte man zwei starke Siege, bei denen auch die Leistungen richtig gut waren. Doch es folgten die Spiele gegen Wolfsburg, in Augsburg und in Köln, welche man allesamt verlor. Auch in den Spielen zeigte man eigentlich eine gute Leistung, nur hatte man vergessen, über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert zu Werke zu gehen. So sorgten Aussetzer in allen drei Spielen letztendlich für die Niederlagen. Denn die Gegner nutzten diese Phasen eiskalt aus und drehten die Partien zu ihren Gunsten. Man tat zwar am Ende noch einmal alles dafür, um die Punkte mitzunehmen, doch man hatte leider keinen Erfolg mehr.

Gegen Hamburg sollte man sich diese Aussetzer nicht leisten. Man sollte sich diese Aussetzer jetzt in keinem der zwölf Hauptrundenspiele mehr leisten. Ansonsten kann man die Pre-Play-Offs gleich vergessen. Hamburg kommt mit viel Selbstvertrauen und würde diese Aussetzer sofort bestrafen. Trotz der aktuellen Siegesserie warnt Freezers-Coach Benoit Laporte jedoch vor den Eisbären:

Berlin wird ein extrem gefährlicher Gegner sein. Für die Eisbären geht es jetzt in jedem Spiel um alles oder nichts, um die Playoffs zu erreichen.

Jeff Tomlinson hat die Hoffnung auf die Pre-Play-Off-Teilnahme noch lange nicht aufgegeben und nimmt aus der Niederlage in Köln die positiven Dinge mit:

Die Einstellung in Köln hat gestimmt, wie haben nie aufgegeben. Wir müssen unsere Chancen besser nutzen.

In der Tat hatte die Einstellung am Sonntag in Köln gestimmt, die Mannschaft hatte gut gespielt. Doch dann leistete man sich im Mitteldrittel eben jenen Aussetzer, welchen Köln ausnutzte und das Spiel drehte und plötzlich mit 5:2 vorne lag. Im letzten Drittel hat der Kampfgeist dann auch gestimmt, nur konnte man die Partie letztendlich nicht mehr zurück drehen.

Und die Aufgabe gegen Hamburg wird auch aus einem anderen Grund nicht einfach. Denn Stürmer Barry Tallackson hat sich eine Knieprellung zugezogen, wird den Eisbären bei den beiden Heimspielen am Wochenende fehlen. Verteidiger Constantin Braun wird Tallackson im Sturm ersetzen:

Tine ist ein Allrounder, er kann das.

„Tine“ Braun wird dann mit Darin Olver und Sven Ziegler zusammen stürmen. Olver freut sich bereits darauf:

Ein körperlich großer Spieler, der in die Ecken geht und kämpft. Wir müssen alles geben, denn die Rivalität mit Hamburg wird aufgrund der sportlichen Situation noch verstärkt.

Wenn den Eisbären überhaupt etwas Hoffnung macht auf einen Sieg, dann ist es ein Blick in die Statistik. Denn 16 der letzten 18 Heimspiele gegen Hamburg haben die Eisbären gewonnen. So auch das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison, als sich die Berliner mit 3:2 auf eigenem Eis durchsetzten. In Hamburg gab es dagegen zwei 0:3-Niederlagen.

Los geht es morgen Abend um 19:30 Uhr in der O2 World, Hauptschiedsrichter sind die Herren Schukies und Yazdi.

4:5 in Köln: Dritte Niederlage in Folge – Eisbären rutschen aus den Pre-Play-Off-Rängen

130px-Koelner-haie-logo_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgNun ist das eingetreten, was man am Freitag nach der 3:6-Niederlage bei den Augsburger Panthern befürchtet hatte. Die Eisbären Berlin sind aus den Pre-Play-Off-Rängen gestürzt und sind nun nur noch Tabellenelfter. Dieser Platz würde das Ende der Saison nach der Hauptrunde bedeuten. Letztmals war dies in der Saison 2000/2001 unter Trainer Uli Egen der Fall. Dieses Szenario droht in der Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Eisbären nun erneut. Grund dafür ist eine knappe 4:5 (1:1, 2:4, 1:0)-Niederlage bei den Kölner Haien am Sonntagabend. Eine Niederlage, die bitter ist, welche man sich aber letztendlich wieder einmal selbst zuzuschreiben hat. Denn die Leistung der jungen Truppe war erneut wieder gut gewesen, nur hat man sich für sein Bemühen nicht belohnt. Torhüter Sebastian Elwing brachte es nach dem Spiel im Interview bei Servus TV auf den Punkt, als er meinte, es sei zwar „schön, dass man sich vorne die Chancen heraus spielt, aber man darf dann nicht die Abwehrarbeit vernachlässigen. Dann ist das alles umsonst“. Mit diesen Worten hat Elwing auf jeden Fall Recht.

Das Spiel in der Lanxess-Arena begannen die Eisbären gut, sie versuchten sofort präsent zu sein, wollten direkt erste Akzente in der Offensive setzen. Das klappte auch sehr gut. Die Hausherren, welche eine Woche spielfrei hatten, mussten erst einmal wieder ihren Rhythmus finden, kamen erst nach gut vier Minuten zum ersten Torabschluss.
Die Eisbären ließen sich aber von ihrem Weg nicht abbringen und machten weiterhin Druck. In der siebten Minute belohnten sich die Gäste dafür dann auch mit dem Führungstreffer. Bully im Kölner Drittel, die Haie gewannen zwar das Bully, doch der Puck kam irgendwie zu Shawn Lalonde. Der zog von der blauen Linie ab, KEC-Goalie Danny Aus den Birken verlor für einen kurzen Moment die Übersicht, Darin Olver behielt diese und konnte den Puck im leeren Tor versenken – 0:1 (7.). Kurz nach dem Führungstreffer hatten die Berliner die große Chance zum 2:0, doch Mark Bell scheiterte bei seinem Versuch aus dem Slot an Danny Aus den Birken.
Die Hausherren fanden erst Mitte des ersten Drittels besser ins Spiel und kamen auch zu Chancen. 2-auf-1 Angriff der Haie, Philip Gogulla rüber zu Chris Minard, doch der scheiterte an Sebastian Elwing.
In der 12. Spielminute kassierte Frank Hördler eine Strafe wegen Hakens. Die Domstädter mit einem bärenstarken Powerplay und jeder Menge Schüssen. Einen Schuss von Philip Gogulla konnte Elwing nicht festhalten, Andreas Falk nutzte den Nachschuss zum Ausgleich – 1:1 (13.).
Nur zwei Minuten später hätten die Kölner sogar in Führung gehen können, doch Marcel Müller scheiterte bei einem Konter in Unterzahl an Sebastian Elwing. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die Kabinen.

Das zweite Drittel begannen die Domstädter in Überzahl, doch einen Treffer konnten sie dabei nicht erzielen. Auch die Eisbären hatten kurz darauf ein Powerplay, aber Köln mit einem sehr guten Penaltykilling. Beide Mannschaften waren in den Anfangsminuten des zweiten Drittels eher auf eine sichere Defensive bedacht als auf die Offensive.
Sechs Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, da musste Ales Kranjc wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. Die Eisbären konnte das folgende Powerplay ausnutzen. Frank Hördler zog von der blauen Linie ab und hatte mit diesem Schuss Erfolg – 1:2 (27.).
Wie im ersten Drittel fanden die Domstädter auch im zweiten Drittel erst Mitte des Drittels besser ins Spiel. Die Haie setzten die Eisbären nun ordentlich unter Druck. Und so war es klar, dass irgendwann der Ausgleich fallen sollte. Rok Ticar mit einem klasse Pass von hinter dem Tor vor das Tor, wo Marcel Müller eiksalt abschloss – 2:2 (33.).
Es sollte der Auftakt für furiose Kölner Minuten werden. Denn nur eine Minute später lagen die Domstädter plötzlich in Führung. Die Kölner mit einem aggressiven Forechecking im Berliner Drittel, Andreas Falk erkämpfte sich die Scheibe, spielte sie quer rüber zu Philip Gogulla, der direkt abzog. Sein Hammer schlug hinter Elwing im Tor ein – 3:2 (34.). Für Gogulla war es der erste Treffer seit 17 Spielen.
Köln auch danach weiterhin sehr druckvoll, doch auch die Eisbären waren bei ihren Kontern gefährlich. Aber die Eisbären schwächten sich selbst. Sebastian Elwing fuhr aus seinem Tor heraus, um vor einem Kölner Spieler zu klären. Der Puck ging über das Plexiglas und „Elle“ kassierte folgerichtig zwei Minuten wegen Spielverzögerung. Köln nun mit einem 4:3-Überzahlspiel (zuvor mussten Philip Riefers und Henry Haase schon auf die Strafbank), welches sie auch ausnutzten. Chris Minard nahm einen Pass direkt und versenkte den Puck im Tor – 4:2 (38.). Für Minard der erste Treffer seit neun Spielen.
Die Eisbären nun mit ordentlich Frust und so kam es zu einer ersten kleinen Prügelei. Die beiden Hauptschiedsrichter Aumüller und Brill schickten jedoch nur einen Kölner (Ankert) aber gleich zwei Eisbären (Sharrow und Bell) in die Kühlbox. Etwas merkwürdig diese Entscheidung. Den Haien war es egal, denn sie konnten schon wieder 4:3-Überzahl spielen. Und erneut treffen. Ein Schuss der Haie auf das Tor ging an die Bande hinter dem Tor, der Puck kam zurück vor das Tor, wo Alex Weiß stand und den Puck im Tor versenken konnte – 5:2 (39.).
Kurz darauf dann die Kölner mit einer Strafe wegen Spielverzögerung (Zerressen) und die Eisbären konnten in dieser Überzahl verkürzen. Barry Tallackson per Abstauber – 5:3 (40.). Danach war dieses furiose Mitteldrittel vorbei.

Den Schwung des Anschlusstreffers nahmen die Eisbären mit ins letzte Drittel. Die Eisbären kamen gut aus der Kabine und machten sofort deutlich, dass sie hier noch nicht aufgegeben hatten. Sie waren bemüht, Köln unter Druck zu setzen. Doch man kam zu selten zum Abschluss, weil die Kölner sich nur noch auf die Defensive konzentrierten und nach vorne kaum noch etwas machten. Wenn man dann aber doch einmal durch kam, fehlte entweder das nötige Glück oder aber Danny Aus den Birken stand im Weg.
Köln wurde erst in den letzten fünf Minuten wieder etwas aktiver und setzte die Eisbären ein wenig unter Druck. Zwei Minuten vor dem Ende nahm Jeff Tomlinson seinen Goalie Sebastian Elwing vom Eis. Mit Erfolg, denn die Eisbären konnten tatsächlich noch einmal verküzen. Vor dem Kölner Tor kam es nach einem Schuss zum Gewühl, in dem Darin Olver die Übersicht behielt und zum 5:4 einnetzen konnte. 82 Sekunden waren da noch auf der Uhr.
Sebastian Elwing fuhr wieder zurück ins Tor, verließ dieses aber gleich nach dem Bully wieder. Tomlinson nahm 52 Sekunden vor dem Ende dann noch eine Auszeit, um seine Jungs auf die letzten Minuten vorzubereiten. Und die Eisbären machten in der letzten Minute auch ordentlich Druck, brachten die Scheibe immer wieder zum Tor. Doch die Kölner verteidigten die knappe Führung mit Glück und Geschick und einem starken Danny Aus den Birken. Somit standen die Eisbären trotz einer guten Leistung wieder einmal mit leeren Händen da.

Es ist einfach zum verzweifeln. Die Mannschaft hat sich wieder einmal um den Lohn der eigenen Arbeit gebracht. Die dritte Niederlage in Folge kam eigentlich wie die beiden anderen zuvor auch zu Stande. Die Mannschaft eigentlich mit einer guten Leistung und zudem in Führung, doch dann lässt man für einen Moment im Spiel nach und lässt so den Gegner wieder zurück ins Spiel kommen. Wenn die Gegner in den Momenten dann so eiskalt zuschlagen, wie es Augsburg am Freitag und Köln heute getan haben, dann ist es schwer, am Ende noch einmal zurückzukommen. Die Mannschaft muss also einfach die Konzentration über die gesamte Spielzeit hoch halten und die kleinen Fehler abstellen, dann kann man auch wieder Spiele gewinnen und vielleicht die so dringend benötigte Siegesserie starten. Die Saison ist noch nicht zu Ende, aber es wird in den nächsten Wochen für die Eisbären nicht einfacher. Das Ziel sind wieterhin die Pre-Play-Offs und möglich sind diese allemal. Aber dafür muss man die Kleinigkeiten, die man im Moment falsch macht, abstellen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu Letzt.

 

Weitere Berichte zum heutigen Spiel findet Ihr hier.

Heute Abend in Köln: Eisbären droht der Sturz aus den Pre-Play-Off-Rängen

130px-Koelner-haie-logo_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgFür die Eisbären Berlin steht heute Abend eine enorm wichtige Partie an. Der DEL-Rekordmeister tritt bei den Kölner Haien an. Es ist die Final-Neuauflage des letztjährigen DEL-Finales. Doch das interessiert die Berliner überhaupt nicht. Denn die Hauptstädter kämpfen um die Pre-Play-Off-Teilnahme. Als Neunter hat man aktuell nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Elften Iserlohn, die zur Zeit bärenstark sind. Wenn es heute die dritte Niederlage in Folge gibt, könnte man heute aus den Pre-Play-Off-Rängen stürzen. Den Eisbären droht in dieser Saison das erstmalige Verpassen der Play-Offs seit der Saison 2000/2001.

Dabei hatten sich die Eisbären am vergangenen Wochenende mit Siegen gegen Mannheim und in Krefeld sowie mit sehr guten Leistungen eigentlich neues Selbstvertrauen für den Rest der Hauptrunde geholt. Doch durch eigene Fehler verlor man danach die Spiele gegen Wolfsburg und in Augsburg, muss nun mehr denn je um die Pre-Play-Off-Teilnahme zittern. Auf Platz Sechs sollte man definitiv nicht mehr schauen. Trainer Jeff Tomlinson schaut aber sowieso nicht mehr auf die Tabelle:

Wir schauen nicht auf die Tabelle. Unsere jungen Spieler haben schon genug Druck. Die müssen nicht noch mehr bekommen.

Um den Absturz auf Platz Elf zu vermeiden, müssen unsere Jungs heute in der Domstadt gewinnen. Doch es gibt leichtere Aufgaben als diese. Zwar haben die Eisbären sechs der letzten sieben Spiele in der Domstadt gewonnen, doch die sechs Spiele andauernde Siegesserie wurde in dieser Saison von den Haien beendet. Im ersten Aufeinandertreffen setzten sich die Mannen von Coach Uwe Krupp mit 3:1 durch. Köln gewann zudem ein Spiel in Berlin (3:1). Die Eisbären gewann das zweite Duell in der Hauptstadt knapp mit 5:4 n.V.

Jeff Tomlinson weiß, dass seine Jungs heute vor dem Tor eiskalt sein müssen, nicht zu viele Chancen auslassen sollten:

Köln ist defensivstark. Sie werden nicht viele Chancen zulassen. Wir müssen also sehr effektiv sein.

Doch das Chancen nutzen war in dieser Saison bisher ein großes Problem der Eisbären. Allgemein fiel den Berliner Spielern das Tore schießen in dieser Saison bis jetzt sehr schwer. Mit 105 Toren hat man den drittschlechtesten Angriff der Liga. Köln hat zwar nur drei Treffer mehr erzielt, aber die Haie haben auch deutlich weniger Gegentore kassiert als die Berliner. Köln stellt mit nur 70 Gegentoren die beste Abwehr der Liga (Eisbären: 119 Gegentore). Da sollten unsere Jungs also heute wirklich nicht viele Chancen auslassen.

Die Haie sind zudem auch sehr gut drauf, gewannen sieben der letzten zehn Ligaspiele. Zu Hause gewann man ebenfalls sieben der letzten zehn Spiele. Die Eisbären sind die zweitschlechteste Auswärtsmannschaft, haben es in dieser Saison bisher noch nie geschafft, drei Spiele in Folge zu gewinnen. Es fehlt der Mannschaft von Jeff Tomlinson an der nötigen Konstanz.

2B790336Die Eisbären stehen also vor einer schweren Auswärtsaufgabe. Es muss schon ein nahezu perfektes Auswärtsspiel unserer Jungs sein und Köln muss dazu einen schlechten Tag erwischen, um einen Sieg in Köln einzufahren. Doch die zuletzt gezeigten, schwankenden, Leistungen der Eisbären machen mir wenig Hoffnung auf einen Sieg heute Abend.
Die Partie beginnt um 17:45 Uhr in der Lanxess-Arena und wird von Servus TV live übertragen. Hauptschiedsrichter sind die Herren Aumüller und Brill.

3:6 in Augsburg: Eisbären verlieren Sechs-Punkte-Spiel – Pre-Play-Offs in Gefahr

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Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend eine bittere Niederlage kassiert. Die Hauptstädter verloren bei den Augsburger Panthern mit 3:6 (1:1, 2:3, 0:2). Nach der Niederlage im Sechs-Punkte-Spiel haben die Eisbären nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Elften Iserlohn. Augsburg ist nach dem Sieg nun punktgleich mit den Eisbären. Die Pre-Play-Offs sind nun stark in Gefahr.

Eisbären-Coach Jeff Tomlinson musste auch in Augsburg wieder auf Rob Zepp, Thomas Supis, Jens Baxmann, André Rankel, Florian Busch und Julian Talbot verzichten. Zudem fehlten auch die Youngsters Vincent Schlenker (für Dresden im Einsatz), Christoph Kabitzky, Jonas Müller und John Koslowski (alle für FASS im Einsatz). Dafür feierte der erst 18-jähirge Stürmer Vladislav Filin sein DEL-Debüt.

Bereits kurz nach Spielbeginn bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl zu spielen. Augsburg kassierte schon nach 32 Sekunden die erste Strafzeit, nur 71 Sekunden später gab es die nächste Strafe für die Panther. Die Berliner also zwischenzeitlich mit einer doppelten Überzahl. Besser kann ein Auswärtsspiel gar nicht beginnen, doch die Eisbären konnten diese Gelegenheit leider nicht nutzen.
Wie man in Überzahl für richtig Gefahr sorgt, zeigten dann die Hausherren Mitte des ersten Drittels. Jimmy Sharrow saß bei den Eisbären auf der Strafbank und die Hausherren machten ordentlich Druck. Eisbären-Goalie Sebastian Elwing musste mehrfach sein Können beweisen. Sebastian Uvira hatte die beste Chance in Überzahl, als er alleine vor Elwing auftauchte. Doch Elwing parierte diesen Schuss.
Für den ersten Treffer an diesem Abend sorgten dann aber die Gäste aus der Hauptstadt. Nach einem Bullygewinn fuhr Youngster Sven Ziegler ins Augsburger Drittel, passte den Puck quer zu Darin Olver, der aus dem Slot heraus abzog und den Puck im Tor versenkte – 0:1 (16.).
Zur Pausenführung im Curt-Frenzel-Stadion reichte es dennoch nicht, denn T.J. Trevelyan gelang mit einem Schuss aus dem linken Bullykreis der Ausgleich – 1:1 (19.).

Die Hausherren, anscheinend beflügelt vom späten Ausgleichstreffer im ersten Drittel, kamen stark zurück aus der Kabine und setzten die Eisbären gleich unter Druck. Doch den ersten Treffer im Mitteldrittel sollten die Gäste aus der Hauptstadt erzielen. Youngster Sven Ziegler spielte einen AEV-Verteidiger klasse aus, passte den Puck dann weiter zu Frank Hördler, der Matt Foy im Slot anspielte. Foy zog ab und brachte die Eisbären erneut in Führung – 2:1 (23.).
Die Hausherren ließen sich von dem Gegentreffer jedoch nicht schocken und machten weiter ordentlich Druck. Mit Erfolg, Augsburg mit einem 2-auf-1-Angriff, Ryan Bayda machte es alleine und glich zum 2:2 aus (28.). Doch es sollte für die Eisbären noch schlimmer kommen. In der 30. Minute kassierten Mike Connolly (AEV) und Sven Ziegler (EHC) jeweils eine Strafe, Augsburg nutze den Platz auf dem Eis aus. Louie Caporusso fing einen Aufbaupass der Eisbären ab, passte den Puck rüber zu T.J. Trevelyan, welcher den Puck eiskalt im Tor versenkte – 3:2 (31.)
Gerade als beide Mannschaften wieder komplett waren, klingelte es ein weiteres Mal im Tor von Sebastian Elwing. Einen tollen Angriff schloss Adrian Grygiel ab – 4:2 (32.). Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson nahm nach diesem Gegentreffer erst einmal eine Auszeit.
Die Eisbären gaben sich nicht auf, versuchten den Anschlusstreffer zu erzielen. Sie kamen immer wieder zum Abschluss und hatten dann in der 37. Spielminute auch Erfolg. Youngster Jonas Schlenker leitete den Angriff ein, passte den Puck zu T.J. Mulock, welcher ins Augsburger Drittel rein fuhr und dann rüber spielte zu Mark Bell. Der guckte AEV-Goalie Markus Keller aus und konnte auf 4:3 verkürzen.

Das Schlussdrittel hätten die Berliner beinahe mit dem Ausgleich begonnen. Riesenchance für Darin Olver, der jedoch an AEV-Goalie Markus Keller scheiterte. Auch danach die Eisbären mit guten Chancen, doch der Ausgleichstreffer wollte einfach nicht fallen. Die Mannschaft war hier definitiv bemüht, doch im Abschluss fehlte ihnen einfach das nötige Glück.
Augsburg konnte nur für wenig Entlastung sorgen, selbst in Überzahl konnten die Hausherren nicht wirklich für Gefahr sorgen.
Knapp fünf Minuten vor dem Ende des Spiels kassierte Augsburgs Stürmer Sebastian Uvira eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines üblen Kniechecks gegen Daniel Weiß. Es wurde noch für kurze Zeit 4-gegen-4 gespielt, was die Panther ausnutzten. Mike Connolly spielte den Puck aus dem eigenen Drittel heraus, Ivan Ciernik schnappte sich die Scheibe, lief alleine auf Sebastian Elwing zu und versenkte den Puck zum 5:3 (56.).
Die Eisbären danach für den Rest des Spiels in Überzahl, Sebastian Elwing verließ sein Tor zweieinhalb Minuten vor dem Ende, was Augsburg am Ende allerdings zur endgültigen Entscheidung ausnutzen konnte. J.D. Forrest mit dem Emptynetter 40 Sekunden vor dem Ende – 6:3 (60.).

Morgen in Augsburg: Sechs-Punkte-Spiel für die Eisbären – DEL-Debüt für Vladislav Filin

150px-AEV_Panther_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgFür die Eisbären Berlin steht morgen Abend ein sehr schweres und vor allem sehr wichtiges Spiel an. Die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlinson ist zu Gast bei den Augsburger Panthern. Die Augsburger sind aktuell Zehnter, drei Punkte hinter den Eisbären, die Neunter sind. Es ist also ein direktes Duell im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze. Ein Sieg ist daher für beide Mannschaften enorm wichtig. Es ist ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Bei einem Sieg in Augsburg könnten die Berliner den Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen, bei einer Niederlage würden die Panther nach Punkten mit den Berlinern gleich ziehen.

Dass die Eisbären es noch können, haben sie am vergangenen Wochenende bewiesen. Da konnte man Mannheim (3:2) zu Hause besiegen und Krefeld (7:3) auswärts. Am Dienstag folgte dann jedoch ein Dämpfer, als man mit 3:4 gegen Wolfsburg verlor. Diese Niederlage resultierte nur aus den eigenen Fehlern. Man hatte dabei eine 3:1-Führung verspielt und somit wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Play-Offs liegen gelassen. Diese will man sich nun morgen Abend in Augsburg zurück holen. Frank Hördler zum Spiel in Augsburg:

Gewonnene Punkte gegen einen direkten Konkurrenten sind doppelt wichtig, denn die kann der Gegner sich gegen uns nicht mehr zurückholen.

Auch Trainer Jeff Tomlinson weiß um die Wichtigkeit dieser Partie im Curt-Frenzel-Stadion:

Mit einem Sieg in Augsburg können wir uns selbst einen großen Gefallen tun. Vielleicht gibt uns der Sieg in Krefeld für die nächsten Auswärtsspiele das nötige Selbstvertrauen.

Auf die leichte Schulter nimmt man Augsburg jedenfalls nicht. Die Panther sind mit hohen Erwartungen in die Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gestartet, doch denen hinken sie aktuell hinter her. Platz Zehn entspricht nicht den Erwartungen der Augsburger Verantwortlichen. Die Pre-Play-Offs will man nun aber auf jeden Fall erreichen. Tomlinson sagte über den morgigen Gegner folgendes:

Augsburg ist eine sehr heimstarke Mannschaft, die genau so, wie wir, um die Playoff-Plätze kämpft. Wir müssen das Selbstvertrauen vom guten Auswärtsspiel in Krefeld mitnehmen. Augsburg ist in Überzahl sehr gefährlich und obwohl wir in letzter Zeit in Unterzahl gut spielen, müssen wir diszipliniert sein, denn wir spielen lieber zu fünft.

Um einen Sieg in Augsburg zu landen, müssen die Eisbären wieder an die gezeigten Leistungen aus den Spielen gegen Mannheim und in Krefeld anknüpfen. Da zeigte die Mannschaft fast über die komplette Spielzeit eine sehr hohe Leidenschaft, man merkte ihr fast zu jeder Zeit an, dass sie das Spiel gewinnen will. Auch der Kampfgeist der Mannschaft hatte in den beiden Spielen gestimmt. Auch gegen Wolfsburg konnte man einen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung umdrehen, vergab wenig später sogar das 4:1. Doch dann ließ die Konzentration – wie so oft in dieser Saison – nach und man leistete sich zu viele Abspielfehler, welche Wolfsburg letztendlich ausnutzte und so das Spiel doch noch gewinnen konnte. Es lag also nicht an der spielerischen Leistung der Mannschaft sondern einfach nur an der eigenen Konzentrationsschwäche. Wenn man die morgen abstellt, sollte ein Sieg in Augsburg durchaus gelingen.

Casey Borer hofft auch auf einen Sieg der Eisbären:

In Krefeld haben wir zuletzt auswärts super gespielt. Das gibt Selbstvertrauen. Entscheidend ist vor allem, das eigene Spiel durchzuziehen und sich von einem Gegentor nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Was den Eisbären Hoffnung machen sollte? Augsburg hat zuletzt zwei Spiele in Folge verloren (1:2 in Köln/1:5 in Düsseldorf). Zudem haben die Panther vor kurzem schon einmal ein Sechs-Punkte-Spiel auf eigenem Eis verloren (1:4 vs. Iserlohn). Anscheinend haben die Augsburger in diesen Spielen nicht ihre Nerven im Griff. Das sollten die Eisbären versuchen auszunutzen.

Dann sollte den Eisbären auch der Fakt Hoffnung machen, dass man die ersten beiden Duelle gegen Augsburg in dieser Saison für sich entschieden hat. In Augsburg setzte man sich mit 4:3 n.P. durch und in Berlin behielt man mit 2:1 die Oberhand. Hart umkämpft waren also beide bisherigen Partien, jedoch mit dem besseren Ende für die Hauptstädter. Morgen hoffen alle Eisbären-Fans auf den dritten Sieg im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison.

Lediglich ein Blick auf die Statistik dürfte ein wenig die Hoffnung auf einen Sieg schmälern. Denn vor dem 4:3-Sieg n.P. verloren die Eisbären drei Spiele in Folge im Curt-Frenzel-Stadion ((2:3/2:3/1:5).

Die Personalsituation hat sich derweil nicht verbessert. Weiterhin fallen Rob Zepp, Thomas Supis, Jens Baxmann, André Rankel, Florian Busch und Julian Talbot aus. Dazu fehlen auch die Youngsters Vincent Schlenker (für Dresden im Einsatz), Christoph Kabitzky, Jonas Müller und John Koslowski (alle im Einsatz für FASS Berlin). Dafür wird der erst 18-jährige Stürmer Vladislav Filin sein DEL-Debüt feiern. Wir wünschen ihm dafür viel Glück und alles Gute!

Doch nicht nur die Eisbären plagen große Personalprobleme, auch Augsburg hat mit Personalproblemen zu kämpfen. Michael Bakos, Steffen Tölzer und Brian Roloff fallen definitiv aus, die Einsätze von Patrick Ehelechner, Tobias Draxinger und T.J. Trevelyan sind fraglich.

Los geht es im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion morgen Abend um 19:30 Uhr. Hauptschiedsrichter sind die Herren Aicher und Schimm.

Der Eisbären-Kader für das Spiel in Augsburg:

Torhüter:

Sebastian Elwing, Dominik Gräubig

Verteidiger:

Constantin Braun, Casey Borer, Henry Haase, Frank Hördler, Shawn Lalonde, Jimmy Sharrow, Alex Trivellato

Stürmer:

Mark Bell, Laurin Braun, Vladislav Filin, Matt Foy, T.J. Mulock, Darin Olver, Jonas Schlenker, Kris Sparre, Barry Tallackson, Daniel Weiß, Sven Ziegler

Es fehlen:

Jens Baxmann, Florian Busch, André Rankel, Thomas Supis, Julian Talbot, Rob Zepp (alle verletzt), Vincent Schlenker (Einsatz in Dresden), Christoph Kabitzky, Jonas Müller, John Koslowski (Einsatz für FASS)