Die Länderspielpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich dem Ende entgegen. Am kommenden Freitag startet die Liga in den Hauptrunden-Schlussspurt. Für die Eisbären Berlin stehen dann noch acht Spiele an. Acht Endspiele im Kampf um die Pre-Play-Off-Teilnahme. Aktuell stehen unsere Jungs auf dem zehnten Platz, welcher für die Pre-Play-Offs reichen würde. Doch diesen müssen unsere Jungs bis zum letzten Spieltag verteidigen, am Besten sich noch ein, zwei Plätze nach vorne kämpfen.
Die Frage nach der Länderspielpause wird sein, ob die Pause der Mannschaft gut getan hat oder aber ob sie ihr geschadet hat. Denn vor der Pause haben die Eisbären Berlin ihre fünf Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. Nach der Rückkehr wichtiger Leistungsträger konnte man zunächst bei den Iserlohn Roosters mit 3:0 gewinnen, zwei Tage später ließ man einen 4:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG folgen. Die Mannschaft feierte also vor der Länderspielpause zwei enorm wichtige Siege in Folge, die sie zurück auf Platz Zehn führten.
Doch noch viel wichtiger als die beiden Siege war die Erkenntnis, dass die Mannschaft urplötzlich wieder zurück zu ihrem Spiel fand. Auf einmal stand am letzten Wochenende vor der Pause wieder eine Mannschaft auf dem Eis, welche geschlossen auftrat und jede Menge Kampfgeist und Leidenschaft zeigte. Eine Mannschaft, die jeden Check zu Ende fuhr, die sicher in der Defensive stand, nach vorne sehr viel versuchte und endlich mal aus allen Lagen schoss, die sowohl in Über- als auch Unterzahl zu überzeugen wusste. Man merkte der Mannschaft endlich an, dass sie scheinbar kapiert hatte, worum es nun geht. Nämlich um die Pre-Play-Off-Qualifikation. Auf einmal war der Einsatz wieder da, man hatte das Gefühl, dass da wieder die alten Eisbären auf dem Eis standen.
Man kann nur hoffen, dass die Mannschaft durch die Pause nicht aus dem Tritt gekommen ist und am Freitagabend gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (19:30 Uhr/O2 World) genau da weiter macht, wo sie vor der Pause aufgehört hat. Wenn unsere Jungs so auftreten wie in Iserlohn und gegen Düsseldorf, wird es für die Konkurrenz sehr schwer werden, die Eisbären in den verbleibenden acht Hauptrundenspielen zu schlagen. Denn wenn man diese Leistung wieder zeigt, ist mit allem zu rechnen.
Doch das Restprogramm der Eisbären Berlin hat es in sich. Noch hat man vier Heim- und vier Auswärtsspiele zu absolvieren. Wobei die Partie in Wolfsburg wohl durchaus als weiteres „Heimspiel“ bezeichnet werden kann, da dort rund 2000 Eisbären-Fans erwartet werden.
Zu Hause empfangen unsere Jungs noch die Thomas Sabo Ice Tigers, die Schwenninger Wild Wings, den EHC Red Bull München und die Augsburger Panther.
Auswärts müssen die Eisbären noch bei den Straubing Tigers, bei den Grizzly Adams Wolfsburg, bei den Adler Mannheim und beim ERC Ingolstadt antreten.
Mit München und Augsburg empfängt man auf eigenem Eis noch zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze. Zwei Siege sind dort Pflicht, will man nicht bereits nach dem 07. März 2014 in den Sommerurlaub starten. Und zwei Siege sind gegen diese beiden Mannschaften auch durchaus möglich. Genauso wie Siege gegen Nürnberg und Schwenningen möglich sind. Man muss definitiv seine letzten vier Heimspiele in der Hauptrunde gewinnen, um weiterhin Chancen auf die Pre-Play-Off-Teilnahme zu haben.
Denn die Auswärtsaufgaben werden weitaus schwieriger als die Heimaufgaben. Straubing hat aktuell acht Punkte Rückstand auf die Eisbären, welche den begehrten zehnten Platz belegen. Das Eisstadion am Pulverturm ist ein Hexenkessel, in dem man erst einmal bestehen muss. Wolfsburg spielt eine sehr starke Saison, auch dort wird man es schwer haben. Wobei dort natürlich die zahlreiche Unterstützung der eigenen Fans eine entscheidende Rolle spielen könnte. Und Spiele in Mannheim und Ingolstadt sind von Hause aus immer sehr schwer. Gerade, weil es auch für diese beiden Mannschaften noch um sehr viel geht.
Ein weiteres Problem dürfte die anhaltende Auswärtsschwäche der Eisbären Berlin in dieser Saison sein. Man ist die drittschlechteste Mannschaft auf fremden Eis. Nur drei der letzten zehn Auswärtsspiele haben die Eisbären gewonnen. Immerhin konnte man beim letzten Gastspiel vor der Länderspielpause jede Menge neues Selbstvertrauen tanken, als man beim direkten Konkurrenten Iserlohn klar mit 3:0 gewann.
Ein anderer Fakt könnte den Hauptstädtern dagegen Hoffnung für den Hauptrunden-Schlussspurt machen. Denn wenn es in der Vergangenheit eine Mannschaft in der DEL schaffte, immer genau dann alles richtig zu machen, wenn es darauf an kam, dann waren es die Eisbären Berlin. Egal wie schlecht die Hauptrunde auch lief, in den Play-Offs konnte man definitiv mit einer anderen Eisbären-Mannschaft rechnen. Denn da zeigten die Berliner in den letzten Jahren immer ihr bestes Eishockey und sicherten sich so am Ende immer wieder die Meisterschaft. Egal, wie die Hauptrunde vorher lief. Am Ende standen meistens die Eisbären auf dem Sieger-Podest.
Dass dieser Fall auch in dieser Saison wieder eintritt, ist durchaus möglich. Nur daran denken tut bei den Eisbären Berlin im Moment keiner. Eins ist aber gewiss: Sollten sich die Eisbären am Ende über den Umweg Pre-Play-Offs für das Viertelfinale qualifizieren, ist alles möglich. Auch die achte deutsche Meisterschaft. Denn Jeff Tomlinson hat schon die Marschroute für die Play-Offs parat (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey NEWS, Nr. 7 vom 11.02.2014):
In den Play-Offs will kein Team gerne gegen uns spielen.