3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Trotz der bisher schlechtesten Saisonleistung: Jamie MacQueen rettet den Eisbären zwei Punkte gegen Augsburg

Ausgabe #7:

Die Eisbären Berlin setzen ihre Siegesserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fort. Gegen die Augsburger Panther gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel knapp mit 2:1 (0:0,0:1,1:0/0:0,1:0) n.P. und feierten somit den dritten Ligasieg in Folge. Überzeugen konnten die Hausherren die 11.331 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena mit ihrer Leistung aber überhaupt nicht. Am Ende muss man schon sagen, sie haben das Spiel gewonnen und keiner weiß warum. Die Berliner zeigten heute wohl ihre schlechte Leistung in der noch jungen DEL-Saison. Nur weiß auch jeder, wer solche Spiele gewinnt, kann auch ganz andere Dinge am Ende gewinnen…

Chefcoach Uwe Krupp musste neben den Youngsters, welche für Weißwasser im Einsatz waren, auf die beiden Verteidiger Jens Baxmann und Constantin Braun verzichten. Baxmann fehlte aufgrund eines Magen-Darm-Infektes. Im Tor stand heute wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

Die Eisbären im Angriff und alle suchen sie den Puck. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot optisch überlegene Eisbären, die die meiste Zeit im Angriffsdrittel der Panther verbrachten, nur da dann aber nichts nennenswertes und hochkarätiges zu Stande brachten. Scheibenbesitz ist das eine und auch wichtig, um Spiel ezu gewinnen. Nur kommt es am Ende auch darauf an, was man mit der Scheibe macht. Und bei den Eisbären sah das heute bis ins Angriffsdrittel recht gut aus, nur dann passte man sich die Scheibe lieber wieder hin und her, machte den einen Kringel zu viel und wenn man dann doch mal auf das Tor von Jonathan Boutin schoss, waren die Schüsse kein großes Problem für den AEV-Goalie oder aber sie gingen weit am Gehäuse der Augsburger vorbei.
Zwei Überzahlspiele hatten die Berliner im Auftaktdrittel, aber dass das nicht die Parade-Disziplin der Eisbären ist, zeigte sich heute mal wieder mehr als deutlich. Die Eisbären schafften es tatsächlich, keinen gefährlichen Schuss in Überzahl auf das Augsburger Tor abzugeben. Weil sie es wieder zu schön spielen wollten, wenn sie denn mal in ihre Powerplay-Formation gefunden hatten. Hier noch ein Pass, da noch eine Drehung, aber ans Schießen dachte wohl keiner oder aber es traute sich keiner.
Augsburg war bei weitem nicht so präsent in der Offensive wie die Eisbären, dafür waren sie aber gefährlicher als die Berliner. Mit ihren wenigen Chancen schafften sie es, für mehr Gefahr zu sorgen als die Eisbären mit ihren vielen Spielanteilen. Die Eisbären waren eigentlich nur einmal gefährlich, 59 Sekunden vor dem Ende, als Daniel Fischbuch per Penalty an Boutin scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Hauptstadt.

Im Mitteldrittel hatten dann die Fuggerstädter ihrerseits gleich zweimal in den ersten fünf Minuten die

Augsburgs Spieler standen hinten sehr kompakt, blockten viele Schüsse oder aber hielten im entscheidenden Moemnt ihren Schläger dazwischen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Chance, in Überzahl zu agieren. Und dass das Augsburger Powerplay eines der besten in der Liga ist, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Die erste Unterzahl überstanden die Berliner noch schadlos, bei der zweiten klingelte es dann aber im Gehäuse von Petri Vehanen. James Sheppard saß gerade einmal 22 Sekunden in der Kühlbox, da brachte Gabe Guentzel die Scheibe von hinter dem Tor an den linken Pfosten, wo Trevor Parkes lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (24.).
Vier Minuten später wohl die beste Chance der Hausherren im Mitteldrittel. Florian Busch kam mit der Rückhand zum Abschluss, traf dabei aber leider nur die Latte. Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären mit mehr Scheibenbesitz, aber es fehlte ihnen im Abschluss so ein wenig die Genauigkeit. Nicht alle Schüsse waren schlecht aber der Großteil sorgte einfach für zu wenig für Gefahr.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause jubelten plötzlich die Eisbären über den Ausgleich in Überzahl. Micki DuPont hatte abgezogen, die Scheibe sprang hoch und Blake Parlett hämmerte sie in Baseball-Manier ins Tor, hatte dabei aber sein Arbeitsgerät zu hoch, weshalb der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben wurde.
Nach 40 Minuten lagen effektive Augsburger also mit 1:0 in Berlin vorne. Die Eisbären nach wie vor mit keiner guten Partie, zu vielen Scheibenverlusten und zu ungenauen Schüssen.

Jamie MacQueen war am Ende mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das letzte Drittel brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Augsburg tat nicht mehr als nötig angesichts der Führung und die Eisbären konnten nicht mehr als sie zeigten. Je mehr den Hausherren die Zeit davon rannte, desto mehr probierten sie es mit der Brechstange. Sie belagerten das Augsburger Tor, die Panther standen aber sehr kompakt in der Defensive und machten die Schusswege gut zu. Augsburg verteidigte einfach mit Mann und Maus, wenn doch mal ein Schuss durch kam, war er eine sichere Beute von Boutin.
Es war also fast allen klar, dass hier nur ein dreckiges Tor den Ausgleich bringen kann – oder aber ein Penalty. Den ersten hatten die Berliner in der 20. Minute aber vergeben. Drei Minuten vor der Schlusssirene gab es die zweite Chance, diesmal lief Jamie MacQueen an. Und der fuhr auf das Tor zu, guckte vor dem Tor hoch und hämmerte den Puck ganz cool in die linke Torecke – 1:1 (57.).
Tatsächlich doch noch der Ausgleich für die Eisbären. Und beinahe hätten sich die Eisbären hier auch noch die drei Punkte gesichert, aber Louis-Marc Aubry scheiterte 29 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels am Pfosten. Es ging also in die Verlängerung.

In der Verlängerung ging es dann rauf und runter. Zunächst vergaben die Gäste die Chance zum Sieg, dann auf einmal die Berliner mit zwei großen Chancen. Beide vergaben jedoch. Die Eisbären spielten eine starke Verlängerung, auf jeden Fall waren die Angriffe deutlich zielstrebiger und gefährlicher als noch in den drei Dritteln zuvor. Aber der Siegtreffer gelang weder den Eisbären noch Augsburg in der Overtime. Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung bringen.

Und in diesem vergaben beide Augsburger, aber beide Berliner Schützen trafen. Zunächst war es Jamie MacQueen, der Boutin klasse austanzte und per Rückhand einnetzte, was zugleich der Siegtreffer war. James Sheppard beseitigte die letzten Zweifel, als er Boutin umkurvte und den Puck eiskalt im Tor versenkte. Somit ging der Zusatzpunkt an die Eisbären.

Nicht schön gespielt und trotzdem zwei Punkte geholt. Wer solche Spiele gewinnt, kann auch viel größere Dinge gewinnen… (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Puh, schön ist anders. Das Spiel war ganz schön zäh und auch nicht schön anzuschauen, wie selbst Marcel Noebels beim Fantalk nach dem Spiel zu gab. Optisch gesehen waren die Eisbären zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber wirkten ihre Angriffe über weite Strecken doch eher ideenlos. Die Statistik wies daher auch jede Menge Schüsse der Berliner aus, nur waren dabei ganz wenige hochkarätige Chancen bei. Was zum einen sicher an einer kompakten Augsburger Defensive lag, aber zum anderen eben auch an der Ideenlosigkeit der Hausherren. Denn dass deren Defensive anfällig ist, hat man in dieser Saison schon mehrfach gesehen.
Letztendlich zählt aber nur das Ergebnis und die zwei gewonnenen Punkte, auch wenn keiner so richtig weiß, wie man diese Partie eigentlich gewinnen konnte. Das war so ein typisches Spiel, wo du bis morgen früh noch hättest weiter spielen können, es wäre kein Tor für die Eisbären gefallen. Aber zum Glück gibt es ja Penaltys und die Eisbären konnten drei von vier heute verwandeln, was ihnen am Ende den Heimsieg bescherte. Über mehr als die zwei Punkte sollten sie sich dann aber auch nicht freuen, denn spielerisch gibt es noch viel Luft nach oben.

3:4-Niederlage gegen den Erzrivalen: Starke Eisbären verlieren gegen effektive Adler

Ausgabe #6:

Es gibt Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), da musst du als Trainer überhaupt nichts zu deinen Spielern sagen, denn sie sind auch so schon hoch motiviert. So ein Spiel gegen den Erzrivalen zum Beispiel. Und genau so eins hatten wir heute Nachmittag in der Mercedes-Benz Arena, wo die Eisbären Berlin auf die Adler Mannheim trafen. Aber solche Spiele willst du als Spieler – und als Fan schon mal gar nicht – überhaupt nicht verlieren. Doch genau so eine bittere Niederlage mussten die Hausherren heute einstecken, hieß es doch vor 12.877 Zuschauern am Ende 3:4 (1:2,1:1,1:1). Dabei sahen die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof eine sehr gute Eishockey-Partie, in der am Ende mit Mannheim die effektivere Mannschaft das Spiel gewann.

Die Eisbären auch heute wieder ohne Frank Hördler und Constantin Braun sowie die Kooperationsspieler, welche für Weißwasser im Einsatz waren. Im Tor kehrte Stammgoalie Petri Vehanen für den DEL-Kracher gegen Mannheim zurück.

Allen war klar gewesen, dass Mannheim auf Wiedergutmachung aus war. Zum einen wegen der 2:6-Klatsche vom Freitag auf eigenem Eis gegen Köln und zum anderen natürlich wegen des bitteren Viertelfinal-Aus in der letzten Saison in der eigenen Arena. Und daher starteten die Gäste aus der Kurpfalz auch äußerst engagiert ins Spiel und trafen gleich mit dem ersten Torschuss. Matthias Plachta kam über rechts ins Angriffsdrittel, passte im richtigen Moment rüber auf Marcel Goc, welcher Vehanen klasse verladen hatte und anschließend zum 0:1 einnetzte. Gespielt waren da ganze 28 Sekunden.
Und der nächste Schock für die Eisbären sollte nach genau vier Minuten folgen. Youngster Phil Hungerecker mit dem ersten Schuss, Vehanen konnte diesen parieren, doch Hungerecker kam erneut an die Scheibe, fuhr hinters Tor und schoss von dort aus Vehanen an den Rücken, wovon der Puck letztendlich über die Linie ging – 0:2 (4.).
Ein bitterer Auftakt für die Eisbären. Und die Hausherren taten sich danach im Spiel nach vorne sehr schwer, rannten zwar an, fanden aber keinen Weg an der kompakten Mannheimer Defensive vorbei.
Erst gegen Mitte des ersten Drittels wurde das Spiel der Eisbären zielstrebiger, da fanden sie dann auch endlich mal einen Weg durch die Defensive und kamen zu guten Abschlüssen. Und fünfeinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause belohnten sich die Berliner dann auch für ihren Aufwand mit dem Anschlusstreffer. Schneller Angriff der Eisbären, Louis-Marc Aubry legte die Scheibe rüber zu Daniel Fischbuch, welcher kurz hoch schaute und dann trocken abzog und zum 1:2 traf (15.).
Auch in der Folge die Eisbären das ein oder andere Mal noch mal gefährlich vor Dennis Endras, aber der Adler-Goalie ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.
Mannheim lauerte nur noch auf Konter, war damit aber nicht erfolgreich und somit stand es aus Berliner Sicht 1:2 nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären hatten das Spiel nun im Griff und fuhren einen Angriff nach dem anderen. Ganze 68 Sekunden brauchten die Hauptstädter im Mitteldrittel nur, um den verdienten Ausgleich zu erzielen. Sean Backman kam mit viel Tempo über rechts ins Mannheimer Drittel, legte die Scheibe rüber zu Nick Petersen, welcher den Puck jedoch nicht mit dem Schläger sondern mit dem Schlittschuh über die Linie beförderte. Da aber keine Kickbewegung vorlag, war der Treffer regulär und es stand 2:2 (22.).
Danach die Eisbären zweimal mit der Chance, in Überzahl nachzulegen. Und sie spielten auch ein gutes Powerplay, fanden in ihre Formation und kamen zu Chancen. Aber André Rankel und Sean Backman vergaben die besten Möglichkeiten zur erstmaligen Führung an diesem Sonntagnachmittag.
Und was machten eigentlich die Kurpfälzer, die hier so stark ins Spiel gestartet waren? Sie zeigten, wie man effektiv Eishockey spielt. Chad Kolarik zog von der blauen Linie ab, vor dem Tor wurde die Scheibe noch abgefälscht und somit unhaltbar für Petri Vehanen – 2:3 (32.).
Der erneute Rückstand aus dem Nichts. Die Eisbären machten das Spiel und kamen zu Chancen, welche sie jedoch nicht nutzten, während Mannheim mit der gefühlt ersten Chance des zweiten Drittels das dritte Tor der Partie erzielte.
Danach war es aber eine ausgeglichene Partie, in der es nicht mehr so viele Torchancen gab. Aber eine nennenswerte Chance hatten die Adler dann doch noch. Drei Minuten vor der zweiten Pause spielte Devin Setoguchi die Scheibe zu Luke Adam, welcher nur seinen Schläger hin hielt und den Puck somit an den Pfosten lenkte. Glück für die Eisbären. So blieb es beim 2:3 aus Eisbären-Sicht nach 40 Minuten.

Im letzten Drittel merkte man den Gästen dann schon an, dass sie jetzt hinten sicher stehen wollten und nach vorne nur noch auf Konter lauerten. Die Eisbären hingegen waren bemüht, fanden aber zunächst keine Lücke in der Mannheimer Abwehr.
Eine Lücke fanden die Hausherren dann Mitte des letzten Drittels. Micki DuPont hatte abgezogen, doch sein Schuss ging rechts am Tor vorbei. Die Scheibe sprang aber aus Eisbären-Sicht so gut, dass sie links wieder auftauchte und dort lauerte James Sheppard, welcher die Gunst der Stunde nutzte und den Puck ins Tor beförderte – 3:3 (51.).
Der verdiente und längst überfällige Ausgleich für die Eisbären. Nur eine gute Minute später Powerplay für Mannheim und die zeigten dann mal wieder, wie eiskalt sie heute vor dem Tor agierten. Ganze sieben Sekunden dauerte das Überzahlspiel nur, Daniel Sparre mit dem Zuspiel auf David Wolf, welcher abzog. Garrett Festerling stand vor dem Tor der Eisbären und fälschte die schwarze Hartgummischeibe unhaltbar für Vehanen ab – 3:4 (52.).
Die direkte Antwort der Mannheimer auf den Ausgleich der Eisbären nach nur 62 Sekunden. Bitter für die Eisbären, die hier deutlich mehr für das Spiel taten als die Kurpfälzer. Zehn Sekunden nach dem Tor dann ein Powerplay für die Eisbären, aber auch dieses konnten sie nicht nutzen. Louis-Marc Aubry mit der besten Chance, aber er scheiterte am Pfosten.
Die Schlussphase war dann ein einziges Anrennen der Eisbären. Sie machten ordentlich Druck auf das Adler-Tor, Dennis Endras bekam jede Menge zu tun, erwies sich am Ende aber als „Turm in der Schlacht von Berlin“. Denn der deutsche Nationaltorhüter hielt in den letzten Minuten trotz bester Einschussmöglichkeiten für Berlin sein Tor sauber. Auch 43 Sekunden vor dem Ende war er mit der Fanghand zur Stelle, als Danny Richmond Sean Backman frei vor dem Tor sah, dieser aber in Endras seinen Meister fand. Mannheim rettete das 4:3 mit Glück und einem überragenden Dennis Endras über die Zeit.

So bitter kann Eishockey sein. Die Eisbären haben nach dem 0:2-Rückstand das Spiel dominiert, sich jede Menge Chancen erspielt und haben nie aufgegeben, während Mannheim nur selten was nach vorne machte. Aber mit diesen wenigen Angriffen, die Mannheim fuhr, waren sie eben leider erfolgreich. Das macht eine Spitzenmannschaft halt aus. Sie braucht nicht viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Mannheim hat sich vor dem Tor heute als eiskalt und effektiv erwiesen und sich somit die drei Punkte gesichert, welche sie aber in erster Linie Dennis Endras zu verdanken haben, denn der hielt seine Mannschaft am Ende mehrfach im Spiel.
Nur man kann den Eisbären keinen Vorwurf machen – mal abgesehen von dem Start der Partie. Doch danach haben sie sich stark zurück gekämpft und das Spiel klar dominiert. Nur hatte man vor dem Tor heute einfach kein Glück, man konnte bestmögliche Chancen nicht nutzen. Aber der Auftritt der Eisbären war dennoch sehr gut, weil sie nie aufsteckten, sich nicht von den Rückstanden haben aus der Ruhe bringen lassen und nach vorne sehr gutes Eishockey spielten. Am Ende fehlte eben nur die Krönung des Torerfolges und dem damit verbundenen Sieg gegen den Erzrivalen. Aber auch dieses Spiel hat einmal mehr gezeigt, dass diese Mannschaft bis zur letzten Sekunde kämpft und kein Spiel verloren gibt. Am Donnerstag in Ingolstadt hatten die Eisbären das bessere Ende, heute eben Mannheim.

Vierter Sieg in Folge! Eisbären bestehen ersten Härtetest gegen Köln

Ausgabe #5:

Wir hatten das bevorstehende Wochenende als ersten echten Härtetest für die Eisbären Berlin beschrieben und nach dem Heimspiel gegen die Kölner Haie am Freitagabend lässt sich sagen, dass die Berliner Teil Eins bestanden haben. Vor nur 9.609 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (1:0,1:2,1:0) gegen die Kölner Haie durch, beendeten damit die drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Domstädter und feierte in der Liga den vierten Sieg in Folge. Beide Mannschaften boten den Zuschauern eine äußerst interessante Partie, welche am Ende mit den Eisbären den durchaus verdienten Sieger gefunden hatte.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Team zurückgreifen, welches bereits das letzte Heimspiel gegen Straubing bestritten hatte. So stand also auch wieder die „finnische Wand“ Petri Vehanen im Tor der Hausherren.

Kampf um den Puck beim Bully zwischen Hospelt (weiß) und Aubry (blau). (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot Eishockey auf höchstem taktischen Niveau. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen und so gut wie keine Chancen zuzulassen. Die Schüsse, die durchkamen, stellten daher auch keine größere Herausforderung für die beiden Goalies – Petri Vehanen (Berlin) und Gustaf Wesslau – dar. Denn beide Defensivreihen machten die Räume sehr eng, weshalb es den Spielern schwer fiel, eine Lücke zu finden. Was durchaus interessant anzuschauen war. Sicherlich nicht für den Fan, der auf viel Action und Tore aus ist, aber auch so ein Spiel kann sehr spannend und hochklassig sein. Auch ohne viele Torchancen.
Doch die Eisbären, die in diesem Auftaktdrittel auch ein leichtes optisches Übergewicht hatten, fanden dann doch eine Lücke, welche sie zu nutzen wussten. Kapitän André Rankel legte die Scheibe quer in den Slot, wo Danny Richmond lauerte. Der schaute kurz hoch, visierte sein Ziel an, zog mit einem satten Handgelenkschuss ab und ließ Wesslau keine Chance bei seinem Knaller – 1:0 (15.). Die Eisbären nahmen somit also eine 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel begannen die Gäste aus Köln in Überzahl, da Jonas Müller bei den Eisbären auf der

Nickligkeiten gab es in dieser Partie immer mal wieder. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Strafbank saß. Und es dauerte nur 53 Sekunden, ehe die Haie die numerische Überzahl ausnutzten. Ex-NHL-Spieler Christian Ehrhoff brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, wo Ben Hanowski stand und die Scheibe unhaltbar für Vehanen abfälschte – 1:1 (21.).
Es entwickelte sich ein zweites Drittel, wo beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, wo sie sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnte. Mal waren es die Eisbären, mal Köln, das Spiel ging immer hin und her und keine  Mannschaft konnte sich wirklich auf Dauer einen Vorteil erarbeiten.
Mitte des zweiten Drittels waren es dann die Haie, die das Spiel drehen konnten und erstmals in Führung gingen. Nicolas Krämmer kam mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, die beiden Eisbären-Verteidiger griffen ihn nicht wirklich an und ließen zwischen sich auch noch eine große Lücke, welche Krämmer sah, zum Schuss ausholte und die Scheibe über die Fanghand von vehanen im Berliner Tor versenkte – 1:2 (30.).
Kurz danach die Gäste mit der großen Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Denn die Domstädter hatten erneut ein Powerplay, in welchem sie auch sehr stark spielten, aber die Eisbären überstanden dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und eines klasse haltenden Petri Vehanen die Unterzahl.
Kaum wieder komplett, fuhren die Eisbären einen Angriff. Jonas Müller zog von links ab, Nick Petersen hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Wesslau ab – 2:2 (33.).
Danach noch Chancen auf beiden Seiten, aber sowohl Vehanen als auch Wesslau ließen im zweiten Drittel keinen Treffer mehr zu. Beim Stand von 2:2 ging es für die Teams in die Kabinen.

Sean Backman erzielte den Siegtreffer gegen Köln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man beiden Mannschaften an, dass sie auf eine sichere Defensive bedacht waren und nicht den einen, entscheidenden Fehler machen wollten, der am Ende wohlmöglich die Partie entschieden hätte. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Eisbären aber nach vorne hin effektiver, taten mehr für das nächste Tor als Köln. Die Berliner hatten Mitte des letzten Drittels auch die Riesen-Möglichkeit zur Führung, aber Sean Backman traf in Überzahl nur den Pfosten.
Aber eben jener Backman versuchte es wenig später erneut und dieses Mal hatte er auch Erfolg. Sean Backman zog vor das Tor an den kurzen Pfosten, wo er eine klitzekleine Lücke entdeckte und den Puck per Schlittschuh ins Kölner Tor befördern konnte. Eine auch für die Hauptschiedsrichter unübersichtliche Situation, weshalb diese den Videobeweis zu Rate zogen, dort aber feststellten, dass keine Kickbewegung vorlag und das Tor somit korrekt erzielt wurde – 3:2 (54.).
Die Eisbären nun also wieder im Vorteil, Köln war jetzt gefordert. Und in der Schlussphase machten die Haie auch nochmal ordentlich Druck auf das Berliner Tor. Coach Cory Clouston nahm eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis, Köln drängte in der letzten Minute auf den Ausgleich, aber die starke Berliner Defensive ließ nichts mehr zu und die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit.

Was für ein spannendes und hart umkämpftes Spiel. Berlin und Köln lieferten sich ein Duell auf

Die Eisbären feiern mit den Fans den vierten Sieg in Folge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Augenhöhe, beide Mannschaften immer wieder mit Phasen, wo sie das Spiel kurz dominierten, sich aber keinen entscheidenden Vorteil erspielen konnten. Beide Mannschaften hätten das Spiel gewinnen können und dass das Spiel am Ende durch so ein „dreckiges“ Tor entschieden wurde, ist für Köln sicherlich hart, aber es zeigte eben auch wieder, dass die Eisbären für den Sieg alles tun und am Ende dafür auch belohnt wurden.
Defensiv war es wieder eine gute Vorstellung der Eisbären, einzig das Gegentor zum 1:2 hätte vermieden werden können. Vor dem Tor hat man in den richtigen Momenten zugeschlagen und am Ende das Spiel souverän über die Zeit gebracht.
Der Mannschaft ist zur Zeit alles zuzutrauen, sie harmoniert als Team sehr gut zusammen, jeder kämpft für jeden und die Eisbären geben kein Spiel verloren. Die Moral ist überragend und der Siegeswille nach wie vor unbändig. Mit jedem weiteren Sieg steigt auch das Selbstvertrauen der Mannschaft. Diese Mannschaft ist heiß auf Siege und das hat sie bisher in jedem Spiel gezeigt. Hinten zeigt man sich nicht so anfällig wie noch in der letzten Saison und vor dem Tor präsentiert man sich eiskalt und abgezockt, was letztendlich zu vier Siegen in Folge geführt hat. Und diese Serie muss ja noch lange nicht vorbei sein.

O Captain, My Captain – André Rankel schießt die Eisbären im letzten Drittel zum 2:1-Sieg gegen Wolfsburg

Ausgabe #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit. Vor 9.431 Zuschauern (!) in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Eisbären Berlin gegen Schlusslicht Grizzlys Wolfsburg knapp mit 2:1 (0:1,0:0,2:0) durch und feierten somit den zweiten Sieg in Folge und zugleich den ersten Heimsieg der noch jungen DEL-Saison. Matchwinner war zum einen Kapitän André Rankel mit zwei Toren und zum anderen Goalie Petri Vehanen, der seine Mannschaft mit starken Paraden immer wieder im Spiel hielt.

Keine Veränderung im Team der Eisbären, Chefcoach Uwe Krupp konnte also wieder nahezu in Top-Besetzung spielen lassen.

Die Eisbären feiern den ersten Heimsieg. Danach sah es nach den ersten 20 Minuten aber überhaupt nicht aus. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wolfsburg begann äußerst aggressiv, machte sofort deutlich, dass sie nach zwei Niederlagen zum Auftakt auf Wiedergutmachung aus sind. Und so dauerte es auch nur ganze 54 Sekunden, ehe die Scheibe erstmals im Berliner Netz lag. Ex-Eisbär Alex Weiß brachte den Puck mit der Rückhand aufs Tor, Petri Vehanen ließ nur prallen und Brent Aubin schaltete am schnellsten, kam an den Puck und schoss ihn über den am Boden liegenden Finnen ins Tor – 0:1 (1.).
Was für ein Schock für die Hausherren und Wolfsburg machte hier weiter gehörig Druck. Nach gut vier Minuten bekamen die Niedersachsen das erste Powerplay zugesprochen, in diesem aber kamen sie nicht zum nächsten Torerfolg, da dass Unterzahlspiel der Berliner durchaus gute Arbeit leistete.
Kaum wieder vollzählig, sahen sich die Eisbären den nächsten Wolfsburger Angriffen ausgesetzt. Es war fast schon ein Wunder, dass sie hier nicht längst höher hinten lagen. Einzig und allein Petri Vehanen war es zu verdanken, dass es nach wie vor nur 0:1 stand. Was vor allem auffiel, wie oft die Wolfsburger alleine auf den finnischen Goalie zulaufen konnten. Das darf den Eisbären in dieser Häufigkeit einfach nicht passieren.
Die Eisbären überhaupt nicht drin im Spiel, defensiv ohne Zuordnung und dann kassierte Sean Backman knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelpause auch noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken. Wolfsburg konnte diese numerische Überlegenheit bis zum Ende des Auftaktdrittels jedoch nicht ausnutzen und so stand es nach 20 Minuten 0:1 aus Berliner Sicht. Äußerst schmeichelhaft, zu überlegen war Wolfsburg.

Bekam ab dem zweiten Drittel deutlich mehr zu tun. Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des zweiten Drittels machten zunächst die Mannen von Chefcoach Pavel Gross weiter Druck, aber dann kamen auch die Eisbären besser ins Spiel und suchten den Weg in die Offensive, versuchten dort für Gefahr zu sorgen. Was Gross auffiel und ihn dazu brachte, nach 26 Minuten eine Auszeit zu nehmen.
Die Eisbären machten nun ordentlich Druck und suchten immer wieder den Abschluss. Aber egal, was sie auch versuchten, ein Wolfsburger Schläger oder aber Jerry Kuhn, der heute sein DEL-Debüt für Wolfsburg feierte, waren zur Stelle. Die Scheibe wollte einfach nicht über die Wolfsburger Torlinie gehen.
Und was machten die Niedersachsen im Mitteldrittel? Die waren längst nicht mehr so präsent wie noch in den ersten 20 Minuten, sorgten aber bei wenigen Kontern immer wieder für Gefahr. Und Ex-Eisbär Alex Roach, der vor allem durch ständiges provozieren auffiel, kassierte eine 2+10-Minuten-Strafe wegen Checks von Hinten.
Tore fielen im Mitteldrittel keine, somit stand es auch nach 40 Minuten weiterhin 0:1 aus Berliner Sicht.

Pure Erleichterung beim Torjubel der Eisbären nach dem 1:1-Ausgleich durch Rankel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann einiges vorgenommen und als Wolfsburg nach gut drei Minuten im Schlussabschnitt eine Strafe kassierte, bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Ein klasse Pass von Nick Petersen auf den langen Pfosten, wo Kapitän André Rankel lauerte und die schwarze Hartgummischeibe problemlos im Tor von Jerry Kuhn unterbrachte – 1:1 (44.). Der Ausgleich war also gefallen und zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient.
Knapp zwei Minuten später war Rankel schon wieder zur Stelle. Thomas Oppenheimer legte die Scheibe in den Slot, wo André Rankel angefahren kam und zum Schuss ausholte. Sein Schuss ging durch Jerry Kuhn’s Schoner und trudelte über die Linie – 2:1 (46.). Ein bisschen Glück muss man eben auch mal haben, jedoch war der Führungstreffer ebenso verdient wie der Ausgleich zuvor.
Auch danach nahmen die Eisbären den Fuß nicht vom Gaspedal, wollten weiter offensives Eishockey spielen und störten Wolfsburg mit aggressiven Forechecking schon früh in deren Drittel. Was den Niedersachsen sichtlich nicht schmeckte. Die letzte größere Chance der Wolfsburger gab es so sieben Minuten vor dem Ende der Partie zu verzeichnen, als Brent Aubin alleine auf Vehanen zu lief, im Finnen jedoch seinen Meister fand.
Letztendlich spielten die Eisbären das konsequent und souverän zu Ende, ließen hinten nicht mehr viel zu und hatten Pech, dass Aubry’s Schuss  30 Sekunden vor der Schlusssirene knapp am leeren Tor vorbei ging. Somit blieb es beim 2:1 nach 60 Minuten.

Petri Vehanen war einmal mehr der Fels in der Brandung. Folgerichtig wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wir warten immer noch auf das erste DEL-Spiel der Eisbären, in dem sie über 60 Minuten ihre Leistung konsequent durchziehen. Gegen Nürnberg und in Bremerhaven war es noch nicht der Fall gewesen und auch heute sahen wir wieder ein Spiel mit unterschiedlichen Dritteln. Im ersten Drittel waren die Eisbären überhaupt nicht bei der Sache, hinten stimmte die Zuordnung überhaupt nicht und man lud Wolfsburg förmlich zu Alleingängen ein. Im Mitteldrittel sollte es besser werden, da konnte man schon Druck auf das Wolfsburger Tor entfachen. Die Niedersachsen aber hielten mit allem, was sie hatten, dagegen. Im letzten Drittel mussten sich die Wolfsburger dem Druck der Eisbären dann aber doch geschlagen geben.
Die Berliner haben sich sozusagen von Drittel zu Drittel gesteigert und sicherten sich letztendlich den Sieg dank einer starken Moral und einem unbedingten Siegeswillen.

2:4 nach 2:0 – Eisbären mit starkem Beginn, aber dann lassen sie ebenso stark nach und verlieren das Auftaktspiel verdient gegen Nürnberg

Ausgabe #2:

Die Vorfreude auf die neue Saison war riesig, die Euphorie im Umfeld der Eisbären Berlin groß. Und nach 20 Minuten war jene Euphorie unter den 10.884 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof auch noch deutlich gestiegen, denn da führten die Berliner nach einer sehr starken Leistung mit 2:0 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Doch am Ende jubelten dann doch die Franken in der Hauptstadt, mit 2:4 (2:0,0:2,0:2) verloren unsere Jungs das Auftaktspiel der Saison nämlich und verpatzten somit den Start in die DEL-Saison 2017/2018.

Chefcoach Uwe Krupp konnte nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Vincent Hessler, Sven Ziegler und Constantin Braun fehlten dem Berliner Trainer, alle Neuzugänge waren also mit dabei und feierten ihre Heim-Premiere in der DEL. Im Tor stand wie erwartete Stammgoalie Petri Vehanen.

Im ersten Drittel rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Andreas Jenike zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären begannen das erste Saisonspiel äußerst engagiert und hätten bereits nach 31 Sekunden in Führung gehen können, aber der Schuss vom neuen Verteidiger Blake Parlett ging nur an die Latte. Die Eisbären begannen hier sehr motiviert in diese Partie, spielten ein aggressives Forechecking und störten Nürnberg somit früh in deren Spielaufbau. Und die Hausherren sollten sich für diesen Aufwand auch früh belohnen. In der vierten Spielminute brachte Kapitän André Rankel die Scheibe vom rechten Bullykreis aus vor das Tor, wo Nürnbergs Neuzugang Tom Gilbert die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 1:0. Der Kapitän also mit dem ersten Saisontreffer für die Eisbären.
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, Nürnberg hatte mit der Spielweise der Eisbären große Probleme. Aber einmal waren die Franken brandgefährlich. In der siebten Minute wurde Dane Fox am langen Pfosten angespielt, aber Petri Vehanen war mit einem Wahnsinns-Save zur Stelle und rettete die Führung.
Und diese bauten die Hausherren in der zwölften Minute aus. Berlin im Angriff, Nick Petersen vertändelte zwar die Scheibe, aber über Umwege kam das Spielgerät zu Jens Baxmann, welcher im Angriffsdrittel in Position lief und den Puck mit einem satten Schuss im Tor von Andreas Jenike versenken konnte – 2:0.
Danach nahmen die Eisbären den Fuß etwas vom Gaspedal, bestimmten das Spiel aber weiterhin und führten somit hochverdient mit 2:0 nach 20 Minuten. Die Fans in der Mercedes-Benz Arena verabschiedeten die Mannschaften mit ganz viel Applaus in die Kabine.

Kleine Meinungsverschiedenheit im Mitteldrittel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und in der Nürnberger Kabine muss es sehr laut geworden sein und man muss sich überlegt haben, wie man hier ins Spiel finden kann. Jedenfalls kamen die Franken hochmotiviert zurück auf das Eis und setzten die Eisbären direkt unter Druck. Yasin Ehliz traf nur die Latte (22.), Marco Pfleger (23.) und Taylor Aronson (25.) den Pfosten. Nürnberg hatte nun also ins Spiel gefunden und die Eisbären konnten von Glück reden, dass sie noch vorne lagen.
Dann folgte der Knackpunkt der Partie, was beide Trainer auch nach Spielende bei der Pressekonferenz als diesen ausmachten. Die Eisbären hatten hintereinander ein doppeltes und einfaches Überzahlspiel. 31 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber die Eisbären konnten diese große Gelegenheit zur Vorentscheidung nicht ausnutzen. Louis-Marc Aubry hatte dabei die beste Chance, doch er traf nur die Latte (30.).
Und so kam das, was sich längst angedeutet hatte. Nürnberg konnte sechs Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels verkürzen. Patrick Reimer mit einem Sahne-Pass auf Steven Reinprecht, der frei vor Vehanen auftauchte und den Puck per Rückhand im Tor versenkte – 2:1 (34.).
Und nur vier Minuten später war es Brandon Segal, der das Spiel wieder von vorne beginnen ließ – 2:2 (38.).
Nürnberg hatte in diesem Drittel also das Spiel ausgleichen können und das auch verdient. Beim etwas mehr Schussglück hätten die Mannen von Coach Rob Wilson hier auch führen können.

Jonas Müller (vorne) und Marcel Noebels versuchen den Pass des Nürnbergers zu verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären mussten in der Drittelpause einen Weg finden, um wieder zurück in diese Partie zu finden. Und die Eisbären kamen gut aus der Kabine, suchten sofort den Weg in die Offensive und hatten auch Chancen, aber kein Glück im Abschluss. Und Nürnberg? Die trafen mit der ersten Chance im Schlussdrittel und drehten die Partie komplett. Es lief die 45. Spielminute, als Taylor Aronson die Scheibe auf die linke Seite passte, wo Philippe Dupuis den Puck direkt nahm und Petri Vehanen am kurzen Pfosten irgendwie überwinden konnte – 2:3. Da sah der finnische Goalie der Eisbären nicht wirklich gut aus.
Danach weiterhin die Eisbären am Drücker, aber weiterhin ohne das nötige Glück im Abschluss. Und Nürnberg sorgte dann für die endgültige Entscheidung. Dane Fox kam über die linke Seite vor das Tor, wurde nicht angegriffen, zog ab und tunnelte Vehanen zum 2:4 (50.).
Danach spielten die Franken das clever zu Ende. Die Eisbären rannten zwar an, aber Nürnberg stand sehr sicher in der Defensive und ließ nichts mehr anbrennen. Und wenn doch was durch kam, war Andreas Jenike zur Stelle.
Beide Mannschaften noch mit einer Auszeit und Uwe Krupp nahm zudem noch Vehanen zu Gunsten eines sechsten Spieler vom Eis, aber auch das half nicht mehr. Am Ende setzten sich die Ice Tigers mit 4:2 in der Hauptstadt durch.

Eine bittere und unnötige Niederlage zum Saisonauftakt. Die Eisbären haben den besten Start, den man sich wünschen kann, verlieren dann aber im Mitteldrittel völlig den Faden und haben Glück, dass sie nicht schon nach 40 Minuten hinten liegen. Im Schlussdrittel hatte man sich dann zwar viel vorgenommen, aber manchmal versuchte man es mit der Brechstange, manchmal mit Einzelaktionen. Zudem unterliefen der Mannschaft zu viele Fehler im Aufbauspiel, was Nürnberg in die Karten spielte. Die Franken machten im letzten Drittel nicht viel fürs Spiel, trafen aber trotzdem zweimal und entschieden das Spiel somit für sich. Das macht eben eine Spitzen-Mannschaft aus. Sie macht in den richtigen Momenten die entscheidenden Tore. Heute war das Nürnberg und somit geht der Sieg der Gäste auch in Ordnung.

Sommermeister, Sommermeister hey, hey: Eisbären gewinnen internationales Sommerturnier

Ausgabe #1:

Perfektes Wochenende für die Eisbären Berlin. Die Hauptstädter haben am Wochenende das internationale Sommerturnier gewonnen. Die Eisbären gewannen beide Spiele und sicherten sich somit den ersten Titel der neuen Saison. Gegen den HC Ambrì-Piotta setzte man sich äußerst knapp aber verdient mit 3:2 n.P. durch, gegen den HC Sparta Prag gewann man am Sonntag dann das Endspiel deutlich mit 6:3. 

Gelungener Auftakt ins Sommerturnier für die Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zum Auftakt des internationalen Sommerturniers trafen die Eisbären Berlin auf den HC Ambrì-Piotta aus der Schweiz. Für sechs der insgesamt sieben Neuzugänge (Sean Backman fehlte verletzungsbedingt) war es zugleich der erste Heim-Auftritt vor den Eisbären-Fans. Chefcoach Uwe Krupp verteilte die sechs Neuzugänge auf die Reihen Zwei bis Vier, lediglich die Starting-Six bestand nur aus Spielern, die auch in der vergangenen Saison das Trikot mit dem Eisbären-Kopf trugen. Und im Tor stand Stammgoalie Petri Vehanen.

Hinein in die erste Partie des Turniers, welche 4.256 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sehen wollten. Es war zwar nur ein Vorbereitungsspiel, aber vom ersten Bully an entwickelte sich eine Partie, welche von sehr hohem Tempo geprägt war. So entwickelte sich kein Abtasten, sondern beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überwinden. Nach kurzer Zeit gelang dies den Hausherren besser und sie nahmen Fahrt Richtung Ambri-Tor auf, welches von Benjamin Conz gehütet wurde. Nachdem sich die Berliner lange Zeit im Angriffsdrittel festgesetzt hatten, war es Martin Buchwieser, der die Scheibe letztendlich über die Linie drücken konnte – 1:0 (6.). Schon der zweite Treffer im zweiten Testspiel für den EHC-Neuzugang.
Die Eisbären wollten nach dem Tor direkt nachlegen, was ihnen aber nicht gelang. Und so kam der Ausgleich der Schweizer dann doch sehr überraschend. Marco Müller fuhr über links ins Drittel, passte die Scheibe vors Tor, wo Igor Jelovac nicht wirklich große Mühe hatte, die Scheibe hinter Petri Vehanen im Tor zu versenken – 1:1 (9.).
Fortan entwickelte sich dann ein Spiel, in dem beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, wo sie sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnten, aber die Chancen wurden von beiden nicht genutzt, weshalb es mit einem 1:1 in die erste Drittelpause ging.

Die Gäste aus Ambrì kamen sehr engagiert zurück auf das Eis und suchten sofort den Weg Richtung

Martin Buchwieser (links/hier im Gespräch mit dem Schiedsrichter) erzielte bereits sein zweites Tor im zweiten Testspiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären-Tor. Man merkte den Gästen an, dass sie hier die Partie komplett drehen wollten. Und das sollte ihnen auch gelingen. Wobei der Treffer von der Entstehung her schon eher unerwartet kam. Denn die Scheibe prallte von Jonas Müller seinem Schlittschuh direkt vor die Kelle von Elias Bianchi, der diese Einladung dankend annahm und freistehend zum 1:2 einschoss (24.).
Wer nun dachte, Ambrì würde weiter aktiv nach vorne spielen und die Partie bestimmen, sah sich getäuscht. Ja, Ambrì hatte auch durchaus bei Kontern seine Chancen, aber die spielbestimmende Mannschaft waren fortan die Hausherren. Die drängten auf den Ausgleich, hatten gegen Ende des Mitteldrittels die größte Chance in Überzahl, aber das Powerplay blieb ungenutzt. So stand es nach 40 Minuten 1:2 aus Eisbären-Sicht.

Im letzten Drittel bot sich den Gästen dann Mitte des Drittels die Chance zur Vorentscheidung, als man in Überzahl agieren konnte, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos. Danach erhöhten die Eisbären das Tempo, drängten auf den Ausgleich und tauchten immer wieder vor Benjamin Conz auf. Und acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang den Berlinern auch der viel umjubelte Ausgleich. James Sheppard hatte abgezogen, André Rankel staubte letztendlich zum 2:2 ab (52.).
Danach erhöhten die Berliner nochmals den Druck, wollten hier direkt nachlegen, was aber nicht gelang. Und so hatte Ambrì zum Ende hin noch einmal die Gelegenheit, in Überzahl das Spiel zu entscheiden, was jedoch nicht klappte. Somit ging Spiel Eins in die Verlängerung.

Die Eisbären auf dem Weg zum Feiern in die Kurve. Ein Bild, welches wir noch sehr oft in der neuen Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und die Overtime war ein Spiel auf ein Tor. Ambrì stand nur hinten drin, sah einen Angriff nach dem anderen auf sich zu rollen. Die Eisbären machten deutlich, dass sie das Spiel gewinnen wollten, leider konnten sie die Überlegenheit in der Verlängerung nicht in ein Tor ummünzen. Letztendlich musste also das Penaltyschießen die Entscheidung bringen.

Und auch das Penaltyschießen ging in die Verlängerung. Die ersten 13 Schützen hatten verschossen, erst Jamie MacQueen als 14. Schütze entschied die Partie. Die Nummer 17 der Eisbären lief an, spielte Conz stark aus und schob die Scheibe ins Tor – 3:2 (65.).

Ein am Ende verdienter Sieg, wenn man das gesamte Spiel betrachtet. Im ersten Drittel eine durchaus ausgeglichene Partie, im Mitteldrittel Ambrì zwar mit dem besseren Start und der Führung, doch über weite Strecken waren die Hausherren das dominantere Team. Und im Schlussdrittel nahm der Druck der Eisbären zum Ende hin immer stärker zu, weshalb der Ausgleich mehr als verdient war. In der Verlängerung hätten die Eisbären die Partie eigentlich schon entscheiden müssen, Jamie MacQueen sorgte dann aber im Penaltyschießen dafür, dass der erste Sieg an Berlin ging.

Da Ambrì-Piotta am Samstagnachmittag Spiel Zwei gegen Sparta Prag deutlich mit 2:5 verlor, war

Ambrì nach dem Spiel gegen Prag (2:5), wo sie trotz der zweiten Niederlage lautstark von ihren Fans gefeiert werden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

bereits klar, dass die Partie zwischen den Eisbären und Prag zum Endspiel um den Turniersieg werden würde. Die Schweizer dagegen belegten nach der Niederlage den dritten und letzten Platz. Was deren mitgereisten Fans aber so ziemlich egal war. Die Ambrì-Fans, die bereits am Freitag beim Spiel gegen Berlin, eine große Party im Block feierten, machten am Samstag einfach da weiter, wo sie am Freitagabend aufgehört hatten. Die Schweizer Fans (unterstützt von ein paar Eisbären-Fans) hatten die Arena am Ostbahnhof fest in ihrer Hand und sorgten für eine richtig gute Stimmung. Nach Spielende verabschiedeten sie ihre Mannschaft, welche sich für den grandiosen Support bedankte. Schon eine tolle Fan-Gemeinde, welche Ambrì da hat.

Für die Partie gegen Sparta Prag am Sonntagnachmittag konnte Headcoach Uwe Krupp auf Stürmer Nick Petersen zurückgreifen. Der Kanadier hatte am Freitag noch gefehlt, weil er für Team Kanada im Einsatz war, um sich für Olympia 2018 zu empfehlen. Auch im Tor gab es eine Änderung, Marvin Cüpper erhielt diesmal den Vorzug vor Petri Vehanen.

Nur 3.609 Zuschauer wollten das Endspiel des Sommerturniers sehen, enttäuschend, wenn man bedenkt, was man am Wochenende für gutes Eishockey geboten bekam. Und das sollte sich auch im letzten Turnierspiel nicht mehr ändern. Die Gäste aus Tschechien begannen engagierter und versuchten sich sofort im Drittel der Eisbären festzusetzen. Was ihnen auch gelang, nur konnten sie sich für ihren guten Start nicht belohnen. Und die Eisbären? Die sorgten mit ihrem ersten Angriff nach 82 Sekunden für die frühe Führung. Louis-Marc Aubry brachte die Scheibe zu Marcel Noebels, der alleine vor Sami Aittokallio auftauchte und diesen klassisch ausspielte und zum 1:0 einnetzen konnte (2.).

Durch das 6:3 gegen Prag sicherten sich die Eisbären den Turniersieg beim Sommerturnier. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und auf einmal waren die Eisbären hier die spielbestimmende Mannschaft und legten nur kurze Zeit später nach. Neuzugang Danny Richmond hatte von der blauen Linie abgezogen, Florian Busch hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und prompt stand es 2:0 nach nur drei Minuten. Wahnsinn!
Wer nun dachte, die Eisbären würden Prag überrennen, hatte die Rechnung ohne die Tschechen gemacht. Denn die meldeten sich sehr schnell im Spiel zurück. Jan Piskacek mit dem Schuss, Marvin Cüpper rutschte die Scheibe durch, Lukas Pech erkannte die Situation am schnellsten und schob den Puck über die Linie zum 2:1 (5.).
Die Tschechen versuchten fortan, den Ausgleich zu erzielen. Nur gelang ihnen das nicht und im Gegenzug konnten die Eisbären das nächste Tor nachlegen. Die Hausherren mit einem 2-auf-1-Konter, Neuzugang Blake Parlett legte die Scheibe rüber zu Nick Petersen und der Rückkehrer tunnelte den Keeper von Prag und traf zum 3:1 (10.).
Vier Tore in den ersten zehn Minuten – kein so schlechter Beginn in diese Partie. Aber es ging noch weiter. Sieben Minuten vor der ersten Drittelpause jubelten wieder die Gäste aus Prag. Unübersichtliche Situation vor Cüpper, Vojtech Zelenak war es, der die Scheibe ins Tor bugsieren konnte und somit auf 3:2 verkürzte (13.).
Fortan erspielten sich die Berliner weitere Chancen, wollten hier weitere Treffer nachlegen und so auf den Anschlusstreffer der Tschechen reagieren, aber es gelang ihnen nicht. Prag versuchte nach vorne auch noch etwas, jedoch mit dem selbigen Ergebnis wie die Eisbären. Somit endete ein sehr unterhaltsames erstes Drittel beim Stand von 3:2 für die Eisbären.

Im Mitteldrittel merkte man beiden Mannschaften dann schon an, dass sie hier defensiv wesentlich

Endstation Marvin Cüpper. Starkes Spiel des Back-up-Goalies. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

kompakter stehen wollten als es im ersten Drittel noch der Fall war. Daher war die Partie nun nicht mehr so unterhaltsam wie noch in den ersten 20 Minuten, aber langweilig war sie nun auch nicht.
Vier Minuten waren rum, da bekam Prag die Chance in Überzahl zum Ausgleich. Aber die beste Chance in diesem Powerplay hatten die Gastgeber. Nur Jamie MacQueen scheiterte bei seinem Konter am Keeper von Sparta Prag.
Die Partie war zur Hälfte vorbei, da gab es mal wieder Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Jamie MacQueen schirmte die Scheibe stark ab, legte sie ab für Sven Ziegler und der traf zum 4:2 (30.).
Nach dem Treffer merkte man den Gästen aus Prag an, dass sie deutlich frustriert waren. Und so gab es immer wieder kleinere und größere Provokationen der Prag-Spieler, welche letztendlich zu einer kurzen Schlägerei zwischen Danny Richmond und Lukas Pech führte. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 5:2, denn drei Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte Jamie MacQueen erfolgreich abgestaubt. Sven Ziegler hatte zuvor abgezogen, Aittokallio fiel die Scheibe aus der Fanghand und da war die Nummer 17 der Eisbären zur Stelle. 5:2 stand es zugleich auch nach 40 Minuten.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel wurden die Höhepunkte dann immer weniger. Es ging hin und her, beide Mannschaften versuchten in der Offensive was zu kreieren. Dabei gelangen den Hausherren durchaus ein, zwei sehr gelungen Kombinationen, die einen Treffer verdient hätten, aber leider wurden diese toll vorgetragenen Angriffe nicht erfolgreich abgeschlossen.
Aber dennoch bekamen die Fans in der Arena am Ostbahnhof in den letzten 20 Minuten noch zwei Tore zu sehen. Zunächst konnte Sparta Prag auf 5:3 verkürzen. Alexander Reichenberg wurde nicht angegriffen und nutzte diese Chance zum dritten Treffer der Tschechen aus (50.).
Das letzte Tor der Partie und des Turniers war dann durchaus eins zum schmunzeln. Aittokallio wollte den Puck von hinterm dem Tor aus zu einem Mitspieler passen, Jamie MacQueen kam ihm aber in die Quere, fing die Scheibe ab und spielte sie vor das Tor, wo Neuzugang Mark Olver lauerte und den Puck im zweiten Versuch über die Linie arbeitete – 6:3 (52.).

Die Eisbären Berlin krönten sich somit zum Sieger des internationales Sommerturniers vor dem HC

Marvin Cüpper mit dem Pokal des Sommerturniers. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Sparta Prag und dem HC Ambrì-Piotta. Mit der Leistung der Eisbären an diesem Wochenende kann man durchaus sehr zufrieden sein. Natürlich gab es hier und da schon noch einige Sachen, die man verbessern kann, muss und sicherlich auch wird. Aber dafür, dass wir ein Vorbereitungsturnier gesehen haben, war das schon sehr gutes und ansprechendes Eishockey – von allen Mannschaften. Unsere Jungs zeigten zwei starke Spiele, präsentierten den Fans Kombinationen, wo man teilweise mit der Zunge schnalzen konnte. Da waren schon feine Spielzüge bei. In der Defensive stand man auch zumeist sehr gut und sowohl Petri Vehanen als auch Marvin Cüpper zeigten klasse Leistungen.
Die Neuzugänge haben sich sehr gut eingefügt und bewiesen, dass sie eine klare Verstärkung für die Eisbären sind. Das neue Trainer-Team um Uwe Krupp, Clément Jodoin und Steffen Ziesche hat die Mannschaft sehr gut eingestellt, man hat vor allem die Handschrift von Jodoin bei den Spielzügen sehen können. Insgesamt kann man sagen, dass das Turnier Hoffnung auf eine erfolgreiche Eisbären-Saison macht. Denn es macht wieder Spaß, der Mannschaft zuzuschauen, sie spielen sehr gutes und bisher auch erfolgreiches Eishockey. Das in der Vorbereitung noch nicht alles rund laufen kann, ist klar, aber das Wochenende macht Lust auf mehr und zeigt auch deutlich, dass man mit den Eisbären in der neuen Saison wieder rechnen muss.

Bei dem Turnier möchte ich vor allem zwei Spieler hervorheben, die am Ende die Top-Scorer der Eisbären waren. Neuzugang Martin Buchwieser erzielte einen Treffer und bereitete drei weitere Tore vor. Jamie MacQueen traf zweimal selbst und legte zwei Treffer auf. Buchwieser deutet bereits in der Vorbereitung an, wie wertvoll er für die Eisbären sein kann. Und MacQueen zeigt bereits wieder eine gute Frühform. Diese hatte er auch beim Start der vergangenen Saison, tauchte danach aber immer mehr ab und zeigte sich erst wieder in den Play-Offs. Ein MacQueen in Top-Form ist ebenso sehr wertvoll für die Mannschaft von Uwe Krupp.

1:2 n.V. in Spiel Fünf: Playoff-Fight, Feueralarm, Klarer Punktsieg auf den Rängen, Saisonende

Ausgabe #31:

Aus und vorbei: Die DEL-Saison 2016/2017 ist für die Eisbären Berlin seit Sonntagabend beendet. Gut einen Monat später als noch während der Hauptrunde gedacht. Denn wer hätte noch zum Ende der Hauptrunde hin gedacht, dass unsere Jungs Anfang April noch Eishockey spielen würden? Wohl niemand, auch ich nicht. Und genau aus diesem Grund konnte man gestern Abend mit Stolz die Mannschaft in die Sommerpause verabschieden. Nicht für die Leistung in der Hauptrunde, über die sicherlich noch geredet werden muss. Nein, für die grandiosen Playoffs, in der die Mannschaft gezeigt hat, was alles möglich gewesen wäre. Letztendlich war München zwar die erwartete Nummer zu groß, aber man hat dem Top-Favoriten trotzdem alles abverlangt und vier von fünf Spielen knapp gehalten. Aber natürlich reichen je ein Treffer in vier von fünf Halbfinalspielen gegen München eben nicht aus, um ins Finale einzuziehen. Aber sie haben trotzdem alles gegeben, bis zum Ende mit viel Leidenschaft gekämpft und konnten so erhobenen Hauptes gestern Abend das Eis der Münchner Olympia-Eishalle verlassen.

Olympia-Eishalle München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Unterstützt von rund 500 Fans in der ausverkauften Olympia-Eishalle in München entwickelte sich von Beginn an ein Playoff-Spiel auf höchstem Niveau. Beide Mannschaften begannen Spiel Fünf äußerst engagiert, machten von Beginn an viel Druck. Die Hausherren machten dabei aber mehr Druck und erarbeiteten sich in der Anfangsphase auch ein Chancenplus, jedoch war Petri Vehanen immer wieder zur Stelle. Wie so oft in dieser Saison.
Fortan schaffte es München, immer wieder Lücken in der Berliner Defensive zu finden und konnten so einen 3-auf-1- und einen 2-auf-1-Konter fahren, aber Bruno Gervais und Jonas Müller waren im entscheidenden Moment zur Stelle und verhinderten somit den Rückstand.
Aber auch die Eisbären schafften es mit zunehmender Spieldauer immer wieder vor das Tor der Gastgeber, aber es musste ein Fehler der Münchner herhalten, um hier in Führung zu gehen. Daryl Boyle wollte das Spiel aus dem eigenen Drittel von hinter dem Tor aufbauen, sein Pass fiel jedoch direkt vor den Schläger von Laurin Braun. Die Nummer Zwölf der Eisbären ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen und zog trocken ab, sein Schuss schlug hinter Danny Aus den Birken im Tor ein – 1:0 (14.).
Nach dem 1:0 waren nun die Gäste aus der Hauptstadt besser im Spiel und wollten hier gleich nachlegen. Und in Überzahl hatte man auch die Chance dazu. Im Vergleich zu Spiel Vier von Freitag in Berlin sah das Powerplay auch schon deutlich besser aus, aber erfolgreich war es trotzdem nicht. Dennoch nahmen die Berliner eine 1:0-Pausenführung mit in die Kabine.

Zu Beginn des Mitteldrittels hatte München dann selbst die Chance, in Überzahl auszugleichen. Aber

Powerplay für die Eisbären und Frank Hördler versucht es von der blauen Linie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit und so überstand man das beste Powerplay der Liga schadlos.
Dann die Riesenchance für die Eisbären, hier nachzulegen. Nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge bekam Konrad Abeltshauser eine Spieldauer, Berliner fortan also fünf Minuten in Überzahl. Und die Eisbären machten Dampf, erspielten sich gute Chancen. Bruno Gervais scheiterte am Pfosten, Spencer Machacek direkt im Nachschuss. Die Eisbären zwischenzeitlich sogar für 56 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber diese große Chance auf das 2:0 vergaben sie.
Das Spiel nahm immer mehr an Fahrt auf, wurde immer intensiver und eines Playoff-Spiels mehr als würdig. Mitte des Spiels folgte dann auch noch ein schöner kleiner Kampf zwischen Michael Wolf und Micki DuPont. Das Spiel bot eben alles, was ein Playoff-Spiel ausmacht. Aus Berliner Sicht einzig mit dem Manko, dass man nicht das 2:0 nachlegen konnte. Und so passierte eben das, was immer im Sport passiert, wenn man seine Chancen nicht nutzt.
Frank Mauer lief einen Konter und ließ freistehend vor Petri Vehanen dem finnischen Goalie keine Chance – 1:1 (33.). Das erste Mal, dass es an diesem Sonntagnachmittag mal laut wurde in dieser Halle. Ansonsten waren nämlich nur die 500 Eisbären-Fans zu hören. Heimspiel-Atmosphäre in der Olympia-Eishalle.
Gegen Ende des Drittels noch einmal ein Powerplay für unsere Jungs, aber auch dieses blieb ungenutzt, weshalb es nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden stand.

Endstation Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, wo beide Mannschaften gleich einmal die Chance hatten, in Überzahl das 2:1 zu erzielen. Beide Strafen resultierten aus einer Spielverzögerung, denn beide Mannschaften agierten nun mit einem aggressiven Forechecking, versuchten den Gegner so jeweils früh zu stören. Genutzt werden konnten die Überzahlspiele aber nicht, weiterhin stand es 1:1.
Dann lief die 48. Spielminute, als plötzlich eine Sirene in der Halle losging, man aber nicht wusste, was jetzt eigentlich passiert war. Das Spiel lief weiter, auf den Rängen wurde es unruhig und erneut ertönte die Sirene. Es war ein Feueralarm, der hinter dem Eisbären-Block ausgelöst wurde. Das Problem war nur, dass man die Ansagen in der Halle nicht wirklich verstand, die Tribüne hinter den Spielerbänken bereits geräumt wurde und wenig später auch die weiteren Blöcke, nur uns Berliner ließ man um Unklaren, was wir jetzt machen sollten. Auf meine Nachfrage bei einer Ordnerin, was wir nun tun sollten, meinte Sie nur „Keine Ahnung, wir bekommen keine Anweisung, weder die Ordner noch die Polizei“. Großes Kino, sämtliche Blöcke waren fast vollends geleert, nur der Gästeblock war zum Teil noch gefüllt. Mit der Krönung, dass man drin die Anweisung erhielt, die Halle zu verlassen, es vor den Blöcken gleichzeitig aber die Anweisung gab, alle wieder rein. Dafür, dass man in solchen Situationen die Ruhe bewahren muss, war das in München das reinste Chaos und nicht zu entschuldigen. Es hätte wer weiß was passieren können und der Notfallplan in München hat mehr als versagt, weil man weder die Ansagen über die Lautsprecher verstanden hatte noch von den Ordnern über den weiteren Vorgang informiert wurde. So etwas habe ich in etlichen Auswärtsfahrten, seit dem ich Fan bin – und das sind schon 22 Jahre – noch nicht erlebt. Ein Armutszeugnis für Red Bull München und deren Halle.
20 Minuten war die Partie unterbrochen, wir Berliner Fans nahmen es inzwischen mit Galgenhumor und forderten „Freibier für Alle“ und „Reißt die Hütte ab“. So nach und nach füllte sich die Arena wieder und es konnte weiter gespielt werden.
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor und wollten die Entscheidung erzwingen. Aber die größte Chance bot sich den Eisbären in den letzten zwei Minuten, als sie noch einmal in Überzahl agieren konnten. Und erneut konnten die Eisbären viel Druck erzeugen und sich auch Chancen erspielen, aber Danny Aus den Birken hielt seine Mannschaft im Spiel und rettete sie in die Verlängerung. Was ja in diesen Playoffs nichts Neues mehr für die Eisbären war.

Und in der Overtime entwickelte die Gastgeber dann doch schon einen ungeheuren Druck. Die Eisbären kamen zwar auch immer mal wieder vor das Tor von Aus den Birken, aber der Druck der Hausherren nahm schon sichtlich zu. Die Eisbären konnten sich aber noch einmal von dem Druck befreien und setzten München selbst noch einmal unter Druck, weshalb München sich nicht anders zu helfen wusste, als die Scheibe dreimal unerlaubt aus dem eigenen Drittel zu schießen. Da München daraufhin nicht wechseln durfte, nahm Coach Don Jackson eine Auszeit, um seiner Mannschaft eine Pause zu verschaffen.
70 Minuten waren gespielt, da kassierte Jonas Müller eine Strafe wegen Behinderung. Powerplay München, bisher überstanden die Eisbären die Unterzahlspiele alle schadlos. Aber dieses Unterzahlspiel sollte die Entscheidung bringen. München im Angriffsdrittel, mit dem Querpass auf den langen Pfosten, wo Michael Wolf lauerte und den Puck per Direktabnahme im Tor versenkte – 2:1 nach 71:16 Minuten. Vorbei war sie damit, die Saison der Eisbären Berlin. Aber noch nicht für uns Fans, denn was danach folgte, war großes Kino und nur ein erneuter Beweis, dass die Eisbären Berlin die geilsten Fans der Welt haben.

Die Partie endete gegen 19:45 am Sonntagabend in der Olympia-Eishalle und wir Fans standen noch bis 20:30 Uhr im Gästeblock und feierten die Eisbären für grandiose Playoffs, während sich die Blöcke der Münchner nach kurzer Feier mit der Mannschaft relativ schnell leerten. Unfassbar, dass man seine Halle nach dem Finaleinzug so schnell verlässt. Wir hätten den Finaleinzug gebührend gefeiert – IN DER ARENA! So war die Olympia-Eishalle fest in Berliner Hand und wir sangen und sangen und sangen. Immer weiter, ohne die Eisbären wollten wir die Heimreise nicht antreten. Und immer wieder kamen Spieler aus der Kabine und bedankten sich für die grandiose Unterstützung bei uns. Marcel Noebels, Micki DuPont und Charles Linglet kamen direkt vor den Block und ließen sich auch zu einer kurzen „La Ola“ überreden. Nicht selbstverständlich nach dem Saison-Aus, aber auch das sind eben die Eisbären. Und als wir immer noch nicht gehen wollten, kam Bruno Gervais direkt vor den Block. Er stand nicht auf dem Eis, nein, er kam direkt vor den Block und bedankte sich bei uns Fans für die grandiose Unterstützung, er meinte auch, wir seien die besten Fans der Welt und Berlin der beste Ort. Ob es Abschiedsworte der Nummer Drei waren? Man weiß es nicht, aber es war eine große Geste von Bruno Gervais.
Kurz nach 20:30 Uhr verließen wir sie dann doch, die Olympia-Eishalle in München. Mit einem weinenden (Saisonende) aber auch einem lachenden Auge, weil man mit Stolz in die Sommerpause gehen kann. Nicht wegen der Hauptrunde, nein, wegen der Playoffs, die uns alle so begeistert haben. Und die uns mehr als entschädigt haben für die grausame Vorrunde.

1:3 gegen München: Eisbären mit großem Kampf, doch am Ende entscheiden Kleinigkeiten das Spiel

Ausgabe #30:

War es das schon gewesen? Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena gegen den EHC Red Bull München mit 1:3 (1:0,0:2,0:1) verloren und liegen mit dem selben Ergebnis in der Halbfinalserie nun hinten. Am Sonntag kann München in eigener Halle den Sack zumachen und erneut ins DEL-Finale einziehen. Aber auch da werden es die Eisbären ihnen nicht leicht machen, so wie auch heute Abend vor 14.200 Zuschauern.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste heute auf Jens Baxmann, Barry Tallackson, Louis-Marc Aubry und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen, der in Spiel Drei noch das letzte Drittel von der Bank aus anschauen durfte.

Zu Beginn der Partie waren beide Mannschaften auf eine sichere Defensive bedacht, ließen nicht wirklich viel zu. Dafür spielten beide ein aggressives Forechecking und versuchten so, den Gegner immer wieder früh im Spielaufbau zu stören. Mit zunehmender Spieldauer kam München immer wieder gefährlich vor das Eisbären-Tor, aber Petri Vehanen hielt sein Tor sauber. Auch eine Unterzahl überstandeb die Eisbären im Auftaktdrittel schadlos.
Nach der überstandenen Unterzahl fanden die Eisbären besser ins Offensivspiel und erarbeiteten sich auch Chancen. Und eine davon konnte Jonas Müller dreieinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause nutzen. Micki DuPont gab ihm die Scheibe im eigenen Drittel und dann startete Müller zu seinem Sololauf, bei dem er die Münchner Spieler alt aussehen ließ, am Ende vor das Tor zog und dort die Scheibe an Danny Aus den Birken vorbei ins Tor spitzelte – 1:0 (17.). Ein sensationelles Tor der Nummer 18.
Am Ende waren es dann doch 20 ausgeglichene Minuten, in der beide Mannschaften gute Chancen hatten, aber es waren die Eisbären, die hier mit 1:0 nach dem ersten Drittel vorne lagen.

Es folgte das zweite Drittel, was eigentlich immer das schwache Drittel der Eisbären war. Aber heute war es das zunächst überhaupt nicht. Die Eisbären machten ordentlich Druck, suchten immer wieder den Weg vor das Tor von Danny Aus den Birken und erarbeiteten sich dabei richtig gute und vor allem gefährliche Chancen. Die Eisbären spielten eigentlich ein super zweites Drittel, machten viel Druck nach vorne und hatten klasse Torchancen, hinten standen sie relativ sicher und ließen von München nicht viel zu. Aber ihr größtes Manko: Sie nutzten keine der vielen Chancen und das sollte sich noch rächen.
Nach einer kurzen Verletzungs-Unterbrechung eines Linienrichters war ein kleiner Bruch im Spiel der Eisbären zu erkennen. Die Pause tat ihnen sichtlich nicht gut, denn plötzlich wachten die Gäste auf. Und viereinhalb Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels glichen die Münchner durch Jon Matsumoto aus. Unglücklich aus Berliner Sicht, die hier längst 3:0 führen müssten. Aber so ist es eben, wenn du deine Chancen vorne nicht nutzt, wirst du hinten bitter bestraft.
Und es sollte noch schlimmer kommen. Mads Christensen mit dem Pass in den Slot, wo Darin Olver zwar stand, die Scheibe aber nicht kontrollieren konnte. So kam Derek Joslin an die Scheibe und netzte sie mit der Rückhand im Berliner Tor ein – 1:2 (39.).
So gingen die Eisbären mit einem Rückstand aus einem Drittel, aus welchem sie nie und nimmer mit einem Rückstand gehen dürfen. Aber so ungerecht ist eben manchmal der Sport. Aber es zeigt halt auch, welche Klasse die Münchner Mannschaft hat.

Im Mitteldrittel lag es vor allem an der Chancenverwertung, dass die Eisbären hier hinten lagen. Und im letzten Drittel kam noch ein Punkt hin zu, der wie so oft in dieser Saison spielentscheidend war. Das miserable Powerplay. Ex-Eisbären-Verteidiger Richie Regehr handelte sich eine 2+2-Minuten-Strafe ein, Berlin also für vier Minuten (!) in Überzahl. Das muss doch jetzt die Chance zum Ausgleich sein. In eigener Halle mit der fantastischen Unterstützung der EHC-Fans. Aber wie so oft ließen die Eisbären diese Riesen-Chance verstreichen. Sie hatten große Probleme, überhaupt mal in die Powerplay-Formation zu kommen. In den vier Minuten brachten sie nicht einen gefährlichen Schuss auf das Tor von Danny Aus den Birken. Ein weiterer Grund, warum diese Partie heute verloren ging.
Fortan mussten aber auch die Eisbären noch einmal in Unterzahl ran und da warfen sie alles rein, was sie hatten. Mit Erfolg, sie überstanden das Powerplay der Gäste und konnte so gestärkt in die Schlussphase gehen. Und auch da versuchten die Eisbären alles mögliche, um hier noch den Ausgleich zu erzielen. Aber München verteidigte sein Tor mit allem, was sie hatten. Sie warfen sich in die Schüsse, sie brachten immer wieder einen Schläger dazwischen und am Ende sorgten sie auch noch für den Schlusspunkt unter der Partie.
Steve Pinizzotto marschierte alleine auf das verwaiste Berliner Tor zu, verfolgt von einem Berliner Spieler. Aber der gab mehr Begleitschutz als das er Pinizzotto noch einmal stören wollte. Da hätte man sich noch mal ein Zeichen der Eisbären gewünscht, dass sie Pinizzotto und München noch einmal zeigen, was sie am Sonntag in deren Halle erwarten wird. Aber so netzte Pinizzotto die Scheibe zum entscheidenden 1:3 ein und ließen München feiern sowie vom Finale träumen.

Viel kann man den Eisbären heute einfach nicht vorwerfen. Sie haben stark gekämpft, haben viel Leidenschaft gezeigt, haben auch nach dem bitteren 1:2 nicht die Köpfe hängen lassen und haben es weiter versucht. Aber letztendlich biss man sich an der Münchner Defensive die Zähne aus und konnte das Spiel daher nicht mehr drehen.
Am Ende lag es halt an Kleinigkeiten. Zum einen an der Chancenverwertung, denn im Mitteldrittel hätte man die Partie eigentlich vorentscheiden müssen, tat dies aber nicht. Zudem war auch die ungenutzte vierminütige Überzahl ein Knackpunkt in diesem Spiel, in dem die Eisbären nach der Verletzungs-Unterbrechung von ihrem Weg abkamen.

Ja, die Niederlage ist bitter und tut im ersten Moment sicher auch weh. Das hat man nach Spielende in vielen Gesichtern gesehen, da flossen einige Tränen. Weil man nicht weiß, ob das heute Abend das letzte Heimspiel der Saison war. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, warum sollten wir traurig sein? Wir stehen im Playoff-Halbfinale und damit hatte nun mal so gar keiner gerechnet. Auch ich persönlich nicht. Und wir haben im Viertelfinale Mannheim raus gehauen, was einer Meisterschaft gleicht. Das Halbfinale gegen München ist einfach nur noch Zugabe für diese so merkwürdige Saison. Und auch wenn sie am Sonntag zu Ende gehen sollte, dann kann man mit Stolz auf diese Playoffs zurückschauen, denn die machen Hoffnung für die Zukunft. Mit den richtigen Änderungen im Kader kann man in der nächsten Saison auch in der Hauptrunde so ein Eishockey spielen. Dass sie es können, haben sie in den Playoffs bewiesen und dennoch wird man am Ende auch noch einmal über die Hauptrunde sprechen. Aber so lange die Playoffs noch laufen und es noch theoretisch möglich ist, ins Finale einziehen, werden wir weiterkämpfen. Auch wenn der Kampf noch so aussichtslos erscheint.

1:2 – Clevere und abgezockte Münchner gleichen die Serie aus und holen sich das Heimrecht zurück

Ausgabe #29:

Schade, die Eisbären Berlin konnten den Auswärtssieg vom Freitagabend nicht vergolden und mussten das Heimrecht wieder an Red Bull München abgeben. Der DEL-Rekordmeister unterlag dem amtierenden Deutschen Meister knapp aber verdient mit 1:2 (1:0,0:2,0:0) in Spiel Zwei am Sonntagnachmittag in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena.

Chefcoach Uwe Krupp vertraute der selben Mannschaft wie am Freitag in Spiel Eins. Klar, warum sollte er auch etwas ändern, schließlich hatte man ja in München überraschenderweise gewonnen.

Von der ersten Sekunden an entwickelte sich wieder eine sehr intensive Partie. Beide Mannschaften fuhren jeden Check zu Ende, die Partie war wie erwartet hart umkämpft. Es ging zu Beginn rauf und runter, doch hochkarätige Torchancen gab es zunächst keine zu verzeichnen.
Vier Minuten waren rum, da kassierten die Eisbären die erste Strafe der Partie, München fortan also in Überzahl. Aber die Eisbären mit einem sehr aggressiven Penaltykilling, sie überstanden die Unterzahl schadlos.
Danach erarbeiteten sich beide Mannschaften die ersten Chancen der Partie, München mit leichten Vorteilen, doch es waren die Eisbären, die hier als Erstes treffen konnten. In der neunten Minute fuhr Julian Talbot alleine auf Danny Aus den Birken zu, scheiterte im ersten Versuch, setzte nach und brachte die Scheibe im zweiten Versuch vorbei am Münchner Goalie – 1:0 (9.).
Kurz darauf jedoch München mit der Chance zum schnellen Ausgleich, denn es gab das zweite Überzahlspiel an diesem Nachmittag. Aber erneut standen die Eisbären sehr sicher in Unterzahl und ließen auch diesmal fast gar nichts von den Gästen zu. Ganz starke Arbeit in Unterzahl.
Dann hatten die Eisbären die Riesen-Möglichkeit, das 2:0 nachzulegen. Zunächst scheiterte Nick Petersen am Pfosten und dann vergaben die Berliner auch noch eine doppelte Überzahl äußerst kläglich. Mit 1:0 endeten die ersten 20 Minuten.

Zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären noch für 28 Sekunden in Überzahl und nur kurze Zeit später mit einem weiteren Powerplay. Aber nein, das Überzahlspiel wollte heute einfach nicht funktionieren. Weil auch das Penaltykilling der Münchner hervorragend funktionierte.
Auch bei 5-gegen-5 stand die Defensive der Gäste sehr kompakt, machte es den Eisbären sehr schwer, durchzukommen. Und nach vorne wurden die Gäste nun stärker und zielstrebiger. Und dann klingelte es auch prompt im Berliner Gehäuse. München erkämpfte sich die Scheibe im Angriffsdrittel dank ihres aggressiven Forecheckings, Keith Aucoin bekam die Scheibe im Slot und setzte sie in den Winkel – 1:1 (28.).
München nun im Aufwind und schnell konnten sie nachlegen. Michael Wolf prüfte Petri Vehanen, der konnte den Schuss nicht festhalten und im Nachschuss war dann Jason Jaffray erfolgreich – 1:2 (30.). Dieser Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises von den beiden Hauptschiedsrichtern Daniel Piechaczek und Stephan Bauer gegeben.
Wenige Sekunden nach dem 1:2 die nächste dicke Chance für München, die einen 2-auf-1 Konter fuhren, aber Jens Baxmann klärte ganz stark im letzten Moment.
Fortan immer wieder das selbe Bild, Berlin rannte an, fand aber kein Mittel gegen Münchens starke Defensive. Und München konnte immer mal wieder für Gefahr vor Petri Vehanen sorgen. Die 2:1-Pausen-Führung nach 40 Minuten hatten sich die Mannen von Coach Don Jackson durchaus verdient.

Im letzten Drittel bekam München schnell die Gelegenheit, in Überzahl zu spielen. Und die Eisbären diesmal durchaus mit Problemen, aber sie überstanden auch diese Unterzahl am Ende.
Danach ging es weiter hin und her, beide suchten immer wieder den Weg zum Tor. Aber die Eisbären hatten einfach keinen Plan, wie man das Abwehr-Bollwerk der Münchner knacken konnte. Man kam zwar auch mal zu Abschlüssen, die durchkamen, aber dann war da ja immer noch Danny Aus den Birken im Tor. Und meistens hatten die Gäste dann auch immer entweder ihren Schläger oder ein Körperteil dazwischen.
Die Eisbären nahmen in der Schlussphase dann noch Goalie Petri Vehanen zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis und zudem auch noch eine Auszeit. Aber auch das half am Ende nicht mehr, München brachte das 2:1 über die Zeit und entführte somit das Heimrecht wieder aus Berlin.

Nein, ihr bestes Spiel haben die Eisbären heute nicht gezeigt. Das Überzahlspiel war heute überhaupt nichts, es mangelte an Ideen, um Münchens Defensive zu knacken. Dafür sah das Penaltykilling sehr gut aus. Aber man hat heute schon gesehen, was passiert, wenn München im Rhythmus ist. Freitag war für München das erste Spiel nach sehr lange Pause, da merkte man ihnen schon an, dass sie noch nicht so richtig in Tritt waren, da aber halt auch auf sehr starke Eisbären trafen, die allerdings auch im Rhythmus waren. München zog seinen Gameplan eiskalt durch, drehte das Spiel mit einem schnellen Doppelpack und konzentrierte sich dann auf seine starke Defensive, die es den Eisbären sehr schwer machte. Nach vorne versuchte man zudem immer wieder für Gefahr zu sorgen. Alles in allem ein verdienter Sieg für München.

Playoff-Stand:

Eisbären Berlin vs. Red Bull München 1:1 (3:2 n.V./1:2)