3:5 bei Skellefteå AIK: Die Eisbären verschlafen das erste Drittel, kommen im Mitteldrittel grandios zurück, können aber im dritten Drittel nicht daran anknüpfen und stehen vor dem Aus in der Champions Hockey League

Die Generalprobe für den DEL-Saisonstart gegen München ist schief gegangen. Die Eisbären Berlin haben auch das vierte Gruppenspiel in der Champions Hockey League (CHL) verloren und bleiben damit mit einem Punkt Tabellenletzter in ihrer Gruppe. Am Ende unterlag man in Schweden bei Skellefteå AIK mit 3:5 (0:2,3:1,0:2) und hatte sich die Niederlage mal wieder selbst zuzuschreiben. Denn wenn man das erste Drittel derart verschläft, wird es am Ende schwer, noch etwas Zählbares mitzunehmen. Dafür reichen ein sehr gutes Mitteldrittel und ein durchwachsenes letztes Drittel eben nicht aus. Weder international noch in der DEL. Die Eisbären haben also noch einige Baustellen zu beheben. 

Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal wie in Tampere zur Verfügung, stellte aber ein bisschen um. In der Defensive bekam Jonas Müller mit Eric Mik einen neuen Partner an die Seite. Am Freitag war das noch Korbinian Geibel, der war heute siebter Verteidiger. Die beiden Top Reihen (Noebels/Pföderl/Clark – White/Boychuk/Fiore) blieben zusammen. Blaine Byron bekam die beiden Youngster Bennet Roßmy und Manuel Wiederer an seine Seite. Am Freitag waren es noch Eric Mik und Mark Zengerle. Während Mik wie bereits erwähnt wieder als Verteidiger spielte, rutschte Zengerle in die nominell vierte Reihe mit Sebastian Streu. Die Beiden waren die Angreifer Nummer Zehn und Elf in diesem Spiel. Im Tor begann heute Mathias Niederberger, welcher in Tampere noch auf der Bank saß.

Die Zielvorgabe war klar: Es musste ein Sieg nach regulärer Spielzeit her. Und das heute bei Skellefteå und auch in den nächsten beiden Duellen gegen den HC Lugano.
Aber die Schweden machten von Beginn an ordentlich Druck. Zwei Chancen wurden noch vergeben, die dritte saß dann aber. Rickard Hugg traf bei einem Zwei-auf-eins-Konter, entschied sich für den Abschluss und überwand Mathias Niederberger in der kurzen Ecke – 0:1 (2.). Ein denkbar schlechter Start für die Berliner, die es Skellefteå AIK aber auch zu einfach machten. Die Hausherren kamen zu einfach ins Angriffsdrittel, wurden nicht richtig angegriffen und bestraften das sofort.
Und die Eisbären fanden weiterhin überhaupt nichts ins Spiel, fanden die Zuordnung nicht und Skellefteå nutzt so etwas eiskalt aus. Adam Wilsby wurde am linken Bullykreis angespielt und sein Onetimer schlug im langen Eck ein – 0:2 (4.). Das ging für die Mannschaft von Serge Aubin einfach zu schnell.
Skellefteå mit einem aggressiven Forechecking, womit sie die Hauptstädter immer wieder zu Fehlpässen im Spielaufbau zwangen. Man hatte hier das Gefühl, als wären die Eisbären noch in der Kabine oder auf dem Weg zur Halle. Die Eisbären waren in allen Belangen unterlegen, waren läuferisch überhaupt nicht auf Augenhöhe mit den Gastgebern.
In der elften Minute hatte Filip Roos zu viel Platz im Angriffsdrittel, fuhr alleine auf Niederberger zu, doch der wehrte den Schuss ab. Roos ist übrigens Verteidiger von Beruf, war hinten aber überhaupt nicht beschäftigt und tauchte daher nun vorne alleine auf. Das sagte so ziemlich alles über das erste Drittel der Berliner aus…
Nur eine Minute später hatte Zach Boychuk mal eine Konterchance, aber er scheiterte an Strauss Mann. Nur wenige Augenblicke später kassierte Giovanni Fiore die erste Strafzeit der Partie. Powerplay also für die Gastgeber. Und die ließen die Scheibe gut laufen, setzten sich im Drittel der Eisbären fest und hatten auch gute Chancen. Einmal hatte man sogar das leere Tor vor sich, Rickard Hugg schaffte es aber nicht, die Scheibe im Tor zu versenken. Glück für die Berliner.
Als beide Teams nur vier Spieler auf dem Eis hatten, gab es die erste Drangphase der Berliner und auch eine dicke Chance durch Boychuck, der aber an Mann im Tor der Schweden scheiterte. Auf der Gegenseite stand Stefan Loibl auf einmal frei vor Niederberger, welcher den Schuss vom deutschen Nationalspieler aber entschärfen konnte.
So blieb es beim 0:2-Rückstand aus Sicht der Hauptstädter. Vor denen lagen nun noch 40 schwere Minuten, um doch noch eine Minimalchance auf das Achtelfinale in der CHL zu haben.

Im zweiten Drittel waren die Eisbären dann endlich anwesend und zeigten auch mal Gegenwehr. Nach einem gewonnenen Bully setzten sie gut nach und Bennet Roßmy kam zu einer guten Chance. Auch danach eine kleine Drangphase der Berliner. Doch das Tor machte Skellefteå. Stefan Loibl ließ Sebastian Streu alt aussehen, stand frei vor Niederberger und trickste diesen auch noch eiskalt aus – 0:3 (25.).
Doch die Eisbären machten unbeirrt davon weiter. Wieder setzten sie sich im Angriffsdrittel fest, die Scheibe kam hoch zu Nicholas B. Jensen, der einfach mal drauf hielt – 1:3 (25.). 52 Sekunden nach dem dritten Gegentor die perfekte Antwort der Berliner.
Und nur weitere 30 Sekunden später schlugen die Eisbären erneut zu. Nach einem gewonnenen Bully zog Jonas Müller ab, Giovanni Fiore fälschte ab und die Scheibe rutschte Strauss Mann durch die Schoner – 2:3 (26.). Robert Ohlsson, Coach von Skellefteå AIK, nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um seine Spieler wieder wachzurütteln.
Auf einmal war hier wieder Spannung drin. Und die Chance zum Ausgleich bot sich, als Michael Kapla die erste Strafzeit für Skellefteå in diesem Spiel kassierte. Doch in Unterzahl hatten die Hausherren plötzlich die Konterchance, Rickard Hugg kam zum Abschluss, aber Mathias Niederberger war mit einem starken Save zur Stelle. Der war wichtig. Das Powerplay der Eisbären sorgte dagegen für keine große Gefahr.
Aber knapp sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels glichen die Eisbären tatsächlich aus. Giovanni Fiore setzte sich klasse gegen drei Schweden durch, kämpfte auch im Fallen weiter. Matt White kam ihm zur Hilfe und er war es letztendlich, welcher anschließend die Lücke fand und Goalie Strauss Mann anschoss und zum 3:3 traf – (34.).
Nun zogen die Eisbären das Tempo richtig an und kamen zu dicken Chancen, um sogar erstmals in Führung zu gehen. Wahnsinn, wie die Eisbären auf einmal hier auftraten. Skellefteå war davon sicherlich auch erst einmal komplett überrascht, denn nach vorne ging gar nichts mehr von den Schweden.
Was aber auch auffiel, die Berliner waren läuferisch im zweiten Drittel da, nahmen die Zweikämpfe an und teilten auch mal Checks aus. Und nach vorne spielte man sehr stark, kreierte gute Chancen und konnte davon bis zu diesem Zeitpunkt sogar drei nutzen.
Und hinten stand man kompakt und ließ auch bei einer Drangphase der Hausherren zum Ende hin kaum etwas zu. Man zeigte sich also stark verbessert nach dem katastrophalen ersten Drittel. Und so verdiente man sich den Spielstand von 3:3 nach dem zweiten Drittel. auch wenn man in den Schlusssekunden noch einmal Glück hatte, als Skellefteå nur das Lattenkreuz traf.

Im letzten Drittel ging es hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Weg in die Offensive. Die Hausherren waren es aber, welche in der 46. Spielminute erneut in Führung gingen. Oskar Nilsson hatte von der blauen Linie abgezogen und Adam Mascherin fälschte den Puck unhaltbar für Mathias Niederberger ab – 3:4 (46.).
Und nur wenige Sekunden später kassierte Matt White die nächste Strafzeit für die Eisbären. Skellefteå also mit der Chance, direkt im Powerplay nachzulegen, aber das Penaltykilling der Eisbären mit guter Arbeit. Und zudem hatte Leo Pföderl zweimal die große Chance in Unterzahl zum Ausgleich. Die Gäste gaben hier also weiterhin nicht auf.
Aber sie schwächten sich weiter, denn knapp sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit musste mit Frank Hördler der nächste Eisbär in die Kühlbox. Erneutes Unterzahlspiel also für die Eisbären. Doch aus diesmal überstanden sie dieses ohne große Mühe und hatten nun noch rund fünfeinhalb Minuten Zeit für den Ausgleich.
Doch so richtig konnte man sich nicht im Angriffsdrittel der Schweden festsetzen. Dann aber mal ein schönes Solo von Youngster Bennet Roßmy, der sich klasse bis vor das Tor tankte, aber im Abschluss kein Glück hatte. Aber Roßmy versuchte es mal.
Serge Aubin holte 42 Sekunden vor dem Ende seine Jungs nochmal zu sich, nahm die Auszeit, welche sein Co-Trainer Craig Streu führte. Der Coach suchte stattdessen das Gespräch mit Goalie Mathias Niederberger und gab ihm letzte Anweisungen.
Sieben Sekunden vor dem Ende sorgte Oskar Nilsson für die Entscheidung, er zog von der eigenen Grundlinie aus der Drehung heraus ab und entschied die Partie mit dem 5:3 endgültig. Damit verloren die Berliner auch das vierte Gruppenspiel in der CHL und haben somit nun kaum noch Chancen auf das Achtelfinale. Selbst zwei Siege zum Abschluss gegen den HC Lugano könnten nicht mehr reichen. Je nachdem wie Tampere und Skellefteå in den beiden Duellen spielen.

Erneut eine Niederlage, welche man sich selbst zuzuschreiben hat. In den ersten 20 Minuten war man gefühlt überhaupt nicht anwesend und das nutzte Skellefteå zur schnellen 2:0-Führung aus. Im Mitteldrittel hielt man endlich dagegen und kam zu Chancen, welche man am Ende auch nutzen konnte. Bei besserer Chancenverwertung wäre da sogar eine Führung nach 40 Minuten drin gewesen. Im letzten Drittel konnte man nicht wirklich an die zweiten 20 Minuten anknüpfen. Das Spiel war ausgeglichen, dann gelang den Hausherren der Führungstreffer und danach kam nicht mehr viel von den Eisbären. Zwar versuchte man es nochmal, aber so richtig überzeugend war das anschließend nicht mehr. Da hätte man sich ein Aufbäumen von den Leistungsträgern gewünscht, dass diese die Mannschaft nochmal pushen. Aber nichts passierte und dass es dann mit Bennet Roßmy ein Youngster war, der sich mal etwas traute, war letztendlich auch bezeichnend für das Spiel der Eisbären.
Und was für den Start in die DEL noch bedenklich stimmen sollte, ist die Defensivleistung. Denn man kassierte in vier CHL-Spielen satte 21 Gegentore. Das ist eines deutschen Meisters definitiv nicht würdig und könnte den Eisbären auch zum DEL-Start gegen Red Bull München zum Verhängnis werden. Denn bis zum Auftaktspiel am Donnerstag müssen die Berliner dringend an den Schwächen arbeiten. Und sie müssen es vor allem schaffen, 60 Minuten konstant ihr Spiel durchzuziehen. Machst du das nicht, hast du in jeder Liga der Welt Probleme. Vor allem aber international.
Dass das deutsche Eishockey international mithalten kann, beweisen die Adler Mannheim, Red Bull München und vor allem die Fischtown Pinguins Bremerhaven eindrucksvoll.

Die Eisbären zu Gast in Tampere und bei Skellefteå: Nicholas B. Jensen feiert sein Debüt – Morgan Ellis und Yannick Veilleux werden geschont

Heute in einer Woche starten die Eisbären Berlin in die neue Saison der PENNY DEL. Dann beginnt die „Mission Titelverteidigung“, welche die Verantwortlichen der Berliner als Saisonziel ausgegeben haben. Doch bevor es in der Liga wieder ernst wird, stehen für die Hauptstädter erst einmal noch die beide Rückspiele in der Champions Hockey League (CHL) an. Morgen Abend treten die Eisbären bei Tappara Tampere an (Bully: 18:00 Uhr), am Sonntag ist man dann in Schweden bei Skellefteå AIK (Bully: 18:05 Uhr) zu Gast. Dann will man endlich die ersten Punkte in der diesjährigen CHL-Saison einfahren.

Dass es nicht einfach wird, wussten die Berliner bereits vor Beginn der CHL-Gruppenphase. Dass es dann auch wie erwartet schwer war, bekam man in den beiden Heimspielen zu spüren, aber hatte da vor allem gegen Skellefteå die große Chance auf den Sieg. Im Vergleich zum Tampere-Spiel hatte man sich da schon deutlich gesteigert. Auf eine erneute Verbesserung hofft derweil Coach Serge Aubin:

Wir hatten bisher eine gute Trainingswoche. Wir bauen auf unserem Spiel am Sonntag auf, dort hat mir unser Einsatz mehr gefallen als am Freitag. Jetzt geht es nach Tampere und Skellefteå. Es wird schwer, aber es ist eine gute Möglichkeit viel härter und besser zu spielen. Wir wurden vom ersten Spiel etwas überrascht, aber jetzt wissen wir, was uns erwartet. Wir werden bereit sein.

Mit 1:6 verloren die Eisbären ihr Heimspiel gegen Tampere, glaubt Jonas Müller deswegen, dass die Finnen die Berliner auf die leichte Schulter nehmen werden oder sorgen die Eisbären für den Überraschungseffekt?

Sie können natürlich so denken, es kann aber auch sein, dass sie denken, jetzt sind sie extra bereit, jetzt kommen sie raus wie die Feuerwehr. Ich glaube, dass es allgemein ein enges Spiel wird. Wenn wir so spielen, wie im ersten Drittel, dann wird es eng. Ich denke auch, dass wir gute Chancen haben, zu gewinnen.

Welche Lehren hat die Mannschaft denn gezogen nach den ersten beiden CHL-Spielen, wo man neben dem 1:6 gegen Tampere ja auch gegen Skellefteå mit 3:5 verlor, dabei aber bereits eine deutliche Leistungssteigerung zeigte, Jonas Müller?

Dass wir uns auf jeden Fall wenig Fehler erlauben dürfen, dass wir konstant das ganze Spiel durchspielen müssen. Gerade aus dem ersten Spiel, ich glaube das erste Drittel war noch ganz gut. Im zweiten Drittel waren wir komplett raus, das dürfen wir uns nicht erlauben. Dann passiert halt wieder so etwas wie beim letzten Spiel. Ich glaube, daraus haben wir gelernt und das wollen wir besser machen.

Welche Gedanken hat Zach Boychuk an die beiden Spielen in Skandinavien?

Die skandinavischen Länder, das sind Pflichtsiege für uns. Wir haben die ersten beiden Spiele verloren. Im ersten Spiel waren wir nicht gut, im zweiten kamen wir zurück und hatten die Chance zu gewinnen. Ich hoffe wir werden weiter mit jedem Spiel besser. 

Die Eisbären werden in dieser Woche auf jeden Fall viel Video geschaut und im Training die Fehler angesprochen haben. Welche Art von Training hat denn das Trainerteam diese Woche mit der Mannschaft gemacht, Serge Aubin?

Wir haben die Woche Powerplay und Unterzahl trainiert. Heute ging es eher ums Verfolgen und dass wir unsere blaue Linie wirklich halten. Wir haben gute Gegner und wenn man denen zu viel Zeit und Raum gibt, lassen sie uns dafür büßen. Wir wollen sichergehen, dass jeder weiß, wo er zu stehen hat und welche Rolle er einnimmt. Dann wird es viel schwerer sein, gegen uns zu spielen.

Man kann im Training sehen, dass der Wille bei den Spielern da ist. Kann man daher davon sprechen, dass sie sich Stück für Stück weiterentwickeln, Zach Boychuk?

Umso mehr wir zusammen spielen, umso besser werden wir als Team. Das Energielevel wurde diese Woche angezogen, wir haben Zweikämpfe trainiert und Powerplay. Wir sollten ein paar gute Dinge dieses Wochenende sehen. 

Nur wie kann man Tampere und Skellefteå schlagen, wie findet man deren Schwachstellen? Zach Boychuk hat eine Antwort dazu:

Man muss schlauer spielen. Gegen deutsche Teams ist eher Dump’n’Chase, eben eher nordamerikanisch. Die Finnen und Schweden versuchen stärker den Puck zu halten, kehren uns den Rücken zu und machen kleine Aktionen auf ihrer Seite. Ich denke das Gleiche könnten wir auch gegen sie machen. Wir können den Puck festhalten und mehr in den Forecheck gehen. Hoffentlich ziehen wir auch ein paar Strafen und können Überzahltore schießen. 

Für die Spiele in Finnland und Schweden können die Eisbären erstmals auf Neuzugang Nicholas B. Jensen zurückgreifen. Der Verteidiger dürfte mit einer großen Portion Selbstvertrauen zurückgekommen sein, schließlich hatte er sich mit der dänischen Nationalmannschaft für Olympia qualifiziert. Gibt es sonst noch Änderungen im Line-up, Serge Aubin?

Nicholas wird spielen, aber Ellis, Veilleux und Tuomie leider nicht, Das sind drei wichtige Jungs, die wir nicht dabei haben können, aber es ist eine Chance für andere Jungs zu zeigen was sie drauf haben.

Oder aber man hat eine Reihe, die zuletzt sehr gut zusammen harmoniert hat. Nämlich Zach Boychuk, Matt White und Giovanni Fiore. Doch woran liegt es, dass sich die drei so gut auf und neben dem Eis verstehen? Zach Boychuk hat die Antwort parat:

Wir sind wirklich gute Freunde privat, was auf dem Eis dann auch hilft. Als wir letztes Jahr zusammengepackt wurden, quasi direkt als ich nach Berlin gekommen bin, haben wir sofort dominiert. Wir haben uns „die beste dritte Reihe der Liga“ genannt. Wir sind alles nordamerikanische Spieler, wir spielen alle einen harten Forecheck und sind Zwei-Wege-Spieler. Hoffentlich bleibt die Chemie zwischen uns bestehen. 

Viele Fans sehen in der CHL weiterhin nur Vorbereitungsspiele, für die Mannschaft jedoch ist es ein Wettbewerb, für den man sich in der vergangenen Saison qualifiziert hat und in dem man weit kommen will. Die Spieler lieben diese internationalen Vergleiche, deswegen werden sie in den noch ausstehenden vier Spielen alles dafür geben, doch noch die Gruppenphase zu überstehen.
Dennoch liegt aber das Augenmerk auch schon auf dem Ligastart, wenn man es mit München zu tun bekommt. Wird man dann weitere Verbesserungen sehen, Jonas Müller?

Auf jeden Fall. Man hat glaube ich schon gesehen, dass es am Sonntag wesentlich besser war als am Freitag, auch konstanter. Auch wenn wir da unsere kleinen Hänger hatten, wo sie dann auch den Ausgleich gemacht haben und auch gewonnen haben. Aber ich glaube, dass Sonntag schon einen Schritt besser war und wir wollen es jetzt am Freitag nochmal ein bisschen besser machen und dann Sonntag auch nochmal. Ich glaube, dann sind wir auch gut bereit für das erste Spiel gegen München zu Hause.

CHL-Auftakt gegen Tappara Tampere und Skellefteå AIK: Eisbären freuen sich auf die Rückkehr der Fans

Nun wird es ernst für die Eisbären Berlin: Morgen Abend beginnt die Champions Hockey League (CHL) für den DEL-Rekordmeister. Ab 20:15 Uhr treffen die Berliner in der Mercedes-Benz Arena auf das finnische Top-Team von Tappara Tampere. Am Sonntag gastiert dann das schwedische Top-Team Skellefteå AIK (17:05 Uhr) in der Hauptstadt. Nach diesen beiden Duellen wird das Trainerteam um Coach Serge Aubin wissen, wo die Mannschaft derzeit steht. Noch befinden sich die Hauptstädter in der Aufbauphase, dennoch ist man aber bereit für die beiden internationalen Vergleiche, wie Aubin vor den beiden Spielen am Wochenende sagt:

Nun, wenn du die Chance hast, an der Champions Hockey League teilzunehmen, dann hast du natürlich auch ein gutes Team. Dann hast du in der Vergangenheit wohl irgendwas richtig gemacht. Uns stehen sehr talentierte, vielfältige und runde Teams gegenüber. Wir befinden uns noch in unserer Aufbauphase. Nun treffen wir auf ein paar der besten Teams Europas. Die wollen wir jetzt Spiel für Spiel nehmen. Wir haben das Ziel, unsere Gruppenphase erfolgreich zu durchlaufen. Klar ist, dass hier voller Einsatz von Jedem gebraucht wird.

Morgan Ellis fügte hinzu, dass die Jungs angespannt und aufgeregt sind:

Ja, die Jungs sind schon ein bisschen angespannt und aufgeregt. Die Intensität dieser beiden Spiele wird sicher um einiges größer sein als die anderen vorher, das werden schwere Spiele. Wir werden einfach unser Spiel machen, uns um uns kümmern und den Stil spielen, den wir spielen wollen. Dann wird alles gut.

Marcel Noebels meint, dass man bisher das Bestmögliche getan hat, um sich auf diese beiden CHL-Spiele vorzubereiten, man aber weiterhin nur von Spiel zu Spiel denkt:

Ja ich denke, das wir bis jetzt das Bestmögliche gemacht haben um uns vorzubereiten. Es ist immer noch sehr jung in der Saison bzw. ist alles natürlich noch nicht so, wie wir es uns wünschen. Deswegen müssen wir uns auf die Spielweise konzentrieren, die uns der Trainer vorgibt und das Bestmögliche auch versuchen, rauszuholen. Wir müssen erstmal auf uns schauen und Drittel für Drittel das Ganze angehen. Dann haben wir gute Chancen, auch wenn es noch früh ist und wir gegen eine gute Mannschaft spielen, morgen hoffentlich den ersten Sieg einzufahren.

Neben Tampere und Skellefteå treffen die Berliner auch noch auf das Schweizer Team HC Lugano. Diese Gruppe wurde bereits des Öfteren als „Todesgruppe“ bezeichnet. Tampere und Skellefteå qualifizierten sich als Hauptrunden-Vierter für die CHL, Lugano gar als Hauptrunden-Zweiter. Tampere ist 17-facher Finnischer Meister, Skellefteå dreifacher Schwedischer Meister und Lugano siebenfacher Schweizer Meister.
Morgan Ellis über die so genannte „Todesgruppe“:

Ja, diese Teams sind alle die besten in ihrer jeweiligen Liga. Das werden auf keinen Fall leichte Spiele für uns, ganz klar. Aber wie schon gesagt: Wir werden uns auf unser Spiel konzentrieren, unser Ding durchziehen und die Kämpfe in den wichtigen Zonen gewinnen. Das wird der Schlüssel zum Erfolg.

Marcel Noebels wurde gefragt, ob man wegen dieser Gruppen-Konstellation Druck oder eine gewisse Erwartungshaltung verspürt?

Das geht ja allen anderen genauso. Ob wir jetzt darüber nachdenken oder die Mannschaft, gegen die wir morgen spielen. Jeder weiß, dass alle vier Mannschaften, die in der Gruppe sind, weiterkommen können. Das macht es auch besonders, dass Jeder jeden schlagen kann. Es gibt keinen richtigen Favoriten in der Gruppe wo man sagen kann, der marschiert da durch. Sondern alle vier Mannschaften können sich gegenseitig die Punkte wegnehmen, was auch interessant wird. Wir müssen auf uns schauen und uns von Spiel zu Spiel steigern.

Für die Eisbären wird es das erste Pflichtspiel werden nach vier Vorbereitungsspielen. Nach der Auftakt-Niederlage gegen Biel gab es anschließend drei Siege in Serie (Italien, Wolfsburg, Weißwasser). Haben diese vier Spiele bereits einen Vorgeschmack auf den Spielstil der Berliner gegeben, Serge Aubin?

Ja, das denke ich schon. Und wenn ich unser letztes Wochenende mit dem ersten vergleiche, dann sehe ich auf jeden Fall ein Wachstum als Team. Natürlich ist noch lange keiner da, wo wir in der letzten Saison aufgehört haben. Wir haben ein paar Spieler dazu bekommen, die Jungs beginnen, sich mit dem Spielsystem, unserer Identität und dem Spielstil immer wohler zu fühlen. Das kann ich auf den Videos ganz klar sehen. Die Jungs werden das noch ein bisschen mehr verinnerlichen. Ich denke, wir werden ein leidenschaftliches Team sehen. Wir machen uns an die Arbeit.

Aubin muss am Wochenende auf ein paar Spieler verzichten. So weilt u.a. Verteidiger Nicholas B. Jensen bei der dänischen Nationalmannschaft, welche die Olympia-Qualifikation bestreitet. Und Stürmer Yannick Veilleux wird aufgrund muskulärer Probleme vorsichtshalber geschont. Steht Aubin daher vor einer Herausforderung in Sachen Reihen-Zusammenstellung?

Nun, das wird schon ein bisschen herausfordern, uns fehlen ein paar Puzzleteile. Aber wir haben ein paar Jungs hier, die heiß darauf sind, anzutreten, einzuspringen und auch zu zeigen, was sie drauf haben. Wir haben ja letzte Saison gesehen, als wir zum Beispiel Eric Mik recht frühzeitig einsetzen mussten. Wir werden alles tun, was wir können, um zu performen und unsere Fans stolz auf uns zu machen.

Serge Aubin spricht sie an, die Fans. Die Eisbären werden am Wochenende erstmals seit dem 08. März 2020 wieder vor Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof spielen. Freut sich der Coach auf die Rückkehr der eigenen Anhänger?

Oh ja! Das ist aber seit langem sowas von überfällig! Wir haben sie die ganze letzte Saison über so sehr vermisst. Und trotz des tollen Saisonendes für uns war es schon ein wenig traurig. Sie waren immer bei uns, aber sie konnten es nicht persönlich sein. Wir sind alle aufgeregt und freuen uns darauf, sie zu sehen. Wir brauche ihre Energie, ihre Leidenschaft für das Spiel. Es ist fantastisch dass wir sie wieder bei uns haben werden.

Auch Morgan Ellis ist froh, endlich wieder vor Fans spielen zu können:

Ja, auf jeden Fall! So wie die letzte Saison ohne Fans, jeder von uns weiß, wie das war. Und auch wenn es nicht ganz so viele sind: Das wird schön, wenn da Fans an der Seite sind, das wird schön, das wird laut. Und bald haben wir dann hoffentlich ein richtig volles Haus und werden den vollen Support der Fans zu spüren bekommen.

Marcel Noebels blickt schon weiter voraus und hofft, dass die Rückkehr der Fans am Wochenende gut verläuft und man evtl. zum Saisonstart bereits mehr Zuschauer in die Halle lassen kann:

Jeder weiß, was spielen ohne Fans bedeutet bzw. wenn man seine eigenen Fans nicht im Stadion hat. Das ist bei weitem was ganz anders, nicht dasselbe und das schönste, deswegen hoffe ich, dass wir jetzt Schritt für Schritt wieder mehr und mehr Zuschauer ins Stadion kriegen. Morgen und Sonntag ist erst einmal ein Anfang und wir hoffen natürlich, dass alles gut über die Bühne geht, damit wir uns steigern können, auch mehr Zuschauer noch zu bekommen als in den nächsten beiden Spielen. Für uns ist es aber erst einmal schön, überhaupt wieder jemanden in der Halle zu haben und deshalb freuen wir uns auf das Wiedersehen mit den Fans.

Mit Tampere und Skellefteå schauen am Wochenende auf jeden Fall zwei absolute Top-Teams im Eishockey in der Hauptstadt vorbei. Beide Mannschaften werden den Eisbären alles abverlangen und die Berliner müssen ihr bestes Eishockey zeigen, um erfolgreich in die neue CHL-Saison zu starten. Einer, der vor allem den Gegner von Sonntag, Skellefteå AIK, bestens kennt, ist Morgan Ellis, der mal kurz für die Schweden spielte. Ist Skellefteå genauso tief und talentiert besetzt, wie es auf dem Papier den Anschein hat?

Ja, die sind auf jeden Fall ein gutes Team. Die haben den Jagdinstinkt, sind immer heiß auf den Sieg. Ein paar von den Jungs gibt es immer noch aus der Zeit, als ich 2017/2018 einen kurzen Auftritt da hatte. Ja, die sind schon ein gutes Team. Sie spielen hart, sie spielen schnell. Wir müssen uns ganz schön langmachen, um die großen Kämpfe zu gewinnen. Und die werden für das Spiel entscheidend sein. Wenn wir die Kämpfe in den Ecken, vor dem Netz kriegen und den Puck so gut und oft wie möglich in ihre Zone bekommen, dann können wir sie knacken. Ja, das wird ein hartes Spiel, kein leichtes. Aber es wird Spaß machen, gegen sie zu spielen.

Freuen wir uns auf ein Eishockey-Wochenende mit zwei hochklassigen Spielen in der Arena am Ostbahnhof. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Rückkehr der Fans in die Arena am Ostbahnhof. Endlich wieder Stimmung, endlich wieder Support, endlich wieder Eishockey mit Fans.