Er gehörte zum erfolgreichen 85er-Jahrgang der Eisbären Berlin, wurde mit den Berlinern siebenmal Deutscher Meister und absolvierte für den EHC insgesamt 931 Spiele in 18 Jahren. Die Rede ist vom heute 37-jährigen Verteidiger Jens Baxmann, welcher seine sehr erfolgreiche Karriere heute leider offiziell beenden musste. Eine Augenverletzung, welche er sich im Januar im Training bei den Lausitzer Füchsen zuzog, zwingt den in Wernigerode geborenen Baxmann nun zum vorzeitigen Karriereende. Baxmann äußerte sich dazu auf der Facebookseite der Lausitzer Füchse wie folgt:
Heute melde ich mich aus unerfreulichen Anlass bei euch. Wie viele wahrscheinlich von euch mitbekommen haben, habe ich ja einen schweren Trainingsunfall erlitten im Januar. Und leider ist heute der Tag, wo ich das Ende meiner sportlichen Karriere bekanntgeben muss. Die Ärzte haben alles versucht, aber leider ist es uns nicht gelungen, das wieder so hinzubekommen, dass ich als professioneller Eishockeyspieler spielen kann. Es ist natürlich ein sehr trauriger Tag für mich. Ich habe immer mit vollem Herzen und voller Leidenschaft Eishockey gespielt. Es war mir immer eine große Freude. Es ist kein einfacher Tag für mich.
Man merkt Jens Baxmann an, wie traurig er darüber ist, als er sein Karriereende verkündet. Genauso habe auch ich mich heute Vormittag gefühlt, als ich diese Information erstmals erhielt. Da habe auch ich erst einmal schlucken müssen, schließlich wünscht man niemandem so ein bitteres Karriereende.
Ich gehe seit nunmehr 27 Jahren zum Eishockey und den Eisbären Berlin, habe also „Baxi“ seine gesamte Karriere bei den Eisbären miterlebt. Wie er sich vom Nachwuchs in die Profi-Mannschaft hoch kämpfte. Wie er mit den Eisbären 2005 die erste von inzwischen neun DEL-Meisterschaften im altehrwürdigen „Welli“ holte. Wie er zu einem absoluten Führungsspieler und Leistungsträger der Berliner wurde. Baxmann bestach immer durch seine unglaubliche Ruhe, verlor nie die Ruhe, egal wie hektisch es auf dem Eis zuging.
Baxmann, der in seiner Profi-Karriere neben den Eisbären auch für die Iserlohn Roosters in der DEL und die Lausitzer Füchse in der DEL2 spielte, absolvierte in seiner einzigartigen Karriere 1.080 Spiele, in denen ihm 212 Scorerpunkte gelangen. Dabei erzielte er 64 Tore und bereitete 148 weitere Treffer vor. „Baxi“ war auch bekannt für enorm wichtige Tore, wie es die Eisbären auf ihrer Homepage auch nochmal würdigten. 2006 trafen die Berliner auf dem Weg zur zweiten Meisterschaft auf die Hannover Scorpions und Baxmann erzielte in Spiel zwei den entscheidenden Treffer – von der Strafbank kommend. Ich kann mich heute noch daran erinnern, wie wir diesen Treffer damals feierten.
Ebenso gefeiert wurde natürlich „Baxi“ sein „Last-Second-Tor“ im fünften Viertelfinalspiel 2013 gegen die Hamburg Freezers, als natürlich nochmal geprüft wurde, ob die Uhr nicht doch schon abgelaufen war, als die Scheibe im Freezers-Tor einschlug.
Wenn wir schon bei wichtigen Toren sind, 2008 sorgte er mit seinem 3:2-Siegtreffer für den erstmaligen Pokalsieg der Eisbären Berlin. Neben dem DEB-Pokal gewann Baxmann sieben DEL-Meisterschaften und einmal die European Trophy (2010) mit den Eisbären Berlin.
Nachdem das Karriereende heute offiziell bekanntgegeben wurde, meldete sich natürlich auch Peter-John Lee (Vice Chairman & Senior Advisor der Eisbären Berlin) zu Wort:
Ich gratuliere Jens zu einer grandiosen Karriere. Aus unserem Nachwuchs hat er sich in den Profi-Kader gekämpft und wurde eine Institution bei den Eisbären Berlin, die sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Sieben gewonnene Meisterschaften sprechen für sich. Es ist schade, dass seine Laufbahn so ein Ende findet. Ich wünsche ihm für die Zukunft nur das Beste. Er ist bei uns immer willkommen.
Eine Zukunft bei den Eisbären ist für Jens Baxmann also möglich, wie Lee sagte. Und wer würde sich über eine Rückkehr von Jens Baxmann in anderer Funktion nicht freuen? Ich würde mich sehr darüber freuen, weil es mit „Baxi“ nie langweilig wurde. Ich erinnere mich da noch an Bootstouren vor Saisonbeginn, als die Eisbären ihre Dauerkarten-Fans zu so etwas einluden. Da haute er er schon so manchen Spruch raus und brachte alle Fans zum lachen. Er nahm nie ein Blatt vor den Mund und sagte es auch, wenn ihm was nicht passte.
Jens Baxmann bedankte sich im Anschluss noch bei allen, die ihn während seiner langen Karriere unterstützt haben. U.a. bei seinen Trainern, seinen Mitspielern (speziell der 85er-Jahrgang), seinen Ärzten, seinen Physios, seinen Kindern, seiner Familie, seinen Eltern, seiner Freundin usw. Aber natürlich richtete er auch seinen Dank an uns Fans und beendete seine Botschaft mit den Worten: „Wir werden uns wiedersehen!“
Das wollen wir doch hoffen, Jens Baxmann! Wir danken dir für schöne und sehr erfolgreiche 18 Jahre in Berlin, den ein oder anderen Lacher mit oder wegen dir und wünschen dir für deine Zukunft vor allem viel Gesundheit. Bleib so wie du bist und nicht vergessen: „Einmal Eisbär, Immer Eisbär!“