Viertelfinalspiel 2 (Stand: 0:2)
Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in der Viertelfinalserie eingefahren: Bei den Straubing Tigers gewann man am Mittwochabend mit 4:2 (0:0,3:2,1:0). Erneut war es eine hart umkämpfte Partie, erneut mit dem besseren Ende für die Eisbären. Großen Anteil am Sieg hatte Marcel Noebels mit drei Scorerpunkten.
Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum 5:1-Sieg in Spiel eins nicht. Alle Defensiv-Pärchen und Sturmreihen blieben zusammen. Im Tor stand erneut Jonas Stettmer, während Jake Hildebrand wieder als Back-up auf der Bank Platz nahm.
Spiel eins war eine klare Angelegenheit, doch heute ging es wieder von vorne los. Und die Eisbären erwartete ein Hexenkessel im Eisstadion am Pulverturm, wo man vor allem die Anfangsphase unbeschadet überstehen musste. Behielten die Berliner einen kühlen Kopf und holten sich den zweiten Sieg in dieser Serie oder gelang den Niederbayern der Ausgleich?

Erhielt erneut den Vorzug und hütete das Berliner Tor: Jonas Stettmer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Wer erwartet hatte, dass die Tigers wie die Feuerwehr aus der Kabine kommen, sah sich getäuscht. Die Eisbären hielten die Niederbayern in der Anfangsphase weitestgehend vom eigenen Tor fern und waren selbst die aktivere Mannschaft.
Erstmals gefährlich wurde Straubing im ersten Powerplay des Spiels, aber noch waren die Schüsse zu ungenau, um den gebürtigen Straubinger Jonas Stettmer zu überwinden.
Die Niederbayern übernahmen fortan das Kommando und hatten beste Chancen, welche man jedoch nicht nutzen konnte. Einmal lag die Scheibe zwar im Berliner Tor, aber da hatten die beiden Hauptschiedsrichter bereits abgepfiffen. Da hatten die Eisbären jede Menge Glück, denn Stettmer hatte die Scheibe nicht unter Kontrolle und somit hätte nicht abgepfiffen werden dürfen. So blieb es beim torlosen Unentschieden nach 20 Minuten.

Zwei Torschützen in einem Bild: Marcel Noebels (links) und Liam Kirk. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Die Tigers hatten früh im Mitteldrittel das nächste Powerplay und somit die Chance zur Führung, diesmal nutzten sie diese. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem Drittel, die Zuordnung stimmte für einen Moment nicht und Joshua Samanski musste vor dem Tor nur noch die Kelle hinhalten – 0:1 (23.). Die verdiente Führung für die Gastgeber.
Aber die Eisbären gaben die perfekte Antwort mit einem wunderschönen Angriff. Leo Pföderl auf Liam Kirk und der schob Zane McIntyre die Scheibe butterweich durch die Schoner – 1:1 (24.). Exakt eine Minute lag zwischen diesen beiden Toren.
Und es kam noch besser für die Hauptstädter. Erstes Powerplay für die Eisbären, die Scheibe lief perfekt und am Ende war es Zach Boychuk, der das Spiel komplett drehte – 2:1 (26.).
Es war schon wieder beeindruckend, wie diese Mannschaft in brenzligen Situation die Ruhe bewahrt. Man kassierte den verdienten Rückstand, doch es dauerte keine drei Minuten, da hatten die Berliner das Spiel gedreht. Dank ihrer Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor.
Die Partie nahm immer mehr Fahrt auf, zunächst erhöhten die Eisbären auf 3:1 durch Marcel Noebels, der damit bereits seinen dritten Scorerpunkt an diesem Abend erzielte (30.). Nur 15 Sekunden später konterte Travis St.Denis mit dem Anschlusstreffer zum 3:2 (30.).
Ein wahrer Playoff-Fight am Pulverturm, der nichts für schwache Nerven war. Zach Boychuk hätte wenig später auf 4:2 stellen können, doch er scheiterte mit seinem Alleingang an McIntyre. Fortan ging es munter hin und her, beiden Teams hatten ihre Abschlüsse, Straubing sogar noch ein Powerplay in der Schlussphase. Doch es blieb bei der knappen 3:2-Führung für die Berliner nach 40 Minuten.

War mit drei Scorerpunkten der Matchwinner in Spiel zwei in Straubing: Marcel Noebels (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Im Schlussdrittel waren die Niederbayern gefordert, wollten sie nicht den 0:2-Rückstand in der Viertelfinalserie kassieren. Straubing war auch bemüht, aber die Eisbären standen defensiv sehr kompakt und ließen kaum etwas zu. So lief die Zeit gegen die Tigers aber für die Eisbären, die sich vorrangig auf die eigene Defensive konzentrierten.
Nach vorne lauerten die Hauptstädter auf Konter, um für die Vorentscheidung in Spiel zwei zu sorgen. Und Mitte des letzten Drittels hatte man in einem guten Wechsel richtig dicke Chancen, Zane McIntyre hielt seine Mannschaft aber im Spiel.
Die Partie lebte in der Schlussphase von der Spannung. Straubing fand nach wie vor kein Mittel gegen die kompakte Berliner Defensive. Die Eisbären spielten ein sehr abgezocktes letztes Drittel, spielten ihre große Erfahrung in den Playoffs aus.
Craig Woodcroft, Trainer der Tigers, nahm in den letzten zwei Minuten seine Auszeit und zog zudem seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Straubing ging All-in und wollte den Ausgleich und somit die Verlängerung erzwingen. Die Tigers machten nochmal ordentlich Druck, aber die Eisbären verteidigten das mit sehr großer Leidenschaft zu Ende und sorgten durch Gabriel Fontaine für die endgültige Entscheidung – 4:2 (60.). Damit feierten die Berliner den so wichtigen zweiten Sieg in dieser Viertelfinalserie.