6:2 vs. Dresden: Die Eisbären feiern einen Kantersieg gegen den Aufsteiger

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #4:

Souveräner Saisonstart für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister schickte Aufsteiger Dresden mit 6:2 (1:0,2:1,3:1) wieder nach Hause und feierte damit einen perfekten Auftakt in die neue Saison. Ein Highlight war das Eröffnungsspiel aber nicht. Die Eisbären mussten nicht alles zeigen, was in ihnen steckt, schickten Dresden aber dennoch mit einer Packung wieder nach Hause. Und Dresden konnte den großspurigen Worten vor dem Spiel keine Taten folgen lassen. Ein doch eher schwacher Auftritt der Eislöwen, von Euphorie wenig zu sehen.

Trainer Serge Aubin veränderte in der Defensive gar nichts. Jake Hildebrand stand im Tor, während die Verteidiger-Pärchen unverändert blieben. In der Offensive blieb nur die Reihe von Liam Kirk, Leo Pföderl und Ty Ronning zusammen. Die zweite Reihe bildeten Marcel Noebels, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Lean Bergmann, Markus Vikingstad und Andreas Eder. Die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als klarer Favorit in das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dresden. Diese werden sich vor allem von ihrer Aufstiegs-Euphorie tragen lassen wollen und setzen zudem auf viele erfahrene DEL-Spieler, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen sind. Und für die Eislöwen waren es auch keine guten Aussichten, dass die Eisbären mit Wut im Bauch ins Spiel gingen, hatte man doch die beiden CHL-Heimspiele am Wochenende im Welli verloren. Konnte man sich heute den ersten Saisonsieg sichern oder spielte der Aufsteiger den Party-Crasher?

Vor dem Spiel wurde es noch einmal emotional, als die Szenen der letztjährigen Meisterschaft auf dem Videowürfel gezeigt wurden. Die Hartmut-Nickel-Kurve skandierte „Tobi Eder“ – die Tränen waren wieder da. Danach wurde es aber unrund, denn die Technik spielte den Berlinern einen Streich und das Banner konnte nicht wie geplant unter das Arena-Dach gezogen werden. Ein schlechtes Omen für das Spiel?

Das erste Tor gehörte dem Deutschen Meister und natürlich Ty Ronning, der zum 29. mal in Folge gescort hat. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nein, denn in Berlin spielt bekanntermaßen ein gewisser Ty Ronning, der damit zum 29. mal in Folge gescort hat – 1:0 (4.). Julius Hudacek, der Final-Goalie der Kölner Haie, musste also früh wieder hinter sich greifen. Perfekter Start für die Eisbären also!
Die Eisbären auch danach fokussiert und offensiv ausgerichtet, während Dresden auf Konter lauerte. Aber das hatte deren Trainer Niklas Sundblad im Vorfeld der Partie auch angekündigt, dass man vor allem defensiv spielen wollte. So richtig Spielfluss wollte noch nicht aufkommen, was aber in so einem ersten Drittel im ersten Saisonspiel nichts ungewöhnliches ist. Beide Mannschaften auch noch mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
In der 14. Spielminute standen die Dresdner kurz vor ihrem historischen ersten DEL-Tor, ausgerechnet Ex-Eisbär Austin Ortega hatte das leere Tor vor Augen, aber Norwin Panocha räumte in feinster Fußballer-Manier auf und klärte vor der Linie. Nur kurze Zeit später Konter der Eislöwen, Lance Bouma kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jake „Krake“ Hildebrand. Die Gäste danach mit dem ersten Powerplay in der Partie und der Chance zum Ausgleich, aber das Penalty Killing der Eisbären mit einer deutlich besseren Leistung als noch vor zwei Tagen in der CHL gegen Grenoble. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Choreo der Eisbären-Fans vor dem ersten Saisonspiel gegen Dresden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

3:17 Minuten dauerte es im ersten Drittel bis zum 1:0, 3:39 Minuten dauerte es im zweiten Drittel, ehe die Eisbären das 2:0 durch Korbinian Geibel nachlegten. Da hatte der Verteidiger mit dem eingebauten Torriecher aber auch einfach zu viel Platz, welchen er zu nutzen wusste.
Auch danach wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Eisbären blieben weiterhin die aktivere Mannschaft, während Dresden bis hierhin einfach noch keine DEL-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Vor allem läuferisch wirkte das alles sehr langsam, was im weiteren Saisonverlauf zu einem großen Problem werden kann.
Es war die 33. Spielminute, als man die Dresdner Fans dann auch mal wahrnahm, denn bis dahin waren sie doch erstaunlich ruhig für die Anzahl an Gästefans. Und wer konnte gegen Berlin nur treffen, natürlich ein Ex-Eisbär. Austin Ortega mit dem 2:1 und dem Premierentor in der PENNY DEL.
Aber die Freude und auch die Lautstärke war nur von kurzer Dauer, denn es folgte nur eine Minute später das Premierentor von Andreas Eder, der nur noch abstauben musste – 3:1 (34.).
Im Mitteldrittel wurde dann übrigens auch das Meisterbanner hochgezogen. Im Pokal eingraviert ist natürlich die Nummer „22“ von Tobi Eder – wir werden dich nie vergessen!!!
In Überzahl stand Austin Ortega kurz vor seinem zweiten Treffer, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. So behielten die Eisbären ihre verdiente Zwei-Tore-Führung, mit der es am Ende auch in die zweite Drittelpause ging.

Das neue Meisterbanner. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann noch schneller. 1:41 Minuten brauchte Marcel Noebels nur, um auf 4:1 zu stellen. Julius Hudacek und Berlin – das wird keine Freundschaft mehr. Schon wieder klingelte es viermal in seinem Tor.
Doch es sollte nochmal brenzlig werden, denn Dresden hatte für 1:50 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis und somit die XXL-Chance, hier nochmal ins Spiel zurückzukommen. Aber die Eisbären haben am Penalty Killing gearbeitet und mit Jake Hildebrand zudem wieder „Die Wand“ im Tor gehabt. Ganz starke Leistung von der Nummer 30.
Damit war das Spiel praktisch entschieden, erst recht nach dem Liam Kirk in der 51. Spielminute auf 5:1 stellte. Das hatte sich der Aufsteiger doch ganz anders vorgestellt, die Leistung passte aber sogar nicht zu der Vorstellung vor dem Spiel. So mussten die Eisbären nicht mal hundert Prozent spielen, um den Aufsteiger mit der ersten DEL-Niederlage nach Hause zu schicken. Die Berliner dagegen mit der gewünschten Reaktion auf das ernüchternde CHL-Wochenende.
Für die Fans der Eislöwen endete das erste Auswärtsspiel in der DEL also mit einer Niederlage. Laut ihrer Meinung wäre ohne sie hier aber nichts losgewesen. Ja gut, dann sollten sie sich das Spiel vielleicht nochmal im Fernsehen anschauen und mal genau hinhören, dann würden sie nämlich merken, dass die Leistung der Fans sich der von der Mannschaft angepasst hat. Beides mehr also ausbaufähig.
Auf dem Eis fielen derweil noch zwei Treffer. Zunächst patzte Jake Hildebrand beim herauskommen, was Trevor Parkes dankend annahm – 5:2 (59.). Und in der 60. Spielminute machte Blaine Byron das halbe Dutzend voll – 6:2. Immerhin eine Verbesserung für Julius Hudacek, diesmal nur sechs statt sieben Gegentreffern. Da war es also doch noch, das Erfolgserlebnis für den Aufsteiger.

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