5:2 in Köln: 40 starke Minuten reichen zum Sieg in der Domstadt

Die Eisbären Berlin setzen ein dickes Ausrufezeichen in der PENNY DEL: Am Freitagabend gewann man den DEL-Klassiker bei den Kölner Haien verdient mit 5:2 (1:0,3:0,1:2). Vor allem in den ersten 40 Minuten überzeugten die Eisbären auf ganzer Linie. Im letzten Drittel ließ man es dann etwas ruhiger angehen, was Köln zurück ins Spiel brachte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute neben Lean Bergmann auch auf Yannick Veilleux verzichten, weshalb es in Reihe drei und vier Änderungen gab. Tobias Eder nahm den Platz von Veilleux an der Seite von Patrice Cormier und Maximilian Heim in Reihe drei ein. Michael Bartuli rutschte ins Line-up und ersetzte Eder in Reihe vier. Zudem gab es im Tor wieder den Wechsel. Jake Hildebrand begann, Nikita Quapp saß als Back-up auf der Bank.

Für die Eisbären stand eine sehr schwere Auswärtsaufgabe an, eine Standortbestimmung. Denn die Domstädter gehören in dieser Saison wieder zur Spitzengruppe in der PENNY DEL und manch einer sieht sie sogar im Rennen um die Meisterschaft sehr gut aufgestellt. Auch der Autor dieses Spielberichts. Konnten die Berliner den Haien heute in eigener Arena ein Bein stellen?

Traf im dritten Spiel in Folge: Zach Boychuk (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Köln hat große Probleme mit dem Forechecking der Eisbären

Offensiver Beginn ins Spitzenspiel. Beide Mannschaften waren sofort offensiv ausgerichtet und sorgten für die ersten Abschlüsse vor dem gegnerischen Tor. Köln kam dem 1:0 dabei sehr nahe, doch zum Glück aus Eisbären-Sicht half das Aluminium in einer Szene.
Das Glück hatten die Haie in der siebten Spielminute nicht. Scheibengewinn auf Höhe der Mittellinie und dann war Zach Boychuk nicht mehr zu halten. Vor dem Tor von Ex-Eisbär Tobias Ancicka blieb er cool und ließ seinem ehemaligen Kollegen keine Chance – 1:0 (7.). Ein Tor gegen Nürnberg, zwei in Iserlohn und heute auch schon wieder eins. Die Nummer 89 läuft so langsam aber sicher heiß!
Köln fortan auf der Suche nach einer schnellen Antwort, aber bis hierhin bissen sich die Haie ihre Zähne an der Defensive der Eisbären aus. Die Haie hatten Probleme, ihren gefährlichen Spielaufbau aufzuziehen, da das Forechecking der Eisbären sie früh attackierte. Damit hatte Köln sichtlich große Probleme.
Die Eisbären schafften es, die Hausherren immer wieder nach außen zu drängen und machten die gefährlichen Räume zu. Defensiv standen die Berliner sehr kompakt und ließen kaum etwas zu. Nach vorne versuchte man immer wieder kleine Nadelstiche zu setzen. Einmal hatte man damit Erfolg und somit führte man nach 20 Minuten und einer sehr guten Defensivleistung mit 1:0 in der Domstadt.

Legte das 2:0 in Köln nach: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Effektive Eisbären schocken Köln

Hart umkämpft ging es im zweiten Drittel weiter. Die Eisbären spielten weiterhin ihr aggressives Forechecking, gegen das Uwe Krupp nach wie vor kein Mittel gefunden hatte. Auch defensiv standen die Berliner weiterhin sehr kompakt und ließen kaum etwas gefährliches zu.
Es dauerte bis zur 27. Spielminute, ehe Justin Schütz nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel mal für Gefahr sorgen konnte. Nur kurze Zeit später brach Jason Bast auf rechts außen mal durch und kam zur nächsten guten Chance für die Hausherren. Köln näherte sich so langsam aber sicher an und brachte auch die Arena wieder hinter sich.
Doch dann war es auf einmal wieder still. Die Eisbären mit dem gewonnenen Bully vor dem Kölner Tor und dann packte Ty Ronning den Hammer aus – 2:0 (28.). So kann man mal auf die gute Phase der Domstädter reagieren.
Während die Hauptstädter äußerst effektiv waren, haderten die Domstädter inzwischen mit ihrer Chancenverwertung. Frederik Storm und Andreas Thuresson (Powerplay) verpassten den Anschlusstreffer.
Und was passiert, wenn du deine Chancen nicht nutzt? Genau, du fängst dir hinten ein! Marcel Noebels mit dem klasse Pass hoch zu Leo Pföderl, der sah Zach Boychuk am langen Pfosten und der musste nur noch einschieben – 3:0 (33.). Ganz starke Kombination dieser Reihe, die immer mehr heiß läuft.
Da war sie also schon wieder, diese enorme Effektivität der Eisbären heute Abend. Dieser Treffer hatte zudem die ersten zaghaften Pfiffe in der Lanxess Arena zur Folge. Damit hatten die heimischen Fans wohl nicht gerechnet, dass die Partie so verlaufen würde.
Es sollte noch schlimmer kommen für die Haie. Powerplay Berlin, die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es Leo Pföderl, welcher eiskalt abschloss – 4:0 (38.). Das war jetzt schon eine Machtdemonstration des DEL-Rekordmeisters bei stark gestarteten Kölner Haien. Bei denen lief heute aber auch nichts zusammen, denn Chancen hatte man im zweiten Drittel genug.
Man sollte die Eisbären eben nicht reizen, so wie es Schwenningen vorige Woche gemacht hat. Seitdem die Eisbären mit einem 5:0 gegen Nürnberg, einem 8:2 in Iserlohn sowie einem Zwischenstand von 4:0 in Köln. Was für ein Lauf der Berliner zu dem frühen Zeitpunkt der Saison. Das 4:0 nahm man übrigens mit in die zweite Drittelpause. Auch, weil Alexandre Grenier und Justin Schütz mit einem Alleingang an Jake Hildebrand scheiterten. Wow, das Tor schien wie vernagelt zu sein.

Bekam im letzten Drittel ordentlich was zu tun: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Köln kommt noch mal ran, aber für Punkte reicht es am Ende nicht mehr

Im Schlussdrittel passierte zunächst nicht viel. Erst nach knapp vier Minuten wurde es mal wieder gefährlich vor einem Tor. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel und Maximilian Glötzl zog von der blauen Linie aus der Drehung ab – 4:1 (45.).
Nur der Ehrentreffer oder mehr? Schließlich war noch genug Zeit auf der Uhr für eine Aufholjagd und was gab es im Eishockey nicht schon für verrückte Spiele. Auch mit Eisbären-Beteiligung.
Und nur kurze Zeit später hatte Jason Bast tatsächlich das 2:4 auf der Kelle, scheiterte aber an Hildebrand. Die Arena war nun wieder zurück und pushte ihre Haie nun nochmal gehörig von den Rängen.
Die Stimmung wurde noch besser, als Jason Bast bei angezeigter Strafzeit auf 2:4 verkürzte (47.). Die Eisbären fanden in dieser Phase nicht mehr zu ihrem Spiel aus den ersten 40 Minuten. Der Anschlusstreffer hatte seine Spuren bei den Berlinern hinterlassen, die es im letzten Drittel vielleicht zu locker angegangen sind. Ja, man führte mit 4:0 und schaltet dann schon mal einen Gang runter, aber gefühlt waren das aber 2-3 Gänge.
Die Eisbären fingen sich aber wieder und gestalteten die Partie nun ausgeglichener. Jetzt kam man auch selbst mal wieder vor das Kölner Tor und sorgte so nebenbei auch für etwas Entlastung vor dem eigenen Tor.
Doch komplett fernhalten konnte man die Gastgeber nicht vom eigenen Tor. Die Haie kamen auch in der Folge zu weiteren guten Chancen, aber Jake Hildebrand war immer wieder zur Stelle. Was für eine starke Leistung vom Berliner Goalie!
In der Schlussphase drängten die Haie nochmal ordentlich, aber die Berliner Defensive verteidigte ihr Tor mit allem was sie zur Verfügung hatte. Am Ende entschieden die Berliner das Spiel verdient mit 5:2 für sich. Patrice Cormier mit dem Empty-Net-Goal kurz vor Schluss. Verdient deswegen, weil man über 40 Minuten eine bärenstarke Leistung in der Domstadt zeigte. Und damit setzte man ein Ausrufzeichen in der noch jungen Saison!

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Die Kommentare sind geschlossen.