2:1 n.P.! Rückkehrer Blaine Byron schießt die Eisbären zum Auftaktsieg gegen Vizemeister Ingolstadt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #3

Die Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena hatten zum Saisonauftakt das All-Inclusive-Paket gebucht. 60 Minuten, Verlängerung und Penaltyschießen. Erst danach stand der Sieger fest. Und der hieß Eisbären Berlin. Blaine Byron krönte seine Rückkehr nach Berlin mit dem entscheidenden Penalty zum 2:1-Auftaktsieg gegen den Vizemeister.

Bei den Eisbären fehlten heute Lean Bergmann und Patrice Cormier (leicht angeschlagen) sowie die Youngster Rayan Bettahar, Rio Kaiser und Eric Hördler.
Im Tor gab Neuzugang Jake Hildebrand sein DEL-Debüt im Eisbären-Trikot. Mit Jonas Stettmer saß ein weiterer Neuzugang als Back-up auf der Bank.
Die Defensiv-Pärchen blieben im Vergleich zum Spiel gegen Oslo gleich. Einzig der siebte Verteidiger war heute ein anderer. Statt Eric Mik, welcher im Sturm aushalf, kehrte Marco Nowak ins Line-up zurück.
In der Offensive blieben die ersten beiden Reihen gleich, die dritte und vierte Reihe änderte sich aber aufgrund der Ausfälle. So bildeten Maximilian Heim, Tobias Eder und Yannick Veilleux die dritte Reihe. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Michael Bartuli, Manuel Wiederer und Eric Mik.

Die Eisbären standen vor einer großen Hürde im ersten Saisonspiel, war doch der Vizemeister aus Ingolstadt der erste Gast in der Jubiläumssaison der PENNY DEL. In der vergangenen Saison gewannen beide Teams je ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Für die Berliner begann heute die Wiedergutmachung für die verkorkste letzte Saison. Gelang direkt im ersten Saisonspiel ein Sieg gegen die Schanzer?

Ehrung der WM-Silberhelden von den Eisbären Berlin und dem ERC Ingolstadt. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Vor dem Spiel gab es zunächst aber erst einmal die angekündigte Ehrung (extra angefertigte Buddybären) für die Silberhelden der WM aus beiden Mannschaften. Eine großartige Geste der Eisbären Berlin! Diese Ehrung wird es jetzt in jedem Heimspiel geben, in denen ein WM-Held vom Gegner dabei ist. Planmäßiges Ende dieser Aktion ist der 21. Dezember, wenn die Augsburger Panther in Berlin zu Gast sind.

Kampf um den Puck im ersten Drittel. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Eisbären lassen doppeltes Powerplay ungenutzt

Munterer Beginn in dieses Top-Spiel. Beide Teams versuchten schnell vors Tor zu kommen und sorgten dort auch schon das ein oder andere Mal für Gefahr. Sowohl Jake Hildebrand als auch Michael Garteig bekamen zu Beginn an ordentlich was zu tun. Zudem war die Partie auch von der ersten Sekunde hart umkämpft. Verlieren wollte keine Mannschaft diese Auftaktpartie.
Mit zunehmender Spieldauer bestimmten aber auch die Zweikämpfe das Spiel, die Scheiben waren hart umkämpft. Es war also bis hierhin das von Trainer Serge Aubin erwartete Spiel, denn der Coach hatte ein Kampf um jeden Zentimeter Eis prophezeit.
Nach rund zwölf Minuten bot sich den Hausherren aber die dicke Chance zur Führung, denn man hatte fast 1:40 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Und wenn in der Vorsaison etwas rund lief, dann war es das Powerplay bei den Eisbären. Die Hauptstädter fanden auch ihre Formation, ließen die Scheibe gut laufen, aber im entscheidenden Moment war immer ein Schläger der Ingolstädter Spieler dazwischen. Und wenn die Berliner sich mal klasse durch kombiniert hatten, war Michael Garteig zur Stelle, der einmal mehr bewies, dass er zu den Top-Goalies der DEL zählt. Die Hausherren ließen diese Riesenchance ungenutzt, wenn sich das im weiteren Spielverlauf mal nicht noch rächen würde. Schließlich können Special Teams der entscheidende Faktor in solch engen Spielen sein.
In der Schlussphase tauchten dann mal wieder die Panther vor dem Tor von Jake Hildebrand auf und prompt wurde es gefährlich. Erst im zweiten Anlauf konnte der Neuzugang aus Frankfurt die Scheibe unter sich begraben. In der letzten Saison wäre der Puck wahrscheinlich noch rein gegangen.
Direkt im Anschluss durfte das Powerplay der Schanzer ran, Jonas Müller mit der ersten Strafe für die Berliner. Hat immerhin fast 16 Minuten gedauert. Aber das Penalty Killing der Eisbären ließ nichts zu und so überstanden die Berliner die erste Unterzahl problemlos.
Mehr passierte im Auftaktdrittel nicht mehr und somit ging es torlos in die erste Drittelpause der neuen Saison.

Marcel Noebels bejubelt seinen Treffer zum 1:1. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Marcel Noebels bringt die Eisbären aufs Scoreboard

Das zweite Drittel begann eher schleppend. Viele Torraumszenen gab es nicht zu sehen, dafür einige Fehler im Spiel auf beiden Seiten. Erstmals Torgefahr hätte nach fünf Minuten entstehen können, denn da kassierte Ben Finkelstein die zweite Strafzeit für die Eisbären in dieser Partie. Und so kam es auch. Ganze 14 Sekunden dauerte es, da ging die Scheibe irgendwie an Jake Hildebrand vorbei ins Tor. Wojciech Stachowiak setzte erfolgreich nach und traf aus fast unmöglichem Winkel zum 0:1 (26.).
Der Rückstand machte die Aufgabe gegen den Vizemeister nun natürlich nicht einfacher. Zumal Ty Ronning kurze Zeit später auf die Strafbank wanderte und den Gäste die nächste Chance im Powerplay ermöglichte. Dieses Mal überstanden die Hausherren die Unterzahl aber ohne Gegentor, auch, weil Jake Hildebrand zur Stelle war und zweimal die Fanghand durchaus sehenswert auspackte.
Das Spiel der Eisbären blieb im Mitteldrittel weiterhin fehleranfällig. Kaum mal ein gelungener Spielaufbau, immer wieder schlich sich ein Fehler ein. So konnte man den Schanzern keinesfalls gefährlich werden. Zumal die Gäste die Eisbären durch ihr aggressives Forechecking immer wieder früh im Spielaufbau störten und somit auch zu Fehler zwangen.
Ein Powerplay hätte mal für Chancen sorgen können, aber auch da die Eisbären mit einem zu nervösen Spielaufbau. Die Scheibe lief nicht sauber, es wirkte irgendwie so, als sei der Wurm im Spiel der Eisbären drin. Ingolstadt konnte daher die Unterzahl schadlos überstehen.
Fast aus dem Nichts sorgte dann aber Marcel Noebels für den ersten Jubelschrei in der Mercedes-Benz Arena. Zuvor waren die Eisbären noch an der starken Defensive der Schanzer hängen geblieben, doch dann fand ein Onetimer der Nummer 92 den Weg vorbei an Michael Garteig – 1:1 (35.). Ben Finkelstein hatte ihm die Scheibe mustergültig serviert.
Nur kurze Zeit später die Eisbären erneut in Überzahl und das sah sofort zielstrebiger aus. Das Tor hatte sichtlich für neues Selbstvertrauen gesorgt und so setzten die Hauptstädter die Schanzer in diesem Powerplay enorm unter Druck. Michael Garteig bekam nun deutlich mehr zu tun als noch im Unterzahlspiel zuvor. Dennoch konnten die Berliner auch dieses Powerplay nicht nutzen.
Eine Chance bekamen die Hauptstädter im zweiten Drittel aber noch. Erneut lief die Scheibe sehr gut, man kam auch zu Abschlüssen, doch Michael Garteig ließ keine weitere Scheibe passieren. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.

Überzeugte beim Debüt im Eisbären-Trikot: Goalie Jake Hildebrand. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Keine Tore im Schlussdrittel 

Im letzten Drittel war es eine Partie auf Augenhöhe. Beide Teams suchten immer wieder den Weg in die Offensive und wollten dort den Führungstreffer erzielen. Doch beide Defensivreihen sowie die Goalies machten den Spielern das Leben enorm schwer am heutigen Abend. Was jeweils nur ein Tor auf beiden Seiten belegte.
Manchmal spielten es die Hausherren aber auch einfach nur zu kompliziert. Ty Ronning schickte Frederik Tiffels auf die Reise, der Neuzugang wäre frei durch gewesen und hatte auch freie Schussbahn. Doch was macht die Nummer 95? Sucht lieber noch einmal den Querpass, obwohl dort ein Ingolstädter Spieler den Passweg längst zugestellt hatte. Den hätte Tiffels alleine machen müssen!
Die Eisbären waren optisch gesehen die aktivere Mannschaft im Schlussdrittel, doch der letzte Pass wollte nicht ankommen und somit wurde es zu selten gefährlich vor Michael Garteig.
Sieben Minuten vor dem Ende hatten sich die Berliner aber mal stark vor das Tor kombiniert, doch Marcel Noebels scheiterte an Garteig. Direkt auf der Gegenseite wurde es aber auch sehr gefährlich vor Jake Hildebrand. Die Crunch-Time hatte begonnen.
Doch solche Chancen, wie in der Sequenz eben, suchte man vergeblich in der Schlussphase. Beide Defensivreihen standen sehr kompakt und ließen kaum noch etwas zu. Und so kam es dazu, dass es beim Stand von 1:1 nach 60 Minuten in die Verlängerung ging.

Yannick Veilleux im Zweikampf mit Ingolstadts Fabio Wagner. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Und dort bekamen die Eisbären die Chance zum Sieg auf dem Silbertablett serviert. Denn Ingolstadt kassierte eine Strafzeit und die Hausherren hatten somit ein 4:3-Powerplay. Trainer Serge Aubin reagierte sofort und nahm seine Auszeit. Diese Chance auf den Sieg wollte er sich nicht entgehen lassen. Doch seine Schützlinge spielten das Powerplay einfach zu kompliziert. Die Pässe versprangen zu häufig und beinahe wäre ein Fehler im Spielaufbau in einen Unterzahlkonter gemündet, doch den konnte man gerade so noch verhindern.
Die Überzahl blieb ungenutzt und kurz darauf tauschten die Special Teams die Rollen. Nun waren die Berliner in Unterzahl und die Schanzer hatten ein Powerplay. Auch deren Coach Mark French nahm die Auszeit. Und für 25 Sekunden hatten die Panther sogar eine doppelte Überzahl. Doch der Treffer der Gäste kam nach der Schlusssirene – Glück für die Eisbären!

Somit musste also das Penaltyschießen entscheiden. Durchaus keine Lieblingsdisziplin der Eisbären. Doch neue Saison, neues Glück. Marcel Noebels und Blaine Byron trafen für die Eisbären und sicherten dem Hauptstadtclub somit zwei Punkte zum Saisonstart. 

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