Düsseldorf-Sonderzug-Wochenende: Dem Debakel vom Freitag folgte am Sonntag der Sieg dank einer überragenden Moral

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Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter der Fans der Eisbären Berlin. Denn die Berliner trafen gleich zweimal auf die Düsseldorfer EG. Am Freitagabend waren die Rheinländer in der Mercedes-Benz Arena zu Gast, gestern Nachmittag folgte dann das „Rückspiel“ in Düsseldorf, wo die Eisbären von ca. 1500 EHC-Fans unterstützt wurden. Das Wochenende bot einen ersten Vorgeschmack auf die im März beginnenden Play-Offs. Hart umkämpfte Spiele, viele Zweikämpfe, viele Nickligkeiten und auch eine Schlägerei auf dem Eis, miserable Schiedsrichter-Leistungen, spannende Spiele und zwei völlig unterschiedliche Leistungen der Eisbären Berlin. Um nur mal einen Auszug aus diesem Wochenende zu nennen.

Doch bevor die beiden Mannschaften zum ersten Mal die Schläger auf dem Eis kreuzten, gab es in Berlin noch eine Ehrung. Die erste Meistermannschaft von 1966 wurde geehrt. Die Gäste aus Düsseldorf erwiesen sich dabei jedoch als sehr unsympathisch, kamen sie doch während der Ehrung auf das Eis und kassierten dafür prompt ein gellendes Pfeifkonzert. Die Stimmung war also bereits vor dem Spiel aufgeheizt, sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen. Denn so etwas gehört sich nun einmal überhaupt nicht.

(Foto: eisbaerlin.de/Walker)

(Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Das erste Drittel bot dann wenig spielerische Highlights, Spielfluss kam überhaupt nicht auf, denn die Partie wurde sehr oft durch Nickligkeiten und Strafen unterbrochen. Die beiden Hauptschiedsrichter Willi Schimm und Simon Aicher hatten alle Hände voll zu tun und waren damit komplett überfordert. Sie ließen eine klare Linie vermissen, so dass die Spieler überhaupt nicht wussten, was nun erlaubt ist und was nicht. So kamen sich Spencer Machacek (Berlin) und Chris Minard (DEG) bei einer schönen Schlägerei etwas „näher“. Machacek ging als Sieger aus dem Kampf hervor.
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste bereits mit 1:0 in Front. Manuel Strodel hatte in der achten Spielminute in Überzahl getroffen. Die DEG störte die Eisbären früh im Spielaufbau und provozierte somit Fehler. Die Eisbären kamen selten gefährlich vor das Tor, während die DEG bei ihren Aktionen in der Offensive durchaus immer wieder für Gefahr sorgten. Dennoch blieb es beim 0:1 nach den ersten 20 Minuten, welche übrigens satte 52 Minuten gedauert hatten.

Das zweite Drittel sollte dann deutlich schneller zu Ende gehen, denn die beiden Hauptschiedsrichter hatten sich

(Foto: eisbaerlin.de/Walker)

(Foto: eisbaerlin.de/Walker)

gedacht, die Linie aus dem ersten Drittel nicht fortzufahren und alle Nickligkeiten unbestraft zu lassen. Lediglich zwei Strafen wurden nur ausgesprochen. Da soll sich mal einer auf die Schiedsrichter einstellen.
Aber so bekamen wir wenigstens endlich einmal Eishockey geboten. Und eine Berliner Mannschaft, die blitzschnell zum Ausgleich kam. Barry Tallackson, der sich an diesem Wochenende zum DEG-Schreck entwickeln sollte, hatte nach nur 24-Sekunden Ex-Eisbär Mathias Niederberger überwunden – 1:1 (21.). Jener Barry Tallackson war es auch, der nur vier Minuten später die Hausherren erstmals in Führung geschossen hatte – 2:1 (25.).
Die Eisbären waren in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels die bessere Mannschaft, hatten Düsseldorf im Griff und führten nicht unverdient. Doch die Mannen von Coach Christof Kreutzer wurden in den letzten zehn Minuten minütlich stärker und schlugen zurück.
Ken Andre Olimb sorgte Mitte des Spiels für den 2:2-Ausgleich (31.). Und zwei Minuten vor dem Drittelende „spazierte“ Daniel Kreutzer durch die Defensive der Berliner und ließ auch Petri Vehanen im Tor keine Chance – 2:3 (38.). Das Tor hatte man so leicht her geschenkt. Das 2:3 war zugleich auch der Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof.

(Foto: eisbaerlin.de/Walker)

(Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Was dann folgte, war wohl das schlechteste Drittel der Eisbären in dieser Saison. Das 2:3 kurz vor der Pause schien ihnen nicht gut getan zu haben, denn im letzten Drittel brach die Mannschaft komplett ein. Düsseldorf wurde es zu einfach gemacht, sie wurden förmlich zum Toreschießen eingeladen und nahmen diese Einladung dankend an. Aus neun Chancen machten sie vier Tore.
Innerhalb von 2:08 Minuten zogen die Rheinländer auf 6:2 davon. Bei den Gegentoren zeigten die Eisbären kaum Gegenwehr, machten der DEG förmlich den Weg frei zum Tor. Die ganze Vorstellung im letzten Drittel war einfach nur peinlich. Kein Einsatz, immer einen Schritt langsamer, kaum ein Pass kam an, vor dem Tor einfach zu harm- und ideenlos. Chefcoach Uwe Krupp reagierte und nahm Petri Vehanen nach dem 2:6 aus dem Tor, nur konnte der Finne am wenigsten für diesen Spielstand. Kevin Nastiuk kam ins Tor und musste anschließend auch noch ein Tor zum 2:7 hinnehmen. Die Eisbären zeigten keine Gegenwehr mehr und ließen sich einfach vorführen. Von den Rängen gab es nun Pfiffe gegen die Berliner, welche sie zu recht erhielten. Verlieren kann man immer mal ein Spiel, das gehört dazu. Aber dann muss die Leistung stimmen und die hat im letzten Drittel überhaupt nicht mehr gestimmt. Das war einfach nur peinlich, was unsere Jungs da boten. Folgerichtig war das 2:7 auch in der Höhe absolut verdient. Die Eisbären starteten also mit einem Dämpfer in das Düsseldorf-Wochenende und man musste nach diesem Spiel schlimmes für Sonntag befürchten. Die Mannschaft jedoch versprach sofortige Wiedergutmachung, schließlich reisten die Berliner per Sonderzug an. Continue reading

0:3 in Hamburg: Siegesserie gerissen – Eisbären ideen- und harmlos

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Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen. Nach sechs Pflichtspielsiegen in Folge verloren die Eisbären am Sonntagnachmittag ihre DEL-Partie des 8. Spieltages bei den Hamburg Freezers verdient mit 0:3 (0:2, 0:0, 0:1). Im Vergleich zu den letzten Wochen waren die Eisbären nicht wieder zu erkennen. In der Defensive erschreckend harmlos, vorne einfach ideenlos, keine Zweikämpfe wurden angenommen, fast jedes Laufduell wurde verloren. Man musste an diesem Nachmittag einfach anerkennen, dass der Sieg der Freezers verdient war, denn sie waren halt abgeklärter und cleverer als die Berliner an diesem Sonntag.

Chefcoach Uwe Krupp nahm eine Änderung im Vergleich zur Ingolstadt-Partie vor. Kevin Nastiuk hütete anstatt Petri Vehanen das Tor und kam somit zu seinem Saisondebüt.

Warm up in Hamburg. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Warm up in Hamburg. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären bekamen zwar gleich nach 65 Sekunden die Chance, in Überzahl zu spielen, aber es waren die Hamburger, die in diesem Powerplay die gefährlichere Mannschaft waren. Michael Davies vergab hauchdünn in Unterzahl. Die Hamburger waren die aktivere Mannschaft in der Anfangsphase und so war es kein Wunder, dass sie in den ersten fünf Minuten die Führung erzielen konnten. Jerome Flaake wurde im Slot angespielt, spielte Kevin Nastiuk aus und schob die Scheibe ins leere Tor – 1:0 (5.).
Die Eisbären waren fortan bemüht, ins Spiel zu kommen, aber es gelang ihnen nicht. In Scheibenbesitz wussten sie keine Idee, was sie als nächstes anstellen könnten. Das Spiel der Eisbären wirkte rat- und ideenlos. Wenn sie doch mal zum Abschluss kamen, waren es entweder Einzelaktionen oder aber die Schüsse waren zu harmlos. Von Hamburg war zwar nicht viel zu sehen, aber sie stellten sich halt einfach cleverer und abgezockter an als die Eisbären.
Als die Freezers in Überzahl waren, klingelte es ein zweites Mal im Kasten der Eisbären. Marcel Müller bekam im rechten Bullykreis stehend die Scheibe und zog ab, mit Erfolg – 2:0 (12.).
Danach das selbe Bild, die Eisbären zwar bemüht, vor das Tor zu kommen, nur es mangelte ihnen an Ideen. Zudem wirkten die Eisbären den Hausherren läuferisch klar unterlegen. Hamburg schien immer einen Tick schneller zu sein als die Berliner Spieler.
Tore sollten im Auftaktdrittel keine mehr fallen und so ging es mit einer verdienten Hamburger 2:0-Führung in die erste Drittelpause. Kurz nach der Schlusssirene gab es nochmal zwei kleine Meinungsverschiedenheiten, welche aber nicht der Rede wert waren. Continue reading

Vor dem 8. Spieltag: Als Tabellenführer zum Bruderduell nach Hamburg

200px-Hamburg-freezers_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgMorgen Nachmittag steigt das erste Bruderduell zwischen den Hamburg Freezers und den Eisbären Berlin. Die Hauptstädter reisen dabei als Spitzenreiter und zudem mit sechs Pflichtspielsiegen in Folge im Gepäck in die Hansestadt. Die Freezers sind dagegen noch nicht so richtig in Fahrt gekommen, sind aktuell nur Tabellenelfter und haben die letzten beiden Spiele verloren. 

Spiele zwischen den Eisbären und Hamburg sind immer von vielen Emotionen geprägt. Es geht immer hoch her, die Spiele sind hart umkämpft und die ein oder andere Rauferei ist auch stets dabei. Das wird auch morgen Nachmittag nicht anders sein. Zumal der „Liebling“ der Eisbären-Fans David Wolf morgen sein erstes Heimspiel seit seiner Rückkehr feiern wird. Es ist kein Geheimnis, dass Wolf kein Freund der Eisbären-Fans ist. Es wird also nicht nur auf dem Eis sondern auch auf den Rängen sehr hitzig zur Sache gehen. 

Die Eisbären gehen natürlich als Favorit in dieses Spiel. Die Mannschaft strotzt aktuell nur so vor Selbstvertrauen angesichts von sechs Pflichtspielsiegen in Serie. Die Berliner traten zuletzt mannschaftlich geschlossen auf, überzeugten durch eine geschlossene kämpferische Leistung, es half jeder jedem. In der Defensive und der Offensive treten die Eisbären zur Zeit sehr stark auf. Es muss aktuell nicht immer das große Tor-Spektakel sein. Vier der fünf Ligasiege in Folge endeten mit nur einem Tor Unterschied. In vier der fünf Spiele kassierten die Berliner nie mehr als zwei Gegentore. Nach dem Tor-Festival gegen Straubing (7:5) kassierte man in den drei Spielen danach nur noch ganze vier Gegentreffer. Weil die Eisbären sich zur Zeit auf ihre starke Defensive und den überragenden Goalie Petri Vehanen verlassen können. 

Spielszene aus dem letzten Auswärtsspiel der Eisbären Berlin bei den Hamburg Freezers am 18.01.2015 (Endstand: 4:1 für die Eisbären). (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Spielszene aus dem letzten Auswärtsspiel der Eisbären Berlin bei den Hamburg Freezers am 18.01.2015 (Endstand: 4:1 für die Eisbären). (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Chefcoach Uwe Krupp hat die Eisbären Berlin anscheinend zurück in die Erfolgsspur geführt. Sechs Siege nach sieben Spieltagen und Platz Eins in der Tabelle haben Euphorie in der Hauptstadt ausgelöst. Gestern konnte man schon wieder die ersten „Meister-Gesänge“ in der Arena am Ostbahnhof hören. Und selbstverständlich durfte gestern auch nicht „Die Nummer Eins das sind jetzt wir“ fehlen. So viel gute Laune bei den Spielern, Verantwortlichen und Fans hat man in den letzten beiden Jahren nur selten gesehen. Krupp hat einen großen Anteil am Aufschwung der Eisbären, setzt auf einen Mix von jungen und erfahrenen Spielern und legt das Hauptaugenmerk zur Zeit auf eine starke Defensive. Damit haben die Eisbären aktuell Erfolg. 

Morgen Nachmittag soll Ligasieg Nummer Sechs in Serie folgen. Doch einfach wird das in Hamburg nicht werden. Mit acht Punkten und Platz Elf nach sieben Spieltagen ist man in Hamburg nicht zufrieden. Gegen Berlin will man eine Erfolgsserie starten. Aber die Freezers werden auf einen wiedererstarkten Gegner aus Berlin treffen, der ihnen alles abverlangen wird. Wenn die Eisbären so wie zuletzt auftreten, wird es ganz schwer werden für Hamburg.

In der vergangenen Saison gewannen die Eisbären alle vier Bruderduelle. Von den letzten zehn Duellen insgesamt gegeneinander gewannen die Berliner sieben. Drei der letzten fünf Auswärtsspiele in der Hansestadt gingen an die Hauptstädter.   

Los geht es in der Barclaycard Arena morgen Nachmittag um 14:30 Uhr. Hauptschiedsrichter sind die Herren Haupt und Schukies. Für Unterstützung aus Berlin ist gesorgt, denn der Gästeblock ist restlos ausverkauft. Auch wir vom eisbaerlin.de-Fanclub werden live vor Ort sein.