12. Auswärtsniederlage in Folge: Eisbären verlieren auch beim Tabellenletzten und schwächsten Heimteam der DEL

Gestern Abend hatte ich noch geschrieben, wann wollen die Eisbären Berlin ihre Auswärts-Niederlagenserie von elf Niederlagen in Folge beenden, wenn nicht beim Tabellenletzten und schwächsten Heimteam der DEL, den Krefeld Pinguinen? Heute Abend dann die Ernüchterung für alle Berliner Fans. Auch bei den Krefeld Pinguinen geht die Negativserie auf fremden Eis weiter. Mit 2:3 n.V. (0:0,0:1,2:1/0:1) verlieren die Hauptstädter im KönigPalast, machen aber dank der gleichzeitigen Düsseldorfer Niederlage sogar noch einen Punkt auf die DEG gut. Das war aber auch gleich das einzig positive an diesem Dienstagabend.

Im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel gab es nur eine Veränderung im Kader der Eisbären. Laurin Braun rückte für Kapitän André Rankel ins Line-up. Petri Vehanen hütete wieder das Berliner Gehäuse.

Die Hausherren begannen äußerst engagiert und hätten bereits in der ersten Spielminute in Führung gehen können. Aber Nick St. Pierre konnte den Querpass von Dragan Umicevic am langen Pfosten nicht verwerten, schoss knapp am halbleeren Berliner Tor vorbei.
Die Eisbären wirkten zu Beginn verunsichert, fanden überhaupt nicht ins Spiel und waren vielleicht auch vom offensiven Auftritt der Pinguine überrascht. Sechs Minuten waren gespielt, da hatte Mike Mieszkowski die nächste gute Chance für den KEV, auch er schoss knapp vorbei.
Es dauerte bis Mitte des ersten Drittels, ehe die Berliner die erste gute Chance hatten. Ein Schuss von der blauen Linie prallte von der Bande zurück vor das Tor, wo Daniel Fischbuch die schwarze Hartgummischeibe aber nicht unter Kontrolle bringen konnte. KEV-Goalie Niklas Treutle war bereits geschlagen auf dem Boden.
Zwei Minuten später die nächste Chance für den EHC, Nick Petersen vergab diese jedoch. Die Eisbären nun besser drin und mit einer klasse Kombination von Florian Busch und Daniel Fischbuch vor dem Tor, jedoch mit einem Pass zu viel. Busch schoss die Scheibe Treutle praktisch in die Fanghand.
Auch danach die Berliner mit weiteren Offensiv-Aktionen durch Barry Tallackson, Charles Linglet, Marcel Noebels und Bruno Gervais, aber ohne Erfolg.
Krefeld lauerte derweil auf Fehler der Eisbären und versuchte über Konter für Gefahr vorm Berliner Tor zu sorgen. Die Eisbären hingegen in der Schlussminute noch einmal mit einem Powerplay, welches man mit ins zweite Drittel nahm. Denn es blieb beim 0:0 nach 20 Minuten.

1:39 Minuten hatten die Eisbären noch einen Mann mehr auf dem Eis, aber mehr als zwei Chancen von Louis-Marc Aubry sprangen nicht bei heraus. Danach übernahm Krefeld mehr und mehr die Kontrolle, Dragan Umicevic versuchte es gleich zweimal gegen Petri Vehanen. Beim ersten Versuch hatte er den Finnen bereits ausgespielt und den Puck vors leere Tor gespielt, wo die Eisbären aber in letzter Sekunde retten konnten. Beim zweiten Versuch wollte er Vehanen austanzen, aber der Berliner Goalie behielt die Oberhand.
Von der 26. bis zur 30. Spielminute gab es dann ein paar Strafzeiten, weshalb die Eisbären zwischenzeitlich für 52 Sekunden sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren. Aber für viel Gefahr konnten unsere Jungs dabei nicht sorgen.
Als beide Mannschaften wieder komplett waren, ging es weiter hart umkämpft zur Sache, es ging hin und her, kein schön anzusehendes Spiel, aber es lebte vor allem von der Spannung.
Dann waren mal die Krefelder für 54 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Und der Tabellenletzte nutzte diese Chance kurz vor Ablauf der ersten Strafzeit gegen Constantin Braun. Mark Mancari hatte auf Höhe des linken Bullykreises zu viel Platz und Zeit und konnte sich die Ecke aussuchen – 1:0 (36.).
Die verdiente Führung für die Hausherren, die sich hier in den zweiten 20 Minuten doch einige gute Chancen erspielen konnten, während den Eisbären nach vorne nicht allzu viel einfiel. Auch ein Powerplay zum Ende des Mitteldrittels konnte man nicht zum Torerfolg nutzen.

Von diesem hatte man sogar noch 13 Sekunden Überzahl im Schlussdrittel, aber wie bereits erwähnt sprang dabei nichts heraus. Und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass Krefeld hier nachlegen konnte. Der sehr aktive Dragan Umicevic mit dem Pass von hinter dem Tor auf Marco Rose, welcher im linken Bullykreis lauerte. Rosa zog ab und vom Schlittschuh von Frank Hördler ging die Scheibe ins Berliner Tor – 2:0 (42.).
Doch die Eisbären gaben die richtige Antwort. Marcel Noebels fuhr über rechts ins Angriffsdrittel und schoss auf Höhe des rechten Bullykreises ab. Mit Erfolg, sein Schuss schlug im langen Eck ein – 2:1 (43.).
Direkt danach die Eisbären mit weiteren Chancen, aber Florian Busch und zweimal Nick Petersen vergaben die Chance zum Ausgleich.
Als die Eisbären dann mal wieder in Überzahl waren, klingelte es im KEV-Kasten. Marcel Noebels scheiterte kurz zuvor noch am Pfosten. Charles Linglet dann mit dem Zuspiel in den Slot auf Frank Hördler, welcher mit seinem ersten Schuss noch scheiterte, seinen eigenen Abpraller dann jedoch versenken konnte – 2:2 (50.).
Auch danach die Eisbären weiter im Vorwärtsgang. Auf einmal hatte man es hier sehr eilig. Bruno Gervais schoss über das Tor (52.) und Jonas Müller setzte sich klasse durch, scheiterte jedoch an Treutle (53.).
In den letzten drei Minuten noch einmal Strafen für beide Mannschaften. Beide also auch noch mal mit kurzer Zeit in Überzahl, aber keiner Mannschaft gelang der entscheidende Treffer. Somit ging es beim Stand von 2:2 in die Verlängerung.

Da die Berliner noch mit 13 Sekunden in Überzahl, was aber nichts brachte. Danach ging es rauf und runter, beide suchten die Entscheidung in der Verlängerung. Krefeld mit einem 2-auf-1-Angriff, Dragan Umicevic scheiterte jedoch an Petri Vehanen. Die Eisbären sogar mit einem 3-auf-1-Angriff, doch Constantin Braun verzog doch recht deutlich. Und als sich alle bereits auf das Penaltyschießen einstellten, holte Mike Little den „Hammer“ heraus. Daniel Pietta setzte sich klasse durch, spielte die Scheibe zurück in den Slot, wo Little lauerte und die Scheibe ins Berliner Tor hämmerte – 3:2 für Krefeld, 38,7 Sekunden vor dem Ende.

Erneut also kein Sieg für die Eisbären auswärts, aber wenn man ehrlich ist, hätte man sich den Sieg nicht verdient gehabt. Krefeld war über die gesamte Spieldauer gesehen doch die aktivere Mannschaft, der man mehr ansah, dieses Spiel hier gewinnen zu wollen. Die Eisbären hatten den Start verschlafen, wirkten verunsichert und brauchten gut zehn Minuten, um ins Spiel zu finden. Dann hatten sie da zwar gute Chancen, aber die Chancenverwertung ist seit geraumer Zeit das große Problem bei den Eisbären.
Im Mitteldrittel vergab man dann kläglich eine doppelte Überzahl, konnte da nicht wirklich für Gefahr sorgen. Krefeld hingegen nutzte seine doppelte Überzahl zum 1:0, hatte aber bereits davor sehr gute Chancen gehabt und so war die Führung verdient.
Im letzten Drittel dann der schnelle Nackenschlag für die Eisbären mit dem 0:2, aber sie bewiesen Moral und kämpften sich zurück in die Partie. Und auf einmal merkte man dem Team an, dass sie hier gewinnen wollten. 50 Minuten hatte es gedauert, bis man den Siegeswillen dem Team ansah, was eigentlich nicht sein kann. 50 Minuten war das keine gute Vorstellung der Eisbären, abgesehen von den paar Chancen im Auftaktdrittel. Im Mitteldrittel fehlte es an nötigen Ideen in der Offensive, ein Konzept war nicht zu erkennen. Erst in den letzten zehn Minuten war dann ein wenig zu erkennen, was man vorne spielen wollte, aber das reicht natürlich nicht.
Und das Gegentor 38 Sekunden vor Ende der Verlängerung passte dann irgendwie ins Gesamtbild heute. Die Mannschaft, die den Sieg mehr wollte und dafür auch kämpfte, hatte am Ende das glücklichere Ende auf seiner Seite.

Marcel Noebels nach dem Spiel bei Telekom Eishockey:

Wir haben in den ersten 10-15 Minuten zu wenig aus unseren Chancen gemacht. Wir haben Krefeld mit dem 1:0 dann ins Spiel gebracht. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen. Nach dem Ausgleich wollten wir unbedingt die drei Punkte holen, da uns ein Punkt in unserer Situation nicht weiterhilft. Es war ein enges Spiel, welches auch hätte anders ausgehen können.

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