WalkersBarenNews 2023/2024 – #25:
Die Eisbären Berlin haben das Sonderzugspiel im Frankenland gewonnen. Vor über 1300 mitgereisten Berliner Fans, die das ganze hier zum Heimspiel gemacht haben, gewannen die Hauptstädter am Ende mit 4:1 (0:1,1:0,3:0). Auf so einen deutlichen Sieg deutete in den ersten 40 Minuten jedoch nicht viel hin. Am Ende war es aber genau drei Spielern zu verdanken, dass man die eigenen Fans für die weite Anreise mit drei Punkten belohnte: Jake Hildebrand, der seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden überhaupt erst im Spiel gehalten hatte. Und dann wären da noch die beiden Doppelpacker Leo Pföderl (der trifft ja gefühlt immer gegen seine alten Kumpels) und Tobias Eder.
Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute der selben Aufstellung wie bei der knappen 1:2-Niederlage in Wolfsburg. Warum auch großartig etwas ändern, absolvierte man doch dort eigentlich ein gutes Spiel. Letztendlich scheiterte man am Freitag an der eigenen Chancenverwertung und einem überragenden Dustin Strahlmeier im Tor.
Gegen Nürnberg hatten die Berliner zuvor bereits alle drei Duelle in der Hauptrunde gewonnen. In Berlin setzte man sich mit 5:0 und 3:2 n.P. durch, im Frankenland feierte man einen deutlichen Kantersieg (10:2).

Hielt seine Mannschaft im Spiel und ermöglichte somit überhaupt erst den Sieg: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Nur 0:1 dank Jake Hildebrand
Die Eisbären hatten früh im Spiel das erste Powerplay und da hätte es auch beinahe geklingelt, doch der Schuss von Zach Boychuk ging nur an die Latte. Freddy Tiffels hatte ihn vor dem Tor noch abgefälscht. Die Eisbären kamen gut ins Spiel, hatten das Spiel in den ersten Minuten im Griff.
Doch mit dem ersten Powerplay der Gastgeber veränderte sich das Spiel und das Momentum wechselte auf Nürnberger Seite. Bereits mit einem Mann mehr hatte Charlie Gerard die dicke Chance zur Führung, aber Jake Hildebrand konnte hier noch den Einschlag verhindern. Doch kurz nach Ablauf der Strafzeit fuhren die Ice Tigers einen Zwei-auf-Eins-Konter und Danjo Leonhardt entschied sich dafür, diesen alleine abzuschließen. Er überwand Hildebrand in der kurzen Ecke – 0:1 (9.).
Der Treffer gab den Ice Tigers gehörig Rückenwind und die Franken dominierten hier fortan das Spiel. Die Eisbären schauten in dieser Phase des Spiels nur zu und bekamen keinen richtigen Zugriff mehr. Nürnberg erspielte sich im weiteren Verlaufe des ersten Drittels eine Chance nach der nächsten, scheiterte aber immer wieder am überragenden Jake Hildebrand. Der Berliner Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel und sorgte dafür, dass man nur mit 0:1 in die erste Drittelpause ging.

Erzielte das wichtige 1:1 in Nürnberg: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)
Tobias Eder mit dem Ausgleich aus dem Nichts
Auch im zweiten Drittel veränderte sich das Bild auf dem Eis nicht. Trainer Serge Aubin hatte scheinbar immer noch nicht die richtigen Worte gefunden, jedenfalls sah das Spiel der Eisbären nach wie vor nicht gut aus. Nürnberg hatte hier weiterhin alles im Griff, aber sie hatten eben ein Problem, dass sie das zweite Tor nicht nachlegten. Und das sich so etwas irgendwann rächen würde, davon können die Eisbären ein Lied singen. Passierte ihnen ja erst zwei Tage zuvor in Wolfsburg.
Eine Szene, die mich persönlich am meisten an diesem Spiel aufregte, war die Chance von Blaine Byron gegen Mitte der Partie. Im Rückstand liegend kam er vor das Tor und hatte die dicke Chance auf das 1:1. Statt den sicheren Abschluss zu wählen, wollte Byron es besonders elegant machen und sich die Scheibe durch die eigenen Beine zu spielen. Sah vielleicht schön aus und wenn der rein geht, ist er der gefeierte Held. Aber so war es am Ende einfach nur kläglich, wie er diese Chance liegen ließ.
Es lief die 35. Spielminute und auf einmal fiel der Ausgleich der Eisbären – aus dem Nichts. Nürnberg bekam die Scheibe aus dem eigenen Drittel nicht heraus, Freddy Tiffels legte die Scheibe für Tobias Eder ab, der mit viel Speed in den Slot gefahren kam und die Scheibe humorlos ins Tor hämmerte – 1:1.
Ein Treffer, der sich nicht angedeutet hatte, der dem Spiel der Berliner aber gut getan hatte. Die Berliner waren nun deutlich präsenter und versuchten auch viel nach vorne, leider aber ohne Erfolg. Auf der Gegenseite vergab Daniel Schmölz noch einen Hochkaräter, weshalb es beim 1:1 nach 40 Minuten blieb.

Traf erneut zweimal gegen seinen Lieblingsgegner: Leo Pföderl (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)
Leo Pföderl schockt mal wieder sein Ex-Verein
Das letzte Drittel begann mit einem Traumstart für die Eisbären. Ganze 20 Sekunden waren gespielt, da hatten die Berliner das Spiel komplett gedreht. Und wer hatte das 2:1 erzielt? Natürlich! Es konnte nur Leo Pföderl sein, der seinem ehemaligen Arbeitgeber mal wieder eine Scheibe einschenkte.
Die Hausherren bekam aber nur wenige Sekunden später ein Powerplay und somit die Chance zum erneuten Ausgleich. Und diesmal war Jake Hildebrand bereits geschlagen, aber die Latte hielt die knappe Berliner Führung fest.
Fortan spielten weiter nur die Ice Tigers. Ein Angriff nach dem nächsten rollte auf das Berliner Tor zu, aber da stand ja Jake „The Wall“ Hildebrand. Was Dustin Strahlmeier am Freitag für die Eisbären war, war Jake Hildebrand heute für Nürnberg. Uns konnte das aber nur recht sein. Und seit Freitag wissen wir ja auch, was passiert, wenn die Einen vorne die Dinger nicht machen…
Leo Pföderl wurde auf die Reise geschickt und da er sich hier ja so gut auskennt, wusste er auch noch, von wo er abschließen musste, damit die Scheibe erneut im Nürnberger Gehäuse einschlägt – 3:1 (53.).
Die Effektivität der Eisbären war heute schon wieder äußerst brutal und schockte so auch die heimischen Fans. Der Weg für Nürnberg wurde nun natürlich sehr weit, aber sie gaben nach wie vor nicht auf. Noch hatte man die Hoffnung, hier etwas Zählbares mitzunehmen. Trainer Tom Rowe nahm anschließend auch noch seine Auszeit und zog Goalie Leon Hungerecker vom Eis.
Aber all diese Maßnahmen halfen am Ende nicht mehr, denn die Eisbären machten den Deckel drauf. Was Leo Pföderl kann, kann auch Tobi Eder. Die Nummer 22 versenkte die Scheibe im verwaisten Nürnberger Tor und erzielte so auch zwei Tore – 4:1 (59.).
Der Rest war Party und Abriss pur in Nürnberg. So, wie man es von den Eisbären-Fans auswärts aber auch gewohnt ist. Stabiler Auftritt der Fans und ein am Ende wichtiger Sieg für die Eisbären im Kampf um Platz eins.