Serge Aubin vorm Wolfsburg-Spiel: „Nur weil wir die letzten zwei Spiele verloren haben, verfallen wir nicht in Panik“

Vorhang auf zu Runde Zwei zwischen den Eisbären Berlin und den Grizzlys Wolfsburg sowie den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Vergangene Woche traf man bereits auf beide Mannschaften und zog jeweils den Kürzeren. In der kommenden Woche hat man nun die Möglichkeit, es besser zu machen, denn man trifft zu Hause erneut auf Wolfsburg und auswärts muss man in Bremerhaven ran. Den Auftakt zur zweiten Runde macht das Heimspiel morgen Abend gegen die Niedersachsen (Bully: 20:30 Uhr). Wie ist vor dem Rückspiel gegen Wolfsburg die Gefühlslage bei Headcoach Serge Aubin?

Ich fühle mich gut. Wir haben gutes Hockey gespielt. Nur weil wir die letzten zwei Spiele verloren haben, verfallen wir nicht in Panik. Können wir uns verbessern? Auf jeden Fall! Morgen Abend ist eine gute Möglichkeit dafür. 

Morgen Abend bietet sich dem Hauptstadtclub die letzte Möglichkeit, Wolfsburg in der Hauptrunde zu besiegen. Alle drei bisherigen Duelle gingen verloren, zweimal zog man dabei im Penaltyschießen den Kürzeren. Wie muss man also spielen, um die Mannschaft aus der Autostadt endlich in die Knie zu zwingen. Jonas Müller hat die Antwort parat:

Wir müssen einfach hart spielen. Wolfsburg ist auch eine Mannschaft, die sehr hart spielt, sie sind sehr aggressiv, spielen auch kompakt vor dem Tor und sind defensiv auch gut. Wir müssen einfach viele Pucks zum Tor bringen, dann wird da auch mal einer reinrutschen. Man hat es ja im letzten Spiel gesehen, da hat Wolfsburg Pucks zum Tor gebracht und da ist dann auch einer abgefälscht bei uns ins Tor gegangen. Solche Sachen müssen wir auch machen, mehr Pucks zum Tor und Strafen weg lassen. 

Wolfsburg ist die einzige Mannschaft aus der Gruppe Nord, gegen die die Eisbären noch nicht gewonnen haben. Die Tatsache, dass mit Mark Zengerle, PC Labrie und Giovanni Fiore gleich drei Stammspieler fehlen werden, macht es nicht besser. Wegen der Ausfälle der drei Stürmer holten die Berliner Youngster Nino Kinder von Kooperationspartner Weißwasser zurück an die Spree. Und dann wäre da ja auch noch das Debüt vom neuen Verteidiger Simon Després. Welche Erwartungen hat Trainer Serge Aubin an die beiden Jungs?

Die gute Sache an Nino ist, dass er das ganze Jahr schon bei uns war und wir wissen, was wir von ihm erwarten können. Eishockey ist ein Spiel voller Möglichkeiten und die jungen Spieler haben jetzt die Möglichkeit zu zeigen, was sie können, während ein paar Jungs verletzt sind. Dass wir Simon haben, wird uns helfen. Er hat eine Zeit lang nicht gespielt, aber er hat gut auf dem Eis ausgesehen. Er bringt Erfahrung und Größe mit und wir sind glücklich ihn zu haben.

Der neue Verteidiger Simon Després wird nach langer Zeit ohne Spiel mal wieder ein Eishockeyspiel absolvieren. Man hofft bei den Eisbären darauf, dass Després dem Team und vor allem der Defensive der Berliner noch mehr Tiefe verleihen wird. Després selbst ist aber erst einmal glücklich, überhaupt wieder spielen zu können:

Für mich persönlich ist es sehr aufregend. Ich freue mich Teil der Organisation zu sein. Ich habe mich jeden Tag für dieses erste Spiel vorbereitet und es ist eine aufregende Zeit. Es ist schon eine Weile her, dass ich ein professionelles Eishockeyspiel gemacht habe, fast ein Jahr, aber ich fühle mich gut und ausgeruht. Ich werde morgen mein Bestes geben, um dem Team zu helfen zu gewinnen.

Nach der langen Zeit ohne ein Spiel wird es sicherlich eine Weile dauern, bis sich der 29-jährige Kanadier wieder an das Gefühl, auf dem Eis zu stehen, gewöhnt und zu seinem Spiel zurückfindet. Da wird es natürlich ein paar Wechsel dauern, bis er das Gefühl zurückbekommt:

Ja, logischerweise versuche ich nicht zu viel zu machen. Einfach versuchen, meine Position zu spielen. Die erste Option, den Puck zu passen, ist wahrscheinlich die beste Option. Ich weiß wie man Eishockey spielt, ich verdiene mir damit meinen Lebensunterhalt. Deshalb mache ich mir nicht zu viele Sorgen, mein Timing zurück zu bekommen, aber logischerweise werde ich versuchen, so fokussiert und scharfsinnig wie nur möglich zu sein. Besonders bei einem Spiel um 20:30 Uhr, spät am Abend. Es wird aufregend sein und cool werden, wieder zurück in Action zu sein. 

Auch wenn die Eisbären gerade in der Offensive angesichts der drei Ausfälle der Schuh drückt, so hat man ja immer noch die Geheimwaffe aus der Verteidigung. Jonas Müller entwickelt sich in dieser Saison mehr denn je zu einem richtigen Torjäger. Vier Saisontore stehen bisher auf dem Konto des Verteidigers aus Karlshorst. Sieht er sich jetzt als stürmender Verteidiger?

Ich würde jetzt nicht sagen stürmender Verteidiger. Ich glaube, dass meine Rolle auch mit John Ramage zusammenhängt, wir stehen defensiv einfach ganz gut. Wir sind in Unterzahl immer drauf. Bei Fünf-gegen-Fünf kassieren wir wenig Gegentore und ich glaube, das ist auch erst einmal unsere Aufgabe, dass wir hinten sicher stehen. Wenn dann vorne auch mal einer rein rutscht, dann freut man sich natürlich. 

Generell lobt Jonas Müller alle Verteidiger im Team der Eisbären, alle machen einen guten Job. Zumindest bei Fünf-gegen-Fünf. In Unterzahl muss man daran noch arbeiten:

Alle Verteidiger sind bei Fünf-gegen-Fünf gut, da haben wir noch nicht so viele Gegentore kassiert. Wir müssen einfach mit den Strafzeiten aufpassen. In Unterzahl bekommen wir immer zu viele Gegentore, weil wir einfach zu viele Strafzeiten nehmen.

Nach den vielen Abgängen im letzten Jahr, worunter auch einige Führungsspieler waren, zählt Jonas Müller nun selbst zu den Führungsspielern in Team des DEL-Rekordmeisters. Sieht er sich auch selbst als so einer?

Ich versuche immer mein Bestes zu geben, um mich auch irgendwie zu steigern. Ich will als Führungsspieler auch vorangehen. Klar, ich bin jetzt nicht der Spieler, der viel redet oder in der Kabine jetzt mal eine große Ansage macht oder so, aber ich will es eigentlich auf dem Eis zeigen, dass ich sicher bin und keiner an mir vorbeikommt. Das gibt dem Team auch Sicherheit.

Nach den beiden Niederlagen gegen Wolfsburg und in Bremerhaven ist der Vorsprung der Eisbären an der Tabellenspitze der Gruppe Nord zusammen geschmolzen. Nur noch fünf Zähler sind es bis zum Zweiten aus Bremerhaven. Ist das Spiel gegen Wolfsburg also jetzt ein richtungsweisendes, Simon Després?

Ja, es ist ein wichtiges Spiel. Alle Gruppenspiele sind wichtig. Wir wollen oben bleiben. Wir sind ein topplatziertes Team in der Liga. Wir gehen in jedes Spiel mit der Erwartung zu gewinnen. Ich möchte Teil eines Teams sein, das jeden Abend erwartet zu gewinnen. Es ist Zeit ernst zu werden und zu performen und ein paar Hockeyspiele zu gewinnen. 

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