3:2 in der 104. Minute! Jamie MacQueen wird erneut zum Matchwinner gegen Straubing

Der Bann ist gebrochen. Im 13. Auswärtsspiel beendeten die Eisbären Berlin ihre zwölf Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Eis. Mit 3:2 (1:2,1:0,0:0/0:0,0:0,1:0) nach dritter Verlängerung setzten sich die Berliner bei den Straubing Tigers durch. Damit überstanden die Hauptstädter im vierten Anlauf erstmals die erste Playoff-Runde und treffen im Viertelfinale nun auf den Erzrivalen Adler Mannheim.

Chefcoach Uwe Krupp konnte wieder auf Verteidiger Micki DuPont und Kapitän André Rankel zurückgreifen. Charles Linglet und Kai Wissmann mussten dafür weichen. Und Barry Tallackson blieb erneut nur der Platz auf der Tribüne. Im Tor stand wie Mittwoch Petri Vehanen.

Der erwartete druckvolle Beginn der Hausherren blieb aus, denn die Eisbären hielten mit ihrem Forechecking gut dagegen. Drei Minuten waren gespielt, da kassierten die Eisbären die erste Strafe der Partie. Straubing ließ den Puck gut laufen, aber die Eisbären standen gut und machten die Schusswege gut zu. Bis neun Sekunden vor dem Ablauf der Strafzeit gegen Florian Busch. Sean Sullivan zog auf Höhe des linken Bullykreises ab, der Schuss wurde abgefälscht und schlug hinter Vehanen ein – 1:0 (5.).
Die Berliner wirkten aber keinesfalls geschockt, glichen direkt im Gegenzug aus. 31 Sekunden später hatte Alex Roach an der blauen Linie zu viel Zeit, zog ab und glich so zum 1:1 aus (6.).
Gleich danach hätten die Berliner sogar in Führung gehen können, aber Florian Busch traf nur das Außennetz und Louis-Marc Aubry scheiterte an Matt Climie.
Danach folgte eine sehr zerfahrene Phase mit Strafen auf beiden Seiten. Als die Niederbayern mit 4-gegen-3 auf dem Eis spielen konnten, klingelte es erneut im Berliner Kasten. James Bettauer hatte auf Höhe des linken Bullykreises abgezogen und Scott Timmins fälschte die Scheibe mit seiner Hose ins Tor ab – 2:1 (12.).
In der Folgezeit beide Mannschaften nochmal mit guten Möglichkeiten, aber ohne Glück im Abschluss. So nahmen die Hausherren eine knappe Ein-Tore-Führung mit in die Kabine.

Straubing kam sehr druckvoll und mit viel Zug zum Tor aus der Kabine. Da erspielten sie sich gleich in der ersten Minute des zweiten Drittels gute Chancen. Danach übernahmen jedoch die Gäste aus der Hauptstadt das Kommando. Bruno Gervais zielte knapp am Tor vorbei, Darin Olver spitzelte die Scheibe knapp am halbleeren Tor vorbei und Nick Petersen scheiterte aus dem Slot heraus an Climie. Alles in Minute 23.
Danach Straubing mal wieder mit einem Powerplay, aber das Penaltykilling der Eisbären funktioniere sehr gut. Von der Strafbank aus kommend hatte Constantin Braun direkt nach der überstandenen Unterzahl die Chance zum Ausgleich, Climie parierte den Schuss jedoch.
Als die Berliner dann aber selbst in Überzahl waren, klingelte es im Kasten von Matt Climie. Bruno Gervais hatte von der blauen Linie abgezogen, Climie ließ nur prallen und Spencer Machacek setzte mit der Rückhand nach und tunnelte den Straubinger Goalie – 2:2 (31.).
Nur eine Minute später verpasste Louis-Marc Aubry nur denkbar knapp. Da hätten die Eisbären die Partie schon fast komplett gedreht.
Straubing bekam dann noch einmal die Chance in Überzahl, aber bis auf eine Chance von James Bettauer sprang nicht viel bei heraus, denn die Eisbären standen da sehr gut.
Die letzte Chance hatten dann auch nochmal die Hausherren, Connolly scheiterte jedoch an Vehanen. So blieb es beim 2:2 nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittel ging es hin und her. Beide waren darauf bedacht, keinen Fehler zu machen, der das Spiel entscheiden würde. Einen solchen Fehler machten dann aber die Tigers und schon lief Berlin einen 3-auf-1-Konter, doch Darin Olver scheiterte an Climie.
Es ging weiter mit Chancen hüben wie drüben. Vehanen mit einem starken Save gegen Sean Sullivan. Vehanen dann erneut stark gegen Scott Timmins. Bei den Eisbären setzte sich Louis-Marc Aubry klasse durch, scheiterte jedoch an Climie.
Vier Minuten vor dem Ende noch einmal ein Powerplay für Straubing. Und da stand wieder Vehanen im Mittelpunkt, der einen wichtigen Save zeigte. Mike Hedden schoss dann am halbleeren Tor vorbei. Das Powerplay der Tigers wurde jedoch frühzeitig beendet, denn auch die Hausherren bekamen eine Strafe. Somit ging es 4-gegen-4 weiter und da hatte Steven Zalewski eine große Chance, doch er scheiterte jedoch an Vehanen.
Und jener Vehanen wurde immer wichtiger für die Eisbären in der Schlussphase. Denn Constantin Braun kassierte 50 Sekunden vor dem Ende eine weitere Strafzeit und der finnische Stammgoalie der Eisbären parierte kurz vor Schluss zweimal überragend gegen Michael Connolly.
Es blieb beim 2:2 und es ging in die Verlängerung.

Dort die Hausherren zunächst noch 70 Sekunden in Überzahl, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos. In der Verlängerung ging es hin und her, beide Mannschaften mit guten Chancen. Jedoch waren es die Eisbären, die in der ersten Verlängerung mit zunehmender Spieldauer deutlich mehr Großchancen hatte. Zweimal Nick Petersen, Daniel Fischbuch und Kyle Wilson – alle scheiterten aber an Matt Climie.
Kurz vor dem Ende der ersten Verlängerung dann noch einmal Straubing mit der Riesenchance. Mike Hedden zog vor das Tor, Vehanen parierte, die Scheibe lag frei und Frank Hördler haute die Scheibe aus der Gefahrenzone und über das Plexiglas. Eigentlich eine Zwei-Minuten-Strafe für den Berliner Verteidiger, die es aber nicht gab. Glück für die Eisbären.
Mehr passierte dann nicht mehr und es ging mit der zweiten Verlängerung weiter.

Und da die Hausherren mit der Riesenchane zur Entscheidung in Überzahl, doch es waren die Eisbären, die in Unterzahl die beste Möglichkeit hatten. Kyle Wilson lief alleine auf Matt Climie zu, scheiterte aber mit der Rückhand am Tigers-Goalie.
Dann Straubing mit der großen Chance, Derek Whitmore aus der Drehung, Petri Vehanen machte jedoch schnell die Schoner zu. Es ging weiter rauf und runter, beide mit Chancen, beide Mannschaften mit bester Werbung für das Eishockey.
Sieben Minuten vor dem Ende der zweiten Verlängerung André Rankel mit der Riesenchance, aber er scheiterte am rechten Pfosten. Drei Minuten vor dem Ende Steven Zalewski mit dem Pass auf Ex-Eisbär René Röthke, der die Schlägerspitze noch dran bekam, aber wieder war die finnische Wand zur Stelle.
Und als Vehanen drei Minuten vor dem Ende der zweiten Verlängerung schon geschlagen war, boxte Bruno Gervais die Scheibe mal eben aus der Gefahrenzone. Wahnsinn. Die letzte Szene in der zweiten Overtime. Es sollte die dritte Verlängerung folgen.

Und da hatte Daniel Fischbuch die große Chance zur Entscheidung, aber er traf nur den Pfosten. Wenig später Kapitän André Rankel mit der nächsten Chance, aber auch er brachte die Scheibe nicht unter. Danach gab es eine Auseinandersetzung vor dem Straubinger Tor, wegen der Matt Climie und Darin Olver je zwei Minuten bekamen. Mit 4-gegen-4 ging es weiter und da folgte der große Auftritt von Jamie MacQueen. Er fuhr ins Drittel hinein, zog zur Mitte und zog ab. Die Scheibe ging rechts an Climie vorbei ins Tor und zur Entscheidung in diesem Spiel und dieser Serie – 3:2 in der 104. Minute.

Wahnsinn, was für ein Eishockeyspiel. Beide Mannschaften lieferten sich einen wahren Schlagabtausch, vor allem in der Verlängerung. Beide Mannschaften hätten den Sieg verdient. Am Ende die Eisbären mit dem glücklicheren Ende auf ihrer Seite. Aber dennoch ein großes Lob an beide Mannschaften für diesen grandiosen Eishockey-Abend. 104 spektakuläre Minuten und zwei Weltklasse-Torhüter mit Matt Climie und Petri Vehanen, die einmal mehr ihre absolute Klasse unter Beweis gestellt haben.

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