In Straubing und Bremerhaven: Die Eisbären vor dem „Wochenende der Wahrheit“

Am vergangenen Wochenende mussten die Eisbären Berlin nur ein Spiel absolvieren und mit ansehen, wie die Konkurrenz näher und näher kam. Aktuell stehen die Eisbären auf Platz Acht mit 49 Punkten. Der Vorsprung auf den Elften Düsseldorf beträgt acht Punkte, allerdings haben die Rheinländer auch noch zwei Spiele weniger absolviert als die Berliner. Und am kommenden Wochenende müssen die Hauptstädter gleich zweimal auswärts antreten. Bei den beiden Verfolgern in der Tabelle. Freitagabend gastieren die Berliner beim Zehnten Straubing Tigers (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntagnachmittag geht es zum Neunten Fischtown Pinguins Bremerhaven (Bully: 14:00 Uhr). Sechs Punkte liegen zwischen den Eisbären und Straubing, nur ganze zwei zwischen dem EHC und dem Liga-Neuling. Somit werden es also zwei absolute Endspiele im Kampf um die Pre-Play-Offs werden.

Und ausgerechnet jetzt plagen die Eisbären große Personalprobleme. Denn nun hat sich auch noch Verteidiger Bruno Gervais verletzt abgemeldet. Zudem fehlen ja auch noch Frank Hördler, Jonas Müller, Darin Olver und Marcel Noebels. Was die Situation nicht einfacher macht. Die Berliner haben acht der letzten neun Spiele verloren, die letzten fünf davon sogar in Folge. Aber Chefcoach Uwe Krupp blockt optimistisch auf das bevorstehende Auswärts-Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 12.01.2017):

Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns, die Mannschaft hat richtig konzentriert trainiert. Ich glaube die Jungs sind physisch gut drauf. Wir wissen natürlich, dass wir zwei schwere Spiele gegen zwei derzeit starke Mannschaften vor uns haben, aber wir wollen natürlich gut spielen.

Die Eisbären brauchen endlich wieder Erfolgserlebnisse, um das verloren gegangene Selbstvertrauen wieder zurück zu gewinnen. Das gelingt aber nur über Siege. Und um diese einzufahren, muss man endlich wieder anfangen, Tore zu schießen. Das war in den letzten Spielen mit ein sehr großes Problem bei unseren Jungs. Chefcoach Uwe Krupp spricht von seiner schwersten Zeit (Quelle: Eishockey NEWS vom 10.01.2017):

Ich durchlebe jetzt eine der schwersten Zeiten meiner Eishockey-Karriere. Aufgeben? Nie und nimmer. Ich kämpfe mich durch.

Auch Kapitän André Rankel will angesichts der anhaltenden Talfahrt nichts vom aufgeben hören (Quelle: Eishockey NEWS vom 10.01.2017):

Wir haben fünf Verletzte. Das tut weh, wer sagt mir aber, dass wir mit voller Kapelle die Spiele alle gewonnen hätten. Für mich gibt es kein Zurück. Wir müssen weitermachen und unsere Blockade überwinden. Wir dürfen nicht so viel grübeln. Wir müssen den Kopf einfach frei bekommen. Es hat ja wohl jeder gesehen. Wir waren gegen Köln die bessere Mannschaft. Es hilft uns allerdings nicht, wenn Trainer Clouston sagt, dass wir die Kölner im letzten Drittel am Abgrund hatten. Drei Punkte holen wir bloß, wenn wir gewinnen.

Wieder einmal hört man Worte, wo man beim lesen denkt, ja, sie haben es nun verstanden, sie wissen worum es geht und sie werden es in Zukunft besser machen. Nur haben wir das diese Saison schon so oft gedacht und was kam letztlich bei raus? Genau, rein gar nichts! Denn den Worten ließen die Spieler zu selten Taten auf dem Eis folgen. Nur bei noch 15 ausstehenden Partien muss man jetzt endlich anfangen, den Bock umzustoßen und wieder Siege einzufahren. Und welcher Moment wäre dafür besser geeignet, als das kommende Wochenende mit Spielen bei der direkten Konkurrenz?

Allerdings stehen die Eisbären vor einer sehr schweren Aufgabe. Am Freitagabend ist man zu Gast am Pulverturm beim Angstgegner Straubing. Sieben der letzten neun Auswärtsspiele in Straubing gingen verloren. Die Eisbären tun sich immer sehr schwer in Niederbayern. In dieser Saison traf man bereits dreimal aufeinander. Am Pulverturm setzten sich die Tigers mit 5:2 durch. In Berlin gewannen die Eisbären mit 5:2, verloren aber das zweite Spiel mit 1:2 n.V. Es wird Zeit, dass man in Straubing mal wieder einen Sieg einfährt.


Einen Sieg in Bremerhaven einzufahren, wäre auch nicht so schlecht. Gleichzeitig würde man sich für die Niederlage beim ersten Aufeinandertreffen revanchieren. Da verloren die Berliner nämlich überraschenderweise mit 1:3, gewannen dafür aber Spiel Eins in Berlin mit 4:2. Allerdings sind die Vorzeichen für diese Partie ganz klar. Bremerhaven hat nichts zu verlieren, kann befreit aufspielen und schauen, was kommt. Sie spielen bisher eine mehr als starke Saison, damit hatte keiner gerechnet. Und dass sie jeden schlagen können, haben sie vor kurzem gezeigt, als Köln mal eben so mit 6:0 abgeschossen wurde. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Denn die Berliner haben wohl sehr viel zu verlieren. Denn bei einer Niederlage würde Bremerhaven an den Eisbären vorbeiziehen in der Tabelle (je nach Spielausgang am Freitagabend). Und das wäre dann nur ein weiter Super-GAU in einer bisher völlig verkorksten Eisbären-Saison.

Beide Spiele werden auf Telekom Eishockey live übertragen. Das Spiel in Bremerhaven am Sonntag zusätzlich auch noch auf Sport 1 im Free-TV.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers am 13.01.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Alex Roach, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun

Angriff:

Nick Petersen, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.