1:2 n.V.: Köln kämpft die Eisbären nieder und gleicht die Finalserie aus

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #54:

Finalspiel 2 (Stand: 1:1)

Die Finalserie geht von vorne los: Die Eisbären Berlin haben das zweite Spiel bei den Kölner Haien mit 1:2 (0:1,1:0,0:0/0:1) n.V. verloren. Es war eine hart umkämpfte Partie auf Augenhöhe, beide Mannschaften hatten ihre Chancen, am Ende waren es die Domstädter, welche in der Verlängerung das bessere Ende auf ihrer Seite hatten.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur auf einer Position. Maxim Schäfer rückte für Matej Leden in die vierte Reihe. Alles andere blieb unverändert. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Die Ausgangslage war klar: Berlin reiste mit der Serienführung in die Domstadt, die Haie wollten zuhause die Serie ausgleichen. Die Euphorie in Köln war dementsprechend groß, schließlich war es das erste Final-Heimspiel seit elf Jahren. Mit 18.600 Zuschauer war die Lanxess-Arena restlos ausverkauft. Aber auch 600 Eisbären-Fans machten sich auf die Reise nach Köln.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen Köln und Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Haie starteten erwartet druckvoll und bekamen früh das erste Powerplay. Ex-Eisbär Parker Tuomie nutzte die numerische Überzahl und sorgte für die frühe 1:0-Führung (4.). Genau der Start, den die Haie sich gewünscht haben.
Nicht nur der Rückstand war bitter für die Eisbären, auch die Verletzung von Kapitän Kai Wissmann tat den Berlinern weh. Maxi Kammerer hatte ihm auf die Hand geschlagen.
Köln nutzte den Rückenwind der Führung und spielte munter weiter nach vorne, die Eisbären mussten sich erst einmal schütteln. Mit zunehmender Spieldauer fanden aber auch die Eisbären besser zu ihrem Spiel und so kamen beide Teams noch im ersten Drittel zu guten Chancen.
Zum Drittelende drückten die Domstädter die Eisbären nochmal ins eigene Drittel, aber die Berliner überstanden auch diese Phase und so ging es mit einem knappen aber nicht unverdienten 0:1-Rückstand in die Kabine.

Julius Hudacek ließ sich diesmal nur einmal überwinden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Mitteldrittel begann mit einem Powerplay für die Eisbären und dort schlugen die Berliner eiskalt zu. Und natürlich war an diesem Tor auch wieder Ty Ronning beteiligt, der somit auch im 25. DEL-Spiel in Folge gepunktet hat. Leo Pföderl war der Torschütze und sorgte für Ruhe in der Lanxess-Arena – 1:1 (23.).
Fortan entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch. Beide Teams schenkten sich nichts und erspielten sich auch gute Chancen. Auch im zweiten Drittel hatten die Hausherren leichte Vorteile, trafen einmal sogar den Pfosten. Damit war ehrlich gesagt auch zu rechnen, das Köln hier heute das Spiel machen würde. Und doch waren die Eisbären darauf gut eingestellt.
Gegen Ende des zweiten Drittels musste dann auch Gabriel Fontaine kurzzeitig vom Eis, erneut war Maxi Kammerer daran beteiligt. Gepfiffen wurde aber weder die Aktion gegen Wissmann noch die gegen Fontaine. Schon sehr ärgerlich und sowas in einem DEL-Finale.
Mit dem Spielstand von 1:1 ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Die Eisbären verteidigten in der Schlussphase enorm leidenschaftlich. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären fanden besser ins letzte Drittel und waren auch gefährlich. Hinten stand man sehr kompakt und ließ zunächst wenig von Köln zu. Man hatte sich inzwischen gut auf das Kölner Spiel eingestellt. Die Partie lebte mit zunehmender Spieldauer natürlich von der Spannung und bei jedem Angriff ging ein Raunen durch die Arena. Ein echter Playoff-Fight eben. Und der ging eben auch an die Nerven aller Beteiligten. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, ein würdiges Finalspiel.
Dem schlossen sich die Hauptschiedsrichter aber nicht an. Über das Spiel gesehen hatten sie eine sehr großzügige Linie, aber zum Ende hin wurden sie auf einmal kleinlich, aber pfiffen nur gegen die Eisbären. Das ermöglichte den Hausherren somit ein doppeltes Überzahlspiel und die XXL-Chance auf den Sieg. Aber die Berliner verteidigten mit enorm viel Leidenschaft, warfen sich in die Schüsse und gaben Köln wenig Räume. Wenn die Haie aber doch zum Abschluss kamen, dann war Jake „The Wall“ Hildebrand zur Stelle. Der Berliner Goalie lieferte erneut eine überragende Leistung und sicherte den Eisbären am Ende die Verlängerung. Zum Glück wurde dieses Spiel nicht durch zwei kleinliche Pfiffe entschieden.

Grenzenloser Jubel bei den Kölner Haien nach dem Sieg in Finalspiel zwei am Ostersamstag. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Verlängerung waren die Domstädter die aktivere Mannschaft, die den Sieg mehr wollte. Die Eisbären taten sich schwer, mal gefährlich vor das Tor zu kommen. Köln drückte und traf erneut den Pfosten. Kurz vor der Entscheidung zu Gunsten der Haie vergaben die Berliner einen Konter. Dann kam der Auftritt von Justin Schütz, der mustergültig für Greg MacLeod auflegte und der nutzte diese Vorlage eiskalt zum 2:1 in der 74. Spielminute. Der Rest war Ekstase pur in Köln. Die Haie haben es aber ähnlich wie Bremerhaven nicht so mit den Playoff-Gesetzen und feierten so, als wären sie fast Meister. Scheint so normal zu sein in der Domstadt, dazu kann jeder seine Meinung haben. Ich finde es nicht gut. Aber egal.
Der Sieg geht am Ende aber in Ordnung, da die Haie mehr für das Spiel investierten und die Euphorie vom ersten Final-Heimspiel seit elf Jahren genutzt und die Serie so ausgeglichen haben. Somit wird aus einer Best-of-seven-Serie eine Best-of-five-Serie. Es ist nichts passiert, beide Teams haben ihr Heimspiel gewonnen. Am Montag sind beide Teams in der Hauptstadt wieder gefordert. Dann wird es eine Reaktion der Eisbären geben. Darauf kann Köln gefasst sein. So lange dürfen sie ihren Sieg auch noch ausgiebig feiern.

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