WalkersBarenNews 2023/2024 – #9
Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend die Schwenninger Wild Wings mit 5:3 (0:1,2:1,3:1) besiegt und damit die Tabellenführung ausgebaut. Doch lange Zeit taten sich die Berliner sehr schwer. Erst in den letzten zehn Minuten drehten die Hausherren die Partie. Überragender Akteur: Marcel Noebels mit drei Toren!
Eisbären-Trainer Serge Aubin musste durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Ty Ronning und Leo Pföderl sein Line-up umstellen. Den Platz von Ronning in der Reihe mit Blaine Byron und Frederik Tiffels nahm Tobias Eder ein. Pföderls Platz neben Marcel Noebels und Zach Boychuk nahm Youngster Eric Hördler ein. Die Reihe Heim-Cormier-Veilleux blieb zusammen. Den Platz von Eder in der vierten Reihe nahm Verteidiger Eric Mik ein, der neben Manuel Wiederer und Michael Bartuli stürmte.
In der Defensive blieben die drei Verteidiger-Pärchen gleich, nur der siebte Verteidiger war neu. Marco Nowak rutschte durch die Ausfälle in den Kader. Im Tor stand Jake Hildebrand. Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.
Die Eisbären waren auf Wiedergutmachung aus, hatte man doch das erste Duell gegen die Wild Wings in dieser Saison klar verloren. In Schwenningen setzte es eine 1:4-Niederlage. Gab es heute die Revanche?
Die Spink-Brüder ärgern die Eisbären
Zunächst einmal mussten die Eisbären bereits nach 37 Sekunden die erste Strafzeit der Partie hinnehmen und demnach in Unterzahl agieren. Zwar überstanden die Berliner die Unterzahl ohne Gegentor, fingen sich dieses aber unmittelbar nach dem sie wieder vollzählig waren. Die Spink-Brüder spielten sich die Scheibe munter hin und her und am Ende war es Tyson, welcher zum 0:1 traf (3.).
Die Eisbären wirkten so ein wenig verschlafen zu Beginn der Partie, hatten noch kein richtiges Tempo in ihrem Spiel und fanden sich zumeist im eigenen Drittel wieder. Der Führungstreffer sorgte für noch mehr Selbstvertrauen bei der Mannschaft von Eisbären-Legende Steve Walker, der die Wild Wings derzeit trainiert.
Mit zunehmender Spieldauer fanden die Hausherren aber so allmählich Zugang zum Spiel und hatten durch Blaine Byron die dicke Chance zum Ausgleich, doch er scheiterte mit seinem Abschluss aus dem Slot heraus denkbar knapp.
Doch durch unnötige Strafen machte man sich das Leben selbst schwer. Yannick Veilleux musste als nächster Spieler in die Kühlbox. Aber in Unterzahl waren es Tobias Eder und Freddy Tiffels, welchen den Konter fuhren. Letzterer scheiterte an Joacim Eriksson.
Das Spiel der Eisbären wirkte in der Folge weiterhin sehr behäbig. Man war zwar bemüht, aber ein Mittel gegen die kompakte Schwenninger Defensive fand man so gut wie gar nicht. Dafür fand man zum dritten Mal den Weg auf die Strafbank. Veilleux nahm bereits zum zweiten Mal dort Platz. Zum Glück blieb die dritte Unterzahl in Folge ohne Gegentor.
Die Eisbären taten sich auch danach weiterhin sehr schwer und nahmen somit das 0:1 mit in die erste Drittelpause.
Noebels und Veilleux gleichen zweimal aus
Auch im zweiten Drittel wurde es zunächst nicht besser. Die Eisbären weiterhin zu fahrig im Spielaufbau und mit zu vielen Fehlern im eigenen Spiel. Die Worte, die Serge Aubin in der Pause gefunden hatte, schienen bisher nicht gefruchtet zu haben.
Im Powerplay sorgten die Hausherren dann aber mal für Gefahr vor Joacim Eriksson, doch auch dort ließ sich der Schwenninger Goalie nicht überwinden.
Als wieder Fünf-gegen-Fünf gespielt wurde, klingelte es letztendlich doch im Schwenninger Tor. Die Eisbären vergaben zunächst eine Chance, blieben dran und Zach Boychuk setzte Marcel Noebels in Szene – 1:1 (28.).
Der Ausgleichstreffer hatte den Hauptstädtern Rückenwind verliehen, denn fortan spielten die Eisbären wieder druckvolles Eishockey und drängten die Gäste ins eigene Drittel. Schwenningen stand aber weiterhin kompakt und machte die gefährlichen Räume vor dem Tor zu.
Im weiteren Verlauf des Mitteldrittels ging es munter hin und her. Die Partie hatte nun ordentlich Tempo drin und beide Mannschaften brachten die Scheiben auf das Tor. Einmal klirrte es sogar am Gestänge, doch da hatte Marco Nowak zu genau gezielt.
Besser zielten auf der Gegenseite dann aber die Gäste. Der zweite Spink wollte auch noch in der Hauptstadt treffen, Tylor Spink mit der erneuten Schwenninger Führung, er fälschte einen Schuss von Sebastian Uvira erfolgreich ab – 1:2 (36.).
Doch das letzte Wort im zweiten Drittel gehörte den Eisbären. In Überzahl war es Yannick Veilleux, welcher zum 2:2 einnetzte (40.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Zeit, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen, denn inzwischen war hier ordentlich Feuer drin im Spiel.
Marcel Noebels dreht die Partie im Alleingang
Im Schlussdrittel passierte zu Beginn erstmal nicht viel, bis Alexander Karachun die Scheibe in der Rundung erkämpfte und Richtung Tor zog. Mit Erfolg, denn die Wild Wings gingen zum dritten Mal an diesem Abend in Führung – 2:3 (44.). Da wurde der Top-Torjäger der Gäste von Kai Wissmann nicht entscheidend am Abschluss gehindert. Dass Karachun Tore schießen kann, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben.
Die Eisbären mussten fortan also erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Und wieder tat man sich schwer, mal gefährlich vor das Tor von Joacim Eriksson zu kommen. Den Eisbären war irgendwie die Leichtigkeit der vergangenen Wochen abhanden gekommen. Das fing mit dem zweiten Drittel im Bremerhaven-Spiel an. Seitdem wirkte das Berliner Spiel sehr behäbig und nicht so druckvoll wie in den ersten Saisonwochen.
Doch dann kam der Auftritt von Marcel Noebels, der von hinter dem Tor vor das Tor zog und so lange wartete, bis er die kleinste Lücke zwischen Pfosten und Eriksson fand. Den musst du so auch erstmal machen – 3:3 (50.). Den Gegentreffer wird sich Eriksson sicherlich noch ein paar Mal nach dem Spiel anschauen und darüber ärgern, wie der reingehen konnte.
Nun wechselte das Momentum auf Berliner Seite. Die Eisbären blieben am Drücker und gingen erstmals an diesem Abend in Führung. Ben Finkelstein hatte abgezogen und Marcel Noebels fälschte erfolgreich ab – 4:3 (53.). Hattrick von Marcel Noebels – WOW!
Auf einmal mussten die Gäste wieder mehr für das Spiel tun, wollten sie etwas Zählbares aus Berlin mit in den Schwarzwald nehmen. Doch Tylor Spink erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst mit einer vollkommen unnötigen Strafzeit in der Schlussphase der Partie. Die Unterzahl überstanden die Wild Wings zwar, doch die Eisbären blieben dran und sorgten für die Entscheidung. Tobias Eder blieb mit seinem ersten Versuch noch hängen, doch der zweite flog ins Tor – 5:3 (58.).
Am Ende also doch noch ein guter Ausgang für die Eisbären, die sich lange Zeit sehr schwer taten. Aber die Einzelaktion von Marcel Noebels zehn Minuten vor dem Ende der Partie wirkte wie eine Initialzündung für die Mannschaft, die im Anschluss noch zwei weitere Treffer erzielte und sich so doch noch die drei Punkte verdiente.