Zum 1000. DEL-Spiel von Kapitän Frank Hördler

Wenn morgen Nachmittag um punkt 14 Uhr der Puck zum Spiel der Eisbären Berlin gegen den ERC Ingolstadt eingeworfen wird, dann steht ein Spieler ganz besonders im Mittelpunkt: Kapitän Frank Hördler. Die Nummer sieben der Berliner absolviert nämlich morgen sein 1000. DEL-Spiel. Und alle bisherigen 999 hat er nur für einen Verein bestritten: Die Eisbären Berlin. In seiner mittlerweile 20. DEL-Saison erreicht „Nante“ diesen Meilenstein. Bereits jetzt ist der 37-jährige Verteidiger der erfolgreichste DEL-Spieler aller Zeiten. Denn Frank Hördler gewann alle neun Meisterschaften mit den Hauptstädtern. Ein Rekord, den wohl kein Spieler in Zukunft mehr brechen wird. Der in Bad Muskau geborene Defensiv-Spezialist ist eine absolute Legende im Eishockeysport.

In seinen bisherigen 999 Spielen kommt Hördler auf 88 Tore und 276 Vorlagen, was insgesamt 364 Scorerpunkte macht. Team-intern hat er die meisten DEL-Spiele aller Eisbären-Spieler absolviert, liegt mit seinen 276 Torvorlagen auf Platz vier und mit 994 Strafminuten auf Platz zwei hinter Raubein Sven Felski.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Neben den neun deutschen Meisterschaften gewann Frank Hördler mit den Eisbären 2008 noch den Deutschen Eishockey Pokal und 2010 die European Trophy. Mit der Nationalmannschaft holte er 2018 sensationell Olympia-Silber. Was für eine beeindruckende Karriere!

Und trotz dieser vielen Erfolge ist Frank Hördler stets bodenständig geblieben. Der Erfolg ist ihm nie zu Kopf gestiegen. Nach den Spielen ist er immer ein Spieler gewesen, der die Spiele sachlich und ruhig analysiert hat, dabei aber auch nie ein Blatt vor den Mund genommen hatte. Inzwischen führt er seine Eisbären als Kapitän auf das Eis.
In dieser Saison ist das aber ein sehr schweres Amt, befinden sich die Eisbären doch im Abstiegskampf der PENNY DEL. Weshalb die Eisbären den Fokus morgen auch nicht verlieren dürfen, auch wenn es vor allem für Hördler ein ganz besonderer Tag wird, wie Trainer Serge Aubin sagt:

999 Spiele bis jetzt ist jede Menge Eishockey, was Frank Hördler in seiner Karriere bereits absolviert hat. Die Jungs werden motiviert sein, sie werden bereit sein. Nichtsdestotrotz muss man fokussiert bleiben, aber es wird ohne Zweifel ein ganz besonderer Tag für Frank Hördler.

Einer, der besonders froh ist, Frank Hördler als Kapitän zu haben, ist Stürmer Leo Pföderl. Auf das Jubiläum von Hördler angesprochen geriet die Nummer 93 förmlich ins schwärmen:

Er hat sich über alle die Jahre vom Typ her nicht verändert. Er macht einfach sein Ding und so wie er es macht, finde ich es einfach sympathisch. Ich bin froh, dass Franky mein Kapitän ist, weil ich könnte mir keinen Besseren vorstellen. Er ist jetzt doch schon ein bisschen älter, aber wie er immer noch in jedem Spiel jeden Check zu Ende fährt, wie er immer noch Gas geben kann und wie er immer noch mit vollem Herzen dabei ist, das ist wirklich unglaublich. Hoffentlich kommt noch das ein oder andere Jahr hinzu.

In den bisher 999 DEL-Spielen hat Frank Hördler doch schon so einiges erlebt. Was natürlich ein Grund dafür war, ihn nach dem Bremerhaven-Spiel mal ein paar spezielle Fragen zu stellen. So wurde er u.a. nach dem Titel gefragt, der für ihn am wertvollsten war:

Es gibt keinen wertvollsten. Alle Titel waren emotional und mit jedem verbindet man etwas. Ich glaube da einen herauszunehmen, wäre den anderen auch irgendwo unfair gegenüber.

In nun 20 Saison hatte die Nummer 7 der Eisbären natürlich schon jede Menge Nebenspieler in der Defensive gehabt. Gab es für Franky denn einen ganz besonderen Lieblings-Nebenspieler?

Ich habe so viel gute gehabt und habe immer noch gute Mitspieler. Wenn man darüber nachdenkt, so ein Deron Quint der bis über 40 gespielt hat und bei uns auch viele Meisterschaften mitgemacht hat, war ein super Spieler. Wir haben Richie Regehr gehabt, der die Dinger von da oben rein geprügelt hat und ein Garant war für die Meisterschaft. Oder Ryan Caldwell, der mitten in der Saison kam und uns dann den Weg zur Meisterschaft geebnet hat.

Wie bereits in diesem Bericht angesprochen, ist diese Saison mitunter eine der schwierigsten in der Karriere des Frank Hördler. Aber ist es vielleicht sogar die schwierigste Situation in 20 Jahren Eisbären?

Es ist auf jeden Fall eine schwierige Situation, keine Frage. Aber wir waren auch schon vorher in so einer Situation, nicht ganz so weit unten. Aber wir haben auch Saisons gehabt, wo wir überhaupt nicht reingekommen sind in die Saison, obwohl wir eine gute Truppe hatten. Dieses Jahr habe ich mehr Hoffnung, dass wir die Herausforderung schaffen als damals.

Bleibt noch eine Frage, die nicht fehlen darf. Welcher Gegenspieler war für ihn der unangenehmste? Und diese Antwort dürfte keinen Eisbären-Fan überraschen:

Kevin Clark! Er war damals vor allen in Hamburg so ein unangenehmer Spieler, wie er es jetzt auch hier ist. Man ist immer wütend auf ihn geworden, hat ihn aber nicht gekriegt.

Zum Schluss noch eine persönliche Anekdote von mir, wenn ich an Frank Hördler denke. Ganz früher, wo die Eisbären noch Spieler zu den Fanclubs geschickt haben, hatten wir André Rankel und Frank Hördler als Gäste bekommen. 2009 war das. Die Vorgabe des damaligen Pressesprechers Daniel Goldstein an die Spieler war gewesen, dass sie ca. 2 Stunden bei den Fanclubs bleiben sollten. Rankel und Hördler gefiel es damals aber bei uns so gut, dass sie knappe fünf Stunden geblieben sind und eigentlich gar nicht nach Hause fahren wollten. So wohl haben sie sich damals gefühlt. Natürlich sprach man mit den beiden Spielern über Eishockey und ihre Karrieren, aber genauso gut konnte man mit den Beiden damals über alles mögliche sprechen. Am Ende betätigten wir uns alle doch noch sportlich beim Tischtennis. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, war es ganz gut, dass Frank Hördler damals mit dem Eishockey angefangen hatte, denn im Tischtennis wäre es wohl keine so gute Karriere geworden. Und morgen nun bestreitet er sein 1000. DEL-Spiel. An dieses Jubiläum war damals noch nicht zu denken. Umso mehr freuen wir uns für „Nante“ und wünschen ihm für dieses Jubiläum nur das Beste und hoffen, dass noch viele weitere Spiele und Jahre bei den Eisbären folgen werden.

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