3:1 gegen den Angstgegner! Die Eisbären feiern den ersten Saisonsieg gegen Wolfsburg

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin haben die richtige Antwort auf die knappe Niederlage in Augsburg gegeben. In der Mercedes-Benz Arena gewann der Deutsche Meister sein Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg verdient mit 3:1 (1:0,2:0,0:1) und feierte damit den ersten Saisonsieg gegen die Niedersachsen.

Head Coach Serge Aubin konnte im Spitzenspiel gegen Wolfsburg wieder auf Goalie Mathias Niederberger und die Stürmer Marcel Noebels und Mark Zengerle zurück greifen. Niederberger hütete sofort wieder das Berliner Tor und Noebels stand direkt wieder in der ersten Angriffsreihe zusammen mit Manuel Wiederer und Blaine Byron. Johan Södergran, am Dienstag noch in Reihe eins, wich für Noebels und bildete heute die vierte Reihe mit Mark Zengerle und Sebastian Streu. Die beiden anderen Reihen blieben unverändert: Nielsen, White, Clark und Bokk, Boychuk, Veilleux. Bennet Roßmy musste dafür weichen, Marco Baßler war als 13. Stürmer im Line-up. Ein weiteres Zeichen, was für einen Luxuskader die Berliner da zur Verfügung haben. Wer einen Zengerle und einen Södergran in die vierte Reihe stellen kann, hat schon eine enorme Kadertiefe, welche die Konkurrenz fürchten lässt.
In der Defensive kehrte Jonas Müller in den Kader zurück, dafür setzte Nicholas B. Jensen heute aus. Und so änderten sich heute auch die Verteidiger-Pärchen für dieses Topspiel: Ellis/Mik, Wissmann/Müller, Després/Hördler

Beide Mannschaften trafen zum vierten und letzten Mal in der diesjährigen Hauptrunde aufeinander. Bisher gingen alle Spiele an die Niedersachsen. In Berlin setzten sie sich mit 3:2 n.V. durch und in der Autostadt behielten sie mit 5:4 n.V. und 3:2 n.P. die Oberhand. Folgte heute die vierte Berliner Niederlage gegen den Angstgegner? Wenn es so läuft wie in der letzten Saison, dann würde wohl jeder Berliner gerne eine Niederlage nehmen. Denn da verlor man auch alle vier Hauptrundenspiele und das erste Finalspiel. Am Ende wurde man mit zwei Siegen in Folge Deutscher Meister.
Was die Eisbären-Fans aber auch sehr gerne nehmen würden, wäre das Ergebnis von heute auf den Tag genau vor vier Jahren. Damals war es das dritte Viertelfinalspiel zwischen Berlin und Wolfsburg, welches die Eisbären damals mit 8:1 gewannen. So ein Tor-Festival war aber heute nicht unbedingt zu erwarten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Vom ersten Bully weg ging es mit hohem Tempo hin und her, doch bis zum jeweiligen Torraum kamen beide Teams zunächst nicht durch, da beide Defensivreihen sehr kompakt standen und früh die Angriffe stoppten. Kaum hatte eine Mannschaft die Scheibe erobert, schaltete sie auch sofort auf Offensive um.
Die erste gefährliche Chance hatten die Berliner, als eine Scheibe von oben nicht durch kam und auf dem Schläger von Zach Boychuk landete, welcher sofort abzog, aber an Chet Pickard im Wolfsburger Tor scheiterte. Es war der Beginn einer Drangphase der Eisbären, welche in dieser Phase für enorm viel Gefahr vor Pickard sorgten. Eine Frage der Zeit war der Führungstreffer der Hausherren und er fiel prompt in der neunten Minute. Schneller Angriff der Eisbären über Dominik Bokk und Jonas Müller, welche einen Doppelpass spielten und Zach Boychuk in Szene setzten. Der holte zum Onetimer aus und sorgte für die 1:0-Führung.
Danach dominierten jedoch wieder die Defensivreihen. Sämtliche Angriffsversuche wurden im Keim erstickt und so ging es immer wieder hin und her, ohne dabei jedoch für Torgefahr zu sorgen. Wolfsburg versuchte eine Antwort auf den Rückstand zu finden, doch im ersten Drittel fanden sie diese nicht mehr. Und die Eisbären hielten den Druck aus der Phase um das 1:0 herum nicht aufrecht. So blieb es beim 1:0 nach dem ersten Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Mitteldrittel hatten die Hauptstädter gleich zu Beginn die erste brenzlige Situation zu überstehen. Die Grizzlys hatten nach nicht mal drei Minuten das erste Powerplay und sorgten da schon ein-, zweimal für Gefahr vor Mathias Niederberger. Aber das Berliner Penaltykilling bewies einmal mehr seine Stärke der letzten Wochen und überstand diese Unterzahl schadlos.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Angriffe der Eisbären immer mehr und auch zielstrebiger. Das Ziel war klar, man wollte mit dem 2:0 für etwas Ruhe in diesem sehr engen und hart umkämpften Spiel sorgen. Wolfsburg hingegen hatte seine gefährlichen Szenen immer dann, wenn sie ein Mann mehr waren. Nach dem Powerbreak gab es das zweite Überzahlspiel für die Niedersachen, in dem sie natürlich den Ausgleich erzielen wollten. Aber auch dieses Unterzahlspiel überstand das bärenstarke Penaltykilling der Berliner ohne Gegentor.
Danach ging es wieder los, das Suchen nach der Lücke im Abwehrbollwerk. Die Eisbären fanden sie dann rund sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause. Simon Després hatte von der blauen Linie abgezogen, Kevin Clark parkte vor Pickard und fälschte die Scheibe entscheidend ab – 2:0 (35.).
Nun war der Bann gebrochen, denn nur zwei Minuten später das selbe Muster. Kapitän Frank Hördler zog von der blauen Linie ab, Johan Södergran hielt die Kelle in den Schuss und gab der Scheibe kurz vor der Torlinie noch den letzten Schubser, um auf Nummer sicher zu gehen – 3:0 (37.). Das erste DEL-Tor der Nummer 39, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Wolfsburg zum Ende hin nochmal mit einem Powerplay, dem dritten in diesem Drittel und im gesamten Spiel. Aber auch im dritten Anlauf sollte es nicht klappen mit dem Überzahltor. Das Penaltykilling der Berliner ist zur Zeit einfach unglaublich stark. So stand es nach 40 Minuten 3:0 für die Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Für das Schlussdrittel hatten sich die Wolfsburger nochmal einiges vorgenommen. Ein 3:0 im Eishockey hat ja auch noch nicht unbedingt was zu sagen. Generell ein Drei-Tore-Rückstand, dass wissen wir Eisbären-Fans nur allzu gut (schöne Grüße an dieser Stelle nach Mannheim…). Aber es mangelte der Mannschaft von Coach Mike Stewart an der letzten Entschlossenheit vor dem Berliner Tor.
Die Eisbären bekamen früh im Schlussdrittel die Chance, die Partie endgültig zu entscheiden. Denn die Eisbären hatten in der 46. Spielminute ihr erstes Powerplay der Partie. Durchaus ja noch eine Baustelle im Team des souveränen Tabellenführers der PENNY DEL. Das blieb auch so, denn gefährlich wurde es in Überzahl kaum.
In der 51. Spielminute hätte in diese Partie nochmal Spannung rein kommen können. Anthony Rech war auf und davon, bekam das Eins-gegen-Eins gegen Mathias Niederberger, doch der Berliner Goalie entschärfte diese Situation äußerst sehenswert. Einen Zwei-Tore-Rückstand und noch neun Minuten auf der Uhr, das hätte durchaus nochmal Schärfe ins Topspiel gebracht.
Mike Stewart glaubte irgendwie doch noch an die Wende und nahm rund fünf Minuten vor dem Ende bei einem eigenen Powerplay den Goalie vom Eis und versuchte es fortan mit zwei Mann mehr. Aber auch so konnten die Wolfsburger die Berliner Defensive und vor allem Mathias Niederberger nicht knacken. Chet Pickard blieb in der Folge weiter draußen und Wolfsburg spielte so bis zum Ende der Partie mit einem Mann mehr. Und 90 Sekunden vor dem Ende schlugen die Gäste aus der Autostadt dann doch noch zu und machten den Shutout von Mathias Niederberger zu Nichte. Tyler Gaudet war der Torschütze – 3:1 (59.). Mehr passierte dann nicht mehr, die Eisbären brachten das 3:1 über die Zeit. 

Ein am Ende ungefährdeter und verdienter Sieg für die Eisbären. In einem ereignisarmen ersten Drittel gingen sie während einer Drangphase verdient in Führung. Im Mitteldrittel suchten beide Teams die Lücke in der Defensive, am Ende waren es die Eisbären, die zweimal nach dem selben Muster erfolgreich waren. Im Schlussdrittel hätte es nochmal spannend werden können, wenn Anthony Rech seinen Alleingang erfolgreich abgeschlossen hätte. Doch er tat dies nicht und auch das Powerplay mit Sechs-gegen-Vier führte nicht zum erhofften Turnaround. Wolfsburg spielte das Spiel ohne Goalie zu Ende und belohnte sich am Ende dann doch noch mit dem Ehrentreffer, welcher dann aber doch zu spät kam.
So fuhren die Eisbären den ersten Saisonsieg gegen Angstgegner Wolfsburg ein. Eine starke Defensivleistung und drei Tore zum genau richtigen Zeitpunkt machten dies möglich.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.