München vs. Eisbären: Die Eisbären wollen im Kracher-Duell eine Botschaft senden

Die PENNY DEL geht in ihre entscheidende Phase. Nicht mehr lange ist es bis zum Ende der Hauptrunde und dann beginnt sie, die schönste Zeit des Jahres – die Playoffs. Und für die sind die Eisbären Berlin seit dem letzten Spiel bereits qualifiziert. Morgen Nachmittag trifft man mit dem EHC Red Bull München (Bully: 14:30 Uhr) auf einen Gegner, auf dem man im Halbfinale treffen könnte. Berlin und München sind neben den Adler Mannheim die großen Favoriten auf den DEL-Titel in diesem Jahr. Morgen treffen München und Berlin erstmals in dieser Saison aufeinander. Und diese Spiele haben es zuletzt immer in sich gehabt. Daher erwartet PC Labrie, welcher kurzfristig nun doch passen muss, da im Abschlusstraining seine Leistenprobleme wieder aufgetreten sind, ein Spiel mit Playoff-Atmosphäre:

Ja, das wird auf jeden Fall Playoff-Atmosphäre haben. München wird jeden Einzelnen von uns antreiben. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir wissen ja, wie wir Spiele gewinnen können. Darauf haben sich die Jungs im letzten Monat, als ich nicht dabei sein konnte, fokussiert.

Labrie spricht die Siegesserie an. Neun der letzten zehn Spiele haben die Berliner gewonnen, verloren nur in Ingolstadt mit 3:4. Es ist also enorm schwer, diese Berliner Mannschaft in diesem Jahr zu schlagen. Doch was ist der Grund für die bisher so starke Saison, was macht dieses Team so aus, Serge Aubin?

Nun der Grund, warum wir so ein gutes Team sind, ist einfach der, weil sich einfach jeder einbringt. Jeder hat eine unterschiedliche Rolle, einige sind dafür da, sich offensiv zu produzieren, einige verteidigen. Aber jeder tut das für den anderen und für alle gemeinsam. Das ist eine unserer großen Stärken. Wenn wir einmal auf dem Eis sind, dann gibt es kein Ego. Jeder macht seinen Job und der ist immer unterschiedlich, abhängig vom Line-up und dem speziellen Spiel gerade. Wir können auf viele verschiedene Arten gewinnen.

Dabei lassen sich die Hauptstädter auch nicht von Personalproblemen davon abhalten. Sie finden auch mit dem kleinsten Line-up immer wieder Wege, Spiele zu gewinnen. Weil die Jungs dann immer noch mehr geben, als sie es ohnehin schon immer tun. Die Willensstärke ist für PC Labrie dabei der ausschlaggebende Faktor:

Wir hatten ja mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, als wir mit den Spielen die Grenze in den Süden überschritten haben. Bei jedem Spiel mussten die Jungs Schläge einstecken, haben sich aber sofort wieder aufgerappelt. Das hat mir so sehr gezeigt, wie stark ihr Wille ist, das durchzustehen. Für mich ist diese Willensstärke des Teams einfach grenzenlos. Wir tauchen ein. Ich liebe die Stimmung.

Die Eisbären konnten ihre Akkus zuletzt wieder aufladen. Was auch bitter nötig war nach drei Spielen in vier Tagen. Den Kräfteverschleiß hatte man dann auch während des Spiels gegen Straubing am Mittwochabend gesehen. Und doch fand die Mannschaft einen Weg, auch dieses Spiel zu gewinnen. Am Ende stand ein 1:0-Sieg zu Buche. Untypisch für die Eisbären, welche doch in dieser Saison mit 114 Toren die zweitbeste Offensive der Liga stellen. Aber es beweist eben auch, dass sie sich auch mal auf die Defensive konzentrieren und dann auch mal 1:0 gewinnen können, was in den letzten beiden Heimspielen übrigens der Fall war.
Auf die Defensive wird es auch morgen ankommen, wenn die beiden offensivstärksten Teams gegeneinander spielen. Denn München hat mit 123 Toren den besten Angriff der PENNY DEL. Doch genau deshalb erwarten sowohl Trainer Serge Aubin als auch Verteidiger Ryan McKiernan ein von der Defensive geprägtes Spiel in München. Serge Aubin dazu, ob die Defensive morgen den Ausschlag über den Sieg geben wird:

Das denke ich auch. Gerade wenn du gegen ein Team wie München auswärts spielst. Ein Team, welches auch abseits des Pucks sehr aufmerksam ist, sich immer viel Platz verschafft. Aber ich bin selbstbewusst, dass wir das auch können. Wir wissen, wie man verteidigen muss, das haben wir in unserer Gruppe ja schon das ganze Jahr gezeigt. Aber das wird schon ein großer Test. Wir müssen uns ebenfalls viel Platz verschaffen. Wir müssen selbstbewusst spielen und dann schauen wir mal, was passiert.

McKiernan ergänzte noch, dass morgen zwei in etwa gleiche Systeme aufeinander treffen werden:

Ja, da stimme ich dir absolut zu. Unsere beiden Teams spielen in gewisser Wiese schon recht ähnlich. Wir müssen unser Netz vorn frei halten und sicherstellen, dass Mathias alle Schüsse sehen kann. Ja, da hast du recht, es wird ein defensives Spiel. Möge das bessere Team gewinnen.

Beide Mannschaften erwarten eine hart umkämpfte Partie. Von daher war es für die Eisbären jetzt nochmal enorm wichtig, dass man die Akkus wieder auflasen konnte. Denn das Spiel in München wird sehr viel Kraft kosten, zumal beide Teams eine Visitenkarte abgeben wollen für ein mögliches Aufeinandertreffen in den Playoffs. Ryan McKiernan spricht daher von einer Botschaft, die man ihnen senden möchte:

Auf jeden Fall. Wie du schon gesagt hast, es war super wichtig für uns, dass wir uns zwei volle Tage hier richtig gut erholen konnten. Ja, das ist wichtig für uns jetzt, zumal die Chance, dass wir in den späteren Playoffs auf sie treffen, ziemlich hoch ist. Und so ist das eine gute Möglichkeit für uns, Ihnen eine Botschaft zu senden. Ihnen zu zeigen, wie wir spielen werden. Wir müssen einfach so weiter spielen wie bisher. Wir haben es geschafft, unsere letzten Spiele zu gewinnen. Und wenn wir diese Einstellung für die nächsten Spiele beibehalten, werden wir auch erfolgreich sein.

Aber einfach wird es nicht werden. München hat seit einer 3:8-Niederlage in Iserlohn vier Siege in Folge gefeiert. Und was für welche – 6:2 gegen Köln, 9:2 gegen Krefeld, 5:2 in Köln und 8:1 in Krefeld. Die Offensive erzielte in diesen vier Spielen satte 28 Tore, die Defensive kassierte dagegen nur ganze sieben Gegentore. So einfach wird es gegen Berlin aber definitiv nicht werden. Aber viele Tore muss München schon schießen, will man gegen die Eisbären gewinnen. Mindestens vier Tore waren bisher nötig, um volle drei Punkte gegen Berlin einzufahren.
Die Mannschaft von Chefcoach Don Jackson spielt eine Saison, welche einer Achterbahnfahrt gleicht. Aktuell befindet man sich zwar auf dem zweiten Platz in der Gruppe Süd, aber lange Zeit stand man hinter dem ERC Ingolstadt auf Platz Drei. Doch dank der vier Siege in Serie ist man an den Schanzern vorbei gezogen.
Auf der Goalie-Position überzeugt München in diesem Jahr überhaupt nicht, was die durchschnittliche Fangquote ihrer Goalies auch zeigt. Mit einer Fangquote von 89,35 Prozent ist man in dieser Kategorie nur auf Rang Zehn zu finden. Ebenso ein Sorgenkind ist das Powerplay bei München, was mit einer Erfolgsquote von 20 Prozent nur das achtbeste der gesamten Liga ist. Dafür ist man in Unterzahl mit 83,33 Prozent die viertbeste Mannschaft und in Sachen Chancenverwertung mit einer Torschusseffizienz von 11,5 Prozent gar das zweitbeste Team.
Bei München geht auch von der Defensive Torgefahr aus. Zach Redmond kommt auf 27 Scorerpunkte (6 Tore/21 Vorlagen) und Yannic Seidenberg auf 22 (8/14). In der Offensive haben gleich sechs Spieler mehr als 20 Scorerpunkte, darunter u.a. Chris Bourque mit 32 (5/27) und Trevor Parkes mit 30 (19/11). Fehler sollten sich die Berliner also keine erlauben, denn die würden Münchens Angreifer gnadenlos ausnutzen. Und wenn die Tormaschine einmal im Laufen ist, ist sie nur schwer aufzuhalten.

Doch wie stellt Trainer Serge Aubin seine Mannschaft auf diesen Kracher eigentlich ein?

Eigentlich ist es total einfach, diese Spiele jetzt zu coachen. Denn ich muss die Jungs gar nicht großartig motivieren. Die wissen ganz genau, wenn wir nicht voll obenauf sind, dann wird das ein langer, langer Tag. Das ist schon mal klar. Ja, wir sind obenauf und das erwarte ich auch. Ich weiß, die Jungs sind bereit. Und bestimmt wird es hier und da Fehler geben, aber wir werden unsere Chancen nutzen und ihnen nur sehr wenig Gelegenheiten lassen.

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