1:0 gegen Straubing! Per Shorthander zum Heimsieg und zur Playoff-Qualifikation

Ausgabe #13:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Mittwochabend gewannen die Berliner auch den zweiten Vergleich mit den Straubing Tigers. Am Ende stand ein 1:0 (0:0,0:0,1:0) zu Buche. Beiden Teams merkte man den Kräfteverschleiß der letzten Wochen an, dennoch investierten beide enorm viel in das Spiel. Am Ende hatten die Eisbären das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und feierten einen weiteren Heimsieg. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären traten mit einer Rumpftruppe und nur drei vollen Reihen an. Neben den bereits verletzten Spielern fiel heute auch noch die „Powerplay-Geheimwaffe“ Zach Boychuk verletzungsbedingt aus. So blieb einzig die Reihe um Lukas Reichel, Marcel Noebels und Leo Pföderl zusammen. Den Platz von Boychuk in der Reihe mit Matt White und Giovanni Fiore nahm Mark Olver ein. Haakon Hänelt und Fabian Dietz rutschten aus der vierten Reihe vor in die dritte, wo sie zusammen mit Parker Tuomie stürmten. Nino Kinder war überzähliger Stürmer und Eric Mik war überzähliger Verteidiger. Schwere Aufgabe also für die Eisbären in diesem so eng getakteten Spielplan.
Im Tor blieb dafür alles beim alten, Mathias Niederberger hütete auch heute das Berliner Tor. Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Straubing hatte bis jetzt vier seiner fünf Nord-Süd-Vergleiche gewonnen. Einzig gegen die Eisbären gab es am Sonntagnachmittag eine 1:3-Niederlage. Dafür hatten die Niederbayern alle drei bisherigen Auswärtsspiele im Norden gewonnen. In Düsseldorf, Krefeld und Bremerhaven holten die Mannen von Coach Tom Pokel nicht nur insgesamt neun Punkte, nein, sie gewannen auch alle Spiele je 4:0 und kamen so mit 12:0-Toren aus diesen drei Auswärtsspielen zurück an den Pulverturm. Das Selbstvertrauen auf fremden Eis war also enorm groß bei den Niederbayern. Aber sie trafen eben auch auf eine sehr heimstarke Berliner Mannschaft, welche in allen bisherigen 14 Heimspielen gepunktet und zwölf dieser Spiele auch gewonnen hat. Einzig Wolfsburg konnte bisher hier in der Hauptstadt gewinnen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Ausgangslage vor diesem Duell war also klar. Und so begannen die Gäste aus Straubing sehr schwungvoll und setzten sich gleichmal im Drittel der Berliner fest. Man merkte dabei nicht, dass es Straubing war, welches gestern noch im Einsatz war, während die Eisbären einen Tag frei hatten. Das aggressive Forechecking der Tigers überrumpelte die Berliner so ein wenig, so dass sie sich in der Anfangszeit zweimal mit einem Icing befreien mussten. Die Hausherren wirkten immer einen Schritt langsamer, sie verschliefen komplett den Start des Spiels. Was in der Vergangenheit zu Hause eigentlich nie der Fall war. Da kam man stets wie die Feuerwehr aus der Kabine. Nur heute war man vom forschen Auftritt der Niederbayern sichtlich überrascht.
Nach drei, vier Minuten hatten die Eisbären aber ihre Beine gefunden und fanden auch ins Spiel. Viel passierte aber trotzdem nicht, weil sich beide Teams neutralisierten. Vor dem Tor wurden die Schusswege zugemacht, in den Zweikämpfen wurde hart gearbeitet. Es war definitiv kein Eishockey-Leckerbissen in den ersten zehn Minuten. Torchancen waren keine zu sehen. Und auch so war wenig Feuer drin im Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die erste gefährliche Chance hatten die Hausherren nach elf Minuten, als Mark Olver im Slot angespielt wurde und gegen die Laufrichtung von Goalie Sebastian Vogl schoss. Doch sein Schuss ging knapp links am Tor vorbei. Eine Minute später bot sich dann den Tigers die erste gute Chance zur Führung, nach dem John Ramage wegen Stockchecks die erste Strafzeit der Partie kassierte. Powerplay für Straubing also. Doch das Penaltykilling bei den Eisbären funktionierte zuletzt hervorragend. Und so machten sie den Straubingern auch heute das Leben schwer. Sie machten die Räume geschickt zu und gaben so kaum Lücken für den Abschluss frei. Zweimal kamen die Tigers durch, aber da war Mathias Niederberger zur Stelle und so wirklich gefährlichen waren diese Abschlüsse auch nicht.
Auch danach weiterhin ein sehr zerfahrenes Spiel, wenig Spielfluss und kaum spannende Szenen. Ein typisches Mittwoch-Spiel gegen Straubing eben. Aber eben auch der Tatsache geschuldet, dass die Teams zur Zeit ein Mammutprogramm absolvieren müssen und die Berliner nur drei Reihen zur Verfügung hatten. Aber das lassen sie ja nie als Ausrede gelten, wenn es mal nicht rund läuft. Doch vergessen durfte man das eben auch nicht.
Vier Minuten vor der ersten Pause zauberte sich Matt White mal bis vor das Tor, wurde aber beim Abschluss dabei von Benedikt Schopper per Haken gestört und so holte er mit dieser Aktion immerhin ein Überzahlspiel für die Hausherren heraus. Doch auch das wurde nicht wirklich gefährlich. Auch hier fehlte so ein wenig das Tempo im Spielaufbau. So endete ein ereignisarmes Drittel folgerichtig torlos.

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Enorm heiß auf das zweite Drittel schienen einige Straubinger Spieler zu sein, jedenfalls erweckte es den Eindruck. Sieben Minuten waren noch Pause, da stand u.a. T.Mulock schon im Kabinengang und wollte zurück auf das Eis. Da konnte man ja fast schon gespannt sein, wie die Niederbayern hier zurück auf das Eis kommen würden.
Und Straubing suchte in der Tat gleich den Weg Richtung Berliner Tor, gleiches galt aber auch für die Eisbären. Beide machten aber hinten auch weiterhin die Räume zu und blockten die Schüsse.
Die Eisbären dann mal mit einer guten Phase, wo sie viel Druck entfachten und sich im Angriffsdrittel festsetzen konnten. Aber auch hier wieder die Defensive mit sehr starker Arbeit. Wenn Schüsse kamen, wurden sie entweder geblockt oder aber gingen neben das Tor.
Eisbären-Coach Serge Aubin probierte es dann mal mit Reihenumstellungen. So tauschte er Lukas Reichel mit Matt White. White stürmte also fortan an der Seite von Leo Pföderl und Marcel Noebels, während Reichel eine Formation mit Mark Olver und Giovanni Fiore bildete. Was zwar noch nicht den gewünschten Erfolg brachte, aber die Eisbären waren das aktivere Team. Dennoch sprangen nach wie vor keine hochkarätigen Torchancen bei heraus.
Straubing wurde zum Ende des zweiten Drittels wieder etwas aktiver und kam auch zu Abschlüssen, doch auch die Niederbayern konnten nicht den ersten Treffer des Spiels erzielen. So stand es auch nach 40 Minuten 0:0 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Reihen wieder dieselben wie zu Beginn des Spiels. Und die Eisbären waren sofort in Richtung des Tores von Sebastian Vogl unterwegs und wollten endlich das Führungstor erzielen. Gleiches galt aber auch für die Niederbayern. Beide Teams kamen schwungvoll rein ins letzte Drittel.
Nach fünf Minuten bot sich den Tigers die Chance in Überzahl zu agieren. Ryan McKiernan kassierte zwei Minuten wegen Beinstellens. Und das Powerplay sah sehr gut aus. Straubing kam in die Formation und auch zu guten Chancen. Aber Mathias Niederberger ließ die Tigers-Spieler verzweifeln, denn er hielt sein Tor weiterhin sauber.
Doch Mitte des letzten Drittels bot sich den Niederbayern die nächste Chance in Überzahl. Diesmal musste Kai Wissmann wegen Haltens in die Kühlbox. Aber da waren es die Berliner, welche in Unterzahl in Führung gingen. Giovanni Fiore besorgte das 1:0. Matt White spielte die Scheibe aus der linken Bandenrundung an zwei Verteidigern vorbei in den Slot, wo Fiore alleine lauerte. Er nahm die Scheibe an, zog sie rechts rüber, Sebastian Vogl lag am Boden, Fiore legte sich die Scheibe zu recht und schlenzte sie ins halbleere Tor (52.). Am Jubelschrei der Spieler konnte man die Erleichterung hören.
Und für Straubing kam es noch dicker. Corey Tropp kassierte eine Minute später zwei Minuten wegen Hakens. Die Eisbären nun also in Überzahl und mit der Chance zur Vorentscheidung. Und da wurde es mehrmals brenzlig vorm Straubinger Tor, aber der Puck wollte einfach nicht über die Linie gehen.
Nach dem überstandenen Unterzahlspiel blieben den Gästen hier noch gut fünf Minuten. Doch die Eisbären machten hinter weiterhin dicht, wie schon in den letzten Spielen. 45 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Straubings Coach Tom Pokel seinen Goalie vom Eis, fünf Sekunden später zudem auch noch seine Auszeit. Die Tigers wollten es in den Schlusssekunden also nochmal versuchen. Der Ausgleich sollte her. Doch der fiel nicht mehr. Die Eisbären brachten erneut ein 1:0 zu Hause über die Zeit. Und damit machte man zugleich die Playoff-Qualifikation perfekt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ein weiteres hartes Stück Arbeit. Die Eisbären traten mit einer Rumpftruppe an, mussten mit nur drei Reihen auskommen. Und das merkte man der Mannschaft auch an. Aber auch anzumerken war beiden Mannschaften der Kräfteverschleiß der letzten Tage mit sehr vielen Spielen innerhalb kürzester Zeit. Dennoch versuchten es beide immer wieder, am Ende waren es die Eisbären, welche den einen goldenen Schuss abgaben.
Defensiv verteidigte man das erneut ganz stark, ließ kaum hochkarätige Chancen der Niederbayern zu. Und wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle, welcher sein Tor zum zweiten Mal in Folge zu Hause sauber hielt und seinen insgesamt fünften Shutout der Saison feierte.
In so einer strapaziösen Phase muss man auch solche Spiele erst einmal gewinnen. Und das taten die Eisbären, was sie immer mehr zum zweiten echten Titelkandidaten neben den Adler Mannheim macht.
Nun kann man erst einmal ein paar Tage durchatmen und dann steht am Sonntag der nächste harte Brocken im Weg. Denn dann geht es nach München. In der Verfassung von dieser Saison sind die Eisbären da wohl Favorit. Denn München spielt keinesfalls eine souveräne Saison.

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