Morgen Abend spielen die Eisbären Berlin letztmals in der diesjährigen Hauptrunde der PENNY DEL bei den Kölner Haien (Bully: 18:30 Uhr). Alle bisherigen drei Duelle gingen an die Hauptstädter. Während die Eisbären souverän an der Tabellenspitze der Gruppe Nord thronen, kämpfen die Domstädter als Tabellensechster noch um die Teilnahme an den Playoffs. Macht das Köln automatisch zu einem noch gefährlicheren Gegner, Headcoach Serge Aubin?
Köln ist ein erfahrenes Team. Sie wissen, wie wichtig jeder einzelne Punkt zum aktuellen Zeitpunkt der Saison ist. Ich erwarte, dass sie hart aus der Kabine kommen. Wir werden weitermachen wie bisher. Mir gefällt, wie sich das Team entwickelt. Es wird harte Arbeit, aber wir werden bereit sein.
Denn auch wenn die Haie aktuell nur Sechster in der Tabelle sind, unterschätzen wird man Köln definitiv nicht. Dafür haben sie zu viele Spieler im Kader, die einfach gutes Eishockey spielen können. Und sie haben mit Uwe Krupp einen Trainer an der Bande, welcher sehr erfahren ist und weiß, was man tun muss, um Spiele zu gewinnen. Gerade die Offensivpower der Haie kann zu einer Gefahr werden, weshalb die Eisbären kein Risiko eingehen wollen. Kris Foucault mit seinen Erwartungen an morgen Abend:
Sie haben viel Offensivpower, weshalb wir kein Risiko eingehen wollen. Wir haben gezeigt, dass wir 60 Minuten durchspielen können und wenn wir das machen, unserem System treu bleiben und einfach spielen, werden wir erfolgreich sein. Wenn wir uns an das halten, sehe ich kein Problem.
In den letzten beiden Spielen ist es den Eisbären endlich wieder gelungen, über 60 Minuten durchzuspielen. Prompt gewann man beide Spiele und kehrte somit zurück in die Erfolgsspur. Was aber auch daran lag, dass man defensiv wieder zu seiner Form gefunden hat. Und die starke Defensive wird auch morgen der Schlüssel zum Sieg sein, so sieht es jedenfalls Lukas Reichel:
Wir müssen defensiv wieder so stark spielen, wie in den letzten Spielen. Offensiv machen wir eigentlich eh immer unsere Tore oder meistens. Köln hat gute Einzelspieler, das wissen wir und auf die müssen wir achten.
Lukas Reichel spricht es an, vorne machen die Eisbären eh fast immer ihre Tore. Mit 84 Toren stellen die Berliner den zweitbesten Angriff der PENNY DEL nach Red Bull München (88 Tore). Wichtig in den Spielen ist von daher auch immer das erste Tor, denn das gibt die Richtung in einem Spiel vor. Und das ist laut Kris Foucault vor allem auswärts besonders wichtig:
Ja, besonders auswärts das erste Tor zu schießen, ist wichtig. Natürlich können wir momentan keinen Fansupport dadurch mitnehmen, aber das erste Tor kann den Ton für das restliche Spiel angeben.
Die Nummer 98 der Eisbären kennt sich da ja bestens mit aus, ist er doch „Mister 1:0“ beim Hauptstadtclub. Aktuell spielt er zusammen mit Matt White und Zach Boychuk in einer Reihe. Die drei Spieler harmonieren sehr gut und haben alleine gegen Iserlohn im letzten Spiel satte 15 Torschüsse zusammen kreiert. Wieviel Spaß macht es Foucault denn überhaupt, ein Teil dieser Angriffsreihe zu sein?
Es macht sehr viel Spaß. Alle beiden können gut schießen, ich ebenso. Wir pushen uns gegenseitig und haben eine gute Chemie. Es macht Spaß in der Offensivzone zu spielen und das wissen wir. Das ist definitiv die Rolle, die wir spielen wollen und das werden wir weitermachen.
Foucault selbst hat auch schon 12-mal eingenetzt. Aber das allein ist nicht der Grundstein des Erfolges der Eisbären Berlin in dieser Saison. Der liegt neben der Offensive vor allem auch in der sehr stabilen Defensive, was auch Kris Foucault so sieht:
Ja, wenn wir den Puck haben, ist es schwer für das andere Team, Tore zu schießen. Und wenn wir Fehler machen oder in Konter laufen, haben wir Mathias Niederberger oder Tobias Ancicka, die beide große Rettungsaktionen zum richtigen Zeitpunkt machen. Von der Defensive bis zur Offensive sind wir gut mit dem Puck und umso mehr wir den Puck haben, umso weniger Chancen haben die Gegner, Tore zu schießen.
Starke Defensive, starke Offensive, doch was gefällt Trainer Serge Aubin am Spiel seiner Mannschaft aktuell am besten?
Unserer Einsatz für jeden Teil des Spiels gefällt mir am meisten momentan. Überzahl und Unterzahl sind gut, wir sind mit und ohne Puck sehr aufmerksam. In den letzten Spielen haben wir das sehr gut gemacht. Die Idee ist, den aktuellen Trend fortzuführen. Logischerweise müssen wir Tore schießen und eine gute Offensive haben, aber defensiv werden Spiele gewonnen. Bei Fünf-gegen-Fünf sind wir ein schwerer Gegner und das soll weiterhin so bleiben.
Die gute Offensive haben die Berliner, das wurde mehrfach angesprochen. Doch was macht die Eisbären in diesem Jahr so torgefährlich? Lukas Reichel hat die Erklärung dafür parat:
Ich würde sagen, dass bei uns alle vier Reihen Tore schießen können. Auch gegen Bremerhaven, da hat man gesehen, die dritte, vierte Reihe hat auch mal ein Tor geschossen. Jede Reihe spielt zur Zeit richtig gut und es reicht für den Trainer, er kann alle Reihen spielen lassen.
Damit sind die Hauptstädter für den Gegner sehr schwer auszurechnen. Denn wenn die Paradereihe Noebels-Reichel-Pföderl nicht trifft, dann schießt eben die Reihe White-Boychuk-Foucault die Tore. Und wenn auch die mal nicht treffen, dann sind die Youngsters um Sebastian Streu, Nino Kinder und Haakon Hänelt zur Stelle, so wie im letzten Auswärtsspiel in Bremerhaven, als Streu sein erstes Saisontor erzielte, Nino Kinder sein erster Scorerpunkt in der DEL gelang und Haakon Hänelt sein erstes Profitor erzielte.
Gegner Köln hat aber drei Eisbären-Kenner im Team, spielten doch Justin Pogge, Landon Ferraro und James Sheppard noch an der Spree. Ist es eigentlich komisch, gegen die alten Weggefährten zu spielen? Das wurde Lukas Reichel vor dem Spiel in der Domstadt gefragt:
Nein, komisch nicht. Aber man kennt sich gegenseitig, man weiß, was das für ein Spieler ist. Sheppy ist einfach stark an der Scheibe, kann gut die Scheibe abdecken. Landon kann seine Rolle richtig gut nutzen und weiß, was er zu tun hat. Ja, und Pogge ist wie ein sechster Verteidiger manchmal, der spielt richtig gut die Scheibe. Also wir wissen, was die Stärken von denen sind und die wissen unsere Stärken. Ja, aber komisch ist da eigentlich nichts dran.