3:5 in Düsseldorf! Ex-Eisbär Alex Barta schießt die Eisbären mit drei Toren im Alleingang ab

Die Eisbären Berlin zeigen weiterhin ihre zwei Gesichter: Zu Hause ist man nach wie vor ungeschlagen, auswärts hingegen steht aktuell erst ein Sieg zu Buche – und der in Krefeld, wo aktuell jeder gewinnt. Bei der Düsseldorfer EG wollte man endlich einen „richtigen“ Auswärtssieg einfahren, aber am Ende stand man beim 3:5 (2:2,0:2,1:1) erneut mit leeren Händen da. 

Im Kader der Eisbären fehlten heute PC Labrie (verletzt) und Neuzugang Zach Boychuk (Quarantäne). Fabian Dietz stürmte anstelle von Labrie. Im Tor stand wieder Ex-DEG-Keeper Mathias Niederberger.

Beide Mannschaften dürften vor dem Spiel viel Selbstvertrauen gehabt haben. Die Rheinländer gewannen die letzten fünf Spiele in Folge und punkteten in den letzten sieben Spielen, die Berliner hingegen gewannen die letzten drei Spiele in Serie und punkteten in den letzten fünf Spielen. Doch den besseren Start legten die Gastgeber hin. 65 Sekunden waren erst gespielt, da jubelten die Düsseldorfer bereits. Alexander Barta kam über rechts ins Angriffsdrittel, hatte zu viel Platz und zog auf Höhe des Bullykreises ab. Sein Schuss schlug im langen Eck ein – 0:1 (2.).
Aber die Eisbären schlugen früh zurück. Es lief die vierte Spielminute, als Kris Foucault die Scheibe im Angriffsdrittel eroberte, mit ihr rum ums Tor fuhr, vor das Tor zog und dort zu viel Platz hatte. Er zog ab und tunnelte DEG-Goalie Mirko Pantkowski – 1:1.
Von Beginn an war es ein schnelles Siel, welches hin und her ging. Die DEG wirkte zu Beginn offensiv aktiver, hatte mehr Zug zum Tor. Aber die Eisbären waren die effektivere Mannschaft, waren eiskalt vorm DEG-Tor. Die Rheinländer mit dem Fehlpass im gegnerischen Drittel. Marcel Noebels spielte die Scheibe zu Leo Pföderl und der machte sich auf die Reise Richtung Mirko Pantkowski, kam über rechts ins Angriffsdrittel, zog auf links rüber und tunnelte den DEG-Goalie per Rückhand – 2:1 (9.).
Nur wenige Augenblicke später hätte es beinahe erneut im Düsseldorfer Tor eingeschlagen, aber der Pfosten half der DEG. Im Gegenzug machte sich Alexander Barta aus dem eigenen Drittel auf die Reise, kurvte über die gesamte Eisfläche, zog über rechts ins Angriffsdrittel und zog wieder ab, diesmal flach und erneut schlug der Puck hinter Mathias Niederberger ein – 2:2 (10.).
Zwei Minuten später schepperte es erneut am Gestänge des DEG-Tores. Fabian Dietz hatte abgezogen, aber auch er scheiterte am Aluminium. Danach ging es weiter rauf und runter, aber weitere Tore fielen nicht. So stand es nach 20 munteren Minuten 2:2-Unentschieden im ISS-Dome. Bemerkenswert: 81 Prozent aller abgegebenen Schüsse der Eisbären kamen aus dem gefährlichen Slot-Bereich.
Doppel-Torschütze Alex Barta mit seinem Fazit zu den ersten 20 Minuten bei Magenta Sport:

Ich denke, dass wir ganz gut rein gekommen sind, sind früh in Führung gegangen. Aber hinten wissen wir, dass die Berliner gefährlich sind in der Offensive und da haben wir schlechte Entscheidungen getroffen. Es ist ein bisschen unnötig, dass es 2:2 steht. Ich glaube, dass Berlin offensiv ein bisschen mehr hatte, trotzdem müssen wir das besser verteidigen.

Das Mitteldrittel begannen die Hausherren in Überzahl. Und da ist die DEG das fünftbeste Überzahlteam der Liga, die Eisbären haben aber das fünftbeste Penaltykilling der Liga und sogar das beste der Gruppe Nord. Doch außer zwei Schüssen von Matthias From kam nichts bei rum, die Eisbären überstanden die Unterzahl also schadlos.
Dann wurde es zweimal bitter für die Hauptstädter. Zunächst humpelte Mark Olver verletzt in die Kabine und kurze Zeit später klingelte es erneut im Berliner Tor. Tobias Eder hatte trocken abgezogen und Düsseldorf zum zweiten Mal an diesem Abend in Führung geschossen – 2:3 (24.).
Kurz darauf das erste Powerplay für die Eisbären, in dem auch Haakon Hänelt Eiszeit bekam. Nur kam dabei nichts Zählbares bei raus. Ein Powerplay zum Vergessen. Und das traf auf das gesamte Mitteldrittel zu. Denn von den Eisbären war nichts zu sehen. Nach vorne fehlten einfach die Ideen und hinten musste man die DEG-Angriffe verteidigen. Mit dem aggressiven Spielstil der Gastgeber hatten die Mannen von Chefcoach Serge Aubin große Probleme.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause musste dann auch Youngster Tobias Ancicka erstmals hinter sich greifen. Er stand inzwischen im Tor und konnte den Hammer von Nicholas Jensen nicht parieren – 2:4 (33.).
Von den Eisbären sah man eigentlich nur drei Minuten vor der zweiten Pause nochmal eine gute Chance. Mark Zengerle kam bei einem Zwei-auf-Ein-Konter zum Abschluss, scheiterte aber an Mirko Pantkowski. So lag man verdient mit 2:4 nach 40 Minuten im ISS-Dome hinten. Kapitän Frank Hördler war im Interview bei Magenta Sport mit den ersten beiden Drittel überhaupt nicht zufrieden:

Das erste Drittel lief auch nicht so, wie wir es wollten. Ich glaube, wir laufen zwar schon, aber nicht richtig. Wir sind eigentlich immer in der falschen Position und dann sind es so Kleinigkeiten, wo wir gleich von Düsseldorf bestraft werden.

Fürs Schlussdrittel hatten sich die Eisbären dann nochmal etwas vorgenommen und Matt White kam nach bereits 34 Sekunden zur ersten vielversprechenden Chance, doch sein Schuss ging knapp rechts vorbei. Die Eisbären wirkten präsenter als im Mitteldrittel, waren offensiv deutlich öfters zu sehen und wollten hier noch einmal herankommen.
Und sie belohnten sich für den guten Beginn. Jonas Müller bekam die Scheibe an der blauen Linie, zog ab und traf zum 3:4 aus Berliner Sicht (45.). Sein erstes Saisontor und sein erstes Tor seit dem 02. Januar 2019 gegen Iserlohn.
Auch danach die Berliner weiter am Drücker. Aber vor dem Tor manchmal zu ungenau im Passspiel. Die DEG kam erst Mitte des letzten Drittels wieder zu guten Chancen, aber Alexander Karachun vergab zweimal und Daniel Fischbuch einmal. Der DEG bot sich nun auch Platz, wollten die Eisbären doch mit aller Macht noch den Ausgleich und die Verlängerung erzwingen.
Und der Druck der Eisbären nahm auch zu und sie drängten die Rheinländer ins eigene Drittel, aber es fehlte an Genauigkeit vor dem Tor und beim Passspiel. Trainer Serge Aubin nahm 45 Sekunden vor dem Ende Goalie Tobias Ancicka zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und 39 Sekunden vor dem Ende zudem eine Auszeit. Aber die DEG spielte ein aggressives Forechecking und zwang die Eisbären zum Scheibenverlust im eigenen Drittel, welchen Alex Barta mit seinem dritten Treffer an diesem Abend bestrafte – 3:5 (60.). Damit war die Partie entschieden und die Eisbären stehen weiterhin bei nur einem Auswärtssieg.

Auch das zweite Spiel haben die Eisbären in Düsseldorf verloren. Und es war eine verdiente Niederlage, weil man es über 60 Minuten nicht schaffte, sein Spiel durchzuziehen. Man lief zu wenig Schlittschuhe, man zeigte wenig Zweikampfhärte, man war zumeist einen Schritt langsamer und meist in einer völlig falschen Position. Im letzten Drittel bäumte man sich zwar nochmal auf, aber letztendlich war auch das zu wenig, weil die DEG in den letzten zehn Minuten auch nicht mehr viel gefährliches zu ließ. Dass man zudem auch noch mit Mark Olver und Haakon Hänelt zwei Stürmer verletzungsbedingt verlor, passte zum gesamten Abend, den man durchaus als gebraucht bezeichnen kann.

Jonas Müller zog nach dem Spiel bei Magenta Sport folgendes Fazit:

Ich glaube, wir sind zeitweise einfach zu wenig gelaufen, haben nicht gut foregecheckt, haben dem Gegner viel Zeit gelassen. Dadurch ist Düsseldorf gut ins Spiel gekommen. Gerade im zweiten Drittel waren wir lange in der eigenen Zone und hatten wenig Chancen. Ich glaube wir hatten zehn Schüsse in den ersten beiden Dritteln und das ist eindeutig viel zu wenig. Wir sind ein Team, wir haben alle nicht gut zusammen gearbeitet und das wollen wir nächstes Spiel auf jeden Fall besser machen.

Besser gelaunt war dagegen DEG-Torschütze Tobias Eder:

Ich denke, dass wir insgesamt wieder 60 Minuten lang ziemlich konstant gespielt haben. Wir haben es den Berlinern sehr schwer gemacht. Und ja, ich denke, der Sieg geht auch so in Ordnung. Wir wussten, dass Berlin aggressiv kommt, da haben wir ein bisschen Schwierigkeiten gehabt, haben uns aber in der Drittelpause gefangen. Ab dem zweiten Drittel hat es dann viel besser ausgeschaut.

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