Spitzenreiter Mannheim kommt: Die Eisbären mit großen Personalsorgen

Zwei Wochen sind vergangen, seitdem die Eisbären ihr letztes Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena absolviert haben. Am 04. Januar unterlagen die Hauptstädter den Straubing Tigers mit 0:1 n.P. Es folgten drei Auswärtsspiele in Folge, welche die Berliner allesamt verloren und nun insgesamt bei sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen stehen, vier davon in Folge. Durch die Krise gerät sogar die bereits sicher geglaubte Pre-Playoff-Qualifikation in Gefahr, denn der Elfte Nürnberg ist bei zwei Spielen weniger nur noch ganze neun Zähler entfernt. Der Vorsprung war mal zweistellig gewesen.

Dass die Talfahrt der Eisbären ausgerechnet morgen Abend ein Ende finden wird, ist mehr als fraglich, fast schon unmöglich. Denn ab 19:30 Uhr sind die Adler Mannheim zu Gast in der Arena am Ostbahnhof. Der Top-Favorit auf den DEL-Titel 2019, der beste Angriff und die beste Abwehr der Liga, seit sechs Spielen ungeschlagen. Wie wollen die Eisbären den Liga-Primus stoppen?

Zumal man neben der sportlichen Krise auch noch große Personalsorgen zu verkraften hat. Denn es drohen gegen die Kurpfälzer gleich neun Ausfälle. Marvin Cüpper, Mark Cundari, Kai Wissmann, Florian Kettemer, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Martin Buchwieser, James Sheppard und Mark Olver fehlen Trainer Stéphane Richer nach aktuellem Stand. Die Eisbären werden gegen Mannheim also mit einer Rumpftruppe auflaufen, weshalb wohl keiner damit rechnet, dass ausgerechnet gegen Mannheim die Krise gestoppt wird.

Der Respekt vor dem Team von Trainer Pavel Gross ist jedenfalls groß, die Selbsteinschätzung der eigenen Leistung aber nach wie vor einfach nur schlecht. Stéphane Richer im Vorfeld des Mannheim-Spiels:

Mannheim ist die beste Mannschaft der Liga und fast komplett jetzt. Wir haben in Mannheim für 38 Minuten sehr gut mitgehalten. Morgen müssen wir wieder alles geben, wie in Wolfsburg.

Beim Fazit des letzten Aufeinandertreffen in Mannheim vor einer Woche gehe ich noch mit, aber alles gegeben in Wolfsburg? Ist das Richer sein ernst oder reichen neuerdings rund zehn Minuten aus, um nach dem Spiel zu sagen, wir hätten alles gegeben? Das Spiel in Wolfsburg war keinesfalls gut, da hat man sich vom Tabellenletzten den Schneid abkaufen lassen, die Niedersachsen zeigten den Eisbären deutlich, was Kampfgeist und Wille sind, was Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor sind. Alles Sachen, die den Eisbären im Moment fehlen. Nur wenn man sich selbst nach solchen Spielen hinstellt und versucht, alles schön zu reden und nur die positiven Sachen anzusprechen, dann kann man auf Besserung lange warten. Denn wenn man sich mit den zuletzt gezeigten Leistungen zufrieden gibt, sieht man bei den Eisbären wohl keinen allzu großen Handlungsbedarf.

Dabei sollten bei den Verantwortlichen sämtliche Alarmglocken schrillen, ist doch die Pre-Playoff-Qualifikation in großer Gefahr. Der erhoffte positive Effekt mit dem Trainerwechsel von Clément Jodoin zu Stéphane Richer ist jedenfalls ausgeblieben. Fast noch schlimmer, man ist unter dem Sportdirektor sogar noch schlechter geworden. Spätestens jetzt sollte der Sportdirektor Richer handeln, aber darauf werden wir alle wohl noch sehr lange warten müssen. Würde er jetzt handeln und einen neuen Trainer präsentieren, würde er ja Fehler eingestehen und das tut ein Herr Richer nicht, dann bleibt er lieber stur hinter der Bande und fährt die Eisbären endgültig gegen die Wand.

Und die Stimmung in der Fanszene ist angespannt, in Krefeld und Wolfsburg setzte es „Wir wollen die Eisbären sehen„-Gesänge, in Krefeld sogar „Wir haben die Schnauze voll„-Rufe. Zu Hause präsentierte man sich in den letzten Wochen in einer sehr schlechten Verfassung, gewann nur zwei der letzten neun (!) Heimspiele, die Fans sehnen sich endlich mal wieder nach einem Erfolg auf eigenem Eis, besser gesagt nach drei Punkten. Der letzte Dreier gelang am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen Bremerhaven. 

Wenn überhaupt ein Fakt Hoffnung morgen Abend macht, dann ist es der Blick in die Statistik. Denn in Berlin haben die Eisbären neun der letzten zehn Duelle für sich entschieden. Angesichts der aktuellen Form beider Mannschaften und der großen Personalprobleme der Eisbären gehe ich jedoch nicht davon aus, dass diese Serie morgen Abend eine Fortsetzung finden wird.

Der voraussichtliche Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Adler Mannheim am 18.01.2019 um 19:30 Uhr):

Tor:

Kevin Poulin, Tobias Ancicka

Abwehr:

Maximilian Adam, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Frank Hördler, Eric Mik

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Colin Smith, Marcel Noebels, Cedric Schiemenz

Nicht zur Verfügung: 

Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Florian Kettemer, Mark Cundari, André Rankel James Sheppard (alle verletzt), Martin Buchwieser, Constantin Braun (Aufbautraining)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Lukas Reichel, Nino Kinder

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