1:0-Sieg in Schwenningen dank Kevin Poulin und Florian Kettemer

Die Eisbären Berlin konnten die zwei Spiele andauernde Niederlagenserie beenden. Am Freitagabend setzten sich die Berliner vor 3.408 Zuschauern in der Helios Arena beim Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings mit 1:0 n.P. (0:0,0:0,0:0/0:0) durch und holten somit zwei wichtige Punkte.

Ein Sieg, der enorm wichtig fürs Selbstvertrauen sein wird, dennoch darf man den Sieg auch nicht zu hoch hängen. Immerhin trat man beim Tabellenletzten an und kam dort gerade so zu einem 1:0-Sieg, was am Ende auch hätte in einer Niederlagen enden können. Denn es trafen zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinander. Aber es wurde eben auch deutlich, dass es bei beiden Mannschaften in dieser Saison noch nicht wie gewünscht läuft.

Das erste Drittel bewies, dass beide Teams sehr bemüht waren, das Spiel zu bestimmen und sich Chancen zu erarbeiten. Es ging hin und her, beide Mannschaften hatten immer wieder Phasen, in denen sie kurze Zeit am Drücker waren, nur zu Toren sollte es nach den ersten 20 Minuten nicht reichen. Nicht, weil es keine Torchancen gab, nein, sondern weil da mit Dustin Strahlmeier (Schwenningen) und Kevin Poulin (Berlin) zwei Goalies drin standen, die einmal mehr ihre Extraklasse unter Beweis stellten. Der kriselnde Tabellenletzte hatte dabei sogar noch leichte Vorteile, aber nur minimal.

Auch im Mitteldrittel sollte sich dieses Spiel fortsetzen. Beide weiterhin versucht, offensiv Akzente zu setzen und dabei kamen teilweise richtig gute Torchancen bei raus. Chancen, die wohl genutzt worden wären, wenn beide eine gute Phase durchlaufen würden. Da es aber bei beiden Mannschaften derzeit nicht rund läuft, passte das nicht nutzen der Chancen eben dazu. Bestes Beispiel war da sicherlich die Chance von Eisbären-Top-Torjäger Jamie MacQueen, der das freie Tor vor Augen hatte und den Puck hätte in aller Ruhe dort unterbringen können. Aber nein, er zog zu heftig und mit zu viel Druck ab, der Puck ging somit nur ans Außennetz und an der Reaktion von MacQueen danach konnte man sehen, wie tief der Frust derzeit bei den Eisbären sitzt.
Beide Mannschaften waren immer wieder kurz davor, das 1:0 zu erzielen, aber entweder vergab man beste Chancen kläglich oder aber Strahlmeier und Poulin entnervten die gegnerischen Spieler.
So wartete man also auch nach 40 Minuten noch auf den ersten Treffer des Abends. Aber man hätte es vorher wissen müssen, gingen doch in den letzten beiden Saison gleich drei Spiele (!) 1:0 aus.

Auch im Schlussdrittel probierten es die Mannschaften von den Trainern Pat Cortina (Wild Wings) und Clément Jodoin (Eisbären) immer wieder, doch im Abschluss fehlte ihnen einfach das nötige Quäntchen Glück. Egal, was die Spieler versuchten, die schwarze Hartgummischeibe wollte einfach nicht über die Torlinien gehen und die Verzweiflung der Spieler nahm sichtbar zu. Selbst bei den Überzahlspielen wollte keiner Mannschaft der erlösende erste Treffer gelingen. Es war so ein typisches Spiel, bei dem beide Teams wohlmöglich hätten bis morgen spielen können, ohne dabei auch nur ein Treffer zu erzielen. Es ging also fast schon wie erwartet in die Verlängerung.

Selbst in der Extra-Spielzeit veränderte sich das Gesamtbild nicht. Beide Mannschaften versuchten es nach ihren Möglichkeiten, doch sowohl Dustin Strahlmeier als auch Kevin Poulin wollten sich ihren Shutout nicht zu Nichte machen lassen. Nur brauchten wir an diesem Abend noch eine Entscheidung und dafür sollte dann das Penaltyschießen sorgen.

Und wie bezeichnend für das Spiel, dass mit Florian Kettemer ein Verteidiger für die Entscheidung im Shootout sorgte. Der Berliner Verteidiger traf als einziger Schütze und sicherte den Eisbären somit den Zusatzpunkt.

Was sollen wir jetzt großartig Worte über dieses Spiel verlieren. Es waren zwei enorm wichtige Punkte, mehr aber auch nicht. Florian Kettemer bewies einmal mehr, wie wichtig er für die Eisbären ist, sein Penalty machte am Ende den Unterschied aus. Aber viel wichtiger war die Rückkehr von Kevin Poulin ins Eisbären-Tor. Der neue Goalie strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, was auch den Verteidigern hilft. Die Defensive zeigte schon eine bessere Leistung und ansonsten wusste man ja Kevin Poulin hinter sich. Nein, wir wollen Maximilian Franzreb nicht kritisieren, der junge Goalie zeigte bisher gute Leistungen in seinen Einsätzen, wenn gleich er natürlich eine Vielzahl an Gegentoren bekommt. Nur gingen diese nicht immer auf die Kappe des jungen Goalies, denn zu oft wurde er von der Defensive auch sträflich im Stich gelassen. Und Franzreb fehlt eben auch noch die Erfahrung und die nötige Spielpraxis, um dem Team jedes Spiel helfen zu können. Er kann nur von Poulin lernen und Poulin war heute ein wichtiger Baustein des Sieges in Schwenningen.
Wie wichtig Kevin Poulin ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Drei Spiele, drei Siege. Drei der vier Saisonsiege gelangen also mit Poulin im Tor. Ein erfahrener Torwart ist enorm wichtig für eine verunsicherte Mannschaft und das sind die Eisbären im Moment. Der Sieg wird dem Team sicherlich helfen aber es liegt noch viel Arbeit vor dem Trainerteam. Und die nächsten Tage bleibt nicht viel Zeit zum trainieren, denn die Berliner spielen fast jeden zweiten Tag.

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