Spitzenreiter! Eisbären erkämpfen drei Punkte in Ingolstadt

Der DEL-Rekordmeister grüßt von ganz oben in der DEL-Tabelle. Im vorgezogenen Spiel des 7. Spieltages setzten sich die Eisbären Berlin beim ERC Ingolstadt mit 3:2 (1:1,1:1,1:0) durch und eroberten somit zumindest für eine Nacht den ersten Tabellenplatz. 3.044 Zuschauer in der Saturn Arena sahen eine Partie auf Augenhöhe, welche die Eisbären am Ende dank einer klasse kämpferischen Leistung für sich entscheiden konnten.

Bei den Hauptstädtern gab es zwei Änderungen im Vergleich zum München-Spiel. Marvin Cüpper hütete statt Petri Vehanen das Bären-Tor und Verteidiger Frank Hördler fiel verletzt aus.

Die Eisbären fanden gut hinein in die Partie. Kapitän André Rankel mit der ersten Chance nach gerade einmal 35 Sekunden, doch sein Schuss rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei.
Fortan war die Partie von vielen Strafzeiten geprägt, beide Mannschaften somit also auch mit der Chance, in Überzahl zu agieren. Die Eisbären sogar für knapp 90 Sekunden mit einem 4-gegen-3-Powerplay, in welchem sie durch Nick Petersen (2x), Micki DuPont und Jonas Müller auch richtig gute Chancen hatten.
Im ersten Powerbreak sagte Marcel Noebels im Interview bei Telekom Sport, dass es eine ausgeglichene Partie sei, beide Mannschaften wären gut eingestellt und man müsse einfaches Eishockey spielen, dann würde man hier zum Erfolg kommen. Zum Erfolg kamen aber kurz darauf die Schanzer Panther. Jamie MacQueen mit dem Fehlpass im Spielaufbau, Thomas Greilinger fing die Scheibe ab, tankte sich durch die die Eisbären-Defensive, tauchte frei vor Marvin Cüpper auf, spielte diesen aus und netzte ein zum 1:0 nach exakt zehn Minuten.
Kurze Zeit später die große Chance für die Eisbären zum schnellen Ausgleich, als sie erneut in Überzahl ran durften. Aber was bei 4-gegen-3 so gut klappte, funktionierte bei 5-gegen-4 auf einmal nicht mehr. Ingolstadt mit einem aggressiven Penaltykilling, die Eisbären fanden nicht in die Formation und gaben keinen Schuss ab.
Dann mal eine Phase, in der die Gastgeber für viel Gefahr sorgen konnten, es aber verpassten, nachzulegen. Und praktisch aus dem Nichts gelang den Eisbären der Ausgleich. Danny Richmond wurde im Slot klasse frei gespielt, kam zum Abschluss, Jochen Reimer konnte die Scheibe nicht festhalten und es entwickelte sich ein Gestocher vor seinem Tor, in welchem Sean Backman letztendlich den Überblick behielt und die Scheibe ins Tor arbeitete – 1:1 (16.). Schon der vierte Saisontreffer des Neuzugangs im siebten Saisonspiel.
Die Eisbären zum Ende noch einmal mit einem Powerplay, da Ex-Eisbär Laurin Braun in die Kühlbox musste. Und die Eisbären fanden auch in ihre Formation, aber sie kamen nicht zum Abschluss, weil Ingolstadt die Schusswege gut zustellte. Somit blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

Ein paar Sekunden von dem Powerplay waren im Mitteldrittel noch auf der Uhr, aber die Eisbären ließen diese Überzahl ungenutzt. Dann mal wieder die Panther mit einem Überzahlspiel, doch Brandon Buck vergab die beste Chance, als er knapp am Tor vorbei schoss.
Es folgte der Auftritt von Nick Petersen, der sich klasse auf rechts durchsetze, vor das Tor zog und die Scheibe praktisch Jens Baxmann auflegte, welcher angerauscht kam und die Scheibe im Tor versenkte – 2:1 für Berlin (26.). Schon der dritte Treffer des Verteidigers in dieser Saison. „Baxi“ entwickelt sich wohl tatsächlich noch zum „Tor-Monster“.
Die Berliner Führung hielt jedoch nur gut eineinhalb Minuten. Bully im Berliner Drittel, die Eisbären nicht geordnet in der Defensive, David Elsner bekam die Scheibe und zog im rechten Bullykreis stehend direkt ab und versenkte das Spielgerät im Berliner Tor – 2:2 (27.).
Fortan beide Mannschaften mal wieder mit einem Powerplay, die Eisbären waren dabei deutlich gefährlicher. Micki DuPont hatte gleich dreimal die Chance zur erneuten Führung, konnte aber keine seiner drei Chancen nutzen.
Zum Ende des zweiten Drittels beide Teams noch einmal mit einer Drangphase, setzten den Gegner in deren Drittel fest, konnten sich aber für den Aufwand in dieser Phase nicht belohnen. Somit stand es nach 40 Minuten 2:2-Unentschieden.

Ins letzte Drittel starteten beide Mannschaften äußerst engagiert. Zunächst waren es die Eisbären, die sich im Ingolstädter Drittel festsetzen konnten und sich gute Chancen erarbeiteten. Danach war es der ERCI, der die Eisbären ganz schön unter Druck setzte.
Danach entwickelte sich eine Partie, welche hin und her wog, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor, hinten versuchten beide sicher zu stehen und nicht den einen, entscheidenden Fehler zu machen.
Genau so ein Fehler unterlief dann aber den Eisbären neun Minuten vor dem Ende der Partie, als ihnen dieser Fehler im Spielaufbau passierte und Greg Mauldin die Chance ermöglichte, welche er jedoch nicht zu nutzen wusste.
Sechs Minuten vor dem Ende des Spiels erkämpften sich die Eisbären die Scheibe im Angriffsdrittel an der linken Bande, Mark Olver spielte den Querpass rüber zu Jamie MacQueen, welcher Maß nahm und den Puck im Ingolstädter Tor unterbringen konnte – 3:2 für die Eisbären (56.).
Ingolstadt reagierte nun mit wütenden Angriffen, wollten den Ausgleich mit aller Macht erzwingen. Aber die Eisbären standen sehr gut in der Defensive, ließen kaum mehr einen Hochkaräter der Schanzer zu und hatten sogar zwei Minuten vor dem Ende der Partie durch Daniel Fischbuch die Riesenchance zur Entscheidung, als die Nummer 77 der Berliner frei vor Reimer auftauchte, den Puck aber nicht im Tor versenken konnte. Am Ende blieb es beim 3:2 für die Eisbären.

Es war ein Duell auf Augenhöhe, in der jede Mannschaft immer mal wieder Phasen hatte, wo sie die andere in deren Drittel festsetzen konnte. Die Eisbären hatten diesen einen Tick mehr Willen, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Das sah man bei der Entstehung des Siegtreffer, als man sich die Scheibe an der Bande erkämpfte und edn Angriff letztendlich erfolgreich zu Ende spielte. Die Moral und der Siegeswille dieser Mannschaft bleibt einfach unheimlich und hat sie – zumindest für eine Nacht – auf Platz Eins der Liga gebracht.

Für Ex-Eisbär Laurin Braun war es ein komisches Gefühl, gegen seinen Ex-Club zu spielen, wie er im Interview nach der Partie bei Telekom Sport sagte:

Es war unangenehm, weil sie gewonnen haben. Aber wir haben noch drei andere Spiele gegen sie, die holen wir uns dann. Es war ein ausgeglichenes Spiel, es hätte auch für uns ausgehen können.

Eisbären-Goalie Marvin Cüpper sah ein gutes Spiel der Berliner über weite Strecken:

Es war ein gutes Spiel. Wir haben über die meiste Zeit gut gespielt. Wir haben ein schweres Spiel gewinnen können.

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