Erstes von vier Endspielen: Stefan Ustorf fordert drei Punkte gegen Bremerhaven

Die Eisbären Berlin kehren auf heimisches Eis zurück. Am 31. Januar absolvierten die Berliner ihr letztes Heimspiel, es wurde mit 1:0 gegen Schwenningen gewonnen. Was danach folgte, waren drei Auswärtsniederlagen in Augsburg, Wolfsburg und Köln am Stück. Es waren die Auswärtsniederlagen Nummer Neun, Zehn und Elf in Folge. Morgen Abend folgt nun also die Rückkehr in die Mercedes-Benz Arena, wo die Eisbären drei der letzten vier Hauptrundenspiele absolvieren werden. Am Freitagabend geht es zunächst einmal gegen DEL-Neuling Fischtown Pinguins Bremerhaven, die als Tabellenachter mit 64 Punkten die Pre-Playoff-Teilnahme so gut wie sicher haben. Die Hauptstädter hingegen stehen als Zehnter mit 58 Punkten unter Zugzwang, hat doch der Tabellenelfte Düsseldorf fünf Punkte weniger als die Berliner, aber auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Es wird also richtig eng für die Eisbären im Kamp um die erste Playoff-Runde.

Das Ziel für die Partie gegen Bremerhaven ist daher absolut klar. Stefan Ustorf, sportlicher Leiter der Eisbären, sagte im Vorfeld der Partie folgendes:

Wir brauchen drei Punkte, nicht zwei oder einen, sondern drei.

Der ehemalige Leistungsträger der Eisbären holte in dieser Woche zum Rundumschlag aus:

Platz 10 in der Tabelle tut weh. Ich hoffe, das geht bei uns nicht nur mir so. Ich will sehen, wie die Jungs schießen. Wer im Training nicht schießt und nicht trifft, dem gelingt das im Spiel schon gar nicht. Da schießen wir gegen die Haie viel zu wenig aufs Tor und wenn doch, dann zwei Meter über den Kasten oder drei daneben. Ich will auch sehen, ob immer einer vor dem Tor steht, um die Abpraller rein zu donnern. Köln bestrafte unsere Fehler, wir die der Haie nicht. Es kann nicht sein, dass ein Stürmer dreimal nachstochern kann, um die Scheibe über die Linie zu drücken. Unsere Verteidiger stehen daneben und gucken zu. Die Spieler müssen endlich selbstkritischer mit sich umgehen. Wer nach elf Auswärts-Niederlagen von guten Spielen spricht, dem ist der Realitätssinn verloren gegangen.

Klare und harte Worte der Eisbären-Legende, aber sie sind mehr als berechtigt und endlich, endlich haut einer der Verantwortlichen mal auf den Tisch und zeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Nur leider scheinen die Spieler den von Ustorf angesprochenen Realitätssinn bereits verloren zu haben. Während der Saison haben wir uns schon über so manches Statement der Spieler nach den Spielen gewundert, wo katastrophale Spiele schön geredet wurden. Aber Laurin Braun schießt ja nun den Vogel ab, sollte er sein Statement wirklich ernst gemeint haben:

Ein Sieg gegen Bremerhaven ist der erste Schritt zum Meistertitel. Warum? Noch ist alles möglich. Wir kämpfen jetzt für die Pre-Play-Offs, dann um die Play-Offs und danach werden wir weiter sehen.

Angesichts der bisher gezeigten Leistungen kann man dieses Statement nur mit einem hämischen grinsen kommentieren, denn wer allen Ernstes noch an die Meisterschaft glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Vergleiche mit Ingolstadt, die damals von Platz Neun zur Meisterschaft stürmten, hin oder her. Aber bei den Schanzern gab es damals einen bestimmten Knackpunkt und von da an begann die Aufholjagd des ERCI – und zwar bereits in der Hauptrunde. Aber die zuletzt gezeigten Leistungen der Eisbären zeigen genau das Gegenteil. Chancen konnte man sich zwar erspielen, nur nutzte man diese zu selten und lud die Gegner immer wieder zu Toren ein. Und die Fehler machten nicht etwa die jungen Spieler, nein, es waren die Leistungsträger, deren teilweise haarsträubende Fehler unterliefen. Nicht gerade wenige Fans hoffen daher auf ein schnelles Saisonende nach der Hauptrunde. Auf die Pre-Playoffs hat man hier in Berlin nicht wirklich Lust.

Und Bremerhaven sollte man sowieso nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn die Saisonbilanz gegen den DEL-Neuling ist aus Eisbären-Sicht negativ. In Berlin setzte man sich mit 4:2 durch, was aber ein hart erkämpfter Sieg war. Und im hohen Norden setzte es zwei verdiente Niederlagen (1:3/3:4). Und auch morgen Abend rechne ich mit einer sehr schweren Partie für unsere Jungs. Beide Mannschaften kassierten zwar vor kurzem sieben Gegentore in Wolfsburg. Der kleine aber feine Unterschied war jedoch der, dass die Eisbären nur ein Tor erzielten und sang- und klanglos untergingen. Bremerhaven verspielte in der Schlussphase noch eine 5:3-Führung und verlor am Ende mit 6:7, erzielte also satte sechs Tore bei den Niedersachsen.

Wie der Eisbären-Kader morgen Abend aussehen wird, kann man noch nicht so genau sagen. Lediglich die Ausfälle von Sven Ziegler (Schulter) und Micki DuPont (Ellenbogen) stehen bereits fest. Chefcoach Uwe Krupp zur morgigen Partie gegen Bremerhaven (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 16.02.2017)

In dieser Woche hatten wir einige Spieler, die mal einen Tag verloren haben, weil sie krank waren, deshalb können wir noch nicht genau sagen, wie unsere Aufstellung morgen aussehen wird. Wir wissen natürlich, dass Bremerhaven eine sehr gefährliche Mannschaft hat, die dieses Jahr vielleicht die größte Überraschung der Liga ist. Aus den drei Spielen, die wir gegen sie gespielt haben, ziehen wir natürlich unsere Rückschlüsse und werden gut vorbereitet in das Spiel gehen.

Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Telekom Eishockey überträgt die Partie wie immer live.

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