4:1 gegen Bremerhaven: Eisbären holen die von Stefan Ustorf geforderten drei Punkte

Ausgabe #22:

Die Eisbären Berlin wollen wohl doch noch nicht in die Sommerpause gehen, wenn die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nächsten Sonntag beendet ist. Am Freitagabend setzten sich die Berliner vor 13.141 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 4:1 (1:0,2:0,1:1) gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven durch und holten somit drei enorm wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Man hat sich sogar auf Platz Neun verbessert und den Rückstand auf Platz Acht, welcher Heimrecht in der ersten Playoff-Runde bedeuten würde, auf drei Zähler verkürzt. Und ganz nebenbei beendete man auch seine Torflaute. Nachdem man in den letzten fünf Spielen nur ganze vier Tore erzielt hatte, gelangen gestern Abend gleich in einem Spiel vier Treffer.

Chefcoach Uwe Krupp musste auf Maximilian Adam, Micki DuPont, Laurin Braun, Kyle Wilson, Vincent Hessler und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand Petri Vehanen.

Hinein in eine Partie, welche von Anfang an hart umkämpft war. Beide Mannschaften kämpften schließlich noch um wichtige Punkte im Kampf um die erste Playoff-Runde. Bremerhaven mit den ersten beiden Möglichkeiten der Partie, allerdings ohne Erfolg. Die Eisbären mussten auf ihre erste Chance eine Weile warten. Erst, als man in Überzahl agieren konnte, kam man zu den ersten nennenswerten Chancen. Und im ersten Powerplay ging man dann auch gleich in Führung. Neuzugang Louis-Marc Aubry setzte sich im Angriffsdrittel klasse durch, fuhr vor das Gäste-Tor, zog dann mit der Rückhand ab und tunnelte damit Jerry Kuhn im Bremerhavener Tor – 1:0 (6.). Das erste DEL-Tor der Nummer 41.
Fortan gab es Chancen auf beiden Seiten, jedoch ohne Torerfolg. Bremerhaven hatte im Auftaktdrittel noch zweimal die Gelegenheit, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Aber zweimal leistete das Penaltykilling der Hausherren eine gute Arbeit und so konnte man die insgesamt vier Minuten Unterzahl schadlos überstehen. So nahm man eine 1:0-Führung mit in die Kabine.

Gleich nach Wiederbeginn die Eisbären mit dem nächsten Powerplay, aber leider konnte man dieses nicht nutzen. Auch im Mitteldrittel war es weiterhin eine hart umkämpfte Partie, keiner schenkte dem Anderen hier irgendetwas. Zunächst war es wieder sehr ausgeglichen, aber mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste aus dem Norden immer aktiver und tauchten immer wieder vor dem Eisbären-Tor auf. Die Berliner in dieser Phase immer einen Schritt zu weit weg vom Gegenmann, mit zu vielen Fehlern und teilweise auch meistens einen Schritt langsamer als die Gäste. Diese wollten hier den Ausgleich erzielen, aber Petri Vehanen hatte etwas dagegen.
In den letzten Spielen mangelte es den Eisbären an der Chancenverwertung, gestern Abend war diese aber richtig gut und zudem gelangen den Eisbären auch die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt. 65 Sekunden vor der zweiten Pause Nick Petersen mit einem klasse Querpass auf Charles Linglet, der am langen Pfosten lauerte und die Scheibe zum 2:0 über die Linie drückte (39.). Auch für die Nummer Neun das erste DEL-Tor.
Und die nächste Tor-Premiere sollte nur 32 Sekunden auf sich warten lassen. Julian Talbot mit dem Bullygewinn, Barry Tallackson scheiterte noch an Jerry Kuhn und Marcel Noebels staubte bei seinem ersten Heimspiel dieser Saison zum 3:0 ab (40.).
Bremerhaven war durchaus dran am Ausgleich, aber die Eisbären machten im richtigen Moment die beiden Tore und sorgten so für eine beruhigende Pausenführung nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittels ging es wieder hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Es waren die Eisbären, denen der nächste Treffer an diesem Abend gelingen sollte. Über Noebels und Aubry kam die Scheibe an die blaue Linie zu Jonas Müller, welcher keine Anspielstation fand und so zum Schuss ansetzte. Mit Erfolg, denn Nick Petersen parkte vor dem Tor von Jerry Kuhn und nahm dem Gäste-Goalie damit die Sicht und so schlug die Scheibe zum vierten Mal im Bremerhavener Tor ein – 4:0 (45.).
Nach diesem Tor war der Drops hier gelutscht, die Eisbären führten souverän gegen Konkurrent Bremerhaven, ließen nun nicht mehr allzu viel anbrennen und machten nach vorne auch nicht mehr als nötig. 81 Sekunden vor dem Ende tauschten Spencer Machacek und Jack Combs noch einmal „Nettigkeiten“ aus und bekamen dafür je zwei Minuten aufgebrummt. Mit 4-gegen-4 ging es anschließend auf dem Eis weiter, was Bremerhaven 34 Sekunden vor der Schlusssirene noch zum 4:1 durch Cody Lampl ausnutzte (60.). Was zugleich der Schlusspunkt unter dieser Partie war.

Ein wichtiger Sieg im Kampf um Platz Zehn. Eine ordentliche Leistung der Mannschaft, der aber gerade im Mitteldrittel doch noch der ein oder andere Fehler unterlaufen ist. Da war Bremerhaven durchaus dran, den Ausgleich zu erzielen. Aber die Eisbären haben praktisch immer im richtigen Moment die Tore gemacht. Das 1:0 in Überzahl war wichtig, um das Spiel in die richtige Richtung zu lenken. Das 2:0 und 3:0 fiel ebenso richtig, um Bremerhaven auf Abstand zu halten. Und das 4:0 sorgte dafür, dass Bremerhaven endgültig bewusst wurde, dass hier nichts zu holen ist. Das Gegentor am Ende ist zwar unnötig gewesen aber was zählt, sind die drei Punkte.
Vor dem Tor räumte man gestern auch mal auf, was in Köln ja noch nicht so der Fall war. Vor dem Tor nutzte man endlich mal seine Chancen. Aubry und Linglet haben gezeigt, dass sie auch treffen können. Und Noebels ist eine echte Verstärkung für unsere Jungs.
Aber wie so oft in der Vergangenheit gilt auch dieses Mal wieder: Man muss die gezeigte Leistung konstant auch in den nächsten Spielen abrufen und die Kleinigkeiten, die nicht so gut waren, abstellen. Aber ein erster Schritt in die richtige Richtung war es schon einmal.

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Ein Kommentar

  1. Gut analysiert!!! ?

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